Katzen reagieren in der Regel stärker auf die Umgebung und weniger auf die Bezugsperson. Grundsätzlich sind natürlich beide wichtig, aber die Umgebung steht im Vordergrund weil Katzen sehr sensibel sind und jegliche Veränderung in der Umgebung Stress bedeutet. Daher kann es sein, dass deine Katze sowohl dich als auch das Zimmer (welches ja vorher anders aussah als es noch nicht leer war) vermisst hatte, also doppelter Stress für die Katze.
Ich bin mit Katzen sehr oft umgezogen, besonders meine Tinka, die letztes Jahr gestorben ist hat das mitbekommen, weil sie seit ihrer Geburt bis zum Tod mit 18 Jahren immer dabei war. Es ist nicht wirklich schlimm mit Katzen umzuziehen, veränderte Umgebung kann man natürlich nie vermeiden. Ob das ein Umzug oder ein leer geräumtes Zimmer ist macht da wenig Unterschied. Wichtig ist dass man die Katze als Freigänger möglichst lange in der Wohnung behält, bis sie die Wohnung akzeptiert hat (2-3 Wochen) und danach langsam und in Begleitung an die Umgebung außerhalb gewöhnen lässt, also anfangs nicht unbeaufsichtigt raus lassen und auch nur kurz, täglich ein paar Minuten und dann steigern.
Ich finde es für die Katze auf jeden Fall besser dass es ihr gut geht mit den Bezugspersonen und dafür die Umgebung zu wechseln. Wenn dein Vater sich nicht um genügend um sie kümmert, ist es ratsam dass du sie zu dir holst. Von der Umgebung her scheint es auch optimal zu sein und dass du dich gut um sie kümmerst steht außer Frage, weil ich sehe wie du dich um sie sorgst.
Dass sie dich noch kennt und sich freut wenn du sie besuchst ist selbstverständlich, Katzen reagiern zwar stärker auf die Umgebung, aber das hat mit Stress zu tun, eine Bezugsperson die gut zu ihr ist vergisst sie nie.
Meine Eddie die ich jetzt schon fast ein Jahr bei mir habe, hab ich von meiner Nachbarin. Sie musste sie notgedrungen hergeben, weil sie plötzlich ohne Grund aggressiv gegen die andere Katze (Geschwister und zusammen aufgewachsen) war und sie angefallen hatte. Sie brachte sie zu mir, weil es unmöglich war beide zu behalten (hat sie noch zweimal versucht, aber ging nicht) Die ersten Stunden lag sie unter der Couch, musste sich ja erst mal an beides gewöhnen, neue Bezugsperson und neue Umgebung. An mich hat sie sich recht schnell gewöhnt, schon am ersten abend kam sie schmusend zu mir auf die Couch, aber die Umgebung war noch nicht akzeptiert, weil sie oft an der Tür stand und jammerte die erste Zeit.
Und die Nachbarin hat sie auch nie vergessen. Die springt auf und schreit freudig rum, wenn die vor der Tür steht und klingelt, auf die Klingel reagiert sie immer, aber nur bei ihr (scheint das zu spüren wer der klingelt) macht sie nen regelrechten Freudentanz. Ansonsten hat sie sich super hier eingelebt, fühlt sich wohl und ist sehr anhänglich, sucht immer meine Nähe.
Was den Jagdtrieb betrifft, das muss ne Katze nicht lernen, das steckt in ihnen, auch reine Hauskatzen die noch nie ne echte Maus gesehn haben, lieben es Spielzeugmäuse zu jagen, wie die Eddie, die bringt mir immer eine ihrer Mäuse damit ich sie werfe. Auch ihr Futter jagt sie am liebsten, Trockenfutter wird interressanter wenn mans ihr einzel zuwirft, sie liebt es.
Dass allerdings Katzen Hühner jagen glaub ich eher nicht, also jagen schon, zum spielen, aber die tun denen eher nix, die sind dann doch ne Nummer zu groß. Hatte aber mal nen Kater der hatte mir alles angeschleppt was sich bewegt, einmal sogar ein Eichhörnchen. Aber wenn deine Katze nicht mal auf nen Vogel reagiert, dann wird sie erst recht kein Huhn angreifen