Hallo, ich bin eigentlich nur ein Mitleser in diesem Forum, weil ich selber nicht Sims spiele, mein Freund aber ein großer Simsfan ist.
Ich weiß auch, dass es so einen ähnlichen Thread schon gibt, finde es aber unpassend da zu posten.
Ich möchte euch hier von meinem Freund erzählen. Er war eigentlich ein recht lebenslustiger und kreativer Mensch. Er hat aktiv Theater gespielt, Musik gemacht und liebte Mittelaltermärkte. Vor ein paar Jahren, wollte er sich weiterbilden und machte deshalb eine Ausbildung zum Lebensmittelverarbeitungstechniker. Er war sogar mit einer der Besten seines Jahrgangs; Bundesweit.
Nun, als er seine erste Stelle als Techniker (Schichtführer in einer Fabrik) antrat, wurde er von seinen Kollegen sehr unter Druck gesetzt. Ich vermute, das lag daran, weil mein Freund einfach die Bessere Ausbildung hatte und als Abteilungsleiter vorgesehen war.
Zur gleichen Zeit wurde seine Mutter krank, Sie hatte Probleme mit dem Herzen. Sie mußte denn ganzen Tag am Sauerstoff hängen. Das belastete meinen Freund sehr,
er hatte nämlich ein recht gutes Verhältnis zu seinen Eltern und die Familie ging ihm über alles. Da es seine Arbeitszeit zuließ, erledigte er nach der Arbeit für seine Eltern die Einkäufe und fuhr seine Eltern immer zu den Arztterminen.
Anfang letzten Jahres, verschlimmerte sich aber der Gesundheitszustand seiner Muter so arg, dass sie zum Pflegefall wurde. Erst übernahm seine kleine Schwester die Pflege, schaffte es aber nicht alleine, so dass mein Freund ihr mithalf.
Die Sorgen um seine Mutter und der Druck in der Arbeit machten ihm arg zu schaffen. Eines Tages wurde er ins Personalbüro gerufen, und man hat ihm quasi vor die Wahl gestellt, seine Mutter in Pflege zu geben, oder er könne seinen Posten nicht weiter ausführen. Ein Pflegedienst, oder ein Pflegeheim könnten sie sich aber nicht leisten und so entschied er sich als "normaler Arbeiter" in der Fabrik weiterzuarbeiten.
Letztes Jahr im Januar wurde dann seine Mutter in die Pflegestufe 3 eingestuft und mit ihrer Gesundheit ging es rapide bergab. Mein Freund hat dann auch noch ein Magengeschwür bekommen und war selber lange Zeit im Krankenhaus.
Aber während der ganzen Zeit hat er sich nichts anmerken lassen. (Ich habe erst dieses Jahr im Sommer von seinen Problemen in der Arbeit erfahren, durch eine seiner Arbeitskollegen.)
Diesen April dann, wurde seine Mutter so arg krank, dass sie rund um die Uhr versorgt werden mußte, deshalb gab mein Freund seinen Job auf und übernahm die Pflege.
Mitte Mai starb aber seine Mutter.
Ich habe ihn noch nie so verzweifelt gesehen. Er ist bei der Beerdigung zusammengebrochen. Danach hatte er sich für ein paar Wochen zurückgezogen. Diese Auszeit brauchte er einfach und ich habe es auch verstanden. Schlieslich hatte er fast drei Jahre fast den ganzen Tag gearbeitet. Klingt jetzt komisch, war aber so. Er war fast 10h in der Arbeit und danach war er kaum daheim klingelte schon das Telefon, weil seine Schwester ihn für die Pflege brauchte. Oft kam er nur auf 1 bis 2h Schlaf.
Im Sommer schien es ihm aber wieder besser zu gehen. Wir waren oft schwimmen und da ich nur halbtags arbeitete konnten wir viel gemeinsam unternehmen. Auch seine Arbeitssuche erledigte er mit viel Elan. Er fuhr oft zu Bewebungsgesprächen und war zuversichtlich eine Stelle zu bekommen.
Irgendwann aber fing er wieder an sich abzukapseln. - Das fällt mir erst jetzt so richtig auf. - Er saß nur noch den ganzen Tag am PC und spielte Sims. Er fing an mit den Sims Filme zu machen und ich dachte mir, lass ihn einfach, es ist einfach ein Ausgleich für ihn.
Im September habe ich dann mit meiner Ausbildung zum Heilerzieher angefangen. Ich bin also Tagsüber in der Schule oder im Praktikum.
Ich muß in der Früh um 4:30 aufstehen um meinen Zug zu erwischen. Oft sitzt dann aber mein Freund im Wohnzimmer und weint. Ich fragte ihn vor kurzem wie lange das schon so geht und er sagte, dass das seit der Beerdigung so ist. Auch hat er mir verraten, dass er es noch nicht geschafft hat das Grab seiner Mutter zu besuchen, oder seinen Vater.
Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird alles immer schlimmer. Neulich konnte ich ihn bewegen, mit mir auf dem Weihnachtsmarkt zu gehen. Er war erst ganz lustig und fröhlich, aber dann trat ein Chor auf und sang Weihnachtslieder und da ist er neben mir in Tränen ausgebrochen und einfach weggelaufen. Als ich nach Hause kam war er schon da. Und meinte, dass es ihn vor Weihnachten graust.
Kann ich auch verstehen, mir würde es nach dem Tod eines Familienmitglieds nicht anders gehen.
Mittlerweile ist er aber nur noch ein seelisches Wrack. Er geht kaum noch vor die Tür und sagt auch fast nichts mehr. Nicht mal wenn sein Patenkind da ist. Die zwei waren immer ein Herz und eine Seele und haben immer gemeinsam Märchen gelesen. Er findet jetzt meinstens ein Ausrede, um sein Patenkind wieder loszuwerden.
Irgendwie schafft er sich eine eigene Wellt und läßt niemanden an sich ran. Auch mich nicht. Das einzige was er noch regelmäßig macht, ist bei euch im Forum aktiv zu sein und Sims zu spielen. Manchmal setzt er sich auch an sein Keyboard und spielt stundenlang. Meist hat er dann Tränen in den Augen.
Ehrlich gesagt, habe ich Angst um ihn. Er hatte vor ein paar Wochen einen kleinen Unfall. Er hat die Hecke zurückgeschnitten und sich dabei an der linken Hand die ganze Fingerkuppe abgeschnitten und sich die Strecksehne verletzt. Ich war zu der Zeit kurz weg zum Einkaufen. So ca. 20 min. Als ich ihn dann fand, saß er an der Wand in einer Lache aus Blut. Er meinte nur noch ich sollte mir keine Sorgen machen es ist nicht so schlimm und wenn doch, dann kommt er jetzt endlich heim.
Vorgestern, ist er am PC gesessen und hat nebenbei Musik gehört. Er hat ein große Musiksammlung auf seiner Festplatte. Auf ein mal sprang er auf, zog sich an und kam Stunden später erst wieder. Er war nur noch ein Häufchen Elend.
Wenn ich an diesen Sommer denke und wie er jetzt ist, dann könnte man meinen es sind fast zwei verschiedene Menschen.
Ich hoffe, dass er sich bald fängt und wieder der Alte wird auf alle Fälle kanner sich meiner Hilfe und Unterstützung sicher sein.
Ich bedanke mich nun für das "Zuhören" und vielleicht, verirrt sich ja mein "Schneckerl hier her und ließt das alles und findet sich wieder zu sich selbst.
Lg
Zwerghahn
Ich weiß auch, dass es so einen ähnlichen Thread schon gibt, finde es aber unpassend da zu posten.
Ich möchte euch hier von meinem Freund erzählen. Er war eigentlich ein recht lebenslustiger und kreativer Mensch. Er hat aktiv Theater gespielt, Musik gemacht und liebte Mittelaltermärkte. Vor ein paar Jahren, wollte er sich weiterbilden und machte deshalb eine Ausbildung zum Lebensmittelverarbeitungstechniker. Er war sogar mit einer der Besten seines Jahrgangs; Bundesweit.
Nun, als er seine erste Stelle als Techniker (Schichtführer in einer Fabrik) antrat, wurde er von seinen Kollegen sehr unter Druck gesetzt. Ich vermute, das lag daran, weil mein Freund einfach die Bessere Ausbildung hatte und als Abteilungsleiter vorgesehen war.
Zur gleichen Zeit wurde seine Mutter krank, Sie hatte Probleme mit dem Herzen. Sie mußte denn ganzen Tag am Sauerstoff hängen. Das belastete meinen Freund sehr,
er hatte nämlich ein recht gutes Verhältnis zu seinen Eltern und die Familie ging ihm über alles. Da es seine Arbeitszeit zuließ, erledigte er nach der Arbeit für seine Eltern die Einkäufe und fuhr seine Eltern immer zu den Arztterminen.
Anfang letzten Jahres, verschlimmerte sich aber der Gesundheitszustand seiner Muter so arg, dass sie zum Pflegefall wurde. Erst übernahm seine kleine Schwester die Pflege, schaffte es aber nicht alleine, so dass mein Freund ihr mithalf.
Die Sorgen um seine Mutter und der Druck in der Arbeit machten ihm arg zu schaffen. Eines Tages wurde er ins Personalbüro gerufen, und man hat ihm quasi vor die Wahl gestellt, seine Mutter in Pflege zu geben, oder er könne seinen Posten nicht weiter ausführen. Ein Pflegedienst, oder ein Pflegeheim könnten sie sich aber nicht leisten und so entschied er sich als "normaler Arbeiter" in der Fabrik weiterzuarbeiten.
Letztes Jahr im Januar wurde dann seine Mutter in die Pflegestufe 3 eingestuft und mit ihrer Gesundheit ging es rapide bergab. Mein Freund hat dann auch noch ein Magengeschwür bekommen und war selber lange Zeit im Krankenhaus.
Aber während der ganzen Zeit hat er sich nichts anmerken lassen. (Ich habe erst dieses Jahr im Sommer von seinen Problemen in der Arbeit erfahren, durch eine seiner Arbeitskollegen.)
Diesen April dann, wurde seine Mutter so arg krank, dass sie rund um die Uhr versorgt werden mußte, deshalb gab mein Freund seinen Job auf und übernahm die Pflege.
Mitte Mai starb aber seine Mutter.
Ich habe ihn noch nie so verzweifelt gesehen. Er ist bei der Beerdigung zusammengebrochen. Danach hatte er sich für ein paar Wochen zurückgezogen. Diese Auszeit brauchte er einfach und ich habe es auch verstanden. Schlieslich hatte er fast drei Jahre fast den ganzen Tag gearbeitet. Klingt jetzt komisch, war aber so. Er war fast 10h in der Arbeit und danach war er kaum daheim klingelte schon das Telefon, weil seine Schwester ihn für die Pflege brauchte. Oft kam er nur auf 1 bis 2h Schlaf.
Im Sommer schien es ihm aber wieder besser zu gehen. Wir waren oft schwimmen und da ich nur halbtags arbeitete konnten wir viel gemeinsam unternehmen. Auch seine Arbeitssuche erledigte er mit viel Elan. Er fuhr oft zu Bewebungsgesprächen und war zuversichtlich eine Stelle zu bekommen.
Irgendwann aber fing er wieder an sich abzukapseln. - Das fällt mir erst jetzt so richtig auf. - Er saß nur noch den ganzen Tag am PC und spielte Sims. Er fing an mit den Sims Filme zu machen und ich dachte mir, lass ihn einfach, es ist einfach ein Ausgleich für ihn.
Im September habe ich dann mit meiner Ausbildung zum Heilerzieher angefangen. Ich bin also Tagsüber in der Schule oder im Praktikum.
Ich muß in der Früh um 4:30 aufstehen um meinen Zug zu erwischen. Oft sitzt dann aber mein Freund im Wohnzimmer und weint. Ich fragte ihn vor kurzem wie lange das schon so geht und er sagte, dass das seit der Beerdigung so ist. Auch hat er mir verraten, dass er es noch nicht geschafft hat das Grab seiner Mutter zu besuchen, oder seinen Vater.
Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird alles immer schlimmer. Neulich konnte ich ihn bewegen, mit mir auf dem Weihnachtsmarkt zu gehen. Er war erst ganz lustig und fröhlich, aber dann trat ein Chor auf und sang Weihnachtslieder und da ist er neben mir in Tränen ausgebrochen und einfach weggelaufen. Als ich nach Hause kam war er schon da. Und meinte, dass es ihn vor Weihnachten graust.
Kann ich auch verstehen, mir würde es nach dem Tod eines Familienmitglieds nicht anders gehen.
Mittlerweile ist er aber nur noch ein seelisches Wrack. Er geht kaum noch vor die Tür und sagt auch fast nichts mehr. Nicht mal wenn sein Patenkind da ist. Die zwei waren immer ein Herz und eine Seele und haben immer gemeinsam Märchen gelesen. Er findet jetzt meinstens ein Ausrede, um sein Patenkind wieder loszuwerden.
Irgendwie schafft er sich eine eigene Wellt und läßt niemanden an sich ran. Auch mich nicht. Das einzige was er noch regelmäßig macht, ist bei euch im Forum aktiv zu sein und Sims zu spielen. Manchmal setzt er sich auch an sein Keyboard und spielt stundenlang. Meist hat er dann Tränen in den Augen.
Ehrlich gesagt, habe ich Angst um ihn. Er hatte vor ein paar Wochen einen kleinen Unfall. Er hat die Hecke zurückgeschnitten und sich dabei an der linken Hand die ganze Fingerkuppe abgeschnitten und sich die Strecksehne verletzt. Ich war zu der Zeit kurz weg zum Einkaufen. So ca. 20 min. Als ich ihn dann fand, saß er an der Wand in einer Lache aus Blut. Er meinte nur noch ich sollte mir keine Sorgen machen es ist nicht so schlimm und wenn doch, dann kommt er jetzt endlich heim.
Vorgestern, ist er am PC gesessen und hat nebenbei Musik gehört. Er hat ein große Musiksammlung auf seiner Festplatte. Auf ein mal sprang er auf, zog sich an und kam Stunden später erst wieder. Er war nur noch ein Häufchen Elend.
Wenn ich an diesen Sommer denke und wie er jetzt ist, dann könnte man meinen es sind fast zwei verschiedene Menschen.
Ich hoffe, dass er sich bald fängt und wieder der Alte wird auf alle Fälle kanner sich meiner Hilfe und Unterstützung sicher sein.
Ich bedanke mich nun für das "Zuhören" und vielleicht, verirrt sich ja mein "Schneckerl hier her und ließt das alles und findet sich wieder zu sich selbst.
Lg
Zwerghahn