*Video* und *FS* Consuela's Life

kiddie

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November 2003
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42
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Dresden und Magdeburg
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Video zur FS:


Trailer Consuela's Life (Ansehen bei youtube)



Kapitelübersicht

Kapitel 1: Kennenlernen (einfach runterscrollen)
Kapitel 2: Willst du?
Kapitel 3: Hochzeit
Kapitel 4: Carmens Rat
Kapitel 5: Ungeschönt und maskenlos
Kapitel 6: Konsequenzen
Kapitel 7: Come around
Kapitel 8: In freudiger Erwartung
Kapitel 9: Loslassen
Kapitel 10: Spanien
Kapitel 11: Erkenntnisse
Kapitel 12: Mitleid
Kapitel 13: Entsetzen
Kapitel 14: Krankenhaus I
Kapitel 15: Krankenhaus II
Kapitel 16: Wieder Zuhause
Kapitel 17: Verhängnisvolle Lüge
Kapitel 18: Spiel mit dem Feuer
Kapitel 19: Das Ende
Kapitel 20: Abigail Perrette
Kapitel 21: Abschied
Kapitel 22: Agathas Geheimnis
Kapitel 23: Europa
Kapitel 24: Burton Fallin
Kapitel 25: Tante Petronellas Haus
Kapitel 26: Herbstanfang
Kapitel 27: Bauchlandung
Kapitel 28: Gentlemen's Club Knocksville
Kapitel 29: Brief und Blumen
Kapitel 30: Romantisches Dinner
Kapitel 31: Die einsame Lady
Kapitel 32: Die Galerie
Kapitel 33: Fotos der Vergangenheit
Kapitel 34: Weihnachtsabend
Kapitel 35: Im Park
Kapitel 36: Frühlingsgefühle
Silvester-Special "Hinter den Kulissen"
Kapitel 37: Im Garten hinter dem Haus...
Kapitel 38: Das falsche Krankenhaus
Kapitel 39: Devnet
Kapitel 40: Über den Dächern der Stadt

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"Oh Gott, Du kommst schon wieder zu spät." dachte ich entsetzt als ich zum Auto eilte. Ich sah schon wieder meinen Boss vor mir wie er durch das Büro der örtlichen Polizeiwache schrie: "Cialdini! Ich schicke Dich auf Streife in den finstersten Gegenden von Knocksville wenn Du es nicht endlich mal schaffst uns pünktlich mit Deiner Gegenwart zu erfreuen!"
Sogar in der Spätschicht schaffte ich es nicht pünktlich zu erscheinen. Ich stieg in mein Auto ein und sah meinen größten Traum - ein großes Tier bei der Knocksviller Polizei zu werden - endgültig dahinschwinden.



Am späteren Abend hatten wurden wir zum piekfeinen Londoste in der Downtown gerufen. Obwohl im Londoste eigentlich nur die hohen Tiere der Gegend zusammen kommen, war es wohl zu einem Taschendiebstahl gekommen.
"Hey, parke den Wagen da drüben." sagte ich zu meinem Kollegen. "Ich gehe schon mal immer rein und befrage ein paar Leute." rief ich ihm zu und betrat das Nobelrestaurant.

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Er war der erste und auch der einzige Gast, den ich befragte: Arkan von der Houden. Mein Kollege befragte die restlichen Gäste, ich konnte mich einfach nicht von Arkan loslösen. Wir redeten zuerst über den angeblichen Taschendiebstahl, danach ging es um große Frauen der Weltliteratur. Wie kamen wir nur darauf? Ich konnte es selbst nicht fassen: Da stand ich nur mit dem Knocksviller Medienmogul im Ruhestand und unterhielt mich mit ihm über eines der Themen, die mein Leben verändert hatten.
"Ich möchte auch meine Träume verwirklichen." sagte ich zu ihm. "Eines Tages werde ich der Kopf der Polizei in Knocksville sein." Kaum hatte ich es ausgesprochen, da wurde ich auch schon feuerrot.

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Es war am nächsten Tag. Ich dachte immer noch an mein langes Gespräch mit Arkan, dass mich ganz verwirrt hatte. Mein Kollege hatte auch bemerkt wie mich dieser besondere Mann in seinen Bann gezogen hatte. "Cialdini - der ist nicht Deine Kragenweite." hatte er mir nachher zugezwinkert.
Gedankenverloren sah ich die Post durch als ich ihn plötzlich vor mir stehen sah: Arkan von der Houden höchstpersönlich. Ich glaube, ich wurde wieder rot.

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"Wollen Sie einem alten Mann einen Gefallen tun?" fragte er mit einem strahlenden Lächeln. "Ich lade Sie auf ein Essen ins Londoste ein." grinste er mich an.
Ich konnte nicht nein sagen - so kam es, dass wir einen wunderbaren langen Nachmittag im Londoste zusammen saßen und uns unterhielten. Die schrägen Blicke der Gäste sah ich nicht: "Was will Arkan mit dieser fremden jungen Frau?" schienen sie zu sagen. Aber mir fiel es nicht auf, denn ich achtete nur auf Arkan.
Wieder Zuhause angekommen war ich schon fast traurig, dass mein Tag mit Arkan nun vorbei war.

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Ich rannte schnell ins Haus weil das Telefon klingelte. "Ich wollte nur wissen ob Sie gut nach Hause gekommen sind." fragte Arkan mit seiner weichen Stimme.
Ich konnte nur lächeln. "Ja, das bin ich. Vielen dank für den fantastischen Nachmittag. Sie waren ein wunderbarer Gesprächspartner." antwortete ich lachend. "Aber das Essen war auch nicht zu verachten." fügte ich kichernd hinzu.

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Kaum hatte ich aufgelegt, da klingelte es mehrmals an meiner Tür. Ahnungslos öffnete ich. Am Straßenrand stand ein großer schwarzer Wagen mit Chauffeur. Vor mir stand eine elegante dunkelhaarige Frau. Sie stellte sich mir nicht vor, aber später fand ich heraus, dass es sich um Arkans Tochter Agatha von der Houden handelte.
Agatha drängte sich an mir vorbei in mein kleines Haus. Sie war sichtlich bemüht, mich dabei nicht zu berühren.
"Was wollen Sie?" fragte ich überrascht.
"Was wollen Sie?" schrie sie mich an. "Lassen Sie Ihre Finger von meinem Vater." fauchte sie wie eine Wildkatze. "Solche Flittchen wie Sie kann ein Mann wie mein Vater in seinem Leben nicht gebrauchen. Reiche Männer gibt es genug in Knocksville. Suchen Sie sich einen in IHREM Alter." brüllte sie mich ungehalten an - so wie es einer Dame wie ihr überhaupt nicht anstand.
"Mein Gott, er könnte Ihr Vater sein." meinte sie angeekelt.

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"Jetzt halten Sie mal die Luft an." unterbrach ich sie kurzerhand. "Was sich zwischen Ihrem Vater und mir abspielt, geht Sie einen feu..." Ich unterbrach mich selbst und sah sie eine Sekunde wütend an. Sie hob eine Augenbraue.
"Das geht Sie nichts an!" meinte ich kalt. "Verschwinden Sie aus meinem Haus!"

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Als Agatha samt ihrem Chauffeur abgedampft war, schmiss ich mich traurig auf meine Couch. Ich konnte immer noch ihr teures Parfüm im Raum riechen - eine elegante blumige Mischung. So waren Sie, die von der Houdens: sie lebten in einer vollkommen anderen Welt.
Ich dachte an Arkan und mein Herz schlug schneller. Natürlich hätte er tatsächlich mein Vater sein können, natürlich war er ein stinkendreicher Mann. Trotzdem: Da war dieses unbestimmte Gefühl in mir. Es war einfach da...

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Benachrichtigt werden:

Kuyoku; sophie94 ; Niub; Caro9684; Diamantenglanz; Setaldona; Edina; stinkbock; bambi77; Irisa; Nokia; Teufelchen717; Dani04; tamfanae; Alienor; Yapari; FreakySimmy; S!mba; Sonna; Karl-Heinrich; *JoJo*; Erddrache; Chaotin84; Melmel
 
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Tolle FS!
Dein Schreibstyl finde ich klasse.
Benachrichtigst du mich bitte?
Ich finde ihr Gesicht echt gelungen, besonders ihre Augen, sie sehen etwas traurig aus.
Aber wie gesagt, ich finde deine FS toll!
 
Oh ja...danke für den Kommentar. Ich werde dich dann benachrichtigen wenn es soweit ist. Sicherlich schon bald, denn ich spiele momentan gerne mit ihr.

Sie ist eine Eigenzüchtung von mir und die Augen hat sie von ihrer Mutter. Vielleicht siehst du ihre Mutter ja noch im Laufe der FS. :D
 
Fällt das nicht unter Spam, @schnuffel? :P

Finde es bis jetzt gut. Am Anfang hab ich gedacht, er ist der Mann von der Schwarzhaarigen, aber dann hab ichs gecheckt. Er is der VATA!

Mich bitte auch benachrichtigen.
 
Es war einige Wochen später. Arkan hatte die Nacht bei mir in meinem kleinen Häuschen verbracht. Er hatte nicht das erste Mal bei mir übernachtet - scheinbar ohne sich großartig Gedanken zu machen parkte er seinen schicken Wagen in einer der wohl miesesten Gegenden von Knocksville und spazierte quietschvergnügt in mein Haus. Überhaupt hatte er sich in den letzten Wochen sehr verändert. Er war richtiggehend aufgeblüht.

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"Was kann man an Pancakes schon falsch machen?" dachte ich mir und servierte Arkan auf meiner eher provisorisch ausgestatteten Terrasse das Frühstück. Ich fand schnell heraus, was ich an diesem Essen alles verunstaltet hatte. Es war einfach ungenießbar. Arkan hingegen aß mit großem Hunger und lobte - der Lügner - mein gelungenes Frühstück.

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Ich hatte den Tag frei. Arkan lud mich auf eine Spritztour in einen wunderschönen Park nahe des Stadtrandes ein. Begeistert wie ein kleines Kind lief ich zu dem Springbrunnen in der Mitte der bezaubernden Parkanlage. Fasziniert starrte ich auf die sprudelnden Fontänen - da spürte ich wie Arkan mich von hinten umfasste.
Er drehte mich sanft zu sich um und nahm meine Hand. "Consuela, mein Liebling..." begann er.

