Gerechte Kriege!?!

Jen2003

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Was ist eurer Meinung nach ein gerechter Krieg?
Zum Bsp.: der Irakkrieg, oder der 1.Kreuzzug.
Schreibt eure Meinung zum Thema!
Es würde mich schon interessieren was andere von diesem Thema halten, da ich einen Aufsatz darüber schreiben muss.
 
Für mich gibt es keinen 'gerechten' Krieg. Wenn alles 'gerecht' wäre, würde es keine Kriege geben.
 
Ein gerechter Krieg ist meiner Meinung nach einer, den ein Land führt, weil es angegriffen wird/wurde oder ernsthaft bedroht wurde. Evtl. auch noch um 'n Dikator oder was zu entmachten. Kommt aber immer auf die Situation an.
Heutzutage ist es kaum möglich über gerecht und ungerecht zu entscheiden, finde ich, weil viel mehr auf dem Spiel steht als früher, schließlich können gewisse Länder mit einem Knopfdruck die ganze Welt treffen. Früher war es noch die Sache zwischen den Ländern, die wirklich etwas damit zu tun hatten, heute sind in einen Krieg ja beinahe alle verwickelt.
Na ja, ich schweife ab, sorry.
Ich seh es so, dass es gerechte Kriege gibt, auch wenn viele was anderes sagen.
 
Die Lehre vom gerechen Krieg beinhaltet das "Recht zum Krieg" und das "Recht im Krieg"

Recht zum Krieg (jus ad bellum) Recht im Krieg (jus in bello)

- legitime Autorität

- gerechter Grund



- gerechte Absicht



- letztes Mittel

- begründete Hoffnung auf Erfolg

- Verhältnismäßigkeit der Mittel

- Unterscheidung von Kombatanten und Nichtkombatanten









Die Theorie des gerechten Krieges



Die Tradition des gerechten Krieges unterscheidet zwischen den Kriterien des Rechts zum Kriegseintritt, jus ad bellum, und den Kriterien der Gerechtigkeit im Krieg, jus in bello. Die Kriterien des ersteren entscheiden, ob es gerechtfertigt ist, einen Krieg zu beginnen. Die des letzteren entscheiden, wie in einem gerechten Krieg gekämpft werden muß.

Es gibt fünf Kriterien des jus ad bellum:

Erstens muß ein gerechtfertigter Krieg einen gerechten Grund haben. Der einzige traditionelle Grund eines gerechten Krieges ist die Notwehr. Auf sie beruft man sich zu Recht, um die Einheit des Staats oder das Leben seiner Staatsbürger zu verteidigen, wenn sie angegriffen oder klar bedroht sind. Heute ist es auch allgemein anerkannt, daß ein Staat das Recht hat, einen Nachbarstaat vor einem anderen feindlichen Staat zu schützen. In der letzten Zeit versuchten einige Denker, dieses Recht um die Verteidigung eines Nachbarn zu erweitern, um humanitäre Eingriffe einzuschließen.[iv]

Zweitens muß ein gerechter Krieg von einer legitimen Autorität erklärt werden. Eine legitime Autorität hat Verantwortung für das allgemeine Wohl und ist normalerweise die Regierung eines Staats. Private Individuen und Gruppen sind nicht berechtigt, einen Krieg zu erklären. Laut Artikel 42 der Charta der Vereinten Nationen darf auch der Sicherheitsrat "mit Luft-, See- oder Landstreitkräften die zur Wahrung oder Wiederherstellung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen durchführen."

Drittens: um gerechtfertigt zu sein, muß eine Entscheidung, in den Krieg zu ziehen, mit einer rechten Absicht getroffen werden. Diese muß die Absicht sein, den Frieden zu förden oder wiederherzustellen. Jede andere Absicht, z.B. Rache, Herrschaft, wirtschaftlicher Gewinn usw., ist falsch.

Viertens darf ein gerechter Krieg nur als das letzte Mittel sein. Alle nicht-militärischen alternativen Mittel müssen ausgeschöpft worden sein. Solange politische Mittel zur friedlichen Lösung noch bestehen, z.B. Diskussion, Verhandlungen, wirtschaftliche Sanktionen usw., kann keine militärische Waffengewalt gerechtfertigt werden.

