Sterbehilfe

Sim_IQ

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Dezember 2001
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Goettelborn/Saarland
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Da ich gerade im "Einschläfern"-Thread gepostet habe und mich gefragt habe, warum Sterbehilfe bei Tieren erlaubt ist, aber nicht bei Menschen, wollte ich mal eure Meinung dazu erfahren.
Ich weiß auch, dass es schon Threads dazu gab, aber die sind nicht mehr aktuell.

Ich bin auf jeden Fall für die Sterbehilfe. Es bringt einfach nichts, wenn man sterbenskranke Menschen einfach so vor sich hin vegetieren lässt.

Und jetzt hätte ich gerne eure Meinungen.
Eine Umfrage habe ich nicht erstellt, da ich ausführliche Meinungen haben will.
 
Ich bin auch dafür, ich finde es ********, wenn man Leute einfach sterben lässt unn dadurch leiden müssen, bei meinem Opa war es auch so, er hatte Blasenkrebs und hat nur noch gelitten, er wurde mit Morphium vollgepumpt und lag nur noch da, er konnte nichts mehr machen! Es wäre viel besser, wenn es sowas auch bei Menschen gäb, ich kann es auch eigentlich nicht verstehn, wenn Menschen hart bestraft werden, wenn sie Sterbehilfe gemacht haben! Es wird bestimmt auch Leute geben. die jemanden ermorden wollen, deshalb sollte die Sterbehilfe von einem Arzt mit der Einstimmung eines engen Verwandten durchgeführt werden!
 
Ich bin für Euthanasie solange der Patient das ausführlich verfügt hat dass er sich das wünscht oder ob er am Leben erhalten werden möchte. Hat er nichts bestimmt oder seine Meinung nicht geäußert kann man die Entscheidung auf die Verwandten übertragen sofern man denjenigen nicht mehr fragen kann. Ich finde es unmenschlich jemanden an Maschinen hängen zu lassen ,der sich quält und leidet und nur auf seinen Tod wartet. Für mich hat das auch etwas mit der Würde eines Menschen zu tun und jeder hat für mich das Recht würdevoll aus dem Leben zu scheiden und wenn er nicht leiden möchte und sich quälen möchte bis er letztendlich erlöst wird sollte derjenige das für sich entscheiden dürfen.
 
Ich bin dafür weil ich denke man sollte einen Menschen der nicht mehr will und kann nicht vor sich hin vegetieren lassen sollte.
 
Ich bin auch dafür , aber wie Nighti schon sagte der sterbende Patient sollte damit selbst einverstanden sein und nur dann wen er es nicht mehr selbst entscheiden kann und leidet sollte es ein enger Verwanter machen ( Ehefrau/mann , Kinder etc ) .
Ich denke somit werden dem kranken jede menge schmerzen erspart und den Familien auch , den die müssen nicht mit ansehen wie ihr Familienmitglied langsam stirbt .
Aber ich vermute es ist deswegen verboten weil es heißt das Ärzte so lange um einen Patienten kämpfen müssen wie es geht ( kenn jetzt aber nicht das genaue Gesetz )
 
Ich bin nicht dafür, aber auch nicht dagegen.

Den Tiere, sind ja auch Lebensformene, kann ich auch einfach einschläfern lassen, wenn zu qual wird, warum dann nicht auch einen Menschen!

mfg
Geizi
 
Ích bin mir da ehrlich gesagt gar nicht so sicher!
Auf der einen Seite wäre es wohl bei meinschen Fällen einfach das humanste, aber auf der anderen Seite wollen das einige vielleicht gar nicht, die sich nicht mehr verständigen können und natürlich sterben möchten! Es ist schwer, da die Entscheidung zu treffen, wann ein Mensch "dahingehen" kann! Ich denke es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, aber auch viele die dagegen sprechen! Ich kann mich auf keine Seite stellen. Für alte Menschen mit Schmerzen und keiner Hoffnung auf Heilung und dem Willen zu sterben, wäre es bestimmt abgebracht! Lieber sterben als quälen!
Liebe Grüße Chrisi
 
Original geschrieben von Nighti
Ich bin für Euthanasie solange der Patient das ausführlich verfügt hat dass er sich das wünscht oder ob er am Leben erhalten werden möchte. Hat er nichts bestimmt oder seine Meinung nicht geäußert kann man die Entscheidung auf die Verwandten übertragen sofern man denjenigen nicht mehr fragen kann. Ich finde es unmenschlich jemanden an Maschinen hängen zu lassen ,der sich quält und leidet und nur auf seinen Tod wartet. Für mich hat das auch etwas mit der Würde eines Menschen zu tun und jeder hat für mich das Recht würdevoll aus dem Leben zu scheiden und wenn er nicht leiden möchte und sich quälen möchte bis er letztendlich erlöst wird sollte derjenige das für sich entscheiden dürfen.

Genau Nighti - genau die selbe Meinung habe ich auch dazu, Du hast mir aus der Seele gesprochen. Ich halte lebensverlängerende Massnahmen für unmenschlich, sowohl für den Sterbenden wie auch für die Hinterbliebenen die mit ansehen müssen wie sich der geliebte Mensch nur noch quält.
Ich hoffe wenn ich mal sterbe, das ich mich abends ins Bett lege und einfach einschlafe denn an irgendwelche Maschinen möchte ich nicht angeschlossen werden.
 
Ich bin auch für Sterbehilfe.
Nighti hat mir aus der Seele gesprochen. Im Grunde ist es in Deutschland ein Unding, wenn z.B. der ausdrückliche Wunsch auf Beendigung seines Lebens besteht, das dem nicht nachgekommen werden kann/darf.

Die Schwiegermutter meiner Cousine hatte einen Hirnschlag. Allen war klar, das sie nie wieder aufwachen würde (es war übrigens in USA). Das einzige was die Söhne bewirkt hatten, war, die Medikamente einzustellen und nur noch Morphium zu geben. Es dauerte trotz allem noch 3 Tage bis zum Tod.

Das gleiche war bei unserer Tante, sie lag 3 Monate im Sterben, war abgemagert bis auf ein Skelett, nicht mehr lebensfähig, wurde nur noch durch Infusionen am Leben erhalten. Die Familie hat abwechselnd Tag und Nacht an ihrem Bett gesessen, auch da war uns allen klar, sie macht die Augen nicht wieder auf.
Warum muss sowas sein??? Warum muss man so lange dahinsiechen, menschenunwürdig leben?

Ich hatte oft die Nachtschicht und konnte viel grübeln und einige male war ich versucht die Stecker zu ziehen, wenn ich nicht solch eine Angst vor den Konsequenzen gehabt hätte.
 
Ich bin grundsätzlich für Sterbehilfe, wenn sie ordentlich durchgeführt und vorher geprüft wird.

Aus aktuellem Anlass :-)argh: ) hab ich mich im Netz kürzlich über diverse Krebsarten informiert und bin dabei auch auf ein Forum gestoßen, in welchem sich Krebskranke, Geheilte, Angehörige und Hinterbliebene austauschen.
Es wird dort teilweise sehr detailliert über das Erlebte berichtet - es werden auch Tabuthemen angesprochen, derer Gedanken sich so mancher schämt.
Wie auch immer - viele "Live Berichte" von Krebspatienten bürgen immer wieder den Satz "ich will nicht mehr - ich kann nicht mehr - ich will endlich sterben können".
Das sind Menschen die noch voll da sind (posten ja schließlich dort), aber wissen, das sie nie wieder gesund werden, wissen das sie eh nicht mehr lang haben und sich teils seit Jahren schon mit furchtbaren Schmerzen (nicht nur körperlich) quälen und diese einfach nicht mehr aushalten.
Klar - wenn man noch soweit kann, bleibt einem der Selbstmord, aber viele haben da schon den Wunsch geäussert, das wenn sie in die Phase kommen, wo sie nichts mehr machen können - nur noch liegen und die Schmerzen haben, gerne sterben möchten, weil sie wissen das sie einen Kampf kämpfen, den sie nicht gewinnen können oder werden.
Und ich finde das sind zum Beispiel genau die "Fälle" bei denen man schon frühzeitig die Sterbehilfe regeln kann.
Wenn Menschen vorher wo sie noch klar denken können ausdrücklich wünschen (von mir aus soll das auch notariell beglaubigt werden) das man ihnen die Sterbehilfe gibt, wenn sie in bestimmte Situationen geraten, dann sollte dies auch rechtlich und moralisch gesehen absolut okay sein.
 
