*FS* "Liebe ist doch nur ein Wort..."

Tja...

der übernächste Teil hat nur 4 Bilder... ich bin grad schwer am überlegen, ob ich das Ding löschen lassen soll....
 
Kannst du nicht vielleicht die zwei Teile in einem machen? Dann sind es doch mehr! Also schon getrennt lassen aber in einem schreiben nicht 2 Beiträge!
 
wann geht es endlich weiter??? ich will noch weiterlesen...meine 2 lieblingsstories haben gerade sendepause :( bitte also schnell weitermachen damit es nur noch eine is :D
 
hi


ich werd die Story vermutlich auf meine Homepage hochladen, ich sag euch bescheid, wenn sie steht.

LG
 
mann... das mit der Homepage geht mir grad tierisch auf den Wecker... :mad: nichts funktioniert so, wie ichs haben will! ich werd jetzt doch einfach mal hier weiter machen... entweder es geht oder es geht nicht...


also geht gleich weiter.
 
"Liebe ist doch nur ein Wort..."



Teil XXXI (31)



Obwohl Matthias und Bastian jetzt nicht mehr liiert waren, waren sie immer noch gerne zusammen – eben eine gute Freundschaft. Sie waren ohne Streit auseinander gegangen und blieben weiterhin zusammen wohnen. Jetzt waren sie kein Paar mehr, sondern eine WG. Ich hatte in der Zwischenzeit eine sehr kurze Beziehung mit Alex gehabt, aber die ging auseinander, weil ich bei ihm nicht das fand, was ich suchte.

Diana hatte ihn sich dann geschnappt. Sie erzählte mir dauernd, dass er ja so treudoof wäre... er wollte hören, dass sie ihn liebt... und Diana lächelte und sagte "Ich liebe dich" und bekam so alles was sie wollte. Dass er nur ein Zeitvertreib für sie war wusste er nicht. Mir war es ziemlich egal, ich war froh, dass meine Schwester wieder die alte war und sich nicht mehr an Bastian aufhängte.

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Matthias schleppte fast täglich eine andere an – ein Mann war nie dabei. Und obwohl ich dachte, dass Bastian und Mark sich inzwischen leiden konnten, ärgerten sie sich immer noch gegenseitig... Nadine, die jetzt auch regelmäßig vorbei kam und anfangs noch so wütend wurde, wenn sie sich stritten, betrachtete die beiden dabei mit einem zufriedenen Lächeln.

Aber Nadine wusste, was in ihren Köpfen vorging... und sie konnte auch die Blicke deuten, die ich nicht einmal bemerkte. Es war Wochenende und es stand endlich wieder eine Party an. Ich wollte gut aussehen, nur für mich und niemand anderen und bereitete mich lange vor, um auch wirklich toll auszusehen. Und ich wollte den Alkohol endlich mal richtig fließen lassen, denn seit ein paar Tagen war ich endlich 16!!!

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Leider hatte Biene keine Zeit zu kommen, ich hatte sie schon länger nicht gesehen... und Diana war zu kaputt, weil sie die Nacht vorher nicht geschlafen hatte, sondern mit Alex in der Disco war. Die Stimmung auf der Party war gut – nur Bastian und Mark neckten sich wie immer... doch diesmal war etwas anders.

Die relativ harmlosen Beleidigungen waren die selben... aber Basti setzte wieder seine allesvernichtende Waffe ein – seine eindringlichen, smaragdgrünen Augen... und ich kannte den Blick, den er Mark zuwarf! Hmm... also hatte Nadine Recht gehabt und ich hatte mich geirrt, als ich dachte, Mark wäre ihm zu krass... und sein Blick war eine Aufforderung.

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Basti war eigentlich auch ein kleines, berechnendes Biest... er hatte eine Waffe mit unglaublicher Macht... und er wusste es und machte davon Gebrauch – und niemand merkte es, da er sie hinter seinem unschuldigen Lächeln versteckte... Da ich ihn immer noch liebte und auf jedes noch so winzige Detail bei ihm achtete, fiel mir das auf.

Wie hinterhältig er war! Und trotzdem so niedlich... aber wie heißt es immer so schön? Stille Wasser sind tief. Matthias unterhielt sich abwechselnd mit Nadine und Mark und Bastian rauchte schweigend seine Zigarette, während ich Minami zuhörte. Matthias stand auf, um uns neue Cocktails zu mixen.

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Das war bereits die vierte Runde und der Alkohol zeigte langsam seine Wirkung. Sogar Nadine wurde locker und lustig. Matthias legte eine andere CD ein und wenig später dröhnte "Be my Lover" durch das Haus – das war für Bastian der Gong zur Endrunde. Er legte den Kopf schief und sein Blick war jetzt keine Aufforderung mehr, sondern ein Befehl.

Anschließend stand er auf und meinte, er wolle kurz ein wenig frische Luft schnappen und fragte, ob jemand mitkommen wollte... und Mark stand auf und folgte ihm. Nadines Lächeln war mehr als zufrieden, Minami schaute nur doof und Matthias interessierte es gar nicht. Es dauerte eine ganze Weile, bevor die zwei wieder kamen.

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Sie setzten sich, wie sie vorhin saßen. Mark redete wieder mit Matthias und Bastian zündete sich eine neue Zigarette an – nur ärgerten sie sich nicht mehr und suchten auch nicht mehr ganz so oft Blickkontakt... ob es wieder Ärger gegeben hatte? Die nächste Cocktailrunde kam und Matthias versuchte mit Nadine zu flirten, aber sie spielte nicht mit.

Irgendwann sah sie Mark sehr angestrengt an – lange – und grinste dann ganz frech und selbstzufrieden. Er kannte seine Schwester, wusste warum sie grinste und wurde rot. "Hör auf dich in mein Gehirn einzuklinken! Das hasse ich!" sagte er und versuchte ernst zu wirken, Nadine musste Lachen.

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"Lass dich nicht bei deinem Gedankengang stören" grinste sie "das ist besser als Kino! Nur nicht ganz jugendfrei!" und sie lachte laut und herzlich, während Mark noch roter wurde. Langsam vernebelte mich der Alkohol immer mehr... ich war ja auch die jüngste und nicht so harte Sachen gewöhnt...

"Oh Mann...." ächzte ich und ließ mich rücklings in die Couch sacken. Das Zimmer drehte sich ein wenig und ich schloss die Augen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Bein, die unter meinen Rock wollte... ein Traum? Ich öffnete die Augen wieder und sah, dass die Hand zu Matthias gehörte....

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Es gab keinen Zweifel daran, was er von mir – oder besser gesagt, mit mir wollte.... ich war nervös und wusste nicht, ob ich es auch wollte. Ich hatte immer noch nicht mit einem Jungen geschlafen... und mein erstes Mal mit Matthias? Der morgen mit einer anderen und übermorgen mit der nächsten ins Bett steigt?

Ich fühlte mich hilflos und stumm... er war zärtlich... ich war noch nie in solcher Art und Weise berührt worden... der Alkohol machte mich schwach... er machte keinen einzigen Fehler... jede Berührung machte mir Gänsehaut – machte mich neugierig und ängstlich zugleich.... und er küsste mich

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Ich fiel in ein weiches Kissen... als würde ich auf Wolken liegen... und er küsste mich noch immer... und er berührte mich und ließ seine Hand weiter wandern. Ich hoffte, er würde sie zurück ziehen, doch er tat es nicht – ich wollte sie wegschieben, ihn aufhalten... aber ich tat es auch nicht...

Ich öffnete meine Augen gerade soweit, dass ich etwas erkennen konnte und sah, wie er die anderen wegscheuchte. Ich hoffte, sie würden bleiben.... doch sie blieben nicht, jeder schnappte sich sein Glas und schwankte schwatzend und lachend aus dem Zimmer... auch Minami... auch sie hielt uns nicht auf... warum tat sie denn nichts? Sie kannte ihn doch! Sie wusste was er wollte! Sie war meine beste Freundin!!!

Warum half sie mir nicht? Sie musste doch merken, wie stumm ich war und dass mich der Alkohol daran hinderte, selbst "Nein" zu sagen....



Fortsetzung folgt


 
"Liebe ist doch nur ein Wort...."



Teil XXXII (32)

Wir waren ganz alleine im Raum... nur Matthias und ich, umgeben von dem donnernden Bass aus den teuren Lautsprechern, den ich bis auf die Knochen spüren konnte, und dunklen Wolken vor meinen Augen, die der Alkohol verursachte.

Ich stand zwischen Ja und Nein und fühlte mich so verloren... wenn ich mich nicht bald entscheiden würde, dann war es zu spät! Matthias öffnete langsam meine Bluse, ohne mit dem Küssen aufzuhören und schob den Stoff beiseite... dann streichelte er mich weiter und mit der anderen Hand machte er innerhalb einer Sekunde meinen BH auf...

Wie viele BHs musste er schon aufgemacht haben? Ich selbst brauchte mit beiden Händen noch eine halbe Ewigkeit dafür... und er benötigte nur eine Hand. Die Entscheidung fiel mir so schwer – einerseits wusste er genau, was er tat und machte keinen Fehler... andererseits wäre morgen alles vorbei und er würde mit der nächsten schlafen....

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Es war mir so unangenehm, dass er jetzt freie Sicht auf meine Brust hatte... da war doch nichts! Mein Busen war klein und absolut nichts für jemanden, der auf Monster – Busen steht! Und trotzdem fasste er mich an... und gab mir das Gefühl die Schönste aller Frauen zu sein. Sein Atem ging schneller und die Stelle unter meinem Rock, die er bisher ausgelassen hatte, war auch nicht mehr lange vor ihm sicher....

Ich hoffte, er würde an meinem Rock scheitern... aber er verzichtete darauf, mir den auszuziehen – er schob ihn einfach hoch. Dann war ich unten rum auch frei und kurz darauf war es zu spät, mich zu entscheiden....

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Ich hatte mein erstes Mal mit Matthias... es blutete nicht und es tat nicht weh... so ähnlich hatte ich es mir erhofft... nur ohne Alkohol und mit einem Jungen, der mich liebte und mit mir zusammen sein wollte... und der nicht am nächsten Tag fort war... aber es war sehr schön. Gut, dass ich schon seit einer weile die Pille nahm.

Als es vorbei war und ich mich irgendwie wieder angezogen hatte, wankte Matthias aus dem Zimmer und der Rest der Meute kam wieder rein. Basti ging vor mir in die Hocke und hielt mir seine Zigarettenschachtel vor die Nase "Kippe danach?" fragte er lächelnd, er lallte und roch nach Alkohol. Ich schüttelte den Kopf. Er schaute auf seine Schachtel, als wäre daran was nicht in Ordnung "Na, dann eben nisch!" und schwankte zu Mark.

Matthias kam auch bald wieder und machte sich daran, neue Drinks zu mixen. Die Stimmung war heiter und locker, niemand dachte mehr darüber nach, was er tat oder sagte und alle lachten und hatten Spaß – außer mir.... ich saß stumm auf der Couch und dachte darüber nach, was passiert war... bis ich irgendwann einschlief.

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Als ich am nächsten Tag aufwacht und mich hinsetzen wollte, fiel ich erst mal stöhnend wieder zurück – Mann, hatte ich einen KATER!!! Ich hatte wohl zu viel getrunken... liegend versuchte ich mich zu orientieren, wo war ich eigentlich? "Schönen guten Morgen. Na, auch endlich wach?" Matthias hockte grinsend vor mir auf dem Boden und erinnerte mich zwangsläufig an letzte Nacht.

"Die anderen hocken draußen und frühstücken, kommst du auch?" ich schüttelte den Kopf "Noch nicht... ich bin noch nicht ganz wach..." ich drehte mich um und rollte mich zusammen, ich wollte noch ein paar Minuten dösen. Da fühlte ich eine Hand an meinem Rücken, die mich zärtlich streichelte... "Ist gut. Ich geh dann mal." Sagte er, stand auf und gab mir ein Küsschen auf die Wange.

Als er weg war, rappelte ich mich auf und starrte verwirrt vor mich hin. Was sollte denn das?

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Mein Rücken war warm, dort wo er mich berührt hatte... ich wollte nur nach Hause... Hunger hatte ich sowie so keinen und ich hatte auch keine Lust, irgendwen zu treffen... außerdem brachten mich die Kopfschmerzen fast um! Ich schlurfte zur Hintertür "Kann ich ein Aspirin haben...?" die Sonne tat meinen Augen weh "Ja klar." Sagte Matthias und holte mir eine Tablette und ein Glas Wasser.

Die anderen waren fertig mit Essen und verabschiedeten sich. Bastian ging mit Mark und Nadine ins Cafe. Jetzt war ich alleine mit Matthias... und ich hasste die Situation, ich wollte nicht mit ihm allein sein! Aber trotzdem blieb ich aus irgendeinem Grund. Ich nahm meine Tablette und trank das Glas leer, dann ließ ich mich in die Couch sacken. Matthias setzte sich neben mich.

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"Alles klar bei dir? Du bist so blass." Sagte er und ich nickte nur stumm. Er schwieg ein paar Minuten. Dann nahm er mich in den Arm, zog mich auf seinen Schoß und küsste mich.... ohne mich zu betatschen... und ohne mich auszuziehen.... einfach nur ein Kuss... und ich wehrte mich nicht... ich genoss es.

Er wollte mich gar nicht mehr loslassen.... und eigentlich wollte ich auch nicht, dass er mich losließ. Er ließ mich auch nicht los, als er aufhörte mich zu küssen, drückte und streichelte mich. Sein Atmen ging gleichmäßig und ich fühlte sein Herz schlagen. Lange umarmte er mich und wir schwiegen. Ich hatte das Gefühl, sein Herz würde nur für mich alleine schlagen.

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Er sah mir tief in die Augen und streichelte über meine Haare und mein Gesicht. "...ich liebe dich..." flüsterte er und küsste mich wieder und ich glaubte, mein Herz würde stehen bleiben.... meinte er das Ernst? Es fiel mir so schwer, diese Worte zu glauben... meine Schwester sagte sie so oft, nur um das zu bekommen, was sie haben wollte... Und ich war doch gar nicht sein Typ... vielleicht war ich schlank und blond... aber das war auch schon alles! Doch ich wollte ihm so gerne glauben... denn ich begann etwas für ihn zu empfinden. Da fing er wieder an, mein Bein zu streicheln ... und ich lernte den echten Matthias kennen....

Diesmal nicht so zurückhaltend wie am Abend zuvor – er war fordernd, fast schon grob und verschwendete keine Sekunde an überflüssige Zärtlichkeiten... ehe ich mich versah, befand ich mich in einer ziemlich eindeutigen Situation und er griff unter meinen Rock. Schüchtern und viel zu sanft versuchte ich, seinen Arm weg zu schieben, doch er ignorierte es einfach... so zurückhaltend kam ich nicht gegen seine Kraft an... "Hör auf!" sagte ich "ich will nicht!" Er atmete schwer und antwortete "Blödsinn – und jetzt stell dich nicht so an"

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Irgendwie war er überhaupt nicht mehr zärtlich oder zurückhaltend... er kam mir vor wie ein wildes Tier, das nur von seinen Instinkten getrieben wird und keinen Widerstand duldet. Ich wusste nicht, was ich tun sollte... schlug hilflos meine Beine übereinander, um mich zu schützen, aber mit nur einem Handgriff hatte er dieses Hindernis beseitigt... ich merkte, dass ich mit meinen schüchternen Versuchen ihn aufzuhalten nicht weit kommen würde...

Ich bekam es mit der Angst zu tun, wie weit würde er gehen? Laut Minami war er einer, der alle haben konnte und vermutlich noch nie einen Korb kassiert hatte... Würde er sich mit Gewalt nehmen, was er wollte? Er hielt mich fest und drückte mich an sich – mit beiden Händen drückte ich, immer noch zu vorsichtig, gegen seine Arme. Sie waren durchtrainiert und seine Muskeln waren erstaunlich groß und hart....

Ich wusste, wenn er nicht wollte, dass ich mich wehrte, dann hätte ich mich auch nicht wehren können...





Fortsetzung folgt



"Liebe ist doch nur ein Wort..."



Teil XXXIII (33)



Matthias hatte alles, was ich bisher versucht hatte einfach ignoriert... ich bekam Angst vor ihm, er war überhaupt nicht vorsichtig! Er hatte gesagt "Ich liebe dich", aber er behandelte mich wie sein Eigentum... wie ein Ding ohne Gefühle! Er war genau wie meine egozentrische Schwester! Er sagte diese drei Worte nur als Mittel zum Zweck! Rücksichtslos grabschte er an mir herum, so grob, dass es schon anfing weh zu tun! Er wurde richtig brutal!!

Ich sammelte all meinen Mut und meine Kraft, stemmte beide Arme gegen seine Brust und stieß ihn mit all der Kraft die ich aufbringen konnte zurück. "GEH WEG VON MIR!" schrie ich und gab mir damit noch mehr Mut. Er ließ mich los und wich ein Stück zurück, als er meinen ängstlichen Blick sah, meinte er "... tut mir leid... ich wollte dir keine Angst machen, entschuldige..." er sah mich traurig an, nahm mich in den Arm und kraulte meinen Rücken.

