In den nächsten Wochen kehrte bei Verena und David wieder der Alltag ein.
Verena bereitete, wie jeden Abend, in der Küche das Essen zu.

Als David von der Arbeit kam, war er beinahe am verhungern.
Darum freute er sich, dass das Essen schon fertig war.

Da Verena und David Arbeitsteilung vereinbart hatten, war es sein Part,
nach dem Essen den Tisch abzuräumen...

…und das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine zu stellen.

Verena hatte sich in der Zeit ein Schaumbad eingelassen, um ein entspannendes Bad zu nehmen,
denn auch ihr Tag war anstrengend gewesen.

Jetzt putzte sie schnell noch die Wanne und wischte das Badezimmer
und dann hatte auch Verena ihren wohlverdienten Feierabend.

Die Abende verbrachten sie meistens zusammen.
Entweder sie spielten eine Partie Schach oder …

… saßen gemütlich auf der Couch, um die Zeitung oder ein gutes Buch zu lesen,
wie auch an diesem Abend. Doch irgendetwas war anders.
Verena sah David von der Seite an. Sie hatte plötzlich dieses Gefühl,
das sie schon seit ihrer Studienzeit nicht mehr hatte. „Nein, da ist nichts“
redete sie sich ein. „Wir sind nur gute Freunde und weiter nichts.“

David hatte sehr wohl gemerkt, wie Verena ihn ansah.
Er stand auf und zog sie von der Couch hoch.

Und dann küsste er sie.
Bei Verena läuteten alle Glocken. Wie konnte sie dieses wunderschöne Gefühl
nur so lange entbehren. Früher hat sie all ihre Liebe den Kindern im Kinderheim geschenkt,
da war kein Platz für einen Mann in ihrem Leben.
„Ich liebe dich“ hauchte sie. „Ich liebe dich auch“ hauchte David zurück.
„Ich liebe dich schon, seit ich dich das erstemal sah, seit unserer Zeit in der Klinik.“

Während sie sich immer und immer wieder küssten, bewegten sie sich langsam
auf David’ s Zimmer zu. Und dann fanden sie sich auf David‘ s Bett wieder,
wo die liebevollen, zärtlichen Küsse, in einer leidenschaftlichen Knutscherei endete.
„David,“ säuselte Verena und befreite sich aus seiner Umarmung.
„Sei mir bitte nicht böse, das geht mir alles zu schnell.
Lass uns bitte noch etwas damit warten.“ Verena kam sich vor, wie ein unerfahrener
Teenager, der „das erste Mal“ vor sich hatte. „Kein Problem, Liebes“
sagte David sehr verständnisvoll, „ich werde dich nicht drängen. Du entscheidest,
wann du bereit dazu bist. Schließlich soll es doch
für uns beide schön sein.“
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Und dann gingen sie schlafen, jeder in sein eigenes Bett.

Als Verena am nächsten Morgen wach wurde und aus ihrem Bett kroch,
war David schon unter der Dusche.

Als er zurück in sein Zimmer kam, lag zu seinem Erstaunen, Verena auf seinem Bett.
„Wegen gestern“ fing sie an, „ich habe mich wohl benommen, wie ein
unerfahrenes Schulmädchen, oder wie eine alte Jungfer.
Du musst ja sonstwas von mir denken.“

David setzte sich zu Verena auf‘s Bett. „Mach dir doch deswegen keine Gedanken“
beruhigte er sie. „Ich verstehe dich und ich akzeptiere deine Entscheidung.“

Er küsste sie zärtlich und fuhr dann fort: „So ist es mir jedenfalls lieber,
als wenn du leicht rumzukriegen wärst.“ Und dann fing David an von sich zu erzählen:
„Du musst wissen, früher sind mir die Mädchen scharenweise hinterher gelaufen
und es war für mich ein Kinderspiel, sie ins Bett zu kriegen.
Und wenn ich bekommen hatte, was ich wollte, dann kam die nächste dran.“

„So, so, dann warst du also ein Casanova ersten Grades“ scherzte Verena.
„Während meiner Studienzeit hatte ich auch mal etwas mit dem einen oder anderen,
nie was Ernstes eigentlich, und schon so lange her.
Als ich dann später im Kinderheim gearbeitet habe,
hatte ich gar keine Gelegenheit einen netten Mann zu finden.“
Und etwas wehmütig fügte sie hinzu: „Dabei habe ich mir immer eine Familie
gewünscht mit vielen Kindern, aber der Zug ist wohl abgefahren für mich.“
Sie beugte sich über David, küsste ihn leidenschaftlich
und fing an ihm das Hemd aufzuknöpfen.

„Drrrring, drrrring“ Als ausgerechnet in diesem Moment das Telefon klingelte.
Verena meldete sich: „Ja, bitte.“ „Hallo, hier spricht Kathi aus dem Studentenwohnheim,
spreche ich mit Verena?“ vernahm sie aus dem Hörer. „Ja, ich bin am Apparat,
ist etwas passiert? Ist etwas mit Wilfried?“ fragte sie aufgeregt.
„Nein, machen sie sich keine Sorgen, mit Wilfried ist alles Bestens.
Aber er hat doch morgen die Abschlussprüfung zu seinem Examen und wir planen
eine Überraschungsparty für ihn. Es wäre toll, wenn sie auch
kommen könnten.“ Ganz spontan sagte Verena zu.

Verena erzählte David von dem Telefongespräch: „Was mache ich denn nur?
Der arme Junge hat ja gar kein Zuhause und wird nicht wissen, wo er
nach dem Studium hin soll.“ „Sag ihm einfach, dass er fürs Erste hier wohnen kann,
wir werden das schon irgendwie hinkriegen.“ antwortete David
mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre es das einfachste von der Welt.
So, das war's. Und wenn ich in gut einer Woche wieder da bin, möchte ich ganz viele Kommis lesen. Also schreibt Kommis, dann gibt's auch die Fortsetzung.
Bis dann liebe Grüße

Lia