Hallo ihr Lieben
Erst einmal ganz vielen lieben Dank an
@Reumus8,
@Nekooky,
@#debug,
@YvaineLacroix,
@koala,
@Kutti,
@Nikita22,
@Tigerkatze,
@Ambinas,
@Nyxus,
@sandyzab74,
@Julchen77,
@Patra,
@styx und
@Simley - für das Lesen und dafür, dass ihr den Button gedrückt und/oder kommentiert habt. Ich freue mich wirklich sehr darüber!
@Julchen77 : Danke für deinen lieben Kommentar!
Tatsächlich fällt es mir noch gar nicht so leicht, die passenden Bilder zu machen, aber es geht von Kapitel zu Kapitel etwas leichter. Samuel ist es tatsächlich sehr schwer gefallen, um Hilfe zu bitten (er löst Probleme lieber alleine, als auf andere Leute angewiesen zu sein, aber manchmal spielt das Leben halt anders ...). Und Kermit, nun ... Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Kermit einer jener Frösche ist, der vielleicht dringend einen lieb gemeinten Kuss benötigt, um zum Prinzen zu werden.
@Nekooky : Auch dir ganz vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Ja, also, da haben sie halt wirklich nicht überlegt. Ich käme ja nicht auf die Idee, mich mitten in einem Schneesturm auf so eine Bank zu legen ... Aber als sie es dann halt einfach gemacht haben, habe ich es in die Geschichte eingebaut und dann hat sich irgendwie eines zum anderen fügen lassen, glücklicherweise (es ist ja immer nur zum Teil "gestellt" und immer noch zu einem guten Teil "Doku"). Hm, damit, dass die Grusels und die Landgraabs sich nicht so 100% grün sind, das könnte natürlich sein ... oder auch nicht? Wir werden sehen. Und ja, die arme Miez, die Miez! Ich kann dich schon einmal beruhigen: Cookie geht es gut!
Und damit ... weiter zu Teil 4!
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Kapitel 4: Der unerwartete Retter [Victor]
Ich werde wach, als ich etwas Weiches und Schweres direkt auf meinem Gesicht spüre.
Cookie. Meine Glieder sind von der Kälte so steifgefroren, dass ich kaum die Kraft aufbringe, sie wegzuschieben. Aber ich muss atmen! Also reiße ich mich zusammen, verscheuche sie und setze mich mühsam auf.
In meinem Kopf dreht sich alles. Die Erschöpfung und die Kälte stecken mir dermaßen in den Knochen, dass es mich Überwindung kostet, mich nicht sofort wieder hinzulegen und in die Dunkelheit zurückzusinken. Wahrscheinlich sollte ich mich ein wenig bewegen, um mich aufzuwärmen.
„Willst du ’ne Runde schlafen? Ich kann eine Runde durch den Park drehen und du streckst dich auf der Bank aus. Was meinst du?“, frage ich Samuel gähnend. Aber ich erhalte keine Antwort. Verschlafen, wie ich bin, brauche ich ein paar Sekunden, bis ich realisiere, dass er nicht mehr neben mir sitzt. Ich sehe mich um, aber er ist nicht da. Mein Herz setzt einen Schlag aus.
Er ist weg! Einfach weg! Verschwunden!
Beunruhigt sehe ich mich um, aber der Park liegt still und verlassen da. Im Schnee sind keine Fußstapfen mehr zu sehen. Es hat also entweder in kurzer Zeit wahnsinnig viel geschneit, oder er muss schon länger weg sein.
Meine Gedanken überschlagen sich. Warum ist er weggegangen? Wo ist er? Sollte ich ihn suchen gehen? Aber was, wenn er zurückkommt, und mich nicht mehr findet? Was, wenn
er sich dann Sorgen um
mich macht, weil ich nicht hier bin?
Zögernd entscheide ich mich dazu, auf Samuel zu warten. Ich bewege mich ein wenig, um mich zu wärmen, und bin froh, dass wenigstens Cookie noch bei mir ist. So fühle ich mich weniger alleine. Cookie mag mich in Bridgeport gebraucht haben – heute bin ich es, der sie braucht. Schnurrend schmiegt sie sich an mich heran.
