Urlaub - aber abseits von Luxus und Tourismus

Bacardi

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Fast jeder fährt gern in den Urlaub - meistens aber in Hotels mit gewissen Standard, Luxus, Angeboten, Shows etc.

Nun gibt es, zumindest in Westeuropa und Industriestaaten, keine großartigen Unterschiede, ob man in Hotels, Ferienwohnungen oder vielleicht bei Freunden/Bekannten/Verwandten wohnt. Wie sieht es aber aus in Ländern, in denen die Tourismuszentren einen krassen Gegensatz zur Realität der Bewohner des Landes stehen? In Ländern, in denen der Lebensstandard weit unter unserem ist? Als Beispiel könnte man schon manche Länder Osteuropas nennen, aber natürlich auch den Großteil von Asien/Afrika/Lateinamerika. Mich würde interessieren, ob es hier jemanden gibt, der der schon seinen Urlaub verbracht hat, aber nicht im Luxushotel, sondern irgendwo bei Bekannten oder Privatpersonen und mit den dort herrschenden Lebensbedingungen auskommen musste. Die meisten, die so ihren Urlaub verbringen, machen das ja häufig, weil sie dort Bekannte/Verwandte haben, und diese regelmäßig besuchen.

Mich würde interessieren, wie ihr dort zurecht gekommen seid. War die Umstellung am Anfang sehr schwierig? Ist es schwer, sich dem Leben, der Kultur, den Bedinungen dort anzupassen, und die Mentalität zu verstehen?(Gilt natürlich auch für alle, die längere Zeit in solchen Ländern verbringen)


Und an alle, die das noch nicht gemacht haben (was sicherlich den größten Teil hier betreffen wird): Würdet ihr diese Erfahrungen machen wollen? Wie stellt ihr es euch vor?


Ich selbst werde ja nächstes Jahr mit einen Bekannten für ein paar Wochen in sein Heimatland fliegen. Ich freue mich total darauf, auch wenn es doch eine riesen Umstellung sein wird. Schon allein, weil ich kaum die Sprache sprechen kann. Außerdem wird es wohl irgendwie komisch sein, auf einmal in einer völlig anderen Umgebung zu stecken, und den Alltag dort zu erfahren. Stromausfälle an der Tagesordnung, weit und breit kein PC, fast keine Autos. Ich hoffe, mir wird es nicht allzu schwer fallen, meinen ganzen "Luxus" (und damit meine ich auch Sachen wie unsere sanitären Anlagen, Geschäfte, deren Regale immer gefüllt sind...), den ich gewöhnt bin, nicht sehr nachzutrauern. Und es wird sicher auch so viele kleine Sachen geben, die hier ganz anders laufen als dort...:ohoh:

Einerseits freue ich mich natürlich riesig, andererseits wird mir auch immer ein bisschen mulmig, weil ich den Leuten dort keine Umstände bereiten will, indem ich ständig "Luxus" erwarte oder verlange. Ich freue mich seit einem 3/4 Jahr darauf, und werde dies auch noch über ein Jahr lang machen müssen, einfach, weil ich weiß, dass es die beste Zeit meines bisherigen Leben wird. :)
 
Meine Arbeitskollegin reist jedes Jahr über einen Monat allein nur mit einem Rucksack durch Thailand.... also ehrlich gesagt ist das nicht mein Ding. Für mich soll Urlaub auch Urlaub sein und kein Kampf mit den Schaben um Wasser und Brot *g* Aber jedem wie er's mag....
 
Weder habe ich so einen "Urlaub" gemacht noch plane ich es. Ich will im Urlaub Sonne, Luxus, viele Geschäfte und keine Probleme. Mich reizt so ein Verreisen, wie du es beschrieben hast, kein Stück. Genauso wenig möchte ich überhaupt ein Land besuchen, wo extrem arme Menschen leben. Was soll ich denn da? Denen beim Hungern zugucken? Ändern kann ich daran nichts und ich käme mir da überflüssig vor. Länder wie Südafrika mögen zwar eine schöne Landschaft und schöne Hotels haben, aber aufgrund der Armut würde ich da keinen Urlaub machen. Elend will ich im Urlaub nicht sehen und ich möchte auch nicht beklaut werden.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich zwar nicht berichten, aber die Französischschüler unserer Stufe haben mehrere Wochen in Frankreich verbracht und kamen ganz erstaunt wieder, weil es dort den ganzen Luxus, den man normalerweise hier gewohnt ist, nur im kleinen Maße gibt.