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Arkan sank vor mir auf die Knie. Überrascht nahm ich seinen ernsten Gesichtsausdruck wahr.
"Consuela, es ist so lange her, dass mich eine Frau so glücklich gemacht hat wie du." sagte er leise. "Meine verstorbene Frau..." Seine Stimme erstarb.
Er holte tief Luft und öffnete das kleine Kästchen, dass er aus seiner Jackettasche geholt hatte. Ich sah einen bezaubernden Ring mit einem glitzernden Stein.
"Consuela - willst Du meine Frau werden?" hörte ich Arkans Stimme wie durch eine Nebelwand.

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"Ja! Ja!" konnte ich nur jubeln. Ich fiel ihm glücklich in die Arme. Vergessen war der unsägliche Besuch von Arkans Tochter Agatha, vergessen waren die kalte Stimmung, die mir entgegenschlug wenn Arkan mit mir als Begleitung Freunde oder Abendgesellschaften besuchte.

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Arkan sah mir tief in die Augen. "Consuela - Du bist das Glück meiner alten Tage. Ich bin so froh über Deine Antwort." Er ergriff mich und wir tanzten direkt vor dem Springbrunnen zu einer langsamen Musik, die nur wir zwei hören konnten.

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Noch am selben Tag fuhr ich in die Knocksviller Downtown. Jedes Mädchen träumt davon, einmal eine Braut zu sein. Ich bin sowieso eher familiär eingestellt. Nun würde endlich einer meiner Träume wahr werden: Ich würde den Mann meines Lebens heiraten. Heiraten!
Wie abwesend durchsuchte ich die Boutiquen nach einem passenden Brautkleid.

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Irgendwann hatte ich es gefunden. Es war lang und weiß und bauschte sich um meinen Körper als wäre es für mich geschneidert worden. Es bestand eigentlich nur aus Seide und Spitze und ach ja: Lang und weiß war es natürlich auch. Ich konnte meine Begeisterung kaum unterdrücken. Ich wollte, dass Arkan mich so schnell wie möglich in diesem wunderbaren Kleid sieht.

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Zwei Tage später überraschte Arkan mich mit einer Spritztour durch Knocksville. "Überraschung." rief er als ich versuchte, dem Chauffeur das Ziel unserer Fahrt zu entlocken.
Plötzlich hielt der Wagen an. Arkan öffnete mir die Tür und half mir aus der Limousine.
Ich stand vor einem wunderschönen viktorianischen Gebäude. "Was machen wir hier?" fragte ich.
"Jetzt, wo wir gemeinsam einen Neuanfang wagen", sagte er, "dachte ich mir, dass wir auch einen Ort brauchen, an dem wir ganz neu beginnen können."
Ich betrachtete ungläubig das Haus, das einem meiner Träume hätte entsprungen sein können.
"Das ist unser Haus, Liebling." meinte Arkan. "Willst du es dir einmal ansehen?"

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Zuerst zeigte Arkan mir den Garten mit dem Pool hinter dem Haus. Er riss Witze wie ein kleiner Schuljunge - ich lachte befreit. Ich glaube, ich war noch niemals so glücklich in meinem Leben.

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Arkan zeigte mir die Badezimmer im Haus. Ja, richtig! Die Badezimmer. Ich konnte es kaum glauben, von wieviel Luxus ich in Zukunft umgeben sein würde. Arkan schien unbeeindruckt. "Dieses Haus ist nur ein winziger Kasten im Vergleich zu der Residenz unserer Familie." erklärte er mir.

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Im Wohnzimmer setze ich mich kurz in einen weichen Sessel. Arkan sah gedankenverloren aus dem Fenster. Ich glaube, ihn bedrückte die angespannte Stimmung zwischen mir und seinen Kindern. Ich hatte ihm von meiner Begegnung mit Agatha erzählt.
"Geht es dir gut?" fragte ich ihn besorgt.
Er schreckte auf. "Ja, selbstverständlich. - Komm, wollen wir weiter sehen?"

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"Nun - dieser Raum..." begann er, aber ich stand schon mittendrin. Es war ein vergleichsweise kleines Zimmer - trotzdem wurde es sofort zu meinem Lieblingsraum. Das Zimmer war vollgestopft mit Kinderspielzeug, ganz ehrfürchtig betrachtete ich das kleine Kinderbettchen.
Ich lächelte ihn glücklich an. Ich würde also nicht nur heiraten - auch er wünschte sich eine Familie!

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Das Schlafzimmer war ebenso wunderschön wie alle anderen Räume des Hauses. "Arkan, Du verwöhnst mich so." Mehr konnte ich nicht sagen. Diese Überraschung schnürte mir die Kehle zu.
"Das hast du alles verdient." zuckte er mit den Schultern. Dann nahm er mich in den Arm.

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Nach einigen Minuten lösten wir uns voneinander. "Ich habe Hunger." seufzte ich. "Wollen wir etwas essen gehen?" fragte ich.
Bevor er antworten konnte war ich auch schon aus dem Raum. "Wer zuletzt am Auto ist, hat verloren." rief ich ihm zu und rannte die Treppe hinunter.


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Wie lange hatte ich mich nach diesem Tag gesehnt? Nun war er da: Mein Hochzeitstag. Ich betrachtete mich lange im Spiegel. Wer war die Frau in dem teuren Kleid? Woher kam all der Luxus, der mich umgab?
Ich war immer noch nicht in meinem neuen Leben als eine gutsituierte Lady angekommen. War eine Ehe mit Arkan von der Houden das richtige oder beging ich den größten Fehler meines Lebens?

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Es blieb noch etwas Zeit bis die Gäste kommen würden. Ich setzte mich eine Weile in den Raum, in dem die Trauung vollzogen werden würde. Vielleicht würde Agatha genau auf eben diesen Stuhl sitzen. Ich fürchtete mich wahnsinnig vor Agatha und ihren beiden Brüdern.
Agatha hasste mich - das stand ja wohl einmal fest. Ich seufzte. Ich liebte Arkan aus tiestem Herzen. Das würde ich mir nicht von Agatha zerstören lassen.

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Aus dem Fenster konnte ich sehen wie die ersten Gäste eintrudelten. Agatha von der Houden lief allen voran. Mir wurde es ganz schwer ums Herz.

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Ich schlängelte mich um Agatha herum - ich würde sie noch früh genug begrüßen können.
An der Tür begegnete mir meine kleine Schwester Carry Cialdini. Ich nahm sie in den Arm. "Ich bin so froh, dass Du da bist." sagte ich überglücklich.
"Ich helfe Dir, mit der fiesen Verwandtschaft umzugehen." lächelte sie und tätschelte meinen Oberarm.

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Meine Mutter stand ganz in der Nähe als Arkan seine Kinder begrüßte. Sie erzählte mir später davon wie aufgebracht er war.
"Wo ist Ariel?" fragte Arkan, der einen seiner Söhne vermisste. "Kommt er noch?"
"Im Country-Club lachen sie hinter vorgehaltener Hand über uns." soll Agatha angeblich verächtlich gesagt haben. "Ariel kommt nicht zu einer lächerlichen Hochzeit, mit der sein Vater ihn zum Gespött der Leute macht weil er ein dahergelaufenes..."

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Meine Mutter spitzte die Ohren um mir nachher alles haarklein berichten zu können.
"Agatha!" unterbrauch Astan von der Houden seine Schwester unwirsch.
"Vater - Ariel ist leider verhindert. Er wird nicht kommen. Es tut mir leid. Er ist wütend und verletzt. Aber das wird sich sicher wieder legen." versuchte Astan seinen Vater zu trösten.

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Arkan hatte vermutlich nicht viel Zeit, das Fehlen seines Sohnes Ariel zu betrauern. Wir wurden direkt nach der Begrüßung der Gäste getraut.
Ein Moment, den ich nie vergessen werde. Ach, Arkan...jetzt bin ich auch eine von der Houden.

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Nach der Trauung wurde Arkan kurz von den Bediensteten um Hilfe wegen des Essens gebeten. Er entschuldigte sich und verschwand. Genau in dem Moment, in dem er einem der Kellner hinterher ging, trat Agatha zu mir. Hilfesuchend sah ich meinem Arkan hinterher. Aber er konnte mir nicht helfen.

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Es dauerte nur eine Sekunde, niemand nahm es wahr. Agatha schubste mich kurz. Ich gab keinen Ton von mir, so perplex war ich.

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Es dauerte ebenfalls nicht lange bis ich mich wieder gefangen hatte. "Jetzt reicht es!" zischte ich sie leise an. "Merke dir ein für alle Mal: Ich gehöre zu Deinem Vater! - Du kannst mich gerne 'Mutter' nennen!" fügte ich noch böse hinzu.

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Agatha sah mich verletzt an. Rang sie nur gespielt um Fassung oder war es echt?
Die Festgesellschaft setzte sich zum Essen. Astan von der Houden führte das Gespräch und lockerte die angespannte Stimmung auf. Wohl jeder der Gäste hatte gemerkt, dass es zu Reibereien innerhalb des von-der-Houden-Clans gekommen war.
"Wo ist eigentlich mein Schwesterherz Agatha?" fragte Astan irgendwann belustigt.

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"Die heckt im Badezimmer eine vielversprechende Intrige aus." platzte meine Schwester Carry unüberlegt heraus. Carry wurde rot und biss sich auf die Lippen. Sie musste sich aber keine Sorgen machen. Zuerst lachte Arkan, dann stimmten alle in sein Gelächter ein.

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Wir waren gerade fertig mit dem Kuchen, da tauchte Agatha plötzlich wieder auf. Sie erhob ihr Glas und prostete meiner Mutter und ihrem zweiten Mann zu. Mein Vater saß an gegenüberlegenden Teil des Tisches.
"Auf die stolzen Eltern." sagte Agatha. "Meine Brüder und ich - wir heißen Consuela und ihre Familie herzlich willkommen in unseren Kreisen."

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War da Zynismus in Agathas Stimme zu hören oder bildete ich mir das nur ein? Höflich hob auch ich mein Glas. Auch meine Schwester Carry machte gute Miene zum bösen Spiel. Nur mein Bruder Consult konnte seine wahren Gefühle nicht verbergen. Verächtlich-wütend sah er Agatha über den Tisch hinweg an. Diese jedoch überspielte fröhlich die gespannte Stimmung indem sie nochmals ihr Glas hob: "Auf Arkan und Consuela!"