Plötzlich höre ich schnelle, schlitternde Schritte im Schnee. Aus der Richtung des gegenüberliegenden Hauses kommt ein Mann in einem Morgenmantel direkt auf mich zu gerannt – und keine zwei Meter hinter ihm Samuel.
Gott sei Dank!
Mein Bruder überholt den fremden Mann auf dem letzten Stück. Ohne jede Vorwarnung zieht er mich in seine Arme und drückt mich so fest an sich, dass mir fast die Luft wegbleibt.
„Zum Glück bist du wieder wach. Du hast mir riesige Angst eingejagt, weißt du das eigentlich?“ Seine Stimme ist kaum mehr als ein raues, leises Flüstern, aber seine Erleichterung ist unüberhörbar.
Noch bevor ich ihn fragen kann, was überhaupt passiert ist, drängt der andere Mann ihn zur Seite.
„Mein Name ist Kermit. Ich bin leitender Oberarzt im
SimCare Gesundheitszentrum und werde Sie kurz untersuchen, in Ordnung?“
Ohne Luft zu holen oder meine Antwort abzuwarten, schiebt er mich zurück auf die Parkbank und leuchtet mir mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen. Ich blinzle, weil mich das Licht blendet, aber er fährt unbeirrt fort.
„Was ist überhaupt passiert?“, hake ich nach, während Kermit meine Reflexe testet.
Samuel beugt sich zu mir herunter. „Du warst eiskalt und hast dich plötzlich nicht mehr gerührt“, erklärt er mir. „Also habe ich Hilfe geholt.“
„Sie waren ohnmächtig“, ergänzt Kermit, steckt die Taschenlampe weg und zieht eines dieser neuartigen Thermometer hervor, die man nur noch an das Ohr halten muss, um die Temperatur zu messen. Ein paar Sekunden später liest er das Ergebnis vom Display ab und nickt ernst.
„Ihre Körpertemperatur ist bedenklich tief, aber Sie scheinen ja zum Glück wieder stabil zu sein.“
Obwohl er Entwarnung gibt, verrät sein Blick, dass er besorgt ist.
„Sie haben eine wirklich ernsthafte Unterkühlung, Victor“, klärt er mich mit ernster Miene auf. „Am besten wären Sie wohl in einem Krankenhaus aufgehoben. Wenn Sie möchten, dann kann ich mich um einen Platz kümmern.“
Ich sehe die Sorge in Samuels Gesicht. Eine Nacht im Krankenhaus? Wovon sollen wir das bezahlen? Und wo soll Samuel in dieser Zeit unterkommen?
„Es geht schon“, behaupte ich und versuche, meine zitternden Gliedmaßen unter Kontrolle zu bringen, um zu verbergen, wie kalt mir ist.
„Wie dem auch sei ...“ Kermit mustert mich abschätzig. „Sie sollten die Nacht keinesfalls hier draußen verbringen. Das gilt für Sie beide!“
„Allerdings nicht!“, schaltet sich eine Frau ein, die direkt auf uns zukommt. Sie trägt eine Jacke bei sich, die sie Samuel gibt und erst jetzt wird mir bewusst, dass ich seinen Mantel trage und er nur ein T-Shirt. Die Erkenntnis, dass er alles getan hat, um mir zu helfen, und sich darüber mal wieder selbst vergessen hat, trifft mich bis ins Mark. Was würde ich nur ohne Samuel tun?
Samuel nimmt die Jacke dankbar entgegen und zieht sie hastig über seine Schultern.
„Wir können uns kein Hotelzimmer leisten“, erklärt er an Kermit gewandt, während er mit zitternden Fingern den Reißverschluss zu schließen versucht.
Die Frau zögert keinen Moment. „Sie werden die Nacht einfach bei uns verbringen“, bietet sie an – und während Samuel dankbar lächelt, geht plötzlich eine Veränderung in Kermit vor. Seine professionelle Fassade fällt von ihm ab, als er aufspringt und sie anschreit.
„Auf gar keinen Fall! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen, Oli?“
Die Frau, die gerade noch so selbstbewusst und entschlossen gewirkt hat, weicht einen Schritt vor ihm zurück und zieht den Kopf ein. Offenbar kennt sie derartige Wutausbrüche schon.
