Fotostory Tvive

Cosmic Dream

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Juni 2011
Nachdem ich mich nun endlich entschieden habe, welche Idee ich als FS umsetze, hier das Ergebnis:


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Dustmoor war ein kleinerer Ort am Rande eines Industriegebiets, der sich vor allem dadurch auszeichnete, dass er nebelverhangen war. In früheren Zeiten mochte das an den umliegenden Mooren gelegen haben - heute jedoch lag dies vor allem an den nahen Industrieanlagen, deren Schornsteine die Luft mit Abgasen erfüllten.

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Soweit ich mich erinnere, hatte ich schon immer hier gelebt und mich verband mit dem Ort eine zwiespältige Liebe. Einerseits hatte ich, wie die anderen Einwohner, unter den schlechten Lebensumständen zu leiden, andererseits tröstete mich der 'Nebel', erschien er mir doch wie ein äußeres Abbild meiner inneren Gedankenwelt und Emotionen, die mir oft ebenso vage und flüchtig vorkamen, wie die unzähligen Rauchschwaden, die sich tagtäglich von den Schornsteinen ihren Weg in den Himmel bahnten.


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Natürlich ist es etwas grotesk, sich die Abgase als Nebel vorzustellen, doch ich hatte irgendwann für mich beschlossen, es so zu betrachten und dem Ganzen - zumindest in meiner subjektiven Wahrnehmung - etwas Positives abzugewinnen.


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Meine Zeit verbrachte ich zumeist entweder damit, durch den Ort zu streifen und das eine oder andere zu fotografieren, zu versuchen Stimmungen einzufangen oder damit zu schreiben. Ich dachte mir gerne etwas aus, überdeckte die grausame Wirklichkeit mit etwas anderem, Schöneren - auch wenn es nur in meiner Vorstellung existierte und durch meine Gedanken erschaffen worden war.

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Auf einem dieser Streifzüge begegnete ich Liz, einer jungen Frau, die zwischen der Phase des Erwachsenenlebens und jener der Kindheit stand.


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Offenbar war sie von zu Hause fortgegangen und hier gelandet. Was mich verwunderte war, wie es sie grade in diesen Ort verschlagen konnte, doch als ich sie einmal darauf ansprach, verdrehte sie die Augen, wedelte mit einer Hand und sagte lediglich: "Weiß das Blatt, das sich im Herbst vom Baum löst und vom Wind davongetragen wird etwa, weshalb es gerade dort hingeweht wurde, wo es sich dann wiederfindet?"


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Auf diese einerseits sehr trotzige und andererseits philosophische Bemerkung, fiel mir keine Erwiderung ein und so schwiegen wir beide eine ganze Zeitlang. Nach einer Weile streckte sie sich und meinte, dass sie hungrig sei und so lud ich sie ins Café ein. Gegen Abend verabschiedeten wir uns voneinander und ich machte mich auf den Heimweg.


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Als ich mich noch einmal nach ihr umdrehte, sah ich sie noch immer unschlüssig auf dem Gehweg vor dem Café stehen und mit einem Mal kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht gar keine Unterkunft hatte. Nach kurzem Überlegen hob ich die Hand, um ihr zuzuwinken und wir gingen aufeinander zu. Als ich sie direkt darauf ansprach, bestätigte sich meine Vermutung und so bot ich ihr an, über Nacht bei mir zu bleiben.


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Es blieb nicht bei einer Nacht.


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~ Fortsetzung folgt ...

Ich hoffe, es hat euch gefallen und freue mich über Feedback :)

*

TVIVE I.I

TVIVE I.II

TVIVE I.III

TVIVE I.IV

TVIVE I.V

TVIVE I.VI

TVIVE I.VII

TVIVE I.VIII

TVIVE I.IX

*

Benachrichtigungsliste:

* Miss Pinkie
* Vamillepudding
* Simsoline
* Jucara
* animefan
* puspla6
 
Zuletzt bearbeitet:
:eek: Woow!
Die Geschichte gefällt mir richtig gut! :love: :love:
Dein Schreibstil ist richtig gut! :up:
Und ich finde es gut, das hier (außer an einer Stelle :rolleyes:) keine Rechtschreibfehler sind. ;) :up:

Der Anfang ist schonmal recht spannend, weil die nebelverhangene Stadt irgendwie Geheimnisse hat... (Ich wusste nicht, wie ichs ausdrücken soll.=))

Könntest du mich benachrichtigen? Das wäre echt nett! ;) :nick:

:hallo:
 
Hi Pinkie, vielen Dank für deinen lieben Kommentar, es freut mich sehr, dass es dir so gut gefällt :)

Klar kann ich dich benachrichtigen :)

Sagst du mir noch, wo der Fehler ist, damit ich den ausbessern kann?

Viele Grüße, Cosmic Dream.
 
ah ok^^

ich benutze teils die alte Rechtschreibung, da ich die neue hasse (empfinde die neue oft als Verstümmelung der dt. Sprache)
 
TVIVE hat eine Bedeutung, allerdings kann ich dazu jetzt noch nichts sagen, ohne die Handlung vorweg zu nehmen. Leider musst du dich also noch gedulden, bis du die Antwort erfährst.

Eventuell stelle ich heute abend noch ein neues Kapitel on, so dass du zumindest ein wenig mehr über die Geschichte erfährst :)
 
Hallo :)
Die Geschichte ist richtig gut - nur TVIVE hab ich noch nie gehört :lol:
Besonders das Ende find ich spannend - es bleib nicht bei einer Nacht xD
Aber ich finds komisch, das er nur ein paar Worte mit ihr gewechselt hat und sie dann gleich zu sich eingeladen hat...also ich würd das nicht machen :lol:
Kannst du mich bitte auch benachrichtigen?
 
Danke Vicky, das freut mich und klar setze ich dich auf die Benachrichtigungsliste :)

*g* das ist gut, dass du TVIVE noch nie gehört hast, sonst wär es ja nichts "Neues" mehr ^^

Ich würd das auch nicht machen,aber er ist ja nicht ich ;) und es waren mehr als ein paar Worte (schau mal auf die Bilder/Lichtverhältnisse) zuerst, als er sie fotografiert, wie sie unter den Bäumensitzt, ist es noch heller Tag, später dann eher nachmittag und abends verabschieden sie sich, da haben sie also mehrere Stunden zusammen verbracht & geredet :D
 
Ach das ist MORGENS! Ich dacht, das wär die Abenddämmerung... :lol:
 
Hallo!
Also ich muss sagen, ich bin begeistert von deiner Geschichte, was bei mir eher selten ist, da ich immer ziemlich wählerisch bin. :D
Es ist zwar noch nicht viel, aber ich mag kurze Texte sowieso mehr. :lol:
Ja, also wie gesagt, ich finde sie wirklich gut.
Und ich wollt noch fragen, ob du mir auch bescheid sagen würdest?
Würde mich freuen. :)

Liebe Grüße
Simsoline
 
Also zu der Geschichte kann man ja noch nicht viel sagen (Nicht negativ gemeint. Ich mag es, wenn man nichts verrät :p )
Deinen Schreibstil finde ich sehr schön und auch deine Wortwahl ist gut.

Es gibt allerdings zwei Dinge, die ich anders machen würde:
1. Der Satz mit dem Blatt, das vom Baum fällt. Sehr schön und auch sehr treffend beschrieben. In einem Text liest es sich super, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass eine Jugendliche so etwas in einem lockeren Gespräch sagt.

2. Dass du bei jedem Bild den Titel und deinen Namen hinsetzt finde ich ehrlich gesagt ziemlich störend. Wenn es dir darum geht, dass keiner die Bilder klaut, mach ein kleiner Markenzeichen irgendwo hin oder sonst vielleicht immer nur beim ersten Bild vom Kapitel, aber so geht (zumindest aus meiner Sicht) wirklich die Stimmung der sonst sehr hübschen Bilder verloren.

Jetzt aber genug rumkritisiert, ich werde die Story auf jeden Fall verfolgen und finde das erste Kapitel schon ganz gut gelungen.
Falls du benachrichtigst, würde ich mich freuen, auf deine Liste zu kommen.
LG
Jucara
 
@ Vicky

JA xD hätte vll noch dazu schreiben sollen, dass sie fast den ganzen Tag zusammen verbringen

@ Simsoline

Vielen Dank für deinen Kommentar, fühle mich geehrt, dass sie dir auf Anhieb so gut gefällt :)

Klar kann ich dich auch benachrichtigen :)

@ Jucara

zu 1. wenn du die Erzählung weiter liest, wirst du später verstehen, weshalb es durchaus Sinn macht, dass sie es genau so formuliert, wie ich es geschrieben habe *Geheimniskrämer* :D

zu 2. das kann man so oder so sehen, für mich ist ein Bild ohne Signatur unvollständig und sie geht ja nicht quer durchs Bild ;)

Klar werde ich dich auch benachrichtigen.

Viele Grüße, Cosmic Dream.

PS: Kann mir jemand erklären, wie man das mit der Direktverlinkung zu den Kapiteln macht, damit man dann später durch anklicken direkt auf die richtige Seite kommt, ohne suchen zu müssen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Möglichkeiten gibt es immer. Z.B. ein kleines Symbol für deinen Namen oder sonst was. Sowas stört ja nicht, nur das füllt zu viel Platz, um es zu ignorieren. Auf die Erklärung mit dem Satz freu ich mich :)
Und auf´s nächste Kapitel sowiese :)
 
Tvive ~ Kapitel 1

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Inzwischen wohnt sie schon so lange bei mir, dass ich mich in gewisser Weise an ihre Anwesenheit gewöhnt habe, auch wenn sie mich anfangs allzu oft aus meiner Gedankenwelt gerissen hat und wir deshalb einige Diskussionen hatten. Sie verstand zuerst nicht, dass ich die Stille und das Nachsinnen brauche, um mich zu konzentrieren und um zu arbeiten, selbst wenn es so aussieht, als säße ich nur gedankenverloren da und starre sinnlos auf einen unbestimmten Punkt …

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Das Zusammenleben mit ihr hielt noch andere Überraschungen bereit: Liz konnte nicht mit dem alten Herd umgehen und setzte beim Versuch zu kochen, beinahe das ganze Haus in Brand:

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Danach beschränkte sie sich darauf, die Zutaten zu schneiden...

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...und überließ mir die Zubereitung mit dem alten Herd.

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Auch in anderen Bereichen nahm ihre Anwesenheit mehr Raum ein, als ich gedacht hatte. So beanspruchte sie mein Schlafzimmer für sich, da sie nicht auf dem Sofa im Wohnraum schlafen wollte. Als ich ihr dann vorschlug, dass wir den Schuppen zum Schlafzimmer umgestalten könnten, lehnte sie mit der Begründung ab, daß ich wohl kaum von ihr erwarten könne, mitten in der Nacht alleine im Dunkeln über die Terrasse zum Haus zu laufen, wenn sie das Bad benutzen wollte.

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Zuerst wollte ich nicht einfach nachgeben, schließlich war es mein Zuhause und nicht ihres - doch dann kam ihr der Zufall zur Hilfe: in Form eines Anrufs von einer Fotografieagentur, die mir einen Auftrag anbot. Da ich nun oft bis weit in die Nacht unterwegs war, überließ ich ihr mein ehemaliges Schlafzimmer, was sie freute.

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Ich selbst richtete mir den Schuppen als Schlafzimmer ein, der insgesamt sogar etwas größer war als mein altes Schlafzimmer. Leider war der Schuppen noch voller Gerümpel, das entweder vom Vormieter oder dem Vermieter stammte und ich brauchte über eine Woche, um alles zu sortieren und zu entsorgen.

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Dabei entdeckte ich auch einen alten Mororroller,

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den ich zu Liz' Freude restaurierte und ihr schenkte.

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Danach begann ich mit der Renovierung des ehemaligen Schuppens.
Liz meinte, wenn ich schon dabei wäre, könnte ich auch das gesamte Haus renovieren oder zumindest ihr Schlafzimmer ebenfalls. Schließlich stimmte ich zu und wir suchten zusammen neue Farben und Möbel aus. Stück für Stück veränderte sich das Haus und es war interessant, wie anders es dadurch wirkte, nur, weil wir dieses und jenes austauschten.

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Das Seltsame war, obwohl Liz nun ihr eigenes Zimmer hatte, fand ich sie manchmal, wenn ich abends nach Hause kam in meinem Zimmer schlafend vor; fast schien es, als wolle sie nicht alleine sein. Sie wußte, dass ich oft nachts am Laptop arbeitete und ließ sich auch dadurch nicht in ihrem Schlaf stören.

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Eines Abends, als wir zusammen auf der Terrasse saßen und uns über dem Feuer Stockbrot rösteten, meinte sie plötzlich, dass es ihr Traum sei, eines Tages als Schauspielerin zu arbeiten - oder Musikerin.

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Sie war sich da nicht ganz sicher.

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Schließlich sagte sie in ihrer typischen Art und Weise:

"Mal sehen, wann der Wind richtig steht."

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Damit meinte sie wohl, dass sie es dem Zufall - oder Schicksal - überlassen wollte, da sie selbst momentan nicht in der Lage war, sich zu entscheiden.

~ Fortsetzung folgt ...

Ich hoffe es hat euch gefallen :)

Eigentlich sollten es nicht so viele Bilder werden, aber dann habe ich mich spontan dazu entschieden, die ausgewählten Bilder zu ändern/zu ergänzen :D

Evtll. werden andere Kapitel dafür mehr Text haben :)
 
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Ich fand es mal wieder schön.
Die Atmosphäre hat mir auch total gut gefallen.
Ich find auch viele kleine Kapietel schöner als wenige gaanz große.
Ich mag es! :)

Liebe Grüße
Simsoline
 
Huhu,

auch ich finde Deine Story toll. Trotz der wenigen Worte spiegelt es gut die Atmosphäre wieder. Und natürlich bin auch ich gespannt was es mit dem Titel auf sich hat und die Dame ist ja ganz schön dreist, sich einfach dort einzunisten ... allerdings ... solange er ist duldet ist es ok. Nur wird es schwierig werden, sein Bett wieder für sich alleine zu haben :D

Ich freue mich auf mehr.


Liebe Grüße
Manja
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Kommentare, es freut mich, dass es euch so gut gefällt :)

@ Manja

Ja, da hast du recht mit Liz, aber da er oft unterwegs ist, fällt das mit dem Bett nicht permanent auf :D (und er hat sich extra die ganze Mühe mit dem Renovieren gemacht *g*)

Viele Grüße, Drea.
 
Mir fällt grad auf, dass ich zu dem Kapitel noch gar nichts gesagt habe. :ohoh:

Also, das Kapitel ist gut geworden. :up:

Am besten gefällt mir das Bild, auf dem der ganze Müll aus dem Schuppen vor der Tür steht. :D


Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel.

:hallo:
 
Tadaaaa :lol:
Hier kommt der Kommi!
Habs gestern nicht mehr geschafft, weil ich mal wieder eine Erkältung hatte und ich mich gestern einfach grottig gefühlt habe und ins Bett gekrochen bin :/
Also die Story gefällt mir super *___*
Ebenso wie die Charaktere :D (Hat der Typ eigentlich einen Namen? Am Ende hab ich das wieder überlesen T-T)
Deinen Schreibstil finde ich toll ^^
Erinnert mich irgendwie ein wenig an die Kommentare, die meine Mutter früher immer in die Fotoalben gemacht hat... :lol:
Setzt du mich auf die Benachrichtigungsliste? :rolleyes:

Und falls du das mit dem Direktverlinken noch nicht herausgefunden hast:
Du gehst bei dem Post, den du verlinken willst, oben rechst auf die Zahl. Der Post erscheint dann einzel und du kopierst den Link. Dann gehst du wieder in den Thread zurück, editierst den Beitrag wo der Link rein soll. Schreibst z.B. Kapitel 1. Das makierst du dann und gehst auf so ein Weltkugel-Icon. Da müsste sich dann so ein kleines Fenster öffnen und da fügst du den kopierten Link ein, gehst auf "Ok" und dann müsste "Kapitel1" unterstrichen sein. Im gespeicherten Post ist der Link dann "anklickbar".
So ziemlich blöd erkärt, ich weiß, aber vielleicht hilft es ja ;)
 
Danke Pinkie :)

Finde ich ja witzig, dass dir das Gerümpelbild am besten gefällt :D

*

Vielen Dank für deinen lieben Kommi und die ausfürliche Erklärung, Sophie, die sehr gut zu verstehen ist :)

Ja, er hat auch einen Namen *g* Im nächsten oder spätestens übernächsten Kapitel erfahrt ihr den auch :D

Klar, benachrichtige ich dich auch :)

Gute Besserung und viele Grüße ~ Drea.

PS: ich werd sehen, ob ich am Wochenende das neue Kapitel on stelle und je nach Aufteilung wißt ihr dann auch, wie er heißt ^^
 
Tvive ~ Kapitel 2

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Die Fotografieagentur hatte mir den Auftrag gegeben, geeignete Motive für Mystery- und Horrorgeschichten zu finden, die sich als Cover für Romane, Filme oder Spiele eignen würden.
Da die allgemeine Vorstellung mit diesen Themen fast immer abgelegene, düstere Orte verbindet, verbrachte ich viele Nächte unterwegs, um zu fotografieren.


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Obwohl ich eine rege Fantasie habe und schon so lange in Dustmoor lebe, hatte ich dennoch nie 'Erscheinungen' gesehen. Zuerst fiel es mir nicht auf und ich hielt es für einen Fehler beim Entwickeln der Negative oder einen Defekt der Kamera.


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Doch die Phänomene häuften sich; ich kaufte eine zweite Kamera, dann eine dritte. Die Schemen blieben, sie wurden sogar deutlicher, was für meinen Auftrag vermutlich vorteilhaft, für mich selbst jedoch eher nachteilig war. Ich war weder besonders abergläubig noch besonders schreckhaft, doch das, was sich teils auf den Bildern abzeichnete, beunruhigte mich auf eine schwer zu beschreibende Art und Weise.


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"Wow, die sind ja echt cool!" begrüßte mich Liz, als ich nach Hause kam. Sie hatte die Abzüge meiner Fotos - allerdings nur jene, auf denen ein Schemen zu sehen war, auf meinem Bett sitzend vor sich ausgebreitet und sah sie fasziniert an. Ich lächelte flüchtig, als Erwiderung auf ihre Begrüßung.


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"Liz, hast du schon mal von Privatsphäre gehört?" Ich sah sie streng an, doch sie hörte mir nicht wirklich zu.
"Wieso hast du mir die nicht eher gezeigt?" fuhr sie nun fort, "die sind echt krass, richtig gruselig, aber auf eine subtile Art, ohne effektheischend zu sein." Sie sah auf und unser Blick begegnete sich. "Machst du die mit PC? Verbringst du deshalb so viele Stunden davor?"
Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung, es schien sie wirklich zu fesseln.

"Ich wußte gar nicht, dass dieses Genre auch zu deinen Interessen zählt" erwiderte ich nun, während ich mich in den Sessel fallen ließ.
Liz sah mich noch immer erwartungsvoll an, während ich abwog, ob ich ihr die Wahrheit sagen oder verschweigen sollte.
Wenn ich sie bewußt täuschte, würde sie mir das bestimmt übel nehmen und so wie sie war, würde es nicht lange dauern, bis sie das Manöver durchschaute - spätestens dann, wenn sie von mir wissen wollte, wie man solche 'Effekte' mit dem PC kreierte …

Ich schüttelte den Kopf.

"Nein, das sind keine Computereffekte …." ich nahm ihr das Foto aus der Hand und betrachtete es. Die Abbildung zeigte eine der ersten Erscheinungen, die nicht nur als ein bloßer Schemen zu erahnen war.


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"Zuerst dachte ich, dass die Kamera defekt sei oder bei der Entwicklung etwas schief gelaufen wäre …"
Ich sah auf und stellte fest, dass sie mir aufmerksam zuhörte.
"Ich weiß selbst nicht genau, was das verursacht, aber zumindest der Agent ist begeistert davon. Ich soll noch eine Serie Fotos machen, möglichst ausschließlich mit Schemen dieser Qualität und am Besten an verschiedenen Orten."

Ich hielt inne und dachte an das letzte Telefonat mit dem Agenten; er hatte gesagt, dass ein Tagesfoto dieser Qualität DER Clou schlechthin sein würde und dass so ein Foto es mit Leichtigkeit sogar in die internationale Fotoausschreibung schaffen würde. Außerdem hatte er durchblicken lassen, dass es auf einer Versteigerung einen netten Betrag erzielen würde, zumal, wenn nicht nachgewiesen werden konnte, dass es sich dabei nur um eine Fälschung handelte.
Eine Fälschung galt so lange als Original, bis zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, dass es sich um eine Fälschung handelte.
Ich wünschte wirklich, ich wüßte wie man so etwas fälschte.
Eine Fälschung wäre zwar eine Täuschung, ein Betrug gewesen, aber wenigstens erklärbar. So jedoch beschäftigte mich einerseits die Frage nach der Ursache und andererseits die Frage, wie ich den Auftrag zufriedenstellend abschließen konnte, denn seit einigen Tagen hatte ich keine einzige Erscheinung mehr gesehen, weder selbst, noch durch das Auge der Kamera.


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Während ich meinen eigenen, düsteren Gedanken nachhing, die ich jedoch nicht laut aussprach, hatte Liz noch einmal alle Fotos angesehen und sie nun erneut ausgebreitet, allerdings in einer weniger willkürlichen Art und Weise wie zuvor.


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"Sieh mal", riß sie mich nun aus meinen Gedanken, während sie auf die ausgebreiteten Bilder deutete. Ich folgte ihrer Geste mit dem Blick, wußte jedoch nicht, worauf sie hinaus wollte. Sie sah mir meine Unwissenheit offensichtlich an, denn kurz darauf sagte sie in leicht genervtem Tonfall:

"Die Orte. Ist dir an den Orten nie etwas aufgefallen?"

Ich schüttelte den Kopf und betrachtete die Fotos, die ich so oft angesehen hatte, erneut.


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"Stimmt", erwiderte ich nun. Es schien tatsächlich ein bestimmtes Muster zu geben, zumindest so, wie Liz sie nun sortiert hatte, allerdings konnte das auch nur Zufall sein und einzig daran liegen, welche Fotos sie ausgewählt hatte.


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"Um daraus etwas zu schließen, sind es zu wenig Beispiele", bemerkte ich schließlich, was sie mit einem leicht beleidigten Augenaufschlag quittierte. Ich hob beschwichtigend die Hand. "Liz, laß uns später darüber diskutieren, es war eine lange Nacht und ich bin wirklich müde und will nun schlafen."

Sie sah mich noch einen Moment trotzig an, bevor sie die Fotos einsammelte und dann ordentlich auf den Schreibtisch legte. Ehe sie das Zimmer verließ, drehte sie sich noch einmal um und wünschte mir erholsamen Schlaf.

~ Fortsetzung folgt ...

Ich hoffe, es hat euch gefallen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Kapitel ist so cool. :what:
Aber was hat diese Reihenfolge zu bedeuten?
Ich kann daraus nichts schließen... :confused:
Wird das im nächsten oder in den nächsten Kapiteln erklärt?
Mach schnell, schnell weiter!!!
Ein super Kapitel ist das! :up:

Simso :hallo:
 
Spannend *_______*
Auch wenn ich mit dieser Reiehnfolge auch meine Probleme habe ^^'
Vielleicht ändert sich je nach Ort die Farbe der Gespenster?
Ooooh, du musst schnell weiterschreiben *____*
Erstens will ich wissen, wie der Name vom Typ ist (Ich mach es sonst wie Vamillepudding bei Nihili und geb ihm einfach irgendeinen Namen... "Typ" ist nämlich so unpersönlich T-T) und zweitens will ich wissen, was das mit der Reihenfolge auf sich hat T-T
Und ich hab momentan auch keine Überbrückungslektüre in meinem Regal, weil ich erst auf die Buchmesse warten muss, bis ich neue Bücher bekomme :(
Also: Wenn du nicht willst, dass ich unter Leseentzug leide, bitte so schnell wie möglich ein Kapitel on stellen :glory:
 
Das Kapitel ist richtig spannend! :)

Ich dachte erst, es hat was mit dem Wasser zu tun, aber ich hab dann gesehen, das auf einem Bild, glaube ich, kein Wasser ist.

Hoffentlich erfährt man das im nächsten Kapitel. =)
Und hoffentlich kommt das nächste Kapitel bald online. :)




:hallo:
 
@ Simso

Vielen Dank für das Kompliment :)

@ Sophie

das freut mich,danke :)

im nächsten Kapitel erfährst du seinen Namen, also keine Notwenidgkeit zu improvisieren *g*

Die Idee mit Orten und Farben ist gut :)

und Leseentzug geht ja gaaaar nicht^^ ich versuche, es morgen on zu stellen, der Text ist fertig, allerdings fehlt noch was im Spiel (blödes Haus)


@ Pinkie

Danke für deinen Kommi :)

Deine Idee mit dem Wasser paßt gut und ja, es hat damit zu tun - mehr dazu im nächsten Kapitel.

Viele Grüße, Drea.
 
Hi! Das kapitel ist richtig gut geworden - so spannend :lol: Aber irgendwie kann ich aus dem Muster nichts schließen :lol:
EDIT: Sophie - ich geb ihm doch nicht einfach irgendeinen Namen! Wie kannst du sowas behaupten?????? ich geb den Leuten die namen, die zu ihnen passen...ist ja nicht mein problem, wenn sie falsch heißen :lol:
 
Tvive ~ Kapitel 3

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Ich hatte schon seit mehreren Wochen kein Foto mehr mit einem Schemen aufnehmen können und machte mir inzwischen Gedanken darüber, ob ich den Auftrag wohl zufriedenstellend beenden könnte. Auch Liz' Annahme, dass die Schemen vor allem an bestimmten Orten auftauchten, bestätigte sich nicht; ich war in den letzten Wochen an so vielen Orten gewesen, wo sie - wenn ihre Theorie stimmte - vermehrt sichtbar sein müßten. Doch anstatt auf paranormale Phänomene, traf ich nur auf Nebelwände und streunende Katzen. Eine schlich sich sogar bis auf unsere Veranda und zerfetzte dort die Tageszeitung, die schon in den frühen Morgenstunden ausgetragen worden war.


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Natürlich konnte ich weiterhin 'gewöhnliche' Aufnahmen machen, doch der Agent war so begeistert von den Schemen gewesen, dass er am liebsten ausschließlich solche Fotos haben wollte.


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Als ich eines Tages müde und frustriert nach Hause kam, erwartete mich Liz bereits. Sie schien aufgeregt zu sein und hielt etwas in der Hand.


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"Wurde auch Zeit, dass du kommst" begrüßte sie mich und sprang die Stufen der Veranda hinunter. "Sieh mal, das ist heute Vormittag für dich abgegeben worden."

Ich bedankte mich bei ihr und nahm das Einschreiben entgegen. Liz stand neben mir, begierig darauf zu erfahren, welche Nachricht sich darin befand. Ich öffnete das Kuvert und zog eine mit Goldintarsien bedruckte Karte aus Büttenpapier heraus.


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Der Nachname war nicht deutlich genug geschrieben, um ihn zu erkennen, zu verschnörkelt war die handschriftliche Unterschrift.

Ich klappte die Karte zu und steckte sie zurück in den Umschlag, während ich mich fragte, wieso eine angeblich so engagierte Kunstmäzenin, ausgerechnet mich einladen wollte. Außerdem hatte ich noch nie von ihr gehört, doch das musste nicht unbedingt bedeuten, dass es sie nicht gab.

Liz hatte mich die ganze Zeit schweigend beobachtet, doch nun stieß sie mich an.


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"Hey Sinor, du solltest dich freuen, dass du so eine Einladung bekommen hast! Doch statt dessen stehst du da, als hätte man dir soeben eine todbringende Krankheit mitgeteilt…"
Sie zog einen Schmollmund und strich sich durchs Haar, während sie betont übertrieben aufseufzte. "Mit dir hat man's echt schwer, ich hoffe, du weißt meine Geduld zu schätzen."
Das brachte mich zum Lachen und ich legte ihr die Hand auf die Schulter und schüttelte sie ein wenig.
"Deine Selbstwahrnehmung ist wirklich einzigartig, Liz!"
Sie grinste, während ihre Augen funkelten.
"Klar, schließlich bin ich einzigartig! Oder dachtest du vielleicht, ich bin irgendein Massenprodukt?"
"Aha, dann bist du also Mangelware" neckte ich sie, indem ich den Begriff in einen anderen Kontext stellte und ihm somit eine neue Bedeutung gab.


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"Wann willst du abreisen?" fragte sie mich nun, um unser vorheriges Thema wieder aufzugreifen.

Ich sah sie nachdenklich an. "Ich weiß nicht, schließlich muss ich noch den Auftrag abschließen und du weisst ja, wie es in den letzten Wochen lief …"


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Sie nickte. "Eben und genau deshalb sollten wir die Einladung annehmen!"

Als sie meinen zweifelnden Blick sah, ergänzte sie: "Die Abwechslung tut dir sicher gut, außerdem findest du vielleicht sogar neue Motive, für deine Bildserie …"


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"Liz", unterbrach ich sie, "die Reihe sollte sich für Horrorgeschichten eignen und" ich warf einen Blick auf die Anschrift, "Rideca zeichnet sich nicht gerade durch besonders düster-neblige Orte einer ehemaligen Moorlandschaft aus."

"Ich weiß, aber vielleicht ist es Zeit, den Schauplatz zu wechseln und an anderen Orten nach subtilem Horror zu suchen." Sie sah mich teils trotzig, teils herausfordernd an. "Oder denkst du etwa, in Großstädten gäbe es keine zwielichtigen Gegenden?"


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So bestimmt, wie sie das sagte, überlegte ich einen Moment, wie gut sie diese zwielichtigen Orte - oder Gestalten - wohl kannte, doch ich sprach sie nicht direkt darauf an. Vielleicht hatte sie, was meine Arbeit betraf, sogar recht und ich würde dort neue Inspiration finden, auch wenn ich nicht glaubte, dort auf neue Schemen zu treffen; die Vorstellung, die ich mit einer Großstadt verband, passte dazu einfach nicht.


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~ Fortsetzung folgt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Neues Kapitel *_________*
Heißt der Typ wirklich Sinor? :D
Erst hab ich mich verlesen und dachte, da stände "Senior" :D
Das war jetzt irgendwie so ein Kapitel, wo man nicht viel erfährt :argh:
Und danach sitzt man da und will weiterlesen :( (das war jetzt die versteckte Forderung an dich, schnell weiterzuschreiben :rolleyes::glory:)
 
Danke für den Kommi :)

Eigentlich schon, obwohl er noch einen anderen Namen hat^^

*lach* Senior paßt aber auch gut XD irgendwie, ich glaub das verwendet Liz nun, um ihn zu ärgern:D nun hast du sie auf eine Idee gebracht *g*
 
Tvive ~ Kapitel 4

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Da Liz sehr erpicht darauf schien, so schnell wie möglich die Einladung anzunehmen, gab ich schließlich nach und rief meinen Agenten an, um ihn über mein Vorhaben zu informieren und mich zu erkundigen, ob die angeforderten Bildmotive ausschließlich aus Dustmoor stammen sollten.


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Er schien erfreut, jedoch nicht überrascht darüber, dass ich vorhatte, nach Rideca zu kommen, ganz im Gegenteil. Gegen Ende des Gesprächs schlug er mir vor, in die nächst größere Stadt zu fahren und von dort aus mit seinem Privatjet weiterzufliegen. Natürlich könnte man auch per Zug oder Auto anreisen, doch das würde wesentlich länger dauern.

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"Wozu kompliziert, wenn es auch einfach geht?" hatte er mich gefragt und dann gelacht.
Es war mir unangenehm, im Privatjet einer Person zu reisen, mit der ich bisher nur übers Telefon und per Email in Kontakt gestanden hatte.


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Bedauerlicherweise sah er das Ganze jedoch anders und drängte mich förmlich dazu, sein Angebot anzunehmen. Nachdem ich das Gespräch beendet hatte, wünschte ich, ihm gegenüber nie mein Vorhaben, die Stadt zu besuchen, erwähnt zu haben.


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Als ich Liz vom Vorschlag des Agenten berichtete, leuchteten ihre Augen auf. Sie war vollkommen begeistert von der Aussicht, in einem Privatjet zu reisen, während mir der Gedanke noch immer unangenehm war. Da Liz inzwischen im Buchladen jobbte, mußten wir unsere Abreise um zwei Wochen verschieben, denn erst dann würde die andere Aushilfe aus ihrem Urlaub zurück sein.


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Es blieb nun genug Zeit, um alles in Ruhe zusammen zu packen und zu versuchen, noch einige Motive mit Schemen einzufangen. Doch wie in den Wochen zuvor, gelang es mir kein einziges Mal auch nur ansatzweise, etwas aufs Bild zu bannen, das wie ein Schemen erschien.


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Zwei Wochen später fuhren wir in die nächst gelegene Stadt und suchten dort den Flugplatz auf. Das Personal am Terminal war freundlich und bereits über unsere Ankunft informiert worden. Eine Angestellte in Uniform bat uns lächelnd, ihr zu folgen.


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Die Start- und Landebahnen für Privatjets befanden sich etwas abseits von denen der öffentlichen Fluglinien, und so mussten wir ein ganzes Stück laufen, bis wir den Flieger erreichten.
Die Flughafenangestellte verabschiedete sich von uns und wir betraten über eine kleine Treppe das Innere des Flugzeugs, wo wir von einer Stewardeß begrüßt wurden, die uns zu unseren Sitzen geleitete.


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Die Kabine, in die sie uns führte, glich mehr einem Salon, als dem Inneren eines Flugzeugs. Der Boden war mit Veloursteppich ausgelegt, statt der in herkömmlichen Maschinen verwendeten Sitze, ließ man sich hier in bequemen Ledersesseln nieder. Es gab eine Stereoanlage, einen großen Flatscreen - inklusive einer riesigen, digitalen Filmsammlung, sowie eine Bar.


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Das gesamte Ambiente schien auf längere Flugreisen ausgerichtet zu sein, trotzdem fragte uns die Stewardeß, ob wir einen Wunsch hätten. Ich verneinte, doch Liz ließ sich einen Fruchtcocktail mixen.


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Keine fünf Minuten später teilte uns die sympathische Stimme des Piloten mit, dass wir die Startfreigabe erhalten hatten und unsere Gurte anlegen sollten, da wir in Kürze starten würden.


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Der Flug dauerte etwas mehr als eine Stunde, bei strahlend blauem Himmel und wunderbarer Aussicht. Liz schien es zu genießen, denn als der Pilot die Landung ankündigte, verzog sie einen Moment unwillig die Lippen, bevor sie sich ordnungsgemäß wieder anschnallte.


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Die Landung verlief problemlos und 20 Minuten später standen wir vor der Eingangshalle des Flughafens und sahen uns nach einem Taxi um.


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Die Stewardeß hatte mir, bevor wir ausgestiegen waren, ein geschlossenes Kuvert gegeben, in dem sich neben eines Stadtplans noch eine Adresse und ein Schlüssel befanden, sowie eine handschriftliche Notiz.


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Ich fand es etwas eigenartig, wie sich mein Agent in letzter Zeit verhielt. Nicht nur, dass er uns seinen Privatjet zur Verfügung gestellt hatte, nein, nun überließ er uns auch noch sein Appartement. Ich überflog den Text noch einmal. Vermutlich hatte jemand, der über einen Privatjet verfügte, auch mehrere Wohnungen pro Stadt, um sie Gästen zu überlassen, wenn diese zu Besuch kamen.
Irritierender fand ich die Tatsache, dass er dies alles tat, obwohl nicht er es gewesen war, der uns eingeladen hatte…


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Liz, die bisher schweigend neben mir gestanden hatte, verlor offensichtlich ihre Geduld, denn sie riß mir den Umschlag aus der Hand und ging geradewegs aufs nächste, freie Taxi zu, das soeben vor der Halle angehalten hatte. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Als ich neben ihr auf der Rückbank platz nahm, hatte sie dem Fahrer bereits die Anschrift genannt und kaum, dass ich die Tür geschlossen hatte, fuhr der Fahrer auch schon los.


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~ Fortsetzung folgt ...

Freue mich wie immer über eure Kommentare :read:
 
Zuletzt bearbeitet:
Neues Kapitel :lalala:

Also wie immer sehr schön geschrieben und die Bilder sind auch toll *___*
Joa, zum Inhalt kann man ja nicht so viel sagen... ist ja irgendwie mehr so eine Art Überbrückungskapitel :D

Also, bin gespannt auf das nächste Kapitel und ganz viele liebe Grüße :hallo:
 
Argh ich hab beim letzten Kapitel ja gar keinen Kommentar geschrieben O_o
also zum 3. Kapitel: gefällt mir sehr gut :)
4. Kapitel: auch sehr schön *annerkennend nick* jooa und mehr kann man ja nicht sagen :lol: (die ersten paar Bilder sind ein bisschen langweilig, immer dasselbe motiv...)
 
@ Sophie

Danke, freut mich, dass es dir gefällt :)

Die Texte für die nächsten beiden Kapitel sind schon fertig, fehlen 'nur' noch die Bilder.

@ Vicky

Danke für deinen Kommi :)

Ja, ich konnte mich nicht entscheiden, welches ich nehm und da er ja ne Weile telefoniert, hab ich dann einfach mehrere genommen - auch wegen der Mimik :lol:
 
Ähäm. *schäm*
Ja, ich hab zum letzten Kapitel geschrieben, ABER ich habe es gelesen
Ich hatte nicht so viel Zeit....
Beide Kapitel gefallen mir gut.
Bilder finde ich schön. :)

LG
 
Danke für deinen Kommi, freut mich, dass sie dir gefallen :)

Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, jetzt gehts weiter:
 
Tvive ~ Kapitel 5

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Die Skyline der Stadt bei Nacht musste atemberaubend aussehen, ließ sich im hellen Tageslicht jedoch nur erahnen.
Liz schien wohl ähnlich zu denken, denn sie sah mich an und sagte:
"Dir ist doch wohl hoffentlich klar, daß ich mir ein wenig die Lichter ansehen will, wenn wir schon mal hier sind."
Ich nickte. Schon vorher hatte sie beinahe davon geschwärmt, endlich in die Stadt zu fahren. Ich erinnerte mich an ihre Antworten, bezüglich ihrer Lebensträume. Schauspielerin … nun, eine Großstadt eignete sich für diesen Berufswunsch wahrlich besser als ein abgelegener Ort wie Dustmoor.


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Wir hatten Glück und kamen recht zügig voran. An manchen Tagen brauchte man mit dem Auto durch die Staus so lange, dass man oftmals zu Fuß schneller den Zielort erreichte, wie uns der Taxifahrer ungefragt mitteilte.
Nachdem ich den Taxifahrer bezahlt hatte, stieg ich ebenfalls aus dem Wagen und folgte Liz, die bereits im Foyer des Hauses verschwunden war. Das Haus verfügte über mehrere Appartements in verschiedenen Größen, sowie einen hauseigenen Sicherheits- und Conciergedienst.
Liz stand bereits am Tresen und unterhielt sich mit dem Concierge. Als ich mich zu den beiden gesellte, hatte dieser grade die Überprüfung des Schlüssels und der handschriftlichen Notiz abgeschlossen. Er lächelte Liz' zu und sah dann zu mir.


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"Herr Destan, nehme ich an", begrüßte er mich in professionell-höflichem Tonfall. "Willkommen in Rideca, ich hoffe, Sie werden einen angenehmen Aufenthalt genießen."
Ich lächelte verhalten und bedankte mich, während ich die Unterlagen, sowie den Schlüssel, wieder an mich nahm.
"Der Fahrstuhl zu Ihrem Appartement ist dort, Sire. Etage 20/E6." Der Concierge deutete zum Fahrstuhl auf der rechten Seite des Foyers.
"Danke sehr", ich nickte ihm kurz zu und folgte dann Liz. Unser Gepäck war anscheinend schon von einem Pagen hinaufgebracht worden. Dafür, dass es sich eigentlich um ein Appartementhaus handelte, fühlte ich mich schon jetzt eher wie in einem Nobelhotel, inklusive aller Schikanen.


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"Ob es wohl auch einen Whirlpool gibt?" fragte mich Liz hoffnungsvoll, während wir im Fahrstuhl nach oben fuhren.
"Ich habe keine Ahnung, aber wundern würde es mich ehrlich gesagt nicht mehr…"

Während ich meinen Gedanken nachhing, erkundete Liz die Wohnung.
Offensichtlich hatte mein Agent die Reise und Ankunft bis ins kleinste Detail vorbereitet. Langsam beschlich mich der Verdacht, dass womöglich er selbst die angebliche Kunstliebhaberin war und mich - aus welchen Gründen auch immer - nicht selbst in die Stadt hatte einladen wollen, sondern statt dessen diese ominöse Frau erfunden hatte. Nun gut, das würde sich bald heraus stellen, spätestens dann, wenn sie nicht beim bereits vereinbarten Abendessen erschien …

Die Suite verfügte über zwei geräumige Schlafzimmer mit Panoramafenstern und Blick über die Stadt, einen großzügig geschnittenen Wohnbereich, sowie drei Bädern und einer Küche, die an den Wohnbereich angrenzte. Zu Liz' Enttäuschung gab es jedoch keinen wohnungseigenen Whirlpool.
Ich lachte, als ich ihren enttäuschten Gesichtsausdruck sah, mit dem sie mir mitteilte, dass sie weit und breit keinen Whirlpool hatte finden können, sondern nur eine Eckbadewanne.


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"Sieh' mal hier" ich legte ihr einige Flyer auf den Wohnzimmertisch. "Das Gebäude verfügt über einen eigenen Fitneß- & Wellnessbereich, bestimmt gibt’s da auch einen hauseigenen Whirlpool."
Sie griff nach einem Fyler und blätterte darin.
"Ein eigener auf der Dachterrasse wäre trotzdem cooler gewesen", meinte sie schließlich verdrießlich, während ich nur den Kopf schüttelte.
"Niemand kann immer alles haben, und selbst ein goldener Kelch wird entweder einen Kratzer haben, oder aber die Juwelen vermissen, die den silbernen Kelch schmücken."
Sie hob den Kopf und sah mich einen Augenblick halb trotzig, halb aufmerksam an, als wolle sie etwas erwidern, unterließ es dann jedoch und stand statt dessen auf.

"Wenn wir noch vor dem Abendessen die Stadt erkunden wollen, sollten wir langsam los…", bemerkte sie.
Ich warf einen Blick auf die Uhr und schüttelte dann den Kopf.
"Du kannst dir gerne die Stadt ansehen, ich werde mich ein wenig ausruhen und dann auf das Treffen vorbereiten."
Liz machte eine vage Geste.
"Okay, dann bis später und viel Spaß mit deiner Verehrerin", sagte sie grinsend, bevor sie zur Wohnungstür lief, die kurz darauf mit einem nicht unbedingt leisen Knall ins Schloß fiel.

Ich atmete tief durch. Alleine. Ich konnte mich gar nicht mehr dran erinnern, wann ich zuletzt allein gewesen war. Seit Liz sich bei mir einquartiert hatte, war sie meist zuhause gewesen, wenn ich nach Hause gekommen war und wenn sie unterwegs war, hatte ich meistens geschlafen, da ich des Nachts gearbeitet hatte.

Ich stand auf und genoß die Stille; vermutlich verfügte das Gebäude über eine gute Schalldämmung, denn obwohl die Straße nicht weit entfernt war, hörte man in der Wohnung davon nichts.
Ich ging zum Fenster und betrachtete die Aussicht, bevor ich ins Badezimmer ging, um zu duschen und mich danach gedanklich auf das Abendessen vorzubereiten.


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Die Lounge, in der das Abendessen stattfinden sollte, war eben so exklusiv wie der Privatjet und auch das Appartementhaus. Offenbar lag meinen Gönnern viel daran zu zeigen, was sie besaßen und vor allem, wieviel. Menschen, die sich zu viel auf ihre materiellen Besitztümer einbildeten, waren mir stets suspekt gewesen und ich hoffte, dass der Abend nicht in einer Katastrophe enden würde.


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Natürlich kam man nur in die Lounge, wenn man namentlich bekannt war. Dank meiner zukünftigen Mäzenen stand ich selbstverständlich auf der zugelassenen Gästeliste und wurde sogleich, nachdem sie meinen Namen auf der Liste gefunden hatten, von einem nobel gekleideten Angestellten zum entsprechenden Tisch geführt.


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Aus Angst, unabsichtlich zu spät zu kommen, war ich extra etwas früher los gegangen, doch zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass meine Gastgeberin noch eher losgefahren sein musste als ich, denn als ich nun an den Tisch trat, saß dort bereits ein anderer Gast.
Sie lächelte, als sie mich erblickte und stand auf, um mir die Hand zu reichen.

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"Es freut mich, dass Sie meine Einladung akzeptiert haben, Monsieur Destan", begrüßte sie mich.
"Die Freude ist ganz meinerseits" erwiderte ich automatisch, während ich ihre Hand ergriff.
"Nachdem wir nun die formelle Begrüßung hinter uns haben, wie wäre es, wenn wir zum angenehmeren Teil des Abends übergehen - der Kunst."
Sie lächelte mir zu und setzte sich dann wieder hin, während ich ihr gegenüber platz nahm.
Ich hatte kein klares Bild vor Augen gehabt, als ich ihren Brief bekommen hatte, doch so hatte ich sie mir nicht im Entferntesten vorgestellt. Sie war eine attraktive Frau mittleren Alters, die das Charisma und die Selbstsicherheit eines reifen und erfolgreichen Menschen ausstrahlte, der mit sich und seinem Leben zufrieden war.
Am meisten irritierte mich ihr Alter, ich weiss nicht weshalb, aber irgendwie hatte ich immer angenommen, dass sie mindestens in den 60ern wäre, wenn nicht schon in den 70ern. Dass sie vermutlich maximal in den 40ern war, verunsicherte mich wesentlich mehr, als es ihr Reichtum gekonnt hätte.
"Möchten Sie schon etwas zu trinken bestellen?" unterbrach sie meine Gedanken, während sie abwechselnd die Getränkekarte studierte und fragend zu mir sah.
Ich schlug die Karte ebenfalls auf. Als Zeichen der Exklusivität des Etablissements und seiner Gäste verzichtete man gänzlich auf Preisangaben. Vermutlich spielten die Preise für die Gäste keine Rolle. Wer weiß, am Ende haben hier alle eine Getränke-Pauschale im Vorab gebucht, dachte ich im Stillen und war froh, dass niemand meine Gedanken lesen konnte.

"Ich hätte gern den Kiwisaft mit Apfelschorle" beantwortete ich schließlich ihre Frage.
Sie nickte und gab der Oberin ein Zeichen, die daraufhin unsere Bestellung auf- und die Karten mitnahm.

Bevor wir ein Gespräch beginnen konnten, bekam sie einen Anruf und entschuldigte sich, während sie aufstand und den Tisch verließ. Offenbar waren Telefonate innerhalb des Speisesaals nicht erlaubt, eine interessante Regel, wenn man bedachte, wer es sich leisten konnte, hier zu speisen.


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Einige Minuten später kehrte sie entschuldigend lächelnd an den Tisch zurück.
"Ich hoffe, Sie sehen mir meine Unhöflichkeit nach. Das war Alain, er steht im Stau und weiß nicht, wann er eintreffen wird." Sie unterdrückte ein Aufseufzen. "Ich hatte ihn gebeten, rechtzeitig loszufahren oder die U-Bahn zu nehmen, aber natürlich hat er wieder einmal nicht auf mich gehört." Sie fixierte mich einen Moment mit ihren außergewöhnlich gefärbten Augen, bevor sie fortfuhr: "Wie dem auch sei, er bat mich, dass wir unser Essen bereits bestellen und nicht auf seine Ankunft warten."
Ich nickte, da mir keine intelligent wirkende Antwort einfiel.
Mit Alain hatte sie vermutlich Alain Chaim, meinen Agenten gemeint. Langsam ergab alles Sinn. Wie es schien, standen die beiden in engem Kontakt zueinander und hatten deshalb meine Einladung, ebenso wie meinen Aufenthalt hier gemeinsam geplant. Da ich inzwischen wirklich hungrig war, nahm ich ihre Einladung an und aß mit ihr zu Abend. Das Angebot war vielfältig, doch da ich noch immer etwas nervös war und durch die Anreise nur Snacks zu mir genommen hatte, bestellte ich auch jetzt etwas Leichtes, um meinen Magen zu schonen.


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***

~ Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Stoty ist echt fesselnd. :D
(Kannst du mich bitte auch benachrichtigen, wenn es weiter geht? :) )
 
Das Kapitel mag ich von allen bisher am liebsten :3
Keine Ahnung wieso :lol:
Und wieso kannst du Männer erstellen und ich nicht? :(
Unfair :(
Na ja, das Kapitel ist wirklich toll, mir sind ein paar kleine Rechtschreibfehler aufgefallen (Ich hab bei dir immer irgendwie ein Blick auf die "ss" und "ß" ;)), aber ansonsten :up:

Freu mich auf die Fortsetzung ;)
 
Klar, mache ich gerne, puspla6 :) Freut mich, dass sie dir gefällt :)

@ animefan

interessant, dass dir das Kapitel am besten gefällt bisher :)

kA :lol: ich erstell sowieso lieber m Chars :D schöne w Sims sind schwerer zu erstellen, find ich ...

wenn du ss/ß als Fehler siehst, stimmt es - ich verwende die alte Rechtschreibung - hasse die neue :D
 
So, jetzt hab ich auch mal gemerkt, dass du eine Story hier schreibst.
Die ersten Folgen gefallen mir echt gut! Obwohl eigentlich nichts wirklich Bedrohliches passiert ist die Atmosphäre durch Schreibstil und Bilder düster und irgendwie gruselig. Hat jedenfalls auf mich so gewirkt.
Deine Sims gefallen mir auch äußerst gut! Sowohl die Frauen als auch die Männer!
Und naja, mit der neuen Rechtschreibung hab ich es auch nicht so.
 
Das Kapitel ist echt schön geworden :D
Aber ich persönlich finde Frauen (ja, auch schöne) sind viel einfacher zu erstellen als Männer! Die Männer sehen bei mir immer so krüppel aus :lol:
 
Euch allen ein gutes Jahr 2012!

@ SecondJumper

Danke für deinen Kommi, freut mich, dass es dir so gut gefällt und es mir gelungen ist, dass die Atmosphäre rüberkommt :)

Danke Vicky :) Vll musst du noch üben, bei den M Sims :lol:
Wußtest du eigentlich, dass du in BP verewigt bist? es gibt da einen "Vickys Park" :lol:
 
Tvive ~ Kapitel 6

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Der Stau, in den Alain geraten war, entpuppte sich als Straßensperrung aufgrund eines Verkehrsunfalls. Infolge dessen würde er wesentlich länger festsitzen, als wenn es nur der übliche Berufsverkehr gewesen wäre.
Adaine hatte mir deshalb vorgeschlagen, sie am Wochenende zum Brunch zu besuchen, um alles weitere zu besprechen. Als sie meinen zögernden Gesichtsausdruck sah, meinte sie, ein Ortswechsel eigne sich doch sicherlich gut als Inspirationsquelle für neue Motive und ich solle die Zeit einfach dafür verwenden, die Stadt zu erkunden.
Ähnlich wie Liz erwähnte sie auch etwas von düsteren Gegenden, die sich möglicherweise sogar für meine aktuelle Motivreihe eignen könnten. Offenbar hatte Alain ihr nicht nur meine Fotografien gezeigt, sondern ihr auch von meinem aktuellen Projekt erzählt.
Schließlich willigte ich ein und versprach, sie am Wochenende zu besuchen.

Während ich in den nächsten Tagen versuchte, neue, interessante Motive zu finden, verbrachte Liz ihre Zeit mit Shoppen oder Streifzügen durch die Clubs der Stadt. Wir sprachen nicht sehr viel miteinander, denn entweder war einer von uns beiden unterwegs oder schlief. Es war eigenartig, wie unvermittelt der Stadtaufenthalt unseren gewohnten Rhythmus durcheinander gebracht hatte. Einerseits genoß ich es, wieder meinen eigenen Gedanken nachhängen zu können, ohne, daß Liz mich aus ihnen riß, andererseits fehlte mir unser Alltag, den wir in Dustmoor gehabt hatten. Zusammen kochen, essen, reden…

Eines Abends zeigte mir Liz ihre neuen Klamotten. Ihr Stil war nach wie vor sehr eigenwillig, paßte jedoch auch irgendwie zu ihr.
Ich hatte sie gefragt, ob sie mit zum Brunch kommen wollte, doch sie hatte mit der Begründung abgelehnt, daß sie:
1. keine Lust hatte am Samstag so früh aufzustehen, wenn sie Freitagnacht unterwegs sein wollte und 2. ein Geschäftstermin wohl doch eher etwas war, was ich alleine wahrnehmen sollte.

Ich hatte wohl etwas enttäuscht ausgesehen, denn sie schlug mir statt dessen vor, sie auf einem ihrer nächtlichen Ausflüge zu begleiten.

"Allerdings nur, wenn du dir vorher etwas passenderes zum Anziehen kaufst", fügte sie als Bedingung hinzu.
Am nächsten Tag schleifte Liz mich durch unzählige Läden, immer auf der Suche nach einem Outfit, daß sie als partytauglich empfand.


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Bedauerlicherweise kollidierte ihr Geschmack jedoch mit meinem Stil, so daß ich nach dem zigsten Versuch, etwas zu finden, was uns beiden gefiel, genervt aufgeben wollte. Doch gerade in dem Moment, als ich Liz mitteilen wollte, daß wir uns vermutlich nie einig werden würden, entdeckte sie das leuchtende Schild eines weiteren Bekleidungsgeschäftes.
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"Komm, noch das eine, vielleicht finden wir nun endlich etwas, das uns beiden gefällt", meinte sie zu mir, bevor sie mich mit sich in Richtung der Ladentür zog.

Erstaunlicherweise fand ich tatsächlich etwas, das akzeptabel war und auch Liz schien mit dieser Auswahl einverstanden zu sein.

Zwanzig Minuten später gönnten wir uns in einem der Restaurants des Einkaufszentrums einen Imbiß, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Apartmenthaus machten.

Den nächsten Tag verbrachte ich im Museum und lesend auf der Terrasse eines Straßencafés, bevor ich am Abend zusammen mit Liz in einen Club ging.


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Der Club war auch unter der Woche gut besucht und wir feierten bis in die frühen Morgenstunden. Als ich endlich wieder in der Suite angekommen war, schaffte ich es gerade noch, mich umzuziehen, bevor ich todmüde ins Bett fiel und bis zum Spätnachmittag durchschlief.


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Am folgenden Tag entdeckte ich in der Bibliothek ein altes Buch, das sich mit der Geschichte der Stadt befaßte. Interessanterweise existierten bis heute - wenn auch nur noch an wenigen Stellen - alte Gebäude und Plätze, die nahezu unverändert von modernen Bauvorhaben geblieben waren. Der Friedhof am Westufer des Flusses war so ein Ort. Ich beschloß spontan, ihm einen Besuch abzustatten, gespannt darauf zu sehen, welche Ausstrahlung er haben würde. Vielleicht konnte ich dort einige gute Aufnahmen machen, die sich für meinen Auftrag eigneten.


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Überraschenderweise verfügte der Friedhof über wesentlich weniger Bäume und Statuen, als ich angenommen hatte. Er war mittelgroß und ein wenig hügelig, verfügte über eine kleine Kapelle und nur eine einzige Statue. Die Gräber waren schlicht und sehr einheitlich gestaltet.
Ich war enttäuscht. Dieser Ort erfüllte meine Erwartungen nicht im Geringsten.


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Während ich mich auf einer steinernen Bank niederließ und meinen Blick über die Umgebung schweifen ließ, erinnerte ich mich an etwas und schlug im Reiseführer über die Stadt nach, den ich kürzlich erworben hatte. Dort wurde ein Aussichtsturm erwähnt, von dem man eine fantastische Sicht auf die Skyline der Stadt haben sollte. Ich verließ den Friedhof, um den Aussichtsturm zu besichtigen.


Als ich eine halbe Stunde später auf der Aussichtsplattform stand und den Blick gen Stadt wandte, war ich zufrieden. Der Fußmarsch hatte sich gelohnt und der Ausblick war fantastisch. Beziehungsweise, wäre der Anblick fantastisch gewesen, wenn ich eine freie Sicht gehabt hätte. Merkwürdigerweise war die Stadt jedoch in grauen Dunst getaucht, der sie irgendwie unwirklich erscheinen ließ. Ich war überrascht, wie sehr mich Rideca in diesem Moment an Dustmoor erinnerte.


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Bedauerlicherweise hatte ich nur meine handliche Digitalcamera mitgenommen, doch besser sie, als gar keine Möglichkeit zu haben, um die Szene als Bild festhalten zu können.

Am Wochenende besuchte ich wie vereinbart Adaine und Alain. Es war ein strahlender Tag und wir aßen gemeinsam auf der Terrasse, von der aus man einen wunderbaren Blick über den Fluß und die Stadt hatte.


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In weiser Voraussicht hatte ich einige der Bilder, die ich in Rideca gemacht hatte, bereits entwickelt und mitgenommen und als mich Alain nun fragte, zog ich die Mappe hervor und zeigte sie ihm. Nachdem er sich alle Motive angesehen hatte, nickte er zustimmend und reichte die Bilder dann an Adaine weiter.

"Ich denke, ich kann Ihnen einen weiteren Auftrag geben", sagte er schließlich, wobei er mich aufmerksam ansah.


***

~ Fortsetzung folgt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Folge hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich mag deinen Schreibstil sehr und überlege schon die ganze Zeit, an wen der mich erinnert. Er ist ein bisschen altmodisch (aber nicht negativ gemeint!) und bringt irgendwie das Gefühl rüber, dass dein Hauptdarsteller eine Art Old Style Gentleman Detektiv ist, so ähnlich wie Sherlock Holmes etwa.
Also daran erinnert mich der ganze Stil der Story und das gefällt mir!
 
Neues Kapitel :lalala:
Also wieder toll zu lesen und die Bilder sind auch schön *___*
War jetzt nicht das spannenste Kapitel, aber dennoch interessant.
Auf jeden Fall will ich jetzt weiterlesen... aber da ist ein Punkt o.o
Und danach geht es nicht weiter *seufz*
Na ja, ich bin sicher, dass sich das Warten auf das nächste Kapitel lohnen wird :D
 
SecondJumper, vielen Dank für das Kompliment :)
Wenn dir noch einfällt, an wen dich der Stil erinnert, kannst du es mir ja schreiben.

Danke, Sophie :)
Habe mich diesmal bemüht, es etwas schneller hoch zu laden :D
 
Tvive ~ Kapitel 7

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Der neue Auftrag hatte das Thema "Leben in der Stadt" und sollte sich mit sämtlichen Aspekten städtischer Lebensweisen auseinander setzen. Aus diesem Grund sollten die Bildmotive nicht nur aus Orten, Plätzen und Gebäuden bestehen, sondern auch aus Lebewesen.
Als Liz erfuhr, dass mich mein neuer Auftrag länger in Rideca halten würde, als ursprünglich geplant, war sie zufrieden und bemerkte, wie gut es Fortuna doch mit uns meinte. Das Schicksal waren in unserem Fall Alain und Adaine. Ich wußte zwar nicht, wer von den beiden sich diesen Auftrag ausgedacht hatte, war mir jedoch sicher, dass einer der beiden - wenn nicht gar beide - dahinter steckten.


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In gewisser Weise arbeitete ich nun an zwei Projekten parallel; eignete sich ein Motiv für die eine Reihe nicht, so paßte es womöglich zur anderen, wodurch mir zeitlich kein Mehraufwand entstand, wohl aber mit den Kameras. In diesem Punkt war ich eigen, denn ich wollte nicht denselben Film für verschiedene Motivreihen nehmen und so mußte ich nun stets zwei Kameras mit mir herumtragen. Als Liz das zufällig mitbekam, amüsierte sie sich köstlich darüber und empfahl mir, anstelle des Kameraschleppens, doch lieber einen Besuch im Fitneßcenter. Das war wohl ihre Art, mich auf die - ihrer Ansicht nach - abstruse Verhaltensweise aufmerksam zu machen.

Bei einem meiner Streifzüge durch die Stadt, traf ich zufällig auf Liz, die sich in einer Grünanlage aufhielt, zusammen mit zwei anderen Frauen, die sie mir als Ava und Blythe vorstellte.


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Wie sich herausstellte, waren die beiden ebenfalls erst kürzlich aus beruflichen Gründen nach Rideca gekommen. Blythe wollte hier Gesangsunterricht nehmen, während Ava sich nach eigenen Angaben noch nicht endgültig entschieden hatte, was Blythe nur mit einem "Sie kann's sich ja leisten", kommentierte. Woraufhin Ava die Augen verdrehte und konterte: "Zumindest hat es dich bislang nicht gestört, dass ich immer die Mietkosten übernehme…"
Liz, die wohl meine Gedanken ahnte, mischte sich nun ein, indem sie, um eine heftigere Auseinandersetzung zu verhindern, vorschlug:
"Wie wär's, wenn wir alle zusammen was unternehmen, wo du dich ausnahmsweise mal von deinen Geliebten losgesagt hast…." Beim letzten Satzteil hatte sie mir einen provokanten Blick zugeworfen. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass ich, entgegen meiner sonstigen Angewohnheit, dieses Mal ohne meine Kameratasche unterwegs war, auch wenn ich, wie stets, zumindest eine kleine Digitalkamera dabei hatte. Diese verbarg sich jedoch unauffällig in meiner Jackentasche.
"Geliebte, soso", wiederholte Ava nun, während sie mich kritisch musterte, als wäre ich eine zur Versteigerung feilgebotene Ware.
Ich überlegte grade, ob und was ich darauf entgegnen sollte, als Liz anfing zu lachen und sich bei mir einhakte.
"Er hat einen ewigen Eid der Treue auf die Kunst der Fotografie geschworen und eigentlich geht er ohne seine beiden Spiegelreflexkameras nie nach draußen." Sie sah Ava einen Moment lang eindringlich an, "also versuch es am besten gar nicht erst, Ava."


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Noch ehe Ava etwas erwidern konnte, zog Liz mich mit sich Richtung U-Bahnstation. Offensichtlich hatte sie schon ein Ziel für unseren Ausflug ausgesucht, ohne uns nach unserer Meinung gefragt zu haben. Typisch Liz.


Ich war mir nicht sicher, ob ich meine Zeit wirklich als Hahn im Korb verbringen wollte, doch als wir schließlich unseren Bestimmungsort erreichten, besserte sich meine Laune. Liz hatte uns in ein nettes Lokal mit kleiner Bühne und einigen Gesellschaftsspielen geführt. Abgesehen von Darts konnte man hier auch Tischfußball oder Shuffleboard spielen.


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Zuerst spielten wir einzeln gegeneinander Darts, später dann als Zweiergruppe Tischfußball. Zu Liz Freude und Avas Ärger gewannen wir zweimal hintereinander, was vermutlich auch daran lag, dass Blythe nicht richtig dabei war und sich eher für die Musiker interessierte, die inzwischen für die Livemusik sorgten.


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Schließlich schlug Ava eine Revanche beim Shuffleboard vor und ich stimmte zu. Sie schien sich sicher zu sein, dass sie dort bessere Chancen auf den Sieg hatte, was nicht zuletzt daran lag, dass sie diesmal nicht als Gruppe, sondern einzeln spielen wollte.


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Das Spiel begann und zuerst verlief es relativ ausgewogen.


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Liz und Blythe beteiligten sich nicht wirklich am Spiel, sondern verfolgten lieber das Duell zwischen Ava und mir.


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Nach einiger Zeit wendete sich jedoch das Blatt zu Avas Gunsten und sie gewann. Bedauerlicherweise hatte ich mich zu einer Wette verleiten lassen, so dass sie nun einen Wetteinsatz einfordern konnte. Nach ihren Wünschen. Ich hätte etwas vorsichtiger sein sollen, bevor ich sozusagen einem Blanko-Wetteinsatz zustimmte, fluchte ich gedanklich, während Ava jubelte und Liz mir einen amüsierten Blick zuwarf.


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Ava wollte sich ihren Wetterlös erst noch in Ruhe überlegen und so ließ ich mich schließlich an der Bar nieder, um etwas zum Essen zu bestellen, während meine Begleiterinnen sich zur kleinen Bühne begaben. Die Musik war nicht schlecht, allerdings nichts, zu dem man hätte tanzen können.
Nach einer Weile warf ich einen Blick auf die Uhr und entschied, dass ich noch einige Nachtaufnahmen machen wollte. Ich gab Liz Bescheid, die in diesem Moment an den Tresen gekommen war, um sich etwas zu trinken zu holen und sagte ihr, dass ich nun gehen wollte. Sie nickte zustimmend und wünschte mir viel Erfolg bei meiner Motivsuche.


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Inzwischen hatte ich etliche Aufnahmen in Rideca gemacht, ohne das irgend etwas Besonderes passiert war. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als ich einige Aufnahmen in einem Hotel machte. Diesmal waren es nicht nur Schemen oder fadenscheinige Erscheinungen, nein, diesmal waren Personen darauf zu erkennen - und zwar nicht nur dann, wenn man über eine übermäßig starke Fantasie verfügte.
Auf einer der Aufnahmen war auch eine Person zu sehen, die abwehrend die Hände erhoben hatte, wie zum Schutz. Ich war mir sicher, dass sich, als ich die Aufnahme gemacht hatte, niemand außer mir im Flur befunden hatte…


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Ich zögerte, was ich mit den Bildern tun sollte. Sie Alain zeigen? Sie einfach zerstören und somit verschwinden lassen?
Das Ganze wurde immer mysteriöser, unheimlicher.
Wenn sogar in einer Großstadt derartige Phänomene auftraten, was steckte dann tatsächlich dahinter?


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Während ich hinaus auf die Lichter der Stadt blickte und meinen Gedanken nachhing, erinnerte ich mich mit einem Mal wieder an das, was sowohl Liz als auch Adaine gesagt hatten … über düstere Orte und dunkle Winkel in der Stadt.


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Doch wie paßte das zu einem relativ modernen Hotelgebäude? Es hieß immer, solcherlei Phänomene würden primär an solchen Orten erscheinen, wo in der Vergangenheit bestimmte Dinge passiert waren. Ich seufzte und ließ mich in einen bequemen Sessel sinken. Meine Gedankengänge brachten mich nicht weiter; besser wäre es wohl, morgen ins Stadtarchiv zu gehen, um zu recherchieren und herauszufinden, ob und was sich früher an dem Platz befunden hatte, wo heute das Hotel stand.

***

~ Fortsetzung folgt...

***

Dieses Mal war es wirklich witzig, da die Sims von selbst sich genau so verhalten haben, wie ich es vorher geschrieben hatte, inkl. verlieren/gewinnen und drüber aufregen :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Cooles Kapitel :up::up::up:
Lustig und interessant :lol:
Und wieder Lichter *__________*
Und mehr fällt mir nicht mehr ein XD Zu müde XD
Ich fand das Kapitel einfach wieder super toll und naja... ich freu mich auf das nächste :lol:
 

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