Argh, wenn ich endlich mal mehr Zeit hätte, hätte ich speziell zu diesem Problem schon längst ein Tutorial geschrieben und die Techniken, die ich herausgefunden habe, besser getestet... Wie schafft Ihr das nur, so oft zum Spielen zu kommen?
Aber ok, hier mal in Kurzform mögliche Lösungsansätze für das Problem. Zunächst das von Michi mit den verfallenden §§§-Gebäuden, da man das recht gut erklären kann. Wie man sicher erkennen kann, sind sowohl Bedarf als auch Attraktivität da, deshalb entstehen in kurzer Zeit eine ganze Menge nobler Gebäude. Du schreibst, daß der Verkehr recht hoch ist, und genau das ist einer der Gründe, warum die Gebäude so schnell verfallen: Zum einen sind die reichen Sims besonders empfindlich gegen Luftverschmutzung und Verkehrslärm, und zum anderen sind sie nicht sehr geduldig und tolerieren lange Pendelzeiten nur sehr ungern.
Da fast alle Reichen immer mit dem Auto fahren, hilft der ÖPNV nur indirekt, indem er mehr arme und mittelreiche Sims von den Straßen schafft. Kurze Zeit, nachdem also ein Luxusgebäude gebaut und bezogen wird, erscheint ein "Kein Job"-Icon, weil die reichen Sims zu lange im Stau stecken. Die Folge davon: Sie ziehen geradewegs wieder aus und verlassen die Stadt. Ärmere Sims rücken nach und besetzen die Gebäude. Da die Nachfrage nach wie vor hoch ist, entstehen anderswo neue §§§-Gebäude, und der Kreislauf beginnt von neuem.
Vermeiden kann man dies nur, indem man bessere Voraussetzungen für die Sims schafft, also z. B. High-Tech- und Büroarbeitsplätze in unmittelbarer Nähe der §§§-Wohngebiete anlegt, arme Sims künstlich aus der Stadt hält (durch hohe Steuern) und natürlich, indem das Verkehrssystem optimiert wird. Ein Patentrezept gibt es wohl nicht, hier muß man einfach ein wenig experimentieren.
Das immer gleiche Straßenraster, was Du gewählt hast, mag zwar effektiv und platzsparend sein, aber bekanntlich erhöhen Kreuzungen das Staurisiko beträchtlich. Die Sims suchen sich ungeachtet der Verkehrsverhältnisse leider immer den kürzesten Weg, deshalb kann man da nur durch ein geschicktes Verkehrsnetz gegensteuern. Wie schon gesagt also ein Experimentierfeld par excellence.
Jetzt zu dem Problem mit der Stagnation: Die Stadt entwickelt sich nur gut, wenn alle WHI-Balken einigermaßen gleichmäßig im Plus sind. Ist beispielsweise die Nachfrage für Gewerbe im Keller, gilt es zunächst, dieses Manko zu beseitigen, sei es durch eine Steueranpassung oder auch einer Verringerung entsprechender Gebiete (falls man zu voreilig viel Gewerbe ausgewiesen hat, das besonders im Anfangsstadium einer Stadt nicht so wichtig ist).
Weiterhin gibt es für alle Gebiete sogenannte Nachfrageschwellen ("Demand Caps"), bei deren Erreichen keine weitere Entwicklung mehr erfolgt, egal wie hoch die Nachfrage ist. Diese Schwellen bzw. Beschränkungen kann man nur anheben, indem man bestimmte Einrichtungen baut, dazu zählen Parks und sonstige Freizeiteinrichtungen sowie Belohnungen, die sich auf das Wohnen auswirken. Beim Gewerbe sind es insbesondere Straßenverbindungen zu den Nachbarn sowie die Flughäfen.
Um also aus diesem "Loch" der Stagnation herauszukommen, sollte man zunächst den Bedarf an den verschiedenen Zonen ausgleichen und durch mehr Parks usw. die Nachfrage wieder anzukurbeln. Auch mit der "Abreißtechnik" bringt man wieder Schwung in den Markt: Man reißt gezielt einige Gebäude ab (vorzugsweise solche, die unansehnlich geworden sind), vor allem beim Gewerbe erreicht man so sehr schnell eine Wirkung. Allerdings sollte man nicht unbedingt die Hauptarbeitgeber in der Stadt dem Erdboden gleich machen, weil man dann gleich ein paar Tausend Arbeitslose hat - kann sehr schnell in einer Katastrophe enden (nicht wahr, Michi?

).
Vor solchen Aktionen empfielt es sich selbstverständlich, die Stadt abzuspeichern, damit man im Notfall wieder zum Ausgangszustand zurückkehren kann. Manchmal muß man auch einfach ein bißchen experimentieren; Universallösungen funktionieren wie gesagt nicht immer. Mit einer Kombination aus Steueranpassungen, Ausgleich der Gebietsnachfrage, Steigerung der Attraktivität und gezieltem Abreißen von einzelnen Gebäuden bzw. Umwidmen von einzelnen Zonen (z. B. von Gewerbe nach Wohnen oder umgekehrt), einer veränderten Verkehrsstrategie sowie Interaktionen mit den Nachbarstädten (die Schwerindustrie samt armen Sims mit hohen Steuern aus der Stadt jagen) kann man sich aus diesem Loch befreien - garantieren kann ich dafür natürlich nicht, aber es ist zumindest mal einen Versuch wert.