Eigentlich finde ich die Sterbehilft in Ordnung. Aber wenn ich darüber nachdenke... hmm... mein Vater ist vor nicht all zu langer Zeit gestorben; wenn ich mir nun vorstelle er hätte länger im Koma gelegen und vorher unterschrieben, dass er dann die Sterbehilfe möchte... ich glaube ich hätte das nicht zugelassen. Auf der einen Seite möchte man nicht, dass der Verwandte unnötig Qualen erleidet, doch anders betrachtet (natürlich egoistich, so wie wir Menschen nun mal sind): WER möchte schon zustimmen, dass man seinen Geliebten sozusagen umbringt? Selbst wenn er im Koma liegt... ich könnte es einfach nicht. Vielleicht denke ich auch nur so, weil ich mich erst kürzlich mit dem Tod auseinandersetzen musste. Es sind immer die engsten Verwandten, die es trifft - entweder müssen sie sich dem Wunsch ihres Geliebten beugen, oder sie müssen selbst entscheiden.

-Denkt man darüber nach, wie es wäre wenn z.B. ein Elternteil in so einer Lage sein würde, dann kommt man wahrscheinlich zu dem Entschluss, dass man ihnen auf keinen Fall unnötig Qualen antun möchte.

-Hat man allerdings den Schmerz einmal erfahren, wie es ist, wenn die Liebste Person auf Erden von einem genommen wird, dann weiß man, dass es fast unmöglich wäre in solch einer Situation die richtige Entscheidung zu treffen - nämlich den Tod.

Lange Rede, kurzer Sinn - dieses Thema verwirrt (bestimmt nicht nur) mich.
 
Ich arbeite auf einer Palliativstation für Krebspatienten, zwar erst seit 3 Monaten (und wahrscheinlich auch nicht mehr lange, da es psychisch zu belastend für mich ist). Palliativmedizin ist eine Art Sterbehilfe, wir bereiten die Patienten und ihre Angehörigen auf den Tod vor und versorgen die Sterbenden mit Schmerzmitteln und psychologischer Betreuung.
Ich bin der Ansicht, dass man kranke Menschen nicht töten muß, um sie von ihren Leiden zu befreien. Wir bestitzen gute Möglichkeiten um ihnen noch einen schönen Lebensabend zu bereiten, frei von Schmerzen und Angst zu sterben. Euthanasie ist für mich Mord! Viele Menschen wünschen sich zu sterben, da sie aufgrund von ihren Qualen oft auch vollkommen benebelt und nicht mehr zurechnungsfähig sind, nachdem sie aber bei uns aufgenommen und "therapiert" wurden, waren viele froh, noch ein wenig leben zu können!
 
Original geschrieben von ChrisiGirl2
Ích bin mir da ehrlich gesagt gar nicht so sicher!
Auf der einen Seite wäre es wohl bei meinschen Fällen einfach das humanste, aber auf der anderen Seite wollen das einige vielleicht gar nicht, die sich nicht mehr verständigen können und natürlich sterben möchten! Es ist schwer, da die Entscheidung zu treffen, wann ein Mensch "dahingehen" kann! Ich denke es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, aber auch viele die dagegen sprechen! Ich kann mich auf keine Seite stellen. Für alte Menschen mit Schmerzen und keiner Hoffnung auf Heilung und dem Willen zu sterben, wäre es bestimmt abgebracht! Lieber sterben als quälen!
Liebe Grüße Chrisi

In HOlland gibt es die Sterbehilfe. Wenn ein Patient weiß, dass er sterben wird, dann unterschreibt er ein Formular für den Fall, dass er sich nicht mehr mitteilen kann. Es müssen 21 Punkte zutreffen, damit Sterbehilfe gewährleistet wird. Ich bin eindeutig dafür. Das Kommentar der Kirche: DAS RECHT ZU STERBEN SCHLIESST DAS RECHT ZUM SELBSTMORD AUS!!! Die sind dagegegen, weil der Mensch angeblich mit seinem Leben noch nicht richtig abgeschlossen habe.

Ein Schwachsinn, denn wenn ich sterbe, dann beschließe ich mein Leben rechtzeitig. -> war das jetzt ein deutscher Satz?? :confused:
 
@Trudy : sowas höre ich zum ersten mal therapie und so ...ich finde das hört sich gut an aber es gibt vermute ich mal nicht viele Kliniken / Krankenhäuser die sowas haben oder ? Ausserdem sterben nicht alle Menschen an Krebs ...
 
@ Lawina
Natürlich sterben nicht alle Menschen an Krebs, aber leider noch immer sehr viele. Auf der Palliativstation liegen nur die Patienten, bei denen es sich nicht mehr vermeiden lässt... Stationen dieser Art gibt es meines Wissens nach in den meisten größeren Krankenhäusern, meist aber sehr abgelgen von anderen Stationen. Kleinere Krankenhäuser besizten nur "Sterbebetten". Oft werden die Patienten erst "kurz vor Schluß" auf Palliativstationen gebracht, die meisten sterben schon nach 2-3 Tagen. Aber in dieser Zeit bemerkt man bei vielen noch ein kurzes "Aufleben", was der guten Medikation zu verdanken ist! Allerdings ist der Ausdruck "Therapie" dafür ziemlich unpassend.
 
Das finde ich ein schwieriges Thema. Eigentlich bin ich schon für Sterbehilfe.

Die Leute müssen nicht länger leiden und es spart im Endeffekt auch Geld.

Ich möchte allerdings NIE die Entscheidung treffen müssen für einen geliebten Menschen, ob man bei ihm nun den Stecker ziehen soll oder nicht. Ich hätte danach wahrscheinlich ewig schuldgefühle weil ich mir immer denken würde, daß man vielleicht doch noch hätte helfen können.
 
Also ich bin auch dafür ich meine wenn es doch kein zweck mehr hat und es tut einem ja auch weh jemanden so leiden zusehen. Aber wäre schon hefrig wenn man das entscheiden müsste...
 
@Trudy
Ich würde es nicht als Mord bezeichnen, wenn jemand sterben möchte, er aber nicht mehr dazu in der Lage ist und man dann "Hilfe" gewährt.

@~Candygirl~
Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du durchgemacht hast.
Mir sind während der Nächte, in denen ich bei unserer Tante gewacht habe, sehr viele Gedanken in dieser Richtung durch den Kopf gegangen.
Wenn man aber sieht, wie sich ein Mensch quält b.z.w. nicht mehr auf dieser Welt ist, dann nimmt man die ganze Zeit Abschied und es fällt einem leichter, sich von dieser geliebten Person zu trennen.

Der Tod kann dann nur noch einen Erlösung sein und man ist froh, das diese Person es endlich geschafft hat.

Und genau das ist es, was mich wurmte, diese Frau war Zeit ihres Lebens eitel, hat viel Wert auf ihr Äusseres gelegt, war lebhaft, fröhlich, gesellig.
Jetzt liegt da jemand , ohne irgendeine Reaktion, keine Zunahme von Nahrungsmitteln, keine Anteilnahme am Leben, nicht mehr in der Lage über sich selbst zu bestimmen, nur noch Haut und Knochen, kein Blickkontakt, kein Händedruck, absolut nichts mehr. Warum kann man da nicht helfen und diesen Menschen sanft entschlummern lassen????
Ich fände es einen Riesensauerei, wenn man mich meiner Würde berauben und nicht sterben lassen würde. Ich hoffe, bis dahin haben sich die Gesetze geändert.
 
''Einschläfern'' bei Menschen

HI!

Meine Mutter ist Ärztin und ich habe zufällig vor etwa einer Woche mit ihr über dieses (heikle) Thema gesprochen:

ich hab sie auch gefragt, warum die ''Sterbehilfe'' in Deutschland nicht erlaubt ist. Sie meinte das immer wieder in so einem ärzterat besprochen wird, ob sie das nicht (wieder?) einführen. Aber es sprechen wohl zu viele Argumente dagegen.

Meine Mutter war in ihrer Ausbildung auch mal auf so einer Station und da waren auch zwei Fälle, wo sie auch für die Sterbehilfe gewesen ist: Die eine war, da ist ein Man am lebendigen Leibe verrottet an Tumor und absterben aller Körperteile und die andere war auch irgenwas....

Aber sie meinte auch, dass sie mehrere Fälle geahbt haben, wo alle gedacht haben das die sterben werden und sich auch gewünscht hätten, dass es die Sterbehilfe gibt, aber die sind wieder Kerngesund geworden.