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Von einer Sekunde auf die andere war er wieder ganz zärtlich, vorsichtig und zurückhaltend... das war der Matthias, für den ich Gefühle hatte.... die andere Seite machte mir schreckliche Angst... und er hielt mich lange und ich beruhigte mich langsam – redete mir ein, dass das wohl einfach noch vom Alkohol kam.... das war sicherlich möglich... er war warm und als er mich so hielt und schwieg, fühlte ich mich in seinen starken Armen geborgen... beschützt – nicht bedroht wie vorhin....

Er küsste mich ganz liebevoll auf den Mund und meinen Hals, und ich merkte, dass er schon wieder anders wurde.... er konnte seine Hände einfach nicht auf meinem Rücken halten, ließ sie wieder wandern und fing genau so an wie vorhin! Er spielte nur! Die liebevolle, zärtliche Art war nur eine Maske, die ihm half an das zu kommen was er wollte! Von Angst und Wut getrieben stemmte ich mich gegen ihn "LASS MICH!" ich schrie ihm ins Gesicht so laut ich konnte und frustriert wich er zurück "Was zum Teufel ist mit dir los?!?" er war wütend.

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"Gestern hast du dich noch nicht so angestellt! Was soll der Schei**?" was mit mir los war?? MIT MIR???? Was war mit ihm los? Ich konnte ihn nur ungläubig anstarren! Ich fragte mich, was ich gerade noch für ihn empfinden wollte – und Bastian mit diesem Mistkerl zusammen gewesen war – ob er in der Beziehung genau so mit dem anderen umsprang?!?

"Ich will das nicht! Ich bin keins deiner billigen Flittchen!" schrie ich wütend und traurig zugleich. Er blickte arrogant von oben auf mich herab "Alles klar! Habs kapiert! Andere würden sich freuen, wenn sie an deiner Stelle wären! Nicht jede darf an Master Matthias ran, kapierst du?!"

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"16-Jährige.... blöd wie Brot! Was wollt ich eigentlich von dir? Du bist ja nicht mal ne ganze Frau!" abwertend gab er mir zu verstehen, dass ich ihm zu flach war.... "Du solltest mir danken, dass ich meine Zeit an dich verschwende! Und jetzt verzieh dich Bunny, bevor ich sauer werd und komm erst wieder, wenn du ne Frau bist und kein Brett mehr!" Ich packte mein Zeug zusammen und verließ wütend und traurig sein Haus. Für mich war der Fall damit erledigt... Tränen brannten hinter meinen Augen.

Ich lief nach Hause, immer schneller und schneller, bis ich rannte, so schnell ich konnte! Ich stieß die Haustür auf und rannte ins Bad – vor unserem großen Wandspiegel hielt ich inne und starrte keuchend hinein.... Ich sah aus wie eine Leiche! Und ich war billig! Ich hatte mich so billig ausnutzen lassen! Immer noch fühlte ich seine Berührungen auf meiner Haut – sprang unter die Dusche und schrubbte mich von oben bis unten ab, bis meine Haut brannte und ich nicht mehr fühlte wie er mich berührt hatte...

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Ich leerte eine ganze Flasche Duschgel... und durch das heiße Wasser wurde meine Haut ganz rot. Ich wollte Matthias von mir abwaschen, die Erinnerung fort spülen, als wäre dann alles vergessen und vorbei... es tat weh... der Schmerz überdeckte die Erinnerungen an Matthias. Und ich merkte, dass in mir ein tiefer Schmerz war, der direkt aus meinem Herzen kam...

Es war gebrochen worden... er hatte mich benutzt, beleidigt und abserviert.... wie konnte ich nur so dumm sein und glauben, er könnte mich lieben... der kannte das Wort doch gar nicht.... Ich wurde so furchtbar traurig... in meinen Gedanken hielt er mich noch immer fest und berührte mich, obwohl ich es nicht wollte...

Ich war stolz auf mich, dass ich mich gewehrt hatte.... sackte in de Dusche zusammen und begann zu weinen... "Ich hasse diese perverse, kranke Welt!!!" rief ich und schluchzte....





Fortsetzung folgt


 
hmm.... gar keine Kommentare? das ist seltsam... ich hätt gedacht, dass da welche kommen... na, dann mach ich halt weiter :D

"Liebe ist doch nur ein Wort...."

Teil XXXIV (34)



Nur zu gerne wäre ich Matthias für den Rest meines Lebens aus dem Weg gegangen... aber das hieße auch, dass ich den Rest der Clique und Bastian wahrscheinlich so gut wie niemehr gesehen hätte und das wollte ich auf gar keinen Fall. Angeblich waren Mark und Basti jetzt zusammen... gesehen hatte ich es noch nicht.

Auf jeden Fall waren die beiden ständig bei Matthias... Mark hatte noch eine ganze Menge zu erzählen, was in der Zeit passiert war, wo der Kontakt zwischen den beiden ausblieb.... und ansonsten hockten sie zu dritt vorm Fernseher und zockten Playstation.... was eigentlich immer laut und nie ohne Streit abging...

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Ob das bei den Treffen gespielt oder ernst war, wusste ich nicht, aber Matthias und Mark wurden recht schnell aggressiv und schnauzten sich gegenseitig an. Zwar lachten sie dabei und spielten anschließend normal weiter – aber ich war ja noch nie ein Kerl, keine Ahnung, ob das normal ist... Männer sind schon so ne Sache für sich...

Naja, ich nahm mir erst eine Auszeit und nach einer Woche dachte ich, wäre ich bereit, Matthias wieder zu treffen. Es lief gut und alles war wie immer, er schien das Vorgefallene einfach vergessen zu haben. Minami und ich saßen bei den Jungs und feuerten sie kräftig an, Bastian machte mit und sie zockten irgendein Autorennspiel, tranken ihr Bier und stritten wie immer.

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"Jetzt pass auf Hexenbruder!" rief Matthias "Sieh und Staune, wie ich dich fertig mach! Hier ist ein Meister bei der Arbeit!" "PAH! Vergiss es Blondchen! Du kannst schon einpacken!" "Na, das wollen wir mal sehen!" Es rumpelte aus dem Fernseher und Mark rief "Was soll denn der Schei**??? Ich bin Schrott!!! Warum drängst du mich raus? Du bescheisst!!!" "ICH??? Du hast mich gerammt! Wegen dir kleb ich im Baum!!!"

Mark wurde schon wieder aggressiv "Warum ich??? Was erzählst du denn für nen Mist?! Wenn du zu blöd bist zum lenken? Vielleicht solltest du lieber eine deiner Keulen besteigen – das kannste wenigstens!" "Wie bitte??? Du bist hier in meinem Haus, vergiss das nicht!" "Na und? Wen interessiert das?"

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Es gefiel mir gar nicht, wie sie sich gegenseitig hochschaukelten... wenn Nadine nicht da war, konnte das Ärger geben – sie war die einzige, die Mark wirklich bremsen konnte, wenn er durchdrehte – das lernte ich im Laufe der Zeit. "Hör mir mal gut zu du Programmfehler," auch Matthias war gereizt "Wenn dir hier was nicht passt, dann kannste dir ja dein lauwarmes Gebläse da schnappen und dich verziehen!" jetzt zog er auch noch Bastian mit hinein, der prompt meckerte "He! Warum beleidigst du mich?! Ich hab doch nix gemacht!"

"Maul halten, Schwuchtel!" giftete Matthias "du hast Sendepause!" "Kannst du ihn vielleicht mal da raushalten?" meckerte Mark und Matthias provozierte ihn "Oooh... hast du da nen wunden Punkt? Was, wenn ich dir sage, dass dein Zuckerstückchen nur ne kleine schwule Schlampe ist, die jeden ranlässt? Tuts dann weh?" "Zum Teufel nochmal! Jetzt reichts mir aber!!!" Mark warf sein Gamepad in die nächste Ecke und ging auf Matthias los.

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"Hört auf! Das ist der reinste Kindergarten!" Bastian wollte schlichten und ging dazwischen. "HALT DICH GEFÄLLIGST DA RAUS!" schrien beide zugleich und er zuckte zusammen. Die beiden gingen aufeinander los und Minami und ich konnten nur hilflos zusehen. Wir wollten sie auseinander bringen, aber keiner wusste, ob Mark vor Frauen haltmachen würde, wenn er durchdrehte. Bastian stand eine Weile unschlüssig daneben, dann machte er einen zweiten Versuch und packte Mark am Arm, um ihn weg zu ziehen.

"NIMM DEINE SCHMIERIGEN GRIFFEL WEG!!!" Mark war blind vor Wut und schlug ihm mitten ins Gesicht, er taumelte rückwärts und fiel... Wir wichen ein Stück zurück... Wenn Mark seinen Freund schlug, machte er sicher bei uns keine Ausnahme. Er kümmerte sich auch nicht weiter darum, ob er Bastian verletzt hatte... der saß derweil benommen auf dem Boden und versuchte wieder klar im Kopf zu werden.

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Wir liefen zu ihm rüber und kümmerten uns um ihn. Er starrte nur verwirrt vor sich hin und versuchte zu verstehen, warum Mark ihn geschlagen hatte. Die beiden Streithammel schubsten sich ein paar Minuten lang gegenseitig und schrien sich die schlimmsten Schimpfworte ins Gesicht, bis sie vergaßen, warum sie überhaupt stritten und sich langsam wieder beruhigten. "Warum streiten wir eigentlich?" fragte Matthias und Mark antwortete "keinen Schimmer... hast du nochn Bier?" Matthias nickte und ging Bier holen.

Dann kam Mark auf uns zu und als er seine Hand ausstreckte, um Bastian auf die Beine zu helfen, wich der ängstlich zurück und Mark merkte erst jetzt, was er eigentlich getan hatte. Er setzte ein schuldiges Gesicht auf "Entschuldige... das... war ein Versehen... tuts sehr weh?" Bastian starrte ihn ungläubig an, als hätte er ihm gerade erzählt, die Welt wäre ein Quadrat. "...Ich werds überleben." Antwortete er pampig. "Tut mir echt leid... bist du sehr sauer?" "Das weiß ich erst heut Abend..." Mark zog ihn hoch. "War echt keine Absicht..." Als er stand, zog er wütend seine Hand zurück "Ja verdammt! Schon gut! Kannst du endlich die Klappe halten?!"

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Bastian musste erst mal eine Rauchen, er war gekränkt und wütend und Mark war ziemlich geknickt und hatte ein schlechtes Gewissen. Ich war der Überzeugung, dass man in dieser Beziehung einen Bodyguard einstellen sollte! Das war ja das reinste Chaos! Bastian ging zur Couch und Mark watschelte mit hängendem Kopf hinterher. Matthias kam hinter mir vorbei und gab mir einen Klaps auf den Po. Als ich ihn böse anschaute grinste er nur und zwinkerte mir zu. Mark tütelte immer noch an Bastian hin, der immer noch beleidigt war... kein Wunder.

"Wird nicht wieder vorkommen! Ehrlich!" er bettelte richtig um Vergebung.... und Bastian ließ ihn betteln, es gefiel ihm. "Sag doch mal was... das macht mich noch wahnsinnig!" "Na gut... Entschuldigung angenommen." Mark atmete erleichtert auf "Vielen Dank, O großer Meister, für deinen endlosen Großmut." Er verneigte sich übertrieben tief und Bastian musste grinsen. "Ja, is gut. Aber wenn so was noch mal passiert..." Mark schüttelte hektisch den Kopf "Auf gar keinen Fall!" Als Matthias wieder kam, drehte sich Bastian auffallend beleidigt von ihm weg. "Mensch Basti – bist du immer noch sauer? Das waren doch nur dumme Sprüche." Bastian konnte wirklich gut schmollen...

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"Ach ja? Daran, dass die verflucht verletzend sind, denkst du wohl nicht?! Und falls dus vergessen hast... treffen die inzwischen auch auf dich zu, mein Lieber." Tja, da hatte er eigentlich recht... "Quatsch! So schwul bin ich nicht. Das war eher ein Test." "Ja... klar...." Bastian war ziemlich eingeschnappt. "Warum ziehst du eigentlich immer über mich her, wenn du sauer bist?! Hast du nix besseres zu tun?" "Tut mir ja leid Basti... aber du eignest dich einfach zu gut dafür..." "Du bist so blond, dass es schon weh tut!"

"Komm, jetzt chill dich mal." Matthias wollte ihm den Arm um die Schulter legen und ihn zur Couch schieben, doch Bastian stieß ihn weg "Fass mich jetzt bloß nicht an!" "Auch gut... jetz komm mit rüber du kleine Zicke. Bier?" "Na gut.... gib her." Und 10 Minuten später waren die drei wieder mit der Playstation beschäftigt und die besten Freunde....

Männer soll einer verstehen....





Fortsetzung folgt


 
"Liebe ist doch nur ein Wort...."

Teil XXXV (35)



Etwas später verabschiedete sich Mark und ging. Matthias und Bastian zockten, wir feuerten sie kräftig an, das Bier drehte so seine Runden und wir wurden langsam lustig. Irgendwann, nach genug Alkohol fingen die Jungs zu spinnen an. "Basti!" rief Matthias "He, du Weichspüler, ich red mit dir!" "Kannst du deine blöden Anspielungen mal lassen???" antwortete der genervt und Matthias grinste "Nee... damit wirst du leben müssen, das macht zu viel Spaß. Wie wärs mit ein bißchen Tabledance?" "Ach Matzilein, weißt du was... du kannst mich mal!" "Nää... dafür bin ich jetzt nich mehr zuständig..." Matthias lachte und Bastian verdrehte entnervt die Augen.

"Ich glaub, ich sollte wohl besser ausziehen..." meinte er anschließend und Matthias fragte "Hmm? Warum das denn? Isses dir hier nicht rosa genug?" ich konnte sehen, wie Bastian langsam wütend wurde "Wegen deinen bescheuerten Sprüchen! Hast du irgendwelche Komplexe? Seit wir auseinander sind beleidigst du mich in einer Tour!!! Mir reichts langsam!!!" "Mensch, reg dich doch nicht so auf! Is doch alles nur Spaß." "Spaß... Spaß?!? Ich find das gar nicht spaßig!!! Ich darf mir die Schei**e oft genug anhören, ich hab echt keinen Bock mehr!!!"

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"Du bist einfach zu empfindlich... du solltest dich nicht so reinsteigern." "Reinsteigern... das ich nicht lache!!! Wie würdest du dich denn fühlen, wenn ich dich durchgehend beleidigen würde???" "Also, du übertreibst! Richtige Beleidigungen hören sich anders an! Das ist doch nur harmloses Ärgern." Matthias wollte es einfach nicht einsehen und versuchte sich raus zu reden. Bastian konnte nicht länger wütend sein und wurde depressiv.

"Es ist echt genug, dass mich auf der Straße jeder dumm angafft und hinter meinem Rücken über mich lästert! Da musst du nicht auch noch mitmachen! Du gehst mir in letzter Zeit so tierisch aufn Sack!!! Aber dich interessiert das ja gar nicht! Dich interessiert nichts außer dir selbst...." er seufzte, ließ den Kopf hängen und schlurfte zur Couch. Matthias bekam ein schlechtes Gewissen. "Öhm... so kannste das aber auch nicht sagen..." "Ach, lass mich in Ruhe... von dir krieg ich Kopfschmerzen..."

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"Sollen wir lieber gehen?" fragte ich und Bastian antwortete "Nein, ihr könnt ruhig bleiben, wenn ihr wollt... Hab keinen Bock, mit dieser Hohlen Blondbirne allein zu sein, der treibt mich in den Wahnsinn..." "Du beleidigst mich doch auch, was hast du denn, Bunny? Passt doch alles." Bastian rieb sich die Stirn "Halt doch einfach mal dein blödes Maul! Ich kanns nicht mehr hören! Ich habs satt, es kotzt mich an! DU kotzt mich an! Du hast echt nur Schei**e in deinem hohlen Schädel!" "Vielleicht gehen wir doch lieber... bleibt sitzen, wir finden den Weg." sagte Minami und nahm mich am Arm. "Ciao Mädels..." Bastian hob nur kurz die Hand.

Auf den Weg zur Tür hörten wir Bastian wieder schimpfen. Er war echt sauer – aber kein Wunder... wenn man mich die ganze Zeit beleidigen würde, wäre ich auch irgendwann verdammt stinkig! Nach ein paar Minuten fiel mir auf, dass ich mein Handy nicht dabei hatte. "Mist! Ich hab mein Handy vergessen... ich bin gleich wieder da!" sagte ich zu Minami und lief zurück. "Ich warte!" antwortete sie. Als ich vor der Tür stand, war es erstaunlich ruhig drinnen... ob sie sich wieder vertragen hatten? Ich schlich vorsichtig hinein, nicht dass ich mit Matthias zusammenstieß... naja... sie konnten sich wieder ganz gut leiden...

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Ich beschloss, mein Handy lieber am nächsten Tag zu holen... Eigentlich hätte ich abhauen sollen... aber ich war gefesselt von der Szene... wie sie sich küssten und berührten. Matthias angelte nach der Fernbedienung der Anlage und wenig später dröhnte ein harter Bass durchs ganze Haus. Er gab sich gar keine Mühe, in irgendeiner Weise rücksichtsvoll zu sein... hin und wieder verzog Basti kurz das Gesicht, er war auch bei ihm brutal... ich verstand einfach nicht, warum Bastian sich so grob behandeln ließ... bis er sagte "Was bist du denn für ein Weichei geworden? Zu viele Weiber gehabt?"

Als er Matthias packte und auf die Couch zerrte, machte ich mich lieber auf den Weg... alles wollte ich doch nicht sehen. Minami wartete noch immer. "du hast aber lang gebraucht..." "Ich... habs nicht gleich gefunden..." "Ach so... na komm jetzt." Zerknirscht watschelte ich neben Minami her. Meine so schöne Vorstellung von einem zurückhaltenden und sensiblen Bastian bröckelte vor sich hin... ob er dafür verantwortlich war, dass Matthias so grob war? Nein! Das wollte ich wirklich nicht glauben! "He, du sagst ja gar nix mehr, ist irgendwas?" Minami sah mich an.

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"Äh... was? Nein, alles OK... ich hab nur nachgedacht." Ob ich es ihr erzählten könnte? Lieber nicht... ich fühlte, dass ich es lieber für mich behalten sollte... Am nächsten Tag schlenderte ich zu Matthias, um mein Handy endlich zu holen. Er empfing mich mit dem üblichen, arroganten Grinsen im Gesicht. "Hey Süße. Du hier?" "Ich hab mein Handy liegen lassen." Ich drängte mich an ihm vorbei ins Wohnzimmer und holte mein verlorenes Teil. "Du willst doch nicht schon wieder gehen?" sagte er und setzte einen Dackelblick auf.

"Doch, eigentlich schon!" als ich an ihm vorbei wollte, hielt er mich fest. "Bleib doch noch ein wenig... ich hab nen echt coolen Film, den ich dir zeigen will." Und schon saß ich auf der Couch. Doch anstatt den Fernseher anzumachen, machte er Musik und sich wieder an mich ran... aber anfangs war er wieder total einfühlsam und zärtlich, so dass ich mir dachte, ein bißchen küssen könnte ja nicht schaden...

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Er war ganz lieb und vorsichtig... genau so, wie mein Freund sein müsste... ganz zärtlich... und er konnte so gut küssen, dass mir die Sinne schwanden und jede Berührung machte mir Gänsehaut und mir wurde ganz anders... Aber wenig später ärgerte ich mich darüber, dass ich so dumm war und wieder auf sein Spielchen hereinfiel... und zwar genau dann, als er mich einfach hinlegte, wie eine Puppe...

"Ich dachte, du hast einen Film" sagte ich, um ihn irgendwie abzulenken. "Den hab ich auch... nen Porno und der ist live!" Na klasse... ich war echt zu blöd... wie konnte ich nur glauben, dass er mir wirklich nur einen Film zeigen wollte... wie konnte ich nur auf sein Gesülze reinfallen? Aber er war immer noch ganz lieb... und machte mich damit wehrlos...

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Mein Kopf wollte zwar gehen, aber mein Körper genoss seine Berührungen... diesmal war er wieder ganz anders... er spielte seine Rolle wirklich wahnsinnig gut! Fast hätte ich ihm die zärtliche Art abgekauft und mich ergeben, aber er konnte sie nicht lange beibehalten... nach ein paar vorsichtigen und ganz zärtlichen Berührungen, die mich wirklich verrückt machten, kam bei ihm wieder der Punkt, wo er "normal" wurde....

Und grob! Plötzlich war der Zauber verflogen und er machte was er wollte, wie er wollte. Ich hatte ein wildes Tier auf mir liegen! Ich hasste diese Seite an ihm! Und wie ich sie hasste! Mein erster Versuch ihn weg zu schieben war wie immer viel zu schüchtern "Lass mich..." flüsterte ich und drückte ganz vorsichtig gegen seine Arme – keine Reaktion. Er wurde nur noch wilder.... und ich immer wütender, nach dem dritten vorsichtigen Versuch riss mir der Geduldsfaden. "HÖR AUF DAMIT, ICH BIN NICHT BASTIAN!!!" schrie ich und das wirkte! Er ließ sofort von mir ab und starrte mich an.

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"Äh... was?" fragte er entgeistert. "Ich bin NICHT Bastian!" wiederholte ich wütend und wartete darauf, dass er mich beleidigen würde, wie ich es von ihm kannte, aber das kam nicht. Dieser Satz schien ihn total zu überfordern, er wusste nicht, was er antworten sollte "Bastian...? Wie...?" er war echt sprachlos. "Vielleicht kannst du an ihm so brutal rumgrabschen und ihn wie deine Gummipuppe behandeln – aber mich nicht!!!" er war verwirrt und brachte ein paar Sekunden kein Wort raus.

"Wie... wie kommst du denn da drauf?" er war unsicher... ich hatte ihn verunsichert. Mann, war ich stolz auf mich! "Eigentlich wollte ich mein Handy gestern schon holen... wär die Musik nicht so tierisch laut gewesen, hättet ihr mich sicher gehört!" "Äh... gestern?" er ließ mich los und rückte ein Stück zur Seite.

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Es war ihm sichtlich unangenehm. "Äh... da hast du sicher was falsch verstanden..." "Ja klar! Da gabs ja auch sooo viel falsch zu verstehen..." er wurde nervös. "Alsoo... ich glaub, du wolltest gehen..." Zufrieden grinsend stand ich auf und ging... ein wenig Schadenfreude hat noch nie geschadet. "Hi Julchen!" Bastian kam mir entgegen und begrüßte mich freundlich wie immer. "Na, wohin des Wegs?" "Och... ich weiß noch nicht... vielleicht ruf ich Minami an und geh mit ihr spazieren... keine Ahnung."

"Sag ihr nen schönen Gruß von mir, wenn du sie siehst. Bis dann." "Mach ich Basti! Bis dann." Keine Ahnung, wo der so früh schon herkam... ich blieb stehen und sah ihm nach. Als ich da so stand und in beobachtete, konnte ich gar nicht mehr wirklich glauben, was ich gestern gesehen hatte... das passte gar nicht zu ihm... irgendwie deprimierte mich das ganze...

Er war ja so perfekt... seine Augen ließen mich noch immer dahin schmelzen, wie Eis in der Sonne.... seine Stimme vibrierte noch immer in mir.... ich würde nie aufhören, ihn zu lieben....



Fortsetzung folgt


 
"Liebe ist doch nur ein Wort...."

Teil XXXVI (36)



Ich rief Minami an diesem Tag nicht an, sondern ging alleine in den Park. Ich musste mich nochmal neu ordnen... da passte hinten und vorne nichts mehr! Das reinste Durcheinander! Viel mit ordnen war nicht, weil meine Gedanken immer wieder bei Bastian hängen blieben. Es war einfach nicht möglich, nicht an ihn zu denken... vor allem nach dem gestrigen Tag.... tausend Mal hatte ich mir vorgestellt, wie es wäre, mit ihm zu schlafen... in meinen Träumen war er so voll Zärtlichkeit und Gefühl....

Aber es war eben nur ein Traum... als ich ihn gestern gesehen hatte, war er ganz und gar nicht so wie ich immer dachte... der wilde Blick und wie er Matthias gepackt hatte... ein gieriges Raubtier! Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen, er durfte einfach nicht so sein... das ging nicht in meinen Kopf! So wollte ich ihn nicht kennen! Er musste doch mehr sein, als ein triebgesteuertes Ding, was er gestern war! Wie sollte ich denn jetzt noch meinen romantischen Traum mit ihm träumen?

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Ein paar Tage später hatte Bastian einen heftigen Streit mit Mark. Worum es ging wusste ich nicht genau, aber ich konnte es mir denken.... sicher hatte es etwas mit seinem kleinen Seitensprung zu tun.... den ich ihm auch nicht zugetraut hatte! Immer weniger von dem, was er tat, passte zu meiner Vorstellung die ich hatte.... Matthias war übers Wochenende zu seinen Eltern gefahren, um sie mal wieder zu besuchen und Bastian saß allein in dem Haus und schmollte vor sich hin.

Ich begegnete ihn abends auf der Straße und er fragte mich, ob ich ihm nicht Gesellschaft leisten wollte, weil ihm so langweilig wäre. Ich zögerte ein paar Sekunden, sagte dann aber zu. Als ich bei ihm war, rief ich schnell Zuhause an und gab meiner Mutter Bescheid, damit sie sich keine Sorgen machte. Bastian war nicht wirklich gut gelaunt....

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Er war genervt, weil er alleine war und deprimiert, weil er Streit mit Mark hatte. "Wir haben eine Beziehungspause..." nörgelte er. "Beziehungspause – PAH!" meckern konnte er richtig gut. Er nörgelte eine ganze Weile und ich hörte ihm zu, irgendwie war es lustig. Er trank ein Bier nach dem anderen und wollte seine Sorgen darin ertränken. "Wills du Musik hörn?" fragte er mich. Er lallte schon.... ich war noch immer bei meinem ersten Bier... ich musste mich an den Geschmack noch gewöhnen und nickte.

"Nen besonderen Wunsch?" mit der Zigarette im Mund durchwühlte er seine CDs. "Nö... mir egal." Sagte ich und er schnappte die erstbeste CD und legte sie ein. "Taugt dir so was?" "Ja, is OK." Christina Aguilera war zwar nicht ganz mein Ding, aber man konnte es hören... "Lass uns ein bisserl Zocken!" grinste er und hielt mir ein Gamepad vor die Nase. "Ich kann das nicht..." murmelte ich und er winkte ab "Is ganz easy... einfach die Tasssn drücken, irgendwas passiert schon" er grinste. Wenn er so frech grinste, war er ja so niedlich... wir spielten ein Kampfspiel.

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Währenddessen kippte er noch ein Bier... ich glaubte, ihn noch nie so betrunken gesehen zu haben. Irgendwann legte er mir den Arm um die Schulter und begann mich mit ziemlich blödsinnigem Zeug zuzuquatschen. Aber auch wenn er den totalen Stuss redete, ich hörte ihm so gerne zu... ich genoss seine Stimme und jedes einzelne Wort... auch wenn der Alkohol seiner Stimme ein wenig den Zauber nahm. Ich liebte es, ihn reden zu hören... und jetzt redete er nur mit mir allein....

Er hatte vor kurzem eine neue CD eingelegt, mit Japanischen Liedern, die Minami ihm kopiert hatte. Es war eine wunderschöne Musik! Ich liebte die japanischen Klänge, sie waren klar und ohne viel Bum Bum. Die Musik entführte mich in Gedanken in einen dieser herrlichen Japanischen Gärten... so einen wollte ich auch irgendwann einmal haben. Ich hatte mir das vorgenommen, als Minami mir mal ein Bild davon gezeigt hatte. Bastian lehnte betrunken an mir.

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Er genoss jeden einzelnen Ton, der aus den Boxen kam. Irgendwann kam er mir sehr nahe, mein Herz klopfte bis zum Hals, was hatte er vor? Irgendwie fürchtete ich, dass er genau so über mich herfallen könnte, wie Matthias.... das wäre mein Tod! Dann wäre wirklich jeder Traum kaputt! "Du riechst wahnsinnig gut...." flüsterte er in einem Ton, der mich ganz irre machte. "Den Duft haste noch nicht lang, stimmts...?" "Ich hab den gestern gekauft..."

"Der ist unglaublich...." er wollte gar nicht mehr von mir weggehen... in meinem Kopf spielte sich eine Comedyshow ab... in der würde er jetzt sagen "Was ist das? Ich muss den auch haben!" aber in der Realität lehnte er nur an mir und schwieg... lange saßen wir so da und ich rührte mich keinen einzigen Millimeter, um den Moment so gut es ging auszukosten... ich fühlte mich wie im siebten Himmel...

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Dann rauchte er noch eine Zigarette und leerte sein Bier, was noch rumstand, legte mir erneut den Arm um die Schultern und lehnte sich wieder an... er kam ganz nah, ich spürte seinen Atem an meinem Hals und bekam Gänsehaut – Nur ein paar Millimeter näher und seine Lippen hätten mich berührt... "Du duftest so wunderbar...." flüsterte er und drückte mich an sich. "...das macht mich ganz schwach..." und dann küsste er meinen Hals und ich glaubte vor Glück zu sterben! Ganz sanft streichelte er über meinen Rücken und liebkoste meinen Hals.... sehr lange, ohne etwas anderes zu tun... und ohne auch nur daran zu denken, mir irgendwas auszuziehen....

dann hauchte er mir leise ins Ohr "Darf ich dich verführen?" ich glaubte, mein Herz würde stehen bleiben! Ich war stumm... und er deutete mein Schweigen als "Ja". Einerseits war ich so unglaublich glücklich – andererseits fürchtete ich, seine Zärtlichkeit wäre auch nur eine Maske.... und er küsste weiter meinen Hals.... dann auch meine Lippen... ich bemerkte das Piercing in seiner Zunge... Jede Berührung brannte sich in meine Haut ein... mir wurde ganz schwummrig, dabei hatte er noch gar nicht richtig angefangen...

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Ganz langsam zog er mich aus und ließ seine Hände sanft über meinen Körper gleiten... Er legte den Kopf schief, lächelte wie nur er lächeln konnte, schenkte mir einen katzenhaften, ungebändigten, wilden Blick, spielte mit seinem Zungenpiercing herum und flüsterte "Ich möchte dir etwas zeigen... es wird dir gefallen." dann wanderten seine weichen Lippen über meinen Bauch nach unten.... ich konnte und wollte mich nicht wehren... es war der Himmel auf Erden... Er schenkte mir Gefühle, von welchen ich noch nicht einmal geträumt hatte... er war die personifizierte Sünde, stellte alles andere in den Schatten... und er ließ sich Zeit – so unendlich viel Zeit....

Und als er mich anschließend liebte, fühlte ich mich unsterblich, begann zu schweben... alles um mich herum wurde warm und weich... ich fühlte nichts außer ihn... und endloses Glück... es übertraf alle meine Träume... so etwas konnte man nicht träumen... er war wie ein Engel, egal wie triebhaft sein Blick... er war nicht wild... nicht grob... als würde er mich in Wolken tauchen...

Es war ein unvergessliches Erlebnis, welches es kein zweites Mal geben konnte... es war einfach einmalig... eine andere Dimension... nur leider irgendwann vorbei....





Fortsetzung folgt


 
"Liebe ist doch nur ein Wort..."



Teil XXXVII (37)



Es war so schön, mit ihm zusammen zu sein.... er erleuchtete die Nacht und wärmte meine Haut, als würde ich in der Sonne liegen... Ich wollte bis in alle Ewigkeit nur in diesem Moment leben... er übertraf alles, was ich kannte, alle meine Vorstellungen... seine Haut war warm und weich... braungebrannt, wie aus Bronze und von makelloser Schönheit... ich hätte ihn nie wieder loslassen wollen, er war so zärtlich und einfühlsam... und er wusste genau, was er tat, wo und wie man eine Frau berühren musste, dass ihr die Sinne schwanden.... er war ein Gott der Leidenschaft und ich konnte nicht mehr daran glauben, dass er wirklich kein Interesse an Frauen hatte.... dazu war er zu gut!

Er hielt mich noch lange im Arm, als es vorbei war... ich betrachtete jeden Zentimeter seines Körpers ganz genau, ich wollte nichts davon vergessen und hoffte, morgen neben ihm aufzuwachen und mit einem sinnlichen Kuss geweckt zu werden.... irgendwann machte der Alkohol ihn müde und er schlief ein. Ich betrachtete ihn – Er sah so unschuldig und friedlich aus... ich räumte das Zimmer leise ein wenig auf, die ganzen Flaschen und die Kippenstummel im Aschenbecher passten nicht zu meiner Stimmung. Ich verfiel in meine Gedanken und erinnerte mich an seine zärtlichen Küsse... ich wollte keinen einzigen vergessen.

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Ich stolperte über seine Zigaretten. Am liebsten hätte ich sie geklaut, als Erinnerung an ihn. "Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen" war auf der Schachtel aufgedruckt... ich lächelte traurig und schüttelte stumm den Kopf. Das Rauchen würde ihn sicherlich nicht umbringen... eher er sich selbst.... ich setzte mich vor ihn und streichelte ihm übers Gesicht. Ich war ganz betört von seinem Anblick... dann schaute ich in die Schachtel und zählte die Zigaretten, sie war noch fast voll. Ob ich mal probieren sollte....?

