

Es war eine kühle, fast pechschwarze Nacht. Der Wind ließ die Blätter der alten, knorrigen Bäume rascheln und die Blätter auf dem Gehweg hoben sich sanft auf und ab. Man hatte das Gefühl, dass in dieser Nacht, die bedeutender als alle anderen war, das Böse hinter jeder Ecke lauerte. Es war seltsam still in den Gassen, alle Menschen schlummerten in ihren tiefsten Träumen. Man hörte das Quieken der Ratten, die aus Hunger getrieben in den Mülltonnen wühlten.

Doch dann ließen die Ratten ihre Erbeutung liegen, kurz darauf trat hinter einem Baum eine weibliche, schlanke Gestalt hervor. Sie trug im Kontrast zu ihrem schwarzen Kleid ein weißes Bündel auf ihrem Arm. Der Wind pfiff scharf um die
Ecke des Hauses, auf das sie es abgesehen hatte.

Sie lief langsam und geschmeidig auf die Veranda des alten Fachwerkhauses. Sie war eine seltsame Gestalt in der Gegend, eine schwarze Magie schien sie zu umgeben, wie ein fast sichtbarer Schatten. Der Wind rüttelte an den Fensterläden und an einem zarten Ast, der darauf abbrach und laut auf die Ziegel schepperte. Darauf begann das kleine, weiße Bündel zu schreien. Das schien der Frau nicht recht zu sein und darauf schnappte ihre Hand hoch und eine Kraft kam aus ihrer Hand wie sichtbare Schallwellen.

Darauf begann das Bündel zu verstummen und es schien seelenruhig zu schlafen.
Trotzdem zitterte es am ganzen Leibe, da es ja nur eine Windel anhatte, mehr nicht. Die junge Frau schien das nicht zu kümmern. Sie zauberte plötzlich ein kleines schwarzes Deckchen hervor, ließ dieses zu Boden schweben und legte achtlos das Bündel darauf. Dann zog sie noch einen Brief aus ihrer Kleidtasche hervor und sie legte diesen neben das zitternde Baby.

Ohne eine weitere Beachtung schwenkte sie ihren Körper in die andere Richtung machte einen winzigen Sprung und plötzlich wuchsen aus ihrem Rücken Federn empor, so schwarz wie die Nacht. Als ihre Umwandlung vollendet war, schwebte sie seelenruhig Richtung Norden davon.