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» Was ? « , fragte ich entsetzt. Ein kleines unbedeutendes Wort , aber mir
fiel nichts anderes ein. Fel schaute mich an und zuckte mit den Schultern.
» Es wird Zeit , dass ich es dir erzähle. « , sagte sie. Ich nickte heftig. Sie nahm
wieder meine Hand und zog mich in ihr Zimmer. Wie vorhin auch setzten wir uns
auf das Sofa. Ich schaute sie fragend an. Sie holte Luft und fing an mir alles zu

» Mel. Meine Familie und ich kommen aus einem anderen Land. Aus einer
anderen Galaxie. Ich weiß , es klingt unglaubwürdig , aber es ist so. Meine Familie
dient schon seit sehr sehr vielen Jahren deiner Familie. Der Königsfamilie. « , sie
stoppte , um zu sehen wie ich reagierte. Doch ich konnte nichts sagen. Sie fuhr fort.
» Amelie. Unser Land heißt Horania. Und dein Vater regiert dieses Land. König
Vaaston. Das heißt .. du bist die Prinzessin unseres Landes. Dein voller Name
lautet nicht einfach Amelie. Nein. Sondern Amelie Shadra Nhelie. « » Moment
mal. Ich habe 3 Vornamen ? « , unterbrach ich sie. » Ja. Das hast du. Aber lass mich
weiter erzählen. Kurz nach deiner Geburt , haben sich deine Eltern getrennt. Deine
Mutter , Königin Calideya Larisyna , ist mit dir hierher gegangen. Gegen den Willen
deines Vaters. Du bist die einzige Thronfolgerin deines Landes. Darum war dein
Vater auch so wütend. Er hat meine Familie losgeschickt , um nach dir zu suchen
Mel. Wir haben über 16 Jahre nach dir gesucht. Und jetzt endlich haben wir dich
gefunden. Nathan und ich sind zwar erst seit 2 Jahren dabei , aber es war
trotzdem anstrengend. Als wir dich dann fanden , dachte ich , dass du es gar nicht
bist. Aber deine Aura sprach das Gegenteil. Du warst es. Aber du sahst so ..
untypisch aus. Deshalb war Nathan auch so .. widerstrebend als er dich sah. Du
sahst nicht wie eine Prinzessin aus , wie wir es erwartet hättet. « Sie blickte mich an.
» Das war der einzige Grund , warum er so war ? « , fragte ich sie. » Naja. Nein. Er
hasst den Job unserer Familie. Er möchte lieber ein normaler Junge sein. Aber
meiner Mutter , meiner ganzen Familie und mir , ist es eine Ehre den Vaaston’s zu
dienen. « , erklärte sie. » Den Vaaston’s ? Ich dachte mein Vater heißt Vaaston mit
Vorname. « , sagte ich überrascht. Sie schüttelte den Kopf. » Wir wissen nicht wie
er mit Vornamen heißt. Wir nennen ihn immer nur König Vaaston.« Ich überlegte.
» Amelie Shadra Nhelie Vaaston ? « , fragte ich. Sie grinste und sagte : » Das
Prinzessin nicht vergessen. « Ich schaute sie grimmig an. Plötzlich ging die Tür auf
und eine Frau kam herein.

» Hallo Mum. « , sagte Felicity und lächelte diese Frau an. » Guten Tag , Frau
Hlady. « , murmelte ich. Sie blickte mich an und kam auf uns zu. » Nenn mich doch
bitte Karavia. « Sie lächelte mich freundlich an. Ich lächelte zurück und nickte.
» Mum. Was machen wir nun eigentlich mit Mel , da wir sie gefunden haben ? « ,
fragte Fel. Karavia überlegte einen Moment. » Wir nehmen sie mit nach Horania. Am
besten mit in unser Dorf. Dort ist sie sicher. « Fel nickte. » Bin ich denn sonst nicht
in Sicherheit ? « , fragte ich zaghaft. » Nein Mel. In Horania ist ein fremdes Reich
eingedrungen. Sie halten deinen Vater gefangen und wir müssen in unseren Dörfern
bleiben. Manchmal kommen sie vorbei und kontrollieren uns , dass wir keine
Aufstände oder Revolutionen vorbereiten. Aber da sie nicht wissen , wie du aussiehst
bist du bei uns im Dorf erstmal sicher. « , erklärte mir Fel. Ich blickte zwischen ihr
und ihrer Mutter hin und her. » Wir werden morgen dorthin zurückkehren. « ,
beschloss Karavia. Dann drehte sie sich um und beim verlassen des Raumes sagte
sie noch , mehr zu sich selbst : » Ich gehe Nathan suchen und sag ihm Bescheid. «
Als wir sie nicht mehr hören konnten , stand Fel auf und wühlte im Kleiderschrank
herum. » Ich gebe dir was Neues zum anziehen. Du kannst nicht mit deiner Uniform
in unser Dorf. Ich hoffe die Sachen passen. Größe 36 ? « Ich nickte. Sie gab mir
verschiedene Kleider , ein paar Pullover und Hosen. » Ich zieh die Sachen eh nie
an. Die sind mir alle zu .. langweilig. « , lachte sie. Ich legte die Sachen auf das
Sofa. » Du wirst heute hier schlafen Mel. Ist das ok ? « , fragte mich Fel. » Ja.
Zuhause vermisst mich doch eh niemand. « , antwortete ich. » Dein Zuhause ist
in Horania Mel. « , bemerkte Fel. Ich blickte sie an. Sie kam zu mir und nahm mich

» Jetzt wird sich alles ändern Mel. « , flüsterte sie. » Ich weiß. « , seufzte ich.
» Fel ? Wie ist Horania so ? « , fragte ich , als wir uns wieder losließen. Sie setzte
sich auf den Boden und ich tat es ihr gleich. » Horania ist wunderschön. Viel grün
und die Natur ist wirklich atemberaubend. Wir sind genauso weit entwickelt wie ihr
hier. Also nichts mit Mittelalterdorf , wie viele denken würden. Unser Haus steht
direkt am Strand. Oh Mel. Es ist so wunderschön dort. Selbst wenn es regnet oder
schneit. Dort hat jeder von uns ein eigenes Zimmer. Selbst du wirst eins haben.
Ich kann es kaum erwarten , dass du es selber siehst. Du wirst Horania lieben. Aber
du musst versuchen die Probleme auszublenden. Im moment ist unser einziges
Problem Estrada. Das fremde Reich , von dem ich dir doch erzählt hatte. In unseren
Dorf hat sich ein kleiner Kampftrupp entwickelt. Wir planen , wie wir Estrada .. naja
.. wie wir Estrada loswerden können. Eine Art Revolutionstrupp. Es sind meistens
junge Männer und Frauen. Aber alle unterstützen sie. Alle wollen wieder Frieden und
ihr altes Land zurück. Wir sind auch in diesem Trupp mit drin. Fast jeder im Dorf.
Außer die Alten und die Kinder. Aber wir kämpfen. Kämpfen für unser Land. «

Fel war so voller Hoffnung und Vertrauen , dass ich anfangen musste zu weinen.
Ich lächelte sie an und sie wischte mir die Tränen weg. » Ich freu mich schon es
endlich selber zu sehen. « , flüsterte ich. Sie wartete , bis ich mich wieder gefangen
hatte und fragte mich dann , ob ich Hunger hätte. Ich bejahte und wir beide gingen
in die Küche. Karavia stand hier zusammen mit Nathan. Nathan’s Blick huschte
schnell von mir zu Fel und wieder zurück. Dann verließ er die Küche. » Habt ihr
Hunger ? « , fragte Karavia uns. » Wir machen uns nur schnell zwei Schnitten. « ,
antwortete Fel. Sie nahm etwas Brot , Butter , Käse und Wurst und stellte es auf den
Tisch. Wir beide setzten uns und begannen zu essen. » Ich hoffe es ist für dich in
Ordnung auf dem Sofa zu schlafen. « , sagte Fel. » Kein Problem. « , entgegnete ich.
Sie nickte und still aßen wir weiter. Wir hatten heute so viel erzählt , dass uns nichts
mehr einfiel , worüber wir jetzt erzählen könnten. Wir schwiegen die ganze Zeit. Als
wir fertig wurden , war es bereits 22 Uhr. Der Tag heute war wie im Flug vergangen.
Wir gingen in ihr Zimmer , Nathan saß auf seinem Bett und las etwas , und legten
uns hin. » Nath ! Licht aus ! « , rief Fel. Nathan brummelte etwas , legte sein Buch
weg und machte das Licht aus. Dann hörte ich nur noch die Stille. Ich schloss meine
Augen und schon bald schlief ich ein.