Dann gibt es noch das Problem das es fürchterlich missbracht wurde und werden würde. Z.B. zu Hitlers Zeiten gab es die Sterbehilfe und die Ärzte die Hitler angehörten haben einfach die Juden etc. damit umgebracht. Jetzt würde das wahrscheinlich nicht mehr passieren, aber es gibt genug verrückte Ärzte...

Und ich denke, dass da die Knackpunkte liegen, dass es missbraucht word und/oder es manchen Menschen danach wieder gut geht. Zudem kommt natürlich auch der Gedanke, das man nicht einfach seinen Lebensgefährten etc. zum Tod verhelfen möchte. dann geniéßt man noch jede Sekunde mit ihm/ihr und will das bestimmt nicht noch verkürzen.

Ich finde man kann das nicht mit Tieren vergleichen, denn wir essen ja auch Tiere. Ich finde darin liegt noch ein gewaltiger Unterschied. Wir Menschen sind sehr lernfähig, können mit einander kommunizieren..... und haben durch unser großes Vorkommen einen großen Vorteil. Das können wir nicht mit den Tieren. Mein eigenes Kind werde ich immer mehr lieben als mein eigenes haustier..... Da diese Bindung durch Wissens- und Erfahrungsaustausch nicht so da ist.


Naja, alles Liebe weiterhin und hoffe für euch, dass keinem so etwas wiederfährt....


:lalala: ...cheesy... :lalala:
 
Das ist ja alles gut und schön, aber wieviel Fälle gibt es, wo die Menschen nur noch durch Maschinen am Leben erhalten werden.
Z.B. Hirntod. Verdrahtet bis auf die letzte Ader, keine Chance jemals wieder alleine aus dem Bett aufzustehen, geschweige denn am Leben teilzunehmen. Für wen soll das gut sein?
Für die Familie? Den Patienten? Die Ärzte?
 
Original geschrieben von Trudy
@ Lawina
Natürlich sterben nicht alle Menschen an Krebs, aber leider noch immer sehr viele. Auf der Palliativstation liegen nur die Patienten, bei denen es sich nicht mehr vermeiden lässt... Stationen dieser Art gibt es meines Wissens nach in den meisten größeren Krankenhäusern, meist aber sehr abgelgen von anderen Stationen. Kleinere Krankenhäuser besizten nur "Sterbebetten". Oft werden die Patienten erst "kurz vor Schluß" auf Palliativstationen gebracht, die meisten sterben schon nach 2-3 Tagen. Aber in dieser Zeit bemerkt man bei vielen noch ein kurzes "Aufleben", was der guten Medikation zu verdanken ist! Allerdings ist der Ausdruck "Therapie" dafür ziemlich unpassend.

Was dieses "kurze" Aufleben angeht. Hm...mag sein das es auf der Palliativstation ein Zeichen dafür ist, das die Medikation anschlägt. Andererseits hab ich schon mehrmals gehört und auch erlebt, das dieses kurze Aufleben oft bei Menschen - kurz vor ihrem Tod auftritt.

Bei meiner Oma, die letztes Jahr an Krebs starb, war es nicht anders. Sie hatte Wochenlang keinen Appetit mehr gehabt, sie war müde und schwach. Aber an jenem Freitag an dem sie gestorben ist, war sie für ihre Verhältnisse nochmal richtig fit. Sie hat zum Mittag plötzlich Appetit auf Quark gehabt, sie hat ihn mit Genuss gegessen (und auch bei sich behalten können), sie war draußen, ging spazieren und sie lachte sogar. Ja sie fing sogar an über Zukunft zu sprechen. Sie freute sich das mein Onkel bald Geburtstag hat und sie feiern würden. Kurz gesagt - es ging ihr schlagartig besser. Und dann um 20.05 Uhr an diesem Tag ist sie gestorben.

Ähnliches habe ich auch von vielen anderen schon gehört. Es ist kein Geheimnis das Kranke Menschen, insbesondere jene, die sich dessen bewusst sind, das sie bald sterben, nochmal richtig aufleben bevor es vorbei ist. In meinen Augen bzw. meiner Erfahrung nach ist das somit nicht unbedingt auf eine Medikation bzw. auf eine Einrichtung zurückzuführen. Es ist fast eine natürliche Reaktion des Körpers.

Ich denke - diese Einrichtung in der du arbeitest ist mit Sicherheit eine tolle Sache. Aber sie ist in meinen Augen nicht das Ultimative.
Ich denke man kann nicht pauschal sagen "das und das ist gut für den Menschen", denn jeder Mensch ist anders, jeder Mensch geht anders mit solchen Situationen um.
Manchen Menschen tut es gut, wenn sie die letzten Tage daheim verbringen können, manche Menschen möchten in Ruhe sterben - allein - sie wollen nicht das jemand dabei ist, andere wieder haben Angst vor dem Gedanken allein sterben zu müssen, sie wollen das jemand bei ihnen ist. Einige wollen in der Zeit in der sie leiden in Ruhe gelassen werden, keinen sehen, andere hingegen brauchen Menschen um sich rum - Ablenkung.
Was ich damit sagen will, solch eine Einrichtung bringt auch nur jenen etwas die das wirklich wollen. Es täte einem Patienten sicher nicht wirklich gut ihn dort hinzubringen, wenn sein Wunsch ist lieber daheim im eigenen Bett zu sterben, wenn du verstehst was ich meine.

Ich denke in solch einer Situation sollten Wünsche des Patienten ganz vorn stehen. Er allein soll entscheiden können, was ihm gut tut.

Ich wäre auch jemand, der sagt "spätestens dann, wenn mir eh nicht mehr zu helfen ist und ich nicht mehr so kann wie ich will, dann stellt alles ab, dann gebt mir die Chance mein Leiden zu beenden". Ich wäre demjenigen ewig Dankbar dafür der mich "gehen lassen würde".
Was ich auch damit sagen will ist, das nicht jeder Patient (insbesondere bei Krebspatienten) am Ende so "daneben" ist, das er nicht mehr denken kann. Es gibt viele, die noch voll da sind, und eben fähig rechtzeitig zu entscheiden, das sie nicht mehr wollen.
Ich meine - gerade bei Menschen die Wochen-, Monate- oder gar Jahrelang gegen eine Krankheit kämpfen gegen die sie nicht gewinnen können und dies auch wissen, sollten solche Wünsche akzeptiert werden.
Ich käme mir entmündigt vor, wenn mir jemand sagen würde "du redest nur so weil dich der Schmerz benebelt". Es wäre nämlich mein Schmerz und da ich diesen Schmerz ertragen müsste, wäre es mein Recht darauf zu bestehen ihn zu beenden.

Wie schon oben gesagt, stromere ich derzeit durch diverse Krebsforen. Lese die Geschichten (teilweise Lebensgeschichten - fast Tagebücher). Dort reden Erkrankte (größtenteils unheilbar) über ihr tägliches Leben mit der Krankheit - ohne Tabus - sie reden davon das sie sich wünschen es wäre endlich alles vorbei, sie wünschen sich Ruhe und sie wünschen sich auch das man sie gehen lässt. In einigen Berichten kann man lesen, das viele unendlich dankbar dafür sind, das ihre Angehörigen diesen Wunsch nach Frieden und Ruhe und Schmerzlosigkeit akzeptieren können, oder nachvollziehen. Das sie quasi von ihren Leuten den Segen haben gehen zu dürfen, das sie niemand um jeden Preis halten will.
Ich hatte das Gefühl, das man diesen Menschen mit den Worten "du darfst gehen" ihren größten Wunsch erfüllt hat und sie dadurch selbst besser mit ihrer Situation umgehen können, weil ihnen dadurch vermittelt wurde, das sie verstanden wurden, das sie ohne schlechtes Gewissen gehen können, wenn sie es möchten, das sie aufhören dürfen zu kämpfen und das die Hinterbliebenen es dadurch auch leichter haben, weil sie mit der Gewissheit zurückbleiben "es geht ihm/ihr jetzt besser" oder sich freuen können "sie/er hat es jetzt geschafft".

Viele dieser Menschen sehen im Tod eine Erlösung vom Kampf, sie fürchten sich davor nicht und ich würde einen Teufel tun und einen geliebten Menschen daran hindern wollen, wenn es doch sein sehnlichster Wunsch ist.
Denn man tut niemandem einen Gefallen, wenn man ihn weiterhin leiden lässt. Natürlich sollte sowas auch klar geäussert werden - vom Betroffenen. Es ist in meinen Augen eine Art den Helfens - auch wenn sie in eine andere Richtung geht.

