Das hatt wissen.de über Rock(musik) ausgespuckt:
Rock
Bezeichnung für eine in den 1950er Jahren im anglo-amerikanischen Raum entstandene und inzwischen weltweit verbreitete populäre Musikart. Aufgrund der Fähigkeit, immer wieder Einflüsse anderer Musikstile (z. B. Jazz, Folklore, klassische Musik) aufzunehmen und zu verarbeiten, ist die Rockmusik bis heute eine äußerst wandelbare und vielfältige musikalische Ausdrucksform. Ihre Wurzeln liegen in den Spirituals, Gospel- und Bluesgesängen der afroamerikanischen Sklaven sowie im Rhythm & Blues und dem Jazz, den musikalischen Weiterentwicklungen dieser einfachen, traditionellen Stile. Die Rockmusik wird gewöhnlich in folgende Entwicklungsabschnitte unterteilt, wobei Überlappungen und Revivals das Bild vielfach ergänzen:
1. Rock 'n' Roll, etwa 1954-1962. Entstand in den USA als Mischung zwischen dem "schwarzen" Rhythm & Blues und den "weißen" Musikrichtungen wie Country, Swing oder Schlager; er machte es möglich, dass auch Weiße diese als aufrührerisch geltende Musik hören und aufführen konnten; zunehmend erlangten auch afroamerikanische Interpreten Anerkennung. Als klassische Vertreter des Rock 'n' Roll gelten C. Berry, B. Haley, E. Presley, Little Richard, Jerry Lee Lewis.
2. Folkmusic, Twist, Surf Music, etwa 1960-1965. Das Aufgreifen der amerikanischen Volksmusik (W. Guthrie, J. Baez, B. Dylan, P. Seeger) mündete in den 1960er Jahren in eine Protestsänger- und Singer/Songwriter-Bewegung, während der Rock 'n' Roll seine ursprünglich gesellschaftskritischen Ansätze verlor und durch Twist und Surf Music geglättet wurde; dies war einerseits Ausdruck einer immer stärkeren Kommerzialisierung, andererseits aber auch verbunden mit der Entwicklung neuer harmonischer Klangformen (Beach Boys).
3. Beatmusik, etwa 1963-1969. Entstand in den Arbeitermilieus Liverpools und Londons und war Ausdruck einer jugendlichen, gegen die bürgerlichen Werte rebellierenden Subkultur. Elektrische Gitarre, Elektrobass und ein Schlagzeug, das den Takt gleichmäßig und stark betonte, gehörten zur Grundausstattung der Beat-Bands, deren einflussreichste Vertreter die Beatles, die Rolling Stones und The Who waren.
4. Folkrock, Countryrock, Jazzrock, Psychedelic Rock, Artrock, Glam Rock, etwa 1965-1979. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde stark mit verschiedenen Stilelementen experimentiert, die zu unterschiedlichen Ausprägungen der Rockmusik führten. Aus der Vermischung von Folkmusic bzw. Countrymusic und Rock 'n' Roll entstanden Folkrock und Countryrock (The Byrds, The Eagles, Jethro Tull), die neben den elektrischen, auch traditionelle Instrumente wie Akkordeon, Geige oder Banjo miteinbezogen. Im Gefolge der Hippie- oder Flower-Power-Bewegung entstand an der amerikanischen Westküste der Psychedelic Rock, der sich durch elektronische Klangcollagen und oft hermetische Texte auszeichnete (Jefferson Airplane, The Grateful Dead); Versuche klassische Musik und Rockmusik zu verbinden unternahm ab 1967 der Artock (auch Classic Rock), der fast konzertante Werke schuf (Procul Harum, Emerson Lake and Palmer, Pink Floyd); Anfang der 1970er Jahre stand beim Glam Rock neben den teilweise avantgardistischen musikalischen Experimenten die äußerliche Erscheinung der Musiker im Vordergrund, die eine dekadente, oft androgyne Haltung ausdrücken sollte (D. Bowie, Roxy Music); diese Richtung flachte in der Breite jedoch schnell zum trivialeren Teenie-Pop ab (Gary Glitter).
5. Hardrock, Heavymetal, etwa ab 1970. Als Gegenbewegung zu Psychedelic-, Glam- und Artrock entwickelte sich der Hardrock, der einen bewussten Rückgriff auf einfache musikalische Strukturen der Rockmusik suchte (Black Sabbath, Uriah Heep), aber auch teilweise exzessiv mit Formen und Rhythmen experimentierte (Led Zeppelin). Heavymetal stellt durch seine aggressive Grundhaltung, ausgedrückt durch extreme Lautstärke, verzerrte Klänge und provokante Texte, hierzu eine Steigerung dar (Judas Priest, Motörhead, Iron Maiden).
6. Punkrock, New Wave, etwa ab 1976. Mit dem Punkrock machte in Großbritannien wiederum eine Richtung auf sich aufmerksam, der es um provokante soziale Anklage geht, ihre Verteter lehnten die Kommerzialisierung und Professionalisierung der Rockmusik ab und wählten bewusst einen musikalischen und interpretatorischen Dilettantismus (Sex Pistols, The Clash). New Wave als Folgerichtung ist dagegen intellektueller und musikalisch ambitionierter (The Police, Talking Heads) und fand ab 1980 in der Neuen Deutschen Welle ihren deutschen Ableger (Einstürzende Neubauten, Extrabreit, Spliff).
7. Rap, etwa ab 1980. Obwohl in seiner Entwicklung vom Soul herkommend, wird Rap durch seinen schnellen Sprechgesang und die harten Rhythmen durchaus zur Rockmusik gezählt. Dies wird auch in der Haltung der überwiegend afroamerikanischen Musiker deutlich, die hierin ihre alltägliche Lebenserfahrung musikalisch verarbeiten. Später bürgerte sich die Bezeichnung Hiphop für diese Richtung ein, die mittels Computertechnik Musik verfremdet und harte, gleichbleibende Rhythmen auf der Drummachine programmiert (Run DMC, Public Enemy, Ice-T).
[(8. Grunge, etwa ab 1989. Die bisher letzte deutlich definierbare Entwicklungsstation innerhalb der Rockmusik, die eine Verschmelzung von Hardrock und Punk darstellt; schwere aber melodiöse Gitarrenriffs sind charakteristisch für diese Richtung (Nirvana, Pearl Jam).
9. New Rock, Nu Metal, ab etwa 2000. Um die bestimmende Rockmusikrichtung des beginnenden 21. Jahrhunderts zu bezeichnen, kursieren Begriffe wie New Rock oder Nu Metal. Hierunter werden jedoch sehr unterschiedliche Bands und Genres gefasst, deren Gemeinsamkeit lediglich eine provokante Grundhaltung, ähnlich des Punks, ist sowie eine teils melodiöse, teils aggressive Spielweise (Slipknot, Korn, Linkin' Park).
Ich glaube das ist das, was ich als Rock ansehe!