Selbstmord

Sehr viele geistig und körperliche Menschen werden hier so behandelt, dass sie halbwegs ein normales Leben führen können. Anderswo würden sie wahscheinlich am Straßenrand verrotten..

Ja, aber nur weil es noch schlimmer geht, heißt es noch lange nicht, daß es hier ganz toll ist. Wie lautet das Sprichwort? "Alles wird besser, aber nichts wird gut!" - Und das meine ich. Anderswo verrotten sie am Straßenrand, hier werden sie seelisch durch Existenzängste zerstört. Und das ist nicht besser.

Ich finde zum Beispiel die sogenannten "Depressionen" eine Industrie-Nation-Krankheit... sowas gibt es in dem Ausmaß gar nicht in Ländern, wo die Menschen um das Überleben (nicht verhungern) kämpfen müssen.

Das meinst du nur. Auch inner dritten Welt gibts Depressionen, aber denen wird angesichts der physischen Katastrophe keine Beachtung geschenkt. Man sieht Menschen Depressionen nicht an, und schon hierzulande kann sich einer ausm Fenster schmeißen, weil er Depressionen hatte und die Leute schütteln verständnislos den Kopf und fragen sich: "Warum? Der schien doch ganz zufrieden?" - Glaubst du etwa, wenn man ein halb skelettiertes Kind in Afrika sieht, fragt da einer noch nach Depressionen?

Unterschätz das bitte nicht.
 
Da ich keine Zeit und Lust habe, mir eure ganze Diskussion durchzulesen, möchte einfach nur meine Meinung zum Selbstmord mal hinwerfen:

Ich persönlich würde es nicht machen. Selbstmord. Ich weiß nicht erstens wäre ich zu feige und habe viel zu viel Angst vorm Sterben. Außerdem, auch wenn das jetzt eingebildet klingt, möchte ich soetwas, den Menschen die mich lieben nicht antun.

Und was bringt Selbstmord? Man beendet seine Probleme. Das finde ich ziemlich feige. Manche Menschen, in meiner Umgebung, denken dass Selbstmord mutig ist. Darauf kam ich letztens erst mit einer Freundin. Wir haben uns schon fast gestritten ob Selbstmord mutig oder feige ist. Ich beharrte auf nein sie auf ja. Als ich fragte, was denn an Selbstmord so mutig sei sagte sie: "Na dass man es tatsächlich durchzieht." Ich konte mir nur an der Kopf fassen und entgegentete: "Selbstmord ist Feige. Ich finde ein mensch beweist erst das er richtig stark ist, wenn er sich seinen Problemen stellt und sie bewältigt, oder es wenigstens versucht." Danach haben wir zwar aufgehört über dieses Thema zu reden, doch ich denke das sie der selben Meinung ist ... Naja Meinungsfreiheit.
 
TheWolf schrieb:
Ich habe das Gefühl, dass viele Selbstmörder Egoisten sind, vielleicht nicht mal bewusst. Der Gedanke and die "Hinterbliebenen" scheint gar nicht ins Gehirn zu drängen.

Das ist richtig! Aber das Problem daran ist, daß man ihnen da keinen Strick draus drehen darf. Denn ich hab ja schonmal gesagt: Das allerallerletzte, woran ein Selbstmörder denkt, ist sein Umfeld. Und wenn man schon den Gedanken hat, daß Selbstmörder egoistisch sind, dann muß man im selben Atemzug auch die Frage in den Raum stellen, ob die, die einen dazu bringen wollen, weiterzuleben, nicht auch egoistisch sind.

Und jetzt wirds prekär:

Sehr viele Menschen versuchen einen nicht, vom Selbstmord abzuhalten, weil sie für DICH noch eine Perspektive sehen, sondern weil SIE keinen Verlust ertragen möchten. Menschen sind IMMER Egoisten. Die eine Seite, wie die anderen. Es bringt einem Selbstmordkandidaten allerdings nichts, wenn er nur wegen anderen Leuten am Leben bleibt - das wiegt das Leid nämlich nicht auf. Und da muß man, wie bei allem anderen auch, abwiegen. Und da kommen Hinterblieben halt zu kurz. Auf die Frage nach dem Warum gibt es nur eine Antwort: Weil das Leid viel größer war, als jede Liebe und Rücksicht. Wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr.
 
Zitat von PurpurOzelot
Sehr viele Menschen versuchen einen nicht, vom Selbstmord abzuhalten, weil sie für DICH noch eine Perspektive sehen, sondern weil SIE keinen Verlust ertragen möchten.

Das ist mir auch schon aufgefallen, das die Menschen ihre Bekannten, Freunde, Geschwister oder was auch immer nur vom Selbstmord abhalten, weil sie Angst vor Verlust und Schmerz haben.
Menschen sind solche Egoisten.
 
- Glaubst du etwa, wenn man ein halb skelettiertes Kind in Afrika sieht, fragt da einer noch nach Depressionen?

Unterschätz das bitte nicht.
Ich bin Leitung in einer wirklich großen sozialen Einrichtung. Soll ich mich jetzt vierteilen, um dem Elend in der ganzen Welt zu helfen?

Ich arbeite im Schnitt 10 bis 12 Stunden am Tag, um meinen bedürftigen 180 Menschen gerecht zu werden, der Verantwortung nach zu kommen, die man mir überträgt. Ich bin davon überzeugt, dass ich ein klein wenig Großes leiste. Trotzdem beinhaltet das nicht, dass ich das persönliche Elend eines Einzelnen ausbaden muss. Und schon gar nicht das globale Elend dieser Welt. Und mein Verständnis, mich in sein (außerhalb meiner Käseglocke existierendes) persönliches Elend mit hinein zu ziehen auch! Natürlich lebe ich mit meinen Mitarbeitern und meine 180 Bedürftigen unter einer Art "Käseglocke", aber mein globales Engagement hält sich da einfach in Grenzen.

Ich bin mir bewusst, dass ich nicht alle Gefallenen dieser Welt retten kann. Umso schlimmer, dass man uns "DAS" angetan hat!
 
@PurpurOzelot:

Es stimmt schon, dass Menschen hier in Deutschland eben eher psychisch und seelisch belastet werden, vor allem weil sehr, sehr viele richtig körperliche Schmerzen gar nicht kennen und je erfahren haben (außer eben schwer kranke). Da ist der Verstand und das Herz natürlich viel empfindlicher.
Deine Einstellung scheint mir stark negativ orientiert zu sein (ich kenne dich ja nicht persönlich, aber du bist doch sicher sehr unzufrieden, oder). Wäre es aber nicht doch einfach, zu sehen, was für simple Dinge im Leben einem zeigen, wie gut es uns geht? Sauberes Wasser, tägliches Brot, relativ gute Bildung, Grundrechte usw...
Ich weiß, ich klinge vielleicht etwas euphorisch, aber wenn man die Dinge positiv sieht, geht es besser und man hat kein Grund, sein Leben zu beenden.

Und noch was zu den Müttern die ihre Kinder mit in den Tod reißen: Doch, das ist "geisteskrank"! Und damit meine ich nicht im Bezug auf die Menschen, die geistig behindert sind. Das ist was anderes. Mit "geisteskrank" meine ich einfach asozial und unmenschlich! Bitte missversteh das nicht!

