Der Irak-Krieg und seine Folgen

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  • xx

    Stimmen: 105 16,1%
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    Stimmen: 546 83,9%

  • Umfrageteilnehmer
    651
Dazu kommt, dass Länder wie China immer stärker werden, und diese somit auch stärker auftreten werden. Damit sind auch militärische Auftritte gemeint. [...] Wenn jetzt irgendwo der falsche Mann an die Macht kommt, und sei es in China.. Dann gnade uns Gott.
Ich glaub, die Chinesen haben zumindest mittelfristig andere Sorgen, weil sich deren Modell - Ramschladen der Welt - als nicht besonders krisenfest erweist:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,593761,00.html
Ich schätze den Spiegel bzw. dessen Online-Variante nicht sehr, aber dieser Artikel ist bietet doch interessante Einblicke.
Das hat jetzt aber nur mehr wenig mit dem Irak zu tun ... :ohoh:
 
Ich glaub, die Chinesen haben zumindest mittelfristig andere Sorgen, weil sich deren Modell - Ramschladen der Welt - als nicht besonders krisenfest erweist:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,593761,00.html
Ich schätze den Spiegel bzw. dessen Online-Variante nicht sehr, aber dieser Artikel ist bietet doch interessante Einblicke.
Das hat jetzt aber nur mehr wenig mit dem Irak zu tun ... :ohoh:

Ich würde sagen, das macht die Sache nicht besser. Wie oft haben Länder schon Kriege erklärt, um so von inneren Problemen abzulenken.
Die Wirtschaftskrise erhöht meiner Meinung nach sogar noch die Kriegsgefahr, und zwar global. Sollte sie sich verschärfen, wird es früher oder später irgendwo knallen.
 
Iran-atomare Berohung?

George Bush und Condoleeza Rice habens ja kräftig betont,dass der Iran eine Gefahr für die Welt sein kann und das wird ja auch in den Medien schön betont!


Also im Moment kann ich mir das persönlich nicht wirklich vorstellen,denn die Urananreicherung in Iran ist prozentuell viel zu gering um Atomwaffen herzustellen.
Aber auf der anderen Seite,ist die Regierung ein durchtriebenes Aas.
Wie seht ihr das?
 
Die USA ist selbst eine Bedrohung für die Welt, mMn, schließlich haben die selbst genug Atomwaffen gebunkert, um die Erde aus dem Weltall grün leuchten zu lassen. Den schwächeren Ländern (Iran, Irak whatever) traue ich zwar auch zu, derlei Waffen zu besitzen und zu benutzen, doch ich denke, von den Yanks geht mehr Gefahr aus. Ich bin der Ansicht, dass die nämlich ein Land voller verängstigter Karnickel sind und sobald irgendwo ein Zweig knackt, verbrennen die den ganzen Wald. Aber das is ne andere Geschichte.
 
Ich zerr den Thread raus, weil heute abend in einer Fernsehsendung gewissermaßen seine Ursache dokumentiert wird.

Wer will:
DAS ERSTE 21.45 Uhr Panorama (Kurzbericht)
DAS ERSTE 22.45 Uhr Die Lügen vom Dienst. Der BND und der Irakkrieg.

Wenn das @Wolf noch erleben könnte...:(
 
Es ist zwar nicht Irakkrieg, aber hängt doch in Dunstkreis damit zusammen.

Revolution in Tunesien und Aufstände in Ägypten. Was halten die Nahost-Experten in diesem Forum davon?

So begrüßenswert der Aufstand gegen die alten Machteliten ist, so groß sehe ich die Gefahr, dass letztlich nur ein Elite durch die andere ausgetauscht wird.
 
Glaub ich kaum.
Ich meine, klar geht's da jetzt drunter und drüber aber wenn man die Regierung stürzen will muss man das in Kauf nehmen.
Ich find's jedenfalls besser als das alles still hinzunehmen und garnichts zu tun.
 
Die alte Regierung war ja wohl immernoch besser als die jetzige Anarchie...
Man kann nur hoffen, dass sich die Lage dort bald beruhigt...
Anarchie ist nicht gleichbedeutend mit Chaos... Was du meinst, ist wahrscheinlich eher Anomie.
 
...und der Westen dachte man gibt den Diktatoren einfach genug Kohle, dann werden die ihr Volk schon islammäßig in Schach halten.
Tunesien und Ägypten liegt nun aber schon bedeutend näher an Europa, als der Irak und Afghanistan und wir fahren dort auch noch gern zum Billigurlaub hin.
Wo ist eigentlich unser europäischer Außenminister? Oder kapiert Europa in seiner Uneinigkeit wieder nicht, dass sich gerade am anderen Ufer Großes anbahnt?
Wie wird sich wohl ein schwaches oder radikalisiertes Ägypten auf den Nahostkonflikt auswirken?
 
Der Link führt zu "Anarchie" - Und genau das meine ich ^^
In Ägypten ist derzeit totales Chaos...

Würdest du auch lesen was im verlinkten Abschnitt steht (den Mailin übrigens hier reinkopiert hat :))und nicht nur die Überschrift des Artikels würdest du wissen was ich meine ;)
 
Mir kommt noch etwas anderes im Sinn, dass eigentlich in den Irak-Thread gehört, den ich mir aber nicht mehr rauskramen traue.
Wie verarscht muss sich eigentlich die irakische Jugend vorkommen. Da kommen die großen westlichen Demokratiebomber und knallen den Diktator weg. Seitdem Terror, Hunderttausende Tote, ein instabiles Land.
Einige Zeit danach bekommt in Ägypten und Tunesien die arabische Jugend ihren Koller und verabredet mal kurz per Facebook den Sturz ihrer Diktatoren und das trotz und ohne den so der Demokratie zugetanen Westen. Ergebnis: Nur ein paar Tote, juristische Aufarbeitung der Verbrechen, relative Stabilität, ein mutig vorwärts gewandtes Volk, das ihre eigenen demokratischen Grundregeln formuliert.
Man muss es hinnehmen: Der Westen als Führungsmacht ist passe, niedergewirtschaftet, nur noch reagierend, in Korruption verstrickt und die Weltlage nicht mehr real betrachtend.
Die Zukunft liegt wieder einmal im Osten, aber auch in Arabien. Dort wird im nächsten Jahrhundert die Musik gespielt!

China lass ich mir ja noch einreden, aber der arabische Raum? Der ist fern davon, in irgendeiner Weise eine Führungsposition einzunehmen (glücklicherweise), wirtschaftlich dahinsiechend oder vom endlichen Rohstoff Öl abhängig, nicht einmal reagierend, durch und durch korrupt und fällt auch nicht dahingehend auf, die Weltlage weitsichtig einzuschätzen. In Ägypten ist jetzt halt statt Mubarak ein Militärrat an der Macht, in Libyen vielleicht bald ein anderer Stamm als der von Gaddafi, die Palästinenser investieren weiterhin ihre ganze Energie in den fruchtlosen Kampf gegen Israel und in Saudi-Arabien ist es wahrscheinlich, dass Frauen früher oder später selbst Autofahren dürfen. Das ist es auch schon. ;)

Ich schmeiß mal alles in diesen Thread.
@N1_2888
Du magst mit allem Recht haben.
Aber wer meinst Du hat noch Geld und beständigere Werte, wenn der Westen pleite geht?
Wo stehen die Solaranlagen in immerwährender Sonne und liefern Energie?
Wer hat wohl westliche Firmen und Staaten bereits aufgekauft?(Immerhin mahnt China bereits die USA gefälligst wirtschaftlich zu haushalten).

