Sodale,
nach einer doch recht langen Dürreperiode (waren doch 20 Tage ohne Amaran-Update
) kommt nun eine Fortsetzung vom Anbeginn der Zeit
Viel Spaß und lasst mir doch bitte wieder üppiges Feedback da, ja?
Damit ich weiß, woran ich arbeiten, worauf ich mehr Aufmerksamkeit legen oder einfach ob ich an meinem Schreibstil etwas ändern soll.
Büdde seid so lieb, gell?
Will mich ja auch verbessern
Also dann, ich verschwinde mal in meinem Bildchen-Ordner
Kapitel 2,Teil 6: Die neun Alter der Arbeit
Eine neue Welt beginnt zu blühen
Hanelia war die erste, die aus dem Schlummer der Amaran erwachte. Während des Schlafes träumte sie unentwegt vom Untergang Rahwaans und als sie sich daran erinnerte, wurde ihr schwer ums Herz.
So eilte sie zu jenem Ort, an dem Rahwaan einst lag…
… doch dort fand sie nichts weiter als die weite Leere. Nur mehr die Erinnerung an all die Pracht und Hanelia rannen die Tränen über die Wangen und tropften herab.
So entstand eine kleine Pflanze, die Hanelia etwas zu trösten vermochte.
Mittlerweile war auch Hemake erwacht und auch sie träumte von der Zerstörung der Welt. Als sie sah, dass Hanelia bereits erwacht war, wusste sie bereits, wo sie nach ihr suchen musste.
Also eilte sie ihrer Schwester nach und erblickte das eigenartige Gewächs.
„Guten Morgen, Schwester“ begrüßte sie Hanelia.
„Guten Morgen Hemake. Konntest Du Dich erholen?“
„Bis auf schreckliche Träume, ja“
„Dann hast auch Du vom Untergang unserer Welt geträumt?“
„In gewisser Weise schon, ja. Aber offensichtlich ist es Dir gelungen, Rahwaan zu retten“ sprach Hemake wohl wissend.
„Was meinst Du? Es ist nur dieses seltsame Gestrüpp hier, das noch lebt“
„Gestrüpp? Schwester, ich hätte gedacht, gerade Du würdest einen Setzling erkennen, wenn er vor Dir steht. Das ist der Same des Weltenbaumes, das Zentrum der vergangenen Welt und wird erneut wachsen, wenn wir ihm einen Ort dazu verschaffen“
Raquiel und Daru erwachten nicht aus ihrem Schlaf. Die Umläufe vergingen, gar ganze Sonnenzyklen, und sie schliefen immer weiter.
Bis Hanelia und Hemake ihren Brüdern schließlich ein wenig unter die Arme griffen, ihre Sphären mit Zaubern belegten…
… und sie schließlich aus dem Schlaf weckten.
Als erstes wurde der Rat einberufen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
„Wir müssen als erstes darüber beraten, was nun mit Belphan geschehen soll“ begann Daru.
„Die Zeit ist wohl reif, ihn frei zu lassen“ fügte Hanelia hinzu.
„Nein!“ rief Raquiel aus. „Es ist besser, wir belassen ihn an jenem Ort, an den wir ihn gebunden haben“
„Wir haben bestimmt, dass er für die Dauer unseres Schlafes verbannt sein soll. Doch nun liegt es an uns, Wort zu halten“ hielt Hanelia dagegen.
„Er wird erneut große Übel über uns bringen und wir müssten abermals von vorne beginnen!“ brauste Raquiel erneut auf.
„Was siehst Du, Hemake?“ fragte Daru seine Schwester.
„Es ist immer so eine Sache in die Zukunft zu blicken. Einerseits vermag ich es, gewisse Zusammenhänge zu erkennen… und doch liegt alles im freien Willen, der besonders Belphan gegeben ist. Er ist ein Freigeist und es ist nahezu unmöglich, feste Vorhersagen zu treffen.