Neugierig nahm ich eine heraus und betrachtete sie genauer. Sah eigentlich ganz harmlos aus, roch nur ein wenig komisch. Ich steckte mir eine in den Mund "Man kanns ja mal probieren" dachte ich und griff nach seinem Feuerzeug. Aber nach dem ersten Zug musste ich schrecklich husten und mir wurde speiübel! Angeekelt warf ich die Zigarette weg und legte seine Schachtel wieder auf den Tisch. Wie konnte man sowas nur rauchen? Das war ekelhaft! Nein, mit dem Rauchen würde ich sicher nicht anfangen! Ich kuschelte mich auf die Couch und mir fielen die Augen zu...

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Ich schlief die ganze Nacht, am nächsten Morgen wurde ich von Bastians Fluchen geweckt, er hatte mal wieder einen riesen Kater. "F*ck verdammt! Dreimal verfluchter Kater, zum Teufel nochmal!" er war gereizt vom Alkohol und den Kopfschmerzen und pfefferte wütend die Einrichtung durch die Gegend. "Nmorgen..." murmelte ich ihm verschlafen zu, als er an mir vorbei kam. "Morgen... was suchst du denn hier?" er war ein wenig verwundert "Na, auch egal... oh... diese beschi**enen Kopfschmerzen! Verfluchter Schei**dreck!" und schon flog das nächste Teil.

"Magst du auch nen Kaffee? Oder nen Cappuccino?" fragte er mich und rieb sich die Stirn. Ich nickte und antwortete "Ein Cappuccino wär nett." "Schrei doch nicht so... ich komm gleich wieder..." er steckte sich eine Zigarette in den Mund und verschwand aus dem Zimmer. Nun ja... mit einem Kuss hatte er mich nicht geweckt... aber so zerknüllt wie er aussah, nahm ich es ihm nicht übel – ich nahm ihm nichts übel! Wenig später kam er zurück, stellte mir meinen Cappuccino vor die Nase und fluchte laut vor sich hin.

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"Entschuldige..." murmelte er gequält "...aber ich hasse Kater!" "Schon gut." Er warf einen Blick auf die Uhr "Hmm... schon ganz schön spät... störts dich, wenn ich kurz duschen geh?" ich schüttelte den Kopf. "Bis gleich." Dann war ich alleine im Raum und irgendwie doch ein wenig enttäuscht... sicher war nur der Kater dran schuld, dass er mir gegenüber so kühl war, schließlich war er gestern so zärtlich gewesen.... als wäre ich seine einzige, große Liebe... ob er sich wohl erinnerte?

Als er wieder kam, war er perfekt und schön wie immer. Die nächste Kippe fand den Weg zu ihm und ich fasste mir ein Herz und schlenderte zu ihm rüber auf die Couch. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen... sie schienen alle so perfekt zu sein... "Is was?" fragte er, als er merkte wie ich ihn anstarrte. "Wächst mir ein Horn auf der Stirn?" ich musste lächeln und schüttelte den Kopf "Nein... gar nichts... ich war nur in Gedanken..." "Aha...? Was denkst du denn?" er hatte bereits einen Verdacht...

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"Ach... nur an gestern..." antwortete ich und Bastian runzelte die Stirn und versuchte wohl, sich zu erinnern. "Gestern...." murmelte er "Gestern ist gelöscht worden... war da was...? .... was war denn gestern? Keinen Schimmer..." ich konnte mich nicht länger beherrschen, griff nach seiner Hand und schmiegte mein Gesicht daran "Es war so schön...." seufzte ich. Er sah mich an, als wäre ich ein böser Geist, der ihm gleich die Hand abbeissen wollte. "...Es... war schön...?" wiederholte er skeptisch.

Langsam zog er seine Hand weg und überlegte kurz. Gebannt wartete ich, was er wohl sagen würde.... "Es war schön??" fragte er ein zweites Mal, dann rieb er sich die Schläfen, als wäre seine Kopfschmerzen noch schlimmer geworden, er seufzte "Lass mich raten... ich hab dich geknallt, stimmts?" die Wortwahl warf mich ein wenig aus der Bahn, bevor ich antworten konnte, murmelte er weiter. "Tja... das hab ich jetzt davon.... ich sollte mit dem Saufen aufhören..." dann wandte er sich an mich und sah mir in die Augen "Ok... da sollten wir drüber reden... da krieg ich jetzt schon Kopfschmerzen von..."

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Ich bekam ein ganz mulmiges Gefühl im Bauch... das hörte sich nicht gut an! Ich sah ihn wartend und ein wenig verzweifelt und verwirrt an, was jetzt wohl kommen würde...? er atmete nochmal tief durch, nahm sich eine Zigarette und sagte "Gut... also ich weiß, das wird jetzt sicher sehr weh tun – aber ich will das klar stellen." Oh weh! Das hörte sich wirklich nicht gut an!!! "Auch wenn ich mit dir geschlafen hab und auch wenns noch so schön, zärtlich, einfühlsam oder was auch immer war, hatte das nix zu bedeuten!" ich fiel aus allen Wolken "Aber... aber... warum?!?" ich brachte kaum ein Wort heraus.

"Süße, Ich bin auch nur ein Mann... und wenn ich besoffen bin, nehm ich das, was grad da ist... und außer dir war wohl keiner da." Diese nüchterne Ehrlichkeit erschlug mich förmlich! "Aber... aber... du hast... mein Parfum.... ich..." "Beruhig dich bitte und hass mich jetzt nicht, ok? Aber ich hab dir doch bereits gesagt, dass mich Frauen nicht interessieren. Was soll ich denn noch tun? Mir machts auch keinen Spaß, immer und immer wieder irgendwelche verzweifelten und heulenden Mädels vor mir sitzen zu haben... da fühl ich mich auch nicht toll bei."

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"Du wusstest es doch... wenn du mir weiterhin nachrennst und dich an mir aufhängst, bist du – so hart das jetzt klingt – selber Schuld... in mir ist nichts, was Frauen liebt. Nichts! Verstehst du? Und das wird sich auch nicht ändern, denn es gefällt mir." Ich starrte ihn an und die Tränen liefen mir über die Wangen, er seufzte "Ach komm... hör auf zu weinen, das macht mich fertig." Er sah mich schuldbewusst an, nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen.

"Tut mir leid, Julia... ich wollte dir keine Hoffnungen machen.... ich wollte auch eigentlich nicht mit dir schlafen..." ich war so verzweifelt und kurz davor zu zerbrechen "Aber du hast es getan!!! Ich bin doch kein billiges Spielzeug!!!" "Du bist kein Spielzeug?" fragte er und sah mich eindringlich und ernst an "Warum lässt du mich dann mit dir spielen?" Ich starrte ihm in die Augen und mir fiel keine Antwort ein... ich konnte einfach nichts erwidern, denn er hatte Recht... alles was ich antworten könnte, wären nur verzweifelte Ausflüchte gewesen.

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Ich schwieg. Es stimmte ja, ich hatte ihn mit mir spielen lassen... ich hatte mir gewünscht, dass er mit mir spielte... nur hatte ich geglaubt, aus dem Spiel könnte mehr werden. Ich schluchzte "Ich wollte es..." er drückte mich wieder "Dann hattest du sozusagen Glück, das ich Lust hatte zu spielen... gib nicht mir allein die Schuld." "Darf... darf ich dich trotzdem noch besuchen...." fragte ich schüchtern "Aber sicher. Ich schmeiß dich nicht raus, du musst nur einsehen, dass ich dich nie lieben werde..." ich nickte stumm. "Geht’s wieder?" fragte er lieb

"Ja... ich denke schon..." ich wischte mir die Tränen ab und nippte an meinem noch halbvollen Cappuccino "es... tut nur so weh...." er kraulte mir den Rücken "Ich weiß... mir hat man auch oft genug weh getan... aber irgendwann geht das vorbei." Er starrte abwesend und depressiv durch mich hindurch "Irgendwann ist der Schmerz vorbei... irgendwann..." und ich erkannte, dass in ihm auch alles in Scherben lag und ihm schmerzende Wunden verursachte.

Für ein paar Sekunden ließ er seine Gedanken wandern, dann fing er sich wieder und lächelte mich an, als wäre nichts gewesen – offen, herzlich und glücklich wie immer. "Hast du Hunger?"





Fortsetzung folgt


 
"Liebe ist doch nur ein Wort..."



Teil XXXVIII (38)



Bastian richtete ein schönes Frühstück her und wir ließen es uns schmecken. Es tat wirklich unglaublich weh... aber mir half es, dass es ihm auch nicht wirklich besser ging. Immer wieder versank er in seinen Gedanken und starrte geistesabwesend auf seinen Teller, das Gespräch hatte in ihm etwas geweckt, was ihn quälte. Ich wusste nicht, ob ich in darauf ansprechen sollte... ich wollte ihm gerne helfen, ihn trösten, aber ich fürchtete, alles nur noch schlimmer zu machen.... Er kam mir in den Momenten vor, wie ein kleines, trauriges Kind, welches ängstlich nach seiner Mutter ruft, die nicht antwortet.

Mein Mund machte sich selbstständig "Ist alles in Ordnung...?" fragte ich. Als hätte ich ihn bei etwas verbotenem erwischt, drehte er sich um und lächelte "Ja, klar – was soll nicht in Ordnung sein?" obwohl ich wusste, dass es kein ehrliches Lächeln war, sah es so ungespielt aus, dass ich zweifelte... "Wie lang muss man üben, dass gespieltes Glücklichsein so perfekt ist?" sein Lächeln verschwand von einer Sekunde auf die andere "Ewig..." murmelte er "...aber es hilft... wenn man glücklich aussieht, stellen andere keine Fragen."

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"Ich schon! Wir sind doch beide schlecht drauf..." sagte ich "warum trösten wir uns nicht gegenseitig?" "Ich rede nicht über meine Gefühle. Die Leute nutzen das aus, wenn sie wissen, wie sie jemanden verletzen können... die Welt ist nur ein großer Haufen stinkender Schei**e! Und besetzt von den größten Ar***löchern! Und die tun alles, um einen fertig zu machen! Wenn man nicht haargenau ins Schema passt, ist man nur noch Abschaum! Gerade gut genug, um beschimpft zu werden!" er war wütend und depressiv... an dem Tag hatten wir viel gemeinsam...

Er griff nach seinen Zigaretten und dem Rest Kaffee und schwieg vor sich hin. Ich hatte eine Vermutung und fragte vorsichtig "Diese Idioten sagen "Abschaum" zu dir...?" scheppernd landete die Kaffeetasse in der Ecke und zerbrach. "Verdammt nochmal! DAS ist ja noch harmlos!!! Ich hab sicher JEDE Beleidigung dies gibt, schon mindestens DREIMAL gehört!!! Hab ich verflucht nochmal "Bitte beleidigt mich" auf'm Hirn tätowiert??? All die Leute da draußen sind nicht mehr als hässliche Insekten, die ihren Frust an mir ablassen!!!"

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"Jeder weiß, wer ich bin – niemand kennt mich wirklich – und trotzdem ziehen sie ALLE über mich her!!! Und alle machen mit!!! Frag doch mal einen in deiner Klasse, ob er mich kennt, der wird dann sicher sagen "Ist das nicht diese Schwuchtel, die Missgeburt dieser billig-Hure?"! Billig-Hure!!! Wie soll meine Mutter denn sonst überleben??? Einer Prostituierten WILL ja KEINER Arbeit geben, denn das passt nicht ins Schema und ist Abschaum!!! Niemand macht sich auch nur die Mühe mal zu fragen, bevor man schimpft!!!

Erst vor ein paar Tagen hab ich zwei so hässliche Schreckschrauben, die ich vorher noch nicht mal gesehen hab, im Park über mich lästern hören!!! "Oh... mein Gott... diese Hure setzt ein Kind in die Welt? Diese "Person" weiß doch nicht einmal, was Liebe ist... und zieht einen schwulen Sohn groß? Da wundert mich gar nichts mehr, musste ja so kommen, dieses Kind kann doch nur pervers und krank sein! Wo soll denn dass enden, wenn sogar Huren Kinder bekommen dürfen!?" Ich hätte BEIDE umgebracht, wenn Mark mich nicht festgehalten hätte!!!!"

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"Die haben doch gar keine Ahnung!!! Meine Mutter ist die beste Mutter der Welt!!! Und sie war die Einzige, die IMMER für mich da war!!! UND SIE IST DER EINZIGE MENSCH, BEI DEM ICH MIR SICHER SEIN KANN, DASS SIE MICH IMMER LIEBEN UND FÜR MICH DA SEIN WIRD – EGAL WAS AUCH PASSIERT!!!" er zitterte vor Wut und ich starrte ihn ganz entgeistert an "Ich sage, die Leute da draußen sind der wahre Abschaum!!! HEUCHLERISCH ÜBERNEHMEN SIE DIE MEINUNG ANDERER OHNE FRAGEN ZU STELLEN, SCHLIESSEN SICH BEREITWILLIG DER MASSE AN UND HABEN KEINE EIGENE MEINUNG!!! DIESE WELT DA DRAUSSEN IST EIN EINZIGER WAHNSINN!!! VOLKSVERBLÖDUNG VOM ALLERFEINSTEN!!!

Und sie hassen mich, weil ich nicht mit ihnen mitlaufe!!! Weil ich nicht selbstzufrieden nicke und all der Schei**e zustimme, die sie erzählen!!! Für die meisten dieser Vollidioten bin ich ein Monster!!! Eine unmenschliche Ausgeburt der Hölle, entsprungen dem Schoß einer teuflischen Hure – das hat mal ein Pfarrer zu mir gesagt!!! EIN PFARRER!!! Da war nichts von wegen Nächstenliebe und "vor Gott sind alle Menschen gleich"!!! So was darf ich mir anhören!!! Was zum Teufel hab ich der Welt getan???"

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Er tobte richtig, hielt sich zitternd die Stirn und atmete schnell, als hätte er einen Sprint hinter sich... "Sie hassen und verfluchen mich!!! Und ich Volltrottel versuche trotzdem mit ihnen klar zu kommen!!!" "Denk an deinen Blutdruck..." Wir drehten uns beide zur Tür um, in der Matthias stand. "Was zum Teufel suchst du denn hier???" "Ähm... das ist mein Haus, Basti... schon vergessen?" Bastian ließ sich auf die Couch fallen "Entschuldige... das Thema regt mich nur so auf... du bist schon da?" "Das ist nicht zu überhören... und ja, ich bin da, sieht man das nicht? So klein bin ich doch auch nicht." Matthias lachte und kam rein. "Meinen Eltern ist was dazwischen gekommen, also bin ich früher los." "Na dann, willkommen zurück..." "Dankeschön mein liebster Basti. Hallöchen Julia."

"Hallo..." murmelte ich, ich war ihm noch beleidigt, das hatte er verdient. Bastian entschuldigte sich auch bei mir für seinen Wutanfall, ich nahm es ihm nicht übel, bei so was musste man ja durchdrehen. Ich war nur erstaunt, dass er so wütend werden konnte. Basti überraschte mich immer wieder. "Du solltest Frust ablassen." Sagte Matthias "komm, wir prügeln uns an der Playstation!" und dann prügelten sie sich... Die Blicke, die mir Matthias dieser Quadratschädel immer wieder zuwarf gefielen mir gar nicht... er war so ein eingebildeter Affe! "Übrigens hab ich die Clique für heut Abend eingeladen." Sagte er ganz beiläufig "Soso..." erwiderte Bastian. "Julia du bist auch eingeladen. Bis auf Mark haben schon alle zugesagt, er überlegt es sich noch." "Du hast Mark eingeladen??? Warum zum Geier lädst zu Mark ein???"

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"Na, weil er mein Kumpel ist, da lad ich ihn natürlich ein." "Du weißt doch, dass wir uns gezofft haben... ich mag ihn nicht sehen...." Bastian jammerte wie ein bockiges Kind.

"Ja.... ich weiß... und genau deswegen hab ich ihn eingeladen..." Matthias grinste selbstherrlich "Und sicher kommt er auch." "Ich will ihn aber noch nicht wieder sehen... ich... bin noch nicht soweit... dann mach ich heut nen Abstecher in die Disco." "Nichts da! Du hast heut Hausarrest! Und wenn ich warte, bis du mal "bereit" bist... dann bin ich tot, bevor ich Mark seh. Du wirst es überleben." "Sicher?" Bastian fing an zu schmollen, nörgelte aber nicht weiter. Am Abend kamen alle, bis auf Biene, sie konnte in der kurzen Zeit keinen finden, der auf Jasmin aufpasste.

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Nadine beobachtete missbilligend das Schweigen zwischen Bastian und Mark... Mark war beleidigt und Bastian schien eher deprimiert und frustriert zu sein. Matthias machte sich trotz Marks bösen Blicken an Nadine ran und wollte sie küssen, sie sah ihn finster an und meinte kalt "Küss mich und du wirst ein Frosch!" er wich vorsichtshalber zurück "Hexe..." murmelte er beleidigt und sie grinste zufrieden. Diana erzählte ein wenig von ihrer neuen Eroberung... die ihr wohl mal wieder nicht gut genug war und Minami unterhielt sich mit Nadine.

