Gast 208
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Inhaltsverzeichnis: Stelle dir vor - einer der wichtigsten Menschen deines Lebens wird krank. Und seine einzige Rettung hängt von jemanden ab, mit dem du nie gerechnet hättest. Diese FS erzählt davon. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit...
Vorwort:
Hallöchen an euch alle.

An alle, die meine 1. FS nicht kennen. Traut euch und schaut trotzdem in meine neue FS rein. Ihr müsst euch gewiss nicht durch alle Kapitel der 1. FS quälen.


Lange Rede, kurzer Sinn. Ich wünsche euch allen viel Spass bei:
DESPERATE 2 - WETTLAUF GEGEN DIE ZEIT

Kapitel 1
Nele, wir sind bei dir

„Sadman,“ blabberte sie ihre Mutter nach. „Sadman, kommt.“
Talitha lächelte. „Na, dass klappt schon ganz gut. Bald kannst du dein erstes Wort sagen. Aber nun, Kleo, geht es ab ins Bett.“
Kleo war eigentlich nicht der richtige Name des herzigen Madels. Sie war auf den Namen ‚Marie’ getauft. Doch in ihrer Art wich sie vollkommen von der Familie ab. Sie hatte das Aussehen von Colins Grossmutter geerbt. Sie sah mit ihrer blonden Haarpracht aus wie eine kleine Kleopatra. Daher wurde sie meist kurz und bündig „Kleo“ gerufen.

Liebevoll bettet Talitha das Nesthäckchen der Familie in das Gitterbett im zweiten Stock.. Sie sang dabei ein Schlaflied, welches Marie besonders gern hörte. „Schlaf, Kindlein, schlaf….“
Talithas glockenhelle Stimme bewirkte rasch, dass Marie die Augen zufielen und diese in einen sanften Schlummer fiel. Lächelnd strich Talihta ihrem Töchterchen über das Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte sie sich um und wäre beinahe gegen ihren Mann geprallt.
„Colin, hast du mich erschreckt. Musst du dich immer so anschleichen?“ Ihre Stimme klang gespielt entrüstet.
Colin nahm seine hübsche Frau zärtlich in seine Arme. „Liebling, ich wollte dich gewiss nicht erschrecken. Du sahst so hübsch aus, wie du unsere Kleo in den Schlaf gesungen hast. Würde ich dich nicht schon längst bis zur Selbstaufgabe lieben, wäre es spätestens jetzt um mich geschehen.“
Talitha gab ihm einen sanften Nasenstüber. Wer konnte diesem Mann schon widerstehen? Er sah nicht nur verdammt gut aus, war sportlich durchtrainiert und jemand, nach dem sich die Frauen zweimal umdrehten. Er war auch noch eine Seele von Mensch, mit goldenen sanftmütigen Augen, einem energischen Kinn das auch seine Durchsetzungskraft verriet. Sein sanft geschwungener Mund zeugte von hoher Sensibilität. Eine rundum gelungene Mischung stand vor ihr. Bei diesem Gedanken verschluckte sie sich fast, so erheiterte sie das.

Schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund, sonst hätte sie die tief schlafende Marie wohl noch aufgeweckt. Colin kicherte leise. „Still, Prinzessin. Kleo schläft grad so süss. Du weißt, wie ungenießbar sie ohne Mittagsschlaf wird. Eine richtige Königin.“
Talitha kicherte ebenfalls. „Ja, Königin Kleopatra. Eine kleine Diva ziehen wir da gross. Ist dir das eigentlich klar?“
Colin ging auf ihren lockeren Tonfall ein. „Tja, dass muss uns zu denken geben. Wir sind ihr einfach total unterlegen.“
Die junge Frau wollte gerade etwas sagen, wurde aber durch ein fröhliches Jauchzen unterbrochen, welches durch die ganze Wohnung hallte. Kurz darauf ertönte wildes Indianergeheul. Im selben Moment stimmte die kleine ‚Königin’ lauthals mit ein.
Colin seufzte gottergeben. „Wie oft hab ich den beiden schon gesagt, wenigstens während der Mittagszeit etwas ruhiger zu sein?“ Er klang etwas missgestimmt.
Talitha seufzte und trat mit der kleinen Kleo auf den Arm, welche herzzerreisend weinte, ans Fenster. Dann wurden ihre Züge schlagartig weich.

Gott, es gab schlimmeres. Kleo würde sich wieder beruhigen und danach hoffentlich noch ein wenig schlafen. Wenn nicht, ging die Welt auch nicht unter. Ihr Herz floss über vor Liebe für diese Familie. Sie dachte an die Vergangenheit. Das alles sollte ihren Kindern erspart bleiben. Sie sollten fröhlich sein. Ihr Blick wurde trüb. Was hatte sie alles erdulden müssen in früheren Zeiten. Gedrängt von den Eltern in eine Ehe, die sie nie gewollte hatte. Mit einem Mann, der sie regelmässig verprügelte und vergewaltigte. Dann war Colin in ihr Leben getreten. Mit ihm war das Licht zurückgekehrt. Leider nicht für lange. Sie wurde schwanger und als Christian von dieser Schwangerschaft erfuhr, sperrte er sie in eine winzige Hütte irgendwo im Wald. Dort schenkte sie einem schwarzen Kind das Leben – das Kind ihres Geliebten und heutigen Mannes. Christian nahm es ihr weg und nur einem glücklichen Umstand und vielen Verwicklungen war es zu verdanken, dass sie Niklas im Alter von 2 Jahren wieder bekommen hatte und das sie überhaupt noch am Leben war.

Kurze Zeit später sass Talitha mit ihren beiden ältesten Kindern beim Abendbrot. Colin kümmerte sich noch um die kleine Kleo. Niklas warf derweil einen bezeichnenden Blick auf seinen Teller und schließlich auch auf seine Schwester.
„Muss ich das essen?“ Er schob dabei demonstrativ seinen Teller weg. Nele, welche ihre Leidenschaft fürs Kochen entdeckt hatte und somit auch für dieses Abendessen verantwortlich war, rümpfte ihre hübsche Nase.
„Depp, es schmeckt wirklich gut. Du hast es noch nicht mal probiert.“ Sie streckte ihm in ihrer direkten Art die Zunge heraus.
Niklas blickte immer noch skeptisch auf das Sandwich. „Na ja, also wenn ich es auch wirklich überlebe….könnte ich es sogar mal probieren.“ Er grinste spitzbübisch. Talitha warf ihrem Sohn einen anklagenden Blick zu.
„Musst du sie immer reizen?“ Wirklich böse sein konnte sie ihm nicht, aber zeigen wollte sie diese Regung ebenso wenig. Nele war sehr empfindsam und würde sich das sofort wieder zu Herzen nehmen.
Niklas setzte seinen unschuldigsten Blick auf. „Zählen hat sie auch noch nicht gelernt. Es ist nämlich ein Teller zu viel. Meines Erachtens nach hat Marie schon gegessen.“
Nele bekam nasse Augen und wischte sich eine Träne fort. Niklas, der seine Schwester gern ärgerte, konnte damit überhaupt nicht umgehen. Er liebte sie abgöttisch und wollte sie nur ein wenig aus der Reserve locken. Sofort taten ihm seine Worte leid. Er biss herzhaft in sein Sandwich und schmatzte laut.
„Schwesterherz, sei bitte nicht böse. Besser hab ich noch nie gegessen. Magst nachher mit mir draussen spielen?“
Damit war der geschwisterliche Frieden wiederhergestellt.

Nele und Niklas hatten den kleinen Zwist längst vergessen. Lang konnte Nele ihrem älterem Bruder ohnehin nie böse sein. Er war ihr grosses Vorbild und hatte allerlei Unsinn im Kopf. Nele, welche sehr schüchtern war, tat die offene Art ihres Bruders einfach gut. Einträchtig spielten sie miteinander im Garten. Talitha beobachtete die beiden vom Fenster aus und schmunzelte still vor sich hin. Wieder mal standen beide mitten im Blumenbett. Sie hatte es aufgegeben, deswegen zu schimpfen. Die Kinder hatten ihre Freude und waren gesund. Etwas Schöneres konnte es nicht geben. Was waren da schon ein paar umgeknickte Blumen?
Nach etwa zwei Stunden rief Talitha nach ihren Kindern. „Es ist schon spät, kommt doch bitter herein. Es wird langsam frisch draussen.“
Gehorsam kamen beide der Aufforderung ihrer Mutter nach. Sie war keine strenge Mutter, hatte aber auch gewisse Grundsätze, nach welchen sie ihre Kinder erzog. Sie genossen viele Freiheiten, mussten sich ebenso an gewisse Regeln halten. Beide liebten ihre Mutter von Herzen und akzeptieren diese Regeln von frühester Kindheit an. Gemeinsam gíngen die Geschwister schlafen. Talitha und ihr Mann folgten nach einer gemütlichen Kuschelstunde

Mitten in der Nacht schreckte Nele aus ihren Träumen. Da war es wieder, dieses komische Gefühl in ihrem Magen. Gequält schloss sie die Augen und atmete einmal tief durch. Doch das Drücken im Magen verstärkte sich nur noch mehr. Nele wurde schwindlig, schnell klammerte sie sich am Nachtkästchen fest.
„Was ist das nur, Bärli?“, fragte sie ihren grossen rosa Stoffbären. „Mach doch, dass das endlich aufhört. Es tut so weh.“
Nele hatte grosse Angst. Das Bauchziehen wurde immer schlimmer. Langsam und Schritt für Schritt stieg sie zu dem Schlafzimmer ihrer Eltern hinab. Jede Treppenstufe kam ihr wie ein Dauerlauf vor. Sie atmete schwer. Endlich hatte Nele das Schlafzimmer der Eltern erreicht.

Als sie am Bett der Eltern stand, wurde ihr abermals furchtbar schwindlig. Nele hatte so etwas noch nie erlebt. Klar, in letzter Zeit hatte es ab und an im Bauch gepiekst. Aber dem hatte Nele keine Beachtung geschenkt. Es war immer sofort weg gewesen. Doch jetzt hatte das Mädchen ein Gefühl, als würde sie jeden Moment einfach umfallen und nie mehr aufwachen. Angst schnürte dem Kind die Kehle zu.
„Mama, Papa….mir ist sooooooooooooo schlecht. Ich habe Angst. Ich kriege keine Luft. Mama, so wacht doch auf….“ Nele weinte und zitterte. „Bitte, wacht auf. Ich will nicht sterben, mein Bauch tut so weh….“
Talitha sprang aus dem Bett, noch immer leicht verwirrt. Auch Colin rieb sich verschlafen über die Augen. Ein Blick genügte der jungen Mutter, um zu sehen das es ihrem Kind nicht gut ging.
„Schatz, um Gottes willen? Was ist los mit dir?“

Zärtlich nahm Talitha das bebende Kind in ihre Arme. Schweissperlen standen auf der glatten Kinderstirn. Geschockt stellte Taltiha fest, dass Nele hohes Fieber hatte. Colin überblickte die Situation sofort, nachdem er seiner Tochter eine Hand auf die fieberheisse Stirn gelegt hatte.
„Das Kind muss sofort zum Arzt. Da stimmt etwas nicht. Am besten, wir fahren sofort in die Klinik.“ Er wollte seiner Familie nicht anmerken lassen, wie gross seine Angst um dieses Kind war. Er musste jetzt der Fels in der Brandung sein. Nele musterte ihren Vater mit grossen Augen.


Sie weinte abermals, hielt sich die Hände vor die Augen. „Nein, Papi. Ich will nicht in eine Klinik. Ich will nur das mein Bauchziepen aufhört. Ich will nicht, nein.“
Angstvoll zog sie sich in eine Ecke des Zimmers zurück. Ihr kleiner Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Seid sie von einem Arzt wegen eines Beinbruchs gequält worden war, hatte sie grosse Angst vor allen Ärzten. Sie schrie. Liebevoll trat Colin zu seiner Tochter.
„Schatz, du möchtest doch das dein Bauchziepen aufhört, oder?“ Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.

Ängstlich schmiegte sich das Kind an seinen Vater. „Ja, ich will dass es aufhört. Aber kannst du es nicht wegmachen?“ Talitha beobachte diese kleine Szene voller Angst. Sie fühlte sich so hilflos. Alles würde sie geben, könnte sie ihrem Kind diese Schmerzen nehmen.
„Ich bin kein Arzt, Kleines,“ Colins Stimme klang wieder gewohnt fest und viel Liebe lag in seinen Worten. Nele sollte nicht merken, wie weh es ihm ums Herz war. Er spürte, dass vor seiner Familie ein Weg durch die Hölle lag. Doch das Kind durfte das nicht mitkriegen.
„Papa und ich werden dich zum Arzt begleiten und nicht von deiner Seite weichen. Dr. Burger ist ein hervorragender Arzt. Er wird alles tun um dir zu helfen, er wird dir gewiss nicht wehtun. Spatz, wir sind doch bei dir.“
Nele schaute vertrauensvoll zu ihrer Mutter auf. „Ihr bleibt ganz ehrlich bei mir?“
Colin und Talitha sahen einander in die Augen. Darin lag das Versprechen, alles für dieses Kind zu tun. „Ja, wir bleiben bei dir, mein Engel. Wir lassen dich nie alleine….“
Welche Krankheit schlummert in Neles Körper?
Ist die Familie stark genug, diesen Weg zu gehen?
Nun seid ihr dran. Es hat sich viel verändert - so wie Talithas Leben sich stark verändert hat. Lob, Kritik und alles was euch sonst noch so einfällt ist hier willkommen.
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