Die arabischen Nationen sind die "Kinder" der Nationen. Nach Kolonialismus und nachfolgender Unterdrückung durch Diktatoren erleben manche nun zum ersten Mal was Freiheit bedeutet.
Das werden sich die jungen Leute nicht mehr nehmen lassen. Nicht nur in Stuttgart ist eine Protestkultur entstanden, die sich dank neuer Medien nicht mehr so leicht unterdrücken lässt. Diese arabische Jugend nimmt aber ihr Leben selbst in die Hand, im Westen hat man gelernt es jemanden machen zu lassen. Die Araber sind hungrig: auf die Zukunft, auf ein besseres Leben, auf Freiehit.

Der Islam ist nach einer ähnlichen zeitlichen Entwicklung nun dort angelangt, wo das Christentum in der Zeit von Jan Hus um 1414 war. Die ersten Reformer treten auf den Plan, neue Weltbilder entstehen. Auch der Islam wird seine humanistische Renaissance und seinen Martin Luther hervorbringen.
 
Naja selbst wenn der Westen auf dem absteigenden Ast sein sollte, so spielt er bei der Entwicklung im Nahen Osten und Nordafrika eine wichtige Rolle, denn schließlich bilden wir das Vorbild bzw. generieren wir das Bild der Freiheit und breiten es aus. Auch die genutzte Infrastruktur wie das Internet und damit Facebook und Twitter, sind Instrumente, die sich in einer Diktatur nur schwerlich entwickeln können, weil sie sich der direkten Kontrolle entziehen. Der Westen wird auch in Zukunft Vorbild bleiben.

Man muss auch Bedenken: das wir hier in Deutschland solche öffentlichen Diskussionen über Stuttgart 21, über das Wahlsystem, über die Fragen unserer Energieversorgung, über den grundlegenden Aufbau unseres Systems, über die politische Lage im Nahen Osten führen ist bereits ein Erfolg der Freiheit welcher wir in diesem Land haben. Eine Freiheit, die wir häufig garnicht so sehr zu schätzen wissen.
 
Ich fand keinen passenderen Thread, hat aber indirekt etwas damit zu tun.
Wer erinnert sich noch an die Lügen um Chemie- und Biowaffen im Irak. Mit Hurra ließen diese damals die "Achse des Guten" in den Krieg ziehen.
Wir werden gerade Zeitzeuge desselben Vorgangs. Diesmal ist der Iran Ziel der Kriegstreiber in den USA der Vorwahlen.
Denn "Der Iran baut an einer Atombombe"
Ich will nicht Partei für die Schurkenregierung ergreifen und erst recht nicht antisemitisch rüberkommen, aber es ist eine Farce, die sich nun abspielt:
Israels Netanjahu spricht auf seiner USA-Reise gerne über diese Bedrohung. Bei seiner Rede vor dem AIPAC (American-Israel Political Action Committee) sagt er: Wenn wir den Krieg nicht führen, wird der Iran Israel auslöschen!“ Dann zitierte er ein Dokument aus dem Jahre 1944, eine Bitte des jüdischen Establishments an die amerikanische Regierung, Auschwitz zu bombardieren. Und den negativen Bescheid darauf, aus Angst vor Racheaktionen wolle und könne man das nicht tun. Die israelische Regierung instrumentalisiert also den Holocaust für die Rechtfertigung eines Angriffskriegs gegen den Iran und verhöhnt die Opfer. Auch die persische Bedrohung vom Ende des dritten Jahrhunderts vor Christus, die gescheitert ist, fand Erwähnung.
Präsident Barack Obama hat die Option Krieg nicht ausgeschlossen, seine Aussagen waren jedoch ambivalent.
Von der Friedensforschung in Deutschland (Andreas Buro, Christoph Cramer und Mohsen Mussarrat) erfahren wir unter anderem, dass das iranische Volk weder einen Krieg noch eine iranische Atombombe will, und alle Indizien sprechen für diese Einschätzung. Israels Atomwaffenarsenal und die Einkreisung des Iran durch amerikanische Militärstützpunkte sind dagegen die eigentlichen Gründe für die Rüstungsanstrengungen des Iran. Die Welt toleriert Israels Atomwaffen und spricht gleichzeitig von der Bedrohung einer nicht existierenden iranischen Atombombe. Am 8.3.2012 war in "Haaretz" zu lesen, dass die Mehrheit der Israelis keinen Krieg gegen den Iran will.
Aber die Debatte um einen möglichen Krieg gegen den Iran ist eine ideale Ablenkung von der nunmehr seit 44 Jahren dauernden völkerrechtswidrigen kolonisatorischen Besatzung palästinensischer Gebiete. Es gibt keine Palästina-Frage mehr, nur noch die iranische Bombe.
Also aufgepasst. Ich will hier keinen Thread: Der Iran-Krieg und seine Folgen.:down:


 
Gutes Thema aber leider gibt es eine Menge Spinner da draußen die das Ganze nur künstlich hoschpuschen, man muss sich nur mal im Internet umsehen,gerade auf YouTube gibt ne Menge zu dem Thema,hier wird immer wieder erzählt es kommt dadurch zum 3ten Weltkrieg und Iran und andere Staaten löschen dann Israel aus und es kommt zum Weltweiten Atomkrieg.Das Thema wird dann noch durch die Assi Medien wie RTL noch mehr hoch gekocht und auch ARD und ZDF sind oft nicht besser.
 
Da hast du gleich die Infokanäle aufgezählt von denen du zu diesem Thema eben keine Informationen bekommst, oder anders ausgedrückt:
Bewerte eine Info immer nach dem Wert des Informanten.
Völlig neutral sind kaum Reportagen.
Aber noch einmal, um Antisemitismus entgegen zu wirken: Viele Menschen in Israel wollen Frieden, sowohl mit den Palästinensern, als auch mit dem Iran.
Schaut mal hier (das darf man glaube ich jetzt einbinden, oder?):


http://www.youtube.com/watch?v=S0apJ9nLMnU&feature=youtu.be
Eine Demonstration zur Aufnahme direkter Friedensgespräche mit den Palästinensern. Inzwischen werden solche immer wieder an vielen Orten in Israel durchgeführt.

Leider könnte ich euch auch andere Videos hier einbinden, welche die Brutalität und Willkür israelischer Siedler oder Soldaten zeigen.
 
Ich pack das mal in diesen Thread.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich über Israel etwas schreiben soll, weil ich keinesfalls antisemitische Stimmung schüren will, aber solche Sauereien, die ich dort gesehen habe, würde ich auch in anderen Ländern nicht übersehen.

Nach längerer Zeit war ich kürzlich wieder in der Nähe von Bethlehem und habe meinen Augen nicht getraut: Israel hat eine neue Version von Apartheid geschaffen, indem sie die Palästinenser buchstäblich einmauert. Es ist hier weitgehend unbekannt, dass der Staat inzwischen schon mehrere hundert Kilometer Mauern durchs Land gezogen hat, die palästinensische Gebiete, Grundstücke oder Städte von jüdischen Siedlungen abgrenzen soll. Dabei werden die Grundstücke der palästinensischen Bauern stets um mindestens 50 % verkleinert (zwangsenteignet), womit viele Höfe unrentabel werden und die Familien in die Städte flüchten müssen um überleben zu können. Dies scheint auch die staatliche Absicht zu sein, ein Volk soll, vor allen im Gaza-Streifen, regelrecht kaserniert werden.