So berichteten sie, dass die Häuser viel kleiner und spärlicher eingerichtet seien, es keine Playstation usw. gäbe, man dort nicht dreimal die Woche zu McDonalds gehe usw..

Ich fände es sehr interessant so einen "Urlaub" zu verbingen, da es immer toll ist neue Erfahrungen zu sammeln und mehr über andere Menschen, andere Lebensstile, andere Sitten zu erfahren. Andererseits ist es jedoch bestimmt sehr erschrecknd und verstören ein extrem armes Land wie Südafrika zu besuchen, da kommt man sich wahrscheinlich ungeheuer hilflos und eklig vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Urlaubserfahrung kann ich da nicht helfen. Aber ich habe zwei Studentensommer a 6 Wochen einmal in Russland und einmal in Bulgarien verbracht.

Es war bei beiden kein Luxus, sondern abgewohnte Studentenheime oder Holzbaracken. Jeweils mit Kakerlaken besiedelt, verstopften Abflüssen und Selbstversorgung in Moskau.

Das ist weit weg von Urlaub in Hotels. Es war eine tolle Lebenserfahrung und irgendwie haben wir uns durchgeschlagen. Erstaulich war wirklich, wie schnell man beginnt, die Landessprache russisch mehr als aus der Schulausbildung heraus zu verinnerlichen.
 
@Felina
Ich würde sagen, dass die Franzosen nicht so häufig zu McDonald`s gehen ist eine Form von Esskultur nicht wegen Armut.
Auch ist das Pro-Kopfeinkommen in Frankreich genauso hoch wie in Deutschland.
Ich glaube bei Schüleraustauschen zwischen westlichen Ländern kommt es auch sehr auf das soziale Milieu der jeweiligen Schulen an. Wenn ich einen Austausch zwischen München und Manchester mache findet sich voraussichtlich ein soziales Gefälle zwischen den Familien. Umgekehrt kann das aber auch für einen Austausch zwischen London und Gelsenkirchen gelten.
 
Man kann durchaus eine schöne Zeit verbringen, ohne vom Luxus umgeben zu sein. Ich bin ohne viel Luxus (oder dem, was in den westlichen Ländern als Luxus galt oder gilt) aufgewachsen, war trotzdem ein glückliches Kind und habe eine Menge für das Erwachsensein mitgenommen.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Rucksackurlaub in Thailand gemacht, und es war klasse. Wir haben damals in keinen Luxushotels gewohnt sondern in einfachen (für die Verhältnisse hier zu Lande wahrscheinlich eher primitiven) Unterkünften übernachtet. Vor allem im Süden des Landes auf einer der Inseln war es toll, da hat es mich null geschert, dass das Bad winzig war (zum Glück gab es überhaupt ein Klo ;) ), denn die Bungalows waren direkt am Strand. Etwas unheimlich war es, als es ein Gewitter und Regen gab, und man sich nicht traute, rauszugehen, weil die Stromleitungen zum Teil aus der Erde ragten, aber da war man eben vorsichtig und hat sein Verhalten dementsprechend angepasst.
Und ich muss ehrlich sagen, dass es ganz toll war, dort freundlichen und gelassenen Menschen zu begegnen, die immer ein Lächeln für einen übrig hatten. Das hat mich persönlich vollkommen dafür entschädigt, nicht im Luxus zu "schwelgen".

Hakse
 
DodotheGoof schrieb:
@Felina
Ich würde sagen, dass die Franzosen nicht so häufig zu McDonald`s gehen ist eine Form von Esskultur nicht wegen Armut.
Auch ist das Pro-Kopfeinkommen in Frankreich genauso hoch wie in Deutschland.
Ich glaube bei Schüleraustauschen zwischen westlichen Ländern kommt es auch sehr auf das soziale Milieu der jeweiligen Schulen an. Wenn ich einen Austausch zwischen München und Manchester mache findet sich voraussichtlich ein soziales Gefälle zwischen den Familien. Umgekehrt kann das aber auch für einen Austausch zwischen London und Gelsenkirchen gelten.

Das kann natürlich stimmen, da sie den Austausch nicht in Paris, sondern in verschiedenen Kleinstädten verbracht haben.
Unsere Lehrerin bestätigte jedoch die Erfahrungen dieser Schüler, sie sagte, dass die Franzosen allgemein nicht so verwöhnt seien, wie wir.