@ oOAshlayOo : Selbstmord ist nicht feige, es ist nur sehr "dumm" in manchen Situationen. Zum Beispiel in Glaubens-Fragen. Ich kenne jemanden, der sich umbringen will / wollte um bei der verstorbenen Mutter zu sein, weil die Person im Glaube ist / war, nach dem Tod trifft man seine Geliebten wieder. Doch hier werde ich sehr rational und sage:
Wie aber-gering ist doch die Chance, dass dieser Glauben stimmt? Ist es nicht ein dummes Risiko sich umzubringen, wenn doch nach dem Tod einfach nichts mehr ist? Zu 99,9999 % gibt es kein Leben nach dem Tod. Alo verschwendet euer Leben nicht, es ist das einzige was ihr habt. Und man hat nur eins. Wissenschaftlich gesehen!

Selbstmord macht nur "Sinn", wenn es ewig andauernde, unerträgliche Schmerzen lindert, sei es seelisch oder körperlich. Und es ist ein nicht rückgängig zu machender Prozess.

Feige und Egoistisch sind solche Menschen nicht unbedingt. Solange sie wie gesagt nicht Schaden anrichten (traumatisierte und geschocktes Umfeld / Familie usw), der durch ihr Handeln verhindert werden könnte, wie in Hügös Beispiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hügö

Was ziehst du dir den Schuh denn jetz an? Ich hab dich damit garnicht angesprochen, sondern lediglich gesagt, daß es auch in der dritten Welt sehr wohl Depressionen gibt. Nur daß man sie angesichts der katastrophalen Verhältnisse, die man auch am KÖRPER sieht, nicht beachtet.

Wer hat dir denn jetz gesagt, du sollst dich vierteilen und dir das Leid der Welt aufbürden? (o_O) Hat ja mal voll kein Schwein hier behauptet!
 
Naja, was ich nur noch sagen kann heute ist: Leben und Sterben lassen! :P
 
Mir fallen die Haare aus und deshalb will ich sterben")

Also jetzt reicht es mir.

Wo habe ich bitte schön gesagt, dass ich sterben will. Und da ich ja wohl die Einzige bin, die am heutigen Tag von Haarausfall gesprochen habe bin ich gemeint. Les dir mal alle Aussagen von mir durch und dann wird dir was auffallen. Es geht nicht um meinen Haarausfall, sondern um meine familäre Situation, die diesen "ach so mickrigen" Haarausfall ausgelöst haben.

DIESE AUSSAGE GEHT ZU WEIT

Ich werde mich hier nicht witer äußern, weil ja die eigenen Gedanken und Ängste eh nur als "nichts" und "Kinderkram" abgetan werden.

Anstatt zu helfen, damit niemand in die Situation wie zum Beispiel Hügö kommt, wir man hier nur niedergemacht wenn man probleme äußert.
Bringt sich dann jemand um, kommen wieder so Sprüche wie :" Ach hätte er/sie doch was gesagt...."

Also, von Taktgefühl haben hier einige noch nicht gehört.

Viel Spass noch.
 
@CargoOfDarkness

Hehehe, wenn das so einfach wäre, die schönen positiven Seiten zu sehen und die simplen guten Dinge - dann hätten wir keine Selbstmörder mehr. Und nein, meine Sicht auf die Dinge ist nicht negativ orientiert, sie ist realistisch, weil ich mich mein ganzes Leben lang mit dieser Thematik auseinander gesetzt habe. Du musst mir jetzt einfach mal glauben, daß es Menschen gibt, die von Kindesbeinen an keine Perspektive haben (ja, HIER in unserem guten Deutschland) und deren Leben mutwillig von ANDEREN zerstört wurde bis ins Letzte. Daß es Menschen gibt, die von Therapie zu Therapie rennen, weil sie glauben WOLLEN, daß es anders werden kann - aber immer wieder auf die Schnauze fallen, weil es nicht GEHT, weil sie zerstört WURDEN. Daß es Menschen gibt, die trotzdem sie wissen, daß es nicht besser wird, noch nach winzigen Lichtern Ausschau halten und sich von Strohhalm zu Strohhalm schwingen, ohne jemals festen Boden unter den Füssen zu haben. Daß es Leute gibt, die sich nen Ast darüber freuen, morgens die Vögel draußen zwitschern zu hören, weil sie sich an kleinsten Kleinigkeiten erfreuen MÜSSEN, da es nichts anderes gibt, an dem sie sich freuen können.

Und es gibt Menschen, die jeden Tag damit beschäftigt sind, zu überleben. Und Überleben und Leben ist nicht das gleiche. Das eine ist ein Ausnahmezustand, während das andere der Standard ist. Und wenn man weiß, daß das ganze Leben ein Ausnahmezustand ist, muß man sich die Frage stellen, ob man gewillt ist, sich das langfristig weiter anzutun. Trotzdem die Hoffnung nicht aufzugeben, ist so schwierig, daß glaubst du garnicht. Aber es gibt viele, die das tun. Und irgendwann kann der Punkt kommen, andem das Vogelgezwitscher draußen kein Grund mehr ist, aufzustehen, da es nicht mehr gegen den ganzen Shice ankommt.

Deshalb - damit ist es nicht getan. Das musst du mir jetzt einfach mal glauben.
 
@PurpurOzelot: Gut, realistische Ansicht vom Leben bevorzuge ich sehr. Und tut mir wirklich leid, dass für dich nicht alles so gut gelaufen ist obwohl du die Perspektive hattest. Ich hatte auch immer hohe Erwartungen an die Welt und die Menschen und wurde bitter enttäuscht. Ich bin halt ein Mensch der viel wegstecken kann.

@CargoOfDarkness
Daß es Leute gibt, die sich nen Ast darüber freuen, morgens die Vögel draußen zwitschern zu hören, weil sie sich an kleinsten Kleinigkeiten erfreuen MÜSSEN, da es nichts anderes gibt, an dem sie sich freuen können.
Ja, aber sie können sich erfreuen und das ist, wie ich finde, der Kernpunkt des Lebens. Oh man, ich höre mich sicher an wie ein Prediger, dabei bin ich Atheist. Nun ja, ich bin nun mal Vollbluts-Optimist.

Deshalb - damit ist es nicht getan. Das musst du mir jetzt einfach mal glauben.
Glaub ich dir!

Aber leiste nur einmal in deinem Leben, eine Woche nur, Unterstützung in einem afrikanischen Flüchtlingslager und du siehst die Welt mit anderen Augen, wenn du wieder in deiner Heimat bist. :hallo:
 
@PurpurOzelot: Gut, realistische Ansicht vom Leben bevorzuge ich sehr. Und tut mir wirklich leid, dass für dich nicht alles so gut gelaufen ist obwohl du die Perspektive hattest. Ich hatte auch immer hohe Erwartungen an die Welt und die Menschen und wurde bitter enttäuscht. Ich bin halt ein Mensch der viel wegstecken kann.

Was hast du denn schon alles weggesteckt?
 
Das sind wieder Äppel und Birnen.

Leid ist vielseitig. Und ich würde nicht sagen, daß es hier - vor unseren Füßen - niemanden gibt, der genauso leidet wie jemand im afrikanischen Flüchtlingslager. Das Flüchtlingslager bietet dir nur Dinge, die du sehen kannst. Und deshalb erscheinen sie dir schlimmer. Sicher sind sie shice - aber sie sind eben ANDERS shice (nicht weniger shice, aber anders shice).
Und das ist das Problem der meisten Leute. Man glaubt, sichtbares Leid wäre grundsätzlich schlimmer. Und das ist -mit Verlaub- falsch. Blödes Beispiel: Hast du n gebrochenen Arm, schickt dich der Chef nach Hause. Hast du ne Panikattacke, die auf Existenzängsten beruht, wird dir gesagt: Stell dich nicht so an.

Und Existenzangst - das haben wir in Afrika, wie auch hier in Deutschland. Es gibt eine Grenze irgendwo, bei dem Leid nicht mehr gemessen werden kann, wenn es diesen Pegel unterschreitet. Und das ist der Unerträglichkeitspegel. Sobald der unterschritten wird, geht es nicht mehr. Und da ist es völlig egal, ob du ein Flüchtling in Afrika bist, oder das 15 Jahre lang mißhandelte und mißbrauchte Kind in Deutschland.

Leid hat viele Gesichter, und die Einzelperson, die dieses Leid empfindet, diesen Pegel unterschritten hat, empfindet es als unangebracht, daß man ihm sagt: Kugg dir doch die afrikanischen Flüchtlinge an!
 
Warum ist es nicht einfach!?! Ich finde es eben einfach! Deswegen liebe ich auch mein Land, Deutschland! Man braucht wenig Angst haben, auf die Straße zu gehen oder zu verhungern! Wir sind ein friedliches Land. Wir sind ein jammerndes Land. Hier ist es einfach! Einfacher als in manch anderen Orten, die ich gesehen habe!

Halte ich für ein Gerücht, beides.

Da ich keine Zeit und Lust habe, mir eure ganze Diskussion durchzulesen, möchte einfach nur meine Meinung zum Selbstmord mal hinwerfen:

Ich persönlich würde es nicht machen. Selbstmord. Ich weiß nicht erstens wäre ich zu feige und habe viel zu viel Angst vorm Sterben. Außerdem, auch wenn das jetzt eingebildet klingt, möchte ich soetwas, den Menschen die mich lieben nicht antun.

Und was bringt Selbstmord? Man beendet seine Probleme. Das finde ich ziemlich feige. Manche Menschen, in meiner Umgebung, denken dass Selbstmord mutig ist. Darauf kam ich letztens erst mit einer Freundin. Wir haben uns schon fast gestritten ob Selbstmord mutig oder feige ist. Ich beharrte auf nein sie auf ja. Als ich fragte, was denn an Selbstmord so mutig sei sagte sie: "Na dass man es tatsächlich durchzieht." Ich konte mir nur an der Kopf fassen und entgegentete: "Selbstmord ist Feige. Ich finde ein mensch beweist erst das er richtig stark ist, wenn er sich seinen Problemen stellt und sie bewältigt, oder es wenigstens versucht." Danach haben wir zwar aufgehört über dieses Thema zu reden, doch ich denke das sie der selben Meinung ist ... Naja Meinungsfreiheit.
Jemand, der am Ende ist, hält sich nicht auf mit Fragen wie Feigehit oder Egoismus. Der kann gar nicht mehr anders. Ab einem gewissen Punkt ist eben einfach alles zu spät.

@CargoOfDarkness

Hehehe, wenn das so einfach wäre, die schönen positiven Seiten zu sehen und die simplen guten Dinge - dann hätten wir keine Selbstmörder mehr. Und nein, meine Sicht auf die Dinge ist nicht negativ orientiert, sie ist realistisch, weil ich mich mein ganzes Leben lang mit dieser Thematik auseinander gesetzt habe. Du musst mir jetzt einfach mal glauben, daß es Menschen gibt, die von Kindesbeinen an keine Perspektive haben (ja, HIER in unserem guten Deutschland) und deren Leben mutwillig von ANDEREN zerstört wurde bis ins Letzte. Daß es Menschen gibt, die von Therapie zu Therapie rennen, weil sie glauben WOLLEN, daß es anders werden kann - aber immer wieder auf die Schnauze fallen, weil es nicht GEHT, weil sie zerstört WURDEN. Daß es Menschen gibt, die trotzdem sie wissen, daß es nicht besser wird, noch nach winzigen Lichtern Ausschau halten und sich von Strohhalm zu Strohhalm schwingen, ohne jemals festen Boden unter den Füssen zu haben. Daß es Leute gibt, die sich nen Ast darüber freuen, morgens die Vögel draußen zwitschern zu hören, weil sie sich an kleinsten Kleinigkeiten erfreuen MÜSSEN, da es nichts anderes gibt, an dem sie sich freuen können.

Und es gibt Menschen, die jeden Tag damit beschäftigt sind, zu überleben. Und Überleben und Leben ist nicht das gleiche. Das eine ist ein Ausnahmezustand, während das andere der Standard ist. Und wenn man weiß, daß das ganze Leben ein Ausnahmezustand ist, muß man sich die Frage stellen, ob man gewillt ist, sich das langfristig weiter anzutun. Trotzdem die Hoffnung nicht aufzugeben, ist so schwierig, daß glaubst du garnicht. Aber es gibt viele, die das tun. Und irgendwann kann der Punkt kommen, andem das Vogelgezwitscher draußen kein Grund mehr ist, aufzustehen, da es nicht mehr gegen den ganzen Shice ankommt.

Deshalb - damit ist es nicht getan. Das musst du mir jetzt einfach mal glauben.

Das kann ich so nur unterschreiben. In den letzten Wochen habe ich dem Sensenmann mehr als einmal ins Auge geblickt... Und Du glaubst gar nicht, wie groß die Versuchung war, einfach nachzugeben. Und endlich Frieden zu finden. Aber solange ich noch ein Quentchen Energie abe, und noch ne Chance sehe, so lange werde ich kämpfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit wir in der Schule einen Film über einen Australier gesehen haben (ich glaube, er kam aus Australien...bin grad nicht sicher) der weder Arme noch Beine hatte und sein Leben genossen hat und glücklich war, ist mir richtig bewusst geworden, wegen was für einem Scheiß man manchmal in Tränen ausbricht. Wenn ich weder Arme noch Beine hätte...oder sie verlieren würde, ich glaube, ich würde im Leben nicht mehr froh werden.

Trauriges Schicksal, aber der Australier wird wohl Beistand, Familie und Freunde gehabt haben. Und viele Menschen haben das hier nicht, da machen Geld und Gesundheit auch nicht mehr glücklich.

Warum hat sie damit nicht ihren Lebenspartner und ihr Zuhause benutzt oder das Zuhause ihrer Kinder? Warum zieht sie uns als Unbeteiligte mit rein? Sechs meiner Mitarbeiter und mich? Die Jüngste, die dort unbeteiligt reingezogen wurde ist 19 Jahre alt!!! Warum musste diese Frau einem jungen Mädchen das antun? Warum??????

Wahrscheinlich weil sie an einem "schönen" Ort sterben wollte?
Und ich denke mal, was nach ihrem Tod passiert, war ihr wohl ziemlich egal. In deinem Fall war Egoismus mit im Spiel, wie bei jedem Fall, wo andere, unschuldige Menschen mit hineingezogen werden.
Aber den Suizid im Allgemeinen sehe ich nicht als egoistisch.

Und hätte ich nur für einen winzigen Moment die Möglichkeit, diese Frau zu treffen, glaube mir, ich würde ihr weh tun, und zwar mindestens so sehr, wie sie mir mit ihrer Tat weh getan hat! Und ich würde nach treten, für jeden einzelnen meiner Mitarbeiter ... sie würde dafür büßen müssen!

Es ist schlimm, was du durchmachen musstest, wahrscheinlich sogar sehr schlimm. Aber denkst du nicht, dass die Frau ihr Leben schon genug bestraft wurde/genug gelitten hat? Ich weiß die Gründe für ihren Suizid nicht, aber ich denke mal, dass da ein langer Leidensweg dahinter steckt.