Ein Beispiel, welches ich im Cremisantal gesehen habe: Ein Haus, in dem eine palästinensische Familie wohnt, liegt demnächst jenseits eines 10 ! Meter hohen Elektrozauns, der das jüdische Jerusalem vom palästinensischen Dorf Al Walajeh abgrenzt. Das Grundstück dieser Familie wurde von ca. 38000 qm auf ca. 500 qm reduziert und wird bald ringsherum ebenso einen 10 Meter hohen Elektrozaun bekommen, die Fundamente wurden schon gelegt. Der Hammer ist aber der bereits betonierte 120 Meter lange Tunnel, der dann unterirdisch unter dem Zaun hindurch das Haus der Familie mit der palästinensischen Enklave verbinden wird. Denn all die Einwohner darin werden bald nur noch über einen Kontrollposten der israelischen Armee aus ihrem Dorf heraus können!
Ich habe noch weitaus mehr verwunderliches und ungerechtes gesehen, will aber jetzt erst mal hier Schluss machen.

  • weil es doch keinen interessiert.
  • weil ich selbst alles erst mal verdauen muss.
  • weil mir mein israelischer Auftraggeber tatsächlich sagte, ich muss mich mit öffentlichen Äußerungen zurückhalten, sonst kann es mir, wie schon vielen, passieren, dass mich die israelischen Behörden nicht mehr einreisen lassen (damit wäre mein Job natürlich erledigt, aber das Simforum wird schon nicht überwacht werden).

In YouTube habe ich ein Video von Al Walajeh gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=xFWKLanaGE8&feature=youtu.be


Das israelische Volk wird übrigens inzwischen ganz klar in den Medien auf einen Präventivschlag gegen den Iran vorbereitet.
 
Schön mal was darüber zu erfahren. Nach außen hin schön das arme Opfervolk spielen, dass ja vor 70 Jahren so schrecklich gebeutelt wurde, und nach innen klammheimlich selber handeln, wie es damals geschah. Und zudem noch Krieg vorbereiten. Sind wir solchen Leuten wirklich Demut schuldig?
Haben die denn gar nichts aus der Vergangenheit gelernt? Wie groß ist denn noch der Unterschied, zwischen dem, was sie damals erleiden mussten und dem, was sie heute selber tun?
 
Das mit den Mauern wird dort schon Jahre lang betrieben und im gaza Streifen leben die Menschen wie in einem großem gefägniss und müssen teilweise noch darum betteln das Israel ein paar Lkws mit Nahrungsmitteln durch das Grenzgebiet fahren lässt. Zudem die meiner Meinung nach imer übertriebenere Reaktion auf ein paar Raketen angriffe die meistens nur leichten sachschaden anrichten oder in feldern Landen, Israel kommmt da gleich mit dutzend Panzern oder Flugzeugen und Bombt einfach mal auf irgendwelche Gebäude da sterben mit sicherheit nicht nur irgendwelche militanten palästinenser. Außerdem haben die teilweise genauso radikale Gläubige wie es welche im Iran gibt die beiden Staaten unterscheiden sich weniger voneinander als ihnen lieb ist.

Ich für meinen teil empfinde da auch keinen demut klar das was den Juden angetan wurde war schlimm aber das als ausrede für alles zu benutzen geht nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich die Diskussion angezettelt habe, will ich entschieden darauf hinweisen, dass der Nazi-Genozid nicht annähernd mit der Innenpolitik Israels verglichen werden kann.
Dort findet kein Völkermord statt!
Man muss auch die Befindlichkeiten Israels verstehen, wenn man von Nachbarn umgeben ist, die offen oder verdeckt die Existenz des Staates oder des Volkes schlichtweg zunichte machen wollen.

In Israel gibt es zwei fundamentalistische Strömungen: die ultraorthodoxen Juden, die den Staat Israel vernichten wollen und einen Gottesstaat errichten, in dem Auge um Auge, Zahn um Zahn gilt, sowie die radikalen Siedler, die oftmals staatlich geduldet mit Gewalt gegen palästinensische Siedler (das sind Moslems ebenso wie Christen) vorgehen und deren Felder und Häuser zerstören. Beide zusammen machen vielleicht gerade 10- 15 % der Israelis aus.

Zu den Raketen: Sie haben bis jetzt tatsächlich kaum Schäden angerichtet, aber welches Leben ist es, wenn man mitten in der Nacht innerhalb von 6-8 Minuten während des Alarms seine Kinder aus dem Bett reißen muss und in die Schutzräume verfrachten.
Im Gegenzug stürmen israelische Sonderkommandos gerne 2-3mal pro Woche mitten in der Nacht über 3 Monate hinweg mit der Waffe im Anschlag bestimmte Häuser von Palästinenser um die dortigen Bewohner zu zermürben.

Solche Häuser finden sie zum Beispiel, weil die Polizei bei Demonstrationen das Wasser der Wasserwerfer mit einer Chemikalie versetzt, die über Tage bestialisch stinkt und schwer abgewaschen werden kann. Entkommt also ein Demonstrant brauchen die Soldaten in den Wohnvierteln nur ihrer Nase zu folgen um heraus zu finden, wo die Aufrührer sich verstecken.
 
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Da ich die Diskussion angezettelt habe, will ich entschieden darauf hinweisen, dass der Nazi-Genozid nicht annähernd mit der Innenpolitik Israels verglichen werden kann.
Dort findet kein Völkermord statt!

Gut da habe ich etwas übertrieben das stimmt schon es werden immerhin keine Gaskammern gebaut...will ich garnicht näher draufeingehen. Dennoch wird dort ein Volk eingesperrt und auch viele unschuldige getötet. Klar ist es auch für die Israelies die angst haben müssen das sie von einer Rakete getroffen werden nicht schön aber anstatt auf beiden seiten immer Radikaler zu werden sollte man mit diesem Wahnsinn lieber aufhören.

Soweit ich das mal mitbekomme habe hat der Iran nie gesagt das sie Israel vernichten wollen das soll ein absichtlicher übersetzungsfehler gewesen sein. Tatsache ist das genauso wie Afghanistan der Iran bis jetzt noch nie ein Land angegriffen hat. Dem entgegen stehen viele andere Länder USA, Israel die Stomwaffen besitzen und schon mehrmals andere Länder in einem angriffskrieg überfallen haben.

Ich hab auch neulich auf Phönix wars glaube ich eine schöne Reportage über den Iran gesehen. Das Bild das uns die Medien vermitteln wollen hat dazu überhaupt nicht gepasst die Leute dort sind Gebildet vorallen in den Städten sind Modern angezogen haben eine Normale arbeit. Ich denke es geht bei der sache wieder einmal nur um eine Sache, und zwar 1 um das ÖL und 2. darum das der Iran es gewagt hat den Ölhandel nicht mehr nur mit dem Dollar zu vollziehen sondern auch andere Währungen wie Euro usw. entgegen zu nehmen.
 
Also ich persönlich finde ja das Israel kein deut besser ist als damals das 3 Reich!
Worum handelt es sich bei diesem ominösen "3 Reich"? Meintest du das Dritte Reich? Wenn ja, dann möchte ich dich darauf hinweisen, dass aufhetzende Beiträge in diesem Forum nicht erlaubt sind.

Ansonsten ein Rat:
Bruno Kreisky schrieb:
Lernen Sie Geschichte!
 