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Ich war froh als es endlich vorbei war. Hinter den Vorhängen des Badezimmers im Obergeschoss beobachtete ich wie die Gäste langsam das Gelände verließen. Besonders sah ich Astan von der Houden hinterher. Er war der einzige der Geschwister, der mich mit Respekt behandelt hatte. Konnte ich auf ihn zählen? Würde er mein Verbündeter werden?

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Wow, du machst aber schnelle weiter!! *staun* Die Bilder sind auch gut getroffen!!!
lg Niub
 
@Niub: Ja, ich habe auch noch zwei Teile auf Lager. Ich habe sozusagen schon "vorgespielt". Und ich weiß, wie es weitergeht - und Du nicht, ätsch. =)

Naja...ich habe in den nächsten Wochen nicht soviel Zeit, da wird die Story garantiert brach liegen. Aber ich bin schon gespannt, wie es dann weitergeht. :hallo:
 
Einige Wochen nach meiner Hochzeit besuchte mich meine Schwester Carmen Grimm. Sie wohnte außerhalb von Knocksville und hatte nicht zur Hochzeit kommen können, da ihre zweite Schwangerschaft kompliziert war. Nun aber war der kleine Ebenizer auf der Welt und Arkan und ich waren auch aus den Flitterwochen zurückgekehrt.
Es war so schön, Carmen bei mir zu haben!
"Warum hast du Norman nicht mitgebracht?" fragte ich.
"Er passt auf die Kleinen auf. Ich hoffe, er bringt ihnen das Laufen, das Sprechen und das "aufs-Töpfchen-gehen" bei." meinte sie trocken. :D

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Carmen konnte es nicht abwarten zu fragen bis wir im Haus waren. "Wie war die Hochzeit? Wie geht es Arkans Kindern?" fragte sie wie aus der Pistole geschossen.
Ich begann von Astan und meinem sehr positiven Eindruck von ihm zu erzählen. "Und ein sehr gutaussehender Typ ist er auch." flüsterte ich nahe ihrem Ohr.
"Wir sind schon versorgt." meinte Carmen. "Aber vielleicht hat Carry Bedarf?" zuckte sie mit den Schultern.
"Hm..." meinte ich. Mein Gehirn brütete da eine Idee aus...

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Als nächstes berichtete ich von Agathas Auftritt kurz nach der Trauung.
"Sie hat dir eine gescheuert?" Carmen war entsetzt. "Hast du Arkan davon erzählt?" fragte sie.
"Nein, ich will nicht, dass er denkt, ich stelle mich zwischen ihn und seine Kinder..." flüsterte ich geknickt.

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"Du bist zu gut für diese Welt, Schwesterherz." wies Carmen mich zurecht als wir auf der Couch saßen.
"Du musst dich gegen Agatha und ihre Geschwister wehren wenn sie dir unangenehm auf die Pelle rücken."

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"Entweder Du machst Agatha fertig, oder ich übernehme den Job." knurrte Carmen böse.
"Schon gut." lachte ich. "Ich werde mir Mühe geben und der Ziege zeigen, was eine Cialdini alles drauf hat."

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Ich bereitete am Abend das Essen zu. Ich mochte es nicht besonders, wenn die Dienstboten mich ständig bemutterten. Am liebsten kümmerte ich mich selbst um die Dinge im Haushalt.

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Carmen und Arkan saßen zusammen während ich das Essen anrichtete. "Was soll man nur mit solchen Kindern machen?" fragte Arkan meine Schwester ratlos. Seine Stimme klang hilflos. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
"Ich weiß es nicht." zuckte Carmen mit den Schultern. "Ich hoffe, Edgar und Ebenizer werden nicht so verzogene...ähm..." Carmen unterbrach sich selbst. Nicht nur Carry, sondern auch Carmen hatte ein Talent, jedes Fettnäpfchen mitzunehmen.
"Warum redest du nicht mit deinen Kindern und versuchst, sie zur Vernuft zu bringen?" redete Carmen schnell weiter und umschiffte somit ihren Patzer.

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Nach dem Essen wollte ich mit Carmen noch eine Runde im Pool schwimmen. Ich zog mich gerade im Schlafzimmer um, als sie leise hereinschlich. In der Hand hielt sie einen Teddybär. Sie hatte wohl das niedlich eingerichtete Zimmerchen neben dem Gästezimmer entdeckt.
"Musst du mir eigentlich irgendwas erzählen, Consula?" grinste Carmen mich an.
"Bist du schwanger?" fragte sie mit aufgerissenen Augen.
"Nein." beruhigte ich sie. Immer hatte sie Angst, sie würde alles als letzte erfahren. "Aber Arkan und ich wollen eine Familie gründen." weihte ich sie ein.
"Noch mehr Enkelkinder?" stöhnte sie gespielt. "Mom wird sich freuen - sie wünscht sich doch viele Enkelkinder!"

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Nach dem Baden meinte Carmen: "Wenn du glaubst, dass Astan von der Houden auf deiner Seite ist, dann nutze das aus."
"Wie bitte?" Ich verstand nicht richtig.
"Versuche, sein Vertrauen zu gewinnen. Verbringe Zeit mit ihm. Und stelle ihm unsere Schwester Carry mal etwas genauer vor." zwinkerte sie.
Alles klaro, sie hatte die gleiche Idee wie meinereiner gehabt.

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Ich klatschte belustigt in die Hände. "Carmen, du altes Luder!"
"Ich bin die geborene Verkupplerin." lachte sie. "Auf alle Fälle ist es ein Versuch wert. Du kennst ja Carry und ihre Männerprobleme. Wir sollten versuchen, ihr da raus zu helfen..." sagte Carmen gespielt selbstlos.

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Ich liebte meine Geschwister über alles. Carmen hatte mir mit ihrem Besuch Mut gegeben. Sie hatte mich zurück auf den Boden der Tatsachen geholt, den ich leicht zu verlieren schien.
Aber würde Astan nicht ebenso zu seinen Geschwistern halten wie meine Geschwister nur mich unterstützten?
Nachdenklich sah ich Carmen hinterher, die ins Bett gehen wollte. Ich blieb ich noch eine Weile am Pool zurück und betrachtete die Sterne.

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also muss ich mal was los werden xDDDD etwas negatives:





































DEINE STORY IST S0W GEIL!!! :D

ach und noch zum letzen teil wo er sie fragt ob er sie heiraten will (zu viele er,sie :D )
kiddie schrieb:

Ja ja heißt leck mich am ar*ch ^^
 
Es war ein wunderbarer sonniger Morgen. Nach längerer Zeit war es der erste Tag, an dem ich wieder meinen Dienst als Streifenpolizistin antreten würde. Beschwingt zog ich mir meine Dienstkleidung an während Arkan scheinbar missgestimmt ins Badezimmer trottete. Ich summte ein Liedchen während ich mich anzog, da unterbrach mich plötzlich seine rauhe Stimme:
"Musst du wirklich wieder arbeiten gehen? Das brauchst du jetzt eigentlich nicht mehr - wir haben ein ausreichend großes Vermögen!"

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Niedergeschlagen ging ich zum Auto. Ich war immer davon ausgegangen, dass Arkan weiß, wie wichtig mir meine Arbeit ist. War das ein Fehler und Arkan wollte mich nun zu seiner hübschen und gefügigen Frau umerziehen?
Plötzlich spürte ich Arkans Hand auf meiner Schulter. "Entschuldige, Liebling." flüsterte er mir von hinten ins Ohr. "Du brauchst deine Arbeit - das weiß ich doch. Ich komme mir nur wie ein dummer alter Mann vor. Ich gehe golfen und du fährst Streife. Das musst du nicht tun."
"Ich weiß. Aber ich will es." sagte ich.
Er küsste mich auf die Nasenspitze und ich fuhr erleichert ins Revier. Ich wusste nun, dass er hinter mir stand.

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Ich wusste noch nicht, welch folgenschwerer Tag mir bevorstand. Er war der Beginn von allen Schwierigkeiten, die nachher auf uns zukamen. Erst am späten Abend begriff ich das ganze Ausmaß unserer Probleme.
Arkan war ein stolzer Mann, er hatte in seinem Leben viele Erfahrungen gemacht, die ihn gestärkt hatten und ihn letztendlich in den Mann verwandelten, den ich mehr als mein Leben liebte.
Arkan hatte sich den Rat meiner Schwester Carmen angenommen - er rief seine Kinder an und lud sie zum Essen ein.

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"Danke, dass ihr drei so spontan Zeit für mich habt." sagte Arkan erleichtert als sie beim Essen zusammen saßen.
"Ich möchte etwas mit euch besprechen, was mir sehr viel bedeutet."

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"Wir nehmen uns doch gerne Zeit für dich, Vater." strahlte Agatha ihren Vater gewinnend an. "Geht es um deine Geliebte?"
"Meine Ehefrau." korrigierte Arkan sie.
"Vater, wir halten natürlich zu dir. Jetzt - und wenn diese Phase vorüber ist, erst recht." murmelte Agatha.

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Arkan holte tief Luft. "Kindchen, Consuela ist keine kleine billige Liebesaffaire - ihr Name ist jetzt Consuela von der Houden. Sie gehört nun zu unserer Familie. Ich bitte euch, genau das zu akzeptieren."
Arkan wurde von seinem Sohn Astan unterbrochen.

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"Also - ich mag Consuela." sagte er lächelnd in die Runde. "Sie scheint ein gutes Herz zu haben. Ist denn niemanden aufgafallen, wie Vater in den letzten Monaten aufgeblüht ist? Consuela scheint Vaters guter Geist zu sein."
Es wurde still am Tisch. Weder Agatha noch Ariel sagten etwas. Arkan sah voller Stolz zu seinem Sohn Astan über den Tisch.
Die beiden Geschwister sahen nicht wie Astan seinem Vater aufmunternd zuzwinkerte.

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Nach dem Essen hatte Arkan Gelegenheit mit seinem jüngsten Sohn Ariel in der Küche zu sprechen.
"Warum hast du diese Frau geheiratet?" fragte Ariel. "Weil du Unterstützung im Alter brauchst? Hat sie das Geld nötig? Willst du mit einer jungen Frau bei deinen Golfpartnern angeben?" rätselte Ariel.

