Sororicide - Schwesternmörder

nebelfee

Member
Registriert
Januar 2008
Geschlecht
w

DUN DUN DUUUU.
Überraschung, Überraschung. Da bin ich wieder und bringe euch eine neue Story.
Ich habe sie zwar mehr oder weniger für mich geschrieben, aber da ich so großen Spaß daran habe/hatte, hoffe ich, dass sie euch natürlich ebenso viel gefallen wird wie mir. (Vielleicht wird sie das aber auch nicht und das bestätigt dann nur meinen Verdacht, dass ich einen wirklich kranken Kopf habe. Haha.)

Benachrichtigen tu ich natürlich gerne. Kritik ist immer willkommen. Ansonsten viel Spaß beim Lesen (und ein frohes Neues, auch wenn's sehr spät kommt).


KAPITEL.png

Prolog; 24.Jänner.09
Kapitel Eins; 28.Jänner.09
Kapitel Zwei; 30.Jänner.09
Kapitel Drei; 01.Februar.09
Kapitel Vier; 08.Februar.09
Kapitel Fünf; -


LISTE.png

voguish;SuesseInes;userfan;Pebbels;*Hello Kitty*;Julia94


PLAYLISTE.png

Muse - Butterflies and Hurricanes
Muse - Thoughts Of A Dying Atheist
Muse - Apocalypse Please
The All American Rejects - Drive Away
The Strokes - You Talk Way Too Much
The Strokes - Between Love & Hate
Plain White T's - Hate (I Don't Really Like You)
The Coral - Fireflies
The Coral - Put The Sun Back
Nirvana - In Bloom
Escape The Fate - My Apocalypse
Escape The Fate - It's Just Me
Bring Me The Horizon - Diamonds Aren't Forever
Jennifer Rostock - Mona Lisa
The All American Rejects - One More Sad Song
Boys Like Girls - Learning To Fall

 
Zuletzt bearbeitet:
SORORICIDE.png
„Ich weiß in kurze Rede wohl genug
Des Leids zu fassen, deinen Urteilsspruch
Sollst, Schiedesrichter, du nicht übereilen.
Vernimm denn, was das bess're Recht mir giebt, –
Vier Worte nur: ich wurde nie geliebt –
Du wirst des Leides Palme mir erteilen.“
Die drei Schwestern, Adelbert von Chamisso

Prolog
snapshot_f66bc53c_168797a5.jpg
In den braunen Augen der Frau liegt etwas Eigenartiges. Ein gläserner Blick, unfixiert, abwesend, kühl. Sie starrt mich an.
Nein, sie starrt durch mich hindurch, schaut auf die kahle, weiße Wand ihres Schlafzimmers.
Ein schwacher, kleiner Sonnenstrahl fällt durch den Vorhangspalt ins Zimmer, spiegelt sich in ihren Augen wieder. Das Fenster steht offen und ein sanfter Wind weht hinein; draußen hört man spielende Kinder, die den warmen Augusttag genießen und der Duft von Gras und Blumen kitzelt meine Nase.

snapshot_f66bc53c_1687985d.jpg

Der Raum aber wirkt dunkel, erdrückend, erstickend.
Ich atme tief ein. Sie sagt nichts.
„Was willst du von mir?“ flüstere ich, „was willst du von mir? Du hast mir alles genommen, was denn noch? Was willst du denn noch?“
Sie antwortet nicht; ihr Blick ist nachwievor starr auf mich gerichtet, ihre Mundwinkel zucken nicht, noch nicht einmal ein bisschen.
Sie ist doch sonst ein so freundlicher Mensch!
Mutter Theresa.
Ein Optimist.
Entgegnet jeder Missetat mit ihrer unbesiegbaren Lebensfreude.
Und doch…
Ihre Mundwinkel regen sich nicht.

snapshot_f66bc53c_568798b3.jpg

„Du hast mir mein Kind weggenommen, mein Glück, meine Hoffnung“, schreie ich sie nun an, „du hast mir mein Leben weggenommen, was willst du noch? Was willst du von mir?“
Die Frau sagt nichts. Sie schweigt, starrt mich mit ihrem eisigen Blick an.
„Ich rede mit dir“, brülle ich, „ich rede mit dir, antworte mir, verdammt noch mal, antworte mir.“
Wutentbrannt starre ich in ihr Gesicht; rote Tränen rennen an ihrem Hals herunter, tropfen auf den Boden – tropf, tropf, tropf – und das Geräusch treibt mich zum Wahnsinn.

snapshot_f66bc53c_56879ab0.jpg

„VERDAMMT!“ schreie ich, „VERDAMMT, ICH HASSE DICH SO SEHR.“
Nichts. Sie antwortet nicht. Nie wieder wird ein Wort über ihre vollen Lippen gleiten.
Nie wieder.

snapshot_f66bc53c_368799fd.jpg

Ich knie mich neben sie, lasse das Messer auf den Boden fallen und meine Hose wird feucht von ihren roten Tränen, sie klebt an meiner Haut.
Dann blicke ich ihr in das Gesicht, in jenes Gesicht, das meinem so ähnlich ist.
Blicke der Frau in die Augen, die das Leben lebte, das eigentlich hätte mein sein sollen.
Der Frau, die sich mein Schicksal angeeignet hatte.​

snapshot_f66bc53c_f687998d.jpg

Ich starre in die toten Augen meiner Schwester.










 
*kreisch*
Sie ist tot!

Okay, sorry, von vorne.

Erstmal: Juhuu, endlich bist du wieder da! Ich habe deine Kommentare und deine FS richtig vermisst… Aber jetzt hast du ja sogar eine neue. :)
(Vielleicht wird sie das aber auch nicht und das bestätigt dann nur meinen Verdacht, dass ich einen wirklich kranken Kopf habe. Haha.)
Das wissen wir schon lange. Aber das ist ganz gut so. :)

In den braunen Augen der Frau liegt etwas Eigenartiges. Ein gläserner Blick, unfixiert, abwesend, kühl. Sie starrt mich an.
Nein, sie starrt durch mich hindurch, schaut auf die kahle, weiße Wand ihres Schlafzimmers.
Ein schwacher, kleiner Sonnenstrahl fällt durch den Vorhangspalt ins Zimmer, spiegelt sich in ihren Augen wieder. Das Fenster steht offen und ein sanfter Wind weht hinein; draußen hört man spielende Kinder, die den warmen Augusttag genießen und der Duft von Gras und Blumen kitzelt meine Nase.
Es soll ja Leute geben, die keine Anfänge schreiben können, aber du gehörst definitiv nicht dazu. Ich liiiiebe deine Anfänge! :)
Ausserdem: Juhuu, es ist August! Ich habe den Winter so satt und so ein Augusttag mit spielenden Kindern ist doch schöööön… *seufz*

Wutentbrannt starre ich in ihr Gesicht; rote Tränen rennen an ihrem Hals herunter, tropfen auf den Boden – tropf, tropf, tropf – und das Geräusch treibt mich zum Wahnsinn.
Uäh… *mich hinter dem Sofa versteck*
Ah nein, ich hab ja gar kein Sofa hier im Zimmer. Geht ja gar nicht.

Ich starre in die toten Augen meiner Schwester.
Ich bringe meine Leute wenigstens erst gegen Ende der Story um. Und du? Gleich im allerersten Kapitel. :(
Okay, vielleicht war diese Schwester ja wirklich ein Biest. Dann ist es vielleicht gar nicht so traurig. *kaltblütiges Lächeln aufsetz*

*kaltblütiges Lächeln absetz*
Aber ich hab mich fast gar nicht getraut, den Text mit Zitaten auseinandderzuhuddeln, weil er irgendwie so… schön ist. So als Ganzes geschrieben. Natürlich weisst du jetzt nicht, was ich meine, aber immerhin weiss ich es. Ich mag diese schlichte Aufmachung mit dem Zitat und den Bildtiteln. Okay, die hab ich auch, aber deine sind wenigstens schön. :) Ausserdem sind sie transparent!
Wie macht man das bloss? Ich will auch, aber bei mir klappt das nie! :(

Ähem, was noch?
Ah ja, jetzt muss ich dich natürlich noch nach deiner alten FS fragen. Ich muss doch noch herausfinden, wie Jazz und Vicks zusammenkommen! :D Geht die auch noch weiter?

So, jetzt werde ich gezwungen zu frühstücken. Dabei schlafe ich jetzt normalerweise noch. Aber immerhin gibt es eine Bakterie aus Zopfteig. Und wer hat die gemacht? Ganz recht, die holde Ähliss. =)

:hallo: Und tschüsssss!!!

