Kaum eine Nacht vergeht in der Kyle sich nicht darum
sorgen muss, ob das Geld für den nächsten Tag reicht. Er
verdient zwar mit seinem Job als Mediziner viel Geld, doch
da Mirelle es immer sofort ausgibt reicht es kaum um sie
übers Wasser zu halten. Er hat sich schon oft überlegt, auszuziehen,
aber er kann seine Schwester nicht alleine lassen, sein
Gewissen verbietet es ihm. Mirelle würde untergehen!
Dass sie sich keine Arbeit sucht, ist Streitthema Nummer 1
bei den Geschwistern. Nicht ein Tag zieht vorbei, ohne dass
die beiden sich anschreien, und sich gegenseitig Vorwürfe zu machen!
Mirelle sorgt sich nicht um das, was morgen sein wird, wen
interessiert doch die Zukunft? Wenn sie aufsteht, ist es meistens
schon Mittag, und so verpasst sie meistens Kyle, der schon
arbeitet. Doch heute steht sie schon sehr früh auf, doch statt
Hausarbeit zu erledigen oder sich die Jobangebote in der
Zeitung durchzusehen schaltet sie gleich ihren Laptop ein,
um mit anderen Sims zu chatten.
Kyle platzt sogleich in ihr Zimmer, als er die Geräusche, die
der Computer von sich gibt, hört. Er sieht auch sofort rot:
Was für eine Unverschämtheit, ohne sich Umzuziehen oder
das Bett gemacht zu haben gleich an den PC zu setzen, und
nichts zu tun! Sofort fängt er an zu toben, und wirft ihr vor,
ein Taugenichts zu sein! Mirelle lässt sich das natürlich nicht
gefallen und kontert mit frechen Sprüchen, die Kyle noch
rasender machen.
Lange Zeit stehen die Geschwister da und schreien sich an,
bis Mirelle kurzerhand beschließt ihren Bruder aus dem
Zimmer zu befördern. Sie packt ihn und stoßt ihn hinaus, um
Sicherzugehen dass er nicht mehr hinein kann verriegelt sie
auch die Tür. Der Vorwurf, unnütz zu sein nagt aber sehr an
ihr, so beschließt sie ‚das Kochen zu erlernen’. Ob das gut
geht? Mirelle schnappt sich eines der wenigen Kochbücher
aus ihrem Regal, und beginnt, oder zumindest versucht sie,
die Rezepte auswendig zu lernen.
Auch wenn sie sich vorgenommen hat, nicht eher Schluss zu machen,
bis sie nicht Kochmeisterin ist, wird ihr bald langweilig, ohne groß
nachzudenken stellt sie das Buch wieder zurück. Es gibt wenige bis
gar keine Jobs, die Mirelle nicht langweilen, darum hat sie sich auch
noch nicht dazu überwinden können, einen anzunehmen.
Inzwischen hat sie aber erkannt, dass es notwendig ist. Nachdenklich
legt sie sich auf ihr Bett und versucht, zu einer Lösung zu kommen.
Als sie zu einem Entschluss gekommen ist, will sie diesen
Kyle sofort mitteilen. Mit den Worten „Ich habe beschlossen einen Job
anzunehmen!“, redet sie ihren Bruder an. Die Begeisterung ist
groß, und die beiden versöhnen sich sofort.
Kyle will natürlich wissen, welche Arbeit Mirelle gedenkt
anzunehmen, doch als er hört, dass sie Schauspielerin werden
wird, droht erneut ein Streit zwischen Bruder und Schwester
auszubrechen. Kyle findet, dass das kein richtiger Beruf ist,
und viel verdienen wird sie damit auch nicht, geschweige denn
irgendwann. Mirelle möchte ihrer Entscheidung aber treu bleiben,
wutentbrannt wendet sie sich ab und schließt sich erneut in ihrem
Zimmer ein. Was hat Kyle denn nur? Zuerst beschwert er
sich bei ihr, dass sie nicht bereit ist, zu arbeiten, und dann
meckert er über den Arbeitsplatz, den sie sich ausgesucht hat!
Anders als an den anderen Tagen, an denen sich Kyle und
Mirelle in die Arme fallen und Besserung geloben, gehen
die Streithähne zu Bett, ohne sich zu versöhnen. Beide
sind nicht bereit, nachzugeben, jeder ist sich sicher, dass
der andere im Unrecht ist. Wie lange werden wir uns noch aus dem Weg gehen,
fragt sich Mirelle, kurz bevor der Schlaf
sie übermannt und sie ins Land der Träume aufsteigt.