Ich bin in einem deutschen Forum als Österreicher aber nicht Teil der Mehrheit, vgl. dein Zitat von oben:
Es tut mir sehr leid, dass Du Dich aufgrund Deiner Herkunft hier ausgegrenzt fühlst.
Übrigens können auch Minderheiten Mehrheiten diskriminieren, so jene die Macht dazu haben.
Was Du nicht sagst. Entscheidend ist Dein zweiter Halbsatz: Wir haben also die Macht (logischerweise in diesem Fall als Mehrheit) aus Schaumküssen N****küsse zu machen, ohne uns Gedanken darüber machen zu müssen, was das in der betreffenden Minderheit auslöst.
Muss der oder die Inuit, der oder die sich durch die Verwendung des Begriffs "Inuit" diskriminiert fühlt, etwa ein konkretes Diskriminierungserlebnis als Rechtfertigung angeben? Du würdest diese Frage wohl verneinen. Deshalb werde ich auch kein konkretes Diskriminierungserlebnis ins Treffen führen.
Wahrscheinlich, weil Du keines hattest, das als generelle Diskriminierung gelten würde (wobei ich hier nicht die Standards setze).
Fakt ist aber auch, dass das Deutsche oder Österreichische Volk sich diese Eigenbezeichnungen gegeben haben (also Deutschland & Österreich), die Inuit und die Yupik schon 'mal als Inuit in einen Topf zusammengeworfen und verrührt werden, und diesen Begriff überdies als diskriminierend bewerten.
Ich möchte in diesem Zusammenhang aber nur an die Bildung der ersten schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000 erinnern, als Österreich pauschal als "Nazi-Land" verunglimpft wurde. "Ösi" mag zwar harmloser sein, nichtsdestoweniger haftet dem Begriff aber etwas Despektierliches an.
Ich gebe zu, es ist nicht korrekt, ein Land bzw. seine Bevölkerung oder Regierung pauschal als Nazis zu verunglimpfen, und dennoch frage ich mich, welchen persönlichen, andauernden Nachteil der einzelne Österreicher davon hatte?
"Wurde aus dem "Kaiserschmarrn" etwa z. B. in Deutschland der "Nazischmarrn?"
Nein.
Wurdest Du aufgrund der Tatsache das in Deinem Land eine (ich sag es mal vorsichtig) rechtskonservative Partei an der Regierung beteiligt war in Deinem Alltag (auf der Arbeit oder im Urlaub im Ausland) diskriminiert.
Ich finde hier gibt es deutliche Unterschiede.
Ich verstehe überdies nicht warum Bücher in Neuauflagen nicht verändert werden können, wenn dies den Gesamtkontext überhaupt nicht beeinflusst.
Mir ist klar, dass wenn in Büchern diskriminierende Worte im diskriminierenden Kontext geschrieben sind, dass sie dann in dem Buch genauso erhalten bleiben müssen (siehe z. B.
Onkel Toms Hütte oder
12 Years a Slave).
Michael Endes Jim Knopf ist aber ein völlig zeitloses Buch (nach meiner Auffassung). Es ist völlig unerheblich, die Hautfarbe von Jim überhaupt nur zu erwähnen.
Das gleiche gilt grundsätzlich für den N****jungen in Pipi Langstrumpf (wobei der mir grad entfallen ist, da meine Große Pipi nicht mag, (die ist ihr einfach zu frech, sie mag den Namen nicht und sie mag auch nicht was Pipi anhat
, mittlerweile ist sie vielleicht auch schon zu alt für Pipi)
Wir die das Buch in der Ursprungsfassung gelesen haben, würden es vielleicht nicht einmal bemerken und Neuleser, wie z. B. meine beiden jüngeren Kinder würden auf diese Weise überhaupt nicht damit konfrontiert.
Und was hätte das bitte mit Geschichtsveränderung zu tun?
Ich möchte in diesem Zusammenhang einfach mal auf das namensgebende Spiel dieses Forums hinweisen.
Ich finde es großartig, dass es bei den Sims (insbesondere ab Die Sims³) völlig egal ist, welche Hautfarbe ein Sim hat und dass das Spektrum um alle möglichen Farben erweitert wurde.
Gleichzeitig ist es bei den Sims für die Spieler*innen möglich z. B. gleichgeschlechtliche Paare zu bilden (EA hat zwar ein wenig gebraucht, bis es das erste offizielle schwule Paar kreiert hat).
Dies ist
der Grund für meine Gattin und mich, warum meine Kinder überhaupt spielend vor dem PC sitzen dürfen (im Übrigen müssen sie sich jede Stunde vor dem PC mit einer Stunde spielend draußen erarbeiten).
VG