sim---fan33 schrieb:
Also wenn du einen Salon eröffnen willst und so richtig Karriere machen willst, dann würde ich es mal mit der Schweiz versuchen! In D hättest du eh viel mehr Konkurrenten denn in der Schweiz hat es sehr wenige Privatsalons wo du richtig beraten und so wirst. Darüber hinaus ist der Lohn (einnahmen und so) viel höher als bei den deutschen. Klar, die Ausgaben (miete und so) sind auch höher, jedoch ist die Lebensqualität immer noch höher, weil die Schweiz ja mit viel weniger Politikprobleme hat wie Deutschland. Und wenn du kein Schweizerdeutsch sprichst, ist es auch kein Problem, denn deutsch ist im grossen Teil des Landes die offizielle Sprache.
Sorry, aber das stimmt nicht, und es ist schon gar nicht so einfach wie Du das hier darstellst.
Um in der Schweiz arbeiten zu dürfen, braucht es eine Aufenthalts - und Arbeitsbewilligung, die auch heute noch nicht so leicht zu bekommen ist.
Um selbständig einen Salon führen zu können, braucht es den Meisterbrief, und der muss dann ebenfalls hier anerkannt sein.
Friseursalons gibt es auch hier unzählige, selbst in den kleinsten Dörfern findet man meist mehrere ( genauso wie Banken ).
Der durchschnittliche Lohn ist zwar höher hier, jedoch sind die Ausgaben derart hoch, dass unter dem Strich meist weniger bleibt, als einem Arbeitnehmer in Deutschland ( gibt Sudien dazu ). Erst recht in einem solchen Beruf, der auch hier zu den schlecht bezahlten gehört.
Wir haben sehr hohe Sozialversicherungsabzüge, teure Krankenkassenprämien und die Lebenshaltungskosten ( Miete, Lebensmittel, Transportkosten, Telefonkosten etc. ) sind ungleich höher als in Deutschland.
Ueber die Mehrwertsteuer sind dann noch die ganzen "versteckten" Abgaben zu leisten, die ebenfalls eine grosse Belastung für die Geldbörse bedeuten.
Auch was die politische Situation angeht, kann ich Dir überhaupt nicht beipflichten. Wir haben viele politische Brennpunkte hier, ( Sozialversicherungen / Arbeitslose / Asylwesen etc. ) und soeben hat der Bundesrat die 5.IVG Revision in die Vernehmlassung geschickt, die ebenfalls grosse soziale Probleme aufwerfen wird, wenn sie so angenommen würde.
Dass es kein Problem ist, wenn man nicht Schweizerdeutsch spricht, stimmt auch nur zum Teil. Wenn man hier hochdeutsch spricht, wird es jeder Schweizer verstehen, allerdings sollte man dann auch unsere Sprache verstehen können, denn
NOCH ist "Schwiizerdüütsch" unsere Muttersprache in der Deutschschweiz und wird auch überall im Alltag benutzt, ausser in schriftlicher Form. Selbst im TV gibt es viele Sendungen in Schweizerdeutsch, sogar ganze Sender, die ausschliesslich Mundart sprechen.
@Cordula
Wenn Du an dem Beruf wirklich Interesse hast, dann würde ich Dir empfehlen, mal eine "Schnupperlehre" zu machen. Hier nennt man das so, ich weiss nicht, ob ihr den Ausdruck kennt.
Es geht darum, mal für 1-2 Wochen in einem Salon "reinzuschnuppern", mitzuarbeiten und zu schauen, ob es einem wirklich zusagt.
Es ist ein strenger Job, Du bist vom morgen bis zum Abend auf den Beinen, musst immer lächeln und freundlich sein, auch wenn Du Dich schlecht fühlst. Du wirst Dir den ganzen Tag die Plaudereien der Kundinnen anhören müssen und Interesse zeigen, auch wenn es Dich total langweilt.
Viele meiner früheren Schulfreundinnen haben diesen Beruf gewählt, nur wenige arbeiten heute noch in einem Salon. Sie träumten auch davon, ihre Kreativität auszuleben und mussten dann schnell feststellen, dass sie in den meisten Fällen ganz einfach das machen müssen, was die Kundin wünscht.
Ui, das klingt nun sehr negativ, gell.
Es ist halt einfach das, was ich im Laufe des Lebens so an Erfahrungen gemacht habe in meinem Freundeskreis ( unter anderem ist auch die Schwester meines Partners Friseurin und hat einen eigenen Salon in Savognin ). Wenn ich sehe wieviel sie arbeitet und was Ende des Monats dann rausspringt... dafür würde ich morgens nicht aufstehen !
Allerdings macht Geld alleine nicht glücklich, schon gar nicht wenn es der einzige Fokus ist bei der Berufswahl. Wenn Du mal ne zeitlang in einem Salon geschnuppert hast, und es Dir dann immer noch als "Traumjob" vorkommt ( obwohl es das nicht gibt ), dann ist es gut möglich, dass es halt nun mal "Dein" Job ist, der Dir auch Spass macht.
Deine Schulbildung sollte allerdings auch eine Rolle spielen, denn wenn Du z.B. studieren könntest, oder einen viel "besseren" Beruf lernen aufgrund Deiner Bildung, dann würdest Du es später mit Sicherheit bereuen, "nur" Friseuse gelernt zu haben.
Viele junge Mädchen fühlen sich zur Berufen hingezogen, die mit Mode zu tun haben. Das ist absolut verständlich, da es in diesem Alter nun mal ein wichtiges Thema ist. Allerdings sind in diesen Berufen meist auch junge Mitarbeiterinnen gefragt, das sollte man auch immer bedenken ! ( Wurde schon erwähnt, finde ich aber ganz wichtig )
Ab 30 wird es bereits schwieriger, und ab 40 ist man dann mehr oder weniger "weg vom Fenster". Glaub mir, man wird schneller 40 als man will...
Liebe Grüsse
Nefertary