Hallo 
Ich habe mich mal wieder rangesetzt und eine FS der etwas "anderen" Art begonnen, dachte mir, ich stelle sie auch mal hier vor
Kapitel 1: "Jenseits der Sterne"
Ohne Gedanken, vollkommen Emotionslos, und mit einer Routine, die ich mir durch Kindertagen antrainiert hatte, begann ich selbstkritisch mein eigenes Ich zu kaschieren.
"Verdammt", mir war nicht bewusst, ob ich das Wort lediglich in meinen Gedanken geformt hatte, oder ob seine Buchstaben tatsächlich über meine hauchschmalen Lippen in den Abend geglitten waren, "Aliena - du bist ein Doofsim."
Ich wusste, es war gleich, wie viele Strähnen vor meinen großen Nachtschwarzen Augen liegen würden, wie viele einzelne Haare meinen Blick verschleien - das ich anders war, als der Rest der Welt... das stand unangefochten im Raum. Für jedermann.
Als Kind hatte man mir gesagt, ich solle stolz auf meine Existenz sein, solle mich nicht verstecken. Mein Papa war ein ehrenwerter junger Mann, die Verkörperung der Gerechtigkeit und des Rechts. Doch er konnte soviel lächeln, so lieb und tröstend sein, wie er auch wollte... mir war schon als kleines Kind klar, dass ich nichts weiter war, als ein grünes Wesen, das niemals einen Platz hier finden würde. Hier, auf dieser Welt - und vielleicht auch auf keiner anderen.
Die Gedanken abschüttelnd schlürfte ich den kleinen Flur in mein Wohnzimmer. Es brachte nichts, sich Gedanken über Dinge zu machen, die nicht veränderbar waren.
Die Nacht hatte ihr dunkles Tuch nach den Sims ausgeworfen und lag wie ein Meer aus Schwärze über Downtown. Ich mochte die Nacht, ich liebte sie schon als Teenager. Denn dann, wenn alles um mich herum schlief, wenn alles seine Ruhe fand, hatte ich die Möglichkeit den Moment zu genißen. Ohne Blicke. Ohne Worte. Und ohne andere. Die Nacht war mein persönlicher Freischein der Freiheit.
Im Hintergrund lief Musik, die meine Ohren zwar einfingen, die ich aber nicht wirklich fassen konnte. Ich spürte, wie meine Gedanken abzuschweifen begannen, sich zu einem Geflecht aus Gefühlen und Erinnerungen vermischten, sich zu einem undefinierbaren Cocktail formten, und ich sträubte mich mit allen meinen verfügbaren Mitteln dagegen. Ich wollte nicht wieder klein sein, ich durfte nicht mehr weinen. Ich wollte vergessen. Ich sollte es, denn....
Mir stockte der Atem. Mein Herz machte einen Sprung, ich konnte spüren, wie sich jedes einzelne Haar an meinem Körper aufstellte. Ein Trommeln jagte in meiner Brust. - War da nicht etwas? Hatte ich nicht eben ein Geräusch vernommen? Irrte ich mich, oder stand da draußen tatsächlich wer?
Ehe ich begriff, war ich aufgesprungen und lauschte angestrengt in die Finsternis heraus. Aus Kindertagen war ich mit der Gewissheit vertraut, dass die Nacht so wenig mein Freund war, wie sie mein Feind sein konnte. Dennoch stand nicht außer Frage, dass jemand die Finsternis nutzte, um...
Ich musste lächeln. "Du bist dumm, Aliena", schlug es in meinen Kopf ein, ohne mir ein Schmunzeln zu verkneifen.
Doch mein Schmunzeln weilte nicht lange, und verflog ebenso hauchschnell, wie es entstanden war. Ich hört wieder etwas. Diesmal deutlicher... ohne Frage stand da draußen jemand. Schlagartig ergriff mich eine innere Welle eiskaltem Wasser und durchflutete meine komplette Seele.