Da hier das Thema "Jugend und Selbstmord(drohungen)" aufkam:
Ich kann mir vorstellen, dass junge Leute gerade anfällig für Selbstmordgedanken sind, weil sie eben noch nicht so viel Lebenserfahrung haben. Bei Teenagern wirkt sich eh die Pubertät teilweise ziemlich negativ auf das Gefühlsleben aus. Hinzu kommen dann noch die ersten größeren Negativ-Erfahrungen (z.B. erster schlimmer Liebeskummer), die als Weltuntergang wahrgenommen werden, eben weil man noch nicht weiß, dass auch danach das Leben weitergeht und irgendwann alles wieder gut wird.

Dann gibt es aber noch die Jugendlichen, die wirklich krasse Dinge durchgemacht haben, und bei denen die Suizidgedanken wirklich ernsthaft sind. Wobei solche Gedanken durch Liebeskummer auch "gefährlich" sein können. Da kommt es ganz auf den Menschen an.
Jedenfalls sollte man die Probleme anderer nicht so leicht fertig abtun und sagen: "Ja, das ist bei dir im Alter noch normal, steh drüber!/Da erleben manche viel schlimmeres, da kommste drüber weg!". Gerade dann wenn die Person eine Selbstmordankündigung macht, sollte man lieber helfen, auch wenn einem die Probleme als nicht so schlimm erscheinen, denn, ob da wirklich etwas ernsthaftes dahinter steckt, kann man nie wissen.

Und was bringt Selbstmord? Man beendet seine Probleme. Das finde ich ziemlich feige. Manche Menschen, in meiner Umgebung, denken dass Selbstmord mutig ist. Darauf kam ich letztens erst mit einer Freundin. Wir haben uns schon fast gestritten ob Selbstmord mutig oder feige ist.

Selbstmord ist meiner Ansicht nach nicht feige, aber auch nicht mutig. Zumindest ist mutig nicht das passende Wort.

"Selbstmord ist Feige. Ich finde ein mensch beweist erst das er richtig stark ist, wenn er sich seinen Problemen stellt und sie bewältigt, oder es wenigstens versucht."

Manche Probleme kann man aber nicht mehr bewältigen und selbst wenn man es könnte, können es manche Menschen dennoch nicht, weil sie nicht genug Kraft dafür haben und sich auch nicht an andere wenden können.
Es ist einfach zu sagen, dass man sich seinen Problemen stellen soll, da es immer eine Lösung/einen Ausweg gibt, und manchen Menschen mag das auch einfach fallen, aber eben anderen nicht.

Deine Einstellung scheint mir stark negativ orientiert zu sein (ich kenne dich ja nicht persönlich, aber du bist doch sicher sehr unzufrieden, oder). Wäre es aber nicht doch einfach, zu sehen, was für simple Dinge im Leben einem zeigen, wie gut es uns geht? Sauberes Wasser, tägliches Brot, relativ gute Bildung, Grundrechte usw...
Ich weiß, ich klinge vielleicht etwas euphorisch, aber wenn man die Dinge positiv sieht, geht es besser und man hat kein Grund, sein Leben zu beenden.

Tut mir Leid, aber das halte ich für absoluten Quatsch!
Man kann die Dinge nicht so oberflächlich sehen. Einem schwer depressiven Menschen wird es wahrscheinlich auch nicht mehr viel bringen, wenn er Geld und Gesundheit hat, aber eben niemanden, dem er sich anvertrauen kann, etc.
Und ein armer Mensch kann glücklich sein, weil er Freunde vielleicht sogar noch Familie hat, die ihm beistehen.
 
All Denjenigen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, mit suizidablen Gedanken quälen, möchte ich empfehlen, sich auszutauschen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass dies, im ersten Augenblick, als keine akzeptable Lösung erscheint. Doch es ist ganz, ganz wichtig zu wissen, dass es immer Menschen gibt, die, aufgrund eigener Erfahrungen, genau nachfühlen können, was einen gerade bewegt.
Diese eine Chance sollte sich jeder wert sein. Nach langem suchen habe ich ein Forum / Chat gefunden, indem man sich austauschen und konstruktive Hilfe erhalten kann. Was, meiner Meinung nach, schon eine ganz tolle Erfahrung ist. Wesentlich effektiver ist es natürlich, sich jemandem im "realen" Leben anzuvertrauen auch wenn es schwer fällt.

P.S. Ich hoffe, dass das Verlinken nicht als Werbung für eine Fremdseite gesehen wird. Das ist ganz bestimmt nicht mein Intention.
 
Trauriges Schicksal, aber der Australier wird wohl Beistand, Familie und Freunde gehabt haben. Und viele Menschen haben das hier nicht, da machen Geld und Gesundheit auch nicht mehr glücklich.

Nö, natürlich nicht. Ich finde nur, man sollte manchmal seine eigenen Probleme mit denen anderer vergleichen. Da würden viele feststellen, dass es ihnen doch eigentlich gut geht. Im Vergleich. Dass man deswegen glücklich sein muss, kann man ja nicht verlangen. Klar ist man traurig, wenn einen der Freund verlässt...aber sowas sind Dinge, nach denen das Leben weitergeht. Und ich fand es eben bewundernswert, wie man trotz der körperlichen Behinderung so zufrieden sein kann.
Aber das ist jetzt vllt schwer zu vermitteln, dazu muss man glaub ich selbst diesen Film sehen.
 
Warum sollte das jemand tun? Wer so weit ist, hat genug eigene Probleme... Dann muss man sich die anderer nicht auch noch antun. Außerdem kann man das Eine mit dem Anderen überhaupt nicht vergleichen, weil der Hintergrund immer ein anderer ist.
Wer behauptet, das man das kann oder gar tun sollte, hat keine Ahnung, was in einem solchen Menschen vorgeht.
 
Ich find es immer sehr grenzwertig, zu lesen, das man mal Problem A mit Problem B vergleichen soll, das ein anderer hat. NIEMAND kann sich in den jenigen hinein versetzen, der ein Problem hat. Jeder geht mit seinen Problemen anders um.

Ich war bis vorletzte Woche in Therapie, und wurde von Mitpatienten oft genug gefragt, warum ich überhaupt eine Therapie mache. Ich würde ja so normal wirken, und überhaupt nicht wie jemand, der eine Therapie nötig hätte. Im Endeffekt war ich die Einzige, der man dort nicht helfen konnte. Man kann den Leuten eben nicht in den Kopf schauen, und man weiß nie, wie der Gegenüber mit seinen Probleme umgeht/klarkommt.

Seit einem Jahr kämpfe ich jetzt schon gegen eine Erkrankung, die kein Arzt wirklich diagnostizieren konnte, und erst in den letzten Wochen ist man ansatzweise auf den Trichter gekommen, was es sein könnte.

In diesem Jahr bin ich durch die Hölle gegangen, ich war zu nichts mehr fähig, meine Stimmung wechselt mehrfach täglich vom einen extrem ins andere. Ich wurde mehrfach medikamentös umgestellt, und nie schlugen die Medis an.

Ich kapselte mich immer mehr von meiner Umwelt ab, weil ich mich meinen Mitmenschen so nicht zumuten wollte. Meine Freunde kamen nicht damit klar, das ich in der einen Sekunde normal, 5 Minuten später überdreht und in der nächsten Minute am heulen war.Ich fing massiv an, mich selbst zu verletzten, weil ich mit der Aggression in mir nicht mehr klar kam.In der Therapie wurde in mir rumgebohrt, um den Auslöser zu finden, warum ich von heute auf Morgen krank wurde, mit der Erkenntnis, das es keinen Auslöser gab.

Da sagt mir doch mal bitte einer, wie soll man mit so einer Situation umgehen? Es gibt keinen Punkt, wo man ansetzen kann. Es ist immer leicht gesagt, das man seine Probleme in Angriff nehmen soll, aber wenn man nicht weiß, wie?

Innerhalb dieses Jahres habe ich 2 Selbstmordversuche hinter mir, weil ich nicht mehr damit klar kam, wie ich auf einmal geworden bin. Ich hatte Rückhalt von meiner Familie, aber was bringt es mir, wenn mir eh niemand helfen kann?

Jemand, der den Schritt in den Selbstmord geht, wird seine guten Gründe haben. Auch wenn Außenstehende diese vielleicht nicht nachvollziehen können. Aber wie gesagt, man kann halt niemanden in den Kopf gucken.
 
Das kommt aber auch teilweise durch die Medikamente Elenaor.... Bei meinen steht zum Beispiel ein Hinweis drin, dass ab Beginn der Wirkphase die Suizidgefährdung bei 50% aller Patienten stark ansteigt, das kann dann unterschiedlich lange anhalten. Deshalb muss ich mich auch mindestens einmal in der Woche beim Arzt melden. Von daher war die rigide Unterbrechung meiner Behandlung durch die KK schon recht gefährlich, da ich auch das nicht mehr tun konnte.
Läuft aber wohl auch drauf hinaus auf das, was Du sagtest, Elenaor... Weil diese Medikamente in erster Linie Energie freisetzen sollen. Das tun sie auch... Nur das Problem: Was tun mit der Energie, wenn man kein Ziel hat, auf das man sie verwenden kann? Das ist auch der Grund, warum die Medis alleine nutzlos sind und IMMER eine Therapie dazugehört. Weil nur so passend zur freigesetzten Energie auch ein Ziel gefunden werden kann.
Am Anfang, als ich nur die Medis hatte, aber noch keine Therapie, hatte ich dieses Phänomen oft... Ich hatte in einer Hochphase Energie, aber konnte nichts damit anfangen, was einen dann letztendlich noch mehr demoralisiert. Für mich nannte ich das dann "negative Energie".

EDIT:
Das mit den Stimmungsschwankungen hatte/habe ich auch, Sakumi... Das ist nicht nur für die Umgebung unverständlich oder anstrengend, sondern auch für einen selbst. Man kann ja als außenstehender sich leicht über "Launen" mokieren... Aber für uns Betroffnene ist das auch nicht toll, nie zu wissen, wann das nächste Tief zuschlägt, oder sonst was passiert. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Nö, natürlich nicht. Ich finde nur, man sollte manchmal seine eigenen Probleme mit denen anderer vergleichen. Da würden viele feststellen, dass es ihnen doch eigentlich gut geht. Im Vergleich.

Meiner Meinung nach kann man nicht sagen, dass es Jemandem mit dem einen oder dem anderen Problem "besser" geht, wenn man jenes Problem mit dem eines anderen Menschen vergleicht. Von außen her gesehen vielleicht, aber dennoch geht jeder anders mit seinen Schwierigkeiten um.

Dass man deswegen glücklich sein muss, kann man ja nicht verlangen. Klar ist man traurig, wenn einen der Freund verlässt...aber sowas sind Dinge, nach denen das Leben weitergeht. Und ich fand es eben bewundernswert, wie man trotz der körperlichen Behinderung so zufrieden sein kann.
Aber das ist jetzt vllt schwer zu vermitteln, dazu muss man glaub ich selbst diesen Film sehen.

Natürlich geht das Leben streng gesehen nach einer beenden Beziehung weiter... aber das tut es eben auch mit einer Behinderung. Jedoch nun mal nicht für die Menschen, die mit so etwas nicht fertig werden können.
Ich denke mal, solange man wirklich Familie und Freunde hat und Liebe erfährt, dann kann man auch glücklich sein, obwohl man körperlich behindert ist. Ich kenne selbst Menschen, die unter einer Behinderung leiden, und die sind (zumindest scheint es so) auch sehr glücklich, weil sie eben nicht alleine dastehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte eigentlich eher Leute, die wegen jeder Kleinigkeit rumheulen und jammern, wie ******* ihr Leben ist, obwohl das überhaupt nicht stimmt und dann sind da wiederum die, denen es eigentlich schlechter gehen könnte und die trotzdem glücklich sind...
Wissen, wie jemand sich genau fühlt, kann man nie ganz genau. Höchstens, wenn man dasselbe mal durchgemacht hat.
 
Gut, bei Menschen, die sich in etwas hinein steigern, total übertreiben und nur Mitleid und Aufmerksamkeit suchen, hast du Recht.
 
Die Gefühlskälte, die ich hier aus einigen Kommentaren herauslese erschreckt mich total.
Ich denke, dass man selbst Leute, die mit "dicken Backen" jammern, vorab ernst nehmen sollte. Wer bestimmt denn, wessen Leidensdruck gerechtfertigt ist und wessen nicht? Hat Frau Sowieso nicht das recht ihre tote Katze zu betrauern, weil jemand anders die Greuel eines Krieges erleben mußte? Der gefühlte Schmerz ist doch letztendlich ziemlich ähnlich, auch wenn die Umstände, der gemachten Erfahrungen, unterschiedlicher nicht sein können.
Empathie ist in solchen Fällen gefragt und nicht das nüchterne beurteilen und abwägen von Situationen nach Banalität.
 
@Hügö: Ich kann deine Situation nachvollziehen. Die Person hat das gemacht, um einen letzten Funken Aufmerksamkeit zu erhaschen. Wer sich ernsthaft umbringen will, weil er nicht mehr leben will, weil er leidet und nicht mehr kann, der geht heimlich sterben. So wie Katzen, die krank sind...
Ich find es erst mal sehr anmaßend, dass du locker sagst "wer sich selbst umbringen will, der macht das heimlich". So wie du redest, gehörst du nicht zu den Leuten, die das aus eigener Erfahrung sagen könnten.
Und zum anderen muss ich dir teilweise zustimmen; es ist diese Sache mit der Botschaft. Nach dem Motto "so, Welt, jetzt hast du es geschafft, ich bin weg, freu dich 'n Keks." Find ich aber nicht verwerflich. Nicht besonders gut, aber auch nicht unangebracht.

Übrigens: Ist mal jemand auf die Idee gekommen, dass dieses Erlebnis für Hügö dem entsprechen könnte, was diese Frau als Leid hatte?
Ich meine, diese Frau hatte Gründe, bei denen man sagen könnte "ging einfach nicht mehr", ich weiß es ja nun nicht.
Und Hügö ist, so wie ich das sehe, auch an dem Punkt zu sagen "es geht nicht mehr, ich kann kein Verständnis aufbringen, dafür ist mir zu viel Leid wiederfahren".

Ich gehe davon aus, dass Menschen, die sich umbringen (wollen), ernsthaft krank (sicherheitshalber: nein, das ist NICHT wertend gemeint) sind. Demzufolgende sind sie nicht wie gesunde Menschen zu beurteilen. Der Kram vonwegen "egoistisch", "feige" fällt dann also weg, genauso wie dieses "lass ihn machen".
Richtig! Wenn jemandem ein Bein fehlt, sagt man auch nicht, dass Laufen einfach ist.

Das halte ich für ein Gerücht. Meines Wissens ist es schon ziemlich anstrengend, überhaupt einen Therapieplatz zu bekommen. Selbst wenn man einen guten Psychiater und die passende Diagnose hat, kann man sich auf Wartezeiten von min. einem halben Jahr (hier in der Gegend bis zu mehreren Jahren) einstellen. Ist das vorbei, gibts erstmal nur Probesitzungen, denn die Krankenkasse will schließlich ganz genau wissen, ob Hilfe wirklich nötig ist.
Ich will mir garnicht ausmalen, wie es da mit stationärer Behandlung aussieht. Rein gefühlsmäßig würde ich da auf längeres Warten und langwierigere Untersuchungen tippen.
Nach meinen Erfahrungen ist das nicht immer so. Bisher habe ich nur erlebt, dass in wirklich akuten Fällen auch direkt gehandelt wird.

Ich finde ein mensch beweist erst das er richtig stark ist, wenn er sich seinen Problemen stellt und sie bewältigt, oder es wenigstens versucht."
Na und dann? Wenn jemand 15 Jahre versucht hat, seine Probleme zu bewältigen und zu dem Schluss kommt, dass er es nicht KANN, weil ihm vor vielen, vielen Jahren die Möglichkeit genommen wurde, was dann?

Sehr viele Menschen versuchen einen nicht, vom Selbstmord abzuhalten, weil sie für DICH noch eine Perspektive sehen, sondern weil SIE keinen Verlust ertragen möchten. Menschen sind IMMER Egoisten. Die eine Seite, wie die anderen. Es bringt einem Selbstmordkandidaten allerdings nichts, wenn er nur wegen anderen Leuten am Leben bleibt - das wiegt das Leid nämlich nicht auf. Und da muß man, wie bei allem anderen auch, abwiegen. Und da kommen Hinterblieben halt zu kurz. Auf die Frage nach dem Warum gibt es nur eine Antwort: Weil das Leid viel größer war, als jede Liebe und Rücksicht. Wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr.
Seh ich auch so, gut gesagt.

Mmmh aha... bitte erläutere deine Aussage doch mit Argumenten.
Warum ist es nicht einfach!?! Ich finde es eben einfach! Deswegen liebe ich auch mein Land, Deutschland! Man braucht wenig Angst haben, auf die Straße zu gehen oder zu verhungern! Wir sind ein friedliches Land. Wir sind ein jammerndes Land. Hier ist es einfach! Einfacher als in manch anderen Orten, die ich gesehen habe!

Hier ist gar nichts einfach. Überleg dir mal, mit wie viel Arbeit, Aufwand und Kraft es verbunden ist, sich das bloße Überleben zu sichern. Sorry, aber die Aussage ist für mich extrem weltfremd.
Geschenkt wir einem in Deutschland nichts.
Und nur, weil hier kein (Bürger)Krieg herrscht, ist es noch lange nicht friedlich.

Wäre es aber nicht doch einfach, zu sehen, was für simple Dinge im Leben einem zeigen, wie gut es uns geht? Sauberes Wasser, tägliches Brot, relativ gute Bildung, Grundrechte usw...
Ich weiß, ich klinge vielleicht etwas euphorisch, aber wenn man die Dinge positiv sieht, geht es besser und man hat kein Grund, sein Leben zu beenden.

Nein, simple Dinge reichen nicht aus, um sich über das Leben zu freuen. Wie sagt man so schön? Das Glück ist mit den Dummen. (Ist jetzt nicht auf dich bezogen!)

Und noch was zu den Müttern die ihre Kinder mit in den Tod reißen: Doch, das ist "geisteskrank"! Und damit meine ich nicht im Bezug auf die Menschen, die geistig behindert sind. Das ist was anderes. Mit "geisteskrank" meine ich einfach asozial und unmenschlich! Bitte missversteh das nicht!

Also ich hätte es lieber missverstanden. Diese Mütter, SIND geistig krank bzw. behindert. Glaubst du, die denken sich "boar, ich bin so assi, ich mach das jetzt mal"?!

Ich bin halt ein Mensch der viel wegstecken kann.
Und wenn dir Dinge wiederfahren, die erst rückwirkend Schäden hervorrufen? Wenn es nichts aktuelles ist, sondern Geschehnisse aus der Vergangenheit?
Sieht meiner Meinung nach gleich ganz anders aus..

Aber leiste nur einmal in deinem Leben, eine Woche nur, Unterstützung in einem afrikanischen Flüchtlingslager und du siehst die Welt mit anderen Augen, wenn du wieder in deiner Heimat bist.
Wenn du wüsstest, wie viele Depressive was dafür geben würden, sich um so grundlegende Dinge sorgen zu müssen. Wie viele froh wären, ein "simples" Leben führen zu können, in der es nur um Essen und Fortpflanzung geht (grob gesagt).

Du musst mir jetzt einfach mal glauben, daß es Menschen gibt, die von Kindesbeinen an keine Perspektive haben (ja, HIER in unserem guten Deutschland) und deren Leben mutwillig von ANDEREN zerstört wurde bis ins Letzte. Daß es Menschen gibt, die von Therapie zu Therapie rennen, weil sie glauben WOLLEN, daß es anders werden kann - aber immer wieder auf die Schnauze fallen, weil es nicht GEHT, weil sie zerstört WURDEN.
Und das ist das Problem der meisten Leute. Man glaubt, sichtbares Leid wäre grundsätzlich schlimmer. Und das ist -mit Verlaub- falsch. Blödes Beispiel: Hast du n gebrochenen Arm, schickt dich der Chef nach Hause. Hast du ne Panikattacke, die auf Existenzängsten beruht, wird dir gesagt: Stell dich nicht so an.
So sieht es aus, danke, dass du das mal aussprichst.

Mal so am Rande: Viele Depressive bringen sich nach Anfang der Therapie bei der ersten Besserung um - weil sie endlich die nötige Antriebskraft wieder dazu haben das Vorhaben durchzuziehen. Paradoxe Nebenwirkung...
Taurec hat da den Nagel schon gut auf den Kopf getroffen: Zu Anfang wird nur Energie freigesetzt, das Gefühl von... hm, Unbeschwertheit und die Linderung von Symptomen, die kommen erst nach Wochen.
Ein guter Therapeut weiß das aber auch und leitet die notwendigen Schritte ein. Normalerweise steht man zu Beginn der Medikamenteneinnahme unter erhöhter Bewachung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jap das ist so Miffy... Als ich das erste Mal da war, war das eine der ersten Fragen... Ob ich daran denke, Schluß zu machen. Seitdem muss ich mich immer einmal die Woche dort vorstellen... Und es wird geredet, und geschaut, ob die Medikation noch passt.
Natürlich hätte ich einfach lügen können, und sagen können nein... Aber was hätte das gebracht? Helfen kann man mir doch nur, wenn man alle nötigen Infos hat.
 
Und noch zu den Hohen Selbstmordzahlen: Wir müssen nicht gleich ein schlechtes Land sein, wenn sich so viele Menschen das Leben nehmen. Man könnte doch auch die Richtung deuten, dass es uns "zu gut" geht. Und wir bei jeder Kleinigkeit gleich verzweifeln und vom Fenstersims hüpfen. So sehe ich die Sachen öfters, vor allem weil ich geistig sehr intelligente Menschen kenne, die wegen echt wirren Dingen sich versuchen umzubringen (Arbeitslos sein, Beziehung gescheitert).
In anderen Ländern bringen sich Menschen um, weil sie schwer, körperlich leiden... und nicht wegen banalen Dingen.

Arbeitslosigkeit oder gescheiterte Beziehungen können einen sehr wohl vernichten. Die Arbeit ist ein existenzielles Bedürfnis eines Menschen. Nur weils hier so was wie ALG gibt, heißt das nicht, dass Arbeitslosigkeit nichts schlimes ist. Und Banal schon gar nicht.
Und Liebeskummer ist sowieso ne ganz andere Schublade... Wenn Dich plöztlich jemand verlässt, den Du mehr liebst, als Dein ganzes Leben... Dann ist es, als würde ein Teil von Dir sterben. Liebeskummer kann Dich vernichten... Liebe, die kein Ziel findet, weil man abgewiesen wird, kann Dich vernichten. Sie kann dich derart gründlich vernichten, dass der physikalische Tod nur noch eine Formsache ist... Hat sich was mit Banal...
Und glaub mir, ich weiß wovon ich spreche... Ich hab das alles und noch ein wenig mehr innerhalb von 5 Monaten abbbekommen. Den Liebeskummer sogar doppelt in dieser Zeit.
Das ich noch am Leben bin, ist eigentlich ein Wunder.
 
Yuki schrieb:
Dann gibt es aber noch die Jugendlichen, die wirklich krasse Dinge durchgemacht haben, und bei denen die Suizidgedanken wirklich ernsthaft sind. Wobei solche Gedanken durch Liebeskummer auch "gefährlich" sein können. Da kommt es ganz auf den Menschen an.
Jedenfalls sollte man die Probleme anderer nicht so leicht fertig abtun und sagen: "Ja, das ist bei dir im Alter noch normal, steh drüber!/Da erleben manche viel schlimmeres, da kommste drüber weg!". Gerade dann wenn die Person eine Selbstmordankündigung macht, sollte man lieber helfen, auch wenn einem die Probleme als nicht so schlimm erscheinen, denn, ob da wirklich etwas ernsthaftes dahinter steckt, kann man nie wissen.
Da stimme ich dir zu. Ich habe ja auch nicht abgestritten, dass Suizide auch unter jungen Menschen vorkommen können, sondern nur gemeint, dass sie aufgrund von Unerfahrenheit und pubertärer Labilität eher (kurzzeitig) zu entsprechenden "Ideen" und Gedanken neigen. Das eine schließt das andere nicht aus.

Miffy schrieb:
Nach meinen Erfahrungen ist das nicht immer so. Bisher habe ich nur erlebt, dass in wirklich akuten Fällen auch direkt gehandelt wird.
Ja, in akuten Fällen (z.B. ernsthafte Selbstmordabsichten). Ich dachte, du redest von Therapien im Allgemeinen, nach dem Motto: Es wird erstmal jeder behandelt/eingewiesen, der ein langes Gesicht zieht. (So, als hätten die Therapeuten und Psychiater nicht genug zu tun. ;))
Es ist eben schwierig für die, die nicht zu diesen "akuten Fällen" gehören, aber trotzdem ihr Leben nicht geregelt kriegen. Je länger sie warten müssen, umso mehr verheddern sie sich in ihren Problemen, bis auch hier nur noch wenig bis gar nichts mehr zu machen ist. Und dann ist es uU auch nicht mehr allzu weit bis zum Selbstmord.

Du hast mir hier übrigens ein Zitat ein den Mund gelegt:
Und noch was zu den Müttern die ihre Kinder mit in den Tod reißen: Doch, das ist "geisteskrank"! Und damit meine ich nicht im Bezug auf die Menschen, die geistig behindert sind. Das ist was anderes. Mit "geisteskrank" meine ich einfach asozial und unmenschlich! Bitte missversteh das nicht!
Das ist nicht von mir. Kannst du das bitte editieren? ^^

CargoOfDarkness schrieb:
In anderen Ländern bringen sich Menschen um, weil sie schwer, körperlich leiden... und nicht wegen banalen Dingen.
Ist körperliches Leiden also per se schlimmer als psychisches?
Was ist banal und was nicht?
Und vor allem: Wieso solltest du das entscheiden können?

(Niemand bringt sich wegen unwichtiger Kleinigkeiten um. Dazu ist Selbstmord ein viel zu großer -weil entgültiger- Schritt.)

Du machst es dir hier zu einfach. Im Prinzip geht es nicht darum, wie du selbst auf bestimmte Erfahrungen reagierst oder reagieren würdest, sondern darum, dass andere Menschen diese eben anders erleben als du. Manches mag dir unverständlich sein, das heißt aber nicht, dass die Anderen falsch liegen.

Vielleicht solltest du dir das zu Herzen nehmen:
lilac_muskrat schrieb:
Empathie ist in solchen Fällen gefragt und nicht das nüchterne beurteilen und abwägen von Situationen nach Banalität.

Ganz genau. Empathie ist das Zauberwort.
 
Hat eigentlich irgendjemand von euch eine Erklärung dafür, warum Frauen wesentlich häufiger bei Selbstmordversuchen scheitern? Es sterben mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen durch Suizid, allerdings versuchen deutlich mehr Frauen sich umzubringen.
 
Ich hab mal gelesen, dass Männer die sicheren und härteren Methoden wählen als Frauen.
 
Ich hab mal gelesen, dass Männer die sicheren und härteren Methoden wählen als Frauen.

Ich auch, dass Frauen eher zu Tabletten oder Ähnlichem greifen, was langsamer wirkt, sodass sie oft gerettet werden, während Männer eine schnellere Methode wählen.
 
Hat eigentlich irgendjemand von euch eine Erklärung dafür, warum Frauen wesentlich häufiger bei Selbstmordversuchen scheitern? Es sterben mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen durch Suizid, allerdings versuchen deutlich mehr Frauen sich umzubringen.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass die Frauen öfter zu Methoden wie Pulsadern aufschneiden greifen... Und das soll ja nicht wirklich auf den Tod garantieren, wenn man es nicht "richtig" macht. (Kann vielleicht schon als Hilferuf sehen..)
 
Ich finde es schlimm. Das Leben ist ein Geschenk. Ein Geschenk das man NIE WIEDER bekommt. Außerdem: Es geht immer wieder aufwärts im Leben.

Und wenn man tot ist, dann kann man NIE wieder irgendwas machen, Freunde haben, Spaß haben, sich auf Sachen freuen. UND NIE WIEDER SIMS SPIELEN!!!!!!!:D

Also:

DAS LEBEN GEHT IMMER WEITER, WENN ES MAL BERGAB GEHT, WIRD ES AUCH WIEDER BERGAUF GEHEN!
 
Und wenn man tot ist, dann kann man NIE wieder irgendwas machen, Freunde haben, Spaß haben, sich auf Sachen freuen. UND NIE WIEDER SIMS SPIELEN!!!!!!!:D

Vor allem kann man aber auch nie wieder angegriffen, ausgebeutet oder sonstwie vernichtet werden.
 
Mag, sein. Aber mal ehrlich: Was passiert häufiger?

Das man Überfallen wird, oder das man Spaß hat?:D

PS. Wenn du vernichtet wirst, macht es auch keinen Unterschied:D
 
Angriff und Ausbeutung sind nicht nur Schläge die dir ein blöder Schulkollege gibt oder ein Taschendieb der dir dein Portemonnaie klaut sondern kann auch weit größere Ausmaße annehmen. Dinge, die du anscheinend noch nicht verstehst - und diese Dinge passieren manchen Menschen in einem Fort. Die haben nicht so viel Spaß wie du glaubst.
 
Ich finde es schlimm. Das Leben ist ein Geschenk. Ein Geschenk das man NIE WIEDER bekommt.

Kannst du dir dem so sicher sein? Die einzigen, die wissen, was nach dem Leben passiert, sind die, die es uns sowieso nicht mehr sagen können.

Außerdem: Es geht immer wieder aufwärts im Leben.

Ja, das sei so einfach gesagt.
Nur manchmal läuft bei Menschen so viel schief im Leben, dass sie einfach keine Perspektive mehr haben und sich nicht mehr sagen können: "Es wird wieder aufwärts geh'n, da steh ich drüber!". Und in vielen Fällen braucht es auch eine helfende Hand, damit sich alles wieder zum Guten wendet, aber viele sind auch nicht in der Lage, sich wirklich Hilfe zu suchen, weil sie niemanden haben, dem sie sich zuwenden können/wollen oder weil sie aus irgendwelchen anderen Gründen nicht trauen. Irgendwann haben die Menschen einfach keine Kraft mehr, zu kämpfen und auf eine bessere Zeit zu hoffen.

Und wenn man tot ist, dann kann man NIE wieder irgendwas machen, Freunde haben, Spaß haben, sich auf Sachen freuen. UND NIE WIEDER SIMS SPIELEN!!!!!!!:D

Wie Taurec schon sagte: Man ist auch die schlimmen Momente los, die ganze Qual. Und die kann einen echt kaputt machen, da bringt einem der Spaß und die Freunde nicht mehr viel.

Mag, sein. Aber mal ehrlich: Was passiert häufiger?

Das man Überfallen wird, oder das man Spaß hat?:D

Nicht alle Leben sind nach dem selben Muster gestrickt, nicht alle Menschen haben die gleiche Zeit an Freude und Schmerz. Und manche haben wahnsinnig viel Pech im Leben, sodass sie ständig etwas abbekommen und andere sind wiederum richtige Glückspilze, die sich eigentlich kaum um etwas Sorgen müssen. Man kann da nicht einfach: "Was passiert häufiger? Das man Überfallen wird, oder das man Spaß hat?" sagen. Es ist immer unterschiedlich, bei jeder Person.
 
Es geht im Leben trotzdem immer wieder aufwärts!!!!

Genau! Nicht den Spaß am Leben verderben lassen. Und am besten nicht diskutieren. Da kommst du hier nicht weit, werden dir eh die Worte im Mund umgedreht. :hallo:

Und ja, in unserem Land kommt es wirklich viel öfterer vor, dass man Spaß hat, anstelle das einem das Leben zerstört wird. Und einige haben vielleicht zu viel Spaß... :rolleyes:
 
An manchen Beiträgen sieht man wirklich, dass sie sich nie gründlich mit dem Leid mancher Menschen beschäftigt haben. Die sehen dann vielleicht "Oh, es gibt sowas wie Depressionen/Panikattacken/Zwangsstörungen/Traumata" und denken sich dann aber, dass sei nur eine Phase und mit der passenden psychologischen Hilfe und etwas Arbeit an sich selbst sei das sicher zu lösen.

Kann gut sein, dass das manchmal klappt. Kann gut sein, dass das bei euch klappen würde. Aber wieso so bescheuert verallgemeinern? Das geht nicht!

Manche Leute kämpfen. Manche Leute kämpfen schon seit Jahren oder Jahrzehnten - wie kann man da nicht einsehen, dass einen die Kraft irgendwann verlässt?

Und bei manchen dauernt das eben so lang, manche können schon nach ein paar Monaten nicht mehr. Menschen sind nicht alle gleich stark und gehen mit verschiedenen Problemen verschieden um!

Sicher, unterm Strich haben wir in unserem Land sicher mehr Menschen die überwiegend mehr Spaß als großes Leid haben. Aber das kann man jenen den es dreckig geht doch nicht vorwerfen. Dadurch wird ihr Problem doch nicht kleiner!


Sorry wenns jetzt etwas wirr ist oder durcheinander klingt aber ich geh bei sowas immer bisschen an die Decke :rolleyes:
 
Ich glaube einige denken hier wahrscheinlich ich werfe den Leuten - die Depressionen, seelische Schmerzen haben und von unserem Staat und seinen Menschen geistig zu grunde gerichtet werden - ich werfe diesen Leuten etwas vor!

Dem ist nicht so!!! Natürlich haben diese Leute mein Mitgefühl!

Dann gibt es hier noch diverse Leute, die denken ich habe keine Erfahrung gemacht mit Menschen, die Schmerzen und Depressionen haben! FALSCH!

Ich kenne selber (wie erwähnt) ein Mädchen, das unter starken Depressionen, Magersucht und Selbstmord-Sehnsucht gelitten hat, basierend auf etwas sehr schlimmes in ihrer Kindheit! Was habe ich gemacht? Ich habe sie bemitleidet, ihr beigestanden und sie getröstet und Verständnis gezeigt. Fast ein halbes Jahr lang. Bis sie dann wirklich den Selbstmord-Versuch startete und überlebte. Wochen danach ist mir der Kragen geplatzt. Danach habe ich sie nicht mehr mit Samt-Handschuhen angefasst und ihr die Meinung gesagt - wie toll es ihr doch JETZT und HIER geht! Und das es Menschen gibt, die sie lieben und sie anderen Trauer und Wut bereitet hat. Und das waren sehr harte Worte.
Und ja, es hat geholfen - sie isst wieder, sie treibt Sport und sie lächelt. Und sie leidet viel weniger. Und sie hat Freude am Leben. Denn sie hat Familie, Freude und keine Sorgen zu verhungern und auf der Straße zu landen!
 
Und ja, es hat geholfen - sie isst wieder, sie treibt Sport und sie lächelt. Und sie leidet viel weniger. Und sie hat Freude am Leben. Denn sie hat Familie, Freude und keine Sorgen zu verhungern und auf der Straße zu landen!


Hast du in ihre Gedanken geschaut? Weisst du zu 100%, das sie nicht nur nach Aussen eine Fassade aufgebaut hat, um zu suggerieren, das es ihr wieder "gut" geht?

Ich finde, niemand - auch ausgebildetes medizinisch, psychologisches pesonal, Ärzte etc - darf bzw kann von sich behaupten, wirklich dauerhaft etwas bei Personen verändert zu haben - sich verändern kann nur die betroffene Person selber sich...

manche leben z.B. nach einer therapie Jahrelang völlig unauffällig und begehen dann urplötzlich doch Suizid - obwohl sie als gesund galten, nen stabiles Umfeld, erfolg und was nicht alles hatten...
 
Ich habe sie bemitleidet

Übrigens: Die wenigsten erkrankten Personen mögen es wenn alle sie bemitleiden und sie auf die Krankheit reduziert werden.
Sie wollen ja gerne "normal" sein. Samthandschuhe sind auch nicht richtig. Nur ein "reiß dich doch mal zusammen!" ist es auch nicht.
 
...jemanden bemitleiden kann man auch für sich selber, ohne das der Bemitleidete davon weiß... und ich bemitleide Menschen, die es schwerer haben als ich - ich leide mit ihnen... aber natürlich, wieder alles negativ sehen.

Ich finde das hier echt lustig, dass Leute einfach irgendwelche Satzteile von jemandem zitieren und darauf rumhacken. Die Diskussion ist für mich beendet... nichts für ungut...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was du meinst nennt sich Mitgefühl und die meisten differenzieren da halt.
 
Und wenn man dich so liest, merkt man eindeutig welchen IQ du hast :rolleyes:

Sorry Mods D:
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten