Story Die Geschichte von Cassy Jones

Heute kommt ein Kapitel, dass eher schwere Kost ist...daher möchte ich eine Triggerwarnung hierfür aussprechen, da es zur Gewalt kommt. Es ist gemäß den Forenregeln nicht detailreich beschrieben und auch nicht fotografisch festgehalten. Dennoch bitte ich jeden meiner Leser, in Euch reinzuhören und euch zu überlegen, ob ihr dieses Kapitel lesen wollt. Wenn sich jemand dagegen entscheidet, aber den Fortlauf der Geschichte trotzdem mitbekommen möchte, dem fasse ich den Inhalt gerne zusammen. Hierfür könnt ihr mir einfach eine PN schreiben.


Kapitel 10 – Herbst Joaquin

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Cassy nicht mehr neben mir. Den Geräuschen nach zu urteilen hantierte sie gerade in der Küche herum. Wenn sie Frühstück machen möchte, wird sie sicher feststellen, dass nur Zutaten für die Eismaschine im Kühlschrank sind. Sicher wird sie mit den Augen rollen, dachte ich und musste lächeln. Sie sah immer so niedlich aus, wenn sie so theatralisch mit den Augen rollte. Ich drehte mich um und sah auf mein Handy. Plötzlich war ich hellwach. „Fuck...“ zitternd las ich die Nachricht und mit einem mal fühlte ich Panik in mir aufsteigen.

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Mein Dad hatte mir geschrieben, dass er auf den Weg hier her war. Er könnte also jeden Augenblick hier aufkreuzen. Ich wusste, dass es nichts Gutes zu bedeuten hatte, wenn mein Vater hier herkam, denn er kam eigentlich nur vorbei, wenn es was zu „bereden“ gab.

Als ich es endlich geschafft hatte, Cassy vor die Tür zu setzen, wurde ich traurig. Es tat mir unfassbar Leid sie so zu behandeln, doch ich wollte einfach nicht, dass sie hier war, wenn mein Vater kam. Vor allem wollte ich nicht, dass er sie sah. Ich versuchte, mich zusammen zu reißen und lief einmal durch das ganze Haus, um zu sehen, ob alles in Ordnung war, denn mein Vater hasste Unordnung. Als ich in der Küche war, sah ich, dass Cassy Eis gemacht hatte. Ich hasste mich für mein Verhalten, aber ich wollte sie nur schützen. Sobald mein Vater wieder weg ist, werde ich sie anrufen. Ich musste ein ehrliches Gespräch mit ihr führen, sonst würde ich sie verlieren.. wenn ich das nicht schon getan hatte. Schnell zog ich mir noch ein paar meiner einigermaßen guten Klamotten über.

Wenige Sekunden später klingelte es auch schon an der Türe. Ich atmete tief durch und versuchte, mir die Panik nicht anmerken zu lassen. „Hey Dad..komm rein.“ sagte ich zögerlich. Ohne eine Begrüßung stürmte er herein und lief Richtung Küche. Als ich dazu kam, riss er wütend eine Schublade nach der anderen auf. „Wo sind sie?“ schrie er mich an. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ sagte ich verwirrt. „Das weißt du ganz genau!“ wütend kam er auf mich zu und ich versuchte mit aller Kraft, nicht zusammenzuzucken.

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„Nein Dad, ich weiß nicht was du meinst.“ sagte ich mit zittriger Stimme. Wutentbrannt sah er mich an. „Mein PR-Agent hat ein nettes Video von dir auf einem Social Media Account gesehen und mir gezeigt.“ Ich wusste nach wie vor nicht, wovon er sprach. Ich achtete sehr darauf, was ich Online postete und bisher hatte mein Vater damit kein Problem. Als ich nicht antwortete, zeigte er mir das Video. Es zeigte mich auf der Poolparty vor einigen Wochen. Man konnte darauf sehen, wie ich die Pillen von Sergio einwarf. Panik stieg in mir auf. Wer hatte das gefilmt und online gestellt? „Dad, ich...“ „Nehmt ihr Drogen?“ unterbrach er mich aufgebracht. „Und wag es ja nicht mich anzulügen!“. „Ich.. nein..“ Mein Vater ging auf mich zu, packte mich grob am Kragen und sah mir bedrohlich in die Augen.

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Ich machte mich darauf gefasst, dass er jeden Moment zuschlug. „Hör auf zu stottern und rück' endlich raus mit der Sprache. Ich habe keine Zeit für so einen Mist!“ „Ich.. weiß nicht, ob das Dr- Drogen waren... Die.. die waren nicht von mir.“ „Ach du weißt nicht, was du da genommen hast? Sag mal tickst du noch ganz richtig? Weißt du eigentlich, wie so etwas unseren Ruf zerstören könnte, den ich uns jahrelang erarbeitet habe!“ Wie erwartet schlug mein Vater mir mit der Faust in den Magen und mir wurde übel. „Es tut mir Leid..“ stammelte ich. Wieder zündete er mir eins drüber, diesmal noch heftiger als zuvor. Ich ballte meine Fäuste und kochte vor Wut, doch wusste ich, dass jeglicher Widerstand zwecklos war. Im Gegenteil. „Sohn, ich habe kein Problem damit, wenn ihr hier Partys feiert, in deinem Alter habe ich das auch gemacht. Aber Drogen? Und dann bist du auch noch so blöd und lässt dich dabei filmen. Manchmal könnte man meinen, du bist nicht von mir.“ „Wir haben keine Pillen mehr hier, ich schwör's!“, sagte ich verzweifelt und hoffte, dass er sich damit endlich zufrieden gab. „Na schön, aber ich warne dich. Noch einmal wenn so ein Video im Netz auftaucht, dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh! Es hat mich einige Tausende gekostet, das entfernen zu lassen! Vergiss nie, wo dein Geld herkommt!“ drohte er mir. „Verstanden.“ sagte ich knapp und schaute zu Boden. Er packte mich am Arm und sagte: „Schau mich gefälligst an, wenn du mit mir redest. Das hat was mit Respekt zu tun!“ „Verstanden“ wiederholte ich und schaute ihm diesmal in die Augen. „Schön. Wie läuft das Studium?“ „Alles bestens.“ antwortete ich. „Wunderbar, aber sei dir sicher, dass ein Junkie meine Firma nicht übernehmen wird. Also reiß dich gefälligst zusammen.“ Ich nickte stumm und versuchte, mir ein Lächeln zu erzwingen. „Ich muss wieder weiter. Ich habe noch ein Gespräch mit einem wichtigen Klienten.“ Als er zur Haustüre ging, drehte er sich nochmal um und sagte mit kalten Augen „Ich hoffe, meine Botschaft ist angekommen.“ Laut und deutlich, dachte ich mir. Als ich die Haustüre hinter ihm schloss, fiel mir auf, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Ich kochte vor Wut. Ich lief in die Küche, sah die Eismaschine und warf sie mit voller Wucht auf den Boden. „Verdammte scheiße!“ Schließlich lies ich mich auf die Couch sinken und versuchte, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

Wenig später kam Sergio nach Hause und fand mich im Wohnzimmer vor. „Hey Joa, alles klar?“ Als er mich ansah, hielt er inne. Er blickte zur Küche und sah die Sauerei auf dem Boden „Was ist passiert?“ fragte er irritiert. Wutentbrannt schrie ich ihn an: „Mein scheiß Vater war hier!“

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"Was, wieso? Hat er es herausgefunden?" fragte Sergio entsetzt. "Nein..das nicht.. Aber deine scheiß Pillen haben mir einen Haufen Ärger eingebrockt! Ich wurde dabei gefilmt und irgendjemand hat es online gestellt. Mein Vater hat es gesehen." schrie ich immer noch wütend. „Alter jetzt beruhig dich. Wer hat dich gefilmt?“, fragte er mich. „Woher soll ich das denn wissen?! Ist doch auch scheiß egal. Die Tatsache ist, dass mein Vater das gesehen hat!“ „Und.. wird er uns jetzt hier rauswerfen?“, fragte Sergio. Nach dieser Frage platzte mir endgültig der Kragen „Ist das tatsächlich das Einzige, was dich interessiert? Was ist nur los mit dir? Mein Vater hat mich verprügelt und deine einzige Sorge ist, dass du hier rausfliegst? Weißt du was, wenn ich wollte, könnte ICH dich sofort vor die Türe setzen“. „Kumpel... es..tut mir leid. Das war nicht so gemeint. Ich.. wusste nicht, dass er dich verprügelt hat.“ Sergio kam auf mich zu und nahm mich tröstend in den Arm.

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Für eine kurze Zeit spürte ich unsere freundschaftliche Verbindung wieder. „Also dürfen wir hier bleiben?“ fragte er schließlich und zerstörte diesen Moment auch gleich wieder. „Ja..“ gab ich knapp zurück. „Aber wenn so was nochmal vorkommt war's das, denke ich. Also keine Pillen mehr hier, verstanden?“ Er wand sich aus der Umarmung und sagte: „Verstanden. Keine Pillen mehr."
 
OMG.. ich habs genau gewusst. Der Vater.. und was für ein Vater.. Mann.. das is ja ein ARSCH. Armer Joaquin.
Sergio scheint ihn auch nur auszunutzen.
Oh Gott... ich mag Joaquin immer mehr. Da muss man dir echt ein Lob aussprechen. Du hauchst den Townies wahrhaftig Leben ein.
Bin sehr gespannt ob Cassy noch mit sich reden lässt. Die ist ja mit Sicherheit auch total am Boden zerstört.
Drama.. hehe.. und ich lieeebe es ❤️
 
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Ja ihr seid wirklich gut 😂 habt sofort durchschaut, dass der Vater kommen wird 😋 da war ich etwas überrascht 😁
 
@Frau Zitrone mal sehen, was ihr noch so alles erraten werdet 😁 übrigens vielen Dank für dein Kompliment. Ich freue mich sehr, wenn meine Leser ihre Townies durch meine Geschichte vielleicht mit anderen Augen sehen ❤️
 
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Oh nein! Nicht die Eismaschine! Das hat sie nicht verdient! Sie war doch noch so jung... :schnief:
....okay, aber Spaß beiseite. Ich wusste doch, dass sein Vater dahinter steckt. Aber hätte er das Cassy nicht einfach sagen können? Auch wenn er keine Zeit für Erklärungen hat, dann hätte es wenigstens nicht gewirkt wie ein grundloser Rausschmiss. Aber gut, wahrscheinlich sind bei ihm in dem Moment alle Sicherungen durchgebrannt und klar denken war nicht mehr drin. ist auch absolut nachvollziehbar bei so einem vater. Ich verstehe, dass er sauer ist wegen der Drogen, aber den eigenen Sohn verprügeln? Geht gar nicht! :nonono:
 
@Feuerphönix: die Eismaschine ist stabil, die konnte man wieder reparieren. 😂😁

Warum Joaquin das so gemacht hat, wird noch aufgeklärt. Zum einen wollte ich aber auch einen WTF - Moment mit dem Ende erzeugen. Ich konnte ja nicht wissen, dass ihr so krass seid und mich durchschaut 😁
Wobei es mir ja zeigt, dass ich den Joaquin gut geschrieben habe, denn das Ausnutzen einer Frau wäre tatsächlich nicht sein Stil 😊
 
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Whoa heftig! 😳 Was ist das bitte für ein Vater? So ein kalter, skrupelloser Mensch. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sich sein Sohn mit Cassy letztendlich wirklich gegen ihn verbündet. Wer weis, was dieser schlimme Mann noch für Dreck am Stecken hat... Wenn das rauskommt, dann ist es mit seinem ach so tollen Ruf aber schnell vorbei und er kommt garantiert in den Knast am Ende. Hab ich irgendwie im Gefühl...

Irgendwie ist mir der Onlinefreund von Cassy suspekt...ich kanns mir aber nicht ganz erklären warum, ist wieder nur ein Gefühl.😋

An der Stelle mal ein großes Lob an dich, @Annarya. Es kommt selten vor, dass mich ein Buch oder eine Geschichte fesselt. Aber deine Story hat das irgendwie direkt geschafft. Ich find deinen Schreibstil ganz toll! Man kann sich gut in die Charaktere einfühlen und hat dadurch das Gefühl, sie kennenlernen zu dürfen.

Auch die fette Schrift gefällt mir und fühlt sich "heimisch" an. 😅

Bis bald :hallo:
 
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@lost.in.the.sixties oh Wow, vielen lieben Dank für das Kompliment 😍 es freut mich sehr, dass dich meine Geschichte sofort gefesselt hat, genau das war mein Ziel. Jaques ist wirklich grausam und ich hatte beim Schreiben von diesem Kapitel tatsächlich ein wenig Tränen in den Augen...armer Joaquin.

Hoffentlich gefällt euch der Verlauf der Geschichte weiterhin 🙂 es gibt aufjedenfall noch vieeel Lesestoff 🤗
 
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Kapitel 11 / Herbst - Cassy

Als ich daheim angekommen war, warf ich mich auf die Couch und schmiss wütend meine Konsole an. "Hey Cas, na wie gehts? Hast du endlich mal wieder Zeit zu zocken?", hörte ich Aarons vertraute Stimme. "Hey Aaron..es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit nicht viel Zeit für dich hatte." entgegnete ich und brach in Tränen aus. "Was ist los?" fragte er mich besorgt. "Ich weiß es nicht, Aaron. Irgendwie läuft alles schief.." antwortete ich schluchzend. "Magst du es mir erzählen?" fragte er. "Können wir vielleicht einfach zusammen zocken und nicht reden?" Ich wollte Aaron die Sache mit Joaquin nicht sagen. Ich hatte Angst, dass er mich verurteilen würde deswegen. "Aber sicher doch. Du weißt ja, wenn du reden willst, bin ich da." Dafür liebte ich meinen besten Kumpel so sehr.

Gegen frühen Nachmittag erhielt ich einen Anruf von Joaquin. Selbstverständlich drückte ich ihn weg. Er versuchte es noch ein paar mal, doch nach dem vierten wegdrücken gab er endlich Ruhe. Wenige Minuten später erhielt ich eine Nachricht:

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Hey. Ich weiß, dass du stinksauer auf mich bist. Es tut mir leid, was heute Vormittag passiert ist. Bitte lass uns darüber reden. Ich kann und will dir das alles erklären. Bitte..

Stinksauer? War das sein Ernst? Ich würde ihn am liebsten dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst. Fluchend schmiss ich mein Handy weg. Allerdings lies mir die Nachricht keine Ruhe. Was wollte er mir erklären? Gab es vielleicht doch eine logische Erklärung für sein Verhalten? Obwohl ich mich innerlich dafür verfluchte, siegte meine Neugier. Ich nahm mein Handy und schrieb:

Okay, du hast 10 Minuten, um mir alles zu erklären. Ich komme zu dir..

Kurze Zeit später, stand ich erneut auf der Fähre zur Windenburger Insel. Ich war gespannt, was Joa mir zu sagen hatte und wurde langsam nervös. Als ich auf der Insel ankam, lief ich zu Joaquins Haus und klingelte. "Hey Cas, danke dass du gekommen bist." Er wollte mich in den Arm nehmen, doch ich drückte ihn weg. "Du wolltest mir was erklären.." entgegnete ich so kalt wie möglich. Als ich Joaquin näher ansah, bemerkte ich, wie fertig er aussah. Seine Haut war fahl, die Augen hatten dunkle Schatten. Hatte er geheult? "Ja, aber nicht hier. Komm.." sagte er und ging mit mir weg von seiner Villa. Wenig später machten wir vor einem mit Gestrüpp zugewucherten Tunnel halt. "Hier lang" sagte er. "Moment mal, da müssen wir durch?! Was hast du vor?", fragte ich entsetzt. Er grinste, nahm meine Hand und ging mit mir durch den Tunnel.

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Am anderen Ende angekommen, musste ich mir erstmal Gestrüpp und Insekten aus den Haaren ziehen. Als ich mir die Gegend ansah, in die mich Joaquin gebracht hatte, staunte ich. Was war das für ein wunderschöner Ort? "Das sind die Klippen von Windenburg. Das ist mein absoluter Lieblingsort. Hier komme ich immer her, wenn ich alleine sein möchte. Die wenigsten kennen diesen Ort, sodass man hier meistens seine Ruhe hat." antwortete er, als hätte er meine Gedanken gelesen. Er führte mich zu einer Bank aus Stein und setzte sich. "Setz dich." sagte er und tippte auf den Platz neben sich. "Danke nochmal, dass du gekommen bist.." fing er an.

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"10 Minuten. 5 davon sind schon draufgegangen, weil du mich hier her gebracht hast" sagte ich schon deutlich weniger wütend. "Hör zu.. ich muss dir was sagen..".. es fiel ihm sichtlich schwer und ich merkte, wie er nach den richtigen Worten suchte. "Heute Morgen... ich.. wollte dich nicht so rauswerfen.. aber.. mir blieb nichts anderes übrig." sagte er traurig. Als er meinen irritierten Blick bemerkte, fügte er schnell hinzu: "Es ist nicht einfach für mich, dir das zu erzählen.. denn ich weiß nicht, ob du mich danach noch mögen wirst.." er hielt kurz inne und sprach weiter: "Mein Dad hat mir heute Morgen geschrieben, dass er vorbei kommen wird. Naja.. ich habe kein besonders gutes Verhältnis zu meinem Vater und ich wusste, dass wenn er vorbei kommt, bedeutet das meistens nichts Gutes. Cassy, ich wollte einfach nicht, dass du dir das mit ansehen musst.." erklärte er sich. "Weswegen kam er denn vorbei und was hat er getan?", fragte ich nun besorgt. Joa tat mir leid. Man sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, darüber zu sprechen. Er erzählte mir, was am Morgen passiert ist. Als er fertig war, hatte er Tränen in den Augen und schaute beschämt zu Boden. Schließlich legte ich meinen Arm um ihn und drückte ihn fest an mich.

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Auch mir liefen die Tränen über das Gesicht. Was war Jaques nur für ein grausamer Mensch. Wie konnte er seinen eigenen Sohn nur so schlecht behandeln. "Das ist noch nicht alles Cassy.." sagte Joaquin plötzlich. Ich sah ihm tief in die Augen und schwieg. "Du hast mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich studiere..." er machte eine kurze Pause, schließlich platzte aus ihm heraus, was er wohl schon sehr lange loswerden wollte: "Mein Dad denkt, dass ich Wirtschaft an der Uni von Windenburg studiere. Ich habe mich aber heimlich an der Musikschule beworben und wurde dort auch angenommen. Das Geld von meinem Vater, welches er mir für das Studium zur Verfügung stellt, nehme ich für die Musikschule, denn mein Traum ist es DJ zu werden und sicher nicht, dass scheiß Unternehmen meines Vaters zu führen." Ich dachte eine Weile über das Gesagte nach und fragte: "Und.. dein Vater glaubt das einfach so?" "Sergio hat damals bei einer Firma als Ferienarbeiter gearbeitet, die Computerspiele entwickelt..er wollte damit Geld verdienen um sein Studium zu finanzieren, da seine Eltern sich das teure Modestudium nicht leisten konnten. Er hat mir nach langem Zögern einen Kontakt zu einem guten Programmierer, der dort ebenfalls arbeitete, übergeben. Der Typ hat sich auf die Uniserver gehackt und mich dort als Student eingeschrieben. Er hat mich bei diversen Kursen angemeldet und hält das Ganze gegen Bezahlung auch immer aktuell. Wenn mein Dad also in der Uni anruft und nachfragt, bin ich dort ein absoluter Musterstudent.." Wow, ich hatte mit allem gerechnet aber das hatte ich nicht erwartet.

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"Und das funktioniert?", fragte ich ungläubig. "Naja, bis jetzt hat er es nicht rausgefunden.. Weißt du.. die größte Schwäche meines Vaters ist, dass er andere immer unterschätzt. Er denkt, keiner wäre so klug wie er." entgegnete er. Als ich nachdenklich schwieg sagte er unsicher: "Bitte sag was, Cassy" Nach einem kurzen Augenblick antwortete ich schließlich: "Wow Joaquin.. das.. ist heftig. Das ist.. ein Spiel mit dem Feuer.." Ich wusste einfach nicht, was ich dazu sagen sollte. "Tja Cassy, jetzt kennst du die Wahrheit, die bisher nur meine engsten Freunde kannten.. Du musst mich für einen absoluten Hochstapler halten, aber du kennst meinen Dad nicht. Er würde es nicht akzeptieren, dass ich seine Firma nicht übernehmen möchte. Schon als Kind durfte ich nie tun, was ich wollte. Ich musste Klavier spielen, obwohl ich lieber Gitarre gelernt hätte. Ich musste Schach spielen, obwohl ich lieber Skateboard fahren gelernt hätte.. jeglicher Widerstand war zwecklos.." "Nein, ich halte dich nicht für einen Hochstapler. Ganz im Gegenteil. Ich bewundere dich, denn du setzt dich endlich gegen deinen Vater durch und lebst deinen Traum. Ich halte dich für sehr mutig.. Aber wie ist dein Plan? Dein Dad wird doch irgendwann sowieso rausfinden, dass du nicht studierst, spätestens, wenn du deinen Abschluss nicht hast..?" "Ehrlich gesagt hoffe ich, dass ich bis dahin schon ein paarmal in Clubs auflegen konnte und Erfolg habe. Wenn mein Dad sieht, dass ich damit auch gut Geld verdienen kann, wäre er vielleicht stolz auf mich und würde meinen Traum endlich akzeptieren." Ich zweifelte nicht daran, dass Joaquin als DJ Erfolg haben könnte, denn ich wusste mittlerweile, dass die Musik sein Leben war und hatte auch schon den ein oder anderen Remix von ihm gehört, welche ausnahmslos alle richtig gut waren. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass sein Dad davon trotzdem nicht begeistert sein würde. . "Und was sagt deine Mutter dazu?" fragte ich ihn. Er seufzte: "Meine Mutter habe ich nie kennengelernt." Er machte eine Pause und sagte schließlich: "Sie ist bei meiner Geburt gestorben.. Ich denke.. mein Vater hasst mich deswegen so." Traurig schaute er mich an: "Cas.. es tut mir leid.." "Oh mein Gott Joa.. das tut mir so leid..." sagte ich weinend und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

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Nach dem Kuss fragte er mich überrascht: "Du bist nicht wütend auf mich?" "Nein.. ich verstehe dich und es tut mir unfassbar leid, was du durchmachen musst. Du hättest es mir heute Morgen doch einfach erklären können... Ich bin dankbar, dass du mir dein Geheimnis verraten hast. Ich bin für dich da und stehe absolut hinter dir." "Naja.. hätte ich dir gesagt, dass mein Vater kommt und mich wahrscheinlich verprügeln wird, wärst du dann gegangen?" "Nein, natürlich nicht!" antwortete ich. "Siehst du.." gab er zurück. "Cas.. ich habe vielleicht einige Freunde, aber trotzdem fühlte ich mich leer und alleine.. bis du in mein Leben gekommen bist.. Danke, dass du mir verzeihst."

Während wir noch eine ganze Weile Arm in Arm auf der Bank saßen, dachte ich darüber nach, ob ich Joaquin auch die Wahrheit über mich erzählen sollte. Doch entschloss ich mich, damit noch zu warten. Ihm ging es schon schlecht genug und ich wollte ihn damit nicht auch noch überrumpeln. "Ist das Wasser hier eigentlich noch warm um diese Jahreszeit?" fragte ich ihn. Überrascht über den abrupten Themenwechsel antwortete er "Ja, man kann hier fast den ganzen Herbst über noch baden." Ich lächelte ihn an und ging Richtung Wasser. "Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich muss da jetzt unbedingt reinspringen." Ich zog mich langsam aus und warf ihm dabei vielsagende Blicke zu.

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Ich sprang ins warme Wasser und der, über meinen Anblick sichtlich erfreute Joaquin, tat es mir gleich. Als er sein Hemd auszog, sah ich seine blauen Flecken am Arm und fühlte einen tiefen Stich in meinem Herzen. Joaquin war so liebenswert und einzigartig, wieso musste ihn das Schicksal so hart treffen? Ich nahm mir vor, diesem Mann meine ganze Liebe zu schenken und immer für ihn da zu sein. Ich hatte große Angst davor, was passieren würde, wenn sein Dad rausfindet, dass er nicht studiert. Wir alberten noch gemeinsam im Wasser herum und ich war froh, dass Joaquin wieder lächeln konnte. Ich schwomm auf ihn zu und küsste ihn sanft: "Es wird alles gut werden.. Wir schaffen das schon."

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Gut, dass sie mit dich reden lassen hat. Er hatte ja schließlich eine wirklich gute Erklärung für sein Verhalten. Klar war es vielleicht nicht ideal, wie er sie rausgeworfen hat, aber wenigstens hat sich das jetzt geklärt. Nur muss Cassy ihre gesamten Pläne jetzt nochmal überdenken. Jetzt hat sie einen Grund mehr, Jaques zu hassen und ein paar Gründe mehr, Joaquin zu mögen. Ob sie ihm noch die Wahrheit sagt? Damit könnte sie ihn im schlimmsten Fall ja auch nur unnötig verletzen oder sogar in Gefahr bringen.

Übrigens, Jaques ist ein selbst ausgedachter Sim von dir, oder? Ich amüsier mich die ganze Zeit darüber, weil ich unter meinen Sims in meinem Spielstand auch einen reichen Unternehmer mit dem Vornamen Jaques hatte. Und der hatte auch einen Sohn, der nicht direkt die Firma seines Vaters übernehmen wollte. Er wollte lieber....Superschurke werden! (damit hören die Gemeinsamkeiten wohl auf) :lol:
 
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Oh also das war mal eine offenbarung,womit Cass nicht gerechnet hatte.Das der Vater echt so ein hinterhältiger Mistkerl ist und seinem Sohn das leben von klein auf so schwer machte.
Aber sollte Cass ihm doch anfertrauen,das sie gegen seinen Vater agieren will,weil sie durch ihn ihr leben verlor.
 
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@Feuerphönix: ja das mit ihrem Plan bleibt spannend. Der Hass ist definitiv noch größer als zuvor.
Ja genau, den Jaques hab ich mir selber ausgedacht. Witzig, dass bei dir die Geschichte eines Jaques und seinen Sohnes ähnlich ablief. Wer weiß, vlt will Joaquin ja auch noch Superschurke werden 😂💪

@Phantom: Ja der liebe Joaquin hatte es nie leicht in seinem Leben.. 😶
 
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich für das vorletzte Kapitel auch noch keinen Kommentar geschrieben habe, dass tut mir leid, aber sei versichert, auch wenn ich mal nicht schreibe lese ich trotzdem mit.😊
Dieser Vater ist aber wirklich gemein, ich vermute auch wenn Joaquin viel Geld als DJ verdient, wird das den Vater nicht stolz machen. (Wenn überhaupt das Gefühl kennt auf andere stolz zu sein und nicht nur auf sich selbst!) Hoffentlich schafft Joa trotzdem seinen Traum zu erfüllen und hoffentlich werden er und Cassy irgendwann ein Paar😊.
Tolle zwei Kapitel!🤗
 
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@Frau Zitrone jaa das geht mir auch so. Deswegen hab ich auch dafür gesorgt, dass Cassy sich bereiterklärt, mit ihm zu sprechen. Das war eigentlich mal etwas anders geplant, aber ich hab es einfach nicht übers Herz gebracht ❤️

@Luxah3 kein Grund sich zu entschuldigen. Ich erwarte von meinen Lesern tatsächlich auch gar nicht, dass immer kommentiert wird (obwohl es mich natürlich schon freut, gerade wenn spekuliert wird) 🙂
 
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So ihr Lieben,

da Wochenende ist, werfe ich euch gleich das nächste Kapitel rein. Es ist verhältnismäßig recht kurz gehalten, aber morgen wird's dann wieder länger :)

Kapitel 12 – Herbst – Cassy

Seit der Aussprache zwischen Joaquin und mir waren ungefähr zwei Wochen vergangen. Mittlerweile waren wir sogar ganz offiziell ein Paar und es lief sehr gut zwischen uns. Ganz besonders Marcus freute sich darüber "Seht ihr, ich habs euch doch von Anfang an gesagt." lachte er. Sehr zum Leidwesen von Sergio verbrachte ich fast jede freie Minute bei Joaquin zu Hause. Sein Mitbewohner mochte mich leider nach wie vor nicht besonders, weshalb er auch die meiste Zeit bei seiner Freundin blieb. Mich störte das relativ wenig, da ich die Zweisamkeit mit Joaquin sehr genoss und mich die ständigen Sticheleien von Sergio auch irgendwie verletzten. Bisher hatte ich mit Joaquin noch nicht über meine Geschichte gesprochen, doch nahm ich mir fest vor, dies bald zu tun. Leider sollte alles wieder ganz anders kommen.

Als ich an einem verregneten Samstagnachmittag zu Hause am Musik hören war, schrieb mir Joaquin eine Nachricht.


Hey, wir würden heute nach San Myshuno zum Essen gehen und danach in den Club. Ich hoffe du bist dabei? <3

Ein Blick in meinen Geldbeutel sagte mir, dass ich es lieber lassen sollte. Nachdem ich aber schon wieder Sehnsucht nach ihm hatte, sagte ich zu. Ein Essen würde schon gehen. Also verabredeten wir uns mit der Clique in einem sehr teuren Restaurant in einem der höchsten Gebäude von San Myshuno.

Leider war Eva mittlerweile wieder aus Italien zurückgekehrt und, genau wie Sergio, auch mit dabei. Ich würde die beiden heute Abend einfach ausblenden und mich auf meine Freunde konzentrieren.

Beim Restaurant angekommen, setzten wir uns gemeinsam an einen Tisch mit einem mega Ausblick über die Großstadt. "Ich freue mich so sehr für Joaquin und dich. Ihr seid ein wundervolles Paar." sagte Candy, die ich seit längerem schon nicht mehr gesehen hatte. Verliebt schaute ich meinen Freund an, der es mit der Kleiderordnung wieder mal nicht so genau genommen hatte und eine Jogginghose trug. Diese Eigenschaft liebte ich an ihm besonders. Ihm war es einfach egal, was andere von ihm dachten. Davon könnte ich mir mal eine Scheibe abschneiden. Als er meinen Blick bemerkte, nahm er meine Hand und drückte diese fest.

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Als ich die Speisekarte durchforstete, war ich geschockt. Wie erwartet war das Essen hier wahnsinnig teuer. Scheinbar zahlte man direkt für den gigantischen Ausblick mit. Die Stimmung am Tisch war den Abend über sehr lustig und es wurde viel gelacht. Heute Abend lernte ich auch Siobhan, die Freundin von Sergio kennen, welche links von mir saß. Ich fand sie sehr nett und fragte mich ernsthaft, was so eine tolle Frau von diesem Kerl wollte. Ich blickte zu Eva und Sergio und bemerkte, dass die beiden ständig am Tuscheln waren und mir den ein oder anderen Blick zuwarfen.

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Als wir mit dem Essen fast fertig waren sagte Eva in die Runde: "Achja die liebe Cassy hat mir vorhin gesagt, dass sie uns heute Abend einlädt. Ist das nicht super lieb von ihr?" Die Freunde blickten mich überrascht an und Joaquin fragte: "Stimmt das?" "Ehm, ja klar.. aber sicher doch." Vollkommen überrumpelt war es mir unangenehm ihr zu widersprechen und ich versuchte zu lächeln. Schließlich gingen hier alle am Tisch immer noch davon aus, dass ich ebenfalls wohlhabend war.

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Als der Kellner mit der Rechnung kam, stockte mir der Atem. Dieser Abend kostete fast 800 Simoleons. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und gab dem Kellner meine Kreditkarte. "Bist du sicher, dass du das bezahlen willst, Cas?" fragte nun auch Marcus. "Ja klar, ist doch kein Problem" gab ich gespielt lässig zurück. Wenig später kam der Kellner zurück und sagte: "Entschuldigen Sie Mam. Ihre Kreditkarte wird leider nicht akzeptiert. Haben Sie vielleicht noch eine andere Karte dabei?" So ein Mist aber auch! "Nein tut mir leid. Können Sie es nicht nochmal versuchen?" "Wir haben es bereits mehrfach versucht. Die Karte wird nicht akzeptiert." sagte der Kellner nun ungeduldig "Schon gut, ich mache das schon." sagte Joaquin und gab ihm seine Karte. "Danke Joa, du bekommst es natürlich zurück. Ich muss morgen mal mit meiner Bank sprechen.." sagte ich dankbar. "Schon gut" zwinkerte er. "Hm, das hätte mich jetzt auch schwer gewundert..." fing Eva an. "Was ist dein Problem?" fragte ich sie nun genervt. "Naja, sagen wir es mal so Cassy. Ich habe ein wenig über dich recherchiert und bin schon erstaunt, dass du dir als Mitarbeiterin im Fast-Food Restaurant solche Kleider leisten und in solchen Restaurants zum Essen gehen kannst." Am Tisch wurde es plötzlich still. Alle Aufmerksamkeit war auf Eva und mich gerichtet. "Eva, was soll das?" fragte ich. Eva zückte ihr Handy und schmiss es auf die Mitte vom Tisch. Es zeigte ein Foto von mir, hinter dem Thresen des Fastfood-Restaurants, in dem ich arbeitete.

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Alle starrten mich schweigend an und Sergio schien sich offensichtlich sehr darüber zu amüsieren. "Tja, unsere liebe Cassy hat sich wohl nicht umsonst den Le Chien Jungen geangelt.." sagte sie immernoch provokant in meine Richtung. "Ist schon praktisch einen Typen mit Geld zu haben." Mir wurde plötzlich übel, als Joaquin mir einen ernsten Blick zuwarf. "Was hat das zu bedeuten?" fragte er.

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Als ich nun auch wahrnahm wie ratlos Candy und Marcus mich anschauten, war mir nur noch nach flüchten. Ich stand auf und sagte: "Sorry.. ich muss gehen." Schnellen Schrittes verlies ich das Hochhaus. Ich spürte, wie Panik in mir aufstieg und nahm auf einer nahegelegen Bank platz, wo ich versuchte, mich selbst zu beruhigen. Ich legte den Kopf in die Hände und fragte mich, wieso Eva und Sergio das mit mir machten? Ich hatte den beiden doch nie etwas getan.

Ich bemerkte wie sich jemand neben mich setzte und als ich den Blick hob, sah ich Joaquin. "Hey.. ist alles in Ordnung?" Er legte tröstend seinen Arm um mich. Wütend sprang ich auf und fuhr ihn an "Nichts ist gut, hast du das eben nicht mitbekommen? Es tut mir leid, dass ich keine reichen Eltern habe und selber für mein Geld sorgen muss. Es tut mir leid, dass ich nicht studieren konnte und keinen super tollen Job habe! Ich bin eine einfache Arbeiterin in einem scheiß Fastfood Restaurant und muss dort für einen Hungerlohn arbeiten! Ich bin scheiße pleite und kann am Monatsende kaum meine Rechnungen bezahlen!"

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"Sag mir jetzt bloß nicht, dass es dir tatsächlich nur ums Geld geht!" sagte er wütend. "Was?! Nein... spinnst du...glaubst du das ernsthaft? Hab ich dich jemals um Geld gebeten oder dir irgendwie das Gefühl gegeben, mir wäre das wichtig?!" Ich war außer mir vor Wut.

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Joaquins Gesichtsausdruck wurde wieder etwas weicher und er sagte: "Cassy, wir beruhigen uns jetzt beide erstmal... Nein, du hast mir eben nie das Gefühl gegeben, dass es dir ums Geld geht.. aber das dachte ich bei Sergio bisher auch nicht.." "Wow, jetzt vergleichst du mich mit Sergio? Danke aber auch." sagte ich beleidigt und setzte mich wieder neben ihn. Er legte seine Hand auf meine und sagte: "Tut mir leid. Das war nicht so gemeint... Ich habe das Gefühl, du möchtest mir was sagen.. Ich hab mich dir geöffnet, jetzt hoffe ich, dass du dich mir gegenüber auch öffnen kannst. Also, was war das eben von Eva?" Ich atmete tief durch und fasste mir ein Herz: "Schon gut, ich sage dir die Wahrheit.. aber nicht hier. Komm.. wir gehen zu mir.." Als Marcus und Candy gerade zu uns kommen wollten, winkte Joaquin ab. Die beiden nickten wissend und ließen uns in Ruhe.


 
oii.. Eva und Sergio.. bösartiger geht's ja wohl kaum. Die arme Cassy..
aber da wird sie echt nicht mehr drum herum kommen Joaquin die Wahrheit zu sagen.
Da platze ich schon vor Neugierde wie er reagieren wird! Ich hab ja schon so ne Vermutung, aber mal sehen :)
 
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Wie gemein...
Damit, dass sie kein Geld hat, hätte Cassy aber ruhig schon früher rausrücken können. Solche Lügen über Wochen aufrecht zu erhalten, vor allem, wenn sie und Joaquin jetzt wirklich ein Paar sind, war definitiv keine gute Idee. Sie muss ihm ja nicht gleich von ihrem Plan mit seinem Vater erzählen, aber ich hätte erwartet, dass sie wenigstens ein bisschen über sich selbst preis gibt.
 
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Ja, das war leider nicht besonders klug von ihr. Sie wollte es ja, nur kam ihr jetzt Eva zuvor. Wenn man Freundschaften auf Basis einer Lüge führt, wird es immer schwerer, da wieder rauszukommen und sie steckte einfach so tief drinnen, dass sie Angst hatte, ehrlich zu sein. Außerdem waren da ja immernoch Aaron's harte Worte ziemlich am Anfang der Geschichte. 🤔 Mal sehen, wie ihr Freund nun reagiert. 😋
 
Der Traum DJ zu werden scheint in der Sims-Welt ein Pechmagnet zu sein. Ich habe da auch so einen, der eigentlich nur Auflegen und irgendwann einen eigenen Nachtclub haben wollte ... das Sim-Leben hatte andere Pläne. Ich drück mal Joa die Daumen, dass das zumindest bei ihm klappt. Eigene Mixe sind toll :)

Schade, dass Cassy nicht eiskalt "nein" zu der Rechnung gesagt hat. "Kann ich mir dann doch nicht mehr leisten." und "ehrliche Arbeit für maximales Vergnügen" finde ich absolut legitim. Den Spieß kann man wunderschön zu den Stänkerern umdrehen. Aber dafür fehlt Cassy eindeutig die gemeine Ader. Was wohl auch besser ist. Zugegeben ... Rückzug ist intelligenter als Eskalation. *hüstel*
 
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Die Aktion von Eva und Sergio finde ich nicht okay, auch wenn Cassy Joaquin natürlich hätte sagen müssen, dass sie nicht wohlhabend ist. Ich hoffe, die Beiden bekommen das hin.

Vielleicht wirft Joaquin jetzt auch Sergio raus. Auf Freunde wie ihn oder Eva kann er doch gut verzichten.
 
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Man man Sergio und Eva sind mal sowas von Hinterhältig.Die beiden denken wohl,das es Cass nur ums Geld von Joaquin geht,aber das es vielleicht doch Liebe ist zwischen den beiden ist sehen sie nicht.

Aber nun wird es wohl zeit,das Cass ihm doch die Wahrheit auf den tisch legt.Und hofft das Joaquin es verkraftet,und die zwei sich wieder zusammen Raufen.
 
@seebee Echt? Ich hatte bisher keine Sim, der DJ werden wollte. Bei Joaquin habe ich mich dafür entschieden, da dass die Geschichte von Maxis für ihn ist :)
@Widget88 & @Phantom Ja die beiden sind sehr fieß. Allerdings ist Cassy halt auch selber Schuld.. es war klar, dass es irgendwann rauskommt und sie hätte viel eher mit offenen Karten spielen müssen.

Aber wie Joaquin reagiert erfahrt ihr jetzt im nächsten Kapitel und das auch noch direkt aus seiner Sicht. Viel Spaß beim Lesen :)


Kapitel 13 – Herbst / Joaquin

Cassy und ich stiegen in mein Auto und fuhren Richtung Windenburg. Während der Fahrt redeten wir kaum miteinander. Wir waren beide in Gedanken verunken. Ich war nervös, denn ich hatte keine Ahnung, was sie mir erzählen würde.

"So, da wären wir. Das ist mein bescheidenes Heim." sagte sie, während wir in die Einfahrt eines alten Holzhauses fuhren.

Als wir nach drinnen gingen, stieg mir ein modriger Geruch in die Nase, zudem war es eiskalt im Haus. "Falls du dich über die zeitgemäße Einrichtung wunderst, das war das Haus meiner Oma. Ich hatte bisher nicht das Geld, hier etwas umzugestalten. Magst du einen Kaffee oder so?" "Ja, gerne... Hier ist es eiskalt Cassy." Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass die Fenster geöffnet waren und bei genaueren Hinsehen wusste ich auch warum. Die Wände waren stellenweise feucht und schimmelig. Cassy schien meinen Blick zu bemerken, denn schließlich sagte sie: "Ich weiß, es ist wahrscheinlich nicht das, was du erwartet hast. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich euch nie hier her eingeladen habe." Sie brachte mir den Kaffee und bat mich, auf dem Sofa Platz zu nehmen. Danach zündete sie den Ofen an und setzte sich neben mich.

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"Es sollte gleich wärmer werden...""Also, was ist los Cassy? Was möchtest du mir sagen?" fragte ich etwas ungeduldig. Sie knetete nervös ihre Finger und versuchte wohl, die richtigen Worte zu finden. Schließlich atmete sie tief durch und gestand mir: "Eva hatte recht damit, dass es kein Zufall war, dass ich dich kennengelernt habe.. aber es ging mir dabei nie ums Geld, wirklich!" Sie schluckte schwer und meine Nervosität stieg weiter an. Was hatte das zu bedeuten? "Joa.. ich kenne deinen Dad schon eine ganze Weile..." Schließlich erzählte sie mir alles. Von den Gerichtsverfahren, dass mein Dad ihren Eltern den Hof wegnehmen wollte, vom verlorenen Prozess, dem Autounfall und dass sie mehrere Monate versucht hatte, die Firmenserver meines Vaters zu hacken. Ich schluckte schwer und der Hass auf meinen Vater stieg ins unermessliche.

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"Es.. tut mir leid was mein Vater dir und deiner Familie angetan hat...Ich finde dafür gerade keine Worte.." Ich drückte Cassy fest an mich und sie weinte. "Jetzt fragst du dich sicher, wo du ins Spiel kommst, oder?" Sie schaute mich an. "Als ich erfahren habe, dass du nach Windenburg gezogen bist, fasste ich den Plan über dich an deinen Vater ranzukommen. Ich wollte mich mit dir anfreunden und dich darum bitten, mir einen Job in der Firma deines Vaters zu beschaffen. Ich dachte, wenn ich näher an den Servern dran bin, würde ich es eventuell schaffen. Ich weiß ja nicht mal, nach was ich suchen soll.. aber mein Vater war sich so sicher, dass er irgendwelche krummen Dinger treibt. Ich meine, wieso hatte dieser Kreditbeauftragte Robert Hunter plötzlich eine Lücke im Kreditvertrag meiner Eltern gefunden? Hätte sowas nicht eher auffallen müssen? Ich hatte alles bis ins kleinste Detail geplant..." sie schluchzte wieder und sprach weiter: "Aber nicht, dass ich mich in dich verlieben würde... Ich hatte keine Ahnung, wie toll du bist, denn bis dahin kannte ich dich nur von deinem Simstagram Profil und das bist einfach nicht du." Als ich nachdenklich schwieg fügte sie hinzu: "Ich möchte den Plan nicht mehr durchziehen Joaquin. Du bist mir wichtiger als dieser dumme Plan...Bitte.. ich will dich nicht verlieren.." Als sie wieder weinte, zog ich sie auf meinen Schoß und nahm sie in den Arm.

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"Bitte... du musst mir glauben. Ich wollte nie was schlechtes für dich. Ich hatte..." "Und was ist, wenn wir deinen Plan gemeinsam durchziehen?" unterbrach ich sie. Sie schaute mich ungläubig an: "W-was?" "Du hast schon richtig gehört. Cassy, wenn du das jetzt nicht machst, wirst du das vielleicht dein Leben lang bereuen und nie Frieden schließen können. Ich möchte, dass du deinen Plan weiterverfolgst. Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass ich meinen Vater dazu bringe, dich einzustellen, aber ich werde mein Möglichstes versuchen." Sie schüttelte den Kopf. Scheinbar wusste sie nicht, was sie sagen sollte. "Ich nehme mal an, du hast irgendwelche Zeugnisse oder irgendwas anderes?" Cassy schien sich langsam zu fangen und sagte: "Du hälst mich nicht für komplett gestört? Verstehe ich es richtig, dass du mir helfen willst? Du weißt, wie das für dich..für uns..enden könnte?" Als ich in ihr verdutztes Gesicht sah, musste ich lächeln und strich ihr über die Wange: "Ja mir ist das schon bewusst, aber lass mich dir helfen. Also, hast du für mich irgendwelche Unterlagen, die ich meinem Vater zeigen könnte?"


Sie stand plötzlich auf und ging in ein anderes Zimmer. Als sie kurze Zeit später wiederkam, drückte sie mir einen Stapel Dokumente in die Hand. "Woher hast du.." "Ich bin auch ziemlich gut im Programmieren und kann auch ein "wenig" hacken, schon vergessen? Natürlich habe ich mir ein paar Unterlagen gefälscht" unterbrach sie mich und lächelte mich an. Ich sah mir die Dokumente an und sagte erstaunt: "Eine Ausbildung zur Buchhalterin? Ernsthaft?" "Ja, wieso nicht? In der Buchhaltung findet man den größten Dreck einer Firma.." zwinkerte sie. "Genial...Ich rufe gleich morgen meinen Vater an und rede mit ihm, aber mach dir keine all zu großen Hoffnungen" sagte ich und küsste sie liebevoll.

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"Ich bin für dich da, Cas. So wie du es für mich auch bist. Ich weiß, dass du das Gleiche für mich machen würdest." Glücklich schlang sie ihre Arme um mich. "Du überraschst mich immer wieder Joa. Ich dachte du würdest nach diesem Gespräch das Weite suchen.." Gespielt beleidigt antwortete ich: "Ich hätte nicht gedacht, dass du mich so schlecht kennst." Nach einem kurzen Schweigen fragte sie: "Denkst du, Marcus und Candy werden mich noch mögen? Schließlich habe ich euch alle belogen." "Nun ja.. genau genommen hast du uns nicht belogen. Du hast uns nur nicht alles erzählt. Das ist doch ein Unterschied, oder? Wir haben ja auch nie gefragt.. es ist uns völlig egal, ob du reich bist oder nicht. Wir lieben dich als Menschen.. weil du unglaublich toll bist.." "Naja aber Sergio und Eva..." "Ja gut.. die beiden sind.. speziell. Aber auf deren Meinung solltest du wirklich nichts geben." sagte ich tröstend und war froh, dass sie mich wieder anlächelte. Es tat mir weh, sie so traurig und fertig zu sehen.

Als ich mich erneut in ihrem Haus umsah, fasste ich einen Entschluss: "Ich möchte dich nicht hier lassen. Ich kann mir vorstellen, dass du sehr an dem Haus hängst, aber dieser Schimmel und die Kälte sind nicht gut für deine Gesundheit." "Ist schon gut, man gewöhnt sich dran. Ich muss nur regelmäßig lüften, dann.." "Zieh bei mir ein." unterbrach ich sie und schaute sie hoffnungsvoll an. "Du warst doch die letzten Wochen eh fast jeden Tag bei mir. Wieso bleibst du nicht einfach für immer? Ich möchte jeden Tag neben dir aufwachen und dich um mich rum haben.." "Ich weiß nicht... ich möchte dir nicht noch mehr zur Last fallen und ich weiß auch nicht, ob ich das mit Sergio packe.." sagte sie unsicher. "Bitte komm mit mir. Ich kann dich nicht guten Gewissens hier lassen und das mit Sergio regele ich schon." Ich setzte mein charmantestes Lächeln auf, bei dem ich wusste, dass sie nicht widerstehen konnte. "Okay schon gut. Ich komme mit...Aber nur vorübergehend, bis ich irgendwann das Geld habe, das Haus zu renovieren, ja?" flüsterte sie. Ich war überglücklich und auch sie schien sich darüber zu freuen.

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Gemeinsam packten wir ihre Kleidung und ein paar Erinnerungsstücke an ihre Eltern und ihre Oma ein. Nachdem sie sich vom Haus verabschiedet hatte, fuhren wir zu mir nach Hause.

 
Wow, Joaquin reagiert unglaublich auf Cassys Geschichte. Da spielt seine Abneigung gegen seinen Vater wohl voll mit rein. Mal sehen, ob die Zwei irgendetwas finden, um seinen Vater zu erwischen. Von Sergio und Eva sollten die Beiden sich trennen. Marcus und Candy sollte sie auf jeden Fall auch reinen Wein einschenken. Wenn sie einige gute Freunde hat, die ihr den Rücken stärken, kommt sie auch gegen Sergio und Eva an.
 
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Also arbeiten sie jetzt doch zusammen. Die Frage ist nur...wie genau wollen sie den Plan jetzt gemeinsam umsetzen? Erzählt Joaquin seinem Vater ganz offen, dass seine Freundin sich bei seiner Firma bewerben möchte? Dann wäre er aber selbst ganzschön am Arsch, wenn rauskommt, was sie da treibt. Aber als Fremde kann er sie auch schlecht vorstellen. Seinem Vater fällt das früher oder später ja garantiert auf, wenn sie bei ihm wohnt. Ich bin gespannt, welchen Weg die beiden einschlagen werden.
 
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Danke für die lieben Kommentare wieder ❤️ ich hätte ja gute Lust, gleich das nächste Kapitel online zu stellen 🤔😋 es macht mir unglaublichen Spaß, euch alle so mitfiebern zu "sehen". 🙂
 
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Ach was solls, ich stelle euch das nächste Kapitel auch noch online. :)

Kapitel 14 – Herbst / Cassy

Während der Autofahrt in Richtung Insel lies ich den Tag Revue passieren. Ich konnte kaum fassen, dass ich gerade mit gepackten Koffern dabei war, bei Joaquin einzuziehen. Mir fiel es schwer, sein Angebot anzunehmen, dennoch war ich froh, aus dem alten Haus meiner Oma rauszukommen. Keine Frage, ich liebte dieses kleine Häuschen, doch hatte ich keine finanziellen Mittel, die nötige Renovierung zu bezahlen. Der Schimmel wurde von Monat zu Monat schlimmer. Im Sommer war es kein Problem, die Fenster geöffnet zu lassen, doch der Herbst und Winter waren eine Herausforderung. Ich blickte zu Joaquin, der ebenso gedankenverloren schien und musste lächeln. Was ist das nur für ein unglaublicher Mensch? Niemals hätte ich mit so einem Ausgang gerechnet. Ich war fest davon überzeugt, dass er mich für verrückt erklärt und das Weite sucht. Ob er es wohl schaffen würde, mir einen Job zu vermitteln, nachdem sein Verhältnis zu seinem Vater so schlecht ist? Als er meinen Blick bemerkte, griff er nach meiner Hand und drückte sie fest. Nachdem Joaquin sein Auto in einer Tiefgarage auf der anderen Seite der Insel geparkt hatte, machten wir uns mit der Fähre auf den Weg zur Villa.


Kurze Zeit später betraten wir Hand in Hand sein Haus. Kaum zur Türe hereingekommen, kam Sergio auf uns zu und blickte uns entgeistert entgegen.

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"Was macht die denn hier? Und was sollen die Koffer?!" fragte er. "Cassy wird eine Weile hier wohnen. Du solltest dich damit arrangieren, ansonsten kannst du gerne dein Zeug packen und verschwinden." sagte Joaquin harsch. Sergios Gesichtszüge wurden weicher, dennoch sagte er schnippisch an mich gewandt: "Gut gemacht. Scheinbar hast du das Richtige gesagt, um Joaquin erneut um den Finger zu wickeln, aber glaub ja nicht.." "SERGIO!" wurde er von seinem Mitbewohner laut unterbrochen. "Schon gut.." sagte er schließlich und verschwand in sein Zimmer. Sergio's Reaktion wunderte mich nicht, denn schließlich wusste ich ja, dass er mich nicht leiden konnte. Dennoch war ich verletzt. Ich hätte diesen Kerl längst vor die Tür gesetzt, doch Joaquin war einfach ein zu gutherziger Mensch. "Tut mir leid.." sagte Joaquin verlegen. "Komm, wir bringen deine Koffer erstmal in mein.. unser Zimmer und dann legen wir uns hin. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich bin hundemüde." Im Schlafzimmer angekommen nahm ich Joaquins Hände und hauchte: "Danke.. für alles.."

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Am nächsten Morgen wurde ich pünktlich um 5 Uhr früh von meinem klingelnden Wecker geweckt. Ich war zwar in ein neues Haus gezogen, aber meinen Job im Fastfood-Restaurant musste ich trotzdem noch nachgehen. Also warf ich mir die Arbeitskleidung über und machte mich auf den Weg in die Arbeit.

Joaquin

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war Cassy bereits weg. Sie hatte mir am Vortag noch gesagt, dass sie immer gegen 5 Uhr aufstehen müsse, um pünktlich in der Arbeit zu erscheinen. Der Gedanke, dass sie einen Job machen musste, der so gar nicht zu ihr passte, machte mich etwas traurig, schließlich steckte in dieser Frau deutlich mehr potential. Vielleicht würde sie bei meinem Vater genug Geld verdienen, um ihr Studium zur Architektin nachzuholen. Naja, erstmal musste ich mit ihm reden. Als ich in der Küche gerade dabei war, mir mein Frühstück zu machen, kam Sergio rein. "Hey Kumpel, können wir reden?" sagte er schließlich.

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"Wenn du mich nur wieder dumm anmachen willst, dann lassen wir es lieber gleich." antwortete ich angepisst. "Nein.. ich verstehe es zwar nicht, aber scheinbar magst du diese Frau wirklich. Wenn du der Meinung bist, sie ist gut für dich, dann werde ich mich schon mit ihr arrangieren können."

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"Du solltest dich auch mit ihr arrangieren, wenn du ein richtiger Freund bist! Ihr geht es nicht ums Geld oder ein Image. Eva labert einfach nur Mist, weil sie aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen ein Problem mit Cassy hat." "Okay.. dann entschuldige ich mich für mein Verhalten ihr gegenüber. Nachdem was Eva herausgefunden hatte, dachte ich tatsächlich, dass Cassy dich verarschen würde.." Als hättest du sie nicht von Anfang an nicht akzeptiert! Also, wirst du sie ab sofort in Ruhe lassen?" fragte ich eindringlich. Er nickte und klopfte mir auf die Schulter. Zum Glück war das geklärt. Hoffentlich hält Sergio sich auch wirklich daran, sonst würde mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihn rauszuschmeißen.

Gegen Mittag kam Cassy wieder von der Arbeit zurück und wirkte niedergeschlagen. Ich begrüßte sie und führte sie in die Küche, in der schon etwas zu Essen auf sie wartete. Meine Kochkünste waren eher bescheiden, aber ich hatte mir Mühe für sie gegeben. Ich war eher der Typ fürs Essen bestellen. "Wie süß..Danke! Ich hatte heute echt keine Zeit mehr zum Frühstücken. Der Arbeitsweg ist von hier aus doch nochmal länger.." freute sie sich. "Für dich überwinde ich sogar meine Abneigung gegen das Kochen." Etwas angespannt fragte ich sie schließlich: "Soll ich dann mal versuchen meinen Vater anzurufen?" "Und du bist dir immer noch sicher, dass du das mit mir durchziehen willst?" fragte sie kritisch. "Wenn du dir sicher bist, dann bin ich es auch." antwortete er und nahm mich mit in unser Zimmer. Cassy befreite sich von ihren Arbeitsklamotte und zog sich einen Pullover von mir über. Ich zog meine Augenbraue hoch und sie sagte grinsend: "Was? Männerpullis sind viel bequemer und außerdem riecht der so gut nach dir." "Wirst du jetzt nur noch so rumlaufen?" fragte ich neckisch, woraufhin sie mir mit den Fingern zwischen die Rippen pikste. "Als ob du mit deinem New Kids Jogginganzug besser aussiehst." konterte sie und streckte mir die Zunge raus. "Ich hätte schwören können, dass du kaum die Finger von mir lassen kannst, wenn du mich in diesem Outfit siehst." antwortete ich grinsend. Nach einem kurzen Lachanfall wurde ich wieder ernst. Ich tippte die Nummer meines Vaters ein und stellte auf Lautsprecher.

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Ich war super nervös und versuchte meine zittrigen Hände unter Kontrolle zu halten. "Hey Dad, hast du kurz Zeit?" fragte ich ihn, nachdem er abgehoben hatte. "Ja, aber mach's kurz" sagte er kalt und Cassy sah mich mitfühlend an. Ich atmete nochmal tief durch und sprach weiter: "Ich hätte eine interessante Kandidatin für deine Firma. Sie hat.." "Glaubst du ernsthaft ich stelle einer deiner Bettgenossinnen in meiner Firma ein?" unterbrach er Joaquin harsch. Ich versuchte seinen Kommentar zu ignorieren und schluckte die aufkommende Wut runter. "Dad, hör zu. Sie hat einen hervorragenden Ausbildungsabschluss als Buchhalterin. Du möchtest doch, dass ich irgendwann unsere Firma übernehme und mehr Interesse zeige. Sie wäre ein Gewinn für unser Unternehmen." Als ich das Wort "unser" verwendete, wurde mir beinahe schlecht, doch wusste ich, dass er genau das hören wollte. "Schicke mir die Unterlagen zu. Ich schaue sie mir an, sobald ich Zeit habe. Aber wehe du verschwendest meine Zeit." gab er schließlich nach und legte auf, ohne sich zu verabschieden. "Das war doch gut, oder?" sagte Cassy. "Naja würde ich jetzt nicht so sagen.. sind deine Unterlagen auch wirklich sicher? Ich meine.. was ist wenn er bemerkt.." "Ich denke das passt schon. Mach dir keine Sorgen" unterbrach sie mich und zog mich in ihre Arme.

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Ich war mir noch nicht sicher, was ich wirklich davon halten sollte. Einerseits wollte ich, dass sie ihren Plan durchziehen kann, doch machte ich mir auch große Sorgen. Cassy schien meine Anspannung zu bemerken und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. "Das wird schon schief gehen.. "

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oh wei.. das hoffe ich auch, dass alles gut geht. Klingt auf jedem Fall nach Spannung und ist wohl wirklich ein sehr großes Risiko.
Joaquin ist einfach so süß.. ich mag ihn von Kapitel zu Kapitel immer lieber :love:
Sergio hingegen traue ich keinen Deut. Da kommt bestimmt noch was.....
 
Ach was solls, ich stelle euch das nächste Kapitel auch noch online. :)
Damit hast du mich jetzt offiziell überholt mit deiner Kapitelzahl, obwohl du erst vor einer Woche angefangen hast. Wow. :eek:

Das ging ja leicht mit dem Job. Das hat Joaquin aber auch geschickt angestellt. Ich hoffe nur für die beiden, dass sie sich keinen allzu großen Ärger einhandeln dadurch.
Na, wenigstens gibt Sergio jetzt Ruhe.
 
@Frau Zitrone ja das ist er 😍 ich Schmelze vor dem Rechner manchmal regelrecht dahin, wenn ich die beiden beobachte. Die sind ständig nur am rumknutschen, rumflirten oder am rumalbern😁 ich mag den Spinner echt sehr gerne.

@Feuerphönix haha stimmt😜 aber ich bin ja auch fertig mit der Geschichte und verbessere nur noch Kleinigkeiten beim Onlinestellen. Nachdem es knapp 50 Kapitel sind, kommt da also noch einiges auf euch zu, deswegen gebe ich auch bissle Gas mit dem Onlinestellen. 🙂 Noch hat sie den Job ja nicht in der Tasche 😉
 
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@Feuerphönix ja genau rund zwei Monate 🙂 ich hatte so Spaß daran, dass ich häufig direkt nach der Arbeit an den Rechner bin und stundenlang geschrieben habe. Naja der Haushalt kam dabei dann etwas zu kurz, aber läuft ja auch nicht weg. 🤫😉 Am Wochenende kam es also schon mal vor, dass ich gut 8 Stunden geschrieben habe. 😁
 
Na, hoffentlich geht das gut in der Firma von Joaquins Vater, wenn Cassy den Job bekommt. Er forscht und testet bestimmt zig mal, bevor er jemanden einstellt. Dass Sergio wirklich Ruhe gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Eva wird ihn schon wieder aufhetzen.
 
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Am Wochenende kam es also schon mal vor, dass ich gut 8 Stunden geschrieben habe.
Besser raus als Explosion :)
Es liest sich für mich jedenfalls angenehm locker und frisch und hat nach meiner unprofessionellen Meinung ein gesundes Mischungsverhältnis in der thematischen Darstellung.
Oder lass es mich konkreter formulieren: All diejenigen, die versucht haben sich durch mein Story-Monster zu wühlen, können wohl sehr bekräftigend bestätigen, dass ich einen Riesenbogen um Liebesgeschichten mache und Beziehungen/Familiengeschehnisse eher nebenbei abfrühstücke. Wenngleich es hier durchaus auch um "Liebeskrempel" geht, bin ich kleben geblieben. Trotzdem!
Respekt. Wirklich sehr gut geschrieben :)
 
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Uiuiuiui...ich bin aber erleichtert, dass durch diese fiese Bemerkung von Eva wegen der Bezahlung ein offenes und ehrliches Gespräch zwischen Cassy und Joaquin zustande gekommen ist und beide jetzt einfach voreinander keine Geheimnisse haben! Das war super wichtig! :up: Ich glaube auch, dass vom Mitbewohner da noch was kommt...wer weis, ob der Vater ihn oder Eva oder wen auch sonst noch dazu ausnutzt, um Cassy zu beseitigen, falls er dahinter kommt, dass die beiden ein Paar sind. Ich könnte mir sogar echt vorstellen, dass er zu allen Mitteln greift und versucht, Cassy am Ende umzubringen oder so, um seinen Sohn von "so einem Umgang" zu befreien oder aber um sein eigenes Image und das der Firma schützen zu können. Denn sie würde garantiert damit an die Öffentlichkeit gehen oder ihn anzeigen, je nachdem, was sie rausfindet. Aber ich lass mich überraschen. :D

Ich glaub schon, dass Cassy die Stelle dort bekommt, und sich so gut anstellt, dass sie sogar die rechte Hand des Vaters wird oder so. Und da hat sie dann Einsicht in alle Akten und in privatere Geschäfte. Da werden bestimmt noch so einige spannende und echt brenzlige Situationen kommen, wenn sie rumschnüffelt und dabei fast erwischt wird oder so...
 
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Es liest sich für mich jedenfalls angenehm locker und frisch und hat nach meiner unprofessionellen Meinung ein gesundes Mischungsverhältnis in der thematischen Darstellung.
Oder lass es mich konkreter formulieren: All diejenigen, die versucht haben sich durch mein Story-Monster zu wühlen, können wohl sehr bekräftigend bestätigen, dass ich einen Riesenbogen um Liebesgeschichten mache und Beziehungen/Familiengeschehnisse eher nebenbei abfrühstücke. Wenngleich es hier durchaus auch um "Liebeskrempel" geht, bin ich kleben geblieben. Trotzdem!
Respekt. Wirklich sehr gut geschrieben :)
Als jemand, der sich erfolgreich durch besagtes Story-Monster gewühlt hat und davon absolut gefesselt war (und nach wie vor ist), kann ich das bestätigen. Mir geht es tatsächlich ähnlich. Reine Romanzen (im schlimmsten Fall schnulzige), sind absolut nicht mein Ding. Ich hab den Reiz daran noch nie verstanden. Als Teil einer größeren Geschichte kann ich darüber hinwegsehen, wenn es wirklich, wirklich gut oder zumindest interessant geschrieben ist sogar mitfiebern, aber auch nur, solange das nicht der Hauptfokus der Geschichte ist sondern eher nebenbei passiert. Wie es bei deiner Story eben der Fall ist. Also...ich meine, die Beziehung ist in den letzten Kapiteln ja schon mehr in den Fokus gerückt, aber im Grunde geht es ja immer noch um die Sache mit Jaques. Ich lese die Story hier jedenfalls sehr gerne und freu mich auf die Aussicht, dass es noch eine Menge weiterer Kapitel geben wird. :nick:
 
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@lost.in.the.sixties interessante Theorien hast du da 😜 mal sehen ob und was du davon wieder finden wirst im Laufe der Geschichte. 😁

@Widget88 Ja darauf kannst du dich verlassen, dass der nachforschen wird😁

@seebee & @Feuerphönix danke für das riesen Kompliment, da bin ich jetzt glatt etwas nervös geworden 😋 es werden schon noch die ein oder anderen Kapitel folgen, auf denen ich den Fokus auf die Beziehung zwischen Joaquin und Cassy oder auch der Nebenrollen wie Marcus, Sergio etc lege. Denn mir persönlich ist es in einer Geschichte sehr wichtig, dass Beziehungen und Charaktere nachvollziehbar und glaubhaft bleiben, daher bleiben solche ruhigeren Kapitel oder auch "Lückenfüllerkapitel" nicht aus. Aber ich denke, dass ich diese Kapitel nicht all zu schnulzig, sondern eher auch humorvoll geschrieben habe, damit sie interessant bleiben. Ich meine Joaquin und Cassy sind ja auch einfach Quatschköpfe 😜In nahezu jedem Kapitel kommen aber auch Infos vor, die im Laufe der Geschichte noch relevant werden. Mein Ziel war eben auch, etwas länger an dieser Story zu erzählen, denn rein von der Hauptstory hätte ich das mit etlichen Zeitsprüngen locker in wenigeren Kapiteln "abfrühstücken" können, aber dann wären die Beziehungen und Charaktere meiner Meinung nach nicht so nachvollziehbar geworden🙂 ich hoffe aufjedenfall, dass ihr trotz ein paar "schnulzigeren" Kapiteln dran bleibt und Spaß haben werdet. 🍀
 
Kapitel 15 / Herbst - Cassy

Joaquin hatte mir gesagt, dass am frühen Nachmittag Candy und Marcus vorbei kommen würden. Er hatte die beiden eingeladen, damit ich mich mit ihnen aussprechen könnte. Ich war sehr nervös und wusste nicht, ob die beiden genau so cool bleiben würden, wie Joaquin.

Als die beiden kurze Zeit später schließlich auftauchten, setzten wir uns gemeinsam auf die Sitzecke der Terrasse und ich erzählte ihnen von meinen Eltern, meiner Armut und dass ich Ihnen etwas vorgemacht hatte. Joaquin und ich hatten vorher ausgemacht, dass wir den beiden von dem Plan mit seinem Vater erstmal noch nichts erzählen würden. Obwohl wir unseren Freunden schon vertrauten, wollten wir auf Nummer sicher gehen.


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Die beiden fassten mein Geständnis gut auf und bestätigten, wie Joaquin am Vortag auch schon, dass sie mich als Menschen schätzten und es für sie keine Rolle spielte, ob jemand reich wäre oder nicht. Die Worte meiner Freunde rührten mich sehr und so liefen mir natürlich wieder Tränen übers Gesicht. "Ich bin etwas beleidigt, dass du so von mir dachtest, Cassy. Du bist innerhalb von kurzer Zeit einer meiner besten Freundinnen geworden. Du bist ein wundervoller Mensch und ich hab dich sehr gerne." sagte Marcus und nahm mich in den Arm. Auch Candy kam dazu und drückte mich.

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"Ich würde gerne heute Abend eine spontane Hausparty schmeißen. Ich habe nämlich noch etwas zu verkünden. Kommt ihr auch?" fragte Marcus schließlich. "Ja.. sehr gerne.. Ich habe morgen ja zum Glück frei." unsicher fügte ich hinzu: "Wird Eva auch da sein?" "Naja, sie wohnt dort.. also ja... Ich werde aber dafür sorgen, dass sie dich in Ruhe lässt. Sie hat gestern von mir schon eine ordentliche Standpauke für ihre dämliche Aktion bekommen." "Okay.. dann sehen wir uns heute Abend.. und was willst du uns sagen? Hast du endlich mal ne Freundin?" fragte ich neugierig. "So ähnlich.." grinste er breit.

Nachdem Candy und Marcus gegangen waren, entschloss ich, eine Runde Yoga zu machen, während Joaquin im Whirlpool saß und mir garantiert die ganze Zeit auf den Hintern starrte.

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Schon nach wenigen Minuten fühlte sich mein Kopf etwas freier und entspannter an. Als ich in die Ferne blickte füllte sich mein Herz mit Wärme. Ich konntees kaum fassen, dass ich diesen Ausblick von jetzt an jeden Tag genießen konnte. "Ich würde zu gerne mal wieder in die Berge fahren.." sagte ich mehr zu mir selbst. Joaquin, der immer noch im Whirlpool saß sagte: "Achja?" Ich lächelte meinen Freund an und sagte: "Mein Vater und ich waren früher oft wandern." Joaquin kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Dann müssen wir wohl bald mal wandern gehen." lächelte er. "Ach und übrigens, dein Arsch sieht echt scharf aus, wenn du Yoga machst. Ich glaub, ich werde dir da jetzt öfter zusehen." War ja klar, dachte ich und musste lachen.

Gegen Spätabends machten wir uns fertig für Marcus' Hausparty. Sergio war auch dabei und ich stellte verwundert fest, dass den ganzen Tag über kein blöder Spruch von ihm kam. Scheinbar riss er sich Joaquin zu Liebe echt zusammen.


Bei Marcus angekommen ging mein Freund hinter das provisorisch aufgebaute DJ-Pult. "Ich bin heute für die Musik zuständig." zwinkerte er. Da er es echt drauf hatte, wurde die Stimmung schnell ausgelassen. Ich blickte zu Joaquin und sah, wie glücklich er war, wenn er hinter dem DJ-Pult stand. Er war der geborene Entertainer und ich wünschte mir von ganzen Herzen, dass er irgendwann die ganze Welt mit seiner Musik begeistern konnte.

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Später am Abend stupste Sergio mich an. "Hey... Können wir vielleicht kurz reden?" An seiner Art zu sprechen bemerkte ich, dass er betrunken war. Ich hatte keine Lust auf ein Gespräch und wollte ablehnen, doch er lies keine Widerrede zu und schob mich etwas von den anderen weg. Ich konnte ja jederzeit gehen, wenn es mir zu viel wurde, dachte ich. "Joaquin ist mein bester Freund weißt du.." lallte er. Bester Freund? Davon merkte man aber nicht viel, dachte ich mir doch verkniff mir diesen Kommentar. Ich wollte schließlich nicht, dass es gleich wieder eskalierte. "Scheinbar liebt er dich wirklich und du scheinst ihm gut zu tun... Deswegen möchte ich mich bei dir für mein Verhalten entschuldigen und dir sagen, dass ich dich in Zukunft besser behandeln werde." Wow, okay. Ich war echt überrascht, denn damit hatte ich nicht gerechnet und ich fragte mich, ob da nicht nur der Alkohol aus ihm sprach. "Danke für deine Entschuldigung, Sergio. Das tut gut zu hören." sagte ich knapp. Scheinbar war das für ihn aber ausreichend. Er nahm mich in den Arm und sagte: "Komm, lass uns anstoßen. Auf unsere zweite Chance und auf Joa, der verdammt geil auflegt heute."

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Während Sergio beim Barkeeper Getränke für uns beide bestellte, gesellte ich mich zu Marcus, der auf der Couch saß. "Coole Party." sagte ich in seine Richtung. "Ja, dein Freund sorgt aber auch für gute Stimmung." grinste er.

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Plötzlich tauchte Eva neben uns auf und sagte schnippisch: "So, jetzt hast du es also geschafft, Sergio auch noch um den Finger zu wickeln. Aber glaub mir, ich traue dir nicht und solange du mit uns abhängst, werde ich dir dein Leben schwer machen." Ehe ich etwas dazu sagen konnte, fuhr Marcus ihr übers Mundwerk: "Eva, halt sofort deine Klappe! Ich hab keinen Bock mehr auf deine Intrigen! Lass Cassy endlich in Ruhe. Sie gehört zu unserer Clique und du solltest das langsam akzeptieren, ansonsten steht es dir frei zu gehen!"

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Das schien gesessen zu haben. Eva wirkte plötzlich traurig und wendete sich ohne weiteren Kommentar ab. Als ich ihren Blick sah, tat sie mir fast schon wieder leid. "Danke.." sagte ich. "Klar doch.. Ich hoffe, sie lässt das jetzt in Zukunft." "Wieso wohnst du eigentlich mit so einer zusammen?" fragte ich schließlich. Marcus grinste mich an: "Ach weißt du, wir kennen uns alle seit Ewigkeiten. Eva ist ein hitzkopf und denkt nicht immer darüber nach, was sie tut oder sagt. Meistens reicht es aus, wenn man ihr ordentlich übers Maul fährt. Bisher hatte sie es allen neuen Frauen in der Clique schwer gemacht. Irgendwann akzeptiert sie dich schon." Da bin ich mir nicht so sicher, dachte ich aber sprach es nicht aus. "Marcus..? Du bist echt ein toller Freund und Ich bin wirklich froh, dich damals im Café kennengelernt zu haben." Er lächelte mich an und erwiderte: "Geht mir auch so.."

Wenig später wollte Marcus endlich seine große Neuigkeit verkünden und bat um Aufmerksamkeit. Als er sicher war, dass alle Anwesenden zuhörten, begann er: "Heute ist ein großer Traum von mir in Erfüllung gegangen." Er machte eine Pause und alle hörten gespannt zu: "Ich habe heute einen Kreditvertrag für einen Nachtclub in San Myshuno unterschrieben.. Ich werde ihn noch ein wenig aufmotzen und rechne in zwei Wochen mit der Eröffnung. Ihr seid natürlich alle herzlich eingeladen und bitte erzählt auch euren Bekannten davon." Die Leute jubelten und alle freuten sich für ihn. Gut gelaunt feierten wir bis in die frühen Morgenstunden weiter.

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Als die meisten Gäste gegangen waren, legte Joaquin die Kopfhörer nieder und bat mich, mit ihm nach draußen zu gehen. "Komm.. ich brauch kurz frische Luft."

Draußen angekommen, konnte ich es mir nicht länger verkneifen. Ich fiel ihm um den Hals und sagte stolz: "Joa, du warst der absolute Wahnsinn heute. Du bist der geborene DJ und solltest endlich in den Clubs auflegen."

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Er lächelte sichtlich verlegen und sagte: "Danke, das bedeutet mir viel. Aber ich glaube nicht, dass ich schon den Mut dazu habe, vor größerem Publikum aufzutreten.." "Das solltest du aber! Ehrlich, du bist richtig richtig gut und das sage ich nicht, weil ich deine Freundin bin. Das haben alle heute Abend gesagt." lobte ich ihn weiter. Joaquin lächelte breit und sagte schließlich: "Du und Sergio.. ich habe gesehen, wie ihr euch umarmt habt... Habt ihr euch ausgesprochen?" Ich erzählte ihm von Sergios Entschuldigung und er war sichtbar erleichtert.

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"Ich hoffe, er meint es ehrlich.. Ich bin echt müde, wollen wir nach Hause gehen?" fragte er schließlich. Nachdem ich auch sehr erschöpft war und die Party ohnehin zu Ende, machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach Hause. Ich fühlte immer noch dieses Gribbeln im Bauch, wenn ich an mein neues Zuhause dachte. Die Vorstellung jeden Tag neben Joaquin aufzuwachen und mit ihm den Tag zu verbringen, machte mich unglaublich glücklich.



Heute bringe ich euch auch noch zwei Outtakes von der Hausparty mit. Joaquin hat mich darum gebeten, das nicht in die Story zu schreiben. Ich habe mich vor dem Rechner so weggeschmissen, daher möchte ich euch diese Bilder nicht vorenthalten. =)=) Dieses dumme DJ-Pult fängt halt immer Feuer bei mir und ich hatte bisher so Glück, dass Joaquin nicht gestorben ist, haha. Eva die B*tch hat natürlich nicht beim Löschen geholfen^^

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haha, das is klasse :lol::lol::lol: Das Spiel macht meist das was es jetzt bitte bitte so gar nicht machen sollte...

aber zur Geschichte. Das hat mich jetzt schon ein kleines bisschen mit Sergio versöhnt. Betrunkene und kleine Kinder sagen meist die Wahrheit.
Eva mag ich nicht.. die is ne komische Trulla
und Marcus find ich echt toll.. da freut man sich richtig für ihn mit. :love:
Vielen Dank für die bisher echt tolle Geschichte. Freu mich jedes Mal wenn ich sehe dass es weiter geht :) Hab mir jetzt sogar extra ne Tasse Kaffee geholt um gemütlich zu lesen.
 
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Haha wenn ihr wüsstet, in welcher Situation mir die Cassy abgekratzt ist 😂😂 das erzähle ich dann, sobald das Kapitel kommt. Eigentlich wollte ich ja nicht neu laden und wenn ein Charakter stirbt, dann ist das so und wird in die Story reingebracht. Aber bei der Hauptrolle wars dann doch bissl doof 😂

Wie lieb @Frau Zitrone. Dieses Kapitel hat mich so gar nicht zufrieden gestellt und ich hab es zig mal geändert..am Ende war ich nach wie vor nicht ganz glücklich, aber wollte es dann nicht noch verschlimmbessern 😂
 
Wie lieb @Frau Zitrone. Dieses Kapitel hat mich so gar nicht zufrieden gestellt und ich hab es zig mal geändert..am Ende war ich nach wie vor nicht ganz glücklich, aber wollte es dann nicht noch verschlimmbessern 😂
verschlimmbessern :lol: Das ist echt klasse :lol:
Haha wenn ihr wüsstet, in welcher Situation mir die Cassy abgekratzt ist 😂😂 das erzähle ich dann, sobald das Kapitel kommt. Eigentlich wollte ich ja nicht neu laden und wenn ein Charakter stirbt, dann ist das so und wird in die Story reingebracht. Aber bei der Hauptrolle wars dann doch bissl doof 😂
oha, das is es garantiert.. da bin ich aber mal gespannt... Bei mir wars Michelle die den Löffel abgegeben hat. Die böse Cousine. Aber die darf leider auch noch nicht sterben. Das kann ich ja SO nicht stehen lassen =)
 
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😄 Da fängt Joaquin beim Auflegen einfach mal Feuer🔥 und Eva die B*tch🤣. Das ist echt ne B*tch, wie die sich aufführt. Ich glaub die ist einfach selber extrem unsicher die Frau. Irgendwie bin ich Sergio gegenüber trotzdem skeptisch 🤔
 
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Wie zum Geier bringt man ein DJ-Pult zum Brennen? ... .. andererseits ... ich hatte auch schon einmal eine brennende Dusche. Bin schon still.
 
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Joaquin war wohl so heiß aufs Auflegen, dass er glatt das DJ-Pult angezündet hat. :lol:
Und dann versucht er es zu vertuschen, tss...
Inzwischen läuft es ja echt gut für Cassy. Dass sie von (fast) allen so akzeptiert wird ist schön. Sogar von Sergio. Dass er sie angelogen hat glaub ich auch nicht, sonst müsste er schon eine enorme Selbstbeherrschung haben. Die meisten Leute, ide ich kenne, rücken eher offen mit der Wahrheit raus, wenn sie betrunken sind.
 
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Ja das kann ich verstehen das Joaquin, dieses Missgeschick nicht in deiner Story haben möchte😂
Ey Eva chill doch mal🙄😂 Ob sie auf irgendeinen von den Männern steht, dass würde vielleicht erklären warum sie neue weibliche Mitglieder nicht so mag?🤔
Ich glaube (hoffe) auch nicht das Sergio gelogen hat, oder vielleicht ist das auch ein Plan, von ihm und Eva, um Cassy irgendwas Fieses anzutun? Ach ich bin schon gespannt!😊
 
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Wow liebe Annarya, hier geht es echt mit einem gewaltigen Tempo weiter. In der vergangenen Woche habe ich deine Story immer am Handy gelesen, weil ich nicht dazu gekommen bin, am PC ins Forum zu schauen - und ich musste einfach wissen, was als nächstes passiert. Jetzt musste ich dir aber doch nochmal einen Kommentar da lassen und dir für die Story danken - Stories zu schreiben (und zu posten, mit all den Bildern usw.) ist ja schon immer ein Aufwand.
Ich hatte anfangs schon befürchtet, dass Cassy sich entweder in jemanden in der Clique verliebt, oder die Freundschaften zu stark werden, dass Cassy keine Lust mehr auf ihren Plan hat. Dass Joa selbst so ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater hat, ist quasi "Glück im Unglück", oder nicht? Immerhin kann er Cassy so davon überzeugen, weiter an ihrem Plan festzuhalten. Mir scheint der Plan übrigens nach wie vor ziemlich riskant - ob Cassy so gut darin ist, die Dokumente zu fälschen, dass niemand etwas vermutet? Und kann sie denn zumindest ein bisschen Buchhaltung? Sonst wird das doch schnell auffallen.
Auf jeden Fall halte ich es für eine gute Idee, dass Joa und sie den Plan erstmal für sich behalten. Auch, wenn sie ihren Freunden vertrauen - je weniger Menschen von dem Plan wissen, umso besser. Nicht, dass sich am Ende jemand verplappert.
Was hinter Eva's Verhalten steckt, frage ich mich auch. Vielleicht steht sie ja auf Joa oder Marcus (oder jemand anderen in der Clique?) und ist eifersüchtig?
Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.
 
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Vielen lieben Dank für eure Kommentare wieder 😘

@debug ja, das war nicht das erste Mal, dass er Feuer fing haha. Eigentlich passiert das so ziemlich jedes mal =) Joa ich weiß nicht, mit Eva wurde ich tatsächlich nicht warm. Das mag an ihren zugewiesenen Eigenschaften von Maxis und dem arroganten Gang liegen, daher habe ich sie zur fiesen Zicke auserkoren. Die bekommt tatsächlich nicht mehr so viel Tiefe in meiner Geschichte =)

@seebee WTF ?! Ne Dusche? Echt jetzt? Ist das ne Dusche aus Spongebob? Dort gibt es ja auch Feuer unter Wasser %)

@Feuerphönix Ja ihm wars mega peinlich. Der hatte ein stundenlanges "Beschämt-Moodlet" danach =) Wenn der wüsste, dass ich die peinlichen Bilder trotzdem veröffentlicht habe :devilish:

@Luxah3 Eva steht auf den Marcus :-) Das habe ich ziemlich am Anfang der Story mal erwähnt, bzw. Joaquin hats rausgehauen.

@CindySim vielen Dank für deinen lieben Kommentar :Love: Ja es ist schon ein Aufwand und erforderte tatsächlich viel Überwindung. Auch jetzt bin ich nach wie vor nervös und zweifle doch auch immer wieder an meiner Geschichte. Wird sie für euch so interessant bleiben? Schweife ich in mancherlei Hinsicht vielleicht etwas zu weit ab? Alles so bedenken, die mir im Kopf rumschwirren. Aber ich bin dennoch froh, dass ich diesen "Mutausbruch" hatte und mich für die Veröffentlichung entschieden habe. Es macht mir tatsächlich sehr viel Spaß und hier im Forum sind ja wirklich super liebe Menschen unterwegs :Love:
 
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