Edit: Jahaa, ich bin sogar Erste! Jetzt ist mein Tag gerettet. Ach was, Tag… Die ganze Woche! Der ganze Monat! Das ganze Jahr! Mein ganzes Leben! =) =) =)
 
hei,
also der Anfang ist interessant und aufregend...
sehr fesselnd ich dachte erst das die vielleicht an ner psychischen Störung leidet bis ich dann die Frau am Boden geshen hab..
lg
Pls Benachrichtigen
 
@Alice
Ich bin irgendwie null überrascht, dass der letzte Part des Prologs dir zugesagt hat :lol:
Meine Liebe, ICH bringe zwar meine Charaktere direkt im Prolog um, dafür quälst DU sie Kapitel über Kapitel! Tja, wer ist hier der Bösewicht, du oder ich?
Persönlich glaube ich ja, dass mir NUR die Anfänge liegen. Ich mag's einfach direkt ins Geschehen einzusteigen. Enden dagegen sind nicht so mein Ding, weil ich nie einen richtigen... Abschluss finde. (Bisher habt ihr zwar kein Ende von mir lesen dürfen. :lol: Aber bald, hoffe ich.)
Jaa, ein Augusttag mit spielenden Kindern und einer Leiche! Wuuuhuu!
Nein, Schatz, ich habe echt nicht verstanden, was du meinst. Das war mir zu kompliziert. Aber ich nicke jetzt einfach. *nickt*
Und das mit dem transparentem Text: Du musst den Text in deinem Grafikbearbeitungsprogramm eben schreiben und den Hintergrund löschen und das Bild als .png oder .gif Datei speichern, dann sollte es klappen. Bin da auch nicht wirklich ein Ass, aber das habe ich endlich drauf. Mein Freund hat schon fast die Nerven verloren, als er mir so simple PS-"Tricks" beibringen wollte. :lol:
Zum Zweiten habe ich dir eine Profilnachricht geschrieben, aber wenn du Genaueres dazu wissen willst, schrei einfach :lol:
Oh Mann! Mach eine neue FS! POSTE DIE ERST, WENN ICH ONLINE BIN. ICH MÖCHTE ENDLICH AUCH MAL IRGENDWO DIE ERSTE SEIN. MANN. :schnief:

<3

@Ninäääääää
Meinen Kaktus? Na klar! Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon, hollari, hollari, hollaro!
Ach ja, übrigens, jedes mal, wenn ich an dich denke oder irgendetwas von dir lese, muss ich an diese komische "SC3N3 CHiiQAZ" (oder was auch immer die sind, die alte Vivi weiß da nicht so jut Bescheid) von Millionaires denken. :lol: Du siehst der einen soooo ähnlich. Musste nochmal gesacht werden.
Also. Es geht aufjedenfall richtig Familiendrama (Schwesternmörder) und so eine Mischung aus Thriller und Krimi. Würde es nicht wirklich in eine Genre unterordnen, hat aus allem etwas halt :D
Au jaa, findest du sie so toll? Kommt bald Florines megasupertollegeniale FS "Brudermörder"? =)
Ich freu mich so aufs Wochenende mit dir, wuuhuuu, Maus. Das wird so toll. ♥ Meine Beste, eh.

<3

@voguish
Hey :) Vielen Dank für's Kompliment, hab dich natürlich gleich auf die Liste gesetzt. Schöner Name und tolles Bild :]


Es geht aufjedenfall dieses Wochenende weiter. :] Spätestens Samstag.
 
Von wegen Wochenende. ;] Hatte gerade schön Zeit.

1 - Zwölf Monate zu vor

snapshot_f66cd2d5_768ca435.jpg

„Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden—“
„Mary…“
„Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib‘ unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel —“
„Mary? Ich habe Durst.“
„Sofort.“
Sie stand von ihrem Sofa auf, strich sich eine unordentliche, braune Strähne hinters Ohr und öffnete die Tür zum Flur.
„Mary? Mary?“
Wie ein hilfloses Kind, das vergeblich nach seiner Mutter sucht, rief er ihren Namen immer und immer wieder und mit jedem Rufen wurde seine Stimme umso zerbrechlicher, kratziger, drängender.

snapshot_f66cd2d5_f68ca4d4.jpg

Sie eilte in die Küche, nahm sich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. Dann ging sie vorsichtig wieder zurück, öffnete die Tür zum Schlafzimmer.
„Hier bin ich, Papa“, flüsterte sie, schenkte ihrem Vater ein Lächeln und setzte sich auf die Bettkante, gab ihm das Wasserglas in die zittrigen Hände.
„Danke… Dankeschön“, erwiderte er, nahm das Glas entgegen. Sie strich ihm fürsorglich über die Stirn als er trank und stellte dann das Glas auf das Nachttischlein neben dem Bett.
„Mary, ich bin dir so eine Last… so eine Last, es tut mir Leid, meine Mary, es tut mir Leid“, flüsterte ihr Vater, nahm die Hände ihrer Tochter in seine. „Aber wenn ich dich nicht hätte…“

snapshot_f66cd2d5_568ca767.jpg

„Rede nicht so einen Unsinn“, erwiderte Mary, „ich liebe dich doch und du bist keine Last für mich, du warst es nie und du wirst es nie sein.“
Henry Martin seufzte auf, blickte mit seinen großen, fast kindlichen Augen in die seiner Tochter und gab ihr ein schwaches Lächeln.
Was war bloß aus dem einst so starken, strengen, selbstbewussten, hübschen Mann geworden? Aus dem Henry Martin, den alle schätzten und beneideten, um sein Vermögen, seine Ehefrau, seine Kinder, seine Präsenz, seinen Willen?
Und sie alle hatten ihn achtlos vergessen, keiner von ihnen rief an, kümmerte sich um ihn…

snapshot_f66cd2d5_968ca6ea.jpg

Seine Töchter hatten ihn alle vergessen. Jane und Catherine und Elizabeth.
Diese drei undankbaren Flittchen. Gott vergib‘ mir.
Sie hatten ihn alle vergessen.
Ihn so schwach, so hilflos zu sein, brach Mary fast das Herz. Sie sah ihren Vater nachdenklich an und sagte schließlich, „Schlaf jetzt weiter, in Ordnung? Und morgen mache ich dir Pfannkuchen und danach gehen wir spazieren.“
„Das hört sich schön an, Mary“, gab ihr Vater zurück.
„Gute Nacht, schlaf schön.“ Sie küsste seine Stirn, stand vom Bett auf, verließ das Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. In Ihrem Zimmer fing sie an zu weinen.

~*~
snapshot_d66bc920_368cae4d.jpg

Catherine Martin öffnete die Tür zum Garten, trat in die Nachtluft und zündete sich eine Zigarette an. Sie zog einen tiefen Hieb ein und blies ihn dann wieder aus.
Es war ein kühler Abend, wolkenlos und sternenklar und die allerletzten Sonnenstrahlen verschwanden gerade hinter dem Horizont.
Sie blies den Rauch erneut aus, und fuhr sich durchs braune Haar. Der Tag war scheinbar endlos gewesen; stundenlang hatte sie vor dem Büro ihres Anwaltes gestanden, nur um später zu erfahren, dass er ihren Termin hatte absagen müssen. „Ich hab Ihnen auf Ihre Mailbox sprechen lassen, Miss Martin“, beteuerte er immer wieder, als sie außer sich vor Wut auf ihn einredete.

snapshot_d66bc920_168caaf1.jpg

Was für ein Schwachsinn – noch nicht mal auf die Technologie konnte man sich heutzutage verlassen. Und nach diesem stundenlangen Warten war sie nach Hause gekommen und hatte auf ihren wütenden Ex-Mann getroffen. „Wo steckst du? Ich warte mit den Kindern schon seit mehr als drei Stunden!“
„Es tut mir Leid, Carl“, hatte sie gesagt und ihre Kinder begrüßt, „ich hatte zu tun.“
„Ich habe dir mehrmals auf die Mailbox gesprochen!“

snapshot_d66bc920_d68cb017.jpg

Catherine rollte genervt die Augen, zückte ihr Handy, schaltete es ein und rief ihre Mailbox an. „Sie haben sechs neue Nachrichten“, begrüßte sie die kühle Roboterstimme.
„Miss Martin, tut mir Leid, aber Mr. Steward muss Ihren Termin für heute leider absagen…“ Blahblahblah. Gut, dass sie davon so früh erfahren hatte. Sie drückte weiter.
„Catherine? Catherine, wo zur Hölle steckst du? Wir warten vor deinem Haus, Dewy muss auf Klo und du lässt dich nicht blicken…“ Weiter.
„Catherine, ich verliere langsam die Geduld. Wo steckst du?“ Weiter.
„Ich fahre gleich nach Hause, ist mir egal, was für eine Ausrede du hast.“ Gähn.
„Wieso hältst du dich nicht ausnahmsweise mal an unsere Vereinbarungen?!“ Immer nur dasselbe.

snapshot_d66bc920_368cafd8.jpg

„Hallo Cathy, hier spricht Jane.“ Catherine drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und horchte auf. Ein Anruf von ihrer Schwester Jane zu bekommen war nicht gerade etwas Alltägliches. „Ich habe mehrmals bei dir zu Hause angerufen, leider warst du nicht da. Wir feiern Charlottes zehnten Geburtstag am Samstag. Sie würde sich bestimmt freuen, wenn du mit den Kindern vorbeikommen würdest. Ich natürlich auch. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und haben sicher einiges zu bereden, nicht? Ich werde auch noch Mary anrufen, aber…“ Sie machte eine Pause. Catherine hörte ihre Schwester seufzen. „Ich weiß nicht, inwiefern Vater damit einverstanden sein wird.“
Sie wusste zu gut, was Jane damit meinte. Die Beziehung zu ihren Vater lief nicht besonders gut.

snapshot_d66bc920_568cb0a7.jpg

[FONT=&quot] Er hatte sein Liebling, Mary, seine wunderschöne, kluge, gehorsame, brave Mary. Die anderen drei Schwestern waren Nebensache.
Nach Mamas Tod, waren sie immer mehr in den Hintergrund gerückt.
„Es wäre schön, wenn du kommst.“ Jane machte eine erneute Pause. „Und… ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber Elizabeth ist wieder da.“
Ein Tuten war zu hören und die Nachricht war beendet. Catherine runzelte die Stirn.
Elizabeth ist wieder da“, wiederholte sie perplex.


[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolles Thema, wirklich sehr interessant.
Und schön geschrieben, und die Bilder erst ... ;)
Ne, gefällt mir echt gut. Ich blick zwar noch nicht, welche Schwester im Prolog welche umgebracht hat, aber irgendwann werd wohl auch es es verstehen ;)
Ich werde weiterlesen und warte gespannt auf die Fortsetzung!
 
hey,
Off-Topic: Ja, der Name ist toll...wobei Klatschpresse auf 2 Beinen besser zu mir passen würde...

