Psychodoll1991
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Hallo zusammen,
hier meine erste Sims 4 FS
Info zu Häusern, Kleidung und Haaren: Ich spiele sowohl mit Downloads, als auch mit Galerie-Objekten. Alle Häuser, die nicht von mir gebaut wurden sind, sofern nicht explizit erwähnt, von bambierfurt (Forum und Galerie). Ins Besondere geht es hier um die Wohnhäuser von den Hauptfiguren.
Anmerkung des Autors: Wie ihr an Hand des Prologs und der ersten Folge schon merkt, kommen in dieser FS einige gesellschaftlichen Tabu-Themen zur Sprache. Ich möchte euch bitten, auf euch selbst zu hören und diese FS entsprechend zu meiden. Es besteht eine Trigger-Gefahr in einigen Bereichen. Die Essstörung von Judith und die Misshandlungen von Lydia an Lilly werden in der ersten Staffel eine zentrale Rolle spielen.
hier meine erste Sims 4 FS

Info zu Häusern, Kleidung und Haaren: Ich spiele sowohl mit Downloads, als auch mit Galerie-Objekten. Alle Häuser, die nicht von mir gebaut wurden sind, sofern nicht explizit erwähnt, von bambierfurt (Forum und Galerie). Ins Besondere geht es hier um die Wohnhäuser von den Hauptfiguren.
***
Prolog
Als Mutter starb wurde alles anders. Man sollte meinen, Krebs ist mit 30 Jahren noch so weit entfernt. Von einem selbst und von seiner Familie. Und man kann sich nicht darauf vorbereiten. Nicht auf die Ohnmachtsanfälle, auf die Schwäche. Nicht auf die Abwesenheiten und Arztbesuche. Nicht an den Krankenhausgeruch und die Medikamente zum Frühstück, weil ihr so übel war. Ein Virus, der sich durch die ganze Familie frisst. Als sechsjährige verstehst du nicht, dass deine Mutter komische Dinge sagt, weil ein Knoten in ihrem Kopf ist. Und als zwölfjährige bist du nicht bereit, das Erbrochene deiner Mutter überall auf zu wischen. Aber Lydia hat sich tapfer geschlagen. Und ich habe nicht verstanden, dass Mutter von uns gehen würde, bis sie kurz vor meinem 7. Geburtstag wirklich ging. Einen Vater gab es nicht. Lydias Vater war Mutters Jugendliebe gewesen und hatte sie im 3. Monat der Schwangerschaft verlassen. Heute schreiben Sie sich Briefe. Ich habe meinen Vater nie kennen gelernt. Er fehlt mir nicht.
Und für ein Ehepaar in den Sechzigern ist es auch nicht die Erfüllung der Träume die zwei unehelichen Kinder ihrer in ihren Augen verhurten toten Tochter aufzunehmen. Sie ließen sich das nicht anmerken, aber Opa verriet es mir vor 2 Jahren an seinem Sterbebett. Oma lebt in einem Heim. Sie kann sich nicht um sich selbst kümmern und wir können es auch nicht. Deswegen leben Lydia und ich heute zusammen. Ich bin mittlerweile 17. Ich heiße Lilly und falls sie jemand hören möchte... dies ist meine Geschichte.
Staffel 1 - All Gone
Folge 1 - Freunde und Feinde
"Du solltest dich echt für diesen Kurs einschreiben! Ich habe gehört, der Lehrer ist super. Und super attraktiv", keck lächelt Judith mir entgegen. Ihre blonden Wellen legen sich über ihren grünen Pulli. Meist ist es zu einem geflochtenen Zopf gebunden – seit „Tribute von Panem“ trägt sie ihre Haare kaum noch anders.
Sie ist traumhaft, wie immer. Der Tag ist sonnig und hell. Um uns rum liegen Schüler auf den Wiesen verteilt, knutschen, lachen, oder lernen. Im Juni lässt es sich hier wirklich aushalten. Schön ist die zu einem Beton-Block geformte Berufsschule aber trotzdem nicht. Judith und ich sitzen an einem der heiß begehrten Picknicktische und lassen uns die Sonne auf den Kopf scheinen. Judith lächelt strahlend, wie immer und ihr Lächeln ist wertvoller als alles andere für mich.
"Ich habe schon genug mit der Ausbildung zu tun. Ich kann es mir nicht leisten, jetzt noch Malen zu lernen. Es wäre ein Hobbie und ich brauche das Geld, was ich mit den Überstunden in der Kantine verdiene." Meine Freundin ist in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen und kann sich von ihrem Ausbildungsgehalt als Kosmetikerin den gesamten Führerschein und ihre Freizeit finanzieren. Naja, wohlhabend ist vielleicht übertrieben. Ihre Mutter arbeitet Tag und Nacht, um Ihren Kindern alles zu ermöglichen. Sie ist die wohl liebste Person, die ich kenne – jederzeit bin ich willkommen. Schon seit Judith und ich uns in der ersten Klasse kennengelernt und verliebt haben. Also nicht richtig verliebt. Eben wie Schwestern.
Es ist jetzt auch nicht so, dass Lydia nicht gut in ihrem Job verdient, aber wenn ich mir nicht ewig anhören will, dass ich ihr auf der Tasche liege, musste ich mich eben ins Zeug legen. Und dazu gehört die Ausbildung zur Köchin. Dann und erst dann kann ich mich mit dem Gedanken beschäftigen, irgendwas aus meinem Hobbie zu machen. "Du musst malen nicht lernen, du kannst es schon-"
"Ich weiß, was du meinst."
"-aber du lässt es schleifen."
"Ja."
Sie lächelt mich an. Ich stochere mit der Gabel verloren in meinem Salat herum. Die Schulkantine ist schrecklich. Es ist eine Schande, dass ich mich als Köchin im zweiten Jahr nicht einbringen, sondern nur Teller waschen darf. Außerdem habe ich schlecht geschlafen und keinen Appetit. Meine Träume werden immer abstruser. Alle paar Stunden werde ich wach und schwitze mehr als sonst schon bei diesem Wetter. Meistens träume ich von einem großen Nichts, in das ich falle. Kennt man ja. Judith isst nichts. "Hast du gut gefrühstückt?", fragte ich. "Ja, Mum hat was stehen lassen". Ich sehe ihr an, dass sie lügt.
Seit nunmehr 11 Jahre lieben wir uns wie Schwestern. Ich weiß alles über Sie. Dass sie tut, als wäre sie leicht zu haben, aber noch immer Jungfrau ist. Dass sie mit jedem flirtet, aber niemanden näher an sich ran lässt, als ihre Haustür. Dass sie ihren Bruder mehr liebt, als sie zugibt (vor allem gegenüber ihm) und dass sie ihre Mutter eklig findet, weil sie übergewichtig ist. All die unschönen Details, die man in einer Freundschaft voneinander wusste, ohne, dass sie jemand aussprechen muss. Sie stand auf und zieht ihren Pullover zu Recht, nimmt ihre Tasche und lächelt mir zu: "Ich muss früher in der Klasse sein, ich halte heute einen Vortrag über tierversuchsfreie Kosmetik." Ich hebe den Daumen. "Gefällt mir, wünsche dir viel Erfolg!"
"Danke! Ich rufe dich heute Abend an und sag dir, wie es gelaufen ist." Ich sehe ihr hinterher. Eine größere Liebe konnte es in meinem Leben nicht geben.
*
Nach dem Unterricht verbringe ich drei Tage die Woche zwei Stunden in der Kantine, so auch heute. Ich putze und wasche Geschirr, wische die Tische ab und leere die Mülleimer. Mit schrumpeligen Fingern und fettigem Haar quäle ich mich mit dem Fahrrad und 20 Euro mehr im Portemonnaie in den Stadtpark. Ich drücke mich davor, nach Hause zu kommen. Lieber mache ich die Hausaufgaben im Park und lerne für die bevorstehende Ernährungsprüfung. Elektrolyte und so ein Zeug. Als ob ich dafür an einem Donnerstagabend den Kopf habe. Donnerstags kommt Lydia später nach Hause und ich nutze diese Zeit in der Regel um Dinge zu tun, die ich sonst nicht tun darf. Wie eigentlich alles. Daher verbringe ich keine Minute zu viel zu Hause.
Aber ich nehme meine Ausbildung sehr ernst und die Natur tut mir gut, daher fahre ich selten nach der Schule und Arbeit ins Schwimmbad, sondern lerne lieber. Die Weiber, die sich im Bikini auf dem Sprungbrett räkeln, nur um vor den Augen der Jungs total ungeplant beim Aufschlag ins Wasser das Oberteilt zu verlieren sind mir zuwider. Sie nehmen die Schule nicht ernst, machen die Ausbildung auf den Druck der Eltern hin und würden sich jedes Wochenende die Birne zu dröhnen, wenn man sie ließe. Judith‘ Vater ist an einer Überdosis gestorben. Wir schließen uns diesem Mist nicht an.
Dass Judy (mein liebster Spitzname für sie) und ich auf dem gleichen Areal lernen und in die gleichen Schulen gingen ist kein Zufall. Meine Begabungen reichen über kochen, malen und texten, weswegen ich eine Ausbildung als Köchin schon mit 14 in Betracht zog. Mit der Kunst Geld zu verdienen, würde sicherlich irgendwann schöner sein, doch fürs erste, ist es ausreichend, zu kochen. Ich hasse das kochen nicht. Ich kann es gut und ich bin kreativ, aber es ist nicht die Erfüllung meiner Träume. Judith‘ Fähigkeiten sind anderer Natur. Da bei ihr jede Wimper genau so liegt, wie sie will und ihre Tante eine ausgesprochen gute Kosmetikerin ist, konnte sie bei ihr unter kommen. Außerdem werden bei uns die Berufszweige Einzelhandelskauffrau und Friseurin gelehrt. Die Köche genießen ihren eigenen Komplex auf Grund der Räume, die für die praktischen Teile gebraucht werden.
Als die Sonne untergeht schwinge ich mich aufs Rad und will es gut sein lassen. Judith hat sich noch nicht gemeldet. Vor unserem Haus steht ein kleiner Audi.
Ich bremse schlagartig ab. Lydia ist zu Hause. Warum? Sie sollte ein Meeting haben? Warum ist sie schon da?! Es gibt keine Hintertür, kein Fenster. Sicherlich hat sie sowieso schon gemerkt, dass ich nicht zu Hause bin. Eigentlich fragt es sich nur noch, wie groß der Knall sein wird. Also gehe ich zur Tür und schließe auf. Wütende Schritte kommen aus dem Bad. Eine gellende Ohrfeige trifft brennend meine Wange. "Wo zum Teufel bist du gewesen?!" Doch sie schreit nicht. Es ist nur leichte Schärfe in ihrer Stimme. Schärfe und Hass.
Prolog
Als Mutter starb wurde alles anders. Man sollte meinen, Krebs ist mit 30 Jahren noch so weit entfernt. Von einem selbst und von seiner Familie. Und man kann sich nicht darauf vorbereiten. Nicht auf die Ohnmachtsanfälle, auf die Schwäche. Nicht auf die Abwesenheiten und Arztbesuche. Nicht an den Krankenhausgeruch und die Medikamente zum Frühstück, weil ihr so übel war. Ein Virus, der sich durch die ganze Familie frisst. Als sechsjährige verstehst du nicht, dass deine Mutter komische Dinge sagt, weil ein Knoten in ihrem Kopf ist. Und als zwölfjährige bist du nicht bereit, das Erbrochene deiner Mutter überall auf zu wischen. Aber Lydia hat sich tapfer geschlagen. Und ich habe nicht verstanden, dass Mutter von uns gehen würde, bis sie kurz vor meinem 7. Geburtstag wirklich ging. Einen Vater gab es nicht. Lydias Vater war Mutters Jugendliebe gewesen und hatte sie im 3. Monat der Schwangerschaft verlassen. Heute schreiben Sie sich Briefe. Ich habe meinen Vater nie kennen gelernt. Er fehlt mir nicht.
Und für ein Ehepaar in den Sechzigern ist es auch nicht die Erfüllung der Träume die zwei unehelichen Kinder ihrer in ihren Augen verhurten toten Tochter aufzunehmen. Sie ließen sich das nicht anmerken, aber Opa verriet es mir vor 2 Jahren an seinem Sterbebett. Oma lebt in einem Heim. Sie kann sich nicht um sich selbst kümmern und wir können es auch nicht. Deswegen leben Lydia und ich heute zusammen. Ich bin mittlerweile 17. Ich heiße Lilly und falls sie jemand hören möchte... dies ist meine Geschichte.

Staffel 1 - All Gone
Folge 1 - Freunde und Feinde
"Du solltest dich echt für diesen Kurs einschreiben! Ich habe gehört, der Lehrer ist super. Und super attraktiv", keck lächelt Judith mir entgegen. Ihre blonden Wellen legen sich über ihren grünen Pulli. Meist ist es zu einem geflochtenen Zopf gebunden – seit „Tribute von Panem“ trägt sie ihre Haare kaum noch anders.

Sie ist traumhaft, wie immer. Der Tag ist sonnig und hell. Um uns rum liegen Schüler auf den Wiesen verteilt, knutschen, lachen, oder lernen. Im Juni lässt es sich hier wirklich aushalten. Schön ist die zu einem Beton-Block geformte Berufsschule aber trotzdem nicht. Judith und ich sitzen an einem der heiß begehrten Picknicktische und lassen uns die Sonne auf den Kopf scheinen. Judith lächelt strahlend, wie immer und ihr Lächeln ist wertvoller als alles andere für mich.

"Ich habe schon genug mit der Ausbildung zu tun. Ich kann es mir nicht leisten, jetzt noch Malen zu lernen. Es wäre ein Hobbie und ich brauche das Geld, was ich mit den Überstunden in der Kantine verdiene." Meine Freundin ist in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen und kann sich von ihrem Ausbildungsgehalt als Kosmetikerin den gesamten Führerschein und ihre Freizeit finanzieren. Naja, wohlhabend ist vielleicht übertrieben. Ihre Mutter arbeitet Tag und Nacht, um Ihren Kindern alles zu ermöglichen. Sie ist die wohl liebste Person, die ich kenne – jederzeit bin ich willkommen. Schon seit Judith und ich uns in der ersten Klasse kennengelernt und verliebt haben. Also nicht richtig verliebt. Eben wie Schwestern.

Es ist jetzt auch nicht so, dass Lydia nicht gut in ihrem Job verdient, aber wenn ich mir nicht ewig anhören will, dass ich ihr auf der Tasche liege, musste ich mich eben ins Zeug legen. Und dazu gehört die Ausbildung zur Köchin. Dann und erst dann kann ich mich mit dem Gedanken beschäftigen, irgendwas aus meinem Hobbie zu machen. "Du musst malen nicht lernen, du kannst es schon-"
"Ich weiß, was du meinst."
"-aber du lässt es schleifen."
"Ja."

Sie lächelt mich an. Ich stochere mit der Gabel verloren in meinem Salat herum. Die Schulkantine ist schrecklich. Es ist eine Schande, dass ich mich als Köchin im zweiten Jahr nicht einbringen, sondern nur Teller waschen darf. Außerdem habe ich schlecht geschlafen und keinen Appetit. Meine Träume werden immer abstruser. Alle paar Stunden werde ich wach und schwitze mehr als sonst schon bei diesem Wetter. Meistens träume ich von einem großen Nichts, in das ich falle. Kennt man ja. Judith isst nichts. "Hast du gut gefrühstückt?", fragte ich. "Ja, Mum hat was stehen lassen". Ich sehe ihr an, dass sie lügt.


Seit nunmehr 11 Jahre lieben wir uns wie Schwestern. Ich weiß alles über Sie. Dass sie tut, als wäre sie leicht zu haben, aber noch immer Jungfrau ist. Dass sie mit jedem flirtet, aber niemanden näher an sich ran lässt, als ihre Haustür. Dass sie ihren Bruder mehr liebt, als sie zugibt (vor allem gegenüber ihm) und dass sie ihre Mutter eklig findet, weil sie übergewichtig ist. All die unschönen Details, die man in einer Freundschaft voneinander wusste, ohne, dass sie jemand aussprechen muss. Sie stand auf und zieht ihren Pullover zu Recht, nimmt ihre Tasche und lächelt mir zu: "Ich muss früher in der Klasse sein, ich halte heute einen Vortrag über tierversuchsfreie Kosmetik." Ich hebe den Daumen. "Gefällt mir, wünsche dir viel Erfolg!"
"Danke! Ich rufe dich heute Abend an und sag dir, wie es gelaufen ist." Ich sehe ihr hinterher. Eine größere Liebe konnte es in meinem Leben nicht geben.

*
Nach dem Unterricht verbringe ich drei Tage die Woche zwei Stunden in der Kantine, so auch heute. Ich putze und wasche Geschirr, wische die Tische ab und leere die Mülleimer. Mit schrumpeligen Fingern und fettigem Haar quäle ich mich mit dem Fahrrad und 20 Euro mehr im Portemonnaie in den Stadtpark. Ich drücke mich davor, nach Hause zu kommen. Lieber mache ich die Hausaufgaben im Park und lerne für die bevorstehende Ernährungsprüfung. Elektrolyte und so ein Zeug. Als ob ich dafür an einem Donnerstagabend den Kopf habe. Donnerstags kommt Lydia später nach Hause und ich nutze diese Zeit in der Regel um Dinge zu tun, die ich sonst nicht tun darf. Wie eigentlich alles. Daher verbringe ich keine Minute zu viel zu Hause.

Aber ich nehme meine Ausbildung sehr ernst und die Natur tut mir gut, daher fahre ich selten nach der Schule und Arbeit ins Schwimmbad, sondern lerne lieber. Die Weiber, die sich im Bikini auf dem Sprungbrett räkeln, nur um vor den Augen der Jungs total ungeplant beim Aufschlag ins Wasser das Oberteilt zu verlieren sind mir zuwider. Sie nehmen die Schule nicht ernst, machen die Ausbildung auf den Druck der Eltern hin und würden sich jedes Wochenende die Birne zu dröhnen, wenn man sie ließe. Judith‘ Vater ist an einer Überdosis gestorben. Wir schließen uns diesem Mist nicht an.

Dass Judy (mein liebster Spitzname für sie) und ich auf dem gleichen Areal lernen und in die gleichen Schulen gingen ist kein Zufall. Meine Begabungen reichen über kochen, malen und texten, weswegen ich eine Ausbildung als Köchin schon mit 14 in Betracht zog. Mit der Kunst Geld zu verdienen, würde sicherlich irgendwann schöner sein, doch fürs erste, ist es ausreichend, zu kochen. Ich hasse das kochen nicht. Ich kann es gut und ich bin kreativ, aber es ist nicht die Erfüllung meiner Träume. Judith‘ Fähigkeiten sind anderer Natur. Da bei ihr jede Wimper genau so liegt, wie sie will und ihre Tante eine ausgesprochen gute Kosmetikerin ist, konnte sie bei ihr unter kommen. Außerdem werden bei uns die Berufszweige Einzelhandelskauffrau und Friseurin gelehrt. Die Köche genießen ihren eigenen Komplex auf Grund der Räume, die für die praktischen Teile gebraucht werden.
Als die Sonne untergeht schwinge ich mich aufs Rad und will es gut sein lassen. Judith hat sich noch nicht gemeldet. Vor unserem Haus steht ein kleiner Audi.

Ich bremse schlagartig ab. Lydia ist zu Hause. Warum? Sie sollte ein Meeting haben? Warum ist sie schon da?! Es gibt keine Hintertür, kein Fenster. Sicherlich hat sie sowieso schon gemerkt, dass ich nicht zu Hause bin. Eigentlich fragt es sich nur noch, wie groß der Knall sein wird. Also gehe ich zur Tür und schließe auf. Wütende Schritte kommen aus dem Bad. Eine gellende Ohrfeige trifft brennend meine Wange. "Wo zum Teufel bist du gewesen?!" Doch sie schreit nicht. Es ist nur leichte Schärfe in ihrer Stimme. Schärfe und Hass.

***
Anmerkung des Autors: Wie ihr an Hand des Prologs und der ersten Folge schon merkt, kommen in dieser FS einige gesellschaftlichen Tabu-Themen zur Sprache. Ich möchte euch bitten, auf euch selbst zu hören und diese FS entsprechend zu meiden. Es besteht eine Trigger-Gefahr in einigen Bereichen. Die Essstörung von Judith und die Misshandlungen von Lydia an Lilly werden in der ersten Staffel eine zentrale Rolle spielen.
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