Kurzentschlossen, und eher impulsiv als wohl bedacht entschloss ich nach draußen zu gehen, um nach den rechten zu sehen. Es war doch albern, sein eigenes Grundstück zu seinem persönlichen Gefängnis zu machen. Wahrscheinlich war es nur der Wind, der...
Ich konnte die Erleichterung wahrlich schmecken, als ich vor meiner Haustüre niemanden entdecken konnte. Erneut musste ich über mich schmunzeln. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr die Vergangenheit einen sim verändern und manipulieren kann.
"Huch!", und in selben Moment stieß ich einen erschrockenen Schrei aus. Mein Herz machte einen Satz und schien buchstäblich auf die Straße gefallen zu sein, als ich plötzlich das finstere Gesicht eines Fremden vor mir erblickte.
"Sie haben mich vielleicht erschreckt!", hörte ich ein Lachen aus seinem Mund. Meine Ohren fingen es sofort auf, als wäre es kostbarer Perlensand. Es irritierte mich fast ebenso, wie die Frage, woher der Fremde gekommen war. Zwar war ich schon lange nicht mehr sehr weit außer Haus gegangen (warum auch?), dennoch war mir der Kerl niemals zuvor begegnet, und das wusste ich mit sicherheit.
"Ach was bin ich doch für ein Schwachkopf!", durchbrach mich seine Stimme - sie war, zu meinem erstaunen, überaus wärmend und irgendwie schien ich sie gerne zu hören, "Sie haben sich doch bestimmt viel mehr erschreckt als ich! Schließlich laufe ich einfach so über Ihren schönen Rasen. Also bin ich wohl eher der, der hier nichts zu suchen hat, was?"
"Nein, das nicht", ich meinte 3 Jahre für die Aussprache jener 3 Wörter gebraucht zu haben. Außer zu meinem Vater und dessen Schwester besaß ich im Grunde keinerlei Kontakt mit anderen Sims. Und seit ich das Land verließ um in die seriösität und Anonymität der Großstadt unter zu tauchen, kam es nicht mehr häufig vor, dass ich mit anderen Sims komunizierte. Und das war bereits eine lange Zeit so.
"Ach wissen Sie", er hob seine beiden Arme und machte eine flatternde Bewegung, die ich zunächst nicht deuten konnte, "im Grunde ist doch das alles hier schrecklich klein. Diese Welt, meine ich. Spüren Sie auch diesen kalten Nachtwind? Ich liebe diesen Wind, er steift einem so liebkosend. Die Nacht ist einfach wundervoll, nicht wahr?"
Ich merkte, wie ich das lächeln nicht mehr lassen konnte. Er hatte recht, und das schien er auch zu wissen. Ich stimmte ihn zu, und zugleich wusste ich, war mir vollkommen klar, dass er nicht einmal annähernd spüren, wissen, gar ahnen konnte, was die Nacht doch für mich bedeutete. Dass es meine Nacht war, meine Freiheit, meine Welt, meine...
Wir redeten noch eine Weile. Über dies und das. Über die Sterne, über die Dunkelheit, über die Nacht, über die Welt - aber wir vergossen nicht einen Gedanken einander, sprachen nicht ein einzies Mal über uns. Und dennoch beschlich mich das eigenwillige Gefühl, was mir ganz und gar nicht gefiel, dass dieser Sim mich besser verstehen konnte, als jeder andere.
"Ich muss jetzt los", konservierte meine Seele seine Worte, "es ist Zeit für mich zu schlafen. Wir sehen uns doch wieder?"
Ich hob meine Hand, ohne zu wissen, was ich darauf antworten sollte.
Doch unabhängig ob ich er auf eine Antwort gewartet hatte oder nicht, er ließ es sich nicht anmerken, lächelte ein letztes Mal und verschwand in der Nacht.