Back To Topic: Der Vater scheint ja einer dieser alten Geldsäcke zu sein die ihre Tochter schamlos ausnutzen um ohne grosse kosten davon zu kommen *ich interpretiere gern in sowas rein*
Naja Mary heisst die Schwester die bei ihm wohnt glaub ich oder? die ist mir unsymphatisch und wirkt ziemlich langweilig...die ist bestimmt so eine die sich an ihren Vater klammert und wenn der nicht mehr ist verfällt sie in teife depressionen *du siehst wieder ich interpretiere gerne*
Ist Catherine noch mit ihrem Mann zusammen, wohl eher nich oder, ist der ein Schläger weil der wirkt auf mich schon so aggressiv, bei Catherine könnte ich mir vorstellen das sie keine gute Mutter ist sondern sie nur aufzieht weil sie mal "ausversehen" nicht verhütet hat und weil sie Kindergeld bekommen will...warum musste sie zu einem Anwalt? hat sie Körperverletzung...etc. begangen? ist sie prostituierte? sieht ein bisschen so aus...
Zu Jane kann ich nich viel sagen, aber diese Elizabeth scheint ja eine schlechte/dominante person zu sein da Jane sowie Catherine Angst vor ihr zu haben scheinen?
Alles in allem cooles Kapitel
1000000 von 10 Punkten^^
 
*etwas feststell*
Es ist weitergegangen!!! :)

Ich bin irgendwie null überrascht, dass der letzte Part des Prologs dir zugesagt hat :lol:
Willst du damit irgendetwas andeuten? :D

Meine Liebe, ICH bringe zwar meine Charaktere direkt im Prolog um, dafür quälst DU sie Kapitel über Kapitel! Tja, wer ist hier der Bösewicht, du oder ich?
DUUU!!! Ich hab sie doch gar nicht gequält. Es geht ihnen doch gut! Manchmal jedenfalls.

Persönlich glaube ich ja, dass mir NUR die Anfänge liegen. Ich mag's einfach direkt ins Geschehen einzusteigen. Enden dagegen sind nicht so mein Ding, weil ich nie einen richtigen... Abschluss finde. (Bisher habt ihr zwar kein Ende von mir lesen dürfen. :lol: Aber bald, hoffe ich.)
Nönööö! Alle Mittelteile haben mir ja bisher auch gefallen! :)
Mir fällt es manchmal auch schwer, ein richtig gutes Ende zu schreiben. So eines, das nicht zu viel und nicht zu wenig sagt, so eines, wo man das Buch weglegt (oder den Tab schliesst) und denkt, woa, das war jetzt gut. Ist halt nicht so einfach… :D
Ach nein, allzu sehr musst du dich mit dem Ende nicht beeilen. Ich hoffe, dass irgendeinmal eines kommt, aber nicht so bald! =)

Nein, Schatz, ich habe echt nicht verstanden, was du meinst. Das war mir zu kompliziert. Aber ich nicke jetzt einfach. *nickt*
Das machst du gut. :) So lange ich verstehe, was ich schreibe, ist doch alles in Ordnung.

Und das mit dem transparentem Text: Du musst den Text in deinem Grafikbearbeitungsprogramm eben schreiben und den Hintergrund löschen und das Bild als .png oder .gif Datei speichern, dann sollte es klappen. Bin da auch nicht wirklich ein Ass, aber das habe ich endlich drauf. Mein Freund hat schon fast die Nerven verloren, als er mir so simple PS-"Tricks" beibringen wollte. :lol:
Jaaaaaaaaaaaaaah! Jaaaaaaaaaaah! Jaaaaaaaaaaaaaaaah!
Ich hab immer nur gelesen, dass man es mit .gif speichern soll, und das hat nicht geklappt. Aber mit .png geht es!!! Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!
Bei meiner nächsten FS mach ich transparente Titel. :) Geht das eigentlich auch mit halbtransparenten Bildern? Muss ich gleich mal ausprobieren.
Und, ach ja, vielen Dank für die Hilfe. :)

Oh Mann! Mach eine neue FS! POSTE DIE ERST, WENN ICH ONLINE BIN. ICH MÖCHTE ENDLICH AUCH MAL IRGENDWO DIE ERSTE SEIN. MANN. :schnief:
Ist ja gut! Ich mach mal wieder eine neue. Und ich warte, bis du online bist. Aber wehe, du schreibst irgendwo zwischen der Einleitung und dem ersten Kapitel! :scream:

Zum Kapitel:
Wow. Mary hat da ja ganz schön was zu tun mit ihrem Vater. Mir würde das nicht gefallen, immer und überall sofort aufzujucken. Sie konnte ja nicht einmal fertig beten.
Aber Mary hat da ja wohl kein Problem damit. Oder zumindest redet sie sich das selbst ein, weil sie ja so Mitleid mit dem Vater hat.

Seine Töchter hatten ihn alle vergessen. Jane und Catherine und Elizabeth.
Diese drei undankbaren Flittchen. Gott vergib’ mir.
Sie hatten ihn alle vergessen.
↨​
[FONT="]Er hatte sein Liebling, Mary, seine wunderschöne, kluge, gehorsame, brave Mary. Die anderen drei Schwestern waren Nebensache.
Nach Mamas Tod, waren sie immer mehr in den Hintergrund gerückt.
[/FONT]
Ich sehe schon, das Familiendrama. %)

Und ich darf gleich wieder einen Tipp abgeben. Ich denke mal, dass Mary sicher etwas mit dem Mord zu tun hat – entweder ist sie die Mörderin oder die Ermordete.

*nach diesen bedeutungsvollen Schlussworten verabschiedend lächel (wie auch immer das geht) und den Raum verlass*
 
@GruenesGift
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Da geht einem "das Herz auf", wenn man merkt, dass es doch von jemanden gelesen wird ;]

@voguish/Klatschpresse auf 2 Beinen ;)
Deine Interpretationen bzw. deine Hypothesen haben mich wirklich zum Schmunzeln gebracht. Inwiefern diese wahr sind, werde ich aber NOCH nicht beantworten können. (Ja, bei einigen hast du eventuell ins Schwarze getroffen, so so). Aber sehr interessant, was man da alles rauslesen kann. :lol: Danke auch dir für deinen Kommentar. Hat mich gefreut.

@Alice
*etwas feststell*
Es ist weitergegangen!!! :)
Du stellst immer so toll fest, bin stolz auf dich. ♥

Willst du damit irgendetwas andeuten? :D
Ja. Undzwar, dass du ein Psycho bist. Genau wie ich. *muhahahah* ...

DUUU!!! Ich hab sie doch gar nicht gequält. Es geht ihnen doch gut! Manchmal jedenfalls.
Alles klar. Erzähl das Sylvia.

Mir fällt es manchmal auch schwer, ein richtig gutes Ende zu schreiben. So eines, das nicht zu viel und nicht zu wenig sagt, so eines, wo man das Buch weglegt (oder den Tab schliesst) und denkt, woa, das war jetzt gut. Ist halt nicht so einfach… :D
Als ich den Tab bei dir geschloßen habe, dachte ich mir nur "Whoaaaa, DAS war jetzt unerwartet." *schleim* =)

Geht das eigentlich auch mit halbtransparenten Bildern? Muss ich gleich mal ausprobieren.
Ich denke nicht, aber hast du's ausprobiert?

Ist ja gut! Ich mach mal wieder eine neue. Und ich warte, bis du online bist. Aber wehe, du schreibst irgendwo zwischen der Einleitung und dem ersten Kapitel! :scream:
Ich werde es versuchen. Also es nicht zutun. Ich garantiere nichts. Du kennst mich.

Ich sehe schon, das Familiendrama. %)
Du bist so aufmerksam. ♥

*nach diesen bedeutungsvollen Schlussworten verabschiedend lächel (wie auch immer das geht) und den Raum verlass*
*verabschiedend wink* :p
 
2
snapshot_f66cd2d5_968f357b.jpg

Dass sie wiederkommen würde hatte Mary geahnt. Und dass sie zu erst zu ihr kommen würde war auch vorhersehbar gewesen.
Aber Mary war nicht auf dieses erbärmliche Häufchen Elend, das einst ihre Schwester gewesen war, vorbereitet gewesen. Nicht im Geringsten.
„Mary, bitte…“ Ihre Stimme war zittrig und leise, Tränen rannen an ihren einst so hübschen Wangen herunter. „Bitte, Mary.“
„Lizzy, ich kann nicht…“
„Lass mich doch nur mit ihm reden, ich flehe dich an.“
„Du hast ihn bestohlen! Du hast deinen eigenen Vater geschlagen, Herr Gott, wie kannst du es wagen, hier überhaupt aufzutauchen? Wie kannst du es wagen, mir ins Gesicht zu blicken?“
„Lass mich ihn einmal sehen, ich möchte doch zu gern.“ Elizabeth keuchte, hustete, sie sah ja so erbärmlich aus. „Ich habe mich verändert, ich habe damit aufgehört, ich mache sowas nicht mehr.“

snapshot_f66cd2d5_368f368c.jpg

Mary blickte ihrer Schwester in ihre Augen. Sie hatte dicke Augenringe, ihre Wangen waren eingefallen, ihr Blick hing unfixiert in der Luft, ihr Atem ging stoßweise. Sie zitterte. Und Mary wusste, dass sie log. Sie hatte sich nicht verändert, sie hatte nicht damit aufgehört. Sie würde sich niemals ändern.
Lügen, Lügen, Lügen, lauter Lügen quollen aus ihrem Mund.
„Gott vergebe dir deine Sünden“, flüsterte Mary traurig, „Möge Gott dir deine Sünden vergeben, Lizzy, ich hoffe es inständig.“
„Ich bin deine Schwester! Du musst mir helfen, du musst, DU MUSST—“
„Ich habe dir oft genug geholfen. Ich habe immer versucht, dich da rauszubekommen – wir alle haben es versucht! Jane und Catherine und ich, wir haben dir andauernd Geld gegeben, damit du dein Leben in den Griff kriegst, damit du dich besserst, wir wollten dir helfen, wir—“
„Du verdrecktes Miststück!“ brüllte Elizabeth, „ich brauch eure verdammte Hilfe nicht! Ich brauche euch nicht und euer stinkendes Geld brauche ich auch nicht.“ Sie griff in ihre Jackentasche und warf Mary drei, vier Scheine vor die Füße. „Steck es dir sonstwo hin, heilige Jungfrau Maria.“ Sie lachte ein wahnsinniges Lachen, drehte sich um und rannte die Straße runter.
Mary blickte ihr stirnrunzelnd nach, seufzte, sagte „Gott vergebe dir deine Sünden“ und schloss die Tür.