Bei den französischen Jugendlichen, die zu uns nach Deutschland kamen, konnte man jedoch nicht feststellen, dass sie von dem Luxus hier beieindruckt waren o.Ä..
Sie trugen jedenfalls ebenso Markenkleidung wie wir auch.
 
Nicht im Urlaub, aber beruflich war ich einige Zeit in Brasilien. Die Umstellung war alleine vom Klima her ziemlich einschneidend. Nach einiger Zeit lernte ich über die einheimischen Kollegen die Ängste und Sorgen der Menschen dort kennen. Es ging um die elementarsten Dinge: Essen, Gesundheit, Familie, Arbeit. Korruption und polizeiliche Willkür war allerorten. Es konnte sogar gefährlich sein sich ohne gewisse Informationen alleine in den Städten zu bewegen. Manchmal war das Elend unerträglich. Man schätzte plötzlich die heimische Meinungs- und Bewegungsfreiheit.
Es war trotzdem imponierend, wie zuversichtlich und voller Lebensfreude die Menschen dort mit diesen Umständen umgingen. Ich staunte und konnte nur lernen. Lernen, nichts als selbstverständlich zu erachten, lernen, was wirklich zählt im Leben und wie wenig zum glücklich sein genügt. Für diese Lektion musste ich den Menschen, von denen einige zu wahren Freunden wurden, danken, aber ich hatte stets im Bewußtsein dort nicht bleiben zu müssen oder zu wollen. Die Erziehung, das Land und das soziale Umfeld, in dem man aufwächst, prägt einen doch zu sehr, um auf die Dauer eine so gravierende Umstellung seines Lebens auf sich nehmen zu wollen.

Was den Urlaub ohne Luxus betrifft: Ich halte ihn sogar für den besseren Urlaub. All-inclusiv-Hotelbunker sind nicht nur ökologisch, sondern auch sozial für das Urlaubsland und deren Bevölkerung fatal. Außerdem sind sie austauschbar, ob in der Karibik, am Golf oder auf den Balearen. Sie sind so fad, wie holländische Tomaten.
Selbst an der türkischen Riviera oder auf Mallorca ist es möglich in kleinen und umweltbewußten Unterkünften das Alltagsleben der Menschen, so man dies überhaupt will, kennen zu lernen. Und bei allem ist Zeit gefragt: Die Ziele sollten weniger, dafür intensiver erlebt sein.
 
Früher gab es für mich nichts schöneres und entspannenderes, als den Urlaub abgelegen in den Bergen, in einer Alphütte zu verbringen. Auch mein Sohn war immer sehr begeistert davon, obwohl es da keinen Strom gab, man sich draussen am Brunnen waschen musste und auch sonst jeglicher Luxus fehlte.
Morgens nach dem aufstehen heisst es erst mal, Holz holen und den Ofen einfeuern, um Kaffee zu kochen. Einkaufen musste sehr gut überlegt sein, denn dieser wurde zu einer eintägigen Wanderung ins Dorf. Da muss man dann vorher sehr gut überlegen was man braucht, denn einfach "schnell noch was einkaufen gehen" war nicht möglich.
Licht gab's nur von Petrollampen und die Wäsche musste ich draussen im grossen Zuber waschen.
Für uns war das sicher eine der schönsten und eindrücklichsten Erfahrungen. Gerade weil man für alles einfach viel mehr Zeit benötigt, erscheint einem das Leben doch vieles "einfacher" und ruhiger. Zu Hause habe ich jedenfalls immer wieder gestaunt, mit wie vielen technischen Errungenschaften wir heute leben und wievieles eigentlich verloren gegangen ist. Ohne Strom und natürlich auch ohne TV, Radio, PC etc. ergeben sich viel mehr Gespräche und man sitzt Abends im Schein der Petrollampen zusammen und macht Spiele oder diskutiert.

Eine weitere Erfahrung habe ich in Aegypten gemacht, als ich dort privat bei einer Familie eingeladen war. Natürlich, Aegypten ist ein Tourismusland, allerdings leben die Einheimischen in den ländlichen Gebieten noch wie vor 100 Jahren. Es war für mich sehr interessant, deren Lebensweise und Kultur aus nächster Nähe mitzuerleben und zu erfahren. Ich würde es jedenfalls immer wieder machen.