Ich sehe das haargenau so wie Hummel. Man tut nicht nur sich selbst, als Angehörigen, damit weh, wenn man jemanden leiden lässt, sondern auch dem Betroffenen - wie gesagt - immer vorrausgesetzt, der Betroffene äussert diesen Wunsch.

@Cheesy
Ja - es gibt sowas wie Spontanheilung. Also eine unerwartete Heilung. Jedoch denke ich - wenn der Zeitpunkt irgendwann mal gekommen ist, an dem man nur noch im Bett dahinsiecht - gar nicht mehr wirklich da ist und man sich selbst schon aufgegeben hat, dann ist solch eine Spontanheilung auch auszuschließen.
Gerade bei sowas spielt die Psyche eine große Rolle. Sie spielt mit dem Körper zusammen. Solche Spontanheilungen sind erst durch die Kraft und den Willen möglich weiterzuleben. Wer diesen Willen aber verloren hat - wer sich nichts sehnlicher wünscht als endlich sterben zu können, der hat keinen Lebenswillen mehr - keine Kraft die er aufbringen kann oder möchte um noch weiter zu leben.
Viele fragen sich sicher auch - um welchen Preis lebe ich weiter!
Ich für meinen Teil würde zum Beispiel nicht weiterleben wollen mit dem Gewissen, das ich nie wieder Dinge tun könnte die mir mal wichtig waren, mit dem Gewissen nie wieder selbstständig zu sein - auch wenn die Schmerzen vorbei wären.

Sterbehilfe würde ich also 100% befürworten, wenn eben alle nötigen Vorraussetzungen gegeben sind. Wenn es quasi notariell festgehalten ist, das der Betroffene diesen Wunsch ausdrücklich geäussert hat und wenn eben ein Arzt (oder mehrere) zweifelsfrei feststellen können, das jegliche Heilung ausgeschlossen werden kann und vor allem, wenn Schmerzen im Spiel sind. Klar - man kann Schmerzen mit Opiaten unterbinden, aber den seelischen Schmerz kann man nicht mit Medikamenten behandeln.

Ich denke die größte Hilfe für einen Menschen in solch einer Situation ist es, seine Wünsche zu respektieren - auch wenn sie einem selbst unverständlich sind - auch wenn man selbst vielleicht anders handeln möchte.
 
Hi,
ich bin für die Sterbehilfe weil was hast du davon wenn du nur Leiden musst.Ich würde dann nicht gerne Leben.Also ich wäre dann froh wenn ich sterben könnte.
Und für die die dagegen sind:Würdet du wollen das du mit Schmerzen im Bett liegst dich nur noch quälst?
Also ich würde dann lieber sterben
Aber wenn noch eine möglichkeit auf Heilung hat finde ich es schei** wenn man Sterbehilfe gibt


Bye
Jasmin:) :) :)
 
Ich sehe das genauso wie Fuchur! Ich könnte nie darüber entscheiden, ob ich jemanden, den ich liebe nun am Leben erhalte oder nicht. Selbst wenn es vielleicht das beste wäre, hätte ich ewige Schuldgefühle und könnte damit nicht leben. Ich möchte nicht Gott spielen!!!

Generell bin ich aber auch dafür. Allerdings sehe ich auch einige Probleme, die dem im Weg stünden. Was wenn ein Patient so krank ist, dass er nicht mehr ansprechbar ist. Sollen dann wirklich Angehörige darüber entscheiden? Und welche Angehörigen dürfen darüber entscheiden? Und ab welchem Grad ist es okay, die Maschinen abzustellen? Das finde ich problematisch. Was ist mit alten Leuten, die teilweise keine Angehörigen mehr haben? Solche Fälle gibt es leider auch... Ich finde es einfach problematisch, sobald es darum geht, dass ein anderer über das Leben entscheiden soll. Wenn der Kranke das selber tut, finde ich es okay, aber ansonsten eben problematisch. Denn das ist eine ganz schön gewaltige Entscheidung...
 
Ich bin auch für Sterbehilfe.

Also erstmal spricht mir Nighty ebenfalss aus der Seele.
Dann wollte ich Hummel fragen, ob sie in der Altenpflege arbeitet? Hört sich so danach an.
Und zu letzt, ich mir jetzt nicht alle threads durchgelesen, nur die Hälfte, aber ich möchte auch noch was dazu sagen.

Ich jobbe nun schon seit über 4 Jahren nebenbei im Altenheim auf der Pflegestation. Ich habe schon einige Menschen dort sterben sehen. Einige viele sind mit Qualen gestorben. Nur die wenigsten sterben plötzlich, oder im Schlaf, so wie es wohl jeder habe würde.

Eine Dame bei uns liegt nun schon mehrere Jahren nur noch im Bett und wird ernährt. Diese Dame ist damls eigentlich nur zum sterben zu uns auf Station gekommen. Sie war auch nur noch Haut und Knochen. Inzwischen ist sie wieder wohl ernährt, danke unsere Hilfe. Das schlimmer an dieser Sache ist, dass sie alles mitbekommt. Sie kann nicht mehr sprechen. Aber wir sehen es an ihren Augen, das sie noch geistlich dabei ist.
Es ist kein Leben mehr, was sie führt. Sie wartet auf den Tod. Wir vermuten schon fast, das sie noch auf wen wartet. Auf einen Enkel, einen Freund, einen Verwandten. Wir wissen es nicht.

Als sie noch ganz klar war hat sie schriftlich eine Patientenverfügung verfasst, die besagt, dass wenn es keinen Ausweg mehr gibt, sie nicht mehr an Leben gehalten werden will.

Tja, aber da es in Deutschland verboten ist.......................

Sie wird weiter dahin vegetieren, auf gut deutsch gesagt.
 
okay ich schreib jetzt was dazu:

ich kann es nicht ansehen wenn menschen kurz vorm Sterben sind und den Leuten Tabletten und MEdikamente wie Hunde reingepumpt wird.Ich finds zum Kotzen.Die Menschen quälen sich jede Nacht ,haben Albträume können nicht schlafen,morgens früh Medikamente dann den ganzen Tag im bett liegen und die welt nicht mehr sehen.Eingesperrt sein und dann auch sich noch im Klaren sein das man so oder so stirbt - egal ob man Medikamente kriegt oder nicht.
Und so leuten die die MEnschen mit Tabletten vollpumpen gehört eine Aufs Maul geschlagen.Mein Opa quälte sich von Tag zu Tag,
und die Tabletten waren superteuer udn das musste mein Opa auch noch bezahlen und danach starbe r auch -nicht wegen seiner Krankheit- nein wegen den scheißtabletten.Und der Krankenpfleger haben wir angezeigt aber es ist bisjetzt nichts passiert :mad: :mad: :mad:

PS:sry für die ausdrücke musste mal gesagtw erden :argh:
 
Soll das heißen, du fändest es besser, wenn Schwerkranken keine Medikamente gegeben werden? Keine Schmerzmittel? Und du glaubst wirklich, dann quälen sie sich weniger?
 
Oh Monik@,
also ich höre bei dir großen Ärger heraus.

Erstmal wollte ich dir sagen, dass diese Menschen, also die Pfleger dazu verpflichtet sind, Medikamente zu geben. Sie werden vom Arzt verschrieben. Und wenn dann diese Medikamente nicht genommen werden, weil die Pfleger sie nicht verteilen, dann gibt es Ärger. Ich glaube man nennt dies auch.... hmm... Sterbehilfe?
Nein im Ernst, Medikamente werden ja nicht ohne Grund verschrieben und die Ärzte denken sich schon was dabei. Und Altenpfleger dürfen auch keine "harten"Medikamente verteilen. Es sei denn der Patient hat in einer Patientenverfügung geschrieben, dass er zum Beispiel bei Verstopfung ein Abführmittel haben möchte, oder bei Durchfall einen Hemmer. Oder bei Schlafstörungen eine Baldrian.
Dies sind dann aber Medikamente, die man rezeptfrei kaufen kann.

Aber ich denke was bei dir passiert ist, ist eventuell auch was anderes. Ich kann es nicht genau beurteilen, da ich den Fall nicht genau kenne, und ich bin auch kein Jurist oder eine examinierte Altenpflegerin.
Ich weiss also nicht was genau da vorgefallen ist. Und A*schlöcher gibt es überall, auch in Altenheimen und Krankenhäusern.

Bei einer Anzeige wird dieser Fall sicher genau überprüft. Und ich hoffe das er geklärt wird. Und ich hoffe auch für den Pfleger, dass es kein Unfall war, das er vielleicht eine falsche Tablette war, denn dies würde er sich vermutlich niemals wieder verzeihen.
Andererseits, durfte dieser Pfleger die Medikamente vielleicht gar nicht verabreichen, weil er nicht examiniert ist, dann gibt es für die ganze Einrichtug Ärger. Denn es dürfen nur exam. AltenpflegerInnen verteilen, also stellen.

Ich spreche dir mein Beileid aus.
 
wenn ich so neutral über das thema diskutiere würde ich auch direkt mit "ja" antworten, wenn es darum geht, einen menschen entweder lange leiden zu lassen, bis er 'natürlich stirbt', oder ihn von seinen qualen zu erlösen.

wenn man aber in der haut desjenigen steckt, der das entscheiden muss, sieht das sicher wieder ganz anders aus.

wenn ich mir vorstelle, dass jemand aus meiner familie/meinem freundeskreis so etwas passiert und ich entscheiden müsste, tod oder leben, dann würde ich mir trotz allem wohl hoffnung machen und mich für "leben" entscheiden. denn andersherum wäre es in dem moment wohl mord für mich. denn ich würde die hoffnung auf besserung sicher nicht aufgeben, egal wie es aussieht.
 
ich versteh das es so sein muss,aber mein Opa wusste das er stirbt und auch so er hat von den Tabletten gekotzt ehrlich und das ist kein scherz,er hat jeden abend sich erbrochen.
Und es wurden ihm keine 4 oder 5 Tabletten gegeben sondern 10 und mein Opa stand unter 3 Sprays.Kannst du dir vorstellen wie es qualvoll ist wenn du zu dir 10 Tabletten und 3 Sprays nimmst und dann alles erbrichst,wenn du täglich in einem Raum eingespeert bist???
Es ist ihre Pflicht vielelicht aber irgendwann müssen auch sie es einsehen das es nicht geht.mein Opa ist danach gestorben,nur aus Tabletten bestand mal sein Leben und das ist schrecklich für mich.er hat mir kurz vor seinem Tod erzählt,das er jetzt lieber Tod wäre und nicht mehr da liegen ´zu müssen.Es war schwer für mich zu hören aber irgendwie auch verständlich :heul:
 
Original geschrieben von ~missundaztood~
wenn ich so neutral über das thema diskutiere würde ich auch direkt mit "ja" antworten, wenn es darum geht, einen menschen entweder lange leiden zu lassen, bis er 'natürlich stirbt', oder ihn von seinen qualen zu erlösen.

wenn man aber in der haut desjenigen steckt, der das entscheiden muss, sieht das sicher wieder ganz anders aus.

wenn ich mir vorstelle, dass jemand aus meiner familie/meinem freundeskreis so etwas passiert und ich entscheiden müsste, tod oder leben, dann würde ich mir trotz allem wohl hoffnung machen und mich für "leben" entscheiden. denn andersherum wäre es in dem moment wohl mord für mich. denn ich würde die hoffnung auf besserung sicher nicht aufgeben, egal wie es aussieht.

ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Ich denke wir können darüber auch nicht so klar darüber entscheiden, solange wir nicht in der Situation sind, denn wir können uns da momentan auch gar nicht reinversetzen und das nicht vorstellen.

Was ich sagen möchte - es gibt so vieles was geschieht, von dem Zeitpunkt an, wo man vor die Entscheidung gestellt wird (bzw. sich die Frage ernsthaft stellen muss) bis zu dem Punkt wo wir tatsächlich entscheiden müssen.
Es hängt in meinen Augen davon ab, wie man die Situation erlebt.
Klar - wenn ich jetzt entscheiden müsste, ob man meinen Eltern vielleicht in 20 Jahren die Sterbehilfe genehmigen sollte, dann würde ich in diesem Moment auch sagen "nein - also ich kann das nicht entscheiden, ich bring´s nicht fertig". Aber weiß ich jetzt wie ich das sehe, wenn ich tagtäglich miterleben würde, wie sich meine Eltern quälen, wenn sie mich anflehen ihnen zu helfen?
Verstehst du was ich meine? Man entwickelt sich ja weiter, man lernt - je länger man in einer Situation ist, damit umzugehen - vielleicht kommt man zu völlig neuen Ansichten und womöglich kann man dann auch erst mit ruhigem Gewissen - sagen "ich helfe dir zu sterben".
Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Ich denke, man verliert seinen "Egoismus" (der ja nur natürlich ist) vielleicht ein Stück, wenn es soweit ist und ich kann mir sogar vorstellen, das man Sterbehilfe leisten kann ohne hinterher ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man die Gewissheit erlangt hat, wirklich geholfen zu haben.
Ich denke wenn man begriffen hat (was sicher ein langer Prozess ist) das der Tod nicht schlechter ist als das Leben, das eben für manche Menschen Tod eine Erlösung von einem schweren Leben ist und es schafft "loszulassen" und sich zu 100% auf den Bittenden Menschen bezieht - also die Gesellschaft, deren Ansichten und deren "Zwänge" ausblenden und uns nur auf das konzentrieren was tatsächlich "menschlicher" ist - dann denke ich kann man auch mit gutem Gewissen sagen "okay - erfüllt ihm/ihr seinen Wunsch" und sich danach erleichtert fühlen, weil man weiß man konnte wirklich helfen und die Person - würde sie noch leben, würde einem vor Dankbarkeit um den Hals fallen.

Ich denke solange man aber das moralische Wort "Mord" in den Mund nimmt oder in Gedanken hat, solange ist es auch nicht möglich mit gutem Gewissen Sterbehilfe zu leisten, denn Mord ist immer negativ behaftet und in meinen Augen unterstellt das Wort "Mord" immer böswillige Absichten, die ja die Sterbehilfe nicht hat bzw. bezweckt.

Ich denke für Sterbehilfe kann und darf es keine generelle Regelung geben, denn jeder Fall ist anders. Es sollte möglich sein - auf jeden Fall, aber es sollte nach jeweiligen Situationen entschieden werden. Ich persönlich halte es auch nicht für unwichtig, dabei auch die Gefühle der Angehörigen zu berücksichtigen, denn niemand sollte sein "okay" zur Sterbehilfe geben, weil er dazu überredet wurde oder weil er krampfhaft versucht den "Sterbenden" zu verstehen. Es sollte für beide Seiten - also für den der entscheiden muss und für den Betroffenen okay sein. Niemand soll überrumpelt werden (als Betroffener) und niemand soll danach mit Selbstvorwürfen leben müssen (Angehöriger). Es sollte individuell entschieden werden.
 
Beschwerde

Hi!

Ich will hier ja keinen von meiner Meinung überzeugen, aber ich muss einfach mal was los werden.

Bis jetzt haben glaub ich alle gesagt, dass sie für die Sterbehilfe sind. Aber denkt doch mal an die, die sich nicht quälen oder ''aus versehen'' getötet werden. Es werden dann nicht nur die Sterben, die sowieso sterben müssten, sondern auch viele, viele, die noch nicht dazu bereit sind zu sterben.
Außerdem glaub ich echt nicht, dass die die dort im sterben liegen, so egoistisch sind und alle anderen die vielleicht dadurch sterben würden, mit sterben zu lassen, nur weil sie selbst endlich Ruhe haben wollen. Das kann es doch auch nicht sein
 
es gibt keine die ausversehen sterben,entweder sie sterben alleine (unfälle,normaler Tod)oder Mord :rolleyes:
 
Beschwerde

Hi!

Ich will hier ja keinen von meiner Meinung überzeugen, aber ich muss einfach mal was los werden.

Bis jetzt haben glaub ich alle gesagt, dass sie für die Sterbehilfe sind. Aber denkt doch mal an die, die sich nicht quälen oder ''aus versehen'' getötet werden. Es werden dann nicht nur die Sterben, die sowieso sterben müssten, sondern auch viele, viele, die noch nicht dazu bereit sind zu sterben.Oder wieder gesund werden.
Außerdem glaub ich echt nicht, dass die die dort im sterben liegen, so egoistisch sind und alle anderen die vielleicht dadurch sterben würden, mit sterben zu lassen, nur weil sie selbst endlich Ruhe haben wollen. Das kann es doch auch nicht sein!

Denkt doch auch mal anderrum und an die Nachteile, nicht nur an die Vorteile, für die, die wirklich sterben wollen.

Ich wollte noch hinzufügen: Manche haben noch von Selbstmord gesprochen, ich finde das ist ein Psychisches problem mit sich selber und da hat Sterbehilfe nun wirklich nichts mit zu tun!!!

:lalala: ...cheesy... :lalala:

PS: Denkt noch mal darüber nach!!!
 
@ cheesy: Drück das nächste mal auf "Edititeren" bei deinem Beitrag. ;)

Was meinst du mit "aus Versehen"?
Wenn derjenige, um den es geht, sein Einverständnis gegeben hat, bzw. wenn die Familie das getan hat, ist es doch nicht mehr "aus Versehen" oder irre ich mich da?
 
Zuletzt bearbeitet:
Antwort

Das meine ich auch nicht damit, sondern die, die wieder zu sich kommen und gesund werden! Da würden auch einige ihr Leben verschenken!
 
Original geschrieben von Pauline1910
Dann wollte ich Hummel fragen, ob sie in der Altenpflege arbeitet? Hört sich so danach an.
Nein Pauline, ich bin Hausfrau:)
Es hörte sich wohl so an, weil in unserer Familie vor 2 Jahren zwei liebe Menschen kurz hintereinander gestorben sind, ich hab mich also viel mit diesem Thema befasst.
Für uns ist es selbstverständlich, das zu Hause gestorben wird, in gewohnter Umgebung. Das war bei dem Onkel noch möglich, aber nicht bei der Tante. Sie wurde in ein Pflegeheim gebracht, aber unsere Familie hat sich abgelöst und wir waren durchgehend bei ihr, vor allen Dingen als es dem Ende zuging, also durchgehend, 24 Stunden lang und für mich war es einfacher die Nachtwache zu schieben, als für die andern.
Das war kein Zuckerlecken, aber trotz allem selbstverständlich. Die beiden, Onkel und Tante, hatten viel für die Familie getan, somit konnte man ein bißchen zurück geben.

Vivie, deine beiden Posts sind toll geschrieben:)

Ich könnte mir das mit der Sterbehilfe so vorstellen, wie Vivie schon schrieb, es müsste notariell festgehalten werden, wenn ich nicht mehr in der Lage wäre, selbst zu entscheiden von den Strippen genommen zu werden und der nächste Angehörige muss sein Okay geben.
Ähnlich wie bei der Organspende, ich trage einen Pass bei mir, der bescheinigt, wie man im Falle eines Falles vorzugehen hat.
Ich finde es selbstverständlich, das Sterbehilfe geleistet wird. Grundsätzlich z.B. bei Hirntod.
Wahrscheinlich wirke ich in meiner Meinung etwas verbissen, aber wenn man sowas mehr als zwei mal mit gemacht hat, denkt man vielleicht anders drüber nach.
Niemals möchte ich so enden, wie ich es gesehen habe.
 
Nun gut, ich gebe zu euch einige Negativbeispiele verschwiegen zu haben. Aber diese sind eher eine Seltenheit.
@ Vivie: Dieses Phänomen wird häufig beobachtet, wir machen es den Patienten allerdings möglich, es auch richtig ausleben zu können. Und was Deine Ansicht zum "Lieber alleine zuhause sterben" angeht, möchte ich Dir eigentlich Recht geben. Aber dies ist wohl eher eine Traumvorstellung. Die Patienten, die ich betreue, sind extrem pflegebedürftig und ein großer Teil ihrer Angehörigen ist nicht fähig, sei es aus psychologischen oder Zeitgründen (manchmal leider auch aus purem Egoismus) sie zu versorgen. Was nützt es, wenn der Kranke noch tagelang zuhause in seiner eigenen ....... liegt und nicht gewaschen bzw. anderseitig gepflegt wird. Dafür springen wir halt ein.
Ich beziehe meine Meinung aus meinen Erfahrungen und diese stammen nunmal von dieser Station.
 
Antwort

Hi!

1. ich weiß das man nicht alle schmerzen ''weg machen'' kann, aber es gibt Schmerzmittel.

2. KLar, ich möchte nicht elendig verrecken, aber ich möchte lieber Schmerzen haben als einem Familienmitglied die Aufgabe zu übergeben ''Gott zu spielen'' und über MEIN Leben zu entscheiden. Wenn ich sowas entscheiden müsste, würde ich mein Lebenlang ein schlechtes Gewissen haben, dass ich das Ja zum töten gegeben habe!!!


3. Wie sollen die denn bitteschön dann nnoch dafür verantwortlich sein!!!??? Das find ich irgendwie absurt. mit so einer Spritze bist du TOT!! Mausetot! Ich glaube das wird hier ein bisschen verharmlost. Es kann meinetwegen ähnlich der Organspende sein, aber ich finde das irgendwie nicht Ok, das damit zu vergleichen. Wir können es uns vielleicht nicht vorstellen tot zu sein, aber ich will leben und ich hätte auch die Willensstärke dazu. Ich finde es schrecklich einem Menschenleben, mit all seinen Erlebnissen und Errinnerungen einfach auszulöschen. Aber wenn ihr wirklich meint das das ganze nur Vorteile hat, bitteschön! Ich sehe mir eher die Nachteile an, bevor ich mir meine Meinung bilde. Ich finde es hat echt mehr Nachteil als Vorteile und es ist zurecht verboten!!!

Alles Liebe und lebt schön lange!!!



:lalala: ... cheesy... :lalala:
 
@cheesy
Ich kann dich ja verstehen, auch deine Argumente dagegen.
Vielleicht liegt es daran, das die meisten sich mit Sterbehilfe noch nicht intensiv genug befasst haben.
Leben will jeder, zumindest die meisten. Wer aber nicht mehr leben will und nicht die Möglichkeit hat, es selbst zu entscheiden, der ist auf fremde Hilfe angewiesen.
Wer es dann noch notariell vorliegen hat, sollte man nicht mehr in der Lage sein, sein Leben selbst zu beeneden, auch dem sollte geholfen werden.
Wenn zum B. ein neutrales Ärzteteam bescheinigt, "hier wird nur noch medikamentös oder per Maschine am Leben erhalten" dann bitte schön möchte ich das Recht haben, das die Stecker gezogen werden.
Ich werde ja meiner gesamten Menschenwürde beraubt, wenn ich nur noch dahinsieche. Ist das fair?
Original geschrieben von Sim_IQ
Boah... Hummel tu das bitte nie wieder... ich dachte schon, ich hätte Hallus, als dein letzter Post plötzlich weg war... ;)
Das belebt den Kreislauf;)
Ich hatte ausversehen auf "Anworten" statt auf "Vorschau" gedrückt und wenn ich es hätte stehen lassen, dann hättest du vielleicht gedacht "jetzt ist sie durcheinander":)
Original geschrieben von Trudy
.....Und was Deine Ansicht zum "Lieber alleine zuhause sterben" angeht, möchte ich Dir eigentlich Recht geben. Aber dies ist wohl eher eine Traumvorstellung. Die Patienten, die ich betreue, sind extrem pflegebedürftig und ein großer Teil ihrer Angehörigen ist nicht fähig, sei es aus psychologischen oder Zeitgründen (manchmal leider auch aus purem Egoismus) sie zu versorgen.
Es hapert auch dann der fehlenden Ausbildung. Mir waren zumindest Grenzen gesetzt, ich hatte es nicht ohne Hilfe geschafft, unsere Tante zu waschen oder zu wickeln. Ich hatte einfach Angst ihr weh zu tun oder verkehrte Griffe anzuwenden, die sie verletzen könnten. Obwohl, man lernt schnell:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sagen das viele Ärzte dagegen sind weil es für die doch ein großer Gewinn ist wen es ums Geld geht . Versteht mich nicht falsch aber nicht alle Ärzte sind Engel .
Außerdem ( hat glaube ich schon jemand mal angesprochen ) Wen man eine geliebte Person sterben sieht sollte man ihr doch den Wünsch erfüllen wen sie Sterbehilfe verlangt , oder ? Ich meine vielleicht ist es ihr letzter Wunsch und ich persönlich würde mich schrecklich fühlen wen ich diesen letzten Wunsch nicht erfüllen könnte . Außerdem wen die kranke Person sterben will , die Familie es aber nicht will dann würde ich das in irgendeiner weiße schrecklich egoistisch finden denn am Schluss will man die kranke Person doch nur für sich man will nicht selbst leiden wen sie stirbt ( Ich hoffe das versteht man jetzt nicht falsch ). Als mein Kaninchen vor ein paar tagen starb wahr ich und bin immer noch sehr traurig aber ich weiß das ich ihr geholfen habe als ich sie einschläfern ließ ... ich weiß das sie jetzt keine Schmerzen hat und im Himmel von Wolke zu Wolke springt ..alles was bleibt ist die
Trauer .... .
Ebenfalls schlimm würde ich es finden wen ich z.B. eingesperrt im Krankenhauszimmer wehre und auf meinen Tod warten müsse , ich würde es schrecklich finden das das letzte was ich sehe das Krankenhaus ist . Ich würde viel lieber in meinem Zimmer sterben oder vielleicht in einem Haus am Meer . Mann sollte falls das Thema Sterbehilfe tabu wehre vielleicht spezielle “ Einrichtungen “ z.B. im Wald , in den Bergen , am Meer etc . öffnen damit man in seinen letzten tagen das leben noch mal so richtig genießen kann , anstatt Krankenhausluft einzuatmen . Halt so was ähnliches wo trudy arbeitet nur nicht in "Krankenhaus Stimmung" . Aber ich hätte auch schon gern meine Familie bei mir .