*~*
snapshot_766bc3b0_368f3ae1.jpg


Wenn sie sich an ihre Kindheit zurückerinnerte, blitzten verschiedene verschwommene Bilder in ihrem Kopf auf. Eine blondhaarige Frau im Nachthemd mit dünnen, zerbrechlichen Armen, die stets ein Lächeln auf den Lippen trug und ihren Töchtern andauernd Bücher über Bücher vorlas.
Elena Martin, ihre wunderschöne Mutter, war genau so vernarrt in Bücher gewesen, wie ihr Mann Henry.
Vielleicht war es gerade deshalb so lustig, dass ihre Töchter allesamt die Namen der Bennet Töchter aus dem Buch Stolz und Vorurteil von Austen trugen. Es hatte auch eine Lydia geben sollen, doch Mama war irgendwann zu schwach, zu dünn, zu kraftlos geworden für ein weiteres Kind.

snapshot_f66bc53c_168f4031.jpg

Jane Parker blickte sich im Spiegel an und versuchte erfolglos die Konturen ihrer Mutter in ihrem Gesicht wiederzuerkennen. Noch nicht einmal ihre wunderschönen blauen Augen hatte sie geerbt.
Diese durchdringenden, wässrigen, hellen Augen ihrer Mutter, die sich immer in ihre bohrten, in ihre Seele starrten.
„Jane, mein Schatz“, hatte sie immer gesagt, ihrer Tochter übers Haar gestrichen, „nicht weinen, mir geht es doch gut, mir wird es immer gut gehen, ich bin stark, das weißt du.“

snapshot_766bc3b0_f68f3e41.jpg

Und ein paar Mal im Jahr, wenn sie so gut glückliche Familie spielten, dass auch ihre Mutter davon überzeugt war, dass es ihrer Familie fabelhaft ging, und die Tatsache, dass sie schon mehrmals versucht hatte, sich das Leben zu nehmen, vergaß, und über den Alkoholverschleiß ihres Mannes hinweg sah, zogen sie sich alle schick an, und ihre Mutter schlüpfte aus ihrem weißen Nachthemd, frisierte sich und schminkte sich, trug ihr wunderschön duftendes Parfüm auf, und dann setzten sie sich alle gemeinsam in die gute Stube, die die Kinder sonst nie betreten durften. Vater setzte sich ans Klavier und Mutter sang ein oder zwei Lieder, und die Kinder tanzten und amüsierten sich und es wurde gelacht und geredet, aber trotzdem brach Mama irgendwann in Tränen aus, verschwand im Schlafzimmer und Jane versuchte immer wieder den Duft ihrer Mutter, ihr Lachen, ihre Stimme, einzufangen, doch alles verblasste irgendwann wieder wie Rauch in ihren Händen.

snapshot_f66bc53c_d68f4053.jpg

Jane gab es auf, blickte sich selber argwöhnisch im Spiegel an und seufzte, öffnete den Badezimmerschrank und zog ihre Zahnbürste hervor.
„Was machst du denn solange?“ Benjamin erschien im Türrahmen und grinste seine Ehefrau an.
Diese schmunzelte. „Ich putze meine Zähne, Ben.“
„Gut“, gab er zurück, „aber beeil dich. Charlotte schläft...“
Jane verdrehte die Augen, lachte und zwinkerte ihrem Mann zu. „Schon gut.“
Er war in der Tat – wie ihre geliebte Mutter sagen würde – ein kleiner Schlawiner. Sie hatte sich anfangs davor gefürchtet, dass ihr Liebesleben nach knapp zehn Jahren Ehe irgendwann verwelken und absterben würde. Oder dass er sie zumindest weniger lieben würde.

snapshot_f66bc53c_368f412a.jpg

Ben hingegen bewies ihr (fast) jede Nacht aufs Neue das Gegenteil. Er war so ein toller Ehemann, und ein noch viel tollerer Vater. Jane blickte ihn an, spürte das gewohnte Magenkribbeln, und wusch ihren Mund aus.
„Also, Mr. Parker“, sagte sie scherzhaft.
„Also, Mrs Parker.“
„Wie wär’s mit einer Dusche?“
„Das hört sich in der Tat gut an.“
Sie kicherte wie ein Schulmädchen, als er ihre Nachthemdträger zur Seite schob.

*~*

snapshot_d66cd0f9_d68f44f8.jpg

Elizabeth spuckte auf den Boden. Der ekelhafte Geschmack verschwand einfach nicht aus ihrem Mund. „Verdammtes Miststück, ekelhafte Ziege, was erlaubt sich diese arrogante Schlampe?“ murmelte sie unter ihrem Atem, eilte die Straße herunter.
Es hatte gerade angefangen zu dämmern und die ersten Sonnenstrahlen berührten kaum ihre Haut, gaben ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Sie war müde, sie musste schlafen. Sie brauchte etwas im Magen. Verdammt, ein Bier tät ihr jetzt gut.
Die Fahrt nach Hause hätte nicht so lange gedauert, wenn der Mistkerl von Busfahrer nicht so einen Aufstand gemacht hätte. „Fahren Sie doch einfach, Mann, ich gebe Ihnen das Geld schon“, hatte sie gesagt, und die wenigen Passagiere, die sich im Bus befunden hatten, hatten ihr einen mitleidigen Blick geschenkt, hatten sie angelächelt, angegrinst, ausgegrinst, und sie hatte sie angefunkelt.

snapshot_d66cd0f9_d68f451e.jpg

„Was glotzt ihr denn so? Was ist euer Problem?“
Keiner hatte geantwortet.
„Tut mir Leid, Lady, ohne Fahrschein lasse ich sie hier nicht mitfahren. Steigen Sie aus.“
„Mann, ich gebe Ihnen das Geld, es ist *******kalt draußen, fahren sie einfach, ich gebe es Ihnen.“
„Lady, ich möchte keinen Streit mit Ihnen.“
„Was glotzt Ihr? Habt ihr ein Problem, hä?“ Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie angefangen hatte zu schreien. Der Mistkerl hatte sie dann aus dem Bus geschmissen und sie hatte – bei dieser Kälte! – nach Hause gehen müssen.
„Mistkerl, arrogantes Arschloch“, fluchte sie jetzt, trat gegen einen Stein, der gegen die Straßenlaterne flog an der eine leichtbekleidete Frau stand.

snapshot_d66cd0f9_d68f4672.jpg

„Na, Liz, auch wieder da?“ rief sie, kaute laut und schmatzend ihren pinken Kaugummi.
Elizabeth blickte auf, erkannte die Frau allerdings nicht wieder. Sie zuckte mit den Schultern.
„Hab‘ Stoff – Interesse? Oder hast du jetzt damit aufgehört?“ Sie kicherte, ein wohl vergeblicher versucht jünger zu wirken, als sie eigentlich war. Elizabeth erkannte im schwachen Laternenlicht die vielen Falten, Schürfungen und dunklen Augenringe im Gesicht der Frau.
„Du kannst nicht vor der Königin weglaufen“, sagte die Frau, machte eine Kaugummiblase und ließ sie wieder platzen. „Fünfzig Dollar.“
„Ich habe kein Geld.“
„Wie Jammerschade“, die Frau kicherte. Noch eine Kaugummiblase. Noch ein Platzen. „Wie ich sehe, ist unsere Liz nicht mehr dieselbe wie früher.“
Elizabeth antwortete nicht darauf. Ihr Magen schmerzte. Sie musste nach Hause. Sie brauchte ein Bier.

snapshot_d66cd0f9_968f485b.jpg

„Du bist Mutter geworden, wie ich gehört habe“, sagte die Frau, zwinkerte ihr zu, „Gratulation.“ Eine weitere Kaugummiblase, sie ließ sie platzen und spuckte den Kaugummi aus. Dann griff sie in ihre Hosentasche und zog sich ihre Lippen mit einem roten Lippenstift nach. „Also bist du raus aus dem Geschäft?“
Sie zuckte wieder mit den Schultern.
„Schade, Liz, aber du weißt ja, wo du mich findest.“ Sie kicherte und ging dann zum Wagen, der gerade vor ihnen gehalten hatte.

snapshot_d66cd0f9_968f48d1.jpg

Elizabeth ging an ihr vorbei und bog in die Einbahnstraße ein. Es war ein schäbiger Ort, heruntergekommene Häuser, Müll, Ratten, Dreck, Fixer, alles.
Wie ihr Leben.
Sie öffnete die Tür zu ihrem Haus und wurde vom Babygebrüll begrüßt.

snapshot_d66cd0f9_168f4980.jpg

Nate lag auf dem Sofa und trank gerade eine Flasche Bier. Weder er noch sie machten Anstalten, das Baby zu beruhigen. Jetzt fiel ihr der Name der Straßenlampennutte wieder ein.
Raven. Oder wie auch immer sie sich jetzt nannte.
Elizabeth zuckte mit den Schultern und nahm sich eine Bierflasche, die auf dem Boden stand und öffnete sie mit den Zähnen.

snapshot_d66cd0f9_d68f49dd.jpg

Sie ging am Babybettchen vorbei. Der Kleine war schon ganz lila vom Brüllen.
Elizabeth nahm einen Schluck von der Flasche. Es tat gut endlich wieder was im Magen zu haben.
„Hast du das Geld endlich?“ fragte Nate bissig.
„Nein, aber ich werde es mir holen“, sagte Elizabeth, „diese arrogante Kuh wird es bereue—“
Das Baby schrie wieder, lauter als davor.
„Halt die Klappe!“ brüllte sie das Kind an, „halt endlich deine verdammte Klappe!“
 
Du stellst immer so toll fest, bin stolz auf dich. ♥
Ich weiss. Und jetzt habe ich gleich wieder zwei tolle Dinge festgestellt.