LG
Nef
 
Ich will im Urlaub einen gewissen Luxus haben, schließlich will ich mich erholen. Deswegen bin ich auch kein Fan von Wanderreisen, bzw. auf Sport fixierte Reisen, Rucksacktouren und eben soetwas. Ich bin verwöhnt und stehe dazu ;)
 
@Bacardi: Du wirst dort sicherlich viel Spaß haben und wirst den Luxus überhaupt nicht vermissen. Du wirst so viel Neues erleben und sehen, daß Dich die kleinen Fehler wahrscheinlich überhaupt nicht stören. Und zum Playstation oder Computerspielen fliegst Du dort sicherlich nicht hin;)

Ich freue mich schon wenn es soweit ist und Du uns allen davon berichtest:)

Bis jetzt habe ich noch nie solch einen Urlaub unternommen. Außer wie bei Nefertary bin ich früher oft mit meinen Eltern auf Berghütten, was ich jetzt aber nicht mitzähle, denn es war in den Alpen und innerhalb von ein paar Stunden konnte man das nächste Dorf mit allen Annehmlichkeiten erreichen.
Ich bevorzuge zwar schöne Hotels, wäre aber nicht abgeneigt auch einmal in einem Zelt oder einer Blechhütte zu übernachten, da manche Landstriche die ich mir gerne anschauen würde einfach keine Hotels haben. Und nur weil kein Fön im Bad hängt möchte ich nicht auf das Unbekannte und Neue verzichten.
Ein Vorteil haben solche Reisen sicher auch, man wird nie auf den langweiligen Standart-Tourist stoßen.:)
 
ich hab mal ne Woche in Tunesien verbracht. Wir haben uns einen Bungalow im Hinterland gemietet. Leider wars im Winter und wir hatten keine Heizung und Wasser ging auch nur, wenn wir Glück hatten. Zu allem Überfluss habe ich dann ne Grippe bekommen und hatte 40° Fieber. Naja. musste ich halt zu nem tunesischen Arzt. Mir war zwar nicht so wohl dabei, aber ich lebe noch. Es war auf jeden Fall ne Erfahrung, und man lernt viel über das alltägliche Leben. Hotels sind zwar toll, ist aber wie ne Traumwelt. Vom eigentlichen Land bekommt man aber so nix mit.
 
mach gern wasserwanderurlaub. sprich, jeder hat einen kleinen sack wo seine wenigen sachen reinkommen,dann nimmt man sichein kajak, tut seinen kleinen sack in die eine lucke. die andere lucke ist für verpflegung, sonstiger übriger platz ist für das zelt und den schlafsack. und schon gehts los. ab aufs wasser und losgepaddelt. am abend sucht man sich dann ein ruiges plätzchen und zeltet die nacht über.
gut richtig abenteuerlich ist das wohl auch nicht weil man ja dann doch mal an nem örtchen vorbeikommt und an der schleuse mal schnell ein eis kauft. ;)
aber sonst verzichtet man da ja auch auf jeglichen luxus. keine klos oder duschen, fernseher, radio und so...
 
Ich mache fast nur Urlaub abseits von Luxus und Tourismus. In den letzten Jahren war ich beispielsweise mit meinen türkischen Freunden bei deren Familien in den Bergregionen rund um das Taurus Gebirge. Das ging dann 4 Wochen unter Ziegen, Hühnern und dem Minimal Lebenstandard.
Dann war ich mehrere Wochen mit Beduinen im Sinai unterwegs. Dann 2 Wochen bei Ausgrabungen in Israel in der Nähe des See Genezareth; zwei Wochen mit Freunden und einem Jeep durch Jordanien usw. usf. Ich denke, wer einen Bürojob so wie ich hat, muß sich nicht unbedingt 2-3 Wochen an einen Strand legen um auszuruhen - das ist Bewegung und Abwechslung angesagt. Mir macht ein solcher Urlaub Spaß und das ist es was Urlaub eigentlich machen sollte - egal in welcher Form :)

Dieses Jahr ist aber absoluter Luxus angesagt: Es geht nach Chicago zu Freunden, dann 1 Woche Las Vegas - wir haben das Venetian Hotel komplett gemietet sowie den Las Vegas Speedway, wo ich dann auch fahren werde (mit einer vom Club gesponsorten Viper SRT/10). Danach gehts dann mit einem SUV von Vegas durchs Death Valley, Yosemite NP nach San Francisco *freu* :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ich war mit ein paar aus meiner Schule im Mai in Minsk, Weißrussland, weil es dort so viele krebskranke und arme Kinder gibt. Wir haben ihnen viele Geschenke und Obst mitgebracht. Die meisten kannte diese frischen Sachen so gar nicht..
Jeden Tag aufs neue war das ein ziemlicher Schock für uns, wie wir sahenwie arm die Leute ausserhalb der "reichen" Stadt wirklich sind...
Und am letzten Tag waren wir in der Kinderkrebsklinik von Österreich in Minsk . Das war sicher das ärgste was ich bisher gesehen hab.. Die ganzen kleinen Kinder denen wegen der Chemotherapie (schreibt man das so?) die Haare ausgefallen waren.. Und die waren aber trotzdem alle so lustig und gut drauf !
Wenn ich die Chance hätt noch einmal dorthin zu fliegen, würd ich es ganz sicher trotzdem machen. Das wars mir wirklich wert
 
