[Story] Eine Meuterei der etwas anderen Art

Teil VII der Meuterei der etwas anderen Art

Nach dem Mittagessen stand oepu demonstrativ als erste auf: „NEIN, heute mache ich nicht den Abwasch, das könnt ihr euch abschminken!“, stemmte sie die Hände in die Hüfte als sie alle erwartungsvoll ansahen. Wortlos stand die Crew auf und ließ sie wieder einmal stehen – so dass es schließlich doch an ihr hängen blieb. Seufzend trug sie die Teller und Becher in die Küche. Auf dem Weg kam ihr auf einmal ein Geist aus der Wand gesprungen. Es war meli. Bei oepus Anblick begann sie zu kichern: „Wow, da hat sich aber jemand erfolgreich durchgesetzt“, lachte sie. „Was machst du hier??“, fragte oepu verdattert. „Die höhere Macht hat mich als Schiedsrichter für das Duell morgen eingestellt“, erklärte sie. Oepus Augen wurden groß wie die Teller die sie im Arm trug. „Machst du Witze?“- „Nein, frag die höhere Macht!“, antwortete meli entrüstet. „Na dann....“, lachend zog oepu davon.

Der Rest des Tages verging ohne weitere Vorkommnisse. Die beiden Kandidaten bereiteten sich auf das Duell vor und der Rest entspannte sich. Nur oepu stand in der Küche und schrubbte Teller.


In dieser Nacht blieb es erst lange ruhig. Dann schlichen sich doch noch zwei Meuterer in eine Kajüte. Diese Nacht war Chippie der Arme – er war der Amor gewesen, wie die Crew am nächsten Morgen anhand seines Bogens feststellte.
Traurig über den Verlust wollte an diesem Tag keiner so recht etwas tun. Erst als Simsine das Duell einberief, wachte die Crew richtig auf.
Auf einmal erschien melis Geist in Mitten der Crew. Alle fuhren vor Schreck einen Schritt zurück, doch meli erklärte warum sie erschienen war. Innerlich zeigte zwar jeder der höheren Macht einen Vogel, aber jeder akzeptierte meli und beobachtete gebannt die beiden Kandidaten. Es wurde ein schneller Kampf und irgendwann sah wimmerle ein, dass sie verloren hatte. „Ich gebe auf“; rief sie, „und gestehe: Ich war einer der Meuterer!“ Mit diesen Worten sprang sie ins kalte Meer und verschwand augenblicklich aus den Augen der Crew.


Nun wandten sich alle Simsinator zu. „Ich schätze, wir haben unseren Plankenkandidaten, oder?“, fragte Fedora auf einmal mitten in die Stille. Erschrocken sah Simsinator sie an. „Ja, das würde ich auch sagen“, stimmte Simsine zu und schob ihn Richtung Planke. Er wehrte sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Händen und Füßen, dennoch bekamen sie ihn auf die Planke. „Ist ja gut, ich gestehe. Ich gestehe, ich bin einer der Meuterer“, schnaufte er. „An dieser Aussage ist ein Wort nicht korrekt“, sagte Simsine eingebildet, „es muss heißen: Ich war einer der Meuterer!“ Mit diesen Worten stieß sie den völlig verdutzten Simsinator vom Schiff.
„Ha, wenn wir so weitermachen, dann kann ich mir am Schluss von dem Gold ein hübsches Kleid aus Seide kaufen“, lachte Simsine und verschwand, immer noch kichernd, in ihrer Kajüte. Verdattert sah der Rest der Besatzung ihr hinterher. „So kennen wir sie ja gar nicht....“, murmelten vereinzelt welche.


„Ich war echt gut, ich wusste schon am ersten Tag dass mit Simsinator und wimmerle etwas nicht stimmt“, prahlte Yavanna, „ich wäre doch eine wundervolle höhere Macht, nicht?“ – Sofort folgte auf das wilde Geschnatter eine Stille. „Och Yavanna, gibs auf! Wir wollen dich nicht als höhere Macht, wieviel mal denn noch!?“, meinte Caprisa beruhigend. Sofort begann Yavannas Unterlippe zu zittern. Simsine ahnte etwas. „Chrissly, wo ist Schnuffi?“, erkundigte sie sich schnell. Anstelle zu antworten kicherte Chrissly los. Mehr als ein Deuten mit dem Finger brachte sie nicht zustande. „Ah, da ist er gut aufgehoben...“, atmete Simsine auf.
„Ich hab das gehört!“, brauste Yavanna auf. Mit diesen Worten rannte sie davon, in die von Simsine vorgesehene Richtung. Diese seufzte erleichtert, endlich blieb Schnuffi einmal verschont... Auf einmal ließ sie ein spitzes Quieken zusammenfahren und Yavanna kam zurückgeschossen. Schnaufend baute sie sich vor Simsine auf. „Nimm – diese – Schlange – aus – meinem – Zimmer!“, brachte sie hervor. Simsine bemühte sich strengstens ernst zu bleiben. Mit dem Gedanken, dass sie sich vor lauter Anstrengung, nicht zu lachen, mindestens drei Rippen angeknackst haben musste, verschwand sie in Yavannas Kajüte und pflückte Aamu vom Bett, nicht ohne sie so hochzuheben, dass Yavanna sie direkt anblicken konnte.


„Mach das nicht nochmal, sonst werd ICH zur Schlange...“, schimpfte sie in einem Fort. „Aber dann musst du ja Angst vor dir haben“, grübelte Fedora. Mit einem giftigen Blick brachte Yavanna sie zum Schweigen. „Yavanna, hör jetzt auf zu zetern, das hält ja kein Matrose aus!“, meckerte Caprisa von einer Liege aus. „Au super, dann muss ich ja nur weitermachen und wir haben die Meuterer“, gab Yavanna trotzig zurück und zeterte weiter auf Simsine ein. Genervt wandten sich die anderen ab und verschwanden. Simsine legte sich, ohne Yavanna eines Blickes zu würdigen, auf die freigewordene Liege von Caprisa in die Sonne und las in ihrer Modezeitschrift. Langsam wurde Yavanna sauer. „Pfft, ich weiß schon wer heute nacht gemeutert wird“, murmelte sie und stapfte davon.​