Das wäre mir ja zu fad, so ganz ohne Deko, aber jeder wie er mag. Früher war ich auch nicht so der Deko-Fan. Mittlerweile hab ich zumindest so 2-3 kleine Sachen immer. Aber so übermäßig viel mag ich dann auch nicht.
Also ich mag es in meiner langweiligen, reizlosen Höhle.
Wobei ich auch sagen muss, dass ich bisher noch nie das Gefühl hatte, irgendwo «angekommen» zu sein. Meine bisherigen Wohnungen fühlten sich nur wie Übergangslösungen an, ich bin dauerhaft auf der Durchreise. Deswegen habe ich auch irgendwie Hemmungen, etwas darin zu verändern.
Und ich habe keinen Geschmack.
Ich glaube Weihnachtsstimmung als Kind und als Erwachsener sind eh verschieden. Als Kind hab ich mich immer riesig auf die Geschenke gefreut und da konnte Weihnachten nicht schnell genug da sein. Jetzt sieht das bei mir so aus, dass ich mich auf die Weihnachtsfilme freue die ich gemütlich Abends mit heißer Schokolade und Lebkuchen genieße. Weihnachten an sich interessiert mich dann gar nicht so sehr, eher so die Vorweihnachtszeit. Oder auf den Weihmarkt gehen. Ich weiß aber nicht ob unserer stattfindet. Laut Internet tut ers, aber ich traue dem Internet nicht wenns um meine Stadt geht..
Es kann schon sein, dass sich die Weihnachtsstimmung verändert. Allerdings hatte ich als Kind immer ein besonders Gefühl in der (Vor-)Weihnachtszeit, das über die Vorfreude auf Geschenke hinausging (die hatte ich natürlich auch, aber das kam dann meistens erst an Weihnachten selbst oder vielleicht ein, zwei Tage davor). Wir hatten jedes Jahr einen selbstgebauten Adventskalender und es war immer aufregend, wenn der wieder aufgehängt wurde (ein grosses Holzrad, das unser Grossvater geschreinert hat). Abends sassen wir mit der Familie bei Kerzenlicht zusammen und haben uns gegenseitig ein Kapitel aus einem Adventskalenderbuch vorgelesen. Und natürlich das Plätzchenbacken. Oder wenn in der Schule und im Blockflöten-/Saxofonunterricht langsam Weihnachtslieder einstudiert und Geschenke gebastelt wurden. Und so weiter. All diese Dinge zusammen gaben mir eine Weihnachtsstimmung, die heute nicht mehr aufkommt, weil ich einfach nichts mehr davon mache bzw. machen kann.
Dazu kommt, dass während des Studiums die Vorweihnachtszeit immer am allerstressigsten war. In der Schweiz geht das Herbstsemester nämlich genau bis Weihnachten (und danach im Januar die Prüfungsphase). Einige Abschlussprüfungen fanden aber schon in der letzten Woche des Semesters statt, für viele Kurse mussten Projekte und benotete Arbeiten eingereicht werden. Es herrschte einfach immer Todesstress und an so was wie Weihnachten war gar nicht zu denken. Da konnte ich froh sein, wenn ich unter dem Tannenbaum an Heiligabend endlich abschalten konnte.
Und jetzt lebe ich im Ausland, vor zwei Jahren kam ich auch erst kurz vor Weihnachten bei meiner Familie an, vor einem Jahr war ich die ganze Zeit alleine wegen der Pandemie, und nur für mich alleine komme ich nicht in die richtige Stimmung.
Ich wünschte wir würden uns auch nichts mehr schenken. Ich bin da nicht so scharf drauf. Ich hasse es Geschenke zu bekommen egal zu welchem Anlass, da immer dieses Gefühl aufkommt ich MUSS was zurück schenken. Und jeder regt sich irgendwie über den Stress auf Geschenke zu finden. Ich sag immer wieder ich brauch keine Geschenke geb mich auch mit zufrieden einfach alle die mir lieb sind zu sehen, materielle Dinge kann ich mir auch selber kaufen.. Zeit mit der Familie aber nicht.
Und ich mag auch so dieses "wir müssen jetzt was schenken weil halt Weihnachten ist" nicht.
Meine Theorie zu dem Ganzen: In Wirklichkeit ist es der Beschenkte, der schenkt, und der Schenkende, der ein Geschenk annimmt. Denn die allermeisten Leute sagen, dass sie lieber selber schenken, als Geschenke zu bekommen. Natürlich gibt es manche, die fürchten, materialistisch oder egoistisch zu wirken, wenn sie offen sagen, dass sie am liebsten Geschenke bekommen, aber ich kann das Gefühl, dass man lieber selber schenkt, doch gut nachvollziehen. Wenn der andere nichts oder etwas weniger Wertvolles/Spezielles hat, ist man in einer höheren Position. Man kann sich grosszügig geben, lachend abwinken und sagen,
darauf komme es doch nicht an, man habe dem Beschenkten doch so gerne eine Freude gemacht, er schulde einem aber
ganz sicher nichts … Und ich sage gar nicht, dass der Schenkende das nicht ehrlich meint, aber als Beschenkter fühlt man sich ja doch irgendwie schlecht dabei. Deswegen ist es doch sehr grosszügig, wenn man das Geschenk einfach annimmt und sich bedankt und dem Schenkenden das gute Gefühl schenkt, einem anderen eine Freude gemacht haben zu dürfen.
Auch ein toller Aspekt ist, dass ich mich immer anstrengen muss, dass meine Freude echt rüberkommt. Nicht, weil ich mich nicht wirklich freuen würde, sondern weil das Gegenüber meine Reaktion falsch interpretieren könnte und mir sofort nicht mehr glaubt, sobald es entschieden hat, welche Gefühle ich angeblich gegenüber dem Geschenk hege. Erneut riesiger Stress. #masking
Ich hatte überlegt Weihnachtskarten zu basteln und die halt selber zu bemalen. Aber dann dachte ich so, die landen nach Weihnachten eh in einer Schublade und werden nie wieder angeschaut.. Hab auch nicht viel künstlerische Utensilien hier, da ich ja eher digital zeichne. Wenn ich besser häkeln könnte, bisschen Wolle hätte ich noch da gehabt und zur Not hätte ich mir im Rammschladen noch welche gekauft, da kostet die ja nicht viel, aber mehr als Topflappen und Tischläufer krieg ich noch nicht hin.
Ja, Karten können in dieser Hinsicht etwas schnelllebig sein, wobei es sicher auch Menschen gibt, die besonders coole Karten ausstellen.
Kennst du eigentlich schon
Ravelry? Da gibt es Unmengen an Häkel- und Strickanleitungen, viele davon auch kostenlos. Vielleicht findest du da ja etwas.
Vielleicht schenke ich auch gar nichts und sage allen, das ich im Gegenzug auch nichts will.
Mein Bruder und ich haben vor vielen Jahren reihum allen Verwandten angerufen und gesagt, dass wir keine Geschenke mehr wollen und auch selbst nichts mehr schenken werden, sondern lieber eine schöne Zeit miteinander verbringen wollen. Alle haben zugestimmt und fanden die Idee toll, aber an Weihnachten gab es – Überraschung! – schon erste Kandidaten, die «jetzt halt trotzdem etwas Kleines, hihihi» geschenkt haben. Und die darauffolgenden Jahre wurden es auch immer wieder ein paar Personen mehr, die sich nicht mehr daran gehalten haben.
Aber da bin ich eben so freundlich und nehme es auf mich, das Geschenk entgegenzunehmen, um dem Schenkenden die Freude zu machen, eine Freude machen zu dürfen.
Und ich möchte ja gar nicht so anti-Geschenke-mässig unterwegs sein. Wenn es jemanden nun so wichtig ist, Geschenke zu machen und auch leicht nützliche Dinge findet, die der andere gut gebrauchen kann – ja, dann mach doch. Oder wenn jemand übers Jahr immer wieder Dinge findet, die jemand anderem gefallen könnten, und aus traditionsbewussten Gründen immer auf den nächsten Anlass wartet, statt es gleich zu übergeben – ist doch okay. Aber ich habe auch Mühe damit, wenn Leute das Gefühl haben, dringend etwas schenken zu
müssen, nur weil der Kalender und die Gesellschaft es sagen, und dabei sich selbst stressen und unnötig den Konsum anregen.
Zum Basteln noch eine Idee: Man kann auch Weihnachtsbaumschmuck selbst basteln. Der würde zwar nach Weihnachten auch erst mal in der Schublade landen, aber es gäbe eben jedes Jahr wieder einen Anlass, um ihn wieder herauszuholen.
Ja, das kann man zum Beispiel auch stricken oder häkeln.