  1. Es geht schon wieder weiter!
  2. Öhm… äähm… Oh nein, jetzt hab ichs vergessen. Dabei wusste ich wirklich noch was! Echt! Ich bin mir ganz sicher!
Alles klar. Erzähl das Sylvia.
Wie denn? Sie ist tot.

Als ich den Tab bei dir geschloßen habe, dachte ich mir nur "Whoaaaa, DAS war jetzt unerwartet." *schleim* =)
Uaaaaah, ich gerate ins Rutschen. Hilfe! Ich rutsche… rutsche… Neeein! Ich falle um! Ich falle gleich um! Uaaaaaaaaaaah! Ich falle tatsächlich um! *umfall*
Aï! Aï! (Das ist französisch. Ich bin so sprachgewandt! :eek:)

Ich denke nicht, aber hast du's ausprobiert?
Jah, ich habs probiert:

image1jx42.png

Tataa!
Das untere «test» zeugt von meiner Unfähigkeit, halbtransparente Dingsers zu machen, das obere ist das richtige. Und es klappt! :) Juhuu! Das ist doch toll! :)

Ich werde es versuchen. Also es nicht zutun. Ich garantiere nichts. Du kennst mich.
Okay. Ich schreibe dann unten hin, wenn du darfst.

Du bist so aufmerksam. ♥
Ja. Jede auch noch so kleine Nuance, jedes klitzekleine Fitzelchen eines Hinweises vermag ich zu deuten. Ich bin so ein einfühlsamer Mensch.

„Du hast ihn bestohlen! Du hast deinen eigenen Vater geschlagen, Herr Gott, wie kannst du es wagen, hier überhaupt aufzutauchen? Wie kannst du es wagen, mir ins Gesicht zu blicken?“
Ach so, daher weht also der Wind. Also, warum Mary nicht so gut auf ihre Schwester(n?) zu sprechen ist. (Da sieht man es wieder: Einfühlsam wie gar nichts!)

„Du verdrecktes Miststück!“ brüllte Elizabeth, „ich brauch eure verdammte Hilfe nicht! Ich brauche euch nicht und euer stinkendes Geld brauche ich auch nicht.“ Sie griff in ihre Jackentasche und warf Mary drei, vier Scheine vor die Füße. „Steck es dir sonstwo hin, heilige Jungfrau Maria.“ Sie lachte ein wahnsinniges Lachen, drehte sich um und rannte die Straße runter.


„Hast du das Geld endlich?“ fragte Nate bissig.
„Nein, aber ich werde es mir holen“, sagte Elizabeth, „diese arrogante Kuh wird es bereue—“
Ich nehme mal an, dass das zusammen gehört.
Jaa, Lizzy, natürlich brauchst du diese Hilfe nicht. Und schon gar kein Geld. :naja:


„Also, Mr. Parker“, sagte sie scherzhaft.
„Also, Mrs Parker.“
„Wie wär’s mit einer Dusche?“
„Das hört sich in der Tat gut an.“
Sie kicherte wie ein Schulmädchen, als er ihre Nachthemdträger zur Seite schob.
Also bitte. Es gibt hier Minderjährige. Die dürfen das nicht zu Gesicht bekommen. Schnell zensieren!!! :eek::scream::eek:
————
Ansonsten halte ich Elizabeth nicht gerade für eine angenehme Zeitgenossin. Immer diese Flucherei! :( Das ist nichts für eine so zarte Seele wie mich. :schnief:

Vielleicht war es gerade deshalb so lustig, dass ihre Töchter allesamt die Namen der Bennet Töchter aus dem Buch Stolz und Vorurteil von Austen trugen. Es hatte auch eine Lydia geben sollen, doch Mama war irgendwann zu schwach, zu dünn, zu kraftlos geworden für ein weiteres Kind.
Das war halt Schicksal. Was für ein Jammer, wenn es stattdessen ein Junge geworden wäre! Lydio? Das geht gar nicht! :argh:

Sie ging am Babybettchen vorbei. Der Kleine war schon ganz lila vom Brüllen.
Dieser hier zumindest ist ein ganz Armer (auch wenn er nicht Lydio heisst). :( Ich mag Elizabeth wirklich nicht. :(

*verabschiedend wink* :p
*mit holdem Adieu-Gesicht umdreh und die Tür sachte hinter sich schliess*
 
Du hast in deiner Kapitelübersicht 'Xy ... 08' geschrieben. oO


Ich verfolge diese Fotostory schon seit sie on gestellt worden ist, und sie gefällt mir immer besser. :lol: :)

Ich glaube auch, dass Mary etwas mit dem Mord zu tun hat. %)
 
Die Kommentare werde ich zwar nochmal ausfürhlicher beantworten, aber ich wollte mich nur rasch bei Shona bedanken, dass sie mich auf dieses "08" aufmerksam gemacht hat. *lach* Bin halt noch ein wenig verwirrt. ;D Danke für den Hinweis, hab's ausgebessert.
 
haii :D

war bis jz ein stiller leser, da ich jz eine theorie habe xD


Elizabeth hat ihre schwester Mary umgebracht....

aber ich finds interessant, dass die schwestern so viele probleme haben....

wär ua lieb wenn du mich benachrichtigen könntest, aber ich werde sicherlich nicht oft schreiben, da ich es hasse, mich zu wiederholen... außer du willst jedes mal "OMG.... was geht... bilder & umsetzung wieder einmal ua geil" lesen ^^

aja.... die bilder sind echt ua toll... am besten gefallen mir die vom prolog... :D




lg sandra
 
Ich bin wirklich fleißig, muss ich sagen. Ein neues Kapitel. :D Wuhu.

@Alice
Wie denn? Sie ist tot.
Und bis zu ihrem Tod hast du sie gequält! Undzwar psychisch. Die ganzen Kapitel lang. Wer ist denn nun die grausamere von uns beiden, hä? ;D

Uaaaaah, ich gerate ins Rutschen. Hilfe! Ich rutsche… rutsche… Neeein! Ich falle um! Ich falle gleich um! Uaaaaaaaaaaah! Ich falle tatsächlich um! *umfall*
Aï! Aï! (Das ist französisch. Ich bin so sprachgewandt! :eek:)
Tu veux une baguette avec fromage?

Tataa!
Das untere «test» zeugt von meiner Unfähigkeit, halbtransparente Dingsers zu machen, das obere ist das richtige. Und es klappt! :) Juhuu! Das ist doch toll! :)
Die Schrift ist cool. Wie heißt der Font?

Also bitte. Es gibt hier Minderjährige. Die dürfen das nicht zu Gesicht bekommen. Schnell zensieren!!! :eek::scream::eek:
Weggucken, meine Liebe, sowas darfst du einfach noch nicht lesen. Du bist doch gerade mal 12 :P

Ansonsten halte ich Elizabeth nicht gerade für eine angenehme Zeitgenossin. Immer diese Flucherei! :( Das ist nichts für eine so zarte Seele wie mich. :schnief:
So isset leider! Leute fluchen verdammt noch mal sehr ******* viel.

Das war halt Schicksal. Was für ein Jammer, wenn es stattdessen ein Junge geworden wäre! Lydio? Das geht gar nicht! :argh:
Wuhahahaha. :lol::lol::lol::lol: Lydio. Wuhahaha. Ich krieg mich nicht mehr ein.

*mit holdem Adieu-Gesicht umdreh und die Tür sachte hinter sich schliess*
Adios. (Ich kann auch Spanisch.)

@Shona
Danke erstmal für deinen Kommentar (:

Du hast in deiner Kapitelübersicht 'Xy ... 08' geschrieben. oO
Und auch danke nochmal, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, ich Schussel. :lol:

Ich verfolge diese Fotostory schon seit sie on gestellt worden ist, und sie gefällt mir immer besser. :lol: :)

Ich glaube auch, dass Mary etwas mit dem Mord zu tun hat. %)
Mal schauen (; Ich sag nichts dazu.

@SuesseInes
Super Story!
Du hast einen guten & angenehmen Schreibstil!
Bitte Benachrichtigen ;)
Danke auch dir für deinen Kommentar und für das Kompliment. Hab dich auf die Liste gesetzt!

@userfan
Seas! Eine Wienerin (: Komme auc ursprünglich aus Wien, wuhu!

Elizabeth hat ihre schwester Mary umgebracht....
Wie gesagt, interessante Theorie auch von dir, aber ich werde nichts dazu sagen ;) Vielleicht gibt dieses Kapitel etwas mehr Aufschluß.

wär ua lieb wenn du mich benachrichtigen könntest, aber ich werde sicherlich nicht oft schreiben, da ich es hasse, mich zu wiederholen... außer du willst jedes mal "OMG.... was geht... bilder & umsetzung wieder einmal ua geil" lesen ^^
Kein Problem. Ich benachrichtige dich gerne und weiß ja dann, dass du mitliest. Es besteht kein Kommizwang ;)

aja.... die bilder sind echt ua toll... am besten gefallen mir die vom prolog... :D
Vielen Dank :)

@meine wunderhübsche Ninääääääääääää (in Wirklichkeit Ayse ;D)
Ah.
Ein gemütlicher ruhiger Samstagabend.
Ein freier Kopf und genügend Zeit.
Au jah. Noch mal auf deiner Sprache: Dooooooomeeeee! :lol:

Während ich wieder vor dem Computer hocke, schaust du vielleicht gerade Comedy Street, Futurama oder zeigst deinem Freund, wie man Betten bezieht; weil du ihm ja so vieles beibringen musst.
Hab Sweeney Todd (die 1982 Version) angeglupscht, als du des gepostet hast, um genauer zu sein ;D

Ich LIEBE LIEBE LIEBE deinen Schreibstil.
Magst du nicht vielleicht doch ein Buch schreiben? Ein Richtiges? Ein Drama? Einen Krimi? Irgendetwas fesselndes.
Einmal angefangen, verliert man sich sofort in deiner Geschichte und ich war ziemlich überrascht, als es so schnell wieder enden musste.
(Vielleicht hätte ich noch ein Weilchen warten sollen, damit ich mehr zu lesen habe) :p
Ich merkte beim Lesen immer wieder, wieviel ich sprachlich gesehen noch von dir lernen kann. Du verpackst diese Informationen einfach toll und ich hoffe, dass - wenn ich weiter fleißig schreibe - ich irgendwann auch so gute Satzkonstruktion UND Konversationen hinbekomme; denn DIE liebe ich ganz besonders.
Wenn ich deine Figuren reden höre, kann ich mir genau vorstellen, wie sie da gerade stehen und miteinander reden. Jeder Chara von dir hat einfach so etwas eigenes. So eine eigene Art wie er Sätze verpackt und was er sagt.
Da habe ich noch das Gefühl, ist mein Text echt noch verbesserungswürdig. Aber das geht einem bei einer eigenen Geschichte wohl immer so. :)
Du hast echt keine Ahnung, wie viel mir das gerade bedeutet hat. Ich bin ehrlich; Ich mag meinen Schreibstil auch, finde aber, dass ich zu oft abweiche vom wesentlichen, von der "Hauptstory" und viel zu viel Nebensächliches einbaue. Außerdem finde ich deinen Schreibstil überhaupt nicht verbesserungswürdig, weil... das ist eben deins und ich hab meinen eigenen. Ich mag ihn so, wie er ist, ich liebe ihn. (Hast du gerade verstanden, was ich gemeint habe? :lol:)

Als ob du gerade etwas erzählst, was du selbst erlebt hast.
Jaja, ich hab da auch so Probleme mit meinem Ex-Mann. :lol: ;D

Schon als sie bei Mary vor der Tür stand, und Geld verlangte, hatte ich den Verdacht, es habe etwas mit Drogen zutun und als sie dieser Drogenhändlerin begegnete bestätigte das schließlich mein Misstrauen.
Ihr Mann scheint genauso ein Junkie zu sein, wie sie und das kleine Baby ist wahrlich nicht in guten Händen. In diesem "Loch" in dem die Beiden leben, schon gar nicht. :rolleyes:
Elizabeth hat alles durch. Ihr Leben ist am, sozusagen, Tiefpunkt angelangt, aber nun ja, die anderen Schwestern sind auch nicht ganz ohne.

Aber ich weiß, wie schön es ist lange Kommi's zu lesen, also hoffe ich mal, dass ich dir wenigstens ein Schmunzeln auf's Gesicht zaubern konnte.
Wenn dies nicht der Fall war, dann geschieht das spätestes jetzt!
GRINSEN SIE, JUNGE FRAU! :D
Ich habe die ganze Zeit über gelächelt, weil ich mir vorstellen musste, wie meine wunderhübsche Nina in ihrem Zimmer mit dem dunklen Sessel(!) sitzt, Apfelschorle trinkt, mit ihrem weißen(!) Haarbändchen und ihrem schwarzen Kasten der blau blinkt. *stalker* Ich liebe wirklich lange Kommis, da hat man immer so viel zu lesen nur leider habe ich nicht so viel zurückschreiben kommen. Muchos sorryos. :schnief:

Denk immer dran: Wir fahren zu MÄDDY'S, checken vorher unsere PLAYLIST, nehmen Van's KUMPEL mit und du rasierst dir eine GLATZE weil er darauf steht. ;)
Wir sind einfach Trendsetter.
Ich glaube, das musst du nun auch in deine Signatur schreiben. :lol:
Dat ist eine gute Idee! Du Windhose. ;D

Also bis dann,
und eine gute Nacht (ohne Kopfschmerzen ;))

Ai laf ju. ♥
Nönö, gestern keine Kopfschmerzen, dat ging ab wie Schmitzs Katze, du. Muahhaa. ;D Ai laf ju tuuuuu. <3

---
 
Zuletzt bearbeitet:
3
snapshot_d66bc920_3691b7db.jpg

„Also Kinder…“ sagte Catherine lächelnd, „es ist doch ein herrlicher Tag, findet ihr nicht auch? Die Sonne scheint, es ist warm, wie wäre es mit einem Ausflug in den Park?“
„Ich will zu Dad“, sagte Tony.
„Ich auch“, stimmte Dewy zu.
Catherine kräuselte die Lippen. „Es wird bestimmt lustig. Kommt schon, zieht euch an und dann gehen wir los.“
„Ich will zu Dad“, sagte Tony erneut.
„Dad kommt euch am Sonntag wieder abholen“, entgegnete Catherine stirnrunzelnd, „und solange ihr hier bei mir seid, können wir uns doch ein schönes Wochenende machen, nicht?“

snapshot_d66bc920_b691b882.jpg

Keines der drei Kinder antwortete. Josephine zuckte gelangweilt mit den Schultern, rutschte von ihrem Stuhl runter und stieg dann die Treppen zu ihrem Zimmer hoch.
Seufzend blickte Catherine ihrer Tochter nach und räumte die Teller ab. „Wenn ihr nicht in den Park gehen möchtet, können wir auch woanders hin“, schlug sie ihren beiden Söhnen vor.
„Ja, zu Dad“, motzte Tony, „es ist langweilig hier und ich vermisse ihn.“
„Ich will meine Playstation“, fügte Dewy hinzu.
Sie blickte ihre Söhne an und seufzte erneut. Da waren ihre Kinder nach so langer Zeit mal wieder bei ihr – während ihres Umzuges in ein größeres Haus hatten sie nicht zu ihr kommen können und die beiden Wochen danach hatte Carl sie erst nicht rausgeben wollen; die Kinder hätten ja so viel zu tun und er war fast jedes Wochenende mit ihnen bei seiner Mutter – und jetzt, da sie endlich mal wieder bei ihrer Mutter waren, wollten sie schon wieder nach Hause.

snapshot_d66bc920_d691b7f5.jpg

„Bei Dad haben wir alle ein eigenes Zimmer“, hatte Josephine ihr gestern Abend gesagt, als sie die Kinder zu Bett bringen wollte.
„Tut mir Leid, Josie, aber ich musste improvisieren, es ging nicht anders, außerdem ist es doch ein riesengroßes Zimmer, jeder von euch hat seine eigene Ecke“, hatte sie gesagt und gelächelt.
„Tony hustet abends immer und Dewy schnarcht, ich kann dann nicht schlafen.“
„Es tut mir Leid“, hatte Catherine nochmal gesagt, „aber wenn es wirklich so schlimm werden sollte, dann kannst du ja zu mir, und bei mir im Bett schlafen, hm, wie wär’s, mein Engel?“
Josephine hatte sich umgedreht und nichts darauf gesagt.

snapshot_d66bc920_1691b8d0.jpg

„Wir gehen in den Park und wenn wir wieder zu Hause sind, gehen wir alle gemeinsam schwimmen im Pool, einverstanden?“ sagte Catherine jetzt, stapelte die Teller übereinander.
„Dewy hat eine Chlorallergie“, sagte Tony herablassend.
Catherine antwortete nicht darauf und ging in die Küche, räumte das Besteck und die Teller in die Spülmaschine ein. Sie dachte an Janes Anruf und überlegte eine Weile hin und her, ob sie ihre Schwester zurückrufen würde oder nicht. Charlottes Geburtstag war am Samstag – heute in einer Woche – die Kinder würden sich sicher amüsieren und ihnen würde nicht so schnell langweilig werden.

snapshot_d66bc920_5691b8fc.jpg

Hoffte sie zu mindestens.
Am Montag musste sie nochmal zum Anwalt. Wenn er ihren Termin nicht schon wieder verschob. Sie verdrehte die Augen. Unzuverlässiges Pack.
Als sie fertig damit war die Teller in die Spülmaschine zu räumen und sich die Hände wusch, hörte sie eines der Kinder laut aufkreischen.
Sie lies den Wasserhahn laufen und eilte ins Esszimmer. „Was ist los? Was ist passiert? Habt ihr euch verletzt?“

snapshot_d66bc920_7691ba6e.jpg

Bevor Dewy oder Tony antworten konnten, rannte Josephine die Treppe runter. „Mom!“ rief sie, „Mom, irgendjemand hat einen Stein ins Zimmer geworfen.“
„Was, einen Stein? Was—?
„Durchs Fenster! Er kam direkt durchs Fenster reingeflogen und es war ein Zettel dran.“
„Was zum—?“
„So soll man sie heraus vor die Tür des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun“, las Josephine holpernd vor, „So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind.“
„Was ist das? Gib das her“, sagte Catherine, entriss ihrer Tochter den Zettel und starrte ihn an. Die beiden Verse waren in einer zittrigen Schrift geschrieben worden; sie waren kaum lesbar.
Unten, am Ende des Zettels, stand in derselben unordentlichen Schrift, „Du wirst deine Vergangenheit niemals leugnen können, Kitty. Niemals.“

snapshot_d66bc920_d691bac6.jpg

Sie rannte zur Haustür, öffnete sie und trat raus. Keine Menschenseele war draußen. Sie ballte ihre rechte Hand zu einer Faust. Diesmal war Mary zu weit gegangen. Eindeutig.
*~*
snapshot_766bc3b0_1691bffa.jpg

Mary konnte sich nicht an ihre Mutter erinnern. Ab und zu kamen ihr verschiedene Momente in den Sinn, und sie sah eine große, lächelnde, blonde Frau vor sich, die ihr behutsam übers Köpfchen strich und ihr einen Kuss auf die Wange drückte und dann anfing zu husten und zu weinen und dann wurde sie wieder aus dem riesigen Schlafzimmer rausgetragen, wahrscheinlich von Jane oder Elizabeth.
Sie musste sogar mit Erschrecken feststellen, dass sie sogar den Klang ihrer Stimme vergessen hatte, die Art, wie sie lachte – neigte sie den Kopf nach rechts, nach links, nach hinten? – die Art, wie sie sprach – betonte sie das R mehr als die anderen Buchstaben, hatte sie einen russischen Akzent, ja, nein, ja, nein? – die Art, wie sie ging – ging sie gebückt, zog sie ein Bein hinter sich her?
Manchmal vergaß sie sogar, wie sie aussah, nur für ein paar Sekunden, ehe das wunderschöne Gesicht erneut in ihren Gedanken aufblitzte.

