Onlinesucht

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Quelle: Berliner Zeitung


"Droge Internet
Surfen, spielen, chatten: In Berlin verbringen 10 000 Menschen ihre Freizeit nur noch vor dem Computer
Ich bin 16, habe kaum Freunde, komme gegen 16 Uhr aus der Schule nach Hause, esse und schlafe ein wenig, ab 18 Uhr sitze ich dann bis zwei oder drei Uhr nachts am PC, ich lebe völlig abgekapselt, ich bleibe dieses Jahr wahrscheinlich sitzen, ich halte nicht viel von Familie und so, außer am Computer sitzen und schlafen, tue ich nichts."

Das Geständnis eines Internet-Süchtigen. Der 16-Jährige ist noch gut dran, denn er weiß, dass er ein Suchtproblem hat. Menschen wie ihm kann geholfen werden, wenn sie ärztlichen Rat suchen. Vor vier Jahren, 1999, grübelten Berliner Wissenschaftler noch darüber nach, ob es überhaupt ein Suchtproblem gibt. Heute gehen sie davon aus, dass etwa drei Prozent aller Internet-Nutzer krankhaft internetsüchtig sind - allein in Berlin schätzungsweise 10 000 Menschen. Sie sind zwischen 13 und 50 Jahre alt und sitzen jeden Tag acht, zehn Stunden lang vor dem Computer, spielen Rollenspiele, suchen nach Sex-Seiten, verfolgen Börsendaten oder offenbaren beim Chatten Fremden ihre intimsten Wünsche und Gedanken. Dann kann es auch mal vorkommen, dass die Telefonrechnung auf 2 000 Euro im Monat steigt.

Psychiater Werner Platz spricht von einer Flucht vor den Problemen des Alltags und einem Kontrollverlust. In seiner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Vivantes-Humboldt-Klinikum melden sich im Schnitt jede Woche zwei Patienten mit Problemen einer Online-Sucht. Es sind viele Gymnasiasten dabei, Juristen oder Informatiker auch. Die meisten aber sind um die 18 Jahre alt, männlich, schulisch gut, sie kämen auf Drängen der Eltern, sagt Platz. Tobias (Name geändert) zum Beispiel. Er verbringt sieben oder acht Stunden am Tag vor dem Computer, hat kaum noch Freunde, kapselt sich ab. Seine Lehrer klagen darüber, dass er im Unterricht unkonzentriert ist, das Abitur musste er um ein Jahr verschieben. Jetzt macht er eine Therapie wie 20 Prozent jener Patienten, die in die Klinik kommen. Im Gespräch mit den Psychologen stellte sich dann heraus, was der Grund für den Online-Drang ist. Seine Mutter hat einen Mann kennen gelernt und ging öfter als früher aus, Tobias fühlte sich ausgegrenzt und allein.

Online-Sucht ist nicht mit Abstinenz zu bekämpfen wie Alkoholsucht, es geht darum, nach einer gewissen Zeit den Computer ausschalten zu können. Die Chancen auf Heilung nennt Platz günstig. In weniger kritischen Fällen reicht schon aus, wenn Eltern darauf achten, dass ihre Kinder mal wieder zum Sport oder ins Kino gehen.

Aber was passiert, wenn Jugendliche Rat und Hilfe ablehnen? "Ich habe mit meinem Sohn schon sehr oft über seine Zeit am Computer gesprochen und versucht ihm klar zu machen, dass er vom Leben draußen nichts mitbekommt", erzählt die Mutter eines 17-Jährigen. "Aber es nützte nicht viel. Jede freie Minute sitzt er wieder vor dem Bildschirm, selbst sein Essen nimmt er mit in sein Zimmer." Müttern wie ihr kann Platz nur eines raten: Nichts rigoros verbieten, dafür immer wieder das Gespräch suchen. "

Siehe auch: www.onlinesucht.de
 
Brisantes Thema. Könnte man bei einigen hier (bei mir z.B. :D) auch vermuten. Aber ich kann gut zwischen dem Internet und der realen Welt differenzieren. Und Internetfreundschaften sind mir genauso wichtig wie die aus dem realen Leben, weil sie sich irgendwann zu eben solchen entwickeln können.
 
Internet gehört schon fast bei mir zum Alltag aber ich könnte auch ein Paar Tage(oder auch Wochen) ohne Internet leben
 
jo find ich auch,das internet zum alltag gehört,sitze selbst,von 14-22 uhr vorm PC,oder besser gesagt ist der PC immer im internet,sonst geh ich ma raus mit freunde,aber wenns so regnet , kanns schon vorkommen das ich bis zu 8Stunden am Tag vorm PC,Fernseher sitze ....lol
 
Original geschrieben von Simgamer
und versucht habe ich's, aber was man heutzutage "besten Freund" nennen kann (in der Schule), ist, wenn es drauf ankommt, der größe Verräter den es gibt. Geile Gesellschaft, muss ich schon sagen ... :naja:

Ich würde das als Rückzug aus dem Leben aufgrund negativer Erfahrung gekoppelt mit völligem Realitätsverlust durch persönliche Zwangsanerkennung des Internets als die bessere echte Welt interpretieren.

Ergo: Eine Erfahrung macht das ganze System noch nicht schlecht!
 
4. Die Badewanne läuft über, weil du nur mal kurz deine Mails checkst. (oder wer grad im Chat ist)
12. Du das Gefühl hast, jemand getötet zu haben, wenn Du Dein Modem ausschaltest.


das passt bei mir zu
:D
 

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