@ cheesy : Zu deinem 1 Beitrag : kann ja sein aber unsere Nachbarin z.B. sie ist eine ältere Frau und lebt alleine und alles was sie hatte wahr ihr kleiner Pudel was denkst du wie der Kontakt zwischen ihr und ihrem Pudel wahr ? Wahrscheinlich genauso groß wie du und dein Kind ...für sie wahr ja der Pudel wir ihr eigenes Kind . Letztes Jahr musste sie ihn einschläfern lassen ...für die arme ist sicherlich eine Welt zusammen gebrochen L
Zu deinem letzten Beitrag : ich glaube nicht ( und das wurde schon mal gesagt ) das jemand schlagartig wieder gesund wir . Aber wie schon Sim IQ gesagt hat : der sterbende muss dieses Risiko ( wenn überhaupt ) in Kauf nehmen klingt fies aber wen man sich dafür entscheidet hat man sicherlich auch etwas länger überlegt .
@Fuchur : Du willst doch nicht weiß machen das wen jemand aus deiner Familie stirbt du an Geld denkst ?
@ Zuckerschnute : ich glaube nicht das man Gott spielt ich meine die Kranke Person könnte ja genauso gut Selbstmord machen , würde sie dann auch Gott spielen ? Versteh mich jetzt aber bitte nicht falsch .
@Trudy :als ich gelesen habe was du geschrieben hast das manche leute einfach keine Zeit haben um sich um ihre Verwandten zu kümmern , da ist man einfach sprachlos wie herzlos manche sind

ich hoffe ich hab jetzt kein puren Schwachsinn geschrieben bin aber Momentan wieder ziemlich down wegen meinem Kaninchen ....sorry .



:ciao:
 
Re: Antwort

Original geschrieben von cheesy
Hi!

1. ich weiß das man nicht alle schmerzen ''weg machen'' kann, aber es gibt Schmerzmittel.

2. KLar, ich möchte nicht elendig verrecken, aber ich möchte lieber Schmerzen haben als einem Familienmitglied die Aufgabe zu übergeben ''Gott zu spielen'' und über MEIN Leben zu entscheiden. Wenn ich sowas entscheiden müsste, würde ich mein Lebenlang ein schlechtes Gewissen haben, dass ich das Ja zum töten gegeben habe!!!


3. Wie sollen die denn bitteschön dann nnoch dafür verantwortlich sein!!!??? Das find ich irgendwie absurt. mit so einer Spritze bist du TOT!! Mausetot! Ich glaube das wird hier ein bisschen verharmlost. Es kann meinetwegen ähnlich der Organspende sein, aber ich finde das irgendwie nicht Ok, das damit zu vergleichen. Wir können es uns vielleicht nicht vorstellen tot zu sein, aber ich will leben und ich hätte auch die Willensstärke dazu. Ich finde es schrecklich einem Menschenleben, mit all seinen Erlebnissen und Errinnerungen einfach auszulöschen. Aber wenn ihr wirklich meint das das ganze nur Vorteile hat, bitteschön! Ich sehe mir eher die Nachteile an, bevor ich mir meine Meinung bilde. Ich finde es hat echt mehr Nachteil als Vorteile und es ist zurecht verboten!!!

Alles Liebe und lebt schön lange!!!



:lalala: ... cheesy... :lalala:

ich weiß nicht ob du sowas schonmal miterlebt hast. Ich habe es quasi einmal erlebt, wie es ist mitanzusehen wie sich ein Mensch quält bis er stirbt. Meine Oma hatte über 1 Jahr lang - 24 Stunden am Tag Schmerzen. Zwar konnten die größtenteils eingedämmt werden, aber mit dem Wissen zu leben "ich muss bald sterben" ist nicht weniger schmerzlich als der körperliche Schmerz. Und dagegen gibt es nunmal kein Mittel. Zu den Schmerzen kamen in den letzten Wochen noch Durchfall und Erbrechen hinzu und eben Appetitlosigkeit. Sie hatte Atembeschwerden, weil sich immer wieder Wasser in der Lunge bildete. Ich weiß nicht - allein die Vorstellung daran wochenlang zu erbrechen macht mich schon wahnsinnig. Wenn dazu noch all das andere kommt das einen einschränkt im Leben und eben schmerzt, dann denke ich ist der Tod - so makaber es auch klingt - eine Erlösung.

Auch momentan erlebe ich ähnliches wieder mit. Mein Opa hat quasi sein Todesurteil bekommen und das war ein Grund für mich mich erneut damit auseinanderzusetzen.

Ich kann verstehen, das du beim Wort Tod in Panik gerätst. Es dir nicht vorstellen kannst, wie man es überhaupt über´s Herz bringen könnte, einen geliebten Menschen sterben zu lassen oder ihm dabei zu helfen. Es liegt schlichtweg daran, das du diese Erfahrungen vielleicht einfach noch nicht machen musstest, oder wenn ja - den Tod anders wahrgenommen hast.

Ich schrieb auch schon, das ich denke, das auch die Angehörigen - also jene die entscheiden müssen - damit übereinkommen müssen. Niemand sollte eine Entscheidung treffen müssen von der er nicht 100% überzeugt ist. Aber wie gesagt - ich denke, wenn man mal in solch eine Situation kommt, wenn man sich intensiv mit dem Kranken beschäftigt und wenn man versucht seinen (durchaus gesunden) Egoismus abzustellen bzw. ich denke das kommt ab einem gewissen Grad von allein, dann weiß man besser denn je, was zu tun ist bzw. inwiefern man dem Patienten einen Gefallen tut oder ob man gegen seinen Willen handelt.

Wenn jemand dich darum bittet ihm ein Buch zu bringen - also letzten Willen sozusagen, du aber überhaupt nicht damit einverstanden bist, was in diesem Buch steht - würdest du ihm die Bitte abschlagen - weil DU es nicht lesen würdest? Oder würdest du sagen "hier hast du´s, auch wenn ich damit nichts anfangen kann, es schlimm finde, wenn es dir nur ein Fünkchen hilft dann nimm es und ließ es".

Zu dem schlechten Gewissen. Man muss es vielleicht auch einmal andersrum betrachten.
Ist es denn wirklich besser einen Menschen leiden zu lassen?
Meinst du nicht es ist genauso möglich danach ein schlechtes Gewissen zu haben weil man denken muss "war es richtig ihn bis zur letzten Minute leiden zu lassen?" - "hätte man ihn nicht doch erlösen sollen?".

Wie gesagt - für dich ist es nicht nachvollziehbar, weil du womöglich noch nie in der Situation warst und daher auch gar nicht wissen kannst, wie es für die Angehörigen ist oder gar für den Kranken Menschen selbst. Daraus mache ich dir auch keinen Vorwurf - im Gegenteil - es ist gut, wenn du sowas noch nicht durchmachen musstest und ich hoffe du wirst noch lang davon verschont bleiben.

Du sagtest ja auch "ich will leben und ich hätte die Willenstärke dazu". Ja - wenn man jung ist und gesund dann ist es keine Kunst diesen Willen zu haben. Stell dir aber vor man erzählt dir das du schon bald sterben musst - du hast den ganzen Tag unglaubliche Schmerzen, du kannst nicht mehr das machen was du sonst machst. Liegst nur noch in deinem Bett herum und alles was du zu dir nimmst kommt oben und unten gleich wieder raus.
Du kannst dich vielleicht nicht mehr richtig mitteilen, weil du zu schwach bist, geschweige denn allein auf´s Klo gehen und die Ärzte sagen dir "wir können nichts mehr für dich tun". Würdest du wollen das es so zu ende geht? Wenn dir doch klar ist, das nichts mehr besser wird, das du einen Kampf kämpfst den du nicht gewinnen kannst - wenn du nichtmal mehr die Kraft hättest dir ein Haar auszureißen - bist du dir sicher das du auch dann noch die Kraft und den Willen zu leben hättest?
Ich für meinen Teil würde in solch einer Situation nicht noch länger so leben wollen. Ich würde demjenigen der mich sterben lässt dankbar sein, denn ich möchte möglichst meine Würde behalten wenn ich sterbe.

Ich denke - man kann auch niemanden überzeugen davon was richtig oder falsch ist. Will ich deshalb auch gar nicht - ich möchte nur, das du ein wenig versuchst, dich da hineinzuversetzen - wie man fühlen könnte, wenn man selbst mal in der Situation wäre oder sich eventuell in andere hineinzufühlen, die sowas gerade durchmachen.

Lieber ein Ende mit Schrecken statt ein SChrecken ohne Ende.
Das könnte es schon fast treffen. ;)
 
@ Hummel: Du hast recht, daran hapert es bei vielen. Dabei sollte man doch eigentlich erwarten können, dass sich die Angehörigen auch darauf vorbereiten, einen Pflegefall betreuen zu müssen. Es gibt sehr viele Anlaufstellen, die sich mit diesem Thema befassen. Nun gut, ich denke, dass es für viele auch einfach eine zu große Belastung darstellt, obwohl man doch darüber nachdenken sollte, dass es für das eigene Gewissen wohl erleichternder wäre, den geliebten Menschen selbst begleitet und gepflegt zu haben, als dies einer fremden Person überlassen zu haben.
Ich muß zugeben, dass es mich etwas schockiert (ohne jemanden angreifen zu wollen), dass so viele für die aktive Sterbehilfe sind! Ich glaube ihr schenkt den Extremfällen zu viel Beachtung, viele Menschen werden "sinnlos" künstlich am Leben erhalten und bei diesen Fällen wäre es in meinen Augen völlig legitim, die Behandlung abzubrechen. Das ist noch keine Sterbehilfe. Diese beginnt erst, wenn man einen Menschen bewusst tötet, meist durch Vergiftung. Und das ist für mich nicht in Ordnung.
 
Original geschrieben von Trudy
@ Hummel: Du hast recht, daran hapert es bei vielen. Dabei sollte man doch eigentlich erwarten können, dass sich die Angehörigen auch darauf vorbereiten, einen Pflegefall betreuen zu müssen. Es gibt sehr viele Anlaufstellen, die sich mit diesem Thema befassen. Nun gut, ich denke, dass es für viele auch einfach eine zu große Belastung darstellt, obwohl man doch darüber nachdenken sollte, dass es für das eigene Gewissen wohl erleichternder wäre, den geliebten Menschen selbst begleitet und gepflegt zu haben, als dies einer fremden Person überlassen zu haben.
Ich muß zugeben, dass es mich etwas schockiert (ohne jemanden angreifen zu wollen), dass so viele für die aktive Sterbehilfe sind! Ich glaube ihr schenkt den Extremfällen zu viel Beachtung, viele Menschen werden "sinnlos" künstlich am Leben erhalten und bei diesen Fällen wäre es in meinen Augen völlig legitim, die Behandlung abzubrechen. Das ist noch keine Sterbehilfe. Diese beginnt erst, wenn man einen Menschen bewusst tötet, meist durch Vergiftung. Und das ist für mich nicht in Ordnung.

mir persönlich geht es nicht unbedingt um die Fälle in denen man die "Maschine abstellt", sondern durchaus auch um die Fälle bei denen man aktiv eingreift.

Wie gesagt - ich hab´s ja schon mehrmals versucht zu erklären (weiß ned ob´s nicht eher wirres Gelaber war ;) ) - aber ich sehe in der Zeit, wo es jemandem schlecht geht, es als das Größte Geschenk an, wenn man ihm seinen letzten Wunsch erfüllt.
Was ich noch dazusagen möchte - vielleicht lehnen viele die Sterbehilfe ab, weil sie Angst hätten, das sich Menschen nicht genug Gedanken darüber gemacht haben - den Schritt voreilig gehen oder ähnliches.
Dazu will ich noch sagen, dass das auch beobachtet werden solllte. Klar sagen viele, die Krank sind "ich will nicht mehr", aber wenn man sich wirklich intensiv damit beschäftigt dann denke ich kann man unterscheiden zwischen einem "mir ist es gerade zu viel" und einem "ich leide schon so lang und ich halte es einfach nicht mehr aus".
Ich denke es bedarf bei Sterbehilfe ausgibiger Beobachtungen und Diagnosen.
Ich wäre auch nicht dafür das man mal eben zum Arzt geht und sagt - "hey mach mal - der will es so", sondern es sollte schon ein längerer Prozess sein. Es sollte vielleicht eine Psychologische Betreuung möglich sein und es sollten mehrere Ärzte die Diagnosen bestätigen, denn auch ein Arzt irrt sich und macht Fehler und nicht auszudenken, wenn einer eine falsche Diagnose stellte. Deshalb sollte, bevor Sterbehilfe geleistet wird, wirklich jedes Missverständnis ausgeschlossen werden.
 
Letzter Weg!

Wenn jemand in meiner Familie oder von meinen Freunden totkrank wäre und es gäbe die Sterbehilfe, wäre es dann nicht meine Pflicht (weil ich den Menschen ja liebe) ihm unnötige Qualen zu ersparen?

Der Tod ist finde ich immer schmerzlich, ob man jetzt nachhelfen würde oder nicht. Sicher, die Zeit ist verkürzt. Aber bevor ich mitansehen müsste wie z.B. meine Mutter vor sich hinvegetiert, würde ich für sie einen letzten großen Schritt wagen. Ich würde sie packen, nach Holland schleppen und dann würde ich dabei sein, wenn man ihr Sterbehilfe gewährleistet. :ohoh:

Wenn ich wüßte ich hätte Krebs, würde ich alle Vorbereitungen treffen, um mein Leben in Holland zu beschließen. Ich würde meine ganze Familie und meine Freunde zusammenrufen und mich verabschieden. Mitnehmen würde ich nur meinen Freund und meine Mutter.
 
Original geschrieben von Vivie
Wie gesagt - ich hab´s ja schon mehrmals versucht zu erklären (weiß ned ob´s nicht eher wirres Gelaber war ;) ) - aber ich sehe in der Zeit, wo es jemandem schlecht geht, es als das Größte Geschenk an, wenn man ihm seinen letzten Wunsch erfüllt.
Es war absolut kein wirres Gelaber und deine Worte waren klar und verständlich.

Teufel999
Wenn Holland der letzte Ausweg wäre, dann würde ich den auch gehen.
Allerdings fände ich es ganz schön bitter, wenn es mir schon so schlecht geht, dass ich dann auch noch meine gewohnte Umgebung verlassen müsste.

Bei unserem Onkel hatten wir Glück. Wir hatten ihn aus der Klinik geholt und nach Hause mitgenommen.
Eine verständnisvolle Ärztin hatte uns betreut, eine der wenigen, die mit einem Koffer voller Morphium durch die Gegend fahren durfte. Mit ihr hatten wir einstimmig abgesprochen, nachdem wir sahen, dass er tatsächlich nur noch durch die Medikamte am Leben erhalten wird, selbige einzustellen und nur noch Schmerzmittel zu geben. Sie hatte es befürwortet und uns drauf aufmerksam gemacht, das er dann in der Nacht sterben würde.
Er ahnte es, wurde kurfristig klar im Kopf, hat Abschied genommen, speziell von meiner Tochter, sie saß Stunden an seinem Bett und schlief dann friedlich ein.
Soviel Elend und Verfall innerhalb kürzester Zeit hatte ich selten gesehen. Es war für den Onkel eine Erlösung.
Ich bin der Meinung, das ganze hätte erheblich eher stattfinden können, man hätte ihm viel Elend erspart.
Den einzigen Vorwurf, den ich mir heute mache, warum habe ich meinen Mund nicht früher aufgemacht und die Ärztin, wie die Familie angesprochen, etwas zu unternehmen.
 

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