Borderline

Borderline?

  • Ich hab das Borderline-Syndrom

    Stimmen: 15 11,2%
  • Ich kenne jemanden der BLer ist

    Stimmen: 23 17,2%
  • Ich kenne es, kenne aber niemanden der es hat

    Stimmen: 39 29,1%
  • Borderline? Noch nie was davon gehört!

    Stimmen: 57 42,5%

  • Umfrageteilnehmer
    134

Filmriss

Member
Registriert
Juni 2006
Ort
Berndorf / Österreich
Geschlecht
w

Hallo erstmal! :hallo:

Bin seit geraumer Zeit stiller Mitleser, um genauer zu sein seit mehr als einem Jahr.
Jetzt hab ich aber auch mal ein Problem: :argh:

Ich hab vor kurzem erfahren, dass ein Freund von mir bzw. mittlerweile mein Ex (oder auch nicht. was weiss ich :naja: ) Borderliner ist.

Nun wollte ich euch fragen ob ihr mit dieser Krankheit schonmal konfrontiert worden seid und welche Erfahrung ihr damit gemacht habt.

Ich kann mir vorstellen dass viele Bordis Sims spielen vonwegen "heile Welt spielen" oder so ;)

Bin mal auf eure Kommentare gespannt!

Vielleicht findet sich hier ja auch ein Bordi der mir ein paar Tipps geben kann.

LG Filmriss
 
Konfrontiert wurde ich damit so richtig noch nicht, aber ich hab mich mal damit beschäftigt.
Die Krankheit ist ja schwer zu charakterisieren. Aber wie der Name schon sagt, diese Leute wollen ihre Grenzen herausfinden.
Lies doch mal "Durchgeknallt" von Susanne Kaysen, ich mag das Buch sehr gerne, es ist auch verfilmt worden [leider mit etwas Hollywoodeinfluss]. Die Autorin ist genesene Borderlinerin [soweit das geht] und beschreibt ihren Aufenthalt in einem Sanatorium.
 
also ich wurde noch nie mit konfrontiert, aber ich glaube es ist sowas wie eine persönlichkeits-störung? kann mir das jmd. vllt. erklären :ohoh: bitte?
 
@willow: Das denke ich mir auch immer... Wenn man nur nach den Symptomen gehen würde, dann hätte ich wohl über die Hälfte aller psychischen Störungen ^^ Es kommt eben darauf an, welche Ausmaße das Ganze hat
 
Hallo Zusammen,

meine Mutter (54) und Schwester (20) sind beides Borderliner diagnostiziert von einem Arzt.
Bei meiner Mutter äußerte es sich in Kaufsucht, Kleptomanie, Sammelsucht (Messi),
keine Nähe zu ihren Kindern niemals, starke Agressionen, Wutausbrüche, Alkoholismus, Tablettensucht, extrem Gefühlskalt, starke Brutalität, in ihrer Welt auf den Stand einer ca. 15jährigen, keine oder zerstörerische Beziehungen zu Männern uvm.

Meine Schwester extrem agressiv mit Wutanfällen, Selbstverletzung, Magersucht, 3 Abtreibungen

Meine Mutter war der brutalste Mensch den ich kennenlernen durfte, was das für 6 Kinder bedeutet brauche ich hier nicht großartig ausbreiten.

Meine Schwester hätte sich bald zu Tode gehungert und wurde meiner Mutter vor ein paar Jahren weggenommen, nachdem sie ihre eigene Tochter abstechen wollte.

Ich denke auch das meine Mutter schon ein Extremfall ist, gefördert durch viele Suchterkrankungen.

So richtig helfen kann meiner Mutter keiner mehr, sie lebt schon lange in ihrer eigenen Welt!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Blupp1
Wen du mit sie mich meinst wir duzen uns hier alle ;)

Leid tun mir alle, die in die Abgründe eines schwer an Borderline erkrankten mitgerissen werden, besonders die Kinder.
Sie zerstören Leben ohne mit der Wimper zu zucken, weil sie kein Mitleid und keine Grenzen finden.
 
Hallo Daniela!

Das tut mir echt leid. Ich kann mir nur schwer vorstellen wie man sich als Kind eines BLers fühlt, aber du hast mein volles Mitgefühl!

Sag mal, wie gehts dir jetzt?
Hast du noch Kontakt zu deiner Mutter? Höchstwahrscheinlich nicht, oder?

LG Filmriss
 
Na, meine Lieben ich brauche heute wirklich keinem mehr leid zu tun. Trotzdem lieb von Euch Beiden.
Es ist vorbei, ich bin mit 17 Jahren von Zuhause abgehauen (ausgezogen).
Als Kind war es natürlich die Hölle!

Es war nicht immer einfach aber heute habe ich ein sehr schönes, erfülltes, glückliches Leben.
Wen man es selber in die Hand nimmt und sich immer schwört das niemals seinen eigenen Kindern anzutun, das ist der richtige Weg.

Sonst wäre ich ja keinen Funken besser als meine Mutter.

Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter mit 25 Jahren abgebrochen, ganze 12 Jahre lang.
Es wurde mir erzählt, das sie inzwischen sehr krank ist Leberzirrhose sehr weit fortgeschritten und Alkoholikerdemenz, Zucker usw. Tja, das Leben fordert seinen Tribut. Einer meiner Schwestern hat mich gebeten ob sie mich nicht doch mal besuchten könnten, bevor sie geistig ganz umnachtet ist oder an der Leberzirrhose stirbt. Es war der Wunsch meiner Mutter.

Da ich nie ein hartes Herz hatte, außer was meine Mutter betraff, habe ich gesagt ja ok, aber nur wen sie nicht mehr trinkt. Sie ist schon seit dem ärztlichen Befund 2004 trocken. Jeder Schluck wäre heute tödlich und meine Mutter hat immerhin 35 Jahre ihres Lebens versoffen.

Was soll ich sagen, ab dem Moment wo das kranke elende Bündel vor mir saß, habe ich ihr vergeben. Vergessen werde ich nie!
Sie sagte nur Danke das ich Dich besuchen durfte und mein Enkelkind (5) zum erstenmal gesehen habe, ich dachte schon Du schmeißt mich aus Deiner Wohnung raus.

Meinen enormer Hass auf meine Mutter, den gibt es heute nicht mehr, aber auch keine Liebe. Es ist eher so wie wen eine Nachbarin 2 oder 3 mal im Jahr zum Kaffeetrinken kommt. Mehr kann man nicht mehr erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@danielaH: das soll jetzt kein vorwurf werden, das will ich vorher klarstellen, nicht das man mir das einer anhängen will, ich will nur was fragen: kann man jemanden, der wirklich krank ist wirklich hassen? klar ist das immer sone einfache sache zu sagen, der ist doch krank und kann nichts dafür. ich kenne ja die genauen verhältnisse nicht und wie weit sich deine mutter hat helfen lassen.
 
DanielaH schrieb:
keine Nähe zu ihren Kindern niemals, starke Agressionen, Wutausbrüche, Alkoholismus, Tablettensucht, extrem Gefühlskalt, starke Brutalität, in ihrer Welt auf den Stand einer ca. 15jährigen, keine oder zerstörerische Beziehungen zu Männern uvm.

Das ist bei meiner Mutter genauso. Bisher war sie noch nicht beim Arzt, aber jedes einzelne Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung trifft zu.
Besonders der schnelle und übermässige Alkoholkonsum und die sehr starken Gefühlsschwankungen sind unheimlich schlimm und stressig für uns als "Kinder".

Zum Arzt möchte sie nicht, zuviel Angst hat sie davor, dass sie ihre Vergangenheit wieder ausgraben möchte und den Gefühlen freien Lauf lässt.

Ich selber habe manchmal große Schwierigkeiten, damit zurecht zu kommen, nicht einmal nach 21 Jahren ist dieses Verhalten zur Gewohnheit geworden und ich würde es keinem anderen Menschen zumuten.
 
chandy schrieb:
@danielaH: das soll jetzt kein vorwurf werden, das will ich vorher klarstellen, nicht das man mir das einer anhängen will, ich will nur was fragen: kann man jemanden, der wirklich krank ist wirklich hassen? klar ist das immer sone einfache sache zu sagen, der ist doch krank und kann nichts dafür. ich kenne ja die genauen verhältnisse nicht und wie weit sich deine mutter hat helfen lassen.


Ja, man kann solche Menschen hassen, auch wenn sie krank sind.

Ein Borderliner tut einem geliebten Menschen (absichtlich) weh, ob physisch oder psychisch, und wenn das dann in regelmässigen Abständen immer wieder mit einem gemacht wird fängt man an zu hassen.

Im Nachhinein tuts dem Erkrankten dann leid und er entschuldigt sich, auch glaubwürdig! Nur ein paar Tage oder Wochen später fängt alles wieder von vorne an. Irgendwann hält man es nichtmehr aus und fängt an diese Person zu hassen.
 
Von dem Namen Boderline hab ich zwar gehört, kann aber nix damit anfangen^^ Dachte eben schon an Esssucht, aber das ist ja Bulimie..
 
Ich kenne eine Borderlinerin, möchte aber nicht weiter in Details gehen.
Es sei so viel gesagt, die junge Frau braucht mit über 30 Betreuung, da sie nicht fähig ist, alleine ihr Leben zu managen.
 
chandy schrieb:
@danielaH: das soll jetzt kein vorwurf werden, das will ich vorher klarstellen, nicht das man mir das einer anhängen will, ich will nur was fragen: kann man jemanden, der wirklich krank ist wirklich hassen? mutter hat
Nein, ich sehe Deine Frage bestimmt nicht als Vorwurf.
Ich kann mit Sicherheit auch jede Kranhheit akzeptieren, als Erwachsener.
Als Kind verstehst Du es mit Sicherheit nie, warum schlägt Dich Deine Mutter mit all den Dingen die sie in die Finger bekommt (z.B. Kleiderbügel, Staubsauger, Messer, Gabel, Hundeleine uvm.).
Warum steckt Deine Mutter Dich ins Heim, bei mir von 2 Jahren bis 9 Jahren, holt Dich dann wieder raus wen Du am glücklichsten bist?

Warum schlägt sie Deine kleineren Geschister halbtot, warum verschwindet sie für Wochen und Monate und läßt Dich Zuhause mit 2 Kleinkindern ohne Essen und Geld?

Warum quält sie Dich körperlich und seelisch auf brutalste Art und Weise?

Kein Kind kann das verstehen und das Schlimme ist das wir unsere Mutter abgöttisch geliebt haben, aber uns gleichzeitig gewünscht haben sie möge in ihrem Rausch im nächsten Straßengraben verrecken, nur damit wir angstfrei leben können.

Außerdem habe ich oben schon beschrieben, heute habe ich ihr vergeben, aber Teil meines Lebens wird sie nie mehr sein, heute habe ich keine Angst mehr vor ihr, dazu mußte ich 30 Jahre alt werden um das alles zu verarbeiten und abzuschließen.

Erst seitdem ich selber Kinder (5/19) habe, weiß ich das meine Kindheit ebend nicht normal war, so wie wir es damals empfunden haben. Es war einfach normal für uns als Kinder.
Ich werde nie verstehen, weil ich meine Kinder so abgöttisch liebe, das man je einem so lieben Wesen wie einem Kind so etwas antun kann.

EDIT: Nur Reden und helfen lassen hilft einem selber alles über die Jahre hin zu verarbeiten und nicht daran kaputt zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Mutter hat Borderline.
 
@Emily_Rose

Ich hoffe nicht so schlimm wie bei meiner Mutter, früher so vor 30 Jahren, gab es ja noch gar keinen Namen dafür.
 
Ich kenne einen Borderliner bzw. kenne ich eher seinen Sohn. Das war ich darüber gehört habe und schon miterleben durfte, war einfach nur erschreckend und grausam. Ganz ehrlich. Und es ist ein Fakt, dass sein Sohn, ein unheimlich guter Freund von mir, des Lebens nicht mehr froh wird. Auch wenn man meinen könnte, dass er das relativ gut weggesteckt hat. Wie das manch einer bezeichnet.

@DanielaH: Ich finde es unheimlich toll, dass du so stark gewesen bist und auch heute so offen darüber reden kannst (und damit dem ein oder anderen hilfst). :)
 
DanielaH schrieb:
@Emily_Rose

Ich hoffe nicht so schlimm wie bei meiner Mutter, früher so vor 30 Jahren, gab es ja noch gar keinen Namen dafür.

Sie hat weder mir noch meinen Geschwistern jemals absichtlich Schaden zugeführt. Sie liebt uns über alles, und das zeigt sie uns auch. Aber es ist schwer, mitzuerleben wie sie leidet.

Außerdem weiß ich vermutlich Dinge, die ich in meinem Alter nicht wissen sollte.
Sie macht sich bestimmt Vorwürfe, mit mir darüber geredet zu haben.
 
Filmriss schrieb:
Und genau das ist mein Problem :argh:
Niemand will darüber reden!

Über psychische Krankheiten redet man nicht, stimmts? :rolleyes:

Leider ist es heute noch so, dass man nicht über psychische Krankheiten redet.
Ich arbeite in einer Psychiatrie und oft wollen die Patienten nicht dass jemand erfährt wo sie sind. Weil man ja für alle gleich ein Verrückter oder was auch immer ist.

Ich habe bis jetzt eine Borderline Patientin kennengelernt (auf der Station auf der ich arbeite haben eigentlich eine eigene Station für Borderline Pat.) und diese Menschen sind schon was besonderes. Sie sind eine Herausforderung die manchmal echt seines Gleichen sucht. Viele Borderline PAt spielen das Personal gegeneinander aus. Das heisst die Folge ist , dass keine Entscheidung getroffen wird ohne vorab mit dem team zu sprechen.(Bei uns auf Station)
Die Selbstverletzung kommt auch häufig vor. Diese Frau hatte die ganzen Unterarme vernarbt. Die viele Borderliner haben Betreuer, weil sie leider oft ihr Leben alleine nicht geregelt bekommen.

Hier ein Link zu Literatur über das Thema Borderline:
www.psychiatrie-aktuell.de
in die Suche "Borderline" eingeben
 
Srfrauke schrieb:
Die viele Borderliner haben Betreuer, weil sie leider oft ihr Leben alleine nicht geregelt bekommen.

Ich denke einen Betreuer hätte meine Mutter auch immer gebraucht, sie bekommt auch ihr Leben bis heute nicht geregelt.
Mein Bruder seine Frau und eine Schwester haben sich meiner Mutter angenommen, sonst säße sie schon lange auf der Straße.

Und für all die anderen, ich denke meine Mutter ist auch ein Extremfall da viele Suchterkrankungen mit eine Rolle spielen.
Was mich immer besonders mitgenommen hat, diese extreme Gefühlskälte, außer Schläge keine körperliche Nähe oder nie ein liebes Wort, wir waren nur Balast für sie.
 
DanielaH schrieb:
Ich denke einen Betreuer hätte meine Mutter auch immer gebraucht, sie bekommt auch ihr Leben bis heute nicht geregelt.
Mein Bruder seine Frau und eine Schwester haben sich meiner Mutter angenommen, sonst säße sie schon lange auf der Straße.

Und für all die anderen, ich denke meine Mutter ist auch ein Extremfall da viele Suchterkrankungen mit eine Rolle spielen.
Was mich immer besonders mitgenommen hat, diese extreme Gefühlskälte, außer Schläge keine körperliche Nähe oder nie ein liebes Wort, wir waren nur Balast für sie.

Hat denn keiner der drei ( Bruder, Schwester, Schwägerin) die Betreuung???
Ich mein, wenn sie sich ihrer soch angenommen haben.
Die Pat. bei mir auf Station , war auch sehr emotionslos. Hat kurz vor ihrer Etlassung alles gegeben , damit wir sie nicht mehr mögen. Von den Mitpatienten bis zum Oberarzt war für sie alles ********. Und so ist sie auch mit allen umgegangen. Sie hat alles negativiert was man mir besprach. Letztendlich muss man sagen, dass man schon eine wut im Bauch hat, wenn man macht und macht und der Betroffene immere alles schlecht macht, wenn sie mal mit uns geredet hat. Das Ergebnis ist, dass sie wenn sie das nächste Mal statinär Behandelt werden muss, muss sie in das andere KH mit der Psychiatrie, weil keine beziehung mehr zu ihr aufgebaut werden konnte und gerade in der Psychiatrie baut die Behandlung/ Therapie auf die beziehung miteinander auf.
Manchmal ist ein Settingwechsel ( andere Station oder KH) unumgänglich.
 
Hallo.
Eine sehr gute Freundin von mir hat Borderline, allerdings scheint sie wenn ich das hier alles so lese, sehr gut damit umzugehn.
Sie geht einmal in der Woche zur Therapie und jetzt gerade ist sie wieder für zwei Wochen in der Klinik.
Sie ist sich ihrer Krankheit vollkommen bewusst und arbeitet daran. Sie wohnt noch bei ihren Eltern, weil sie alleine nicht leben kann.
Ich kann nicht genau sagen, wie sich die Krankheit bei ihr äußert, sie steigert sich häufig in Gefühle rein und ist oft sehr traurig/depressiv.

Ich habe sie als Freundin totzdem wahnsinnig lieb gewonnen und werde sie auch in der Klinik besuchen.

Liebe Grüße
Sandy
 
Filmriss schrieb:
Ja, man kann solche Menschen hassen, auch wenn sie krank sind.

Ein Borderliner tut einem geliebten Menschen (absichtlich) weh, ob physisch oder psychisch, und wenn das dann in regelmässigen Abständen immer wieder mit einem gemacht wird fängt man an zu hassen.

Im Nachhinein tuts dem Erkrankten dann leid und er entschuldigt sich, auch glaubwürdig! Nur ein paar Tage oder Wochen später fängt alles wieder von vorne an. Irgendwann hält man es nichtmehr aus und fängt an diese Person zu hassen.

wenn das aber krankheitsbedingt ist, dass man einem anderen menschen weh tut, dann ist das mit der absicht sone sache. wo zieht man da die granze zwischen einem der ne krankheit hat und nem einfach abgrundtief bösen menschen?
ein mensch der an zwangshandlungen leidet kann doch meist nicht degegen an, auch wenn er es anders will. im prinzip kann ja niemand aus seiner haut. wo ist da die grenze zwischen zwangshandlungen und absicht?
ich bin froh dass ich sowas ncith erleben muss, aber es sind halt so sachen über die ich mir gedanken mache.
 
Srfrauke schrieb:
Hat denn keiner der drei ( Bruder, Schwester, Schwägerin) die Betreuung???
Ich mein, wenn sie sich ihrer doch angenommen haben.

Die Betreuung muß sowieso veranlaßt werden, sobald die Alkoholikerdemenz weiter fortschreitet.
Soweit haben sie ja eh schon die Betreuung übernommen, mit dem Vermieter geht auch nur noch alles über meine Schwägerin und Bruder, sonst würde nie mehr die Miete bezahlt, so wie es schon öfter vorgekommen ist.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, da meine Mutter jetzt schon alles vergißt z.B. Ofen ausschalten, Miete oder Rechnungen nicht bezahlt und vieles mehr. Sie weiß einfach nicht mehr was sie vor 5 Minuten gemacht hat. Und der geistige Stand auch mehr zu dem eines Kindes verfällt.
 
Wenn deine Mutter jetzt schon alles vergißt bzw nicht in derLage ist für sich zu sorgen dürfte es kaum schwierig sein eine Betreuung für sie zu bekommen. Auch wenn der Vermieter sich drauf ein lässt alles über deinen Bruder / Schwägerin laufen zu lassen. Kann das bei manch anderen Sachen schon anders aussehen. Zum Beispiel wenn sie ins Krankenhaus soll/ muss und sie es nicht will. Denn sie steht nicht unter Betreuung.
Und da sie wohl auch nicht mit Geld umgehen kann ( zahlt keine Rechnungen / Miete) dann hätte ich Sorge, dass sie was auch immer alles kauft. Hat sie aber eine Betreung über ihre Finanzen sind von ihr gemachte Verträge oder dergleichen nicht gültig.
Betreuung wird unterteilt in drei Bereiche.
Finanzen, Aufenthaltrecht und medizinische Versorgung.
Rein theoretisch kann ein einzelner Mensch drei Berteuer haben.
 
chandy schrieb:
wenn das aber krankheitsbedingt ist, dass man einem anderen menschen weh tut, dann ist das mit der absicht sone sache. wo zieht man da die granze zwischen einem der ne krankheit hat und nem einfach abgrundtief bösen menschen?
ein mensch der an zwangshandlungen leidet kann doch meist nicht degegen an, auch wenn er es anders will. im prinzip kann ja niemand aus seiner haut. wo ist da die grenze zwischen zwangshandlungen und absicht?
ich bin froh dass ich sowas ncith erleben muss, aber es sind halt so sachen über die ich mir gedanken mache.


Ein Borderliner tuts in dem Moment mit Absicht, er steht zu dem was er tut, er beharrt darauf, dass er recht hat und dass das rechtens ist was er macht.
Nur ein paar Stunden oder Tage später ist alles wieder anders. Er sieht ein, dass er einen Fehler gemacht hat und entschuldigt sich.
Nur soll man das als "Geschädigter" so hinnehmen?
Alles mit sich machen lassen weil er krank ist?
Nein, das hat keiner verdient, auch wenn der Andere noch so krank ist. Man zerstört sich selbst!
Dem Angehörigen gehts somit schlechter als dem BLer selbst weil er seine eigene Last und die des BLers trägt.


LG Filmriss
 
da mag ja alles richtig sein. man soll sollte sich das nicht gefallen lassen, aber sich von der person abzuwenden kann auch nicht immer der richtige weg sein. sicher wenn man das als kind miterleben muss und selber in gefahr ist, dann sollte man in erster linie das kind beschützen und nicht den kranken.
aber auch wenn er zudem steht was er tut, es indem augenblick unter vorwand macht, dann macht er das doch net, weil er von hause aus böse ist, sondern weil er krank ist.
 
mein opa war borderline, und wenn ich ehrlich bin hat meine
mutter (und ihre beiden älteren geschwister) wirklich unter
dem ganzen gelitten, das tut mir echt Leid für meine mutter :(
 
Soweit ich weiß ist ein relativ guter Bekannter von mir auch Borderliner. Da er aber noch relativ viele andere Probleme hat (was bei solchen Leuten ja nicht ungewöhnlich ist) wie SVV, Alkohol, Depressionen ... kann ich net genau sagen was mit welchem "Problem" oder welcher Krankheit eben genau zusammenhängt.

Schön ist es, wenn solche Leute einen (vllt ohne es zu wollen) unter Druck setzen.. Wobei das sicher auch Andere können. :argh:
 
Ich bin ein sogenannter "Borderliner" - wobei es als ich Kind war diesen Begriff noch nicht gab und es somit da eine ziemliche Unschlüssigkeit auf Seiten der Psychologen, Therapeuten und sonstigen Seelenklempner gab. "Das Kind ist ja sooo intelligent! Woran liegt es nur???" Na jedenfalls war ich "Therapie-resistent" mit anschliessender Tournee durch diverse Kinder-Vollzugsanstalten.

Was mir an dieser Diskussion aber wieder mal auffällt ist... das wieder nur den (zugegebenermassen unangenehmen) Symptomen die ganze Aufmerksamkeit gewidmet wird und nicht den Ursachen. Mal ganz abgesehen davon, das es viele "Borderliner" gibt, die (in gewissen Grenzen) ihr Leben (und damit auch das ihrer Umwelt) in mehr oder weniger geregelten Bahnen organisieren und lebenswert gestalten können. Diese sogenannte Krankheit ist höchst komplex und es gibt kaum einen Borderliner, der dem anderen gleicht, weil es eben eine Mischung aus den verschiedensten psychosozialen oder eben de-sozialen Aspekten ist.

Borderliner verfügen oft über enorme Begabungen auf Spezialgebieten (ähnlich den sogenannten "Authisten") wobei sie eben bei Sachen die für jeden Menschen (im Allgemeinen) völlig normal sind, die dementsprechenden Defizite haben. Im Grunde ist das wie bei Sportlern (mal so als Klischee), die körperlich top (weil ewig trainiert) aber geistig naja (weil vernachlässigt) sind. Ähnlich ist das auch bei "Borderlinern", vieles liegt da brach (Vertrauen, Beständigkeit, Bindungsfähigkeit, lang anhaltendes Interesse, emotionale Ausgeglichenheit), dafür sind sie aber enorm wandlungsfähig, flexibel, können jedes Thema schnell ausloten, sind sehr anpassungsfähig (beizeiten) und an generell allem interessiert usw...

Jedenfalls ist beileibe nicht jeder "Borderliner" ein Monstrum und selbst diese haben eben ihre eigene "Geschichte" erlebt - sprich: es gibt schon Gründe, Erlebnisse und laut Wissenschaft vermutlich auch genetische Ursachen für eine solche Erkrankung.

________

Simity
 
Hallo Simity!

Du hast vollkommen Recht!
Ich genieße jede Sekunde mit "meinem BLer". Es ist immer was ganz Besonderes. Er macht mich zu etwas Besonderem!
In "guten Phasen" (ich nenne es jetzt mal so) ist er der beste Mensch auf Erden, er geht auf mich ein, lest mir Wünsche von den Augen ab, er tut einfach alles damit es mir gut geht... nur wie schon des öfterren gesagt kommt dann die Kehrseite... ein derber Rückschlag, der mich für gewisse Zeit machtlos macht. Er kapselt sich ab, reagiert nicht auf Anrufe oder Mails.
Wir haben dieses Spiel schon so oft gemacht und irgendwann resigniert man, obwohl man diesen Menschen über alles liebt! :(
Ich kann einfach nicht mehr tun als ich jetzt schon tu.
Ich reiche ihm meine Hand... er streichelt sie... und plötzlich reisst er sie mir aus...

Unzählige "Taktiken" hab ich schon durch.
Auf Abstand, ihn nicht unter Druck setzten, Vertrauen langsam aufbauen usw. im Endeffekt hat er mir dann vorgehalten, dass ich ihn nicht mehr richtig lieben würde und alles wurde nur noch schlimmer.
Oder... ich sage ihm wie sehr ich ihn mag und bin eher offensiv... Resultat: er fühlt sich eingeengt.

Also ist alles falsch, egal wie ich es mach :argh:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Filmriss

Ist sehr schwierig. Das verhält sich genauso wie Du es beschreibst: Man kann es nicht "richtig" machen: "Zuviel" Nähe (k.A. wann da was zu viel ist) und "zu" wenig davon (auch k.A. was da zu wenig davon ist) ist beides unerträglich. Ich merke das immer erst wenn es soweit ist weil es da keinen Grad für gibt. Was ich mir heute zutiefst wünsche ist morgen (oder gar schon gleich) schon viel zu viel oder maßlos zu wenig. Ist schwer es einem solchen Menschen dann "recht" zu machen - wobei das keine Absicht oder man "empfindlich" oder "anspruchsvoll" ist: es ist einfach unberechenbar schwierig. Da hab ich endlos viele Menschen mit verwirrt (mich eingeschlossen) - es ist ein zwischenmenschliches Rätsel.

______

Simity
 
@simity: du meintest, dass autisten meistens spezielle begabungen haben. das ist so nicht ganz richtig. was du meinst, ist das sogenannte "asperger syndrom". das sind sozusagen autisten mit besonderer begabung in einer speziellen richtung. die filme "rain man" und "a beautiful mind" haben als hauptakteure perfekte beispiele für sowas. jemand der "nur" autist ist, lebt in einem gewissen maß (bei manchen stärker als bei anderen) in seiner eigenen welt und ist deshalb mehr oder weniger gesellschaftsunfähig.
die meisten verwechseln das noch, weil es noch nicht so bekannt ist.
ich weiß das auch nur, weil ich meiner schwester bei der vorbereitung zu einer seminararbeit über das asperger syndrom etwas geholfen hab.

zum thema:
ich kenne selber keinen borderliner. zumindest keinen, bei dem das diagnostiziert wurde. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, wie schwierig es sein muss, mit borderlinern umzugehen.

@filmriss:
ich finde es bewundernswert, dass du dich der herausforderung stellst und wünsche dir ganz viel durchhaltevermögen, wenn er es wirklich wert ist - und wie du das schilderst, scheint es ja so zu sein.
dass du das gefühl hast, dass alles falsch ist, egal wie du es machst, ist auch in normalen beziehungen nicht ungewöhnlich. klar, bei dir ist das nochmal extremer, aber die grudzüge sind glaube ich in fast jeder beziehung vorhanden. zumindest was die "taktiken" und die reaktionen des partners angeht, die du angesprochen hast.
Das einzige, was wirklich funktioniert ist der goldene mittelweg und der ist meiner meinung nach gar nicht richtig zu erreichen. also: nicht den mut verlieren!

mfg
 
Wenn ich mir den Link von Wikipedia durchlese, würde vieles dafür sprechen, dass ich an diesem Syndrom leide und es würde auch einiges erklären. Auf der anderen Seite bin ich vielleicht auch einfach so, schließlich führe ich seit fast 6 Jahren eine Beziehung in der ich sehr glücklich bin.
 
@Setaldona

Meistens sogar mehr als weniger "gesellschaftsfähig" (was immer das ist). Tatsache ist - jetzt mal egal ob man das "Authistisch" oder wegen mir "Asperger Syndrom" nennt... - das viele der sogenannten "Geisteskranken" über fantastische Spezialfähigkeiten verfügen (fotografisches Gedächtnis, Pferde- oder Kuhflüsterer, mathematische oder sprachliche Begabungen die (noch wissenschaftlich) unerklärlich (aber nachgewiesen) sind usw.).

Viele der heutzutage als sogenannte "Genies" angesehenen Menschen sind soziokulturell untersucht eben solche "Kranken" gewesen: Leonardo da Vinci, Einstein, Newton etc. ppp., natürlich auch Hitler, Friedrich II. von Hohenstaufen oder Aleister Crowley, wobei letztere eben sozial nicht so anpassungsfähig bis pathologisch krank aber eben auch nicht "bescheuert" waren.

Gerade die sogenannten "Borderline"-Symptome oder die reine "Idee" einer solchen Erkrankung haben zumindest unter gewissen Wissenschaftlern zu einer Neubewertung von geistiger "Andersartigkeit" geführt und zu einer anderen Sichtweise von dem was menschliches Bewußtsein ist oder wie es funktioniert.

Der sogenannte "gesunde Menschenverstand" war immerhin in der Lage zwei vernichtende und völlig sinnlose Weltkriege zu führen und seit dem all die Nachkriege zu veranstalten und diese als mehr oder minder unentbehrlich in sein Weltbild zu integrieren. Also wer ist hier "verrückt"? Verrückt ist meistens der- oder diejenige der/die nicht wie die Masse ist oder sich dementsprechend verhält. Da kann manch einer/eine sich eben besser tarnen als eben andere.

Mal abgesehen davon, das es wirklich sehr schwer ist mit derart "Andersartigen" klarzukommen, das dieses mitunter sogar zu viel Leid führt oder zumindest nicht sehr einfach ist - woher nehmen denn die "Normalen" die Erkenntnis, das es soo viel besser ist angeblich "geistig gesund" zu sein: Guckt euch doch mal die von sogenannten "Gesunden" regierte Welt an.

________

Simity
 
@ DanielaH ( Muss das jetzt mal loswerden ):

Ich bin super froh für Dich, daß Dein Leben so eine Wendung genommen hat, mein Gott, was DU schon alles erlebt hast in den 38 Jahren (und das meine ich nicht nur auf den Beitrag oben sondern auf die vielen anderen Beiträge hier im Forum), meine Güte, das haben andere in manchen Dörfern zusammengenommen nicht, Du arme Maus. Und ich freu mich ehrlich für Dich, daß es jetzt alles gut ist mit Deiner "kleinen Familie" und überhaupt.

Sorry fürs OT aber das wollt ich mal eben loswerden.
 
@simity: wie recht du hast. früher wurde sogar homosexualität als geisteskrankheit angesehen.
anderes beispiel: unsere förderschulen sind gefüllt mit hochintelligenten jungen menschen, die in der normalen schule einfach unterfordert sind.
die "normalen" menschen kommen einfach im normalfall nicht mit andersartigkeit aus. jeder sieht als normal an, wie er selber ist und alles andere ist demzufolge "abnormal" oder "krankhaft" und wenn da dummerweise der großteil der bevölkerung autismus und borderline und schizophrenie als unnormal empfindet, kommt es dazu, dass das als krankheit bezeichnet wird.
traurig, aber wahr. da werden dann tolle menschen einfach wegen ihrer andersartigkeit weggesperrt oder anderswie bestraft.

glücklicherweise werden die menschen ganz langsam etwas sensibler und aufgeschlossener für solche themen.

es ist immer schwierig für unbetroffene, nachzuvollziehen, wie man auch sozusagen "anders" durchs leben kommen kann und dabei evt auch noch glücklich zu werden.

mehr kann ich dazu im augenblick nicht sagen

mfg
 
@Setaldona

So ist es. Wenn man Krankheitsstatistiken "überlappend" betrachtet wird man feststellen, das eigentlich kein einziger Mensch in dieser Republik im klinischen Sinne wirklich "normal" und "geistig gesund" ist. Das hat alles mehr mit Anpassungsfähigkeit, Mimikri und "Mitmach"-Mentalität zu tun. Das "normale" wird eben durch die breite Masse (und die Medien) definiert und was der Bauer nicht kennt frisst er eben auch nicht. Zum Borderline-"Syndrom" wäre noch zu sagen, das z.B. Muhammed Ali (aka Cassius Clay) ein Borderliner ist und das u.a. eben genau dieses ihn zu einem Weltklasse-Boxer gemacht hat, er war halt unberechenbar, er hat jeden seiner Gegner mit einem völlig anderen Boxstil bearbeitet. Nur mal so nebenbei. Ausserdem gäbe es 90 Prozent aller Künstler nicht auf dieser Welt, denn wenn die keine geistigen oder emotionalen Probleme mit ihrer Umwelt gehabt hätten, hätten sie BWL studiert und fertig.

_______

Simity
 
Filmriss schrieb:
Und genau das ist mein Problem :argh:
Niemand will darüber reden!

Über psychische Krankheiten redet man nicht, stimmts? :rolleyes:

Ich würde darüber reden, wenn diese Bekannte das gutheißen würde. Da sie es nicht möche, kann ich über ihren Fall nicht reden, sie wäre das einzige mir gut bekannte Beispiel.
Ansonsten hätte ich nur mein eigenes "Fachwissen" zu F 60.3 (Emotional Instabile Persönlichkeit, Borderline-Typus) anzubieten. Wenn du tiefergehende Fragen hast, bitte ich um PN, da das Thema teilweise auch recht persönlich für mich ist, da ich selber die Vermutungsdiagnose F 60.3 bekommen habe.
 

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