Ich bin auf eure Kommentare gespannt

Ich habe mich mal wieder rangesetzt und eine FS der etwas "anderen" Art begonnen, dachte mir, ich stelle sie auch mal hier vor

Kapitel 1: "Jenseits der Sterne"
Ohne Gedanken, vollkommen Emotionslos, und mit einer Routine, die ich mir durch Kindertagen antrainiert hatte, begann ich selbstkritisch mein eigenes Ich zu kaschieren.
"Verdammt", mir war nicht bewusst, ob ich das Wort lediglich in meinen Gedanken geformt hatte, oder ob seine Buchstaben tatsächlich über meine hauchschmalen Lippen in den Abend geglitten waren, "Aliena - du bist ein Doofsim."
Ich wusste, es war gleich, wie viele Strähnen vor meinen großen Nachtschwarzen Augen liegen würden, wie viele einzelne Haare meinen Blick verschleien - das ich anders war, als der Rest der Welt... das stand unangefochten im Raum. Für jedermann.
Als Kind hatte man mir gesagt, ich solle stolz auf meine Existenz sein, solle mich nicht verstecken. Mein Papa war ein ehrenwerter junger Mann, die Verkörperung der Gerechtigkeit und des Rechts. Doch er konnte soviel lächeln, so lieb und tröstend sein, wie er auch wollte... mir war schon als kleines Kind klar, dass ich nichts weiter war, als ein grünes Wesen, das niemals einen Platz hier finden würde. Hier, auf dieser Welt - und vielleicht auch auf keiner anderen.
Die Gedanken abschüttelnd schlürfte ich den kleinen Flur in mein Wohnzimmer. Es brachte nichts, sich Gedanken über Dinge zu machen, die nicht veränderbar waren.
Die Nacht hatte ihr dunkles Tuch nach den Sims ausgeworfen und lag wie ein Meer aus Schwärze über Downtown. Ich mochte die Nacht, ich liebte sie schon als Teenager. Denn dann, wenn alles um mich herum schlief, wenn alles seine Ruhe fand, hatte ich die Möglichkeit den Moment zu genißen. Ohne Blicke. Ohne Worte. Und ohne andere. Die Nacht war mein persönlicher Freischein der Freiheit.
Im Hintergrund lief Musik, die meine Ohren zwar einfingen, die ich aber nicht wirklich fassen konnte. Ich spürte, wie meine Gedanken abzuschweifen begannen, sich zu einem Geflecht aus Gefühlen und Erinnerungen vermischten, sich zu einem undefinierbaren Cocktail formten, und ich sträubte mich mit allen meinen verfügbaren Mitteln dagegen. Ich wollte nicht wieder klein sein, ich durfte nicht mehr weinen. Ich wollte vergessen. Ich sollte es, denn....
Mir stockte der Atem. Mein Herz machte einen Sprung, ich konnte spüren, wie sich jedes einzelne Haar an meinem Körper aufstellte. Ein Trommeln jagte in meiner Brust. - War da nicht etwas? Hatte ich nicht eben ein Geräusch vernommen? Irrte ich mich, oder stand da draußen tatsächlich wer?
Ehe ich begriff, war ich aufgesprungen und lauschte angestrengt in die Finsternis heraus. Aus Kindertagen war ich mit der Gewissheit vertraut, dass die Nacht so wenig mein Freund war, wie sie mein Feind sein konnte. Dennoch stand nicht außer Frage, dass jemand die Finsternis nutzte, um...
Ich musste lächeln. "Du bist dumm, Aliena", schlug es in meinen Kopf ein, ohne mir ein Schmunzeln zu verkneifen.
Doch mein Schmunzeln weilte nicht lange, und verflog ebenso hauchschnell, wie es entstanden war. Ich hört wieder etwas. Diesmal deutlicher... ohne Frage stand da draußen jemand. Schlagartig ergriff mich eine innere Welle eiskaltem Wasser und durchflutete meine komplette Seele.
Kurzentschlossen, und eher impulsiv als wohl bedacht entschloss ich nach draußen zu gehen, um nach den rechten zu sehen. Es war doch albern, sein eigenes Grundstück zu seinem persönlichen Gefängnis zu machen. Wahrscheinlich war es nur der Wind, der...
Ich konnte die Erleichterung wahrlich schmecken, als ich vor meiner Haustüre niemanden entdecken konnte. Erneut musste ich über mich schmunzeln. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr die Vergangenheit einen sim verändern und manipulieren kann.
"Huch!", und in selben Moment stieß ich einen erschrockenen Schrei aus. Mein Herz machte einen Satz und schien buchstäblich auf die Straße gefallen zu sein, als ich plötzlich das finstere Gesicht eines Fremden vor mir erblickte.
"Sie haben mich vielleicht erschreckt!", hörte ich ein Lachen aus seinem Mund. Meine Ohren fingen es sofort auf, als wäre es kostbarer Perlensand. Es irritierte mich fast ebenso, wie die Frage, woher der Fremde gekommen war. Zwar war ich schon lange nicht mehr sehr weit außer Haus gegangen (warum auch?), dennoch war mir der Kerl niemals zuvor begegnet, und das wusste ich mit sicherheit.
"Ach was bin ich doch für ein Schwachkopf!", durchbrach mich seine Stimme - sie war, zu meinem erstaunen, überaus wärmend und irgendwie schien ich sie gerne zu hören, "Sie haben sich doch bestimmt viel mehr erschreckt als ich! Schließlich laufe ich einfach so über Ihren schönen Rasen. Also bin ich wohl eher der, der hier nichts zu suchen hat, was?"
"Nein, das nicht", ich meinte 3 Jahre für die Aussprache jener 3 Wörter gebraucht zu haben. Außer zu meinem Vater und dessen Schwester besaß ich im Grunde keinerlei Kontakt mit anderen Sims. Und seit ich das Land verließ um in die seriösität und Anonymität der Großstadt unter zu tauchen, kam es nicht mehr häufig vor, dass ich mit anderen Sims komunizierte. Und das war bereits eine lange Zeit so.
"Ach wissen Sie", er hob seine beiden Arme und machte eine flatternde Bewegung, die ich zunächst nicht deuten konnte, "im Grunde ist doch das alles hier schrecklich klein. Diese Welt, meine ich. Spüren Sie auch diesen kalten Nachtwind? Ich liebe diesen Wind, er steift einem so liebkosend. Die Nacht ist einfach wundervoll, nicht wahr?"
Ich merkte, wie ich das lächeln nicht mehr lassen konnte. Er hatte recht, und das schien er auch zu wissen. Ich stimmte ihn zu, und zugleich wusste ich, war mir vollkommen klar, dass er nicht einmal annähernd spüren, wissen, gar ahnen konnte, was die Nacht doch für mich bedeutete. Dass es meine Nacht war, meine Freiheit, meine Welt, meine...
Wir redeten noch eine Weile. Über dies und das. Über die Sterne, über die Dunkelheit, über die Nacht, über die Welt - aber wir vergossen nicht einen Gedanken einander, sprachen nicht ein einzies Mal über uns. Und dennoch beschlich mich das eigenwillige Gefühl, was mir ganz und gar nicht gefiel, dass dieser Sim mich besser verstehen konnte, als jeder andere.
"Ich muss jetzt los", konservierte meine Seele seine Worte, "es ist Zeit für mich zu schlafen. Wir sehen uns doch wieder?"
Ich hob meine Hand, ohne zu wissen, was ich darauf antworten sollte.
Doch unabhängig ob ich er auf eine Antwort gewartet hatte oder nicht, er ließ es sich nicht anmerken, lächelte ein letztes Mal und verschwand in der Nacht.
Ich bin auf eure Kommentare gespannt

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