Schließlich muß ein gerechtfertiger Krieg eine vernünftige Hoffnung auf Erfolg haben. Wenn es keine ausreichend hohe Wahrscheinlichkeit gibt, daß das gerechte Ziel des Krieges erreicht wird, ist es unmoralisch, Zerstörung und Vernichtung zu verursachen. Ein aussichtsloser Widerstand ist nicht gerecht. Außerdem muß man, um die Aussichten auf Erfolg einschätzen zu können, zuerst einmal eine klare, konkrete Vorstellung davon haben, worin der Erfolg bestehen sollte.

Es gibt zwei Kriterien des jus in bello:

Erstens muß die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten eingehalten werden. Man darf keine Nichtkämpfenden und nicht-militärische Ziele absichtlich vernichten und muß versuchen, ihnen nicht unabsichtlich zu schaden. Mit anderen Worten, man muß versuchen, den "Kollateralschaden" zu minimieren. Freilich gibt es Fälle, in denen nur schwer zwischen militärischer und nicht-militärischer Angriffsfläche unterschieden werden kann.

Zweitens muß eine angemessene Verhältnismäßigkeit zwischen den Schäden und Kosten des Krieges und den guten Folgen bestehen, die dadurch erreicht werden sollen. Die Menge und Art der Kraft, die im Krieg eingesetzt wird, soll nicht größer sein, als benötigt wird, um den Krieg zu beenden und den Frieden wiederherzustellen. Die Übel, die der Krieg zufügt, dürfen nicht größer sein als das Unrecht, das er beseitigen soll. Kein Staat soll einen Krieg führen, ohne an die langfristigen Folgen für alle Betroffenen zu denken.

Nach der Theorie des gerechten Krieges kann ein Staat in den Krieg zu Recht nur ziehen, wenn alle diese Kriterien erfüllt sind. Ich werde nun versuchen, möglichst objektiv unparteilich festzustellen, ob der Krieg zwischen der NATO und der Bundesrepublik Jugoslawien im Jahre 1999 diesen Kriterien entsprach.





David Lutz (Forschungsinstitut für Philosophie Hannover): Kann es gerechte Kriege geben? Eine philosophische Auseinandersetzung am Beispiel des NATO-Einsatzes in Jugoslawien

Vortrag gehalten am 18. Juni 2001 im Rahmen von Reflex: Institut für Praktische Philosophie Hannover, Auszug.

 
@Gänseblümchen
Die Definition des "angegriffenseins" ist ja zugegebenermaßen heute schwer. Eine Definition des "gerechten Krieges" oder auch "Verteidigungskrieg - sofern es ihn überhaupt gibt, was ich mal kategorisch von mir weise - ist in Wikipedia zu finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verteidigungskrieg


Was bei all diesen Überlegungen noch nicht berücksichtigt wurde: Jeder Staat, der militärisch stark überlegen ist sollte die Pflicht zur Berücksichtigung moralischer Gründe haben. Zum Beispiel die USA, die seit Jahrzehnten Kriege vor allem um wirtschaftlicher Interessen willen führen.

Aber das gilt selbstverständlich für jeden anderen Staat. Wer technologisch weiter entwickelt ist, sollte es als selbstverständlich ansehen, mit diesen Mitteln maßvoll umzugehen. Etwas, das leider nicht stattfindet.
 
"Gerecht" ist meiner bescheidenen Meinung nach kein Krieg. Und gerechtfertigt auch nicht. Schon allein aus der Tatsache, daß sich einige zigtausend gegenseitig bekämpfen,zumeist ja auf "Befehl" oder Geheiß eines Staatsoberhauptes oder einer Regierung hin - was ist daran gerecht, wenn etliche ihr Leben im Ernstfall lassen für ein paar Betonköpfe ? Nichts.

Gut, es ist natürlich blauäugig und naiv zu sagen, WENN zwei Regimes nicht miteinander auskommen, sollen sich doch Oberhäupter gegenseitig an die Köppe bekommen und es unter sich ausmachen, das geht natürlich aus welchen Gründen auch immer nicht. Aber Krieg und Gerechtigkeit - diese zwei Worte passen zumindest in meinem zugegeben bescheidenen Sprachschatz absolut nicht zusammen.

Gruß sugarpiece
 
Es gab einmal einen berühmten Philosophen, namens Friedrich Nietzsche, der sagte: "Nicht der Zweck heiligt den Krieg, sondern der Krieg den Zweck" (Ich sollte mir Gedanken über die Aufnahme des Zitates in meiner Signatur machen...)
Krieg ist notwendig für die Entwicklung der Menschheit, denn Niemand will wirklich eine Gesellschaft in der alle gleich und gewaltlos sind, einmal abgesehen davon, dass dies der Natur des Menschen widersprechen würde ("Der Mensch ist des Menschen Wolf"). Wir verkümmerten sonst und müssten uns irgendwann einem anderen Wesen, sei es irdischer Natur oder nicht, unterwerfen.
Aber betrachten wir einmal das Wort "gerecht"(ich hoffe, du meintest damit nicht gerechtfertigt). Ein Synonym dafür wäre fair. Also ein fairer Krieg. Ich glaube kaum, dass es das gibt, denn wenn ein Krieg fair wär, dann müsste jede Partei die exakt selbe Anzahl an Krieger, gleiche Waffen und gleiche Munition haben. Das ist selbstverständlich nicht realistisch. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass es keine gerechte Kriege gibt und erst recht noch nie gegeben hat.

p.s.: Durch den Krieg wurden schon immer die fortschrittlichsten Erfindungen gemacht. Ich glaube kaum, dass ich ohne Krieg an diesem beeindruckenden technischen Wunderwerk sitzen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi !!!
Also ich finde,das es keine gerchten kriege gibt.Jeder Krieg,den es gibt oder gab,ist/war schei**.Es ist nicht gerechtferigt,das 1000de Leute einfach nur sterben,weil sich ein paar Regierungen nicht verstehen etc..
Und wie "sugarpiece"schon gesagt hat,hat Krieg nichts mit Gerechtkeit zu tun und so auch umgekert !!!!
 
Für mich sind Kriege nicht wirklich gerechtfertigt, aber ein Auge zudrücken würde ich natürlich bei der Selbstverteidigung des Landes, oder bei so fällen wie im 2. WK, bei den Sovjets und den Alliierten, denn bei dem was Hitler machte, konnte man ja nicht einfach zusehn. Aber sowas wie der Vietnamkrieg oder der Irakkrieg war zum grössten Teil sinnlos und ungerechtfertigt..
 
Rein intuitiv hätte ich gesagt: Ein Krieg ist genau dann gerecht, wenn er weniger Leid bringt, als der Statur Quo. In der Realität kommt es natürlich zu Problemen mit dieser Definition, weil

1) Keiner den genauen Umfang des Leids kennt, wenn kein Krieg angefangen wird
2) Keiner den genauen Umfang des Leids kennt, wenn es zum Krieg kommt und
3) Keiner diese beiden Zustände fair gegeneinander aufwiegen kann.

Dadurch, dass die Frage in der Praxis also nicht klar beantwortbar ist, muss der Einzelfall genau betrachtet werden. Es kann sogar gut sein, dass ein Krieg erst im Nahchinein als gerecht oder ungerecht bezeichnet werden kann, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen.

(Einer angegriffenen Nation steht übrigens immer das Recht auf Selbstverteidigung zu)

Aber: Es gibt den gerechten Krieg. Es gibt in der Geschichte auch einige Beispiele dafür.
 
TBV schrieb:
Aber: Es gibt den gerechten Krieg. Es gibt in der Geschichte auch einige Beispiele dafür.
Es mag aus plausiblen Gründen gerechtfertige Kriege geben haben, die gewisse Ideale, Interessen usw. durchgesetzt haben. Der Irak-Krieg gehört sicher nicht dazu. :(

Aber ein gerechter Krieg? Kann es gerechte Interessenvertretung geben zwischen zwei Kriegsparteien? :confused: Wenn die eine Seite evtl. waffentechnisch unterlegen ist.

Warum kommt es eigentlich zum Krieg, wenn sich die Kriegsparteien dann am Verhandlungstisch friedlich einigen. Jeder Tote ist ein Grund warum der Krieg nicht gerecht war.:confused:

Sorry, die Einstellung kapier ich nicht. Einen gerechten Krieg gibt es nicht, weil eine Seite immer der anderen Seite ein anderes Meinungsbildung oder Rechtssystem usw. aufdrücken will.

Poohbear
 
TBV schrieb:
Aber: Es gibt den gerechten Krieg. Es gibt in der Geschichte auch einige Beispiele dafür.
Ich denke, daß Du, bevor hier jetzt die Wogen überschlagen, zumindestens Beispiele anführen solltest.

Noch besser wären natürlich zusätzlich noch Begründungen, warum diese Kriege gerecht waren. Denn das sind sicher die nächsten Fragen. ;)
 
kein Krieg war je gerechtfertigt, noch wird es je einer sein
 
Ein Krieg kann nie gerecht sein, da zumindest seine Begründung in einer Ungerechtigkeit liegen müsste.
Wäre die Welt wirklich gerecht, gäbe es keine Kriege.
Es gäbe keine Diktaturen und keine Fanatiker, die meinen sich etwas beweisen zu müssen.
Wird ein Land angegriffen ohne etwas getan zu haben (außer zu existieren), ist das ungerecht. Ob es sich verteidigt oder nicht, der Krieg ist aus einer Ungerechtigkeit entstanden und kann somit nicht als gerechter Krieg bezeichnet werden.
 
Gerechtigkeit gabs, gibts und wirds nie geben in unserer Welt!!!
 
@gänseblümchen: Dann erklär mir doch einmal, wo du das Gute im Menschen siehst oder warum es gerechte Kriege geben könnte.
Ach ja, und warum hinter allem Macht und Ansehen stehen sowie der Wunsch, sein Ego zu streicheln.
 
Misanthrop schrieb:
@gänseblümchen: Dann erklär mir doch einmal, wo du das Gute im Menschen siehst oder warum es gerechte Kriege geben könnte.
Ach ja, und warum hinter allem Macht und Ansehen stehen sowie der Wunsch, sein Ego zu streicheln.

Bitte jetzt nicht die Diskussion: Es gibt nichts Gutes im Menschen. In der Geschichte und auch heute noch gibt es Tausende von Beispiele, daß Menschen uneigennützig handelten und handeln.
Jedem ist es gegeben "gut" zu handeln, wobei ich die Definition für "gut" jetzt mal dahingestellt lasse.
Es ist armselig, nur immer über die Schlechtigkeit des Menschen zu hadern und selbst nicht zu versuchen besser zu handeln.
(@Misanthrop: das bezieht sich natürlich nicht auf Dich persönlich)
 
Wir müssen zwischen Angriffs- und Verteidigungskriegen unterscheiden.
Für mich gibt es keine wie auch immer geartete Berechtigung für einen Angriffskrieg. Ein Angriffskrieg hat der Menschheit auch noch nie positives gebracht.
Verteidigungskrieg ist natürlich zulässig, wenn mein Land direkt angegriffen wird.
Die USA wurden aber vom Irak nicht angegriffen.
 
Wolf schrieb:
Wir müssen zwischen Angriffs- und Verteidigungskriegen unterscheiden.
Für mich gibt es keine wie auch immer geartete Berechtigung für einen Angriffskrieg. Ein Angriffskrieg hat der Menschheit auch noch nie positives gebracht.
Verteidigungskrieg ist natürlich zulässig, wenn mein Land direkt angegriffen wird.
Die USA wurden aber vom Irak nicht angegriffen.

Beim Irakkrieg hast Du vollkommen recht.
Aber ist es denn so einfach Angriffs- und Verteidigungskriege auseinander zu halten?
In einem Land herrschen menschenunwürdige Umstände, Unterdrückung, ein ganzen Volk wird vernichtet. Eine Staatengemeinschaft greift nun dieses Land an, um die Bevölkerung, die dies teilweise begrüßt, zu befreien (z.B. Sudan). Ist dies nun ein verdammungswürdiger Angriffskrieg und hat der angegriffene Staat nun das Recht einen "gerechten" Verteidigungskrieg zu führen?
Aber wer sagt denn, daß das angreifende Staatenbündnis nicht doch eigennützige Motive für ihren Krieg besitzt (z. B. Zugang zu Rohstoffen)?
 
Auch in dem Fall würde ich einen Angriffskrieg nicht gut heißen, obwohl man sicher darüber streiten kann.
Man kann die opositionellen Kräfte unterstützen, man kann das Land isolieren, man kann Sanktionen beschließen, welche - im Gegensatz zur Vorgehensweise im Irak - nicht das Volk, sondern die Regierenden treffen, aber ich bin der Meinung, daß eine Revolution nur aus dem Land selbst heraus geschehen kann.
 
Wolf schrieb:
Auch in dem Fall würde ich einen Angriffskrieg nicht gut heißen, obwohl man sicher darüber streiten kann.
Man kann die opositionellen Kräfte unterstützen, man kann das Land isolieren, man kann Sanktionen beschließen, welche - im Gegensatz zur Vorgehensweise im Irak - nicht das Volk, sondern die Regierenden treffen, aber ich bin der Meinung, daß eine Revolution nur aus dem Land selbst heraus geschehen kann.

Nicht, daß ich Dir wiedersprechen will, ich weiß eigentlich selber nicht genau, was richtig wäre.
Aber Dein Prinzip bedeutete vor zehn Jahren in Ruanda 100000 Tote, als sich unterschiedliche Ethnien einfach abschlachteten und sich vor Ort befindliche UN-Kräfte abwandten. Im Sudan kamen Sanktionen viel zu spät und interessierten auch nicht, der Genozid geht ungehindert weiter. In Jugoslawien war das Kind auch schon in den Brunnen gefallen, bevor diplomatische oder wirtschaftliche Sanktionen griffen und man mußte doch militärisch intervenieren.
Ich meine ein von einer Völkergemeinschaft durchgeführter Angriffskrieg, der das Töten ganzer Völker verhindern soll, ist legitim. Oder sollte sich die Menschheit stets abwenden, wenn unrecht geschieht?
 
Es ist schon richtig, daß die genannten Beispiele überlegenswert sind. Würde die Völkergemeinschaft, d.h. die UN allerdings mit einem Mandat beauftragt, einen Genozid zu verhindern, also die betroffene Volksgruppe zu schützen, ohne die Herrschende anzugreifen, würde ich das nicht als Angriffskrieg bezeichnen. Hier hat die UNO in Ruanda und bisher auch im Sudan versagt.
Sollten dann bei diesen Schutzbemühungen auch die UNO-Truppen angegriffen werden, dann müssen sie sich natürlich verteidigen, aber auch dann wäre es kein Angriffskrieg.
Abgesehen davon, für mein Empfinden sind nie alle nicht-militärischen Möglichkeiten erschöpft worden. Wird ein Land wirksam isoliert, so daß lediglich Nahrungsmittel und medizinische Mittel hereingelassen werden, aber die herrschende Kaste nicht mehr in der Lage ist, sich goldene Paläste zu bauen, wären Verhandlungen sicher erfolgreicher. Ich bin nicht der Meinung, daß es unmöglich ist, alle Schlupflöcher zu stopfen, jedenfalls nicht, wenn sich die Weltgemeinschaft einig ist.
Aber es stimmt, dieses Thema ist dünnes Eis und es geht sicher dabei auch um die Definition "Angriffskrieg".
 
Sowas wie einen gerechten Krieg gibts nicht. "Gerechter Krieg" ist für mich eine genauso unsinnige Kombination wie "lieblich duftende Kläranlage" oder "liebevolle Vergewaltigung". Punkt.
 
@Loana: wollt ich auch nicht in Frage stellen. Macht jedoch korrumpiert, egal wen, selbst die allergrößten Helden. Und da immer mächtige Leute Kriege anfangen, stellt sich die Frage nach "gerechten Kriegen" auch nicht.
Bombing for Peace is like fucking for virginity...
Da hat die Feuerfee schon recht...
 
Feuerfee schrieb:
Sowas wie einen gerechten Krieg gibts nicht. "Gerechter Krieg" ist für mich eine genauso unsinnige Kombination wie "lieblich duftende Kläranlage" oder "liebevolle Vergewaltigung". Punkt.

War also der Angriff der Allierten (allen voran der USA und GB) auf Nazideutschland (Stichwort D-Day) nicht gerecht?
 
TBV schrieb:
War also der Angriff der Allierten (allen voran der USA und GB) auf Nazideutschland (Stichwort D-Day) nicht gerecht?

Sagen wir so: Es war der letzte Ausweg, um die Grausamkeiten der Nazis zu beenden. Eine Rettunsaktion sozusagen.
Das heißt aber nicht, dass man Kriege gutheißen sollte.
 
hi

ich finde es gibt keinen 'gerechten Krieg'. Kein Krieg ist gerecht weder die Kreuzzüge noch der 1. Weltkrieg noch der Irakkrieg. Aber der 2. Weltkrieg war in meinen Augen so gerecht, weil die Allierten Deutschland von den Nazis und Hitler befreit haben. Aber die heutigen Kriege sind nicht gerecht. Ich frage mich echt, ob die Menschheit ihre Probleme mit anderen Staaten nur durch Waffengewalt lösen kann....

lg Dagi
 
DodotheGoof schrieb:
@Feuerfee
das ist aber eine Subjektive Wahrnehmung. Die Frage ist ja, ob man objektiv feststellen kann, dass ein bestimmter Krieg gerecht ist oder nicht. Man brauchst sozusagen allgemeine Standards, daher hilft die Aussage: "Kriege sind immer schlecht mit ein paar Ausnahmen" nicht weiter.

Ja, aber der Angriff der Aliierten hat "nur" etwas "wieder in Ordnung gebracht", falls man das überhaupt so sagen kann.
 
Der 2. Weltkrieg war ein Angriffskrieg von Seiten der Nazis, nicht von Seiten der Alliierten, die entweder selbst angegriffen wurden oder Bündnispflichen hatten.
 
man hatte das thema erst in der schule tja es hätte nie soweit kommen müssen
jetzt zu dem ob kriege gerecht sind oder nicht
kein krieg muss sein man kann alles friedlich lösen das is aber vielen zu anstrengend also mal auf angriff gehn ein paar menschen töten schadet ja nicht es gibt ja eh genug
kein krieg muss sein kriege sind unützes menschen töten und menschen unterdrücken
kein krieg kann man rechtfertigen auch nicht den 2ten weltkrieg zumindest hätte er harmloser werden können hätten die länder sich früher drum gekümmert(was denen aber egal war) hätten die bürger darmals überhaupt was zu sagen gehabt den hitler hat mir unfauren mitteln gekämpft
 
Wolf schrieb:
Der 2. Weltkrieg war ein Angriffskrieg von Seiten der Nazis, nicht von Seiten der Alliierten, die entweder selbst angegriffen wurden oder Bündnispflichen hatten.

Angenommen die USA wären neutral gewesen, hätten also keine Bündnispflichten...wäre ein Eingreifen und der D-Day dann ungerechter gewesen? Der Eingriff der USA war gerecht weil

1) Das Ausrotten bestimmter Bevölkerungsgruppen beendet wurde und
2) Die Selbstbestimmung zahlreicher Länder wieder hergestellt wurde.

Das sind doch schonmal 2 Merkmale, an denen man den gerechten Krieg festmachen könnte...

Und noch ein Frage an dich, Wolf: Der erste Golfkrieg, in dem die USA und die Allierten beteiligt waren, war die Antwort auf Saddam Husseins Überfall auf Kuwait. War der Krieg gerecht, weil der Irak einen Angriffskrieg geführt hat und die USA ihren Bündnispflichten nachgekommen sind? Im Falle des 2.Weltkrieg siehst du diese Faktoren ja als Voraussetzungen dafür, dass der Krieg gerecht war.
 
gerecht kriege gibt es für mich nicht ! was ist daran gerecht das man leute ermordet `? und deren land zerstört..........nein wirklich nicht gerecht !
 
Wolf schrieb:
Der 2. Weltkrieg war ein Angriffskrieg von Seiten der Nazis, nicht von Seiten der Alliierten, die entweder selbst angegriffen wurden oder Bündnispflichen hatten.

Ich persönlich würde einen Verteidigungskrieg auch für gerecht halten. Wer aber allgemein sagt "Kein Krieg ist gerecht" der schließt auch Verteidigungskriege mit ein. Das kann aber nicht sein, sogar nach dem BGB (Bürgerlichen Gesetzbuch) ist Selbstverteidigung "gerecht" und auch die Hilfe (beides in entsprechenden Grenzen), das selbe müsste ja auch für Staaten gelten.

Und noch als Hinweis: Im vierten Post wird eine Expertenmeinung zitiert, ich denke die sollte man sich zu erst mal durchlesen bevor man sich seine Meinung endgültig trifft. Ich verlange von keinem sie als Gegeben hinzunehmen.
 
@TBV
Angiffskriege können nie gerecht sein, Verteidigungskriege natürlich schon.
In Deinen Beispielen wurden Angriffskriege von Hitler und Saddam gestartet. Werden hierdurch fremde, selbstständige Länder überfallen und diese sind zu schwach, sich selbst zu verteidigen, so ist es zulässig, diese auch militärisch zu unterstützen, selbst dann, wenn zunächst kein Bündnis besteht, aber die Hilfe erbeten wird.
Es handelt sich dann immer noch um einen Verteidigungskrieg.

Edit: Die Expertenmeinung teile ich voll und ganz und im ersten Kriterium wird ja genau dies auch ausgesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was macht Verteidigungskriege gerechter? Man verteidigt sich, allerdings sterben auch dadurch Menschen, Soldaten wie Zivilisten. Meiner Meinung nach sind Verteidigungskriege nicht gerecht, aber eben unausweichlich.
 

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