Also bisher bin ich auch ganz klar für die FDP. Klar im Moment haben die diese Karsli Sache, dach das ist für mich ganz sicher eine Eintagsfliege, welche man nur wieder unnötig hochkocht (Wahlkampf halt).
Ich traue jedenfalls grad der FDP in Sachen Bildung und Wirtschaft das meiste zu. Und das sind die Dinge, die jedenfalls im Moment für mich ganz wichtig sind. Außerdem finde ich die liberale Haltung auch ganz ok. Ich finde das ned so doll, dass sich grad in der Wirtschaft der Staat zuviel einmischt. Unter manchen Gesichtspunkten (Arbeitsrecht etc.) ist das ja sehr wohl sinnvoll.
Aber ich sehe es nicht ein, dass der Staat Unternehmen wie Holzmann auch noch unterstützen muss (was ja auch gründlich in die Hose ging). Holzmann hat hier zig Konkurenzunternehmen die Aufträge weggeschnappt, weil die gewisse Projekte viel zu billig angeboten hatten. Da konnte die Konkurenz nicht mithalten. Und Holzmann anscheinend auch nicht, sonst wären sie ja jetzt nicht pleite. Nur Holzmann hat Unterstützung vom Staat bekommen, obwohl die sich selbst in die Miesen manövriert haben. Die ganzen kleinen anderen Unternehmen, die realistische (und damit teurere) Angebote abgegeben haben, sind vorher ex und hopp gegangen. Was ist denn das bitteschön für ein System? Ich finde man sollte es tunlichst vermeiden bei solchen Sachen reinzupfuschen. Man verursacht mehr Schaden als Nutzen.
Genauso ist es doch auch beim der Post oder dem Telekomunikationsmarkt. Wo ist denn da der Wettbewerb? Nirgends, weil Vater Staat ständig seine Finger drin hat und so die Deutsche Post bzw. die Telekom übervorteilt, währenddessen private Unternehmen auf sich allein gestellt sind. Nix gegen staatliche Eingriffe, aber grad in diesen Punkten ist mir die Marktwirtschaft lieber. Denn so haben auch Unternehmen ne Chance, die wirklich durch Leistung hervorstechen und nicht durch den Geldhahn des Steuerzahlers.
Wie gesagt staatlicher Eingriff muss sein, keine Frage (allein schon wegen der sozialen Gerechtigkeit). Aber bitteschön auch nur da wo er wirklich gebraucht wird. Nicht wo er gewisse Unternehmen übervorteilt. Insofern ist mir das liberale Konzept der FDP sehr recht.
Was die jetzige Koalition angeht: Sorry, ich will echt nicht einseitig sein. Sicher hat die eine Menge geschafft. Allerdings ist mir ein Kanzler, der von uneingeschränkter Solidarität redet, zu gefährlich. Ich finde sowas unverantwortlich. Und dann kommen die Amis auch noch zu uns und fordern dreist, wir könnten doch endlich mal unsere Verteidigungsbudgets erhöhen. Sorry, vollstes Verständnis für die neue Situation im Zuge der Anti Terror Koalition. Aber wenn ich mir anschaue, dass wir fast 40 Prozent des deutschen Haushaltes für die Verteidigung aus dem Fenster pulvern, dann frag ich mich was man da noch erhöhen soll? In einem Land, welches nur von Freunden umgeben ist. Nix für ungut, mir ist aber eine bessere Bildung, bessere soziale Absicherung usw. lieber als eine Armee.
Der größte Irrwitz ist ja, dass ich 1998 echt die Hoffnung hatte, mit den Grünen an der Macht tut sich mal was in Sachen Abschaffung der Wehrpflicht (die imo nur Geld kostet, dann doch lieber nur ne Berufsarmee, das macht mehr Sinn als diese 9 Monate Halligalli). Und was hat sich getan? Nix. Im Gegenteil. Wer hätte das gedacht, mit den Grünen an der Macht sind wir gleich mal in zwei Kriege reingestolpert. Und auch wenn die unter gewissen Gesichtspunkten ihre Legimatation hatten, frag ich mich doch was aus den Prinzipien der Grünen geworden ist? Es ist anscheinend doch etwas schwerer Verantwortung zu tragen als nur stupide 'dagegen' zu sein. Wenigstens das dürften die inzwischen gelernt haben. Bin ja mal gespannt, wie die am September davon kommen. Wobei ich es ihnen nicht wünschen würde, wenn die rausfliegen. Grüne im Parlament find ich schon wichtig. Aber die 4 Jahre haben gezeigt, dass die Grünen in der Opposition erfolgreicher arbeiten als in der Regierung.
Was die Union angeht: Hätten die Angela Merkel zur Kanzlerkanidatin gemacht, hät ich echt gegrübelt ob ich nicht vieleicht doch denen die Stimme gebe. Wobei ich es immer etwas einseitig finde, diese wichtige Entscheidung nur vom Kanidaten abhängig zu machen. Letztendlich fehlt mir bei der Union aber das Profil. Wenn ich ehrlich bin, dann kam bei mir noch nicht so richtig rüber, was die eigentlich genau wollen. Irgendwie scheinen die nur zu sagen, was die bisherige Regierung falsch macht. Gut, das ist das Recht der Opposition, allerdings sollte man schon mal deutlicher machen, was man denn eigentlich nach einem eventuellen Wahlsieg vorhat.
Naja, mal schauen wie sich das ganze jetzt noch die Monate entwickelt. Nette Diskussion im übrigen. Nur schade, dass ich jetzt erstmal für nen paar Tage ned da bin. Mal schauen wie sich das dann hier entwickelt hat
Robert