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"Vater, ich verstehe, dass sich ein Mann deines Kalibers gern mit einem so zarten und hübschen Geschöpf wie Consuela umgibt - aber musst du es so offensichtlich machen? Egal, wohin ich gehe, lacht man über uns. Ein kleines und liebes Häschen kann man sich doch gut und gerne nebenbei halten. Bezahle ihr das Appartment, schenke ihr ein paar Klunker. Das reicht doch..."

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"Ach nein!" rief Ariel. "Jetzt habe ich es!" purzelte es überrascht aus ihm heraus. "Sie hat dich zur Hochzeit überredet? Lass mich raten: Sie will eine Familie mit dir gründen? Du hast dich doch nicht wirklich von ihren geschickten weiblichen Lügen einwickeln lassen?"

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Als ich von der Arbeit wieder nach Hause kam, wollte ich nur noch ein heißes Bad nehmen und es mir danach gemütlich machen.

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Ich ging gerade die Stufen zur Eingangstür hinauf, da blieb mein Herz fast stehen. Ich sah Agatha in meinem Zuhause! Sie kam gerade aus dem Obergeschoss. Was wollte sie bei uns?
Kopflos machte ich auf den Absatz kehrt und lief zurück zum Wagen. Ich wollte nur eines: Eiligst und möglichst ungesehen wieder verschwinden.

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Leider wurde nichts daraus. Agatha hatte mich gesehen und war mir nach draußen gefolgt. Sie musterte mich von oben bis unten. Scheinbar fand sie es lustig, dass ich meine Arbeitskleidung trug. Womöglich war sie aber auch nur angewidert.

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Zu einer wirklichen Begrüßung zwischen Agatha und mir kam es nicht, Arkan kam aus dem Haus.
Ich tat das einzig richtige: Ich machte, dass ich Land gewann!
"Agatha - was tust du da?" fragte Arkan seine Tochter.
"Nichts." gab sie hochmütig zurück.
"Lass meine Frau in Ruhe, in Gottes Namen!" herrschte Arkan sie an. "Ich weiß, was du Consuela zu unserer Hochzeit angetan hast. Du denkst, ich habe es nicht gesehen? Täusche dich nicht."
"Gib dieses Flittchen auf!" zischte Agatha. "Zieh unsere Familie nicht in den Dreck!"

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Arkan entfernte sich einige Schritte von seiner Tochter. "Ich hatte die Hoffnung, dass du mich verstehen könntest. Aber dem ist nicht so. Bitte verlasse mit deinen Brüdern mein Haus. Lasst uns in Frieden mit euren egoistischen Eifersüchteleien."
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ließ er Agatha stehen.

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Später fand ich Arkan in dem hübsch eingerichteten Kinderzimmer, in dem er sich zu sammeln schien.
"Was ist los, Liebling?" fragte ich tröstend.
"Sie denken nur an sich." ächzte mein Ehemann. Er hatte jegliche Beherrschung verloren.
"Was kann ich nur tun?" murmelte er mehrmals. Hilflos kaute er an den Knöcheln seiner Hand. Er sah aus als hätte er geweint.

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"Was ist denn nur?" fragte ich nochmals ratlos.
"Ich habe keine Kinder mehr." antwortete er stockend. In seinen weichen Augen lag mehr Trauer als ich zu ertragen vermochte.

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klasse

hey du...=)
ich bin ma auf deine story
aufmerksam geworden...
richtig super... wie kann man nur so gemein
sein als tochter...
ich hoffe du verstehst was ich meine...
wie sagt man das, man liebt jemanden
nicht wegen des geldes,
sondern wegen seinen charakter...
viele begreifen dass real wahrscheinlich
auch nicht...
und du machst das in deiner Story begreiflich grins...

also mach weiter so...
gruß
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Es begann eine scheinbar ruhige Zeit für mich. Ich verbrachte ruhige Abende mit Arkan und hatte schon lange nichts mehr von seinen Kindern gehört. Ich musste ehrlich zugeben: Ich verbrachte auch wenig Zeit in Arkans Kreisen. Wir besuchten in dieser Zeit keine Veranstaltungen gemeinsam - ich konnte also unmöglich mit seinen Kindern konfrontiert werden.

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Ich verbrachte eine Zeit, in der ich ganz und gar für Arkan lebte. Nebenbei arbeitete ich an meiner Karriere. Ich musste mich jetzt nicht mehr mit der Sorge um unbezahlte Rechnungen herumschlagen, mein Haushalt wurde von Angestellten geführt. Ich konnte mich ganz und gar auf Arkan und meine berufliche Zukunft konzentrieren.
Arkan hingegen brütete scheinbar etwas aus. Er sprach seine Kinder in meinem Beisein nicht wieder an. Ich wollte auch nicht in der Wunde bohren und unterließ es tunlichst, das Thema auf den Tisch zu bringen.
Mit unserem Butler Albert hatte ich soetwas wie Freundschaft geschlossen - nur deshalb erfuhr ich auch von Arkans folgenschweren nächsten Schritt.

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Nach dem Essen griff Arkan zum Telefon. Er rief einen guten Freund und langjährigen Anwalt der Familie an.
"Burton...was kann ich tun?" soll er mit belegter Stimme gesagt haben - zumindest beschrieb es mir Albert so.

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Arkan hörte seinem Anwalt aufmerksam zu. Er dachte nach, wägte scheinbar seine Gefühle und die Konsequenzen ab.
"Gut." sagte er bestimmt. "Wenn du diese Vorgehensweise vorschlägst..." murmelte er in den Hörer.

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"...dann ändere das Testament und ich komme in den nächsten Tagen vorbei um es gegenzuzeichnen." sagte mein Ehemann resigniert.
Er hörte wieder einige Zeit seinem Anwalt zu. "Ja." sagte Arkan dann. "Beende auch die monatlichen Auszahlungen. Sie sind alt genug. Ich musste auch hart für mein Geld arbeiten."
Unser Butler war entsetzt über die Schärfe in Arkans Stimme. Es schien ihm ernst zu sein.

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Ich kam überglücklich nach Hause. Endlich hatte mein Chef mich befördert! Die Erfüllung meines Lebenstraumes rückte immer näher...

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Zur Feier des Tages lud ich meine Schwester Carry auf eine Shoppingtour ein. Wir trafen uns in der Downtown in einem neueröffneten Boutique. Carry durchforstete schon wie wild die Kleiderständer als ich ankam.

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Carry sah mich - aber scheinbar war ich ihr keine Begrüßung wert. Angewidert zeigte sie mir ein Kleid.
"Wie kann man nur Klamotten tragen, die nicht aus ökologischen Fasern sind?" fragte sie entsetzt.
Ich verdrehte die Augen. Carry ist eines von diesen verrückten Ökö-Hühnern.
"Weil es nicht so schick aussieht." zickte ich sie gespielt an.

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Ich entdeckte auf Anhieb ein elegantes Kleid und verschwand damit in Richtung Umkleidekabine. Carry durchsuchte weiterhin die Kleiderständer - doch leider gab es keine flatterige Tunika nach ihrem Geschmack. :D

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Ich zog das schicke Outfit über und betrachtete mich im Spiegel. Irgendetwas war geschehen, denn ich erkannte mich im Spiegel. Es war nicht nur das Kleid, es war mein Gesicht, meine Haltung, eine Art innerer Frieden: Das Spiegelbild zeigte mir Consuela von der Houden. Ich war eine elegante Dame.

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Carry hatte kurz um die Ecke gelugt und war gleich wieder in den Tiefen des Geschäfts verschwunden. Als ich wieder zu ihr trat, kicherte sie mich an.
"Lady von der Houden?" Carry hielt erhob mahnend ihren rechten Zeigefinger. "Nicht, dass Sie zu sehr abheben. Das wäre nicht gut."
Ihre ernste Miene wurde aber sofort wieder weich. "Mal ernsthaft, Schwesterchen. Du bist ganz schön Ladylike geworden. Rrrrrrrrrrrrrr..." schnurrte Carry lachend.
"Da wird ja jeder Mann schwach." fügte sie hinzu.

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"Das liegt an den Cialdinischen Genen." erwiderte ich. "Schau dich doch an. Bei dir ist es nicht anders. Aber wann stellst du mir endlich einmal einen der schnieken Männer vor?" fragte ich.
"Wenn du dir keinen suchst, Carry - dann finde ich einen passenden Mann für dich."
"Du kennst doch gar niemanden." winkte Carry ab.
"Wie hat dir eigentlich Astan von der Houden gefallen?" platzte ich heraus.
"Was?" lachte Carry kopfschüttelnd.
"Ach nichts." murmelte ich und griff nach dem überteuerten Kleid, das ich anprobiert hatte.

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Ich tat das, was alle reichen Frauen tun: Ich bezahlte mit der Kreditkarte meines Mannes.

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Carry und mir knurrte der Magen. Ganz in der Nähe gab es ein peppiges (zumindest für meine Begriffe) Restaurant. Carry und ich stiegen in mein Auto. Was würde uns der noch junge Abend alles bringen?

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Das "Come around" war ein stylisches Restaurant - ich hatte mich nicht getäuscht. Wenn man sehen und gesehen werden wollte, dann kam man an diesen Ort. Carry fühlte sich sichtlich unbehaglich und verschwand auf die Damentoilette. Als ich auf sie wartete, stupste mich plötzlich jemand von hinten an. Ich drehte mich um und holte unbewusst tief Luft.
Meine Güte! Er sah noch besser aus als ich ihn in Erinnerung hatte.

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"Astan!" begrüßte ich ihn herzlich. Ich hatte nicht vergessen, wie er mich bei seinem Vater verteidigt hatte. Ich hatte oft an ihn gedacht und nun stand er so überraschend vor mir.
"Wie geht es dir?" fragte ich. Sah er mir an wie sehr ich mich freute ihn zu sehen?
Jedenfalls versenkten seine weichen blauen Augen sich verdächtig tief in meine.

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Er erzählte mir von einem geschäftlichen Auslandsaufenthalt. "Aber dort sind die Frauen auch nicht schöner als hier." fügte er charmant hinzu und grinste mich breit an.
"Dann solltest du hier bleiben." witzelte ich und wurde rot.
Carry tauchte wieder auf. Sie sah uns scherzend beeinander stehen und suchte sich einen ruhigeren Teil des Raumes. Ich wunderte mich später warum sie sich nicht zu uns gesellte.

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Ich scherzte weiter mit Astan. Er erzählte einige witzige Anekdoten aus seinem Arbeitsleben.
Aber: Kam mir das nur so vor oder starrte er nahezu ununterbrochen in meinen Ausschnitt?

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Ich schlug Astan schließlich vor, wir sollten uns zu Carry gesellen, die geduldig und wohl auch einsam in einer Ecke des Raumes wartete.
"Noch eine von dem schönen Schlag der Cialdinis." Er gab Carry die Hand und schenkte ihr ein hinreißendes Lächeln.
Carry lächelte nicht zurück.

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Ich weiß nicht mehr was er ihr erzählte. War es etwas über Autos? Über Motorbote oder über Motorräder? Es war irgendein aberwitziger Vergleich zum schönen Geschlecht.
Ich sah sofort, dass Astans Art bei Carry auf Unverständnis stieß. Wild gestikulierend hagelte es bei ihm einen Scherz nach dem anderen. Carrys Augen waren glasig, ihre Mundwinkel zuckten nicht einmal höflich auf seine Bemühungen. Carry konnte ihn nicht ausstehen.

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Sein Blick war betrübt. Er merkte schließlich doch, dass meine Schwester nicht zu erweichen war. Seine schönen blauen Augen schenkten ihr einen Hundeblick - ein letzter Versuch, sie auf seine Seite zu ziehen.
Der Versuch schlug fehl.

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Carry und ich suchten uns einen Tisch während Astan zurück zu seinen Freunden ging, die im Obergeschoss feierten.
"Was ist denn das für ein Holzklotz?" fragte Carry mich als wir allein waren.
"Er hat versucht, dir zu gefallen." meinte ich entschuldigend. "Du warst unhöflich zu ihm."
"Schon auf deiner Hochzeit war er nur ein Scherzkeks. Bei dem steckt nicht viel dahinter." lästerte Carry.
"Er ist eben ein lockerer Typ." verteidigte ich Astan.

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"Täusche dich doch nicht in diesem alten Schleimbolzen. Alles was er kann ist schönen Frauen in den Allerwertesten zu kriechen. Man sieht doch sofort, was genau dieser Mann sucht."
"Wovon redest Du?" Ich hatte keinen Schimmer, was sie meinen könnte.
"Der liebe Astan sucht doch nur ein spritziges Bettabenteuer."

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"Ach, Carry. Du darfst nicht immer so schlecht von den Menschen denken." seufzte ich.
"Das ist Erfahrung." grummelte sie. "Und solche Männer wie Astan rieche ich auf zehn Kilometer Entfernung."

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Carry stopfte sich einen großen Bissen des Nachtischs in den Mund. "Und außerdem..." brachte sie undeutlich hervor. Sie kaute und schluckte herunter. "Außerdem hat dir der Trottel die ganze Zeit in den Ausschnitt geklotzt."
"WAS?" Ich sah sie schockiert an.
"Ich sage es dir. Bei dem Typ ist irgendwas im Busch, das merkt man doch. Irgendetwas stimmt nicht mit dem. Merkwürdig - es ist fast so als müsste er etwas vor dir verbergen." seufzte sie und zuckte mit den Schultern.

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Ich verstand Carrys Ahnungen nicht ganz. Ich sah Astan nach wie vor in einem ganz anderen Licht. Natürlich war er kein Tiefgänger - scheinbar war er da ganz anders als sein Vater, in den ich mich genau deshalb verliebt hatte.
Ich drückte Carry zum Abschied ganz fest. "Danke für den schönen Abend." seufzte ich. "Es war eine sehr interessante und aufschlussreiche Unterhaltung."
"Vertraue mir." sagte sie. "Lass die Finger von dem Typen. Der ist mies."

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Ich lag später am Abend auf dem Bett als Arkan aus dem Badezimmer kam. "Hattest du einen schönen Abend, mein Liebling?" fragte er als er seinen Schlafanzug anzog.
"Carry hat Dinge im Gefühl..." murmelte ich ängstlich vor mich hin.
"Wie bitte?" fragte er und legte sich zu mir auf das Bett.

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War Astan wirklich eine Gefahr? Er hatte mich und meine Liebe zu Arkan bisher unterstützt - warum sollte ich ihm nicht trauen können?
Meine bitterschwarzen Gedanken wurden unterbrochen als Arkan mich in die Arme nahm.
"Lust, ein Baby zu machen?" witzelte er.

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Meine Augen blitzten ihn an. "Klingt spannend." hauchte ich ihm ins Ohr.

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Arkan zog mich unter die Bettdecke. Kichernd wälzten wir uns umher und entkleideten uns...

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Hey!
Ihr seid ja immer noch da? Das kann ja wohl nicht wahr sein!
Dann aber mal raus mit euch. Raus! :D

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Hey hey...langsam wird es spannend... =)
 
Hey!
Ihr seid ja immer noch da? Das kann ja wohl nicht wahr sein!
Dann aber mal raus mit euch. Raus! :D

Meinst du uns??? :D
lg Niub
P.S: Das war mal wieder eine gute Fortsetzung!!!!! Ich freue mich immer auf Fortsetzungen!!! Könntest du mich benachrichtigen???
lg Niub
 
Hallo,
ach dass waren ja mal wiederecht schöne
fortsetzunngen... ich find das alles
echt klasse... ich verstehe nicht dass
sich da so wenig melden.
naja das wird schon...
mach weiter so.. mal schauen
ob sie schwanger wird, da kommt
bestimmt ein hübsches baby raus...
oder arkan stirbt... lool...
also bis denne...
benachrichtigung bitte... lool

gruß Caro
 
hey ich hab erst jetzt deine story entdeckt und ich muss erlich sagen respekt die is richtig gut ;) mach weiter so :)
 
Hallo Kiddie

Dann oute ich mich mal...als begeisterte Leserin Deiner Story!

Ich finde sie irgendwie sehr faszinierend, Du schreibst ganz toll und die Bilder sind auch sehr gelungen.

Sei nicht traurig wegen den Kommentaren, bei meiner Geschichte gibt's mittlerweile 130 Klicks und gerade mal 1 Kommentar. :(

Ich lese auf jeden Fall weiter und bin immer gespannt auf die nächste Fortsetzung. Mach weiter so!

Liebe Grüsse
Nef
 
@Nefertary: Oh...vielen Dank! Das baut mich wieder auf. Ich verlange auch gar keine riesige Fangemeinde und will keine "About-Adam"-Story produzieren - ich glaube, dazu weiche ich auch thematisch zu weit von dem ab, was die meisten hier lesen möchten. Danke für Deinen Kommentar - jedes Lob geht runter wie Öl. :lol:

Ich mache auf alle Fälle weiter - mir macht es auch richtig Spass. Ich plane schon ganz viele interessante Dinge...=)
 
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Einige Wochen später hatte mein Leben erneut eine Wendung genommen. Ich ging nicht mehr arbeiten, ich versuchte mich zu schonen - Arkan hatte mich dazu überreden müssen, aber schließlich hatte ich es eingesehen.

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Es war nicht mehr zu übersehen, dass ich schwanger war. Ein langsam wachsendes Bäuchlein zeigte allen, dass ich bald Mutter sein würde. Arkan und ich hielten uns bei den Händen als der Gynäkologe auf den Bildschirm zeigte und sagte: "Sehen Sie es auch?"
Wir sahen uns verwundert an und versuchten nochmals, in dem verschwommenen grau etwas zu erkennen.
Mein Arzt lachte: "Man kann zwei Herzen schlagen sehen."

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Ich würde Zwillinge bekommen. Wir hatten das Babyzimmer noch nicht in Erwartung zweier Babys eingerichtet - aber wir hatten auch noch ausreichend Zeit bis uns die beiden Schreihälse den Schlaf rauben würden. In unser Haus war ein Glück eingekehrt, von dem ich nicht zu träumen gewagt hatte. Alles war voller Sonnenschein. Unser Butler, unsere Köchin - sie alle lachten und pfiffen den ganzen Tag, so als hätte meine Schwangerschaft auch ihr Leben zum positiven verändert.

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Auch Arkan benahm sich wie ein kleines Kind. Kichernd las er meinem langsam wachsenden Bauch die Börsennachrichten vor oder erklärte unseren beiden Babys vor dem Opernbesuch, auf welchen Inhalt sie sich einstellen müssen. "Sie können es ja nicht sehen." lachte er mich an.

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Ich hatte mich damit abgefunden, dass ich einen Kindskopf geheiratet hatte. Einen Kindskopf, der mein Vater hätte sein können. Arkan und ich waren zusammengewachsen. Ich fühlte mich wohl als seine Ehefrau. Er machte mich glücklich - und bald würden wir eine glückliche Familie sein.
"Wollen wir dann einmal zum Babyausstatter fahren?" fragte Arkan, im Badezimmer stehend.
"Warum nicht." Ich streichelte meinen Bauch. "Wie wollen wir uns aber für etwas entscheiden wenn wir uns nicht von Dr. Miller die Geschlechter nennen lassen?" fragte ich zwinkernd.
"Lassen wir uns lieber überraschen." grinste Arkan. "Wir können doch einfach alles doppelt kaufen."
Es klingelte an der Tür. "Ich gehe mal schauen, wer es ist..." Während ich ging, hörte ich Arkan noch etwas von 'Zeugen Jehovas' murmeln, aber ich achtete nicht darauf.

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Albert war noch nicht an der Tür als ich die Treppe hinunterkam. Aber scheinbar war das auch nicht nötig.
Ich schaute mich um als ich hinaustrat - aber es war niemand zu sehen. Auf der vorderen Veranda stand ein großer Blumenstrauß und ein putziger rosa Teddybär.
Wer hielt es für notwendig, mir ein Geschenk zu machen? Ich suchte nach einer Karte, fand aber nichts dergleichen. Es gab also keinen Hinweis auf einen Absender oder gar den Grund für ein Geschenk. Natürlich hatten viele von meiner Schwangerschaft erfahren - aber das war mein erstes Geschenk von einem Außenstehenden. Einem anonymen Außenstehenden.

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Ich stellte den Strauß in das Esszimmer, den Teddybär nahm ich mit ins Obergeschoss. Ich ging in unser Kinderzimmer und stellte ihn zu den anderen Spielsachen, die bald von Kinderhänden gedrückt und zerkuschelt werden würden.
Ich sah eine Weile aus dem Fenster in den Garten hinaus. "Ob Astan mir ein Geschenk gemacht hat?" fragte ich mich. Ich hielt es für möglich und sehr wahrscheinlich. Ob er keine Karte beigelegt hatte weil sein Vater das Testament auch zu seinen Ungunsten verändert hatte und Astan auch keine monatlichen Zahlungen aus dem Familienfonds erhielt?
Vielleicht wollte sich Astan auch keine Blöße vor seinen Vater geben und hatte daher das Geschenk ohne eine Karte abgegeben?

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In Gedanken versunken bekam ich nicht mit wie es erneut an der Tür klingelte. Arkan wurde von unserem Butler Albert zur Tür geholt. Agatha wartete in der Einfahrt auf ihren Vater.
Sie nickten sich zur Begrüßung nur kurz zu. Agatha betrachtete ihren Vater hochmütig. "Sie ist schuld." soll sie nur kurz gezischt haben. Das blieb ihre einzige Erklärung, dann stürmte sie an Arkan vorbei ins Haus.

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Agatha traf mich auf dem Treppenabsatz. Ich wollte gerade Arkan suchen und ihm von dem merkwürdigen Geschenk berichten als Agatha wie ein böser Geist vor mir auftauchte.
"Du hast ihn dazu überredet, du Giftschlange." schrie sie mich sofort an. "Kannst du dir vorstellen wie es ist, als eine von der Houden nahezu mittellos dazustehen?"
Ich sah sie ängstlich an. Arkan tauchte glücklicherweise schon am Fuß der Treppe auf.
"Ohne deinen Einfluss hätte er niemals das Testament geändert und unsere Unterstützung gestrichen!" fauchte sie wütend.

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"Wir sind doch seine Kinder!" schrie sie mir ins Gesicht. "Seine einzigen Kinder!" setzte sie noch eines oben drauf und betrachtete meinen Babybauch voller Abscheu.
Immer noch sprachlos starrte ich sie an. War sie etwas besseres als meine Kinder es sein würden? Liebte Arkan sie mehr als er meine Kinder lieben würde?
"Bilde dir nichts ein." gurrte Agatha nahe meinem Ohr. "Du bist nur eine Episode in seinem Leben."
Arkan hatte die oberste Treppenstufe erklommen. Er ergriff Agatha bei der Schulter und führte sie die Treppe hinunter. Sie wehrte sich nicht. Während sie hinunterging, sah sie noch einmal kurz zu mir hoch. Ihr Blick war unheilverkündend.

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Während mein Mann Agatha hinausführte, rettete ich mich in den Schutz des Kinderzimmers. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. In meinem Kopf wirbelte alles, was ich jemals mit Agatha und Astan erlebt und was ich von ihrem Bruder Ariel gehört hatte.
Ich griff mir an die Stirn, die schweisnass war. Meine Brust fühlte sich eng an. Zu eng zum Atmen. Mir wurde schwindelig. Hilflos riss ich den Arm in die Luft bei dem Versuch, mich am Babybett festzuhalten.
Mit weit aufgerissenen Augen schnappte ich nach Luft. Ich konnte nicht verhindern, dass mir schwarz vor Augen wurde. Bewusstlos sank ich auf dem Boden zusammen. Genau dort fand Arkan mich einige Minuten später. Er rief sofort den Rettungswagen.

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Heute einmal nur eine kleinere Fortsetzung, die etwas "dichter" geschrieben ist:


Wenige Tage nach meinem Zusammenbruch konnte Arkan mich aus dem Krankenhaus abholen. Wir schwiegen die gesamte Fahrt über. Ich sah die meiste Zeit aus dem Fenster und Arkan konzentrierte sich übergenau auf den Straßenverkehr.
Der Blinker durchbrach klickernd die Stille als Arkan in unsere Einfahrt einbog.

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Wortlos schnallte ich mich ab und stieg aus. Was war nur geschehen? Meine Schuhe setzten klackernd auf dem Steinfußboden auf. Vögel zwitscherten, einige Schmetterlinge flatterten durch die Blumenbete neben der Einfahrt. Eine Hummel brummte gemütlich an mir vorüber.
In mir drin hingegen herrschte Stille.

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Ich hatte meine Babys verloren.
Der Orkan, der in den letzten Tagen in meinem Inneren gewütet hatte, hatte sich nun gelegt. Ich hatte alle Tränen vergossen, die meine Seele weinen konnte, jetzt konnte ich weder weinen, noch denken.
Ich fühlte nur noch eine Leere in mir, seitdem meine Babys tot zur Welt gekommen waren.

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Die Ärzte wussten nicht, woran es gelegen hatte. Niemand konnte mir tatsächlich bestätigen, dass meine Fehlgeburt mit Agathas Hasstiraden zusammenhing. Es hatte keinen Hinweis auf eine Risikoschwangerschaft gegeben, was mich darin bestätigte, Agatha die Schuld zu geben.
"Soetwas passiert manchmal einfach." hatte mein Arzt allerdings beschwichtigend gemeint und meine Hand gedrückt. "Es wird jetzt eine schwierige Zeit für Sie."
Er konnte mir nur den Namen eines guten Therapeuten nennen. "Viel Glück." sagte er zum Abschied.

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Auch beim Frühstück schwiegen Arkan und ich uns weiter an. Es gab nichts zu sagen - unsere Zukunft war getrübt. Der Schock hatte uns beide gelähmt. Wie automatisiert teilten wir die Pfannkuchen, schichteten sie auf unsere Gabeln und führten sie zum Mund.

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Nach dem Essen ergriff Arkan meine Hand und führte mich hinaus in den Garten. Wir setzten uns in den kleinen Pavillon neben dem Pool und schauten eine Weile auf das im Sonnenlicht glitzernde Wasser.
Arkan wandte sich mir zu: "Consuela..."
Mein Hals begann schon wieder zu schmerzen als ich seine traurige Stimme hörte. Tränen begannen in mir hochzusteigen. Ich schluckte.
"Ich weiß, dass wir beide das gleiche fühlen." sagte er schließlich. "Du musst sie nie wieder sehen." fügte er nach einer Weile kalt hinzu. Seine Stimme hatte sich verändert - sie war tonlos geworden. Er sprach von seinen Kindern.
"Ich kann mir vorstellen, was du empfindest. Agatha wird unser Haus nie wieder betreten, das verspreche ich dir."

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Er zog mich auf seinen Schoss, auf dem ich nur zu gern Schutz suchte.
"Was hältst du davon, wenn wir eine Weile wegfahren? Nur ein paar Tage - für einen kleinen Tapetenwechsel?" fragte er mich.
"Wir lassen diesen Ort hinter uns und versuchen auf andere Gedanken zu kommen. Vielleicht hilft es uns, wenn wir hier nicht ständig mit unseren Erinnerungen konfrontiert werden." seufzte er.

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Ich umarmte ihn. "Das ist eine gute Idee." seufzte ich erleichtert auf.
"Die Flüge sind bereits gebucht." hauchte er in mein Ohr. "Packe ein paar Sachen zusammen, dann geht es los."

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Im Schlafzimmer zog ich mir ein luftiges Kleid an. Arkan hatte gemeint, ich solle mich auf ein warmes Klima einstellen. Der Rest sollte eine Überraschung werden, die erst am Flughafen gelüftet werden würde.
Schniefend und mit schmerzverzerrtem Gesicht schloss ich die Schublade des Schrankes.
Nein, ich wollte nicht mehr weinen! Tagelang hatte ich im Krankenhaus nichts anderes gemacht. Ich wollte dieses schlimme Erlebnis so schnell wie möglich vergessen. Ich versuchte mich auf die Reise zu konzentrieren.

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Im Badezimmer entschied ich mich für eine verdeckende Sonnenbrille. Meine Augen waren rotgerändert vom vielen Weinen, überall unterhalb der Augen schmerzte meine Haut von tausenden ungezählter heißer Tränen um meinen Verlust.

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Arkan lud unser weniges Gepäck in den Kofferraum. Ich nahm ihm den Autoschlüssel aus der Hand.
"Komm, ich fahre." sagte ich. Wir stiegen ein, ich lies die Seitenscheibe herunter, machte das Radio an und fuhr langsam rückwärts aus der Einfahrt.

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Soooo...*allen Lesern ein Taschentuch reich* :ciao:
Aber hey...wird schon alles wieder gut...:)
 
*snief* nun hat sie die Babies doch verloren, das ist sehr traurig. Aber wenigstens ist Arkan ganz lieb zu ihr und der gemeinsame Urlaub wird den beiden sicher gut tun.

Danke Kiddi, für diese weitere, schöne Fortsetzung. Ich liebe diese Geschichte und hoffe ganz fest, dass Consuela und Arkan doch noch ihr Glück finden und eine Familie gründen können. ;)

Freue mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung!

LG
Nef
 
ich hasse Agathe... oder wie die hieß...
das is gemein dass sie ihre zwillinge verloren hat...
so hat das ja wieder eine andere Wendung...
ich finde deine Story wie immer sehr Interessant.
man sieht dass sie sehr traurig ist.
deine Bilder sehen einfach klasse aus...
also ich glaube ich werde deine Story als Signatur nehmen.
haha...
ok, bis bald...

gruß Caro
 
Freut mich, dass es euch beiden gefallen hat. :)

Es wird noch ein paar Wendungen geben - mal schauen, was mein krankes Hirn noch so ausspuckt. :lol: Jedenfalls endet die Story sicherlich nicht so, wie man es erwarten würde.

Im nächsten Teil gibt es wieder schöne Fotos. Meiner Meinung nach die bisher schönsten Fotos...aber: Abwarten. :hallo:
 
deine story wird immer besser :) und das erste kapitel war schon richtig cool :) benarichtigst du mich? das wär richtig cool :)
 
So...bevor ich beginne: An dieser Stelle vielen Dank an Hügö, deren Haus ich mir "ausgeliehen" habe um meine FS zu gestalten. Hügö macht wunderbare Häuser. :) An dieser Stelle möchte ich eines von ihnen mal "zum Leben erwecken".
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Unser Reiseziel blieb nicht lange eine Überraschung. Ich war noch niemals in Spanien gewesen, daher war ich ganz aufgeregt.
Arkan erzählte von wunderbaren Sommertagen in einem der Ferienhäuser seiner Familie. Als ich vor eben diesem Haus stand, verschlug es mir die Sprache. Es wirkte so freundlich und einladend, dass ich fast begonnen hätte zu weinen. Hier konnte man wirklich seine Sorgen vergessen.
Ich betrachtete das Haus nachdenklich. Hier hatte Arkan viele heiße Sommer mit seiner verstorbenen Frau und seinen noch kleinen Kindern verbracht. Ich stellte mir vor wie Ariel, Astan und Agatha im Pool tobten oder hinter dem Haus Verstecken spielten.
Mit diesem Haus verband Arkan schmerzlich-schöne Erinnerungen - während des Fluges hatte er mir davon erzählt. Seine Augen waren verschleiert und mein Herz wurde ganz schwer.

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"Geht es dir gut, Liebling?" fragte er mich und streichelte liebevoll meine Wange als wir ausgestiegen waren. Ich genoss seine Hände auf meiner Haut und schloss die Augen. Besorgt sah er mich an.
"Alles in Ordnung." Ich musste mich räuspern.

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Von der vorderen Veranda aus schaute ich auf den Pool. An was für einen idyllischen Ort hatte Arkan mich da nur entführt? Ich stellte mir vor wie der gesamte Holzboden der Veranda nassgespritzt war, wie sich die feuchten Abdrücke kleiner Kinderfüße vom Pool zur Eingangstür verteilten. Ich sah die kleine Agatha vor mir wie sie "Schaut mal, ich mache einen Kopfsprung!" rief und sich dann gekonnt vom Sprungbrett abfederte. Und in diese Welt war ich eingebrochen? Raubte ich Agatha ein Stück ihrer Vergangenheit - jetzt, da ich hier mit ihrem Vater stand?

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Arkan hatte es sich auf einem der Korbstühle bequem gemacht. Ich setzte mich zu ihm. Er ergriff meine Hand. Liebevoll lächelten wir uns über den Tisch hinweg an.
"Wir schaffen das schon." sagten seine Augen.

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Ich nutzte die abklingende Abendsonne um einige Runden im Pool zu drehen. Arkan hingegen blieb lieber im schattigen Gebäude. Er wollte noch ein paar Anrufe erledigen, sagte er mir.

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Es klingelte nur kurz, dann nahm Agatha auch schon den Hörer ab. Arkan meldete sich mit knappen Worten. Am anderen Ende war es kurz still.
"Geht es ihr wieder besser?" presste sie dann doch zwischen den Lippen hervor. Ihre Stimme hatte den sonst so unüberhörbaren hoheitsvollen Ton verloren. In ihren Worten schwang Besorgnis und Mitgefühl.
"Sie hat unsere Babys verloren." meinte Arkan zu seiner Tochter. "Du hast unleugbar einen Anteil daran, dass deine Geschwister gestorben sind."

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Agatha antwortete nicht. Es war nicht abzusehen, ob sie ihrem Vater in diesem Punkt zustimmte oder nicht.
"Bitte lass Consuela und mich in Ruhe." sagte Arkan mit zusammengezogenen Augenbrauen. Das Gespräch setzte ihm zu. "Lass mich und meine Frau ersteinmal das Licht am Ende des Tunnels finden, danach solltest du die Gelegenheit nutzen und dich bei Consuela entschuldigen." wies Arkan seine Tochter zurecht.
"Vielleicht war diese schreckliche Unglück nötig, damit wir zusammen finden. Entschuldige dich bei Consuela und wir vergessen alles, was gewesen ist." bat Arkan seine Tochter. Als er auflegte, zitterte er.

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Nach dem Schwimmen - die Dämmerung setzte langsam ein - klingelte plötzlich mein Handy. Überrascht nahm ich ab.
"Wie geht es dir?" - Ich bekam eine Gänsehaut. Astans Stimme überwältigte mich dermaßen, ich glaubte, ich könnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren.

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Dann fing ich mich wieder. "Danke der Nachfrage." lächelte ich matt. "Es geht mir schon besser..." hauchte ich.
"Consuela - ich möchte dir im Namen aller meiner Geschwister sagen, wie leid es uns tut." begann er. Ich kräuselte meine Stirn, hörte aber weiter aufmerksam zu.
"Niemand konnte ahnen, dass soetwas schreckliches passieren würde." fuhr er fort.
"Agatha...ich glaube, sie macht sich schreckliche Vorwürfe..."
Ich schnappte nach Luft und wollte schon barsch antworten.
"Bitte sag es nicht." unterbrach er mich. "Ich kann deine Wut und deinen Kummer verstehen. Nimm einfach meine Worte hin." kam er zum Schluss.

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"Ich kann dazu nicht viel sagen, Astan." Ich lief in den Wohnbereich hinüber.
Arkan, der gerade ein Feuer im Kamin anzündete, horchte bei dem Namen seines Sohnes auf.
"Ich kann ihr nicht verzeihen." sagte ich bloß.
"Vielleicht nicht jetzt, Consuela. Aber womöglich in der Zukunft?" Astans Stimme klang flehentlich.
Astan seufzte. "Schon gut." meinte er schließlich. "Ruhe dich erstmal gut aus. Wir wünschen dir gute Besserung."
Nachdenklich legte ich auf.

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Arkan hatte es sich in einem der beiden weißen Sessel vor dem Kamin gemütlich gemacht. Gedankenverloren stocherte ich mit dem Schürhaken in der Glut herum bis das Feuer den Raum in ein sattes warmes Licht tauchte. Arkan sah mir wortlos zu.

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Ich setzte mich in den zweiten Sessel vor dem Kamin. Während die Sonne unterging, starrten wir stumm in die Flammen und genossen die Ruhe, die uns umgab.
"Hast du viel mit Astan zu tun?" fragte mich mein Mann schließlich mit einem kurzen Seitenblick.
"Nicht wirklich." antwortete ich. Obwohl es der Wahrheit entsprach, wurde ich rot. Da es aber bereits dunkel geworden war, konnte Arkan nichts von diesem unverkennbaren Gefühlsausbruch erkennen.

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Arkan war müde und ging früh zu Bett. Ich hingegen ging noch kurz vor das Haus um etwas frische Luft zu schnappen. Es wehte ein warmer Wind, ich hörte das Rascheln der Bäume und vernahm das Zirpen der Grillen.

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Ich legte mich auf den noch immer sonnenwarmen Holzboden und betrachtete die Sterne. Plötzlich passierte etwas unglaubliches. Ich schreckte hoch weil ich meinen Augen nicht zu trauen wagte. Das hatte ich mir doch eben eingebildet - oder kann man tatsächlich kurz hintereinander zwei Sternschnuppen sehen?
Unwillkürlich musste ich lächeln. Zwei Stück. Wie meine beiden kleinen Lieblinge - meine zwei Babys.
Ich blieb noch eine Weile sitzen und lauschte auf die Natur um mich herum. Dieses Zeichen gab mir Kraft.

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Arkan und ich reisten am übernächsten Tag ab. Unentschlossen blieben wir auf der Veranda stehen. Wollten wir wirklich schon diesen wunderbaren ruhigen Ort verlassen?
"Zuhause ist es auch schön." wandte ich mich ihm schließlich zu und ergriff seine Hand.

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Unterhalb der Treppe nahm er mich unerwartet in den Arm. "Hoffentlich wird alles gut." seufzte er.
"Natürlich wird diese Geschichte gut enden. Irgendwie. Das spüre ich einfach." antwortete ich. :lol:
"Du hast einfach Glück verdient, Consuela." murmelte er. "Ich wünsche dir nur Glück."

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Ich lachte als er mich plötzlich hoch hob. "Da siehst du mal, wozu ein alter Mann noch fähig ist." keuchte er, was nicht ausschließlich vorgetäuscht war.
Ich klammerte mich an ihm fest. "Lass mich nicht fallen." jammerte ich.
"Leichtgewicht. Leichtgewicht." trällerte er und trug mich zum Wagen, vor dem er mich sanft absetzte.

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klasse

ohhh, woow...
das war ein echt schöner Teil, die Bilder sind echt schön
gewessen und die Satzgliederung,
aber ich finde das sieht schon fast wie ein Ende aus.
weil es geht bergauf und dann rufen arkans Kinder noch an
um sich zu entschuldigen...
aber das Haus is echt schön, ich downloade auch immer
bei Hügu... oder wie dat heißt, lool...
ich werde nochmal reinschauen...
also ich freue mich scho auf die nächste folge...

gruß Caro
 
Wieder eine ganz tolle Fortsetzung mit wunderschönen Bildern und sehr gut geschriebenen Texten!

Dieser Astan... ich weiss ja nicht. ;) Sieht bald so aus, als würde sich Consuela in ihn verliebt haben.

Freu mich sehr auf den nächsten Teil und hoffe, dass es Agatha auch wirklich ernst meint.

LG
Nef
 
wow! eine tolle geschichte. so schön und traurig... bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht...
aber ich traue astan auch nicht ganz über den weg... ^^

mfg
 
So, bin nun endlich mal dazu gekommen auch deine FS zu lesen.:)
Sie gefällt mir sehr gut, weil du es verstehst die Gefühle situationsbedingt herüberzubringen, was mir leider nicht so oft gelingen mag...
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich anfangs dachte, dass es sich um eine gewöhnliche FS handelt, die einen "langweiligen" Simalltag beschreibt. Doch das ganze wandelte sich zum Gegegenteil. Du weißt, wie man Dramatik erzeugt und bringst deine Leser damit zum weiterlesen.

Man merkt deutlich, dass man es auch als Sim nicht immer leicht hat. ;)
Es ging mir schon zu Herzen, als Consuela ihre beiden Babies verlor. In dem Moment dachte ich, kann es denn noch schlimmer werden? -Ich hoffe nicht.
Somit freue ich mich auf eine Fortsetzung und würde mir wünschen, dass sich alles wieder zum Besten wendet.

Ach bevor ich es vergesse: Hast du das Haus in dem Consuela und Arkan leben selbst gebaut oder gibt es das irgendwo zum Download? Sieht nämlich super aus und würde gerne eine meiner reichen Simsfamilien einziehen lassen. :)

~~honey~~
 
@honey: Danke für die lieben Worte - Du kannst auch ruhig kritisch werden...ich habe bei Dir ja damit auch nicht gespart. :lol: Nicht übel nehmen! :)

Meine FS beschreibt schon einen "normalen Simsalltag". Jedenfalls habe ich die Story nicht aufwendig geplant. Sie entwickelt sich eigentlich von selbst (obwohl die Randbedingungen schon geplant sind).

Das Haus, in dem Arkan und Consuela leben, gibt es bei MTS

http://www.modthesims2.com/showthread.php?t=142589&highlight=victorian+butterfly

Viel Spaß damit! :hallo:

@Nefertary: *g* Du bist ja wirklich eine treue Leserin!

@Setaldona: Danke für Deinen Kommi. Ja...die nächsten Teile muss ich nur noch reinstellen. Danach lasse ich mich auch mal überraschen, was so passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Monate nach unserer Rückkehr aus Spanien erhielt ich am späten Vormittag einen Telefonanruf. Das Kribbeln im Bauch setzte unverhofft ein als ich die Stimme vernahm: Es war Astan.
"Ich habe gerade nichts zu tun. Willst du nicht rüber kommen und mit mir Mittag essen? Ich würde gerne etwas mit dir besprechen." sagte er.
Ich zog die Augenbrauen zusammen. Warum zögerte ich nur so lange? Was sollte mir schon geschehen falls ich sein Angebot annahm?

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Ich musste nur ein paar Straßen zu Fuß gehen. Astan wohnte auf einer der Prachtstraßen Knocksvilles. Ich kannte sein Haus bisher nur vom Vorbeifahren. Es war modern gehalten wie kein Haus auf der Artaud-von-Knocks-Allee. Das Haus strahlte eine elegante Kühle aus - es passte zu einem Junggesellen wie Astan. Sofort schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Wieso war Astan eigentlich Junggeselle? Das Blut stieg mir ins Gesicht.
Moment mal: Woher wollte ich eigentlich wissen, dass Astan Single war? Ein Gedanke folgte auf den anderen bis mir der Kopf schwirrte. Warum kümmerte es mich überhaupt ob Astan liiert war oder nicht?

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Ich klingelte. Durch die Eisenstreben in der Glastür konnte ich sehen wie sich eine Frau dem Eingang näherte.
Sie öffnete mir die Tür. Mit ihrem von der Frisur unverdecktem Katzenauge blitzte sie mich an.
"Was wünschen Sie?"

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Sie führte mich in den Eingangsbereich des Hauses. "Er erwartet Sie schon." sagte sie zu mir, nachdem ich ihr meinen Namen und mein Anliegen genannt hatte.

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Später erfuhr ich von Arkan, dass ihr Name Anouschka Quinn war und dass sie Astans Haushälterin war.
"Ich werde ihm bescheid sagen." nickte sie mir zu und ging ins Obergeschoss.
"Danke." murmelte ich.
Meine Blicke folgten ihr. Sie war eine hübsche Frau und sicherlich einige Jahre jünger als ich. Ihr Gang hatte etwas laszives, beinah verbotenes.
Warum hatte Astan eine so junge Angestellte? Unter einer Haushälterin stellte ich mir ausschließlich eine ältere nette Dame vor. Diese Frau hingegen war alles andere als über das Verfallsdatum hinaus. Ein unbestimmbarer Teil in mir begann Unbehagen zu fühlen.

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Ich sah mich im Wohnbereich um. Astans Haus war gemütlich eingerichtet. Ich hätte eine kühle Junggesellen-Einrichtung erwartet. Aber ich fand keine dunkle Ledercouch oder überteuerte Hightech-Anlagen. Ich stand in einem modern eingerichtetem Wohnzimmer mit viel Persönlichkeit.
Die Haushälterin Anouschka kam aus dem Obergeschoss zurück. "Er wird gleich runterkommen." sagte sie zu mir und verschwand in der Küche, in der sie die Sandwiches zubereitete, die wir später aßen.

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Es dauerte höchstens zwei Minuten, dann kam Astan die Treppe herunter. Er trug Jeans und einen bequemen Pullover. Er sah sehr gut aus. Jedesmal wenn ich ihn wiedersah, wunderte ich mich, dass er noch besser aussehen konnte als beim letzten Treffen.
"Tut mir leid, dass du so lange warten musstest." sagte er.

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Lächelnd umarmte er mich. Zuerst war ich überrascht über diese Art der Begrüßung. Wir umarmten uns das erste Mal seitdem wir uns kannten. Waren wir soetwas wie Freunde?
Sein Körper fühlte sich gut an, mir wurde ganz heiß. Er schien geduscht zu haben, sein auffällig männlich duftendes Duschbad machte mich ganz schwindelig.

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Wir setzten uns auf die Couch und starrten eine Weile auf die gegenüberliegende Wand. Plötzlich holten wir beide gleichzeitig Luft und wandten uns dem anderen zu.
"Ähm..." sagte er.
Ich fühlte mich wie ein Teenager.

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Er schaute schnell weg. Es war nur ein kurzer Moment, der uns beiden peinlich war, der aber glücklicherweise schnell vorüberging. Wir überspielten die unangenehme Stille, für die es eigentlich keinen Grund gab, indem wir über das Wetter redeten.
Für einen Moment kam mir in den Sinn, ihn nach den Teddybären und dem Blumenstrauß vor meiner Haustür zu fragen. Ich hielt es dann aber aufgrund meiner Fehlgeburt für unangebracht und ließ es sein.

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Ich kam schließlich zu dem Schluss, dass ich mir diese prickelnde Stimmung zwischen Astan und mir nur einbildete. Er stand auf und schenkte mir einen seiner undurchschaubaren Blicke. Oh Gott - was für ein Blick das war! Ein Schauer durchfuhr mich.
"Sei keine Idiotin!" sagte ich mir schließlich selbst. Astan war sicherlich nur überfordert und ratlos, wie er auf meine Fehlgeburt reagieren sollte. Ich interpretierte diese Stimmung seinerseits eindeutig verkehrt wenn ich glaubte, zwischen uns wäre eine verbotene, prickelnde Anspannung.

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Prompt hatten wir uns zum Essen gesetzt, da begann Astan auch schon seine fröhliche Tour abzuziehen. Er erzählte - oder sollte ich eher lästern sagen - von einigen Mitgliedern des Knocksviller Country Clubs.
Ich versuchte an den richtigen Stellen zu lachen - ich war gedanklich immer noch mit der Szene auf der Couch beschäftigt.
Unvermittelt unterbrach Astan seinen Strom von Anekdoten und meinte ernst:
"Consuela, ich feiere nächste Woche meinen Geburtstag? Kommst Du und Vater auch?"

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Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Überrascht senkte ich den Blick. Mit dieser Frage überrollte er mich geradezu und forderte eine positive Antwort heraus.
"Das weiß ich noch nicht. Ich überlege es mir noch." antwortete ich ausweichend.

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Er sprach mich während des Essens nicht mehr darauf an. Später startete er einen erneuten Versuch, bei dem er seine Taktik veränderte:
"Ich kann dich natürlich nicht zwingen zu kommen." begann er. "Ich habe nicht vergessen, dass es einige unangenehme Zusammentreffen in unserer Familie gegeben hat..." Er sah mir nicht ins Gesicht als er diesen Satz sagte.

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"Ach, Consuela. Ich würde mich so freuen wenn du kommen könntest. - Mir zuliebe." fügte er mit einer ausladenden Geste hinzu.

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Ich seufzte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Er zog die Stirn in Falten. "Gib dir einen Ruck und spring über deinen Schatten. Die Wunden sind frisch, aber alles kann gut werden. Bedenke bitte, dass Agatha auch Gelegenheit gegeben werden muss, sich zu entschuldigen. Gib ihr doch diese Chance und komme mit Vater zu meiner kleinen Feier."
Ich sagte ihm nicht zu. Ich war nicht fähig dazu.

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Schweigsam zogen wir noch ein paar Bahnen in seinem Pool. Ich glaube, er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich zu seiner Feier kommen würde.

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Als er aus dem Pool stieg, konnte ich nicht an mich halten. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von seinem Körper abwenden. Wie gebannt beobachtete ich ihn als er mit geschmeidigen Bewegungen die Pool-Leiter erklomm.
Daraufhin blieb ich nicht mehr lange. Auf dem Weg nach Hause rannte ich beinahe. Es schien als müsste ich schnellstmöglich sehr viel Raum zwischen Astan und mich bringen um ein größeres Unglück zu vermeiden.

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Wieder mal eine schöne Fortsetzung!
Vor allem; diese Sätze:

kiddie schrieb:
Plötzlich holten wir beide gleichzeitig Luft und wandten uns dem anderen zu.
"Ähm..." sagte er.
Ich fühlte mich wie ein Teenager.
gefallen mir. Die Situation ist total süß beschrieben. Da möchte man glatt Consuela sein. :rolleyes:

Hm, ich soll kritscher werden? Leider finde ich nicht wirklich etwas an deiner Story zu bemängeln, außer:
Gib deinem Astan mal ein bisschen mehr zum Essen. Der gute sieht hier ziemlich mager aus. :lol:

kiddie schrieb:

Spaß beiseite, mir bleibt nix anderes zu sagen, als tolle Story und ich freue mich auf deine Fortsetzung! ;)

~~honey~~

 
eine schöne und unheilverheißende fortsetzung... ojeoje... was hat der nur vor?!?
spannend!!!

freu mich schon auf die nächste fortsetzung. will unbedingt wissen, wie's weiter geht!!

mfg
 
Na,na, wer sagt's denn! ;)

Hab doch geahnt, dass der Astan "gefährlich" werden könnte.

Wie alle anderen, ist auch diese Fortsetzung wieder sehr schön und gefühlvoll geschrieben, und auch die Bilder sind wieder ganz toll geworden.

Leider werde ich ab Montag für 5 Tage im Ausland sein, aber ich freue mich, wenn ich danach lesen kann, wie's weitergegangen ist.

LG
Nef
 

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