Ich sah Mark und Bastian dabei zu, wie sie sich anschwiegen und versuchte, den Blicken von Matthias auszuweichen – der wollte mich wohl schon wieder als seine Gummipuppe benutzen aber ich würde sicher nicht nochmal auf ihn reinfallen! Nach einer Weile wurde Nadines Gesicht sehr düster, als sie Mark und Bastian ansah. Dann stand sie auf und ging schweigend nach draußen. Als ich auf die Toilette ging, kam endlich ein Gespräch zwischen Bastian und Mark zustande... und ziemlich plötzlich schien auch wieder ein wenig Gefühl zwischen den Beiden auf zu kommen. Auf dem Weg zum Klo warf ich einen schnellen Blick aus dem Fenster... Nadine half ein wenig nach....

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Ich wunderte mich ein wenig über mich selbst, dass ich die ganze Sache so gelassen nahm... ich hatte wohl nie wirklich damit gerechnet, Bastian könnte sich in mich verlieben... schade war es trotzdem... er war ja soooo perfekt! Aber sicher würde ich irgendwann einen anderen finden... hoffentlich.... denn langsam fing ich an, mich ziemlich einsam zu fühlen. Beim Händewaschen wünschte mir, ein bißchen zu sein wie Nadine... dann hätte ich Bastian verzaubern können... ob Nadine wohl Leute, die sie haben wollte verhexte? Ich drehte mich um und sie stand vor mir.

"Nein, das tu ich nicht." Sagte sie lächelnd. "Wenn man seine Macht eigennützig einsetzt, kann das schlimme Folgen haben... vor allem schwarze Magie lässt sich ungern benutzen... sie will lieber herrschen." Ich starrte sie ganz verwirrt an "Hä? Herrschen?" "Ja... da muss man gut aufpassen und viel üben, bevor man irgend etwas tut. Du hast doch meinen Wutanfall mitbekommen... da wollte sie mich beherrschen." "Aber.... schwarze Magie ist doch böse und schlecht!" "Nö, nicht wirklich. Sie hat nur viel Kraft, böses zu tun. Man kann sie auch positiv einsetzen... nur wehrt sie sich und ist dann schwächer."

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"Man kann mit schwarzer Magie gutes tun?" "Aber sicher. Besser eignet sie sich natürlich für Böses... hat aber einen großen Vorteil gegenüber weißer Magie." Ich war neugierig "Ja? Und welchen?" "Nehmen wir mal an, eine schwarze Hexe verflucht dich... dann hast du ein ziemlich großes Problem... vor allem wenn sie mächtig ist. Wenn du dann zu einer weißen Hexe gehst, damit sie dir hilft, dann spricht sie einen Zauber um den Fluch zu bannen." "Und... wo ist da der Vorteil? Oder der Nachteil?"

Sie lachte "Das ist ganz einfach: sie kann es nicht! Schwarze Magie ist zu mächtig, um von weißer Magie besiegt zu werden. Eine weiße Hexe kann den Fluch nur unterdrücken... sie betäubt ihn so zu sagen und sowas hält nicht ewig. Gehst du allerdings zu einer schwarzen Hexe, die gelernt hat, die Böse Macht zum Guten einzusetzen, dann wird sie einen Zauber sprechen, der den Fluch zerschlägt und ihn in tausend Teile zerreisst."

Nadine faszinierte mich wirklich sehr... "Kennst du denn eine böse Hexe?" fragte ich vorsichtig "Nein... es ist nicht klug, schwarze Magie als böse zu nutzen, sie frisst dich langsam von innen auf und macht dich zu ihrer Marionette."



Fortsetzung folgt


 
wow....
nicht aufhören... möchte weiterlesen :D

interessante Beziehungskisten..... bin schon gespannt, wie es weitergeht....
 
"Liebe ist doch nur ein Wort..."



Teil XXXIX (39)



"Und was machst du so mit deiner Magie, außer Mark und Basti zu verhexen?" fragte ich und Nadine lachte "Aber ich verhexe die zwei doch nicht! Ich helfe nur ihren Gefühlen, den Weg schneller zu finden und sich besser bemerkbar zu machen... ansonsten nutze ich meine Gabe vor allem, um zu sehen oder eben um zu helfen." "Wie hilfst du denn und bei was?" "Ich kann zum Beispiel Krankheiten heilen..." sagte sie "Krankheiten heilen??? Aber ich dachte, das ist weiße Magie..."

"Krankheiten sind schlecht. Weiße Hexen treiben die Krankheit zwar aus, aber die sucht sich dann ein neues Opfer oder kommt wieder. Weiße Magie kann nicht vernichten, nur ablenken. Mit schwarzer Magie macht man die Krankheit krank, bis sie sich selbst verzehrt und sie wird auch nicht wieder kommen. Weißen Hexen ist es auch verboten, die Zukunft zu lesen und mit Geistern zu sprechen. Wenn sie das tun, verlieren sie ihre weiße Gabe."

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Ich druckste ein wenig herum "Kann... man das lernen? Oder kann man Magie geschenkt bekommen?" sie lächelte freundlich "Tut mir leid, das geht nicht. Entweder man hat die Gabe oder nicht. Das wird im Augenblick der Geburt festgelegt. Wenn der Tag der richtige ist und die Sterne richtig stehen, ist die Geburt im wahrsten Sinne des Wortes ein magischer Moment. Ich kann dir also nichts davon abgeben, wenn du das meinst."

"Oh... das ist schade... sag mal, hast du auch schon in meine Zukunft geschaut." "Aber natürlich, ich bin doch so neugierig... du kriegst bald nen Freund." "Ja, ehrlich? Wen denn?" "Nicht Bastian, da brauchst du gar nicht hoffen, denn der wird nicht zum schönen Geschlecht zurück kommen. Aber deine zukünftige Beziehung steht unter dem Schutz der Gestirne, es wird eine sehr glückliche Bindung werden, die sicherlich lange andauert. Du wirst sehr glücklich werden."

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"Wird Basti denn auch glücklich? Und was ist mit Minami? Diana? Erzähl!" ich war total begeistert von ihr "Basti... hmm... bei ihm hab ich noch nicht so weit gesehen... kann ich dir jetzt nicht sagen. Und Diana..." Nadine überlegt "Diana wird noch ne ganze Weile ihre Spielchen treiben... aber da können wir ja ein ander Mal weiter reden... lass uns jetzt zu den andern zurück gehen, ich will die Show nicht verpassen!" sie schnappte mich bei der Hand und zog mich hinter sich her. "Show? Was für ne Show?" ich war verwirrt... Nadine konnte einen richtig durcheinander bringen.

Als wir zurückkamen, waren Diana und Matthias gerade beim Tanzen und Minami lief uns schon entgegen "Los kommt schon! Es wird grad spannend bei Basti und Mark!!! Das ist besser als Kino!" jetzt fing ich an, zu kapieren! Die Show! Die Versöhnungsshow... ach so... sie waren auch gerade mittendrin. "Das mit Matthias tut mir leid..." sagte Bastian und setzte einen Dackelblick auf "Ach... passiert ist passiert... ich hab's ja verdient, so eklig, wie ich früher zu dir war... das war sicher ausgleichende Gerechtigkeit."

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"Außerdem wär ich doch ziemlich bescheuert, wenn ich dich jetzt einfach so weglaufen lassen würde... am Ende findet dich ein anderer, nee nee nee, das kann ich nicht erlauben!" Sagte Mark, kraulte Basti und sah ihn ganz verliebt an... Bastian schmolz regelrecht, und schnurrte wie ein kleines Kätzchen. "Hrrr! Magst du mich vielleicht behalten?" "Hmm... mal sehen... bist du denn auch stubenrein und hast keine Flöhe?"

"Miau... keine Flöhe und ganz pflegeleicht." Bastian grinste. Wir starrten die beiden an, als wären sie ein spannender Film im Kino. "Ich beiss auch nicht. Ich bin ganz zahm..." "Ja wenn das so ist..." Mark tat als würde er ganz angestrengt nachdenken und Bastian wurde langsam unruhig. "Ja? Dann?" Mark grinste ihn frech an "Wenn dein Matthias nichts dagegen hat." Basti verdrehte genervt die Augen "Das ist mir sowas von schei**egal, was der will!" und schnappte ihn

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Tadaaa! Und ein Happy End. Minami seufzte ganz gerührt und ich war auch ganz angetan... Matthias lachte "Macht das doch Zuhause! Es sind Damen im Raum." Und Bastian grinste zurück "Das geht mir sonstwo vorbei, mein Schatz!" der Rest des Abends wurde ganz lustig, diesmal gab es kein Bier, Matthias machte neue Cocktails, die er sich von seiner Mutter hatte zeigen lassen. Sie schmeckten nach Vanille und nur lecker! Der Alkohol kam ziemlich hinterhältig aber dafür stark! Es dauerte nicht lange, bis wir alle gut angetrunken waren.

Diana verschwand wieder, nach dem sie einen Anruf von einem "Daniel" bekommen hatte, mit einem Grinsen über beide Ohren und roten Backen vom Alkohol. Matthias quatschte mich mit blödsinnigem Zeug zu, aber ich hatte so wie so auf Durchzug gestellt. Ich wollte nichts von ihm hören. Minami hatte Tarot-Karten in der Hand und nörgelte solange an Nadine hin, bis die entnervt einwilligte und ihr die Karten legte.... und Bastian und Mark taten seit einer Ewigkeit das gleiche...

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Ich glaube, Bastian hatte noch nie so lange auf seine Zigaretten verzichtet... Liebe war sicher herrlich, hoffentlich würde ich meinen Freund auch bald bekommen... und für Diana hoffte ich natürlich auch, dass sie irgendwann ihre große Liebe finden würde. Matthias erzählte gerade, was er alles für Übungen machte, wenn er im Fitness-Raum war – es interessierte mich... "brennend"... ich betrachtete Bastian und Mark und versuchte, Matthias einfach auszublenden...

"Mark! Ich hatte soeben eine Vision!" sagte Bastian, der schon wieder ziemlich betrunken war – und zog eine Grimasse "Gerade ist mir ein sprechender Pilz erschienen und hat mir eine Botschaft überbracht..." er tat als müsse er sich extrem konzentrieren "Äh... Wat?? Sonst is aber alles in Ordnung?" antwortete Mark verwirrt, Bastian lachte und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Mark machte ein Gesicht, als hätte er soeben die Erleuchtung schlechthin erhalten "Ach so! So eine Vision!" "Erschreckend, nicht wahr?" grinste Bastian

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"Wahnsinnig furchteinflößend..." Dann standen die beiden auf und Mark meinte übertrieben ernst "Wir müssen ganz dringend weg... Der arme Irre hier braucht unbedingt seine Medizin, sonst kann ich nicht mehr für eure Sicherheit garantieren... er phantasiert schon." Matthias winkte nur ab und lachte "Jaja... schon recht, die Phantasien kann ich mir vorstellen... los verzieht euch – und viel Spaß." Dann schwankten sie davon.

Keiner stellte Fragen, denn wir wussten alle schon, was die zwei Vorhatten... obwohl mich eigentlich schon interessiert hätte, was genau sie vorhatten... dann waren wir nur noch zu viert. Mit der Zeit wurde ich ziemlich müde. "Ich bin hundemüde" sagte ich "Ich werd nach Hause gehen..." Matthias sah mich an "Du willst doch nicht, besoffen wie du bist, mitten in der Nacht nach hause latschen..." ich schwankte ein wenig, als ich stand musste zugeben, dass ich wirklich ziemlich betrunken war.

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Ich fing schon an, doppelt zu sehen... zwei Mal Matthias... och nö... "Ach ja?" lallte ich genervt "und warum nicht?" "Na, weils stockfinster ist und du bist leichte Beute für Perverslinge... und mit dem kurzen Röckchen... du kannst auch hier schlafen." "Hier ist auch ein Perversling! Der geht mir grad auf'n Keks!" der Alkohol und die Müdigkeit machte mich zickig, Minami mischte sich ein "Matthias hat aber Recht... ich werd auch hier schlafen, ist doch nichts dabei." Ich strafte sie mit einem bösen Blick, dass sie mir so in den Rücken fiel... "Du hast die Kirschblüte gehört, also stell dich nicht so an."

Ich grummelte in mich hinein und Matthias fragte, ob ich lieber die Couch oder das Bett nehmen wollte... er selbst hatte angeblich nicht vor, zu schlafen. "Weißt du was Matze" sagte Minami "Ich werd mich dann mit Julia im Bett breit machen, wenn's dich nicht stört." Er zuckte mit den Schultern "OK. Dann is ja alles klar. Also wenn du müde bist, dann einfach ab ins Schlafzimmer." Es war zwar nett, dass er mich in seinem Bett schlafen ließ, aber er grinste bei dem Wort "Schlafzimmer" schon wieder so ekelhaft... trotzdem legte ich mich einige Zeit später hin und schlief fast sofort ein.

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Nadine verabschiedete sich, sie hatte keine Angst vor einem Überfall... sie meinte lachend, dass die Bösewichte wohl eher Angst vor ihr hätten. Matthias und Minami unterhielten sich noch ein wenig – viel bekam ich nicht mehr mit, dann war ich schon eingeschlafen und träumte einen ganz romantischen Traum... Ich wachte auf, als mir die Sonne ins Gesicht schien und die Vögel laut ihre Lieder sangen. Ich kniff die Augen zusammen, so hell war es, der Himmel leuchtete in einem strahlenden blau... es war ein herrlicher Sommervormittag.

Ich fühlte mich noch nicht ganz wach und drehte mich von der Sonne weg, um noch ein paar Minuten zu dösen... da sah ich in die blauen Augen von Matthias... Ich wich zurück und setzte mich auf "Was soll das denn? Ich dachte, Minami schläft hier bei mir!" "Hat sie ja auch gemacht. Die ist grad vorhin gegangen..." "Und... und was willst du hier?"

"Vergib mir, aber zufällig ist das mein Bett... das hab ich nicht zur Dekoration gekauft."



Fortsetzung folgt


 
"Liebe ist doch nur eine Wort...."



Teil XXXX (40)




Ich war kurz davor durch zu drehen "Wie bitte??? Willst du mich jetzt schon wieder blöd anmachen???" er richtete sich auf "Jetzt krieg dich mal ein! Was geht denn mit dir ab?" "Du willst doch schon wieder was!" "Nö... eigentlich gar nicht... wie kommst du denn da drauf?" Ich war sauer "Du hast doch grad gesagt, dass du dein Bett nicht zur Dekoration gekauft hast! Das war doch eindeutig!" "Was war eindeutig? Es ist doch so, ein Bett ist nicht zur Deko da, aber hab ich gesagt, dass ich was von dir will? Nein... nach ner durchgemachten Nacht ist mir einfach nach ein wenig Komfort."

"Äh... nicht? Aber... das ist ja mal ganz was neues...." ich war ein wenig verwirrt. "Jaja, ich bin vielseitig." Als ich gähnen musste meinte er "kannst ja noch ein bißchen liegenbleiben und mit mir kuscheln." Und grinste mich an. "Nee... lass mal... ich geh dann nach Hause..." "Och... wie schade... dann bis später." Ich stand ziemlich unschlüssig im Zimmer rum. Es überforderte mich irgendwie, dass er mich einfach so gehen ließ... das war ich nicht von ihm gewohnt. "Wenn du noch länger dumm rumstehst, setzt du Staub an. Also, gehst du oder bleibst du?"

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Er machte zwar seine üblichen Sprüche, aber er war nicht so überheblich wie sonst... "Kannst auch gern wieder herkommen. Mir ist nach Gesellschaft." Ich seufzte, ich war einfach zu nett... "Na gut... aber wenn du mich anfasst, dann bin ich weg!" "Jaja... schon Recht." Langsam schlenderte ich zum Bett zurück und ärgerte mich, dass ich nicht einfach "Nein!" sagen konnte. Ich war auch nur einer, dieser notorischen Jasager, die Bastian so hasste.... Ich legte mich hin und Matthias ließ seine Hände tatsächlich dort, wo sie hingehörten. Dafür sah er mich von oben bis unten an.

"Hör doch mal auf, so zu glotzen – ich bin doch keine Schaufensterpuppe." Es nervte mich, so angegafft zu werden. "Entschuldige. Ich hab eben auch so meine Schwächen." Die Tür wurde aufgeschlossen und Bastian kam am Schlafzimmer vorbei, skeptisch steckte er seinen Kopf durch die Tür "Ärger die Kleine nicht, Matze! Schön brav sein!" "Ja Meister... sonst noch was?" "Ja, ich geh wieder. Wenn du mich suchst, ich bin am See und brate mein Hirn." "Alles klar." Doch nur ein paar Sekunden später stand er wieder im Zimmer...

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Ich konnte ihn schon wieder fluchen hören, bevor er nur in die Nähe des Schlafzimmers kam... er baute sich vorm Bett auf, fuchtelte wild mit einem Kühlakku und einem Zettel in der Gegend rum und nörgelte, was das Zeug hält... "Matthias! Wolltest du die Dinger nicht gestern ins Gefrierfach legen? Und hast du auch nur irgendwas von dem gekauft, was hier auf dem Zettel steht?" "Nö... ich hab in letzter Zeit gar nichts eingekauft..." "Das darf doch nicht wahr sein! Ich hab dich mehrmals dran erinnert, dass du einkaufen sollst und diese Cremes hier mitbringen!"

"Mein Gott... dann musste halt mal auf dein Cremezeugs verzichten..." "Ja, willst du mich umbringen?!? Hast du schon mal aus dem Fenster geschaut??? Ich sterb da draußen ohne meine Creme! Mann! Deine hirnlose Existenz ist echt zu nichts zu gebrauchen! Wenn ich nicht alles selber machen würde, würden wir irgendwann verhungern! Und Kühlakkus ins Fach legen ist doch wirklich nicht schwer! Echt Toll!!! Dann kann ich mir ja gleich nen heißen Tee mitnehmen!"

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Matthias konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen "Dann wird’s dir wenigstens nicht kalt." Bastian sah ihn bitterböse an "Du kannst mich mal, mein Schatz! Wie hast du's nur geschafft zu überleben, als ich noch nicht da war, um dir in den Hintern zu treten? Ich fass es einfach nicht! Nichts kriegt diese Blondine auf die Reihe! Jetzt darf ich auch noch einkaufen gehen, bevor ich zum See kann! Das ist einfach unglaublich! Ständig muss ich hinter dem herrennen! Ich hab ja sonst nichts zu tun!" schimpfend verschwand er aus dem Zimmer

"Mann... der zickt schon wieder rum, wie ein Mädchen..." "Das hab ich gehört! Sag nicht Mädchen zu mir!" "Aber du führst dich genau so auf! Kleines Määäädchen!" "Halt doch dein blödes Maul!" mit einem lauten Rumms fiel die Haustür zu und Bastian stampfte wütend die Straße entlang. "Der übertreibt immer so... drum macht's auch so einen Mordsspaß ihn zu ärgern." "Aber warum ärgerst du ihn denn immer? Irgendwann hat er sicher die Schnauze voll..."

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"Quatsch. Er weiß doch, dass ich nur Spaß mach. Er steigert sich nur ein bisserl zu sehr rein – aber nachher ist wieder alles in Ordnung." Wir redeten noch ein wenig über Gott und die Welt, dann drehte sich Matthias zu mir und meinte "Ähm... weißt du, mir ist da was ganz komisches passiert..." "Ach ja? Was denn...?" eigentlich interessierte es mich gar nicht, aber ich war höflich "Naja... ich hab da so`n Mädel kennengelernt... und eigentlich wollt ich sie nur flachlegen." "Ja und? Das ist bei dir ja nix neues..." "Nee... aber irgendwie... hab ich mich glaub ich in die Kleine verknallt..."

Ich musste lachen "DU??? Du hast dich verliebt??? Das is ein Witz oder? Den Tag muss ich im Kalender anstreichen!" er sah mich geknickt an "He! Lach nicht! Ich mein das ernst!" ich konnte es kaum glauben, aber er sah mich sehr ernst an "Du bist echt verliebt?" ich grinste "Ja, verdammt! Hör doch auf, so dämlich zu grinsen! Das ist schon schwer genug für mich! Mach dich bitte nicht drüber lustig!"

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Ich versuchte, mich zusammen zu reißen "Und was willst du jetzt von mir?" "Naja... ich bin nicht so gut in Liebeserklärungen... so was kann ich nicht... also hab ich mir gedacht, ich kauf ihr was... schau mal hier, meinst du gefällt ihr sowas...?" er gab mir eine kleine Schachtel, ich öffnete sie und starrte mit großen Augen auf den Inhalt "Das ist ja ein.... WAHNSINNS RING!" ich hatte einen Ring vor mir, der aussah als wäre er unbezahlbar! "Wow! Was ist das?"

"Platin... das Herz vorne drauf ist ein lupenreiner Tansanit und das Orange ums Herz rum ist Mandarin-Granat... da gehört auch noch eine Kette dazu..." "darf ich die mal sehen?" er kramte in der Schublade und zog eine weitere kleine Schachtel raus. "Wow! Die ist ja noch schöner!" "Schau mal, hier bei der Kette im Herz ist ein Tsavorit eingeschlossen. Halts mal in die Sonne." "Irre! Das Glänzt ja unglaublich!!! Was für ein Blau!!! Und dieses Grün!!! Das gefällt ihr sicher! Das muss ja wahnsinnig viel gekostet haben! Ist die Kette auch aus Platin?" er nickte "Ja und die kleinen Glitzerdinger an den Gliedern sind Tsavorit."

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"Ist ja echt Wahnsinn! Das Herz an der Kette ist irre! Ich hab noch nie so einen Stein gesehen! Der ist so... klar und groß! IRRE!!!" "Meinst du? Ich war nicht sicher, ob ihr das gefällt... ich bin nicht so gut in Liebesdingen... erst hab ich dran gedacht, ihr vielleicht ein... Gedicht oder so was zu schreiben, aber das kann ich gar nicht... Bist du wirklich sicher, dass die Kette nicht zu billig aussieht?" er war sichtlich besorgt, dass sein Geschenk nicht gut genug sein könnte... "Billig??? Du hast doch nen Schatten! Das seh ja sogar ich, dass die von einem Juwelier kommen muss...."

"Ja?" "Ja klar! Wenn das irgend so ein billig Ramsch wäre, dann würden doch die Steine nicht so herrlich glänzen! Ich kann mich ja drin sehen! Welcher Juwelier verkauft denn so was?" "keiner... ich hab's anfertigen lassen." "Oh, extra für dein Herzchen? Das ist ja sowas von süß... und romantisch! Also ich bin begeistert!" langsam schien er mir zu glauben "Da bin ich aber froh... ich wusste wirklich nicht... naja, was Frauen sonst so mögen... in der Beziehung... also... eigentlich vor der Beziehung... meinst du ist das OK? Also... als "Ich liebe dich"?" "Ich denke ja.... aber warum sagst du ihr nicht, dass du sie liebst? Wenn's ehrlich ist, dann ist das mindestens genauso schön, wie der Schmuck."

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"Aber... ich kann das nicht... ich meine, ich kann das nicht so sagen... so ... aus Liebe... ich hab das noch nie gesagt, weil ich jemanden geliebt habe... ich glaube auch nicht, dass sie's mir glauben würde... weil ich sie ziemlich schei**e behandelt hab, am Anfang, weißt du..." "Also, so wie mich." "Ähm... ja... so wie dich..." er konnte mir dabei nicht in die Augen sehen. "Dann sag es ihr, wenn du ihr den Schmuck gibst, dann würd ich sagen, glaubt sie dir. Oder hast du schon mal so was verschenkt, nur um eine ins Bett zu kriegen?"

"Nää! Ich geb doch kein Geld aus, wenn ich nur S*x will! Das krieg ich auch kostenlos." Ich nickte "Ich glaub schon, dass es ihr gefällt... und die Gedichte? Wolltest du nur oder hast du auch welche geschrieben?" er wurde rot "Ich... hab's versucht... aber die sind alle im Müll gelandet..." "Im Müll..." ich sprang auf und wühlte im Papierkorb "He! Lass das! Die darfst du nicht lesen! Die sind alle schei**e! Das... das ist mir peinlich..." "Zu spät! Hab schon eins gefunden!" Ich ließ mich wieder aufs Bett fallen und faltete den zerknüllten Zettel auseinander. "Na, dann wollen wir mal sehen..."

"Nein, nicht lesen, dass ist nicht gut geworden!" "Hör auf zu jammern!" sagte ich und begann zu lesen. Er saß neben mir und wartete darauf, dass ich zu lachen anfangen würde.


Du bist mir nah und bleibst doch fern
Wie ein leuchtend heller Stern.
Wie die Sonne über mir
Strahlst du jeden Tag zu mir

Ich habe dich so sehr verletzt
Doch leider weiß ich das erst jetzt

Ohne dich ist mir so kalt
Ich fürchte, ich erfriere bald
Du bist das Licht das für mich glänzt
Und mir seine Wärme schenkt

Und wenn der Regen draußen fällt
Gibst du Sonne meiner Welt
Ich möchte vor dir niederknien
Und dich um Vergebung flehn

Für immer will ich bei dir sein
Denn ohne dich bin ich allein
Ich bitte dich, verzeihe mir
Ich war nicht mehr als nur ein Tier

War zu dir so schrecklich schlecht
wenn du mich hasst, ist es gerecht
Doch Ich will niemand anderen mehr
Dafür verehre ich dich zu sehr

Du bist meine Königin
Gibst meinem Leben einen Sinn
Gib mir nur einen Blick von dir
Der mir sagt "Ich verzeihe dir"

Ich möchte dich lieben in Ewigkeit
Für dich ist mir kein Weg zu weit
Selbst der Tod wird uns nicht scheiden
Denn ich will ewig bei dir bleiben

Und ich beende nun mein Gedicht
Mit diesen drei Worten "Ich liebe dich"




Fortsetzung folgt



 
"Liebe ist doch nur ein Wort..."



Teil XLI (41)





Ich lachte nicht... ich hatte fast Tränen in den Augen "Oh Matthias, das ist ja wunderschön... das solltest du ihr auf alle Fälle geben! Das ist ja so romantisch..." "Es... gefällt dir?" er strahlte übers ganze Gesicht "Und wie! Da ist ja so viel Gefühl drin! Das hätte ich dir gar nicht zugetraut... es ist herrlich!" "Äh... danke..." er druckste herum "ich bin auch im bedanken nicht so gut..." Ich lächelte "Ja, das merk ich schon." "Soll ich es nochmal schreiben... es ist ja so zerknittert..." "Ach, bei dem Gedicht ist das so was von egal! Es ist einfach nur schön.... ich liebe es...."

"Du liebst es?" fragte er vorsichtig nach "ABER JA!!! Oh Mann... wenn mir jemand so was schreiben würde... das ist ja so süß... du entschuldigst dich so gefühlvoll und ehrlich... das ist ein Wahnsinnsgedicht, wirklich! Absolute Spitzenklasse! Och wie schööön... Du hast ja auch ne gute Seite." "Freut mich, dass es dir gefällt... das... bedeutet mir wirklich viel..." ich sah ihn verwundert an "Aber ob es mir gefällt ist doch nebensächlich! Ich hoffe, es gefällt deiner Flamme... ich glaube, man kann dich richtig gern haben..." Er sah mich erleichtert an und rückte näher.

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Ich wich nicht zurück, das schöne Gedicht hatte mich noch immer gefangen... Matthias erschien mir in einem anderen Licht... diese Seite von ihm war sehr schön und liebenswert. Er kam mir ganz nah, aber er betatschte mich nicht. "Hier... dein Gedicht. Verliere es nicht, damit du's deiner Liebsten noch schenken kannst." Er nahm es nicht, sondern sah mir tief in die Augen. Ich bekam ein merkwürdiges Gefühl im Bauch und fürchtete, dass er meine gute Laune wieder mit plumpen Anmach-Versuchen zerstören würde. Aber er schwieg erst nur...

Dann nahm er schüchtern meine Hand... ich glaubte es kaum... er war tatsächlich schüchtern und nervös! "Julia..." sagte er zögernd und ich sah ihn verwirrt an "...ich... ich möchte, dass du das Gedicht behältst... und ich... ich möchte dir auch die Kette und den Ring geben... es ist alles für dich...." er wurde rot und ich starrte ihn an, als würde ihm gerade was aus dem Gesicht wachsen. "Das... das ist ein Scherz... oder?" ich war durcheinander "... willst... willst du mich damit rumkriegen...?" ich zog mich zurück

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Er seufzte und schlug die Augen nieder. "Nein. Ich will dich nicht rumkriegen." Sagte er ruhig und leise "Es ist alles für dich... du bist die... die Frau... in die ich mich verliebt habe... und es tut mir leid... alles tut mir leid, was ich verbockt hab... und ich bitte dich gib mir eine Chance, dir zu zeigen, dass ich auch anders kann..." ich brachte kein Wort heraus – die Situation war im Moment einfach zu viel für mich, ich konnte ihn nur anstarren und mein Kopf war so hohl wie schon lange nicht mehr. "Probier doch mal... ob der Ring passt..."

Ich konnte mich nicht bewegen, zögernd nahm er meine Hand und steckte mir den Ring an den Finger... er passte "Er ist so schön wie du...." sagte er verträumt, hielt meine Hand und betrachtete sie... ewig... dann fand ich meine Stimme wieder "Mo... Moment mal!" stammelte ich "das... das kann doch ... nicht sein...." "Aber warum denn nicht? ...du... kannst mir nicht verzeihen.... stimmt's?" "Nein... Doch – nein.... aber..." viel brachte ich nicht raus und er rutschte bedrückt ein Stück zur Seite.

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"Du kannst das Zeug trotzdem behalten... ich brauch es nicht... ich wüsste nicht, wem ich es sonst schenken soll..." er stand auf und schlurfte betrübt ins Wohnzimmer, aus dem wenig später laute Musik dröhnte. Ich saß verwirrt auf dem Bett, starrte auf den Ring an meinem Finger und versuchte meine Gedanken zu ordnen.... das war nicht richtig so! Oder... war es vielleicht doch richtig...? Was war überhaupt richtig???

Es war richtig, dass er ein wunderschönes Gedicht geschrieben hatte und es war richtig, dass der Schmuck alles andere in den Schatten stellte und heller glänzte als die Sterne... es war auch richtig, dass ich eine Seite an ihm entdeckt hatte, die ich mochte... die ich wirklich sehr mochte... aber... was es richtig, dass er mir all das schenken wollte...? Dass er wirklich mich liebte? Es war nicht richtig, dass er gegangen war und mich hier sitzen ließ... aber... vielleicht wusste er sich nicht anders zu helfen... er war hilflos... ein großer, starker Kerl – und er war hilflos... schüchtern wie ein Schulmädchen...

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Was er wohl machte? Warum ist er denn abgehaun und stellt sich jetzt mit Hilfe lauter Musik taub? Ich verstand nichts mehr... absolut nichts mehr... warum hatte er mich gefragt, ob es "ihr" gefallen würde? Wollte er testen, ob es mir gefiel? Oder ist das auch nur wieder ein Trick gewesen....? Es war inzwischen schon spät am Nachmittag... wir hatten uns lange unterhalten und ich blieb noch eine ganze Weile versteinert auf dem Bett sitzen und wusste nicht, wo vorne und wo hinten war...

Ich stand auf – ich wollte raus hier! An die Luft! Hier konnte ich nicht nachdenken, aber ich musste dringend nachdenken.... so dringend wie noch nie zuvor... ich schlich zum Wohnzimmer, er stand am Fenster und starrte nach draußen. "Matthias.... ich ... geh jetzt... erst mal... ich lass den Schmuck hier..." ich konnte das teure Zeug doch nicht einfach so mitnehmen! "Ich hab gesagt, du kannst es behalten... ich brauch den Schei** nicht!" er war pampig... "Ähm... ich leg es hier auf den Tisch... bis dann..." sagte ich leise und ging. Ich starrte zum auf den Boden, als ich das Haus verließ und rannte Bastian direkt in den Rücken, als der grade dabei war, sich ausführlich von Mark zu verabschieden

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Er war gleich eingeschnappt "Au! Pass doch auf!" zickte er mich an "so leicht bin ich jetzt auch wieder nicht zu übersehen!" "Tschuldige..." murmelte ich und schlüpfte an den zwei Turteltauben vorbei, die sich nicht lange von mir ablenken ließen und mit ihrem Abschied weitermachten. Ich wusste nicht wohin mit mir... als ich an einer Bank vorbei kam, ließ ich mich einfach drauf fallen – irgendwie fühlte ich mich gerade so unglaublich schwach... ich saß ewig auf der Bank...

Viele Leute gingen vorbei, denn ich hatte mir natürlich eine Bank kurz vorm Park ausgesucht, wo immer ein reges Kommen und Gehen war... alle glotzten mich blöd an... Weil ich so apathisch war, glaubten die sicher, ich hätte irgendwelche Drogen genommen... "Dummes Volk" schimpfte ich leise in mich hinein. Bastian hatte recht mit seiner Ansicht, dass die Menschheit bekloppt war! "Julia...?" ich hob den Kopf und vor mir standen Bastian und Mark, die sicher gerade händchenhaltend in Richtung Park schlendern wollten... der Park war am Abend Treffpunkt Nummer 1 für verliebte Pärchen. Bastian kam zu mir.

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"Sag mal, Kleine... was hast du denn mit Matthias angestellt?" sagte er "Was? Matthias? Wie...?" "Du der ist total im Eimer! So hab ich den ja noch nie erlebt! Wie hast du das denn geschafft?" dann bemerkte er, dass ich gerade kurz vorm Nervenzusammenbruch war "Öhm... Alles in Ordnung, Mäuschen?" er setzte sich zu mir auf die Bank "He, sprich mit mir... was ist denn los? Habt ihr euch gestritten? Hat er wieder mal seine ekelhaften Sprüche losgelassen oder dich angegrabscht?" ich schüttelte den Kopf.

Er nahm mich in den Arm "Was ist denn... komm, jetzt sag schon. Ich nerv dich solange, bis ich weiß worums geht." "Ich geh schon mal vor, ja?" "Alles klar Schatz. Julchen... Süße... was hat er angestellt?" In seinen Armen fühlte ich mich beschützt... und trotzdem so verloren... mir wurde das alles zu viel und ich begann zu weinen. "Och nöö... nicht schon wieder.... ne süße Maus wie du, darf doch nicht weinen – das gehört verboten!"

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"Eigentlich..." schniefte ich "... hat er gar nichts getan..." jetzt war Bastian auch noch verwirrt "Und... äh... was ist dann faul? Das kapier ich jetzt nicht..." "Er hat mir Schmuck geschenkt..." "...Schmuck...? Das ist doch aber nichts schlimmes....?" er überlegte kurz "Die Klunker, die auf'm Tisch lagen? Hui!" "Genau die...." "Aber.... warum liegen die bei uns auf'm Tisch und klunkern nicht an dir rum? Also ich würd das Zeug nicht liegen lassen." "Dann nimm es..." schluchzte ich "Ich schenk es dir..."

"Moment, Moment! Nicht so schnell! Wenn Matthias so was verschenkt, dann macht der das nicht einfach so zum Spaß!" "Ein Gedicht war auch dabei...." "Ein Gedicht???" Bastian machte große Augen "Pöh! Ich hab kein Gedicht gekriegt... da muss ich noch ein Wörtchen mit ihm reden... aber zurück zum Thema: Warum freust du dich nicht drüber? Jede andere würde total ausflippen und du hockst hier und weinst... da stimmt doch was nicht." "Er hat gesagt, er liebt mich..."

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"Nein! Das ist ja schrecklich!... nee, jetzt mal ernsthaft, was ist denn daran so schlimm, dass ich jetzt hier sitzen muss um dich zu trösten, anstatt mit meinem Schatz im Park zu knutschen?" "Du kannst ja gehen, ich halt dich nicht auf...." "Ach Mädel, so war das doch nicht gemeint..." "Es... es ist eigentlich gar nicht schlimm.... aber ich weiß nicht... was ich denken soll... ob ich ihn noch lieben will, nach dem, was er gemacht hat..." "Jetzt kommen wir der Sache doch schon näher." Bastian ging vor mir in die Hocke um mir in die Augen sehen zu können.

"Hör mal zu, Süße. Matthias kann ein verdammtes Ar***loch sein... seine Sprüche kennst du ja selber schon... ob du ihn liebst oder nicht, oder... ob du versuchen willst ihn zu lieben, musst du wissen – ich will dir da nicht reinreden. Aber ich kann dir sagen, dass er in einer Beziehung so ziemlich der liebste und leidenschaftlichste Kerl ist, den ich kenn. Wenn er dich wirklich liebt, dann holt der dir die Sterne vom Himmel, jeden einzelnen! Auch wenn er sich sonst noch so ekelhaft und egozentrisch benimmt. Der Matthias den du bis jetzt kennst ist komplett anders, als der, der er in einer Beziehung ist. Aber ob du's probieren willst, musst du selber wissen."

Ich sah ihn an und er lächelte aufmunternd. "Der ist auch wirklich am Ende, der hat dich verdammt gern. So, aber jetzt verzupf ich mich, sonst fängt Mark noch ohne mich an. Und du bist jetzt nimmer so traurig!" er gab mir ein Küsschen auf die Stirn und schlenderte zum Park.





Fortsetzung folgt


man möchte mir doch bitter vergeben, dass die Bilder nicht ganz passen, aber da hatt ich wohl keine besseren
 
"Liebe ist doch nur ein Wort..."

"Nein, Diana – Liebe ist viel mehr als das...."



Flames of Love
FANCY

What kind of man
what kind of man am I?
I try to walk
where I just fell
I try to break
a secret spell;

In your eyes
I feel
the flames of love.

Flames of love
flames of love

I'm drowning in the sea of love
and enough is never enough.
When I find myself
deep in your eyes
over and over again -
Flames of love.

What kind of fool
what kind of fool am I?
I look for shadows
in the sun
for memories
of days to come;

In your eyes
I feel
the flames of love.

Flames of love
flames of love
I surrender to sweet
death in your arms
in a wave of lustful life.
You touch me so deep
I cry out
melting in the flames of love.

Flames of love
flames of love




Teil XLII (42)



Ich sah Bastian und dem kleinen roten Leuchten seiner Zigarette nach, bis er fröhlich pfeifend um die Ecke verschwand. Zwar hatte ich keinen Zweifel daran, dass er die Wahrheit gesagt hatte, aber es fiel mir so schwer zu glauben, dass Matthias wirklich richtig lieb sein konnte... und vor allem ehrlich! Und was, wenn Bastian mit ihm unter einer Decke steckte und das nur sagte, damit Matthias mich ins Bett bekam? Nein... Basti doch nicht.... oder? In diesem Moment misstraute ich allen und jedem!

Ich zwang mich auf die Beine und schlurfte nach Hause... es wurde langsam dunkel und ich war von dem ganzen Tag so geschafft... Schlafen konnte ich allerdings sehr lange nicht... ich hatte viel zu viel, was mir im Kopf herum spukte... beinahe wäre ich zu Bastian und Mark in den Park gelaufen, aber die hätte ich sicher gestört... als mir endlich die Augen zufielen, wurde es draußen schon wieder hell... nachdem ich aufgewacht war, wollte ich nochmal mit Matthias reden, vielleicht könnte das ja wirklich was werden...

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Allerdings wollte ich erst mal ganz unbedarft an die Sache ran gehen, dass es nicht so weh tun würde, wenn er sich nur wieder einen Spaß machte... Als ich bei ihm klingelte, hörte ich es drinnen rumpeln und fluchen. Bastian öffnete mir total zerknittert und verschlafen "Oh! Verdammt ist die Sonne hell! Komm rein Julia." Ich folgte ihm ins Wohnzimmer, so zerknittert hatte ich ihn noch nicht erlebt. "So wie du aussiehst, war's wohl ne lange Nacht." Neckte ich ihn.

"Nacht...? ja... kann sein, wäre möglich..." "Was habt ihr denn so getrieben, dass du so zerknautscht bist?" er drehte sich um und grinste mich frech an "Glaub mir Süße, das willst du nicht wissen... nichts für Minderjährige... Jugendschutz und so, du weißt schon." Er gähnte "Oh... Mann... ich brauch nen Kaffee... du auch?" "Nee, danke." Ich latschte gemütlich ins Wohnzimmer "Hast du auf der Couch geschlafen?" fragte ich und er antwortete, als er mit seinem Kaffee wiederkam "Anscheinend... aber frag mich bitte nicht, warum." Er setzte sich

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"Dann schieß mal los, wie kann ich dir helfen?" "Ähm... du eigentlich gar nicht... wo ist denn Matthias?" er zog die Schultern hoch "Du, keinen blassen Schimmer... ich hab ihn nicht mehr gesehen, seit ich gestern zum Park bin. Keine Ahnung wo der schon wieder steckt... aber der kommt wieder... wie die Fliegen, sie kommen immer wieder. Willst du's mit ihm versuchen, sag?!" "Ich glaube schon... meinst du soll ich?"

Bastian sah mich skeptisch an "Also, wenn der mir solche Protz-Klunker geschenkt hätte... ich würd's wieder tun." Er grinste. Mir brannte eine Frage auf der Zunge "Aber... ist er recht grob...?" "Du meinst in der Kiste?" ich wurde rot und nickte. "Du hast doch schon mit ihm gepennt, oder bin ich da falsch informiert?" "Nein... bist du nicht... aber ist er in einer Beziehung anders?"

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"Öööh.... das kann ich dir jetzt so nicht beantworten... wie er zu Frauen ist weiß ich nicht... er hatte noch nie ne Beziehung mit ner Frau... tut mir leid." "Du willst mir ernsthaft erzählen, dass er noch keine Beziehung hatte?" "Doch, eine... mit mir. Ansonsten nur ne Menge Bettgeschichten. Ich würd dir ja gern deine Frage beantworten, aber ich war noch nie ne Frau... ich weiß wirklich nicht, wie er da in der Beziehung ist." "Und... wie war er bei dir...?" Bastian fing an zu lachen "Bei mir? Sagen wir... lernfähig. Wenn man oft genug nörgelt, lernt er's irgendwann. Aber der Matthias, den ich mir gezüchtet hab, der würde dir sicher nicht gefallen."

Ich sah ihn fragend an und er druckste herum "Muss ich dir das jetzt wirklich erklären?" ich nickte "Wenigsten ein bißchen, so dass ich versteh, was du meinst..." er verzog das Gesicht "Na gut.... Matthias ist ja doch... recht gut trainiert und Ich find Muskeln sehr sexy... und wenn einer welche hat, dann soll er die auch benutzen. Verstehst du?" "Also, das heißt... nichts mit zärtlich Gekuschel..." "Nein. Das ist ja langweilig... dann könnt ich mir genau so gut ne Frau nehmen..." "Außer sie macht Bodybuilding!" wir fingen zu lachen an.

"Wie läufts denn jetzt so mit Mark?" fragte ich und er antwortete "Ja gut. Kann mich nicht beklagen. Er ist nur im Moment noch ein bisserl scheu... aber den bieg ich mir schon zurecht." Die Tür ging auf und Matthias kam herein. "Tag Basti... Julia... was machst du denn hier?" "Ich wollte mir dir reden." "Und ich mach mich unsichtbar!" warf Bastian ein und verzog sich. Matthias fragte "Was gibt’s?" ich ging rüber zu ihm.

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"Gilt das noch, was du gestern gesagt hast?" er zögerte kurz "Aber sicher!" "Na gut. Lass es uns versuchen. Aber ich kann für nichts garantieren... noch nicht." "Ok!" "Im Freuen bist du wohl auch nicht so gut..." lachte ich "Nein... leider nicht... aber ich freu mich." Dann küsste er mich und der Kuss zeigte mir, wie sehr er sich freute... "He! Ganz langsam, ja? Willst du mich schon wieder ins Bett schleifen?" "Ich... äh... ich will nicht lügen... eigentlich schon.... du machst mich so an... aber... wenn es dir zu schnell oder zu früh ist..."

er sah mich so lieb an, dass ich ihm eine Chance gab, sich zu bewähren... "Ok!" ich lächelte "Aber denk dran: ich bin nicht Basti! Sie nicht so grob!" "Ich werd mir Mühe geben." Und er gab sich Mühe... er war sehr zärtlich und liebevoll... und auch er ließ mich schweben... auf einer Wolke aus Glück und Liebe.... wir freuten uns jeden Tag mehr aufeinander... es schien so ewig... als könne nicht einmal der Tod uns scheiden... das sollten die schönsten Jahre meines Lebens werden... viele schöne Jahre... so viele.... jetzt wohne ich bei Matthias. Wir sind nicht verlobt oder verheiratet... aber das ist auch nicht nötig. Es ist nur wichtig, dass wir uns lieben und uns treu bleiben. Es gab ein paar mal einen kleinen Streit... aber im Nachhinein war alles vergessen.

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Minami blieb solo... niemand wusste warum... bis zu dem Tag, als die Polizei bei ihr vor der Tür stand und ihren Vater wegen mehrfacher Vergewaltigung mitnahm. Er kam ins Gefängnis und Minami zog mit ihrer Mutter wieder nach Japan. Wir schreiben uns fast täglich und telefonieren trotz der Entfernung sehr oft... bald möchte sie mich besuchen kommen.

Biene heiratete bald und in dieser wirklich glücklichen Ehe, wuchs Jasmin zum schönsten aller Teenager heran. Sie besuchten uns und Bastian sehr oft... sie war ein Abbild von ihm, die gleichen fordernden, wilden Augen, die gleichen schönen Haare und die gleiche zarte, seidige Haut, die bronzefarben in der Sonne glänzt.... die Jungs scharen sich um sie...

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Bastian und Mark wohnen zusammen und sind seit Jahren verlobt. Ab und zu fliegen ziemlich die Fetzen, aber es gibt immer einer Versöhnung. Und sie lieben sich wie am ersten Tag... Mark wurde kein einziges Mal brutal Bastian gegenüber. Und entgegen all meiner Hoffnungen, die inzwischen schon vergangen sind, fand Bastian keinen Weg zurück zu den Frauen.

Sabine, Bastians Mutter, konnte mit der Hilfe ihres Sohnes endlich jemanden finden, der ihr einen richtigen Job geben wollte und ist nun weg vom Hurendasein. Sie wohnt im Moment bei Mark und Bastian, bis sie eine eigene Wohnung gefunden hat, die sie sich leisten kann. Ich habe sie in letzter zeit sehr gut kennengelernt. Sie ist eine wirklich faszinierende Frau... ihr Leben war der Horror, doch sie hatte niemals aufgegeben und trotz aller Hindernisse einen wunderbaren Sohn großgezogen... ich verstand sofort, warum Bastian sie so liebte... sie war einfach wunderbar – als Frau, als Mutter und als gute Freundin.

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Diana trieb ihre Spielchen noch sehr lange, mit allen Jungs der Gegend... bis sie den Mann ihres Lebens kennenlernte... inzwischen sind die beiden verheiratet und warten begeistert auf ihr erstes Kind.

Nadine verschwand eines Tages einfach spurlos und ich habe sie nicht wieder gesehen... aber doch ist sie irgendwie noch immer da... oft drehe ich mich um, weil ich denke, sie steht hinter mir... nur da ist nie jemand... ich vermisse sie... fast so sehr, wie Minami.... Die Leute in der Stadt tratschen über Nadine und ihr Verschwinden... sie erzählen sich, der Teufel hätte sie geholt... wo sie ist, weiß niemand... niemand fragt nach ihr... nicht einmal Mark... es ist, als wüsste er, wo sie ist und dass ihr dort nichts geschehen kann...

Das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, spielte sie in Matthias Band... der Schlagzeuger war ausgefallen und Nadine gab alles... und sie brachte die Wände zum wackeln! Ich hatte sowieso noch keine Frau am Schlagzeug gesehen, aber Nadine übertraf meine Vorstellungen... sie war für das Instrument geboren worden und sie spielte perfekt.

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Wir hatten so viele Hochs und ebenso viele Tiefs miteinander gemeistert... es war ein ewiges Auf und Ab... Die Leute in der Stadt kennen uns inzwischen.. wir sind ein bunter Haufen, das spricht sich rum. Sie respektieren Matthias, er ist reich und mächtig, er hat vor kurzem erst von seinem verstorbenen Onkel die Fischer – Hotelkette am Mittelmeer geerbt... und lange wusste ich nicht, dass seine Mutter eine hoch angesehene Anwältin ist und sein Vater ein mächtiger Mann in der Politik... ach ja... mein lieber Schatz...

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Er hatte es nie nötig, für sein Geld zu arbeiten. Ich arbeite momentan auch nicht, denn ich studiere Medizin, Diana ist Hausfrau und bald Mutter. Mark arbeitet in einer Bank und Bastian hat Karriere als Sänger gemacht. Biene hat irgend etwas mit der Modebranche zu tun, genau weiß ich es nicht...

Und Bastian wird endlich in Ruhe gelassen und nicht mehr beschimpft, wenn er über die Straße geht... er ist durch seine Musik ein Gott geworden... jeder kennt ihn. Vor allem bei seinesgleichen ist er sehr beliebt, denn er schweigt nicht mehr... seine Songs drehen sich um das, was er am liebsten hat... Liebe zwischen Männern. Meistens sehr harte, versaute Texte, mit sehr detaillierten Ausführungen von verschiedenen... Positionen... und dem, was er am liebsten hat... kombiniert mit harter Musik wie man sie von Rammstein oder Marilyn Manson kennt. Manchmal verirrt sich auch ein verträumter Lovesong auf eine CD. Ich kann verstehen, dass die Jungs drauf abfahren, wenn mich auch die Texte nicht so ansprechen, die Art, wie er ins Micro haucht, kann einen richtig wild machen.