Für mich wäre dies nichts... ich brauche irgendwie diesen ganzen "Luxus". Nennt mich verwöhnt oder sonstwas, aber das möchte ich nicht missen.

Ganz krass sind mir diese Unterschiede letztes Jahr bei meinem Tunseien-Urlaub aufgefallen: Eine große Straße, die nicht weit vom Strand verlief, grenzte wirklich die Armut, also das reale Leben, und den Luxus ab. Auf der einen Straßenseite die Traumhotels schlechthin und auf der anderen Seite, kleine heruntergekommende Hütten, in denen die Stadtbewohner lebten. Das war wirklich wahnsinn, so ein gewaltiger Unterschied auf so kleinem Raum...
 
Fuchur schrieb:
@Bacardi: Du wirst dort sicherlich viel Spaß haben und wirst den Luxus überhaupt nicht vermissen. Du wirst so viel Neues erleben und sehen, daß Dich die kleinen Fehler wahrscheinlich überhaupt nicht stören. Und zum Playstation oder Computerspielen fliegst Du dort sicherlich nicht hin;)

Ich freue mich schon wenn es soweit ist und Du uns allen davon berichtest:)
Du wirst der erste sein, der mit Fotos von meiner Familie und meinem neuem "Zuhause" überschwemmt wird.=)

Ich freue mich schon wahnsinnig darauf. Und ja, genau vor Kleinigkeiten habe ich Angst. Dass ich das halbe Haus zusammenschreie, weil irgendwo Insekten rumkriechen, dass ich mich irgendwie ekle, weil es dort meiner Meinung nach nicht sauber ist - aber ich denke, dass ist wirklich nur Gewohnheit, und nach ein paar Tage werde ich solche kleine Fehler, wie ich hoffe, schon als Normalität betrachten.

Aber genauso mulmig wird mir, wenn ich daran denke, so viele Leute kennen zu lernen, mit denen ich mich, ohne die Hilfe meiner Bekannten, wohl nur auf einem Minimum verständigen kann. Allerdings wird auch dies nicht so schlimm werden, ich konnte ja schon einige kennenlernen, die bei Verwandten in Deutschland zu Besuch waren, und die dort in der Nähe wohnen. Und die Verständigung hat geklappt, trotz der Sprachbarriere.

Sonst ist es wohl nur die allgemeine Angst vor etwas Neuem und Unbekannten. Aber ich bin froh und dankbar, dass ich diese Erfahrung mache darf, und ich denke, es wird auch nicht die letzte sein.
(Vor allem, weil ich dort anscheinend schon als Schwiegertochter gehandelt werde. *ohoh*)

Normalerweise brauche ich auch einen bestimmten Luxus, aber ich bin mir sicher, dass alles, was ich dort erleben werde, das Bedürfnis nach Luxus ziemlich zum Abklingen bringen wird. ;)
 
@bacardi

darf ich fragen wohin du reist ? wenn ichs nicht übersehn hab dann hast dus noch nicht erwähnt -fg-
 
simsphoebe schrieb:
@bacardi

darf ich fragen wohin du reist ? wenn ichs nicht übersehn hab dann hast dus noch nicht erwähnt -fg-
Achso, stimmt, hatte ich ganz vergessen, ist eigentlich nur der PE ein Begriff - Kuba. :)

EDIT: Und ich zähle schon die Tage. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bacardi schrieb:
Achso, stimmt, hatte ich ganz vergessen, ist eigentlich nur der PE ein Begriff - Kuba. :)

EDIT: Und ich zähle schon die Tage. ;)
Jetzt bin ich wirklich neidisch.
Das ist eines der wenige Traumziele, die ich mir noch wünsche. Abseits des Tourismus das Land und die Menschen kennenlernen.
Ich hoffe Du wirst ein Tagebuch führen und uns über fast jede Minute berichten.