„Ich werde diese zwei dahergelaufenen Landstreicher doch nicht unter einem Dach mit meiner Frau und meinem Sohn schlafen lassen“, empört er sich und seine Stimme trieft vor Abscheu. Ich sehe in Samuels Gesicht, wie sehr ihn diese unverhohlene Ablehnung trifft; er sieht unendlich müde aus.
„Es ist schlimm genug, dass du ständig deine ... Bekanntschaften mit nach Hause schleppst! Als wäre mein zu Hause einer
dieser Clubs! Aber das hier geht wirklich zu weit“, ereifert Kermit sich weiter.
„Kermit-“
„Nein, darüber diskutiere ich nicht mit dir“, schneidet er ihr das Wort ab.
„Es wäre doch nur für eine Nacht“, versucht sie es noch einmal, aber er bleibt hart.
„Nein, Oli, N E I N! Und das ist mein letztes Wort.“ Seine Stimme duldet keine Widerrede. Es ist völlig klar, dass er nicht nachgeben wird.
Dann wendet er sich an Samuel.
„Ich werde Ihnen ein paar Simoleons geben, damit Sie sich für die Nacht ein Hotelzimmer nehmen können. Und morgen sollten Sie sich schleunigst eine Arbeit suchen und sich hier nützlich machen. Wir sehen in unserer Gemeinde nicht gerne Landstreicher und dahergelaufene Taugenichtse. Wir mögen Sie in dieser Straße vielleicht einige Zeit tolerieren, weil wir gute und anständige Sims sind, aber das gilt sicher nicht für jeden hier und unsere Geduld hat ebenfalls Grenzen.“
Während Samuel höflich nickt, spüre ich, wie sich mein Magen zusammenzieht. Unwillkürlich umklammern meine Hände das kalte Holz der Parkbank. Ich zähle innerlich bis zehn, um die Wut, die in mir aufsteigt, zu zügeln. Natürlich bin ich Kermit dankbar, dass er mir zur Hilfe gekommen ist, aber ich hasse es, wenn Leute mich oder meinen Bruder von oben herab behandeln, nur weil wir im Leben weniger Glück gehabt haben als sie selbst.
Wir sind keine Landstreicher oder Taugenichtse; schon gar nicht Samuel, der zwischen zwei Jobs noch die Abendschule nachgeholt hat, um studieren zu können. Als Arzt ist Kermit harte Arbeit mit Sicherheit gewohnt, trotzdem bezweifle ich, dass er weiß, was es heißt, richtig zu schuften; sich abzurackern, um Rechnungen in Raten abstottern zu können und nicht auf der Straße zu landen. Jemand wie Kermit, der in so einer Villa wohnt und Morgenmäntel aus Satin trägt, weiß bestimmt nicht, was es heißt, Existenzängste zu haben.
Endlich geht er – nicht, ohne Samuel noch einmal darauf hinzuweisen, dass wir uns schleunigst eine Arbeit suchen sollen, weil die Gemeinde von Willow Creek nicht noch mehr
abgerissene Obdachlose bräuchte.
„Es tut mir wirklich sehr, sehr leid“, entschuldigt sich Olivia schließlich bei uns, ihre Stimme voller Bedauern. „Er ist nicht immer so. Er mag einfach Sims ... die nicht seinen Vorstellungen entsprechen, nicht sonderlich. Glauben Sie mir: Es liegt nicht an Ihnen.“
Ich kann die Wut in mir kaum unterdrücken, aber ich reiße mich zusammen. Es ist nicht Olivias Schuld, dass Kermit uns beleidigt hat.
„Er hat immer Mühe damit, wenn die Dinge sich verändern“, erklärt sie.
„Das verstehen wir schon, Olivia“, erwidert Samuel und legt eine Hand auf meinen Arm; eine Geste, die mich beruhigen und mir signalisieren soll, dass er alles im Griff hat – und ich besser die Klappe halten sollte. „Wir sind Ihnen beiden wirklich sehr dankbar für Ihre Hilfe.“
Olivia nickt erleichtert. „Sie sollten ins
Willow Creek Plaza gehen“, schlägt sie uns vor.
„Das ist viel zu teuer“, wendet Samuel ein und er hat Recht. Selbst mit dem Geld, das Kermit uns gegeben hat, könnten wir uns die Nacht in einem der Häuser der Plaza-Hotelkette niemals leisten.
„Das
Willow Creek Plaza gehört einem Freund von mir, Robert Neuling. Sagen Sie, Oli Landgraab schickt Sie und er wird Sie sicher bei sich aufnehmen. Bis morgen besorge ich Ihnen ein wetterfestes Zelt und warme Schlafsäcke.“ Ihr Blick fällt auf Cookie. „Und Futter für Ihre Katze. Und ich werde mich wegen Jobs für Sie beide umhören oder Ihnen wenigstens Zugang zur Bibliothek besorgen, damit sie Arbeit finden und sich bald ein festes Dach über dem Kopf leisten können. Versprochen!“
Als Olivia sich verabschiedet und in der Villa gegenüber verschwindet, blickt Samuel ihr nachdenklich hinterher. Kaum ist die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen, dreht er sich zu mir herum und lächelt.
„Sie ist wirklich großartig“, sagt er mehr zu sich selbst als zu mir. „Selbst an Cookie denkt sie ... Hätte sie uns nicht die Tür geöffnet ... Es war wirklich sehr nett von ihr, dass sie uns geholfen hat. Nicht? Und von Kermit auch, obwohl er-“
„Obwohl er mit dir geredet hat, als wärst du Abschaum?“
Ich bin immer noch wütend, weil er uns so herablassend behandelt hat. Olivia mag eine wirklich nette Frau sein, aber Kermit hat uns wohl kaum aus selbstloser Nächstenliebe geholfen. Wahrscheinlich gebietet es ihm allein seine Fürsorgepflicht als Arzt, uns nicht einfach hier draußen erfrieren zu lassen.
„Es trägt doch jeder sein Päckchen mit sich herum“, entschuldigt Samuel Kermits Verhalten. „Vielleicht haben wir ihn heute einfach auf dem falschen Fuß erwischt.“
„Nicht nur wir“, bemerke ich bitter. „Zu seiner Frau war er ja auch alles andere als freundlich.“
„Sie ist seine Schwester“, korrigiert Samuel mich und plötzlich sieht er verunsichert aus. „Olivia und Kermit ...
Landgraab.“
„
Landgraab?“ Ich habe das Gefühl, dass alle Kraft aus meinem Körper weicht. Samuel nickt.
„Ja. Ich erinnere mich, dass ihre Familien in den Dokumenten von
Grim-R öfter vorgekommen ist, aber die Details kommen mir nicht in den Sinn. Bitte sag mir, dass sie zu den Guten gehören.“
Ich zögere. Tatsächlich ist der Name Landgraab in den Unterlagen von Grim-R wiederholt aufgetaucht. Das ist nicht weiter verwunderlich. Die Landgraabs sind die Gründer von Willow Creek und verfügen nicht nur über reichlich Grundbesitz und Geld, sondern auch über Macht. Als unsere Eltern in die Stadt kamen, besetzten Mitglieder der Landgraab-Familie Schlüsselpositionen in Ämtern, in Krankenhäusern, bei Gericht ... Es ist daher nur selbstverständlich, dass ihr Name in zahlreichen offiziellen Dokumenten aus der Zeit genannt wird.
Als ich in den vergangenen Wochen die Unterlagen von Grim-R wälzte, fiel mir deswegen vor allem auf, dass ihr Name in einigen entscheidenden Dokumenten
fehlte: Ausgerechnet in den Dokumenten, die unsere Familie direkt betrafen, tauchte ihr Name fast gar nicht auf, und das, obwohl sie doch bei allem, was in Willow Creek vor sich ging, die Finger mit im Spiel zu haben schienen!
Ich habe keine Beweise für meine Theorie, aber ich bin mir fast sicher, dass die Landgraabs versucht haben, alle Spuren zu verwischen, die sie mit unserer Familie in Verbindung bringen konnten. Und dafür muss es einen Grund geben.
„Über die Landgraabs kann ich dir eine Menge erzählen ... Aber lass uns erst ins Hotel gehen. Das wird eine lange Nacht ...“
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Ich hoffe, das nächste Update in etwa zwei Wochen einstellen zu können. Aktuell bin ich sowohl privat als auch beruflich allerdings enorm eingespannt, deswegen dauert es vielleicht etwas länger. Das wird sich auch vorerst nicht ändern.