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Er blüht in der Musik so richtig auf! Wie eine Rose im Sommer... ich hab ihn noch nie so glücklich und zufrieden erlebt. Wie eine Rose... eine wunderschöne, duftende Rose, die sich sanft im Wind wiegt und deren Schönheit über Meilen hinweg leuchtet.... seine Augen... noch immer so fordernd und ungezähmt wild... der bronzefarbene Glanz seiner makellosen Haut.... Das Glitzernd seiner Piercings im Sommer, wenn der warme Tag ihn zwingt, sein Hemd zu öffnen.... noch immer brennt Liebe zu ihm in mir... sie wird niemals vergehen, wie ein ewiges Feuer, dass mich erwärmt. Ich hüte dieses Feuer wie einen Schatz, denn es birgt die schönsten Erinnerungen in sich... Erinnerungen an ihn... daran wie er mich geliebt hatte... wie er mir immer und immer wieder Trost gegeben hat... und wie er meine Dunkelsten und kältesten Nächte mit seiner Stimme erhellt und erwärmt hat....

Wir sind noch immer alle die dicksten Freunde und auch wenn wir alle älter geworden sind, treffen wir uns immer noch, nach wie vor bei Matthias und saufen zusammen und haben Spaß... wir reden über vergangene Zeiten, trauern ein paar Tagen nach, die wirklich schön waren... und lachen und tratschen wie eh und je... Ob unsere Freundschaft ewig halten wird, weiß niemand... aber ich denke, wir haben gute Chancen. Ich werde auf jeden Fall nicht zulassen, dass sie in die Brüche geht.

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Morgen ist mein 26. Geburtstag. Alle werden kommen. Naja... alle außer Minami und Nadine... ich vermisse die beiden so sehr.... meine Augen brennen, von all den Tränen die hinauswollen.... aber ich werde nicht weinen, denn ich weiß es geht beiden gut und sicher werden wir uns wieder sehen... Wenn nicht mehr im Leben, dann im Tod... irgendwann sind wir alle wieder zusammen und werden feiern, lachen und tratschen, wie wir es immer getan haben.... Ich liebe sie alle und werde niemals auch nur einen meiner Freunde vergessen... genau so wenig, wie sie mich vergessen werden.



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This is the End of a never-ending Story...
but is it possible to call it "The End"?
Perhaps we`ll meet again...
perhaps we`ll cry again...
perhaps emerald Stars will be shining again...
It`s not the End...
just another beginning.



ENTE GUT - ALLES CHINESE!!!



[...]An dem Abend hatte ich ein ganz merkwürdiges Gefühl im Bauch... alle lachten und unterhielten sich gut und es wirkte alles so gestellt, so unwirklich und irgendwie befremdlich... als wäre alles nur eine große Lüge, die von einer schrecklichen Wahrheit, die hinter unsichtbaren Mauern lauerte, ablenken sollte... Mir wurde davon direkt übel und ich bekam leichte Kopfschmerzen. Manchmal fragte ich mich wirklich, was eigentlich mit mir los war... seit meinem komischen Traum kam so etwas immer wieder vor... In letzter Zeit träumte ich auch sehr oft viel wirres Zeug, was ich nie wirklich verstand...

Es waren keine richtigen Träume, nur merkwürdige Traumfetzen, die schnell hintereinander und wirr in meinem Kopf herum schwirrten... und meistens war ich nach dem Aufwachen vollkommen durcheinander und noch müder als vor dem Einschlafen, da mich diese Träume irgendwie fertig machten... und ich war auch immer traurig, wenn ich aus solchen Träumen aufwachte. Ich wusste nicht, warum, denn die Bilder waren so kurz und wirr, dass ich mich an keins davon wirklich erinnern konnte. Ab und zu kam es sogar vor, dass ich, wenn ich zum Beispiel im Zug saß oder auf der Bank im Park, plötzlich abschaltete und diese Bilderfetzen wieder in meinem Kopf waren...

So als würde ich kurz einschlafen, aber meine Augen blieben offen... wie in Trance oder in einem Drogenrausch... ich hätte gerne gewusst, was eigentlich mit mir los war... hoffentlich war ich nicht gerade dabei, verrückt zu werden! Oder eine Multiple Persönlichkeit oder noch etwas schlimmeres! Manchmal hatte ich richtig Angst...[...]



Freut euch auf den zweiten Teil


 
Wow.... kaum hatte ich mein Kommi verfasst, da kam schon der Rest :)

Bin ich gerade zur rechten Zeit hier gewesen und habe zeitgleich zum reinstellen mitgelesen *freu*

Die Story fand ich richtig gut (so gut, dass mich dein kleines Bilderprob vom vorletzten Teil...oder wars der Teil davor?...is ja auch egal ;) auf jeden Fall störte mich das nicht...)!

Schön, dass es noch weitergehen wird....

Hab eine kleine Vermutung... hat es was mit "Kräften" wie von Nadine zu tun? Womöglich von Nadine? Oder sie ist verschwunden und versucht nun durch Julia hilfe zu bekommen? *spekulier*....
wie lange muss ich denn bis zum Zweiten Teil warten ? *liebschau*

Liebe GRüße
dat Wurzelchen
 
hi


hmm.... weil ich heut ein wenig guten zuspruch brauch wegen meiner Psyche *jammer* noch etwa 3 Kommis :D

eigentlich bettel ich nicht um kommentare, aber es sind schon ein bisserl wenige.... oder? *wimperklimer*

aber jetzt geh ich erst mal mit meinem Basti spielen *MUAHAHAH*

*lol
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwerelos schrieb:
hi


hmm.... weil ich heut ein wenig guten zuspruch brauch wegen meiner Psyche *jammer* noch etwa 3 Kommis :D

eigentlich bettel ich nicht um kommentare, aber es sind schon ein bisserl wenige.... oder? *wimperklimer*

aber jetzt geh ich erst mal mit meinem Basti spielen *MUAHAHAH*

*lol

geht das auch, wenn ich mehrere kommis schreib? ;)
 
G E N I A L !!!

WEITERMACHEN BITTE!!!
BRAUCH EINE FORTSETZUNG ZU DIESER GESCHICHTE!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
hmm... mir ist leider grad so langweilig, dass ich sonst nichts zu tun hab.... also guuut.... dann mach ich eben gleich weiter....




Liebe ist...

Liebe ist... eine starke Herrin
Sie gibt dir Kraft und zeigt dir den Weg.
Liebe ist... Das Licht im Dunkeln
Erhellt dein Herz und wärm deine Haut.
Liebe ist... Ein Stern am Himmel
Der dir strahlt und dich leiten möchte.
Liebe ist... ein treuer Begleiter
Der bei dir ist und dich beschützt.
Liebe ist... ein langer Weg
Steil und steinig und überwuchert.
Liebe ist... ein tiefes Meer
In das man fällt und untergeht.
Liebe ist... eine Krankheit
Sie macht dich taub und blind.
Liebe ist... eine große Macht
Die dich beherrscht und lenkt.
Liebe ist... unwirklich
Und doch existent, wie der Schatten eines Lufthauchs.
Liebe ist... ein Spiel
Ohne Sieg und Niederlage.
Liebe ist... Eine Droge
Die dich berauscht und abhängig macht.
Liebe ist... Ein Schleier
Der sich über dich legt und dir die Sinne raubt
Liebe ist... Ein Dämon
Der dich heimsucht Nacht für Nacht.
Liebe ist... Sünde
Die dich in Fleischeslust ertränkt.
Liebe ist... gierig
Sie nimmt dich in Besitz und gibt dich nicht mehr frei.
Liebe ist... ein Jäger
Der nach dir jagt, bis in alle Ewigkeit.
Liebe ist... eine dunkle Macht
Die dich zu ihrem Sklaven macht und dich beherrscht.
Liebe ist... ein wildes Tier
Bohrt sich mit blutigen Reissern in dein Fleisch.
Liebe ist... ein grausamer Herrscher
Der dein Verstand kontrolliert und keine Widerworte duldet.



Wenn Liebe bedeutet
Schmerzen zu leiden...
so quäle mich bis ich zerbreche




Liebe ist...

Teil I


Mein 26ter Geburtstag kam immer näher, ich freute mich so sehr darauf, mit all meinen Freunden zusammen zu sein... zu lachen und zu feiern. Bastian, dieser verrückte Hahn wollte mir einen Stripper "schenken". Der war ja so crazy – aber genau das mochten wir alle so sehr an ihm. Er hatte so eine liebe, kindlich – verspielte Art, die mich einfach nur verrückt machte. Jetzt war zwar in unserer Clique wirklich der Himmel auf Erden, doch das war noch nicht lange so... vor ein paar Jahren, war "Glück" noch so unglaublich weit entfernt... doch ich konnte es nicht erkennen... unbewusst habe ich meinen Blick abgewandt... aber das weiß ich erst seit kurzem.


9 Jahre früher....

Es war kurz vor meinem 17ten Geburtstag. Ich war mit Matthias so glücklich und er war so lieb zu mir. Ich war so sehr in ihn verliebt, dass ich für alles andere blind und taub war.... Ich dachte immer, alles wäre OK.... jeder lachte... ich dachte, jeder wäre glücklich verliebt.... aber das war nur das, was ich dachte. Alle sahen sich verliebt in die Augen und lächelten.... und alle schwiegen, was wirklich war. Und in meiner Liebe zu Matthias war ich eingepackt in dicke Wände und sah und hörte nicht die eisigen Stürme toben.

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Ich freute mich für Basti, er war so glücklich in seiner Beziehung... die zwei Jungs gerieten zwar oft ziemlich heftig aneinander, aber das ließ sich auch nicht verhindern.... Mark war immer noch sofort gereizt, bekam schnell was in den falschen Hals und war dann gleich auf 180. In Verbindung mit Bastis Sturheit und dass er einfach nie nachgeben wollte, war das eine explosive Mischung. Die beiden waren vor kurzem erst zusammengezogen. Ich war gerade mit Minami auf dem Weg zu Bastian, denn wir wollten uns die Wohnung anschauen und den beiden einen kleinen Fresskorb bringen. An dem Tag bekamen wir den schlimmsten Streit mit, den wir jemals bei den beiden erlebt hatten.

Bastian begrüßte uns freundlich und schleifte uns sofort durch die Wohnung. Er war aufgedreht und erzählte viel Blödsinn – er war schon wieder nicht mehr ganz nüchtern. Basti setzte uns auf die Couch, leerte sein Glas in einem Zug und sagte zu Mark, der gerade in den CDs wühlte "Julia und Minami sind hier." der drehte sich kurz um und grüßte uns. Mark kam ein paar Minuten später zu uns rüber und betrachtete übertrieben skeptisch unseren Fresskorb, dass wir anfingen zu lachen. Ich hatte mich inzwischen an seine krasse Erscheinung gewöhnt. Anfangs hatte ich noch ein wenig Angst vor ihm, aber seit ich ihn besser kannte mochte ich ihn richtig gern – wenn er nicht grad einen seiner Wutanfälle bekam.

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Sonst war er in Ordnung. Nadine erzählte nichts über Marks Gründe.... sie hatte nur einmal knapp gemeint, dass er nicht absichtlich auf den Nächstbesten losging, wenn er wütend war und dass er irgendwie bei Nadine hängengeblieben ist.... ich verstand nicht, was sie meinte... Aber eigentlich mochte ich ihn trotzdem. Nadine hatte ihn einmal zu einer Aggressionstherapie überreden können... die darin endete, dass der Therapeut im Krankenhaus lag... Bastian beeinflusste ihn in dieser Hinsicht sehr positiv, so dass Mark sehr langsam immer ein wenig besser mit seiner Wut klar kam. Aber eben seeeehr langsam....

Und heute hatte er anscheinend einen schlechten Tag... Bastian setzte sich neben ihn und meinte "Du, ich geh morgen zu Andre, nur dass dus weißt." "Warum musst du denn unbedingt zu Andre? Kannst du nicht wo anders hin?" schon war Spannung in der Luft. "Aber ich geh immer zu ihm. Er ist der beste Friseur den ich kenn, außerdem ein guter Freund, das weißt du doch." "Ja... genau! Du und deine guten Freunde!" "Worauf willst du hinaus?" "Na, das weiß doch jeder, dass du immer wieder deinen Spaß mit dem Kerl hast! Wer sagt mir denn, dass der nicht an mehr rumfummelt als nur an deinen Haaren?!"

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Mark war gereizt und Bastian antwortete entnervt "Sag mal, geht’s noch? Hör mal auf so rum zu spinnen! Nur wegen deiner Phantasien werd ich nicht zu irgend so nem Anfänger gehen!" "Geh doch zu dem um die Ecke, die sind auch gut! Außerdem arbeitet da keine dieser blöden Schwuchteln!" Basti fühlte sich auf den Schlips getreten "Na hör mal! Mit solchen Sprüchen beleidigst du MICH auch! Wenn ich zu Andre gehen will, dann tu ich das! Da kannst du dich auf den Kopf stellen!" "Verdammt nochmal! Kannst du nicht einfach von diesem.... Ding fernbleiben?!"

"NEIN! Und hör auf meine Freunde zu beleidigen! Sonst werd ich unfreundlich!" "Wie bitte??? Willst du mir drohen?!?" Ich wechselte einen Blick mit Minami, das gab Ärger "Ähm... Jungs...?" "SCHNAUZE!!" brüllten mich beide gleichzeitig an. "Ich habs nicht nötig dir zu drohen! Auf deine Stufe lass ich mich gar nicht hinunter!" "Ach? Du denkst du bist was besseres???" "Nein! Ich DENKE nicht, ICH BIN!!! Ich renn nicht rum, wie der letzte Assi und ich habs nicht nötig mich hinter so ner Hexe zu verstecken!" Autsch! Das war der Funke der Mark explodieren ließ....

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"DU BILLIGES MISTSTÜCK! WIE NENNST DU MEINE SCHWESTER???" "EINE HEXE! EINE BESCHI**ENE HEXENHURE!!! DAS IST SIE DOCH!?" schneller als wir schauen konnten, packte Mark ihn am Arm "DU HÄSSLICHE MISSGEBURT!!! NOCH EIN WORT..." "WAS DANN??? HETZT DU DANN DIESE HEXE AUF MICH??? UND NIMM DEINE PFOTEN WEG!!" Bastian verzog das Gesicht und Mark drohte mit einem irren Blick "NA??? TUTS WEH??? ICH KANN DIR JEDEN KNOCHEN EINZELN BRECHEN!!!" Die Wut kroch in jede Faser seines Körpers und seine Muskeln spannten sich. Jetzt kam der Punkt, an dem Mark nicht mehr er selbst war....

Bastian zickte weiter "DU HAST ECHT GEHIRNFRASS!!!" "GEHIRNFRASS???? DIR GEB ICH GEHIRNFRASS!!!" knurrte Mark wie ein Kampfhund der dem Blutrausch verfiel... Bastian schenkte ihm einen bösen und überheblichen Blick und versucht Mark von sich weg zu schieben "FASS MICH NICHT AN!!!!" brüllte Mark und versetzte Bastian einen Stoß, dass er rücklings gegen die Wand prallte.

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Mark drückte ihn an die Wand, so dass Bastian nicht mehr weg konnte und mit einem *Klirrng* schnellte die Klinge eines großen Sprungmessers an Bastians Hals und dessen Wut wich panischer Angst... "...Mark...." stammelte er. Sein Gesicht war bleich wie der Tod, er wollte zurück weichen, aber die Mauer an seinem Rücken ließ ihn nicht weiter. Er starrte voll Grauen auf das Messer und ich erinnerte mich an die tiefe Narbe, die er an der Seite hatte... Minami hatte einmal erzählt, dass er mit jemandem zusammen gewesen war, der ihn im Suff fast erstochen hätte... und sein bleiches Gesicht spiegelte die Erinnerungen daran wieder....

Bastian fürchtete um sein Leben. Wir konnten nichts tun außer Abstand halten und beobachteten das Geschehen vom Gang aus. "Was... hast du vor...?" stotterte er und seine Stimme zitterte. "Pack das Ding weg! Bitte!" er klang verzweifelt. Mark starrte Bastian wie besessen an, doch dann wich plötzlich der Wahn aus seinen Augen... er atmete schwer und versuchte, seine Wut zu beherrschen... dann nahm er das Messer runter, ließ Bastian los und sah ihn mit einer Mischung aus Blutdurst und Angst vor sich selbst an

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"Hau ab! Sofort!" zischte er, er atmete schnell und schwer, wie nach einem Sprint und sein ganzer Körper zitterte vor Anspannung, so sehr musst er sich beherrschen um Bastian loslassen zu können "Verschwinde, bevor ich dir was tu! Und komm heut nicht wieder!" Bastian drängte sich ängstlich an der Wand entlang an ihm vorbei, packte hektisch seine Jacke und war schneller weg, als ich schauen konnte...

Mark stand noch ein paar Sekunden schweigend da und bebte wie ein Vulkan vor einem schrecklichen Ausbruch... dann übernahm die Wut in ihm die Kontrolle, seine Augen glühten im Wahn und er tobte fluchend und brüllend durch das Zimmer und warf Tisch und Sessel durch die Gegend... das Zimmer sah hinterher aus, als hätte eine Bombe oder ein Sturm alles verwüstet. Dann sackte er erschöpft zu Boden... und plötzlich war er ganz schwach und verