Oh, gleich so freundlich.
Ja, in der Tat.
Erklär mir mal bitte, was so schlimm an meinem Post war, dass die Aussage nur ein kleines bisschen dadurch abgemildert würde, dass ich "wenigstens" etwas bemerken würde.
Wie wäre es, wenn Du erst mal nachgefragt hättest, ob es tatsächlich so gemeint war, wie Du es verstanden zu haben glaubst, ehe Du mich attackierst?
Es ist allseits bekannt, dass das Internet per se ein Medium ist, das nur sehr eingeschränkt zur Kommunikation taugt.
Außerdem: Ich prangere an, dass diejenigen, die hergehen und Toleranz für alles und jeden einfordern, bei Rechten eine Ausnahme machen. Ich selbst habe nie behauptet, für Toleranz einzustehen, bin also raus aus der Nummer.
Und Du hast Dich selbst wieder ins Spiel gebracht, indem Du für die Rechten Toleranz einforderst.
Wenn Du selbst nicht für Toleranz einstehst, hast Du damit Deine eigene Toleranzgrenze an einer bestimmten, frei und selbst gewählten Stelle gezogen.
Das ist Dein gutes Recht.
Wenn Du "anprangerst", dass Menschen, die tolerant sind, dies auch den Rechten gegenüber sein müssen, verwehrst Du ihnen damit dieses Recht, ihre eigene Toleranzgrenze ebenfalls an einer bestimmten Stelle zu ziehen - ein Recht, dass Du für Dich ganz selbstverständlich in Anspruch nimmst.
Die Toleranz Deines Gegenübers muss nicht Deinen Vorstellungen entsprechen, um vorhanden zu sein.
Was und wieviel man toleriert, entscheidet nun mal jeder Mensch für sich allein. Meine Toleranzgrenze endet bei Intoleranz jeglicher Couleur.
Und ich werde mich nicht mehr auf das Spielchen "Aber wenn Du tolerant bist, dann musst Du...!" einlassen, das lediglich versucht, mit einer Art emotionalem Druck etwas für das Gegenüber zu erzwingen, dass es selber nicht bereit ist zu gewähren.
Nein, ich muss nicht. Wer intolerant ist, kann von mir keine Toleranz erwarten. Dann mag mein Gegenüber mich meinetwegen gerne auch für intolerant halten, damit kann ich leben.
Das weiß ich und ich hatte dich eigentlich auch als recht angenehme Diskussionspartnerin in Erinnerung. Weshalb ich es schon schade finde, dass du direkt so über mich herfällst.
Tja, nun. Wie oben bereits erwähnt, so wie Du es schade findest, dass ich "einfach über Dich herfalle", finde ich es schade, dass Du einfach unterstellst, dass ich das tue und es als Fakt präsentierst.
Welche Intention würdest du denn den Leuten unterstellen, die hier im Internet große Reden darüber schwingen, dass Deutschland jetzt wieder zum Naziland wird, weil 13% die AFD gewählt haben?
Nun, ich würde mal sagen, die sind ebenso vielfältig wie die Intentionen der AfD-Wähler, für die Du hier Verständnis einforderst und deren Sorgen und Ängste man ernst nehmen soll.
Wie wäre es, wenn sich nicht nur die 87% mit den Sorgen und Ängsten der AfD-Wähler auseinandersetzen, sondern die Rechten auch mal mit den Sorgen und Ängsten der 87%?
Nicht uneingeschränkt. Manche Ängste sind nachvollziehbar, andere sind so irrational, dass es das beste ist, wenn man sich therapieren lässt, um diese loszuwerden (so ganz allgemein, nicht auf das konkrete Beispiel hier bezogen).
Nun, ich denke, dass wir hier nicht über Höhenangst und Angst vor Spinnen reden, sollte wohl klar sein.
Und welche Ängste ansonsten "irrational" sind, kann nicht in Deiner oder meiner Entscheidung liegen. Wenn Du verlangst, dass ich Deine Ängste ernst nehmen soll, selbst wenn sie mir irrational erscheinen, kann ich dasselbe von Dir erwarten.
Ist aber schon ein bisschen heuchlerisch der Demokratie gegenüber
Ich finde, es ist ein herausragendes Beispiel für Demokratie. Und auch das ist Demokratie.
Und bitte, ich hab nirgendwo behauptet, dass ich das für richtig halte, wenn jemand der Kanzlerin "Hau ab" zubrüllt.
Und ich habe nirgendwo geschrieben, dass Du das behauptet hast.
Ich wäre außerdem vorsichtig mit der Verwendung von Begriffen wie "Wutbürger", wenn man sich im gleichen Atemzug darüber beschwert, verbal bespuckt zu werden.
Hm, und ich finde es erstaunlich, dass sich jemand daran stößt, der sich so sehr gegen Political Correctness wendet.
Für mich ist das einzige, was einen "*****" ausmacht, dunkle Hautfarbe. Das einzige, was mich davon abhält, diesen Begriff zu benutzen, ist, dass man mir eingetrichtert hat, dass der böse ist.
Da kann ich doch jetzt mal sagen: wenn ich mir die Fernsehbilder von diesen Veranstaltungen so ansehe, finde ich, dass der Begriff "Wutbürger" das Verhalten jener Leute sehr gut beschreibt. Das enthaltene Wort "Bürger" erweist den Menschen den Respekt, sie als vollwertige Bürger und Mitglieder der Gesellschaft anzuerkennen, und die "Wut" davor beschreibt ihr Verhalten.
So ist es
meinem Empfinden nach.
Das ich das nicht sagen soll, liegt daran, dass mir andere "eintrichtern" wollen, dass das politisch nicht korrekt ist.
Aber warum sollte mich das tangieren, wenn diejenigen, die das einfordern, selbst politische Korrektheit ablehnen?
Und um es nochmal deutlich zu machen: ich habe mich nicht
beschwert, "verbal bespuckt" zu werden. Ich habe einfach nur geschildert, dass ich Diskussionen jetzt beende,
wenn das geschieht, der Satz lautet: "
Ich verschliesse mich nicht vor ernsthaft geführten Diskussionen, aber ich beende diese ab sofort, wenn ich verbal bespuckt werde".
Das "Beschweren" ist Deine bewusste Einfärbung meiner Aussage zu einem bestimmten Zweck.
Es kommt mir so vor, als ob Du Deine ganze Argumentation über PC von der Seite des Sprechenden aus führst und Du Dich in die "Opferseite" nicht recht einfühlen kannst (und das ist jetzt kein Angriff). Vielleicht ist dieses Beispiel da mal ein Ansatz.
Auf der anderen Seite, wenn Demonstrationen heutzutage nur noch den Zweck haben sollen, dass man sich irgendwo hinstellt, damit jeder sehen kann, dass man selbst irgendwas nicht gut findet, ohne etwas bewirken zu wollen, dann ändere ich meine Meinung dahingehend, dass ich diese Demonstrationen nicht mehr für verwerflich halte, sondern allgemein Demonstrationen überflüssig finde. Ich bin bisher auf Demonstrationen gegangen mit dem Ziel, dass dadurch etwas erreicht wird, um diejenigen, die die Entscheidungsgewalt über etwas besitzen, das mir wichtig ist, dazu zu bewegen, zu meinen Gunsten zu entscheiden. Aber zu fordern, dass der Bundestagseinzug einer Partei, die man nicht leiden kann, verhindert wird, wäre nach einer demokratischen Wahl extrem fehl am Platze.
Ich frage mich, woher Du die Beweggründe der Demonstranten so genau kennst, wieso Du ihnen unterstellst, sich einfach nur "hinzustellen ohne was bewirken zu wollen" und wieso Du davon ausgehst, dass es allen um das Gleiche geht.
Ich würde mit der Teilnahme an einer solchen Demonstration durchaus etwas erreichen wollen, und zwar das gleiche, das vielleicht all die Menschen erreichen wollen, die jetzt im Internet darauf aufmerksam machen, dass sie zu den 87 Prozent gehören: nämlich solchen Politikern wie Herrn Seehofer, der ständig über das "Schließen der rechten Flanke" redet - und das, obwohl seine Taktik, sich in Bayern der AfD inhaltlich anzunähern, grandios gescheitert ist - klarzumachen, dass 87 Prozent der Bundesbürger keinen Rechtsruck wollen und diese Art Politik ablehnen.
Und nicht nur diese Art Politik, sondern auch die Art, wie die AfD mit Menschen, Themen und inhaltlichen Auseinandersetzungen umgeht.
Und dass diese 87 Prozent es satt haben, dass die ganze Politik sich in eine bestimmte Richtung bewegt, nur weil 13 Prozent lauter schreien.
Und ja, sie dürfen schreien und ihre Meinung kundtun. Aber was gerne mal vergessen wird: Meinungsfreiheit bedeutet, dass man eine freie Meinung haben und sie äußern darf.
Es bedeutet nicht, dass die anderen auch alle und immer zuhören müssen, und schon gar nicht, dass sie der gleichen Meinung sein müssen.