snapshot_f66cd2d5_d691bdf0.jpg

Mary war drei, vielleicht dreieinhalb, gewesen, als ihre Mutter verstarb. Danach war sie mehr oder weniger in den Händen des Kindermädchens großgeworden, nachdem Jane auf die Mädchenschule und Elizabeth zu ihrer Tante geschickt worden.
Vielleicht hatten die Schwestern deswegen nie ein innigeres Verhältnis zueinander aufgebaut – Jane, die nur an Weihnachten von der Mädchenschule in Montreal Heim kam; Elizabeth, die bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahr bei Tante Silvie lebte und dann Nate kennenlernte, sich nie wieder zu Hause blicken ließ, außer, wenn sie Geld brauchte; und Catherine, die sogar schon vor Mamas Tod merkwürdig leise und introvertiert wurde, nie jemanden an sich ranließ, bis sie fünfzehn wurde und es mit verschiedenen Jungs – vielleicht sogar mit mehreren gleichzeitig, zutrauen konnte man Catherine alles – in Vaters Bett trieb, wenn er nicht zu Hause war.

snapshot_f66cd2d5_7691bdb7.jpg

Mary schüttelte den Kopf, als wollte sie versuchen, den Teufel aus ihrem Kopf zu vertreiben. Gott möge ihnen alle ihre Sünden vergeben, dachte sie stumm, guckte auf das Blatt Papier, auf dem die medizinischen Versorgungen Vaters verzeichnet waren und drückte verschiedene Kapseln aus Folien und schüttete Tabletten aus ihren Döschen.
Mary würde Vater niemals enttäuschen. Niemals.
Sie würde ihn pflegen, ihn behüten, so wie er sie behütet, so wie er sie gepflegt hatte über all die Jahre. Sie konnte ihm die Schuld gar nicht zurück bezahlen, selbst wenn sie es versuchen würde. Er war ihr Vater. Es war selbstverständlich, dass sie für ihn da war.

snapshot_f66cd2d5_7691bdd9.jpg

Und sie würde ihn niemals verlassen. Niemals.
Nicht so wie die Anderen.
 
Hey!
ich finde deine geschichte echt klasse. Respekt dafür!
Würdest du mich bitte benachrichtigen,ja?! *liebguck*
Bis balde, ich freu mich schon aufs nächste kapitel.
 
Deine Geschichte ist toll :P
Die Bilder und dein Schreibstil sind echt super ;)
Kannst du mich bitte auch benachrichtigen?
Dankee :D
 
Ach, es ist ja tatsächlich weiter gegangen. Ach, und ich schreibe ja tatsächlich einen Kommi.

Und bis zu ihrem Tod hast du sie gequält! Undzwar psychisch. Die ganzen Kapitel lang. Wer ist denn nun die grausamere von uns beiden, hä? ;D
Und du quälst ja überhaupt niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiemanden, oder? Du bist immer noch die gaaaaaaanz Böhöööse! :scream:

Tu veux une baguette avec fromage?
Ah oui, merci.
Ach, das erinnert mich gerade an den Lektionstext von Leçon 4 (oder so) damals im Untergym. Nathalie und Julien oder so rennen/fahren ineinander – «Boum – c’est le choc!» :lol::lol::lol: HAHAHAHAHA!!! :lol::lol::lol: Juliens Baguettes zerbrechen – «Une, deux, trois… QUATRE baguettes pour le prix de deux!» Muahaha! :lol::lol::lol:
Okay, das war ein Insider. Wenn das jemand aus meiner Exklasse liest, findet der es sicher auch lustig. Aber sonst findet es halt leider niemand lustig. Macht nichts.

Die Schrift ist cool. Wie heißt der Font?
Ähem… jetzt geh ich extra für dich nachguggen! *extra für dich nachguggen geh* Jetzt bin ich extra für dich nachguggen gegangen! Die Schrift hört auf den wundervollen Namen «Fat». Okay, so schön ist dieser Name nicht. Besonders nicht so wirklich schmeichelhaft. Aber manche Eltern haben halt einen seltsamen Geschmack. :)

Weggucken, meine Liebe, sowas darfst du einfach noch nicht lesen. Du bist doch gerade mal 12 :P
Zwölf? Ich werde erst heuer (heuer = tolles Wort) zwölf! Jetzt bin ich noch zehn. Aber morgen hab ich Geburtstag. Und übermorgen auch nochmals. Dann bin ich zwölf.

Wuhahahaha. :lol::lol::lol::lol: Lydio. Wuhahaha. Ich krieg mich nicht mehr ein.
Das ist nicht besonders nett. Falls das jetzt jemand mit dem Namen Lydio hört, fühlt er sich beleidigt. :( Das ist nicht lustig. :heul:

„Also Kinder…“ sagte Catherine lächelnd, „es ist doch ein herrlicher Tag, findet ihr nicht auch? Die Sonne scheint, es ist warm, wie wäre es mit einem Ausflug in den Park?“
„Ich will zu Dad“, sagte Tony.
„Ich auch“, stimmte Dewy zu.
Catherine kräuselte die Lippen. „Es wird bestimmt lustig. Kommt schon, zieht euch an und dann gehen wir los.“
„Ich will zu Dad“, sagte Tony erneut.
„Dad kommt euch am Sonntag wieder abholen“, entgegnete Catherine stirnrunzelnd, „und solange ihr hier bei mir seid, können wir uns doch ein schönes Wochenende machen, nicht?“
Keines der drei Kinder antwortete. Josephine zuckte gelangweilt mit den Schultern, rutschte von ihrem Stuhl runter und stieg dann die Treppen zu ihrem Zimmer hoch.
Seufzend blickte Catherine ihrer Tochter nach und räumte die Teller ab. „Wenn ihr nicht in den Park gehen möchtet, können wir auch woanders hin“, schlug sie ihren beiden Söhnen vor.
„Ja, zu Dad“, motzte Tony, „es ist langweilig hier und ich vermisse ihn.“
„Ich will meine Playstation“, fügte Dewy hinzu.
Sie blickte ihre Söhne an und seufzte erneut. Da waren ihre Kinder nach so langer Zeit mal wieder bei ihr – während ihres Umzuges in ein größeres Haus hatten sie nicht zu ihr kommen können und die beiden Wochen danach hatte Carl sie erst nicht rausgeben wollen; die Kinder hätten ja so viel zu tun und er war fast jedes Wochenende mit ihnen bei seiner Mutter – und jetzt, da sie endlich mal wieder bei ihrer Mutter waren, wollten sie schon wieder nach Hause.
Haben wir nicht mal übers Quälen gesprochen? Also ich finde es ziemlich hart, wenn die eigenen Kinder einem unmissverständlich zu verstehen geben, dass es ihnen ausgerechnet bei ihrem Vater besser gefällt als bei einem selbst. :(

Am Montag musste sie nochmal zum Anwalt. Wenn er ihren Termin nicht schon wieder verschob. Sie verdrehte die Augen. Unzuverlässiges Pack.
Uuuh, Anwaaalt…

„So soll man sie heraus vor die Tür des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun“, las Josephine holpernd vor, „So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind.“
„Was ist das? Gib das her“, sagte Catherine, entriss ihrer Tochter den Zettel und starrte ihn an. Die beiden Verse waren in einer zittrigen Schrift geschrieben worden; sie waren kaum lesbar.
Unten, am Ende des Zettels, stand in derselben unordentlichen Schrift, „Du wirst deine Vergangenheit niemals leugnen können, Kitty. Niemals.“
Ich check momentan nix. :confused: Aber wahrscheinlich ist das ganz gut so.



Lalala… Ich find deine FS irgendwie voooooll cool und genial und sooooooo… Hab ich das schon mal erwähnt (hat erwähnen eigentlich etwas mit Wahn zu tun?)???

Adios. (Ich kann auch Spanisch.)
Und iiich… äähem… bleibe beim Französisch.
Au revoir, fée de brouillard!
 
Bin gerade nicht so motiviert, längere Kommibeantwortungen zu schreiben. Tut mir leiiiid. ;D
Aber danke euch dreien für eure Kommentare, hab die ersten zwei auf die B-Liste geklatscht, und Alice, fühl dich bitte gedrückt und geknutscht.

So, hier kommt das 4.Kapitel. Ich weiß, dass euch sicher eiiiinige Fragezeichen über den Köpfen stehen - aber ich versichere euch, dass sich alles Schritt für Schritt auflösen wird und dann wird der versprochene AHA-Effekt eintreten ;D

4
snapshot_d66cd0f9_769af642.jpg

Erneut schlug er mit der flachen Handfläche auf ihr Gesicht, ließ sie aufschreien. Das Baby stimmte mit ein, schrie lauter, lauter als zuvor.
Sie wehrte sich nicht, stieß ihn nicht von sich, sie schrie nur, sie weinte, aber sie war zu schwach um sich zu wehren, um irgendetwas dagegen zu tun. Es war ohnehin zwecklos.
„Halt still!“ brüllte Nate; er roch nach Bier und Zigaretten und Morgenatem. Er schlug sie noch ein Mal; sie weinte auf und er lachte.
„Gib es zu, Liz, du magst, wenn ich dich schlage, nicht wahr? Du stehst drauf, du dreckiges Miststück“, er keuchte in seinem Fett, fuhr mit seiner Zunge über ihre Wange, biss in ihr Ohrläppchen.

snapshot_d66cd0f9_d69af65e.jpg

Sie schloss die Augen, versuchte sich daran zu erinnern, wie sie sich kennengelernt hatten – war es bei Tante Silvie gewesen, irgendwo in Vermont? Sie wusste es nicht genau.
Sie öffnete die Augen wieder und starrte Nate an. Nein, nein, war in Massachusetts gewesen, sie war frisch zwanzig geworden, hatte ihre Tante Silvie unter Tränen verlassen und war zurück nach Hause gekehrt.
Wenn man das Anwesen ihres Erzeugers überhaupt als zu Hause bezeichnen durfte.
Nate hatte sie einige Wochen lang beobachtet, wie sie morgens das Haus verließ um zu ihrer Arbeitsstelle in einem kleinen Café in der Innenstadt zu fahren, wo sie sich ein paar Dollar verdiente, um irgendwann aus dem Haus ihres Vaters verschwinden zu können.
Und sie hatte es gemerkt, hatte sich in seinen lüsternen Blicken gesonnt, kurze Röcke ohne Höschen getragen, und gehofft, dass er es bemerkte. Dass er sie bemerkte.

snapshot_d66cd0f9_569af9da.jpg

Irgendwann war er schließlich zu ihr gekommen – sie hatte gerade das Café verlassen – und dann hatte er sie gegen eine Wand gedrückt, ihren Rock hochgeschoben und gesagt, „Du gehörst mir“ und dann hatten sie es miteinander getrieben, hemmungslos und wild.
Es hatte keine Geigenmusik gegeben, kein Feuerwerk hinter ihren geschlossenen Augenlidern oder sowas wie Liebe.
Es war mehr oder weniger nur Verlangen gewesen, Lust, Begierde. Sie hatte vom roten Apfel gekostet und er hatte ihr geschmeckt.

snapshot_d66cd0f9_f69af9ad.jpg

Dann war sie sein Mädchen geworden. Für immer seins.
Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass er aufgestanden und zum Kühlschrank gegangen war. Sie stand auf, rieb sich ihren Rücken. Die Schürfungen und blauen Flecken an ihrem Körper schmerzten. Aber sie brauchte erst mal ein Bier.
Elizabeth schlüpfte in ihre Hose und zog sich den BH wieder an.
„Wieso hält dieses verdammte Balg nie die Klappe?!“ brüllte Nate, und trat gegen das Babybettchen. Der Kleine erschrak, hörte für ein paar Sekunden auf zu schreien, ehe er wieder damit anfing.
„Mach irgendetwas“, motzte Nate, zog sich seine Hose an und ging zur Tür.
„Wohin gehst du?“ fragte Elizabeth. Ihr Magen schmerzte und ihr war schlecht. Sie brauchte Schlaf.
„Geld besorgen, da du ja so unfähig bist, das selber zu machen…“
„Ich krieg das Geld noch, ich bin mir sicher“, versicherte sie ihm.
„Das wirst du auch.“ Nate verließ das Haus. Das Baby weinte nicht mehr. Sie zog sich ein T-Shirt über. Es gab Dinge, die noch erledigt werden mussten.

*~*
snapshot_f66bc53c_b69afc34.jpg

Jane strich Charlotte übers Haar. „Wirklich, Charlie, dein Pony sollte mal wieder geschnitten werden.“
„Nein, Mom, das sieht cool so aus!“ rief die Rothaarige, schüttelte energisch den Kopf „Oder, Dad?“
„Ja, Schatz, ganz bezaubernd“, sagte Ben, grinste seinen beiden Frauen zu und wandte sich wieder der Zeitung zu. „Wie sieht’s aus, gehen wir heute Einkaufen?“
„Ja, das müssen wir“, sagte Jane nachdenklich, „ich denke nicht, dass wir die Woche über viel Zeit haben werden. Wir können schon mal das Gröbste für Charlies Geburtstag kaufen, den Rest dann am Freitag, wenn das geht.“
„Kein Problem, ich komm dann was früher nach Hause.“

snapshot_f66bc53c_169afc07.jpg

„Das wäre am Besten“, erwiderte Jane, streckte sich und nahm dann einen Bissen von ihrem Omelette, das Benjamin für sie zubereitet hatte. Das Salz fehlte und es war ein wenig zu hart, nicht so flüssig, wie sie es gerne hatte, aber sie wollte ihn nicht kritisieren. Es war ja schließlich eine liebgemeinte Geste gewesen.
Vater hatte noch nie etwas für Mutter getan. Nicht soweit sie sich erinnern konnte.

snapshot_766bc3b0_f69b0540.jpg

Sie schloss für ein, zwei Sekunden die Augen, dachte an ihr zu Hause und daran, wie Mutter schon in Janes frühester Kindheit bettlägig geworden war. Was war genau geschehen? Sie konnte sich nicht erinnern.
Vielleicht war Vaters regelmäßiger Alkoholverschleiß daran schuld gewesen.
Aber hatte er nicht erst viel später angefangen zu trinken?
Ihre Mutter war einst so lebensfroh, so optimistisch, so gutmütig gewesen – eine verschwommene Erinnerung blitzte vor ihrem geistigen Auge auf.
Sie war klein, vielleicht ein oder zwei Jahre alt, und saß auf dem Boden in ihrem Zimmer, ein bonbonfarbener Teppich, spielte mit ihren Püppchen. Und dann war ihre Mutter im Zimmer – damals hatte sie noch ihre gewellten blonden kurzen Haare – drückte ihr einen Kuss auf die Wange und lachte ein lautes, fröhliches Lachen, „Jane, meine kleine Jane“, sagte sie.

snapshot_f66bc53c_969afcbc.jpg

Was genau hatte Mutter so depressiv gemacht? So depressiv, dass sie am Ende… dass sie am Ende sogar…
Das Telefon klingelte plötzlich, riss sie aus den Gedanken. „Nanu? Wer ist das denn?“ fragte Benjamin stirnrunzelnd und faltete die Zeitung zusammen.
„Wahrscheinlich Catherine – ich hatte ihr gestern auf die Mailbox gesprochen.“ Jane stand auf und ging zum Telefon, hob ab. „Hallo, bei Parker?“

snapshot_f66bc53c_b69afd37.jpg

Zuerst kam keine Antwort. „Hallo?“ machte Jane erneut, blickte zu Charlotte und Benjamin rüber, die sie neugierig und fragend betrachteten.
„Wer ist das?“ fragte Charlotte.
„Keine Ahnung, wahrscheinlich verwählt“, antwortete Jane, zuckte mit den Schultern und wollte gerade auflegen, als eine leise Stimme – so leise, dass sie sie fast überhört hatte – ihren Namen sagte.
„Jane…“
„Ja? Hallo? Wer ist denn da?“

snapshot_f66bc53c_569afd57.jpg

Keiner antwortete. Bis auf Straßengeräusche und den Atem der Person war nichts zu hören. „Hallo? Wer ist da?“ fragte Jane entnervt. „Langsam reicht’s.“
„Ungeliebte nichtgewollte kleine Jane…“, sagte die Person am anderen Ende; wieder dieselbe leise, merkwürdig verstellte, helle Stimme.
„Wer ist da? Wovon reden Sie?“
„Drei Schwestern, drei Schwestern, aber wo kommt die Vierte her?“ lachte die Person nur. Jane blieb wie versteinert stehen. Sie wollte auflegen, doch ihr Arm bewegte sich keinen Millimeter.

snapshot_f66bc53c_d69afd1d.jpg

„Ungeliebte nichtgewollte kleine Jay, niemals gewollt, nicht mal von ihrer eigenen Mutter“, flüsterte die Person dann. Jane hörte einen vorbeifahrenden Zug und die Person legte auf.
Der Telefonhörer zitterte in ihrer Hand. Was für ein Spiel ist das, dachte sie, wer zur Hölle war das?
Ein Telefonscherz, vermutlich.
Vermutlich.
Sie hörte wie Benjamin ihren Namen rief, als sie auf den Boden zusammensank.

 
Bin gerade nicht so motiviert, längere Kommibeantwortungen zu schreiben. Tut mir leiiiid. ;D
Tz tz tz… *tadelnd den Kopf schüttel*
Dafür mit meiner halt auch nicht so lang! Bääh! :p
[…] und Alice, fühl dich bitte gedrückt und geknutscht.
*mich gedrückt und genkutscht fühl*

So, hier kommt das 4.Kapitel. Ich weiß, dass euch sicher eiiiinige Fragezeichen über den Köpfen stehen - aber ich versichere euch, dass sich alles Schritt für Schritt auflösen wird und dann wird der versprochene AHA-Effekt eintreten ;D
*nach oben schau und Fragezeichen entdeck* Jaaah, da hast du allerdings recht. Ich geb mir jetzt mal keine Mühe und interpretiere nichts und habe einfach ein Fragezeichen über dem Kopf. Das wird der neue Trend! :)
Aber es wird einen AHA-Effekt geben! Juhuuu! AHA-EFFEKT! Ich liebe AHA-Effekte! AHA-EFFEKT! Barabababaaa, ich liebe es! :D

Und dann wollte ich noch mitteilen, dass Nate ein fieser Perversling ist.
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass das Baby tatsächlich arm dran ist.
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass noch andere Leute in deiner FS arm dran sind. (Weeer ist fies?!?)
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass das es sicher recht angsteinflössend ist, wenn man einen Anruf bekommt und der am anderen Ende erst nichts und dann «Jane» sagt. Natürlich vor allem, wenn man Jane heisst.
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass es nicht gut fürs Ego ist, wenn der anrufende Mensch einem sagt, dass man von niemandem gewollt ist.
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass ich diese Rückblenden irgendwie cool finde.
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass mein Kommi jetzt zu Ende ist.
Und dann wollte ich noch mitteilen, dass du dich doch auch geknutscht und gedrückt fühlen sollst, aber bitte in dieser Reihenfolge! *es unbedingt anders machen müss*
 
Hey!
wieder mal ein gutes kapitel. Bin gespannt was mit der mutter der kinder los war und wer der anrufer war...
Das mit dem baby finde ich echt hart, aer bei den eltern ist es kein wunder,besonderes nate ist echt fies....
naja, das wars erstmal von mir, bin gespannt wanns weiter geht^^
bis dann
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten