Kapitel Eins
~ * Kapitel Eins *~
15. Juli 2003, Loch Ness
„Komm schon, Lindy!“, rief Mitch. Lindy ging langsam ins Wasser.
„Das Wasser ist so kalt!“, antwortete sie.
Von Mitch war nur noch der Kopf im Wasser zu sehen. „Ach Quatsch!“
Lindy ging weiter hinein. Das Wasser war jetzt an ihren Hüften. Jetzt an ihrer Brust…
Und jetzt verlor sie den Boden unter den Füßen… Sie schwamm zu ihrem Freund. Er umarmte sie, kaum war sie bei ihm. „Ich liebe dich, weißt du das?“, flüsterte er.
„Ja… das hast du ungefähr 11 Mal heute gesagt!“
„Liebst du mich nicht?“, fragte Mitch und küsste Lindy.
„Och… wenn du mich schon so fragst…“, sie lachte.
„Da musst du überlegen?“, hakte Mitch entsetzt nach. Lindy lächelt. „Okay… ich liebe dich auch!“ Sie küsste ihn noch einmal und öffnete ihr Bikinioberteil. „Hattest du es schon einmal im Wasser gemacht?“, fragte Lindy und hielt ihr Oberteil hoch. Mitch grinste. „Nein….“
„Aber… vielleicht sollten wir etwas weiter an den Rand gehen, wo wir Boden unter den Füßen haben?“, sagte Mitch und wollte losschwimmen.
„Hast du Angst? Vor Nessie?“, Lindy grinst.
„Ach Quatsch…“, Mitch schaut sie an. „Aber, was falls wir irgendwann nicht mehr schwimmen können?“
„Dann werden wir sterben… Arm in Arm… in einander verschlungen…“
„Lindy… das ist nicht witzig…“, Mitch sah sie ernst an.
„Oh Mann… okay… dann schwimmen wir halt ans Ufer…“
Mitch nahm Lindys Hand und die beiden schwammen näher ans Ufer.
„Mitch!“, schrie Lindy plötzlich.
„Was denn?“, er sah sie fragend an.
„Etwas hat meinen Fuß gestreift!“, antwortete Lindy. Die Angst schien ihr ins Gesicht geschrieben zu sein. „Hör auf damit!“, sagte Mitch.
„Das ist kein Scherz!“
„Das ist nicht witzig!“
Zwischen den beiden platzte eine Luftblase, die aus dem Wasser aufgestiegen ist.
Lindy atmete laut und sie begann zu weinen, als noch mehr Blasen an der Oberfläche platzten. Sie sah sich ängstlich um. Um sie herum schwamm etwas. „Was ist das?“, flüsterte sie.
Mitch schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht…!“
„Ich will hier weg…“, Lindy schrie auf. „Es hat mich berührt!“
Mitch schwamm auf sie zu. Doch zwischen ihnen platzte erneut eine Luftblase. „Mitch!“, heulte Lindy. „Was ist das?“
„Ich weiß es nicht, Lindy!“
Der Schatten um sie herum verschwand… „Es… es ist weg…“, stammelte Mitch. „Komm schnell!“, er nahm Lindys Hand und schwamm aufs Ufer. Sie waren knapp 100 Meter davon entfernt. „Wir sind gleich da!“
„MITCH!“, schrie Lindy. Mitch sah über seine Schulter. Hinter ihnen ist der Schatten wird aufgetaucht und mit ihm eine 1 Meter hohe Welle, die wie ein Schiffsbug geformt war… Sie kam direkt auf die Beiden zu. „Mitch!“, Lindy heulte und umarmte ihren Freund.
Dann ertönten Schreie… Eine hohe Welle schlug aus… und die zwei Teenager waren in den Tiefen des Wassers verschwunden…
24. August 2006
„Carl Riley, ansässiger Fischer, machte am Morgen einen Spaziergang und musste dann mit erschrecken die Leiche einer 17-jährigen Teenagerin im Wasser entdecken. Bei der Jugendlichen handelt es sich um die seit 2 Jahren Vermisste Lindy Lows. Das seltsame ist, dass die Leiche der Teenagerin weder aufgequollen, noch verwesen ist.“, berichtete die Nachrichtensprecherin.
Die Meeresbiologin Sandra Dixon saß auf ihrem Sofa und nahm einen Bissen von ihrem Croissant. Sie lauschte neugierig den Worten der Sprecherin.
„Die Polizei von Drumnadrochit ist ratlos. Niemand weiß, wie es möglich ist, dass die 17-jährige scheinbar unverändert wieder aufgetaucht ist. Eine erneute Autopsie hatte ergeben, dass die inneren Organe des Mädchens festgefroren waren. Sobald uns weitere Informationen zu Händen kommen, werden wir sie natürlich darüber informieren… und jetzt zum Wetter!“
Sandra nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Sie nahm den Teller mit ihrem Croissant aß es auf und ging mit dem Teller in die Küche.
Danach ging sie an die Garderobe nahm ihre Jacke, zog sie sich über und verließ ihre Wohnung.
„Guten Morgen, Sandra!“, sagte Leon, gleich nachdem Sandra ins Zentrum der Meeresbiologie von Melbourne eingetroffen ist.
„Morgen Leon!“, begrüßte Sandra Leon und setzte sich an den Schreibtisch gegenüber von ihm.
„Hast du das mit dem Mädchen im Loch Ness gehört?“, fragte Leon.
„Ja, aber das ist doch alles nicht logisch… ich meine, sie ist nicht aufgequollen, obwohl sie 2 Jahre lang im Wasser war…“, antwortete Sandra und startete ihren Computer.
Leon nickte. „Aber es ist wahr…“
„Und dennoch unmöglich!“, Sandra lachte. Sie klickte mit der Maus auf ihren Button und tippte ihr Passwort ein. „SIE HABEN POST!“, las sie als erstes und klickte auf den geschlossenen Brief. „Immer diese Werbung von den Billig Discounten!“, fluchte sie und verschob die Mail in den Papierkorb.
„Ach ja… ach ja… aber so ist das Leben, Sandra!“, seufzte Leon.
Sandras Telefon klingelte. „Kaum 2 Minuten da und schon Terror!“, sagte sie und nahm ab.
„Dixon?“ … „Ja…“ … „Was?“ …
„Wenn’s sein muss“ … „Ja“ … „Okay“ … „Bye“ …
Sie legte den Hörer auf.
„Was ist?“, fragte Leon und stapelte einen Papierstapel.
„Ich soll nach Drumnadrochit … die haben irgendwie Spuren eines Tieres an Lindy entdeckt und ich soll nachschauen, um welches Tier es sich handelt… ich soll sofort hin…“, antwortete Sandra und schaltete ihren Computer wieder ab.
„Hmmm… war nett mit dir!“, sagte Leon.
„Mit dir auch!“ Sandra ging zu Leon und küsste ihn auf die Wange. „Bis dann!“
Sie verließ das Zentrum…
~ * Ende Kapitel Eins *~