Doch auch ich finde, dass wir unserem Bruder die Möglichkeit geben müssen, sich zu bewähren“
„Es sollte unsere Aufgabe sein, uns gegenseitig eine Stütze zu sein – und nicht darüber zu urteilen, wer gut und wer böse ist. Rawa hat uns alle aus sich selbst heraus geschaffen. Sie gab uns allen einen Ton im Moment unserer Geburt. Gemeinsam sind wir eine Symphonie des Lebens und nur gemeinsam werden wir Dinge schaffen können, die bestand haben. Ohne Belphan sehe ich keine Möglichkeit, dauerhaft Leben zu schaffen!“ beeindruckte der sonst eher schweigsame Daru die Runde mit wahren Worten.
„So soll es sein“ gab Raquiel klein bei. Doch ihm war flau und er befürchtete das Schlimmste.
Doch schließlich machte sich der Sonnengott auf nach Aris Màndir und erfüllte den Kristall mit seiner Magie.
So wurde Belphan frei und er warf sich auf die Knie. Er fühlte wahre Reue und vermisste das Gefühl des Lebens.
„Hast Du verstanden, weshalb wir Dich hier gebunden haben?“ fragte Raquiel seinen Bruder schroff.
„Ja. Ich habe viele Fehler begangen und großes Leid verursacht. Lass mich bitte zurück in den Rat – ich will versuchen, nun ein besserer Bruder zu sein als bisher“ selbst Raquiel war nun davon überzeugt, dass die Verbannung einen gewissen Erfolg erzielt hatte.
Und so wurde der Amaran der Mitternacht erneut ein Teil des Ganzen.
Daru trat vor die Runde.
„Es wäre nun wohl an der Zeit, dass Du Dein größtes Vergehen bereinigst, Belphan“
„Ich werde Ridwan befreien. Jedoch bedenkt, dass sie neugeboren wird. Sie ist und bleibt euer Kind, jedoch wird sie nicht dieselbe sein, die sie war. Es wird neues Leben, mit dem Abdruck des Alten, geboren werden“
„Dann tu, was Du tun kannst, Bruder“ bestärkte Hanelia ihn.
*schieb*
Und so wob er einen Zauber um den Stein, in dem die Seele der Erstgeborenen ruhte. Er entnahm dem Stein den Odem der Amaran…
… und wirkte den Zauber des weißen Kristalls, der Ridwan das erste Leben schenkte.
Und so wurde sie neugeboren.
Die neugeborene Ridwan wuchs langsamer heran und so wurde sie nach vielen Sonnenzyklen in die Arme der Amaran aufgenommen.
Sie verboten ihrem Spross von Anfang an, die Hallen zu verlassen und auch nur einen Fuß in das Nichts zu setzen. Ridwan gehorchte.
Sie lernte und studierte sehr viel in den Hallen Rawas und eignete sich sehr viel Wissen an.
In der Zwischenzeit begannen die Amaran erneut die Erschaffung einer Welt.
Wie zuvor entstand, nahezu an derselben Stelle wie zuletzt, ein kleines Eiland. Auch dieses war von einer Hülle umgeben, die blau Schimmerte.
Hanelia setzte die Pflanze, die als letzte Erinnerung an die alte Welt geblieben war.
Auch diesen Setzling belegte sie mit einem Zauber und er begann sogleich zu wurzeln.
Belphan verstand sich mit Ridwan außerordentlich gut. Er empfand ehrliche Reue für das, was er ihr angetan hatte und versuchte, sie möglichst viele Dinge zu lehren. An Wissen mangelte es ihm nicht; an Weisheit hingegen durchaus in gewissen Dingen.
So zum Beispiel wie der Zauberstab am besten geführt werden sollte…
… oder andere, alltäglichere Dinge, wie Spiel und Spaß.
*schääb*
Währenddessen wuchs der neue Weltenbaum gemächlich weiter, wurde immer größer und größer und der Zauber Hanelias ließ nicht nach.
Daru unterdessen dachte praktischer. Er sann über die Frage, wie sie Ridwan zur neuen Welt bringen sollten, wenn sie doch das Nichts nicht betreten konnte?
So zimmerte er ein Boot, das die beiden seinerzeit über das Nichts tragen würde.
Belphan gelüstete es danach, sein altes Reich zu besuchen. Er wusste noch nicht, was damit geschehen war und so begleitete ihn Raquiel bis zu den Toren.
„Belphan, es wird nicht mehr so sein wie damals, als Du noch hier lebtest. Wir haben das Land geläutert und von aller Finsternis befreit…“
Belphan lief es kalt den Rücken hinab, als ihm sein Buch in den Sinn kam und so eilte er über den Hof. Er klammerte sich an die Hoffnung, dass sein Zauberbuch noch da war, wo er es hinterlassen hatte.
Doch es war nicht mehr da. Er trauerte um sein Werk, war doch alles Wissen, das er erlangt, und alle Forschung, die er betrieben hatte, auf ebendiesen Seiten gesammelt.
In diesem Moment geschah ein Bruch in seinem inneren und eine Wunde riss auf, die eben erst begonnen hatte zu heilen: ihm war das gleißende Licht der übrigen Amaran nicht gegeben. Immer würde ihm der „Makel“ der Mitternacht, die für ihn kein Makel war, anhaften und ihn in den Augen seiner Geschwister immer eine Stufe niedriger setzen.
Er wusste es selbst noch nicht, was nun geschehen würde. Doch dies war der Anfang, da ihm alles begann zu entgleiten.
Da er sich recht gut mit Hemake verstand, bat er sie um sein Buch. Doch sie weigerte sich.
„Belphan, dieses Buch ist durch und durch Böse. Es trägt Dein altes Leben in sich. Altes Wissen, dass Du nicht mehr brauchst. Es gibt Neues, dass Du erforschen kannst – mit uns gemeinsam, in lichtvollem Gedankengut und mit Liebe erlangt, nicht durch Hass und Bosheit!“
„Aber es ist doch mein Lebenswerk! Niemals mehr wieder wird es mir gelingen, dieses Werk erneut zu schaffen. Es mag ein Buch der Nacht sein, doch bin ich nicht auch ein Wesen der Nacht?“
„Nein, mein Bruder, Du bist kein Geschöpf der Finsternis. Du sprichst von Nacht, doch Du meinst Finsternis, Bosheit, Hass und Wut. Das bist nicht Du. Dies alles mag ein Teil von Dir gewesen sein, doch nun steht ein neues Leben vor Dir – ergreife es mit beiden Händen, denn Du hast es Dir wahrlich verdient nach all dem Kummer der vergangenen Tage und Alter“
*schööb*
Während alledem wuchs die Pflanze auf der neuen Welt immer weiter…
… bis sie ihre alte Größe erlangte und abermals breitete sich der Zauber der Amaran aus, befruchtete das gesamte Eiland und dicke Regenwolken breiteten sich aus, die das Land überdeckten.
Bald darauf kam der Tag, an dem Daru Ridwan in ihre neue Heimat brachte. Der Abschied fiel ihm schwer, doch sie freute sich auf ihr neues Zuhause.
Sogleich kümmerte sie sich liebevoll um die Gewächse Hanelias und sorgte dafür, dass alles lebendig und fruchtbar blieb.
Belphan fiel der Abschied von Ridwan am schwersten. Er hatte sie in den Jahren, in denen sie in Rawas Hallen lebte, am meisten ins Herz geschlossen.
Nach diesen Tagen wurde der Rat einberufen und Hanelia trug die Frage vor, wie sie nun weiter verfahren wollten. Schließlich gab es nun eine Welt mit einem Lebewesen nebst viel Begrünung.
~*~Fortsetzung folgt in Bälde ~*~