*FS* MIDNIGHT - Wenn das Böse erwacht

crazy_sim90

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Celle
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Hallo ihr Lieben!!
So, dieses ist jetzt also mein 2. Versuch! Ich hoffe, diesmal werde ich die FS auch zu Ende bringen :D
Hoffe auf viele Kommis von euch!!
LG,
crazy_sim :hallo:

Die Story:
Eigentlich ist Leann ein ganz normales Mädchen- bis auf die Tatsache, dass sie sich nachts in eine mordende, blutsaugende Bestie verwandelt.
Auf der Suche nach seiner Vergangenheit gerät das Vampirmädchen nicht nur in ewigen Streit mit seinem besten Freund Rob, sondern auch von einem Problem ins nächste.
Da ist hier eine Schnüfflerin, dort ein Vampirjäger und dann auch noch sein verschwiegener Großvater.
Und dann entdeckt Leann etwas, mit dem sie im Traum nciht gerechnet hätte...

Kapitel 1

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Obwohl es ein wenig bewölkt war, konnte Leann jeden einzelnen Stern am Firmament funkeln sehen. Und den Mond...
Der Vollmond stand vor ihr am Himmel. Eine riesige, weiße Kugel, so schön und so wertvoll, wie ein schillerndes Goldstück. Leann wusste, dass dort jemand auf sie wartete. Jemand, der eine Aufgabe für sie hatte. Schon von weitem konnte sie die sanften Umrisse eines großen Schlosses sehen. Sie hatte von dem Mondschloss gehört. Ob das ihr Ziel war?
Sie flog noch einige Zeit durch die kühle Nachtluft, immer weiter dem Mond entgegen, bis sie ihn schließlich endlich erreicht hatte.

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Sie flog direkt auf das Mondschloss zu. Es war ein unglaublicher Anblick.
Leann wusste, dass Sterbliche dieses atemberaubende Bild nciht wahrnehmen konnten, aber sie sah jedes einzelne Detail und war hin und weg.
Behutsam landete sie auf einem breiten Kiesweg, der sich kreuz und quer durch ein Meer aus rotem Nachtmohn schlängelte und schließlich vor dem Eingangsportal des Schlosses endete. Das Schloss selbst war ein riesiges Gebäude aus schwarzem Stein und gleichfarbigen Kristallen. Viele Türme, große und kleine, ragten in den Himmel empor. Auf dem höchsten von ihnen wehte eine Flagge, auf der ein schwarzer Halbmond, gekreuzt mit einem königlichen Zepter, zu sehen war. Die unzähligen hell erleuchteten Fenstern schienen Leann zuzuzwinkern, wie Dutzende von Augenpaaren.
Nur schwer konnte Leann sich von diesem Anblick losreißen und ihren Weg fortsetzen.

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Als sie inmitten des Blumenmeers angekommen war, fühlte sie sich, wie in einem Rausch. Immer weiter trieb es sie vorwärts. Ob sie nun ankommen wollte oder nicht, es hätte keinen Unterschied mehr gemacht.
Leann verlor jegliches Zeitgefühl und, als sie den Platz vorm Eingangstor endlich erreichte, kam es ihr so vor, als wäre sie tagelang unterwegs gewesen.

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Mit einem Lächeln machte sie einen Schritt auf das dicke Eisentor zu, absolut sicher, das es sich öffnen würde, als plötzlich ein schwarzes Wesen aus dem Boden schoss.
Erschrocken stolperte Leann ein paar Schritte zurück. Das unhemliche Etwas kam bedrohlich zischend auf sie zu. Ihr stockte der Atem. Sie konnte sich nicht bewegen. Die Kreatur schien ihre Hilflosigkeit zu wittern und ihren Mund zu einem scheußlichen Grinsen zu verziehen. Sie kam näher und gerade, als sie Leann scheinbar anspringen wollte, hörte diese einen gellenden Schrei.

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Leann wachte schweißgebadet auf. Ihre Decke lag völlig verdreht am Fußende ihres Bettes. Zitternd wischte sie sich die verklebten Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Schon wieder dieser Traum! Seit zwei Wochen verfolgte er sie nun schon und noch immer hatte sie seine Bedeutung nicht herausgefunden. Sie wusste, dass es etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben musste. Aber, in was für einem Sinn? Laut ihrem Großvater verband sie rein gar nichts mit dem Mond und dem königlichen Schloss. Warum träumte sie dann jede Nacht von ihnen?
Leann rappelte sich auf und ging ins Bad. Nach einer kalten Dusche fühlte sie sich besser. Als sie in die Küche kam, zeigte die Uhr gerade mal viertel vor acht. Es war noch viel zu früh. Seufzend ließ Leann sich auf einen der Küchenstühle fallen. Dabei fiel ihr Blick auf die Fotos ihrer Eltern. Mr. und Mrs. Carries waren kurz nach ihrer Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen. Bis zu ihrem elften Lebensjahr hatte Leann bei ihrem Großvater gewohnt, doch an diese Zeit konnte sie sich nicht erinnern. Sie wusste nur, dass er sie dann in das Häuschen gebracht hatte, in dem sie nun lebte- alleine, von dem Geld, dass ihr alter Herr ihr überwies. Gedankenverloren betrachtete Leann das Bild ihrer Mutter. Die langen schwarzen Haare, die schmalen grünen Augen- das alles hatte sie ihr vererbt. Wenn man allerdings Mr. Carries betrachtete, so hatte er keinerlei Ähnlichkeit mit seiner Tochter und das hatte Leann schon immer ein wenig stutzig gemacht. „Vielleicht war er ja auch gar keiner von uns“, überlegte sie, während ihr Blick über das schmale, rosige Gesicht des Mannes glitt. Wenn man ihn so ansah, konnte er tatsächlich schlecht einer von ihnen gewesen sein.

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„Was soll’s“, sagte Leann laut zu sich selbst. Sie stand auf und ging hinaus in den Flur, wo sie sich im Spiegel betrachtete. Ihre Augen waren wie immer gerötet, ihr Gesicht leichenblass und ihre Lippen beinahe farblos. „Du siehst echt nicht gut aus, mein Mädchen! Du solltest mehr schlafen“, sagte Leann zu ihrem Spiegelbild. Kopfschüttelnd drehte sie sich um und blickte im Flur umher, als erwartete sie, dass irgendetwas passieren würde.

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Es passierte tatsächlich etwas: Es klingelte an der Haustür. „Rob?“, dachte Leann verwundert, „Es ist doch noch viel zu früh!“ Zögernd näherte sie sich der Tür. Sie hatte gelernt, ungewöhnlichen Dingen gegenüber misstrauisch zu sein. Niemand, außer Rob oder ihr Großvater kamen sie besuchen.

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„Rob?“, flüsterte Leann. „Miss Carries?“, war die Antwort von draußen. Eins stand fest: Es war nicht Leanns bester Freund Rob. „Wer ist da?“, fragte sie laut. „Ähm“, der Fremde schien etwas verwirrt. Oder, wusste er vielleicht nicht, was er antworten sollte? „Der Postbote, Miss.“ „Warum werfen sie die Post nicht einfach in meinen Briefkasten?“, fragte Leann, immer noch misstrauisch. „Nun, ich habe ein Paket für sie, M...miss. Das passt nicht in den Briefkasten.“ Leann atmete auf. „Schon gut, ich mach auf.“ Schnell entriegelte sie die Tür und öffnete.

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Vor ihr stand Mr. Blackson, der sichtbar verwirrte Briefträger. „Es tut mir leid“, lachte sie, „aber man kann eben nie vorsichtig genug sein.“ „Äh...ja, ja...ganz Recht“, meinte Mr. Blackson und reichte ihr das Paket. „Wenn Sie nun bitte hier unterschreiben würden?“ Leann unterschrieb, dann verabschiedete sie sich von Mr. Blackson, schloss die Tür und widmete sich dem Paket.

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Von wem konnte das sein? Sie blickte auf den Karton. Es war kein Absender darauf geschrieben. Verwundert riss sie das Klebeband ab und nahm den Deckel runter. In dem Karton lag nichts weiter, als ein dickes Buch und ein Papierfetzen. Leann nahm den Zettel und las:
„Liebe Leann,
dies ist ein wissenswertes Buch über die Mondkriege. Ich bitte dich darum, es sorgfältig durchzulesen!
Ratga sei mit dir!
Großvater“

Leann musste unwillkürlich schmunzeln. Wie konnte sie nur vergessen, dass ihr Großvater immer noch dabei war, sie zu unterrichten? Sie nahm das Buch aus dem Paket und betrachtete es. Was für ein schrecklich dicker Wälzer! Und den sollte sie ganz durchlesen? „Na, vielen Dank, Großvater!“, dachte sie lächelnd.
Sie schlug die erste Seite des Buches auf- und musste schlucken. Das Buch war handgeschrieben! Über der Seite stand eindeutig ein Datum. Es musste sich um ein Tagebuch handeln. Leann suchte nach dem Namen des Eigentümers- vergeblich.


So, das war jetzt mal der Anfang. Jetzt auch mit Bildern ;)

 
Zuletzt bearbeitet:
wahhh nich schlagen :heul:

es tut mir leid, ich kenn die regeln ja aber bei mir is was mit den bildern schief gegangen!! ichversuch das gleich wieder in ordnung zu bringen, versprochen!!!
 
crazy_sim90 schrieb:
wahhh nich schlagen :heul:

es tut mir leid, ich kenn die regeln ja aber bei mir is was mit den bildern schief gegangen!! ichversuch das gleich wieder in ordnung zu bringen, versprochen!!!
Beim ersten Mal schlage ich nie =) hat ja doch noch geklappt.

Wir haben hier eine Editierfunktion - damit du nicht jeden Post einzeln abschicken musst ;) benutz sie bitte.

Den Spam wegen der Bilder lösche ich mal raus - dann kann es mit den Kommentaren losgehen.

Hexlein :hallo:
 
Wie gesagt, ist nicht ganz mein Stil aber das lass ich jetzt bei meiner Bewertung mal weg, da man es ja nicht allen Recht machen kann und es dir (hoffentlich) gefällt. :)

Ich finde, du hast eine sehr schöne Schreibweise und machst es auch ziemlich spannend. Ich werds mal weiterlesen. :)
 
Also ich find den Anfang schon mal sehr gut, hört sich spannend an. Werd auf jeden Fall weiterlesen, fall's Du Benachrichtigungen machst, ich würde gerne benachrichtigt werden.
Bin mal gespannt wie es weitergeht.

LG tamfanae :hallo:
 
Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich mag Vampirgeschichten. Der erste Teil war schon mal nicht schlecht, darum möchte ich gerne benachrichtigt werden, wenn möglich.
 
So, nach dem ich zwei Tage lang Probs mit der Site hatte, geht's jetzt endlich weiter :D

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Als Rob um Punkt halb neun vor der Tür stand, grübelte
Leann immer noch über das geheimnisvolle Tagebuch nach. Sie hatte noch nichts davon gelesen, aber sie war sich sicher, dass sie darin noch auf weitere seltsame Dinge stoßen würde. Warum hatte ihr Großvater ihr ein Tagebuch geschickt?
„Annie? Hey, Leann!“ „W...was?“ Leann schreckte auf. Rob seufzte. „Ich hatte dich gerade gefragt, ob du nächsten Freitag nach der Schule mit zu den „Tigers“ kommst?“ „J...ja, klar!“ „Super. Könntest du mir dann jetzt noch verraten, warum du schon seit wir bei dir losgegangen sind, nur auf den Boden starrst, keinen Ton von dir gibst und mir nicht einmal zuhörst?“ „Ich hatte heute Nacht wieder diesen Traum“, sagte Leann tonlos. „Und ich werde das Gefühl nicht los, dass er eine tiefere Bedeutung hat.“ „Na ja“, meinte Rob, „Vierzehn Tage hintereinander den selben Traum ist schon ein wenig merkwürdig.“ „Ein wenig?“, fragte Leann empört. „Sag mal, Rob, interessiert dich dieses Thema überhaupt?“ „Oh, brennend“, sagte Rob ironisch. „Hör mal, Ann, ich bin zwar dein bester Freund, aber überleg doch mal: Du erzählst mir jeden Morgen dasselbe, aber jeden Vorschlag von mir, dagegen etwas zu tun, zum Beispiel Mrs. Ackerson aufzusuchen, lehnst du ab.“

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Leann sah ihn ein paar Sekunden fassungslos an, doch dann musste sie sich eingestehen, dass er Recht hatte. Aber sie konnte doch schlecht mit einer Lehrerin über ihre äußerst geheime Vergangenheit sprechen. Nur, Rob den Grund dafür zu erklären, das konnte sie auch nicht.
„Es tut mir Leid“, murmelte sie. Rob schien ihre bedrückte Miene zu bemerken und sagte schnell: „Mensch, so hab ich das doch gar nicht gemeint!“ „Nein, Rob. Du hast Recht. Das war wirklich egoistisch von mir.“
Was sonst hätte sie sagen können? Sie durfte mit niemandem darüber reden- außer ihrem Großvater und der kam allerhöchstens zweimal im Jahr auf die Erde.

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Als Leann und Rob die Westside Middleschool erreichten, kam es Leann so vor, als wirkte das klotzige, graue Gebäude an diesem Tag noch trister, als sonst.
Die Zwei gingen durch den Eingang und dann in Richtung ihrer Schließfächer. Und, wen sie dort antrafen, hob Leanns Stimmung nicht gerade.
Erica Parkinson war wohl das arroganteste und zickigste Mädchen der ganzen Schule. Dabei war sie mit ihren 1, 60, den großen grauen Augen und dem struppigen braunen Haar nicht einmal hübsch. Nein, Erica beruhte darauf, ständig und immer mit dem Geld ihrer reichen Eltern anzugeben. Mr. Parkinson war Besitzer von zwei großen Kosmetikfirmen und Mrs. Parkinson leitete eine Modelagentur. Da floss das Geld von ganz alleine.
Auch heute Morgen ließ Erica das Angeben nicht sein. Vor ihren zwei treuen (und einzigen) Anhängern Vivian und Sally prahlte sie mit ihrem, scheinbar fantastischen, Erdkundereferat über Transsylvanien:
„Also, viele der Bücher aus Vaters Bibliothek waren sehr hilfreich und interessant. Aber, über das eigentlich spannendste der Themen habe ich leider nur etwas im Internet gefunden. Doch das, was ich dort gefunden habe, beeindruckt mich selbst ein wenig. Hättet ihr zum Beispiel gewusst, dass die Sage der Vampire während einer Vampirfledermausplage entstand? Und das ist nur eins der vielen Dinge, die ich über Vampire erzählen werde.“
Leann musste schlucken. „Ja, ist schon klar“, flüsterte Rob, „die hat ihr Referat doch garantiert wieder von irgendeinem Handlanger ihres Vaters machen lassen, damit... Ann?“ „Hm?“ „Was ist los? Du wirkst auf einmal noch blasser, als sonst.“ Leann zwang sich zu einem hohlen Lachen. „Noch blasser? Das geht doch gar nicht.“ „Wenn du meinst.“ Rob zuckte die Achseln, starrte sie jedoch weiterhin verwundert an.
„Mach dich nicht so verrückt“, sagte Leann leise zu sich selbst, „sie kann gar nichts darüber wissen!“ „Hast du was gesagt?“, fragte Rob. „Nee, nee“, meinte Leann. „Komm, lass uns endlich gehen! Wenn wir zu spät kommen, hängt uns Mrs. Beck kopfüber an die Decke.“
Die Beiden nahmen ihre Sachen aus den Schließfächern und gingen zum Klassenraum.

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Gerade, als sie sich setzten, kam Mrs. Beck, ihre Klassen- und Erdkundelehrerin zur Tür herein.
„Guten Morgen!“, sagte sie, während sie ihre Tasche auf den Lehrertisch knallte. „Erica, kommst du bitte nach vorn!“
Erica erhob sich und schritt, mit hocherhobener Nase, zur Tafel.
„Erica wird uns nun etwas über Transsylvanien vortragen und ich wünsche dazu absolute Ruhe“, sagte Mrs. Beck streng, „Bitte, Erica, fang an!“

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Erica räusperte sich und begann zu erzählen: „Also, Transsylvanien...“
Leanns Gedanken schweiften ab. Ihr fiel das rätselhafte Tagebuch wieder ein und sie begann darüber nachzugrübeln, wem es wohl gehören könnte. Es musste auf jeden Fall jemand sein, der die Mondkriege miterlebt hatte. Vielleicht war ja auch ihr Großvater selbst der Besitzer des Buches?
„Und jetzt werde ich euch noch etwas über die berühmte Vampirlegende erzählen.“
Leann schreckte auf. Hatte Erica gerade etwas von Vampiren gesagt?
„Vor längerer Zeit herrschte in Transsylvanien eine schreckliche Vampirfledermausplage. Die Bewohner wussten, dass die Vampirfledermaus Tiere biss und ihnen das Blut aussaugte. Das führte zu regelrechten Krisen bei den Bauern des Landes. Eines Tages wurde beobachtet, wie ein Schwarm dieser Fledermäuse zu einem alten unheimlichen Schloss auf dem höchsten Berg Transsylvaniens flog. Eine Hand voll tapferer Bauern wollte dieser Sache auf den Grund gehen und machte sich auf den Weg zu dem Schloss. Man wartete Tage und Nächte auf sie, doch sie kamen nie wieder zurück. Daraus entstand die Sage, dass dort in dem Schloss der Herr der Vampirfledermäuse, der Vampire sitzen musste: Graf Dracula.“
Leann seufzte. Was hatte das alles mit echten Vampiren zu tun? „Warum erzählst du uns ne’ dämliche Gruselgeschichte, die eh schon jeder kennt?“, rutschte es ihr raus.

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Ein paar ihrer Klassenkameraden, darunter auch Rob, begannen zu lachen. Vivian und Sally sahen sie empört an und Mrs. Beck fixierte sie mit zu Schlitzen verengten Augen. „Leann Carries! Was fällt dir ein?“ Leann biss sich auf die Lippe. Na, wunderbar! Das hatte sie ja wieder toll hinbekommen.
„Lassen Sie nur, Mrs. Beck“, sagte Erica mit einem hämischen Grinsen. „Wie wär’s, wenn Leann uns etwas über Vampire erzählen würde? Sie scheint ja eine ganze Menge davon zu verstehen.“
„Also...“ Mrs. Beck war hin und her gerissen. „Na schön. Leann, komm nach vorn!“
Leann schluckte, stand dann aber auf und ging zu Erica. „Viel Vergnügen“, zischte diese belustigt.

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Leann sah über die erwartungsvollen Gesichter der Anderen. Rob hatte die Finger gekreuzt. „Meine Güte“, dachte Leann. „Es ist doch nur ein kleiner Vortrag.“ Sie holte tief Luft und begann das zu erzählen, was ihr Großvater ihr beigebracht hatte. Es würde ihr ja sowieso keiner glauben.
„Ja, also. Die so genannte Mondgöttin Ratga erschuf auf dem Mond ein riesiges Schloss aus schwarzen Kristallen. In jedem einzelnen dieser Kristalle wurde ein Urvampir geboren. Die Vampire entwickelten sich weiter, kamen auch auf die Erde, um sich gemeinsam mit den Menschen fortzupflanzen. Zwei Jahre nach dem Erschaffen des Mondschlosses, wurde die erste Mondprinzessin, die Hüterin über das Schloss und seine Geheimnisse, gekrönt. Zur selben Zeit entdeckten Gelehrte einen schwarzen Stein mit unendlicher Macht. Sie machten aus einem Stein sieben und teilten die Macht unter ihnen auf. Jeder einzelne der sieben Gelehrten trug einen dieser Schwarzen Mondsteine, mit der Aufgabe, ihn zu schützen, damit er nicht in die falschen Hände gerät.“
Leann machte eine kurze Pause. Sie sah, dass Alle sie gebannt anstarrten. Nur Erica verdrehte die Augen zur Decke.
„Doch leider“, setzte Leann ihre Erzählung fort, „stellte sich heraus, dass die Gelehrten selbst die falschen Hände waren. Es dauerte nicht lange, bis sie ihre plötzliche Macht erkannten. Sie schlossen sich zusammen und griffen das Schloss an. Viele tapfere Vampire starben bei diesem Mondkrieg. Doch der Kampf wurde von der Mondprinzessin beendet, indem diese sich opferte. So wurde die Schwarze Sieben, die sieben Gelehrten, besiegt. Eine...“

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„Danke, das genügt!“, unterbrach Mrs. Beck sie.
Erica lachte höhnisch. „Wahnsinn, Leann. Ich habe ein Gruselmärchen erzählt, dass alle kennen. Und du hast ein absurdes Gruselmärchen erzählt, das niemand kennt.“
Niemand, außer Sally und Vivian brachen in ihr Gelächter mit ein. Im Gegenteil: Rob drehte sich wütend zu ihr um und sagte: „Mit dem kleinen Unterschied, dass Anns Gruselmärchen weitaus spannender war, als deins.“ „Richtig!“, rief Harry O’Neal laut und begann zu klatschen. Nach und nach stimmten alle in den Applaus mit ein.
Leann grinste. Sie standen alle hinter ihr.

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Erica starrte sie fassungslos an, dann nahm ihr Gesicht nach und nach die Farbe einer reifen Tomate an und schließlich brach sie in Tränen aus. „Ihr Schweine!“, schrie sie, „Das werdet ihr noch bereuen!“ Und mit diesen Worten rannte sie aus dem Klassenraum.
Eine Mischung aus Murmeln und Gelächter machte sich unter den Schülern breit.

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„RUHE!“, rief Mrs. Beck, nicht minder laut, als Erica. Mit einem Schlag verstummten alle. Mrs. Beck atmete einmal tief durch, dann sagte sie: „Ich möchte heute kein einziges Wort mehr über Vampire hören, ist das klar? Leann, wunderschön, was du dir da aus den Fingern gesogen hast, aber...“ „Mrs. Beck, ich habe mir das nicht aus den Fingern...“ „Setz dich hin!“
Den Rest der Stunde herrschte eine geradezu gruselige Stimmung.

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In der Mittagspause saß Leann mit Rob in der Kantine und aß ihre Spagetti.
„Es ist wirklich unfair“, sagte sie. „Warum glaubt Mrs. Beck mir denn nicht?“ „Ach, komm, Ann“, sagte Rob genervt, „Du kannst jetzt damit aufhören. Du glaubst doch nicht wirklich, dass dieser Quatsch wahr ist?“ „Ich glaube es nicht, ich weiß es!“ „Ist schon klar.“ Rob stand auf. „Wir sehen uns dann nach WPK.“ „H...Hey, wart mal!“, rief Leann, doch Rob war bereits verschwunden. „Toller Freund“, murmelte sie angesäuert.
Auf dem Weg zu den Chemieräumen fragte sie sich, ob sie tatsächlich gedacht hatte, dass Rob ihr glauben würde. „Niemals“, gestand sie sich schließlich, „Wenn ich es nicht wüsste, würde ich es ja selbst nicht glauben.“

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Nach dem Unterricht ging Leann zu ihrem Spind, um ihre Bücher einzuschließen. Auf dem Weg traf sie Vivian und Sally, die sie böse anfunkelten. „Hey“, grinste Leann, „wo habt ihr denn eure Majestät gelassen?“ „Wage dich nicht, so über Erica zu sprechen, Leann Carries!“, sagte Sally wütend. „Oh, jetzt habe ich aber Angst“, meinte Leann und ging laut lachend davon. Sie hörte noch, wie die Beiden ihr Flüche und Verwünschungen hinterher schrieen, doch das kümmerte sie herzlich wenig.

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An ihrem Schließfach wartete Rob schon auf sie. Gut gelaunt ging sie auf ihn zu.
„Was hat dich denn gebissen?“, fragte er verwundert. „Och, nichts, nichts“, sagte sie lächelnd und verstaute ihre Bücher. Rob zog beide Augenbrauen nach oben, sagte aber nichts. „Glaub mir, mir geht’s gut“, lachte Leann. „Komm schon! Ich will nach Hause!“

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Als sie auf dem Weg waren sagte Leann: „Ich muss noch zum Einkaufen. Holst du mich morgen früh ab, wie immer?“ Rob antwortete nicht, stattdessen fragte er: „Du wohnst also immer noch allein? Was hat denn dein Großvater für einen Grund, nicht zu dir zu ziehen?“ Leann sah ihn angesäuert an. „Rob Minnor, steck deine Nase in Angelegenheiten, die dich etwas angehen!“ Rob schien sichtlich überrumpelt. Er stand nur mit offenem Mund da. „Es ist ein Geheimnis“, sagte Leann, „Mein gesamtes Leben ist ein einziges Geheimnis.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging.

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Upps, mit Kästchen^^ Sorry!

Als Rob außer Sichtweite war, trat sie wütend gegen eine Straßenlaterne. Das hatte sie nicht gewollt. Warum musste nur alles so verdammt schwer sein? Hätte sie nicht als ganz normales Mädchen auf die Welt kommen können? Bei zwei ganz normalen Eltern, die nicht tot, sondern quicklebendig waren? Mit einem besten Freund, dem sie alles erzählen konnte? Aber nein, sie musste ja unbedingt als Waisenkind bei ihrem geheimnisvollen Großvater aufwachsen, mit einer Vergangenheit, die düsterer war, als die schwärzeste Gewitterwolke und außerdem so geheim, dass nicht mal sie sie kannte! Sie konnte Rob nichts erzählen. Und das war hart.




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Joa, das wars dann erstmal wieder. Der dritte Teil folgt so schnell wie möglich ;) Kommis natürlich sehr erwünscht!! :D





 
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Hi!!!
Mir gefällt deine STory sehr gut!
Ich bin ein Fan von Fantasygeschichten und deine scheint besonders interessant zu sein.
Mir gefällt besonders, dass du dir etwas eigenes einfallen lassen hast und nicht, wie viele andere, von Vampiren aus Translyvannien uns so weiter erzählt hast.
Ich würde mich auch über eine Benachrichtigung freuen.
Und übrigens diese Probleme hattest nicht nur du sondern alle.


LG
wensday
 
Der Teil hat mir sehr gut gefallen, schön wie Leann die Geschichte erzählt hat. Hätte nicht gedacht das sie doch soviel Beifall vo ihrer Klasse bekommt, aber die Geschichte war halt auch viel spannender als die von Erica. Bin nun mal ganz gespannt auf Leann's Vergangenheit, freu mich schon auf den nächsten Teil. LG tamfanae
 
Hallöle ihr vier =)

danke, dass ihr meine story lest und natürlich für euer lob *verneig* :D
natürlich benachrichtige ich die, die es wollen, gerne.
Übrigens habe ich den zweiten Teil noch ein stück ergänzt, weil es sich nicht lohnt, für dieses kleinen stück einen neuen teil zu beginnen und in den eigentlichen neuen teil passt es am anfang nich rein (kompliziert, ich weiß ;) ) so lebenswichtig ist es nicht, ihr solltet es aber vielleicht doch noch nachlesen. ist nur ein ganz bisschen.

LG,
crazy_sim :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag auch gerne Geschichten die sich von anderen unterscheiden, deine scheind eine davon zu sein. Ich Mag wie du schreibst, aber die unterschiedlichen Schriftgrößen waren ein wenig irritierend. Aber sonst war alles prima.:D
 
ganz toll, aber darf ich auf ein kleines Fehler hinweisen? Im spiegel im ersten teil sieht man, dass das haus keine decke hat
 
@hetana: Schön, dass es dir gefällt :) Das mit den verschiedenen Schriftgrößen war/ist keine Absicht. Ich habe den gesamten Text von Word übernommen und beim Ändern der Schrift ist scheinbar etwas schief gegangen. Dabei sah es in der Vorschau alles gleich aus :argh:

@s_i_a_m_a: Hoppla :D Das hab ich ja überhaupt nicht gesehen. Hoffe, du verzeihst mir diesen kleinen Fehler ;)
 

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