Ich fahre in einigen Tagen nach Kiskunmajsa. Ein kleiner Ort in der ungarischen Tiefebene. Seit 1992 war ich jedes Jahr dort (außer letztes Jahr).
Auch wenn es den meisten Menschen dort nicht wirklich schlecht geht, sieht man doch gewaltige Unterschiede.Die meisten Menschen jungen und mittleren Alters führen ein Leben, welches dem westeuropäischen Standart entspricht. Aber es gibt auch sehr viele alte Menschen die in Armut leben. Die Gegensätze werden einem meist erst dann bewußt, wenn man mal in ein Dorf abseits der Hauptstraßen kommt.
Leider wird der Ort immer mehr vom Tourismus erschlossen. Ich mag es doch viel lieber ganz ruhig. Auf "meinem" Campingplatz kann ich mir ein Platz nach meinem Geschmack aussuchen. Der Platz ist nicht zu überlaufen und es gibt immer wieder einige bekannte Gesichter zu sehen. Die "Mischung" ist auch ganz angenehm. Deutsche, Holländer, Belgier, Österreicher und Ungarn bilden die Hauptgruppe. Aber alles schön durcheinandergewürfelt. Keine Gruppenbildung und alle helfen sich untereinander.
Der Urlaub dort ist für mich die schönste Zeit im Jahr.
 
Hoschi schrieb:
Jetzt bin ich wirklich neidisch.
Das ist eines der wenige Traumziele, die ich mir noch wünsche. Abseits des Tourismus das Land und die Menschen kennenlernen.
Ich hoffe Du wirst ein Tagebuch führen und uns über fast jede Minute berichten.
Ich werde wohl sehr viel zu berichten haben, und ich hatte mir vorgenommen, jeden Tag eine Art Postkarte zu verfassen, an eine Freundin, die aber nicht wirklich abgeschickt werden wird. Also eine Art Tagebuch, ja. Und nachdem ich ein paar persönliche Sachen entfernt habe, kann ich es auch gerne hier veröffentlichen.

So ein Leben mitten im kubanischen Sozialismus (bitte, lass Castro da noch leben und regieren :ohoh: ) und im Alltag...ich fang schon wieder an zu träumen. Seit man mir die Möglichkeit anbot, mitzufliegen, bin ich hin und weg von der Idee. Ich weiß nicht, was mich von Anfang an an diesem Land fasziniert hat. Ich werde 3 bis 4 Wochen bei der Familie eines Bekannten wohnen, also mittendrin im Leben. Nicht sehr weit bis zum Meer, weniger als 50 km, aber keine Touristenstrände. Ich kanns kaum erwarten. Auch wenn ich, worums hier ja eigentlich geht, wohl mehr oder weniger Anpassungsschwierigkeiten haben werde. Aber hey, ich kenne ein paar von diesem Menschen jetzt schon sehr gut, und ich weiß, dass ich da in besten Händen sein werde. ;)
 
Hi,
bin schon öfters mit Eltern und einmal auch mit Freunden nach Südostasien gereist, teils in Hotels, die dem "westlichen" Standard entsprechen, teils haben wir aber auch Rundreisen durchs Land gemacht, die größtenteils, naja, "einheimischer" waren, oft heruntergekommen, total andere Essensgewohnheiten (hatte an Ostern auf den Philippinen da prompt ne fette Magenverstimmung, hohes Fieber inklusive Fantasieren :D Aber was solls..) und eben einfach alles simpler, "dreckiger", anders eben. Solche Bedingungen hab ich bis jetzt am krassesten z.B. in Kambodscha, Vietnam, eben den Philippinen erlebt, das ist echt ne krasse Umstellung, wenn man davor noch in nem vergleichsweise "luxuriösem" Hotel in der Stadt gewohnt hat, aber ehrlich gesagt find ichs komisch, in ein weit entferntes Land zu reisen, nur um schöne Strände zu sehen, im Pool zu schwimmen und Cocktails zu schlürfen. Z.B. auf Mallorca okay, aber in nem "exotischeren" Land, wo alles so ganz anders ist, nichts vom eigentlichen Land gesehen haben.. würde mir irgendwie nicht gefallen, weil ich dann nicht das Gefühl hätte, richtig dagewesen zu sein. Ich brauch im Urlaub schon auch meinen "Luxus" für einige Tage, aber nur in nem Hotel sitzen und den Rest zu "verpassen"... weiß nicht, warum fährt man dann in so ein Land? Die Tatsache, dass so vieles irgendwie heruntergekommen und eben komplett anders ist, muss nicht heißen, dass es total kacke ist, persönliche Erlebisse, Erfahrungen oder netter Kontakt mit Einheimischen kann das alles ändern .. klar, in manchen Ländern ist die Armut sehr hoch, aber diesen Satz von weiter oben "Man kann sowieso nix dran ändern" halt ich auch nicht unbedingt für richtig.. man kann natürlich nicht sämtliche Einwohner mit Kohle überschwemmen, auf den Straßen rumrennen und jedem was in die Hand drücken kommt natürlich auch nicht so super... aber wenn man zum Beispiel nette Bekanntschaften macht, weiß nicht.. wir haben da ein Mädchen kennengelernt, das in einem Restaurant kellnerte, jeden Tag, ewig lang, und das nur um das Studium ihrer Schwester zu finanzieren, sie hat gesagt dass sie selbst auch so gerne studieren würde, aber das Geld hat eben nur für ihre Schwester gereicht.. sowas ist halt irgendwie echt traurig, klar, andere Leute verrecken vor Hunger, das ist wesentlich härter, aber das mit dem Studium is auch nicht grad fein... wir schwimmen auch nicht im Geld, ganz sicher nicht, aber wir haben ihr dann Geld geschenkt, damit sie ihre ersten beiden Semester finanzieren kann, für die Semester, die evtl. später folgen, halten wir Brefkontak und sehen, was sich entwickelt ;) Sie war jedenfalls sehr "gerührt", hat sich tausendmal bedankt, war eben glücklich... (hoffentlich hat sie das Geld auch echt für ihr Studium angelegt :naja:) Also, in kleinen Maßen kann man schon helfen, wir haben weiß Gott nicht viel Kohle, aber haben halt echt schon viel Geld in solchen Ländern bei netten Menschen gelassen, und sind wir daran oder an irgendwelchen nicht vorhandenen Klimaanlagen oder was weiß ich gestorben? Nee..
Manche Länder, in denen die Armut und vorallem die Kriminalitätsrate sehr hoch ist (vorallem afrikanische) bilden natürlich eine Ausnahme, weil man sich dort al Tourist ja schon ziemlichen "Gafahren" aussetzt, aber generell...
Also, war jetz ein sehr langer Post, aber die Grundaussage: Wenn man schon in ein weiter entferntes Land reist, sollte man sich finde ich nicht nur mit Luxushotels beschäftigen, wär doch schade, das eigentliche Land mit Kultur und Menschen zu verpassen, oder? Also, mir würde da irgendwie was fehlen, weiß auch nicht.


@ Bacardi: Jedenfalls wette ich mit dir, dass du in Kuba ne tolle Zeit verbringst, sehr viel Spaß hast und die Zeit immer in Erinnerung behältst, so mitten in der Familie :) Ist sicher toll, ich beneide dich und wünsch dir da jetzt schonmal ganz viel Spaß!

EDIT: Mein Post verwirrt mich irgendwie grad selber.
 
noise schrieb:
Hi,
klar, in manchen Ländern ist die Armut sehr hoch, aber diesen Satz von weiter oben "Man kann sowieso nix dran ändern" halt ich auch nicht unbedingt für richtig.. man kann natürlich nicht sämtliche Einwohner mit Kohle überschwemmen, auf den Straßen rumrennen und jedem was in die Hand drücken kommt natürlich auch nicht so super... aber wenn man zum Beispiel nette Bekanntschaften macht, weiß nicht.. wir haben da ein Mädchen kennengelernt, das in einem Restaurant kellnerte, jeden Tag, ewig lang, und das nur um das Studium ihrer Schwester zu finanzieren, sie hat gesagt dass sie selbst auch so gerne studieren würde, aber das Geld hat eben nur für ihre Schwester gereicht.. sowas ist halt irgendwie echt traurig, klar, andere Leute verrecken vor Hunger, das ist wesentlich härter, aber das mit dem Studium is auch nicht grad fein... wir schwimmen auch nicht im Geld, ganz sicher nicht, aber wir haben ihr dann Geld geschenkt, damit sie ihre ersten beiden Semester finanzieren kann, für die Semester, die evtl. später folgen, halten wir Brefkontak und sehen, was sich entwickelt ;) Sie war jedenfalls sehr "gerührt", hat sich tausendmal bedankt, war eben glücklich... (hoffentlich hat sie das Geld auch echt für ihr Studium angelegt :naja:) Also, in kleinen Maßen kann man schon helfen, wir haben weiß Gott nicht viel Kohle, aber haben halt echt schon viel Geld in solchen Ländern bei netten Menschen gelassen, und sind wir daran oder an irgendwelchen nicht vorhandenen Klimaanlagen oder was weiß ich gestorben? Nee..
Manche Länder, in denen die Armut und vorallem die Kriminalitätsrate sehr hoch ist (vorallem afrikanische) bilden natürlich eine Ausnahme, weil man sich dort al Tourist ja schon ziemlichen "Gafahren" aussetzt, aber generell...
Also, war jetz ein sehr langer Post, aber die Grundaussage: Wenn man schon in ein weiter entferntes Land reist, sollte man sich finde ich nicht nur mit Luxushotels beschäftigen, wär doch schade, das eigentliche Land mit Kultur und Menschen zu verpassen, oder? Also, mir würde da irgendwie was fehlen, weiß auch nicht.


@ Bacardi: Jedenfalls wette ich mit dir, dass du in Kuba ne tolle Zeit verbringst, sehr viel Spaß hast und die Zeit immer in Erinnerung behältst, so mitten in der Familie :) Ist sicher toll, ich beneide dich und wünsch dir da jetzt schonmal ganz viel Spaß!

EDIT: Mein Post verwirrt mich irgendwie grad selber.
Ich würde nie auf die Idee kommen, irgendwem da Geld zu geben. Gestern Abend war bei RTL sogar ein Bericht über Einheimische in Thailand, deren Masche genau so funktioniert. Sie lassen sich über Monate von Urlaubern per Brief aushalten und schicken zum Dank ab und zu mal 'ne Karte.

Ich nehm' auch gar nicht erst Kontakt zu irgendwelchen Einheimischen auf. Ganz selten habe ich mich mit Animateuren aus den jeweiligen Ländern unterhalten, aber das reicht mir dann auch. Um ehrlich zu sein interessieren mich die Leute aus meinen Urlaubsländern überhaupt nicht. Ich fahr' da hin, liege am Strand und am Pool, geh shoppen und guck' mir evtl. einige Städte an. Am Ende leg' ich ein paar Euro (bzw. die Landeswährung) unters Kopfkissen als Dank für den guten Service und dann fahr' ich wieder.

Ich sehe sowas wie mit eurer Bekannten sehr skeptisch. Wer weiß, was sie mit dem Geld macht. Zwei Semester kann sie von eurem Geld finanzieren und dann hat sie wieder nichts. Wollt ihr sie dann weiter aushalten? Wenn ja, geht es euch finanziell auf jeden Fall gut. Ich spar' lieber ein paar Euro, falls mal was kaputt geht oder falls eins meiner Tiere krank wird.

Übrigens denke ich schon, dass ihr eher sehr viel Geld habt, wenn ihr euch scheinbar regelmäßig Urlaub in exotischen Ländern leisten könnt. Mir ist allein der Flug schon zu teuer und meine Eltern hat das nie gereizt, also war mein weitester Strandurlaub in Tunesien. ;)
 
BoehsesSvenja schrieb:
Übrigens denke ich schon, dass ihr eher sehr viel Geld habt
Äh nee, eigentlich eher das Gegenteil. Es is nur so, dass ein seehr hoher Anteil vom Geld für Urlaub und so Zeug draufgeht, mein Vater hat deswegen auch so ne Art Nebenjob, damit halt genug zusammenkommt, für sowas eben.
Generell bin ich bei sowas natürlich auch skeptisch, ich würd auch nie auf die Idee kommen, jedem der mir da übern Weg läuft meine Kohle hinterherzuschmeißen, wozu auch. Aber wenn man jemanden ein bisschen "länger" kennt, is das irgendwie schon was anderes, find ich. Klar weiß man nie 100% was die damit anstellen, aber wenn es nicht nur irgendwelche Bekanntschaften sind, sondern irgendwie was engeres, halt ichs schon für möglich, "Vertrauen" zu gewinnen, naja.
Jop, ich glaub, wenn ich mal meinen eigenen Haushalt hab (hoffentlich, alles andere wär irgendwie merkwürdig :ohoh:), werd ich auch mehr Geld für "anderweitiges" sparen als für Urlaub etc., erscheint mir auch plausibel/plausibler, aber das und die Sache mit dem Interesse sind ja sowieso Ansichtssache ;) Da isses ja nicht ungewöhnlich, dass jeder ein bisschen anders denkt.
 

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