gänseblümchen schrieb:
820 MB ? Ich hab mir den Trailer angesehen und fand den schon peinlich genug, dass alle Leute so drauf anspringen wundert mich.
Wir haben das Thema in den Klassen 5- 9 oder 10 jedes Jahr ein paar mal gehabt, und es hat einfach nur genervt. War keine "Aufklärung" sondern nur Hetze und dieses übliche "Rechte Schläger", "Die sind alle brutal und gefährlich" Geschwätz.
Man ködert die Jugendlichen also mit berühmten und beliebten Bands um ihnen dann das Denken reinzudrücken, das sie haben sollen.
Und da wird noch von den Nazis als "Rattenfänger" geredet.. erst mal an die eigene Nase fassen würd ich sagen..
Aber nein, da ist ja der Unterschied, dass das eine richtig ist, und es gut ist, wenn es den Kindern und Jugendlichen möglichst früh "beigebracht" wird, und das andere abgrundtief schlecht.
So ne DVD ist doch auch nur ein Teil dieser unzähligen "Aktionen gegen Rechts".
Und ich denke doch, dass so was "beschönigend" ist (sollte es auf der ganzen DVD anders sein als im Trailer und auf der Internetseite), bloß eben nicht offensichtlich...
Ich habe eine ausdrückliche Einstellung gegen Rassismus und Rechtsradikalismus, und das, obwohl ich in einem Umfeld aufgewachsen bin, dass vor "Rechten" nur so eingegrenzt ist, hier in den Dörfern triffst du eigentlich niemanden zwischen 11 und 25, der nicht Glatze hat, Londsdale trägt, oder zumindest noch onkelz(die hier zu den rechten Bands gezählt werden) hört usw.
Dennoch bin ich zu der selben Einstellung gekommen, die allgemeine "Aufklärung" betreffend. Es hat damit geendet, dass ich den Gesichtsunterricht ignoriert habe, da es das Fass zum überlaufen gebracht hätte. So ganz langsam hat sich der Gedanke in meinen Kopf geschlichen,dass Methoden benutzt werden, vor denen gleichzeitig gewarnt wird, dass dadurch genau das erzwungen wird, was verhindert werden soll. Die Einstellung "Nazis sind *******" ist erzwungen, sie wird uns vorgesetzt, ohne, dass wir die Möglichkeit haben, uns selbst ein Bild zu machen, ohne, dass eine Diskussion zulässig ist, aus Angst, jemand könnte eine andere Meinung haben. Aber genau das wird gebraucht, um eine Aufklärung zu erwirken. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema, mit der Vergangenheit, mit der Gegenwart, mit dem wieso und weshalb, mit der Situation an sich. Aber nein, es wird regelrecht propagiert. Genau durch dieser parodoxen Art und Weise tritt dann das scheitern ein. Menschen, die sich damit auseinandersetzen, werden in gewöhnlich zu einem gesunden Ergebnis kommen, indem sie für sich selbst und für die Gesellschaft Geschenisse bewerten und verurteilen können. Im Endeffekt würde das eintreten, was durch diese wahnsinnige "Nazis sind so böse und gemein"-Erziehungs-Aufklärungs-Versuche erreicht werden soll.
Was meint man damit zu erreichen? Durch solche trockenen Kampangnen stößt man bei den meistens auf Desinteresse. Entweder habe ich mich schon vorher für das richtige entschieden, und brauche dieses Gerede nicht, oder ich bin klar für rechts, und die Vorträge der Lehrer prallen an mir ab. ich habe miterlebt, wie manche nach dem Behandeln das Stoffes in Geschichte dermaßen enttäuscht von den eingesetzten Mitteln waren, dass sie 4 Wochen später mit Glatze und Springerstiefeln herumgewandert sind. Und das kann ja wohl nicht Zweck des Ganzen sein?
Tut mir leid, aber ich bin einfach gegen dieses typische, prägende Bild, dass man mir in den Kopf pflanzen will, von besoffenen, gewalttätigen, dummen, idiotischen Schlägernazis.
Zum Film: Die Größe würde wohl mein Downloadlimit sprengen, darum kann ich ihn leider nicht sehen. Wenn es wieder so ein typischer "Nazis sind das letzte"-Film ist, dann wäre er wohl enttäuschend. Wenn dahinter ernstgemeinte Aufklärung gegen Rechts
radikalismus, dann kann ich das nur begrüßen.
Blood Red Sandman schrieb:
@mondkälbchen
kommt drauf an... dort wo ich herkomme kann man beispielsweise nich mit den nazis reden... es gibt aber legenden von orten, da kann man sowas 0o'
Ich nehme mir die Freiheit heraus, zu sagen, dass ich hier sehr viel Umgang mit Leuten habe, die sich immerhin selbst als nazis bezeichnen. (Ist Sachsen nicht sowieso als Nazi-Hochburg bekannt?). Und erhlich gesagt, sind das hier entweder alles friedliebende, zurückhaltende Mitläufer(was ich mir nicht so richtig vorstellen kann), oder Nazis werden doch auf ein minimalschema reduziert, dem in Wirklichkeit nur Teile von ihnen auch wirklich entsprechen.
Womöglich habe ich auch einfach Glück, aber mit den Leuten hier kann man reden, wenn man schon auf Nazi-typische Themen zu sprechen kommt, was mehr als selten der Fall ist, dann werde auch ich mit meiner fast immer gegensätzlichen Meinung zwar erst schief angeguckt, aber dennoch akzeptiert. Und wenn ich während eines Festes an einem Verkaufsstand stehe, und ein betrunkener mit einem "Heil Hitler!" ankommt, dann habe ich auch kein Problem, ihm klar und deutlich zu sagen, dass er sich entweder benimmt, oder sich gern nochmal hinten anstellen darf. Nicht jeder Rechte ist auch radikal. Ja, nochmal, ich bin ganz eindeutig gegen
rechts, wie auch gegen
radikal, aber es besteht ein deutlicher Unterschied, auf den ich hinweisen will.
BoehsesSvenja schrieb:
Hat er schon welche, wird er sie nicht durch solche Werbeaktionen ablegen. Leute, die solches Gedankengut sowieso verabscheuen, müssen den Film nicht gucken, weil sie ja sowieso die Meinung des Films vertreten.
Und genau das denke ich auch, auch bezogen auf Schule/sonstige "Aufklärung".
gänseblümchen schrieb:
Es gibt genügend "Rechte" die nicht wirklich was mit Nationalsozialismus zu tun haben. Es hat eben nicht jeder die gleiche Einstellung, die einen sind extremer, die anderen weniger, usw. das ist doch überall so.
Wenn man was gegen zu viele Ausländer im eigenen Land hat, dann muss man nicht jeden Ausländer hassen. Es geht dann ums Prinzip und richtet sich wohl eher gegen die Politiker die das in den ganzen Jahren so zugelassen und unterstützt haben.
Man kann also dafür sein, dass sich an der Sache mit den Ausländern hier was ändert und trotzdem an einem Ausländer vorbeigehen ohne ich umzuhauen.
Ohne die Einstellung befürworten zu wollen
(dass muss man ja anscheinend immer dazuschreiben, um nicht falsch verstanden zu werden), aber genau dass kann ich durch mein Umfeld nur bestätigen. Es gibt viele, die eine rechte Einstellung haben, die wenigsten, bzw. fast keiner, würde diese auch wirklich radikal vertreten.