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Ich denke, wenn es tatsächlich zum Krieg gegen den Iran kommen sollte, könnten sich die Israelis ganz derbe die Pfoten verbrennen. Der Iran ist schon ne ganz andere Hausnummer, als der Irak damals. Einfach mal so mit geringen Eigenverlusten aus der Luft zerbomben ist da nicht. Auch die Atomwaffen ändern nichts daran.
Sollte Israel es tatsächlich wagen, derartige Waffen einzusetzen, wird der Iran wahrscheinlich tatsächlich so lange weiter kämpfen, bis Israel weg vom Fenster ist. Allein schon, um auszuschließen, dass da jemals wieder Gefahr von ausgeht.
Ich hoffe nur, dass dann unsere Regierung nicht dumm genug ist, da mitzumachen. Nicht mal passiv. Wenn die Herren unbedingt Krieg anfangen wollen, dann sollen sie ihn gefälligst alleine kämpfen und nicht andere rein ziehen.
 
@PaScAl 91
Danke für die Abmilderung deiner Behauptung.


Wir alle müssen bei einem solchen Krieg mitmachen.
Warum?
Diese Frage wird nicht mehr gestellt, wenn die ersten iranischen Raketen (keine Atomraketen!) saudische Ölfelder treffen. Die Weltwirtschaft wird dann kollabieren.
Wenn die ersten iranischen Raketen US-Militärbasen jenseits des Persischen Golfs treffen. Wem Beirut, Mogadischu, Afghanistan oder Irak gefallen hat, der wird den Iran lieben.
Im Übrigen herrscht schon längst Krieg zwischen Israel, den USA und dem Iran. Er wird gerade in Syrien ausgefochten.

In Haaretz konnte man lesen, dass es fraglich sein wird, ob die nun gestärkte israelische Regierung unter Netanjahu noch bis zu den US-Wahlen warten wird für ihren Präventivschlag. Sicher wird er aber noch vor der israelischen Parlamentswahl im Herbst 2013 durchgeführt.
 
Stellt sich die Frage, ob der Iran die Ölfelder überhaupt bombardieren muss. Er kann sie beispielsweise auch einfach einnehmen oder ignorieren und sich dafür ganz auf Israel konzentrieren.

EDIT:
Der Krieg kann ganz schnell vorbei sein. Truppen an der Grenze massieren. Bei Kriegserklärung einmarschieren und fertig. An Israel ist doch nix dran (Also räumlich gesehen). Bei entschlossenem Vormarsch ist das in ein paar Tagen erledigt. Amis hin, Amis her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Worum handelt es sich bei diesem ominösen "3 Reich"? Meintest du das Dritte Reich? Wenn ja, dann möchte ich dich darauf hinweisen, dass aufhetzende Beiträge in diesem Forum nicht erlaubt sind.

Ja ich hatte das dritte Reich gemeint habe das aber mittlerweile zurückgenommen das dürfstes du auch gesehen haben. Wo habe ich hier außerdem einen aufhetzenden Beitrag verfasst ich habe lediglich meine Meinung kundgetan und niemanden dazu aufgerufen irgendetwas verbotendes machen zu sollen :ohoh:

Ich reg mich nur immer so schnell auf da ich mir schon oft genug anhören musste z.B. im Ausland das Deutsche alle Nazis wären und das wir ja an allem schuld sind usw. Ich für meinen teil kann nur sagen selbst mein Opa konnte schon nichts für den Krieg und ich erstrecht nicht. Außerdem sollten wir mal aufhören uns von anderen Ländern alles gefallen zu lassen nur aufgrund dieser schlimmen vergangenheit.

Zum Thema Iran kann ich nur sagen so das wenn Israel da angreift wir uns schonmal auf schlimme zeiten gefasst machen können der Iran ist ein großes und mit 75 Mio Einwohnern auch nicht gerade ein bevölkerungsarmes Land. Die werden sich weder von Israel noch vom Westen einfach fertig machen lassen. Auch wenn unsre Medien uns glauben lassen wollen das die dort technologisch unterentwickelt sind das stimmt ebenso wenig wie der Ahmadineschad uns glauben lassen will er nimmt die Sanktionen in kauf nur um Atomstrom erzeugen zu können.

Ich frage mich eigentlich was wäre so schlimm daran wenn der Iran eine Atombombe hätte? Ich meine Israel hat welche die USA und dort unten hat selbst Pakistan und Indien Atomwaffen. Ich glaube kaum das die im Iran so dumm wären diese Waffe am ende auch wirklich einzusetzen danach wären die aufjedenfall geliefert. Das einzige was passieren würde wäre die Tatsache das man dort nicht einfach einmarschieren kann und das der Iran sicherer wäre vor angriffen und er mehr macht in der Region hätte. Was meint ihr dazu?
 
Der Krieg kann ganz schnell vorbei sein. Truppen an der Grenze massieren. Bei Kriegserklärung einmarschieren und fertig. An Israel ist doch nix dran (Also räumlich gesehen). Bei entschlossenem Vormarsch ist das in ein paar Tagen erledigt.
Das glaubte Nasser 1967 wahrscheinlich auch. :rolleyes:
 
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Nun ja. Heute ist aber nicht 1967. Der erste Sichelschnitt im 1. WK klappte auch nicht. Der 2. dagegen schon. ;)
 
Ich frage mich eigentlich was wäre so schlimm daran wenn der Iran eine Atombombe hätte? Ich meine Israel hat welche die USA und dort unten hat selbst Pakistan und Indien Atomwaffen. Ich glaube kaum das die im Iran so dumm wären diese Waffe am ende auch wirklich einzusetzen danach wären die aufjedenfall geliefert. Das einzige was passieren würde wäre die Tatsache das man dort nicht einfach einmarschieren kann und das der Iran sicherer wäre vor angriffen und er mehr macht in der Region hätte. Was meint ihr dazu?

In diesem Zusammenhang sind die deutschen U-Boot-Lieferungen von Bedeutung.
Deutschland hat indirekt Mitschuld an dem Atomprogramm im Iran, weil es die atomare Aufrüstung Israels unterstützt. Um die 280 Mio Euro zahlte Deutschland an Israel für eine "Atomar betriebene Meerwasserentsalzungsanlage". Gleich darauf schicken wir 6 U-Boote hinterher für insgesamt 1 Mrd Euro, die ersten beiden geschenkt, das letzte "gestundet", also auch geschenkt.
Deutsche Rüstungsexporte unterstehen keinerlei Kontrolle durch das Parlament. Wenn der Waffenexporteur auf den Antrag draufschreibt: "U-Boot zur Aufrechterhaltung der Sicherheit Israels ohne Bewaffnung", dann wird das geglaubt, natürlich weil Waffenhändler die ehrlichsten Menschen der Welt sind.

Ich möchte auch noch einwerfen, dass es inzwischen Juden und Israelis in Israel gibt, eine wichtige Unterscheidung!
 
Ich finde es sowieso Schwachsinn, Waffen überhaupt in andere Länder zu verkaufen. Was soll das? Wissen wir, wies in 50 Jahren aussieht? Freunde von heute könnten unsere Feinde sein. Und die haben dann schön unsere Waffen. Nicht mal an Bündnispartner würde ich Waffen verkaufen. Wenn wer Krieg führen will, dann bitte mit seinem eigenen Arsenal.
 
Und kaum wird an dem Verkauf (oder Verschenken?) von U-Booten Kritik geäußert, finden sich Schreiberlinge, die versuchen, diese Kritik als falsch, oder (O-Ton) geschichtsblind darzustellen.

http://www.focus.de/politik/deutsch...er-israel-ist-geschichtsblind_aid_762712.html

Wenn aber, wie im Artikel selbst geschrieben, Mehrheiten eine kritische Meinung oder zumindest Einstellung zu Israel haben, dann darf das einfach nicht gelten, dann ist die ganze Masse blind und hat nichts verstanden. Auch eine Art der Demokratie.
 
Pah! Geschichte hin, Büßerrolle her - Es existiert immer noch ein gewaltiger Unterschied zwischen (berechtigter) Kritik und Hetzerei. Und ich finde, man darf sehr wohl Kritik daran üben, dass Israel sich von uns atomare Waffenträger schenken lässt, und diese sicher nicht nur zu dem Zweck, sie in den Hangars verrotten zu lassen. Und ich finde, man darf auch sehr wohl Kritik an der Außenpolitik Israels üben, für die das Wort Kriegstreiberei fast schon untertrieben ist. Das alles hat mit Hetzerei nichts zu tun.
Mal ganz davon abgesehen, bei uns fehlt Geld für alles Mögliche? Straßen verlottern, es gibt nicht genug Kita-Plätze trotz Rechtsanspruch? Aber mal eben für ne Milliarde Kriegsgerät an einen Kriegstreiber verschenken, das geht?? Was geht hier eigentlich vor?

EDIT:
Man will, dass wir Deutschen verantwortungsvoll handeln? Gerade von uns sollte man nicht verlangen dürfen, solche Geschäfte zu tätigen, geschweige denn sie gutzuheißen. Wir wissen doch, was Krieg ist. Und gerade weil wir das wissen sollten wir so etwas nicht tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Taurec
Warum Waffenverkauf?
Natürlich wegen Arbeitsplätze in D, das übliche Argument.

Gerade weil D ein besonders freundschaftliches Verhältnis zu Israel hat, ist es notwendig zu kritisieren, ansonsten ist die Freundschaft nur Heuchelei.

Israel hat auch ein massives innenpolitisches Problem. Erstmals sind in Tel Aviv rassistische Übergriffe auf afrikanische, schwarze Juden erfolgt. Für einen Judenstaat voller Verfolgter eine Katastrophe.
Die orthodoxen Juden indes hassen den Staat Israel, sie verweigern die Wehrpflicht und ziehen sich absichtlich in Ghettos zurück. Sie verweigern Steuern, plündern aber die Sozialkassen des Staates, auch weil die Frau ausschließlich auf Fortpflanzung geprägt ist und 15 Kinder keine Seltenheit sind. Liberale Israelis werden bespuckt und verfolgt.
Israel hat im Grunde keine Trennung von Staat und Religion.

Dann gibt es noch die radikalen zionistischen Siedler. Sie gehen mit Gewalt gegen Palästinenser vor und sind Ultra-Ultra-Rechts. Eigentlich haben sie mit den orthodoxen Juden nichts am Hut, denn Zionismus ist reformierter Judaismus, aber ihre Feindschaft gegen das liberale, verwestlichte Israel und gegen die Araber einigt sie und erzeugt ein seltsames, explosives Konglomerat.
Zudem entstehen Parallelgesellschaften, weil gerade osteuropäische, eher liberale Juden in den letzten Jahren massiv eingewandert sind und des Hebräischen nicht mächtig.
Dieser Druck von Innen steht der immense Druck der arabischen Staaten von außen gegenüber, die die Existenz Israels ablehnen.
Dazwischen werden die Christen, ob Araber oder Weiße ist egal, und die Palästinenser zerdrückt und für alles als Sündenbock verantwortlich gemacht. Sie werden enteignet, vertrieben, Wasserrechte werden vorenthalten und der Staat und das mächtige Militär tut alles um sie zu drangsalieren.
Die israelische Justiz ist aufgrund ihrer religiösen Ausrichtung dabei kein Rückhalt.
 
@Taurec
Warum Waffenverkauf?
Natürlich wegen Arbeitsplätze in D, das übliche Argument.

Das ist ein dummes Argument. Sollen sie die Straßen reparieren, Schulen und Kitas in Schuss bringen und die dringend benötigten Stromleitungen bauen. Das schafft auch Arbeitsplätze und bringt niemanden um.
 
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Der mysteriöse Tod von Yassir Arafat, dem Anführer der Palästinensischen Befreiungsfront PLO, vor acht Jahren bekommt nun ein Gesicht: Gezielte Vergiftung mit dem radioaktiven Gift Polonium.

Wir haben es damals in diesem Thread vermutet, und Leute wie ich, die hier damals sehr viel gepostet haben, haben garantiert auch damals schon darauf hingewiesen, dass Yassir Arafats plötzlicher Tod nicht natürlichen Ursprungs ist, sondern gezielt herbeigeführt wurde. Peter Scholl-Latour hat in einem seiner Bücher bereits vor einigen Jahren auf die Ermordung Arafats hingewiesen. Von daher kann die heutige Meldung Kenner der Materie, zu der auch ich mich zähle, nicht wirklich überraschen. Nur werden wir in Kürze einen Beweis in den Händen halten bzw. wir haben ihn schon.

Heute präsentierte ein unabhängiges Schweizer Labor eine Untersuchung der letzten Kleidung Arafats, die mit starken Dosen radioaktiven Poloniums kontaminiert ist. Polonium, ein hochgiftiges, sehr schwer herstellbares und daher extrem teures Transuran, kann nur von wenigen Staaten der Welt hergestellt werden -Staaten, die ausnahmslos über ein Atomprogramm verfügen.
Wer kommt als Mörder Arafats in Frage? Die Israelis haben heute schon dementiert, und sie werden das auch morgen tun und übermorgen. Je öfter einer dementiert, desto sicherer können wir sein, dass der Dementierende der Täter ist, und deshalb beschuldige ich hier - auch ohne Beweise - den zionistischen Staat des Mordes. ich bin mir sicher, dass die Beweise in den nächsten Wochen eintreten und nach Israel führen, wohin sonst?

Wer könnte ein Interesse an der Ermordung Arafats haben?
-Die Russen schwerlich, denn er war ja ihr Kontaktmann, er öffnete ihnen die Türen in Nahost, zudem war die PLO ja eine sozialistisches Parteiengebilde..

-Die Amerikaner vielleicht? Ach Gottchen, warum sollten die sich die Finger schmutzig machen, wo sie doch die Israelis vor der Tür haben?

-Die Inder vielleicht? Oder die Pakistani? Welchen Grund sollten die wohl haben, Arafat war doch eine der Ikonen der Blockfreien Staaten...

Engländer? Franzosen? Denen fehlen die Kontakte dort...

Bleiben also die Israelis: Haben ein geheimes Atomwaffenprogramm, haben einen skrupellosen Geheimdienst, glauben daran, Gottes auserwähltes Volk zu sein und zu Unrecht jedermanns Buhmann zu sein, kurzum: Sonderrechte zu haben, die ALLES, aber auch ALLES erlauben.... Ich erinnere daran, dass es Staatsräson war und ist, politische Gegner zu ermorden und sich danach noch im Staatsfernsehen zu brüsten, so geschehen im Falle der Ermordung des HAMAS- Anführers Scheich Jassin, einen blinden Krüppel, den israelische Hubschrauber aus dem Rollstuhl ballerten....

Verantwortlich für die Ermordung Arafats ist der damalige israelische Ministerpräsident Ariel Scharon, ein Mann, der auf vielfältigste Weise Blut an seinen Händen hat; als Auftragsmörder ebenso wie als Feldherr und General im Libanon-Feldzug von 1982. Die anderen Gangster heißen George W. Bush, Donald Rumsfeld, Colin Powell und Condoleeza Rice. Ohne deren Mitwisserschaft hätte Scharon nie die Chuzpe gehabt, Arafat ermorden zu lassen. Ab nach Den Haag mit der Bande!:polter:

Die Frage ist nur, warum die Wahrheit über Yassir Arafats gewaltsamen Tod erst jetzt ans Licht kommt:
Damals hat man uns bewusst in die Irre geführt, hat uns im Unklaren gelassen über Arafats geheimnisvolle Krankheit; Gerüchte wurden gestreut, der Mann habe AIDS (wie lächerlich, ein Moslem und dazu noch ein alter Mann, man muss sich das mal vorstellen, daran stirbt man nicht in einigen Tagen).
Nach dem Tode Arafats (ich glaube es war in einem Pariser Krankenhaus) wurden alle behandelnden Ärzte zum absoluten Stillschweigen vergattert und auch Arafats Witwe hielt den Mund - dieselbe Frau, die heute so lautstark die sofortige Exhumierung ihres Mannes gefordert hat. Warum haben die sich alle einen Maulkorb verpassen lassen? Und wer hatte die Macht, einen solchen durchzusetzen? Hat man denen viel Geld gegeben, oder hat man sie schlichtweg mit dem Tod bedroht? Und: Was ist heute anders, dass sich Arafats Witwe an die Öffentlichkeit traut?

Vielleicht werden die nächsten Tage noch spannend..
Das sind ja regelrechte Haßtyraden/hetzerisch, die du hier niederschreibst ohne einen konkreten Beweis in der Hand zu haben.
Selbst wenn es so sein sollte, dass nur einzelene Grüppchen radikal agieren, kann man dafür nicht ein ganzes Volk verantwortlich machen.
Ich spinne jetzt mal rum und sage
"meine Vermutung ist, Arafat wurde von seinen eigenen Leuten ermordet, um die Tat dem Staat Israel anzuhängen. Die PLO ist hinterhältig und verschlagen"
Ein ganzes Volk zu verdammen, no way.
Was die Geheimdienste betrifft, die sind überall auf der Welt skupellos und was das "Gottes auserwählte Volk" betrifft, da habe ich aber schon ganz andere Stimmen gehört, persönlich meine ich.
Also bitte, keine Pauschalisierungen gegen ein Volk, ohne Beweise. Im Zweifel immer für den Angeklagten.
 
@The Wolf
Du läufst Gefahr in die "Nichts-gegen-Israel-nichts-gegen-Juden-Falle" zu treten.
Deine Schuldzuweisung an den zionistischen Staat ist jedoch logisch und nicht von der Hand zu weisen.

Zionismus strebt ein Groß-Israel an, in dem Araber oder Palästinenser nichts verloren haben. Zionismus hat aber nichts mit dem Judentum an sich zu tun, Die Ultra-Orthodoxen lehnen den Staat völlig ab, die liberalen Juden und die "lauen" Juden wollen einfach nur in Frieden leben. Die Zionisten haben es deshalb geschafft den Israelis vorzugaukeln, dass es ein Palästinenserproblem gar nicht mehr gibt.
Für die Menschen in den Badeorten der Mittelmeerküste (Netanja, Tel Aviv...) sind die Anschläge, radikalen Siedler und Demonstrationen weit weg und der Staat scheint alles im Griff zu haben.
Inzwischen ist für mich aufgrund der geschaffenen Tatsachen eine Zwei-Staaten-Lösung völlig unmöglich.
Die Aufdeckung des Mordes an Arafat zum jetzigen Zeitpunkt sieht ganz danach aus, dass dies der letzte verzweifelte Versuch der Palästinenser ist Aufmerksamkeit in der Welt zu erlangen. Geschickt lenkte die israelische Regierung in den letzten Monaten nämlich diese Aufmerksamkeit auf das Atomproblem Irans und dessen angeblichen Plan Israel zu überfallen.
Gerade seit 2012 verstärkt der Staat den Siedlungsbau und forciert Zwangsenteignungen von Palästinensern. Ziel ist es für diese lebensuntüchtige Enklaven zu schaffen, in denen sie regelrecht kaserniert sind. All dies bekommen die meisten Israelis nicht mehr mit.
In den Nachrichten werden palästinensische Demonstrationen oft nur mehr am Rande erwähnt hinter der die Hamas oder andere Terroristen stecken. Dabei wird suggeriert, dass alles halb so schlimm ist, die Polizei und das rigorose Militär greift stets äußerst hart durch.

Würden wir hier über den Iran, den USA oder gar Merkel schreiben, darf man sich viel weiter mit seinen Äußerungen aus dem Fenster lehnen.
Deshalb vermeide ich hier meine bisherigen Erlebnisse in Isreal zu posten, da mir sofort Antisemitismus unterstellt würde.
 
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Die eigenen, persönlichen Erfahrungen finde ich gerade gut - die reißerischen sicheren Schuldzuweisungen an ein ganzes Volk (wo sogar die Autopsie nicht abgeschlossen ist, oder? %)) weniger.

In diesem Konflikt hat sich keine der Seiten immer glorreich angestellt und es ist mMn schwer, zu sagen, dies sind jetzt ausnahmslos die Bösen und die sind im Recht.

*bin schon weg*
 
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@The Wolf:

Anmerkung dazu: Zitat, gekürzt: "Eine Hauptfigur in dem Film ist Arafats Witwe Suha, die nach dem Tod ihres Mannes nicht Israel, sondern der PLO-Führung vorgehalten hatte, an dessen Tod Schuld zu sein." Quelle: FAZ 05.07.2012
 
Ich glaube, dass es für außenstehende wie uns sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich ist, die Wahrheit herauszufinden. Vielleicht wissen aufgrund der vielen Manipulationen ja nicht mal mehr die Beteiligten, was nun wirklich die Wahrheit ist.
Allerdings ist Minus mal Minus bekanntlich Plus. Es besteht also die Möglichkeit, dass die vielen Manipulationen sich gegenseitig aufheben und dadurch doch der einfachste Schluss der Richtige ist: Alle sind böse.
 
Es freut mich, dass die Radikalität jüdischer Siedler gegenüber Palästinenser nun auch in deutschen Zeitungen zum Thema gemacht wird:
http://www.sueddeutsche.de/politik/terror-in-israel-hass-verhindert-frieden-1.1445867

Wohlgemerkt: Bitte keinen Antisemitismus aufkochen!

Noch ein Beispiel aus meiner Erfahrung: Das ganze Grundwasser der palästinensischen Westbank wird nach Jerusalem abgepumpt. Den Palästinensern ist es nicht erlaubt selbst Brunnen zu graben, sie müssen das Wasser von den Israelis kaufen, die es per Tankfahrzeug anliefern.
Die IDF (Israel Defence Forces, das Militär) konfisziert nun zur Zeit viele Wasserbehälter der palästinensischen Familien im Jordantal (es hat dort gerade um die 40 Grad) mit dem gekauften Nass mit der Begründung, sie würden das Wasser aus den unterirdischen Leitungen der Israelis illegal anzapfen und stehlen. Natürlich alles ohne Nachforschungen, Vorankündigung und Gerichtsverhandlungen. Ein legaler Anschluss an diese Wasserleitungen ist übrigens für Palästinenser nicht möglich, obwohl es praktisch unter ihren Füßen abgepumpt wird: Das Wasser ist nur für Juden.
Willkommen im Apartheidsstaat.
 
Es freut mich, dass hier jemand auch einmal die Seite der Palästinenser anspricht, ich denke da genauso drüber. Es gilt aber bei uns als nicht gesellschaftskonform auch einmal für Palästina einzutreten, die sind ja immer die Bösen und Israel ist der gute Staat. Es ist längst an der Zeit der Bevölkerung Palästinas einen eigenen von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannten Staat zuzusprechen. Ich verstehe nicht wieso es nicht irgendwann einmal möglich ist, dass Israel und Palästina friedlich nebeneinander existieren.
 
