Man muss immer bedenken, dass man selbst nicht diese Daten bewertet.
Die Bewertung der Daten kann der Besitzer nach jeglichen Kriterien durchführen, wie er möchte, und die nichtmal objektiv sein müssen.
Man hat so lange z.B. nichts über Sims zu verbergen, bis ein Benutzerprofil erstellt ist und die eigene Krankenkasse dieses kauft.
Dann ist die Verwunderung groß, wenn der Beitrag mal eben um 10% erhöht wird, weil die Krankenkasse dadurch erfahren hat, dass man 30% mehr monatliche Zeit mit Videospielen verbringt als der Durchschnittsversicherte und der Joggingtracker vom Smartphone diese Nutzungszeit gesundheitlich nicht wieder ausgleicht.
Da ist auch unter Umständen nicht mehr besonders relevant, was man sonst noch zu seiner Verteidigung anzubringen hätte, wenn die Krankenkasse diese Daten einfach so bewerten will.
Andersrum: Wenn man einen besonders sportlichen Lebensstil mitschreiben lässt, wird es eventuell möglich sein, seinen Beitragssatz deutlich zu drücken.
Gut und schön, nur was ist mit Menschen, die von Natur aus weniger sportlich sind und gar nicht eine gewisse Leitsung erbringen können?
Müssen diese Menschen ihr Leben mit deutlich höheren Versicherungssätzen bestreiten, weil sie bei der Genetik in diesem Falle kein Glück hatten?
Das wäre nur ein Beispiel.
Klar, derzeit geschieht das nicht. Aber wie gesagt, die Daten gehören einem selbst nicht mehr, sondern sind in fremdem Privatbesitz und die Bewertung kann völlig willkürlich sein.
Ohne anständige Gesetze ist Missbrauch vorprogammiert und wenn jeder unbedarft an diese Dinge herangeht, bekommen wir umfassende und schützende Gesetze womöglich nicht oder nicht rechtzeitig.
Und was, wenn der Arbeitgeber ein solches Profil in die Hände bekommt? Muss ja nichts dramatisch Schlimmes drin sein, aber extrem unangenehm ist das auf jeden Fall. Es reicht ja schon, wenn der Arbeitgeber eine Familiengründung/Elternzeit fürchtet und nun weiß, dass du in den letzten 12 Wochen deutlich häufiger im Internet und bei Shoppingportalen auf Babyartikel geklickt hast, als der Durchschnittsbürger dies tut.
Zukunftsmusik und dystopisch, das gebe ich zu, aber ohne anständige Gesetze und die nötige Sensibilität theoretisch denkbar und beispielhaft dafür, wann man doch etwas zu verbergen hätte, obwohl man nichts zu verbergen hat.