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Die Probleme der Palestinenser werden durchaus wahrgenommen, und die israelische Politik wird auch kritisiert. Nur ist weder die eine noch die andere Seite zu Kompromissen bereit, und das liegt am Rest der Welt eher als an den eigentlich Beteiligten.
Israel hat eine sehr große Opposition, aber auch eine kleine, starke Rechte, das wiederum trifft auf die palestinensische Seite auch zu. Wenn alle aber immer nur darauf gucken, wer in einer verfahrenen Situation Recht hat, entsteht notwendigerweise Krieg.
Letzten Endes wird nur eine Ein-Staaten-Lösung Frieden bringen, dort wie überall. Auch die EU ist als Lernerfolg aus den nationalistischen Kriegen des zwanzigsten Jahrhundert entstanden. Es hat lange gedauert, aber inzwischen sind wir - hoffentlich - etwas fähiger miteinander klarzukommen - trotz aller Differenzen.
Und genau das wird in Nahost immer wieder vereitelt. Der Reichtum der einen ist die Zerstrittenheit der anderen. Grenzen verlaufen nicht zwischen Völkern sondern zwischen Macht und Ohnmacht, Oben und Unten.
Es gibt übrigens ein sehr gutes Blog aus Israel: http://972mag.com. Lohnt sich sehr, da reinzulesen, für mich seit etwa zwei Jahren DIE Quelle.
 
Es freut mich, dass hier jemand auch einmal die Seite der Palästinenser anspricht, ich denke da genauso drüber. Es gilt aber bei uns als nicht gesellschaftskonform auch einmal für Palästina einzutreten, die sind ja immer die Bösen und Israel ist der gute Staat. Es ist längst an der Zeit der Bevölkerung Palästinas einen eigenen von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannten Staat zuzusprechen. Ich verstehe nicht wieso es nicht irgendwann einmal möglich ist, dass Israel und Palästina friedlich nebeneinander existieren.

Also das es "gesellschaftskonform" sei, dass Israel die Guten und Palestina die Bösen sind, kann ich da nicht nachvollziehen. Natürlich gibt es immer das Problem, dass bei einer Kritik an Israel von einigen sofort die Antisemitismus-Keule geschwungen wird. Doch Verständnis für die Position Palästinas darf geäußert werden. Leider gibt es aber auch Gruppen, die ihre Symphathie für Palästina ins Extrem treiben, so dass immer Israel der Aggressor ist.
 
Wer sich die Zeit nehmen will kann unten den Bericht der palästinensischen Friedensaktivistin Farhat-Naser lesen.
Die 8 verschiedenen Identitätskarten sind real, ich habe einige davon bei Mitarbeitern gesehen. Die Kontrollen und Umwege sind Schikane und der inzwischen schon weit im Bau fortgeschrittenen Mauer im Land mit den Kontrollpunkten geschuldet.

Reisen als Palästinenser

Sumaya Farhat-Naser
Emmaus-Wege Juli 2012
Mobilität und Reisen sind die Grundlage für funktionierende Lebensfunktionen und Entwicklung. Reisen erfüllt menschliche Bedürfnisse: Begegnen, Erkunden und Erfreuen an Menschen und Lebewesen, Land, Natur und Kultur. Reisen ist eine geschätzte Chance für Lernen, Erholen und Vergnügen. Für Palästinenser ist Reisen eine Qual.

Die Palästinenser leben seit mehr als vierzig Jahren unter israelischer Militärbesatzung. Administrative Maßnahmen schränken Bewegung und Reisen ein. Dabei geht es meistens nicht einmal um lange Reisen, sondern um kurze, alltägliche Wege. Ständige Ungewissheiten über den Zugang zu Arbeitsplätzen, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Spitälern und Gesundheitsdiensten, Feldern usw. entziehen den Menschen das Recht auf Planung, senken die Produktivität der Arbeitskräfte und berauben sie der Freude am Leben.


Das Zweistraßennetz in den besetzten Gebieten – eine Straße nur für Israelis, die andere nur für Palästinenser – verlängert die Fahrt von Birzeit bei Ramallah nach Bethlehem um drei bis vier Stunden. Statt einer geraden Linie von Norden nach Süden, für die man vierzig Minuten bräuchte, hat der Weg jetzt die Form der Ziffer Drei. Man muss zuerst Richtung Norden fahren, dann nach Osten, dann Richtung Süden und Westen, dann wieder in östlicher Richtung zum Jordantal, schließlich weiter südlich, um von Süden her Bethlehem zu erreichen. Neben den zwei festen Hauptmilitärsperren können noch drei bis fünf „fliegende Checkpoints“ mitten auf der Straße hinzukommen. Mit Glück wartet man zehn Minuten, mit weniger Glück über eine Stunde, und wenn das Glück ganz ausbleibt, muss man umkehren.

Die Palästinenser werden von den israelischen Militärbehörden in acht verschiedenen Kategorien klassifiziert, jeweils mit unterschiedlichen Rechten und Verboten. Ein Versuch, die nationalen und gesellschaftlichen Zugehörigkeitsgefühle und das Empfinden eines Volkes zu zerstückeln. Folglich existieren acht verschiedene „Arten“ von Palästinensern. Die jeweiligen Identitätskarten bestimmen die Aufenthaltsorte, erlauben oder verbieten Bewegung und Reisen. Nur mit Militärerlaubnis darf man sich in ein anderes Gebiet beigeben bzw. sich dort aufhalten. Andernfalls drohen Geldstrafen, Gefängnis und Deportation.

Für jede dieser Gruppen gibt es eigene Dokumente und damit verbundene Bestimmungen und Einschränkungen:
Die Jerusalem-Identitätskarte gilt für Palästinenser, die kurz nach der Annektierung Ostjerusalems 1967 bei der Volkszählung als Bürger Jerusalems registriert wurden, und für ihre Nachkommen. Diese Menschen dürfen nicht in palästinensischen Städten und Orten wohnen und zur Schule gehen und teilweise auch nicht dort arbeiten. Andernfalls verlieren sie ihr Wohnrecht in Jerusalem und damit ihre entsprechende Identitätskarte. Sie dürfen nur durch bestimmte Checkpoints in palästinensische Städte fahren. Sie verlieren ihre Identitätskarte, wenn sie sich länger als ein Jahr am Stück im Ausland aufhalten. Sie müssen jedes Jahr zurückkehren, um ihre Identitätskarte zu behalten. Das Erneuern des Wohnrechtes ist nur sechsmal möglich. Danach erlischt es. Manche Kinder mit Eltern verschiedener Identitätskarten werden nicht als Bewohner Jerusalems anerkannt und bekommen keine Identitätskarte.
Palästinenser mit der Westjordanland-Identitätskarte dürfen nicht nach Ost-Jerusalem, Gaza, ins Jordantal oder nach Israel fahren. Sie dürfen das Land zudem nur über die Grenzbrücke nach Jordanien verlassen.

Die Jordantal-Identitätskarte: Anfang 2006 erklärte der damalige israelische Premierminister Olmert das Jordantal, ein Gebiet von fünfzehn Kilometern Breite und hundert Kilometern Länge im östlichen Westjordanland, zum geschlossenen Militärgebiet. Die Mauer, die dieses Gebiet vom Rest des Westjordanlandes trennen soll, ist bereits auf den Karten eingezeichnet, doch es werden noch einige Jahre nötig sein, um den Bau zu vervollständigen. In diesem Gebiet leben mehr als fünfzigtausend Palästinenser und sechstausend israelische Siedler. Die Palästinenser unterliegen strikten Bewegungseinschränkungen. Sie dürfen sich nur mit Militärgenehmigungen von einem Ort zum anderen bewegen, insbesondere wenn sie zum Studieren, Arbeiten oder für Besuche in andere Städte des Westjordanlandes reisen wollen, die nur wenige Kilometer entfernt sind. Auch Palästinenser des restlichen Westjordanlandes dürfen nur mit Militärgenehmigungen ins Jordantal. Solche Genehmigungen werden jedoch nur selten vergeben. Tausende haben ihre Arbeitsplätze verloren, vor allem in der Landwirtschaft. Die Menschen im Jordantal sind zu einer schweren Entscheidung gezwungen: Auf ihrem Land und in ihren Häusern bleiben und dafür ihre Arbeit in der Stadt nicht mehr ausüben können oder in der Stadt arbeiten und dadurch Haus und Land verlieren, die nur einige Kilometer entfernt liegen. Mit diesen Einschränkungen, die durch Militärgesetze legalisiert werden, wird bezweckt, den Menschen das Leben unerträglich zu machen und sie so zum Verlassen des Gebiets zu bewegen. Das Jordantal soll so völlig von Palästinensern gesäubert und von Israel annektiert werden. Die gleichen Einschränkungsbestimmungen gelten für Palästinenser, die in den anderen Randzonen des Westjordanlands wohnen. Diese Gebiete liegen zwischen der israelischen Trennmauer und der eigentlichen international anerkannten Grenze zu Israel.

Die Trennmauer wird nicht entlang dieser Grenze gebaut, sondern schlängelt sich tief durch das Palästinsergebiet, wodurch riesige Landflächen nach Israel einverleibt werden. Die Mauer umgibt ganze Orte und trennt Palästinenser von Palästinensern, das Wohnhaus von der Arbeitsstelle, von Schulen, Verwandten und der Gemeinschaft...

Die Gaza-Identitätskarte gilt für Palästinenser aus dem Gazastreifen. Diese dürfen nicht ins Westjordanland oder nach Ost-Jerusalem reisen und nicht über die Jordanbrücke ausreisen. Der einzige Weg ist der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten, der von Israel kontrolliert wird. Oft bleibt diese Grenze jedoch zu.

Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft dürfen ohne Genehmigung nicht ins Westjordanland oder nach Gaza reisen. Sie dürfen zwar das Land über den Flughafen Tel Aviv verlassen, werden dort allerdings deutlich strenger kontrolliert als ihre jüdischen Landsleute.

Für Palästinenser mit ausländischem Reisepass (etwa einem deutschen, französischen oder amerikanischen) und palästinensischer Identitätskarte besitzt der ausländische Pass in Israel und den Palästinensergebieten keine Gültigkeit. Die Menschen unterliegen denselben Einschränkungen und Verboten wie alle unter Besatzung lebenden Palästinenser.

Palästinenser mit ausländischem Pass, aber ohne palästinensische Identitätskarte dürfen nur als Touristen und nur für kurze Zeit nach Israel und Palästina einreisen. Normale Touristen bekommen in der Regel an der Grenze eine dreimonatige Aufenthaltserlaubnis. Eine Person mit einem ausländischen Pass, die mit einer palästinensischen Person mit palästinensischer Identitätskarte verheiratet ist, bekam früher eine erneuerbare Aufenthaltsgenehmigung. Heute bekommt man eine Aufenthaltserlaubnis für drei Monate, die nur einmal erneuert werden kann. Danach muss man ein Jahr ins Ausland, bevor man erneut eine Aufenthaltserlaubnis beantragen darf. Folge davon sind Familien, die, wenn sie diese Trennung auf Dauer nicht aushalten, letztendlich zum Verlassen des Landes gezwungen sind.

Palästinenser ohne Identitätskarte: Es gibt Tausende von Palästinensern ohne Identitätskarten, deren Müttern es nicht gelang, eine Geburtsurkunde erstellen zu lassen. Bei unterschiedlichen Identitätskarten der Eltern haben die Kinder kein Anrecht auf eine Identitätskarte. Tausende Frauen, die Palästinenser heirateten, bekamen jahrelang ein Visum, andere hielten sich ohne Genehmigung in ihren Häusern auf. Die unlängst in Kraft getretene Militärverordnung ist eine Existenzbedrohung, weil sie die Familientrennung und Vertreibung bedeutet.

Ein längerer Auslandsaufenthalt, von dem man nicht rechtzeitig zurückkehren konnte, um eine Verlängerung des Wohnrechts zu beantragen, der „falsche“ Wohnort der Familie, die „falschen“ Identitätskarten der Eltern – viele solcher Umstände, über die man in Europa vermutlich nie nachdenken würde, können hier in Palästina über das Schicksal von einzelnen Menschen und ganzen Familien entscheiden. Wenn man von einem Tag auf den nächsten durch neue Bestimmungen nicht mehr zur Arbeit, Universität oder zu Freunden und Verwandten gelangt, die nur wenige Kilometer entfernt wohnen, wenn es Mitgliedern derselben Familie durch unterschiedliche Identitätskarten unmöglich gemacht wird, gemeinsam in ihrer Heimat zu wohnen – wer denkt da nicht an ein Auswandern? So trägt die israelische Politik der verschiedenen Identitätskarten maßgeblich dazu bei, dass Jahr für Jahr unzählige Palästinenser ihre Heimat, in der ihre Familien seit Generationen lebten, auf Dauer verlassen.
Nein, für Palästinenser ist Reisen selten ein Grund zur Freude.

Sumaya Farhat-Naser (Birzeit/Westjordanland)
Palästinensische Friedensaktivistin
 
Mich macht das, was in dem Artikel geschildert ist, ausgesprochen wütend. Und das ist ja nicht die einzige Quelle, die zeigt, wie es in Palästina momentan zugeht. Dass Israel hier in unseren Medien als "einzige Demokratie der Region" bezeichnet wird, ist angesichts der Tatsache, dass die israelische Regierung den Palästinensern seit 40 Jahren das Wahlrecht und nationale Unabhängigkeit zugleich verwehrt, eine der dreistesten Lügen, die ich je gehört habe.
Und diese Art der Besatzung und Vertreibung, die praktiziert wird, passt nur in mein Bild, das Israel unter Netanjahu gezeichnet hat.

Und dass gerade dieser Herr Netanjahu, der trotz UN-Resolution den Siedlungsbau in Palästina vorantreibt, nachdem die israelische Regierung in der Vergangenheit im Geheimen mit dem Apartheidsregime in Südafrika und Frankreich zusammen Atomwaffen entwickelt hat, jetzt groß tönt, dass Irans Atomprogramm von der UN nicht geduldet werden kann, ist nicht minder frech als die Politik gegenüber Palästina. Sogar die eigene Bevölkerung, die Israelis, protestieren teilweise gegen Netanjahus Kurs, und Initiativen aus dem Volk wie Israel-Loves-Iran zeichnen ein Bild, das so viel besser ist als das, das die Regierung vermittelt.
Es soll ja böse Zungen geben, die behaupten, dass die aktuelle Irankrise von der israelischen Regierung genutzt wird, Ruhe gegenüber den anderen Ländern zu haben, wenn es um die Durchsetzung der Repressalien in Palästina geht.

Sorry, aber das musste jetzt einfach mal raus :polter:
 
Natürlich erzeugt eine solche Politik ja auch überhaupt keinen Hass und schürt ganz bestimmt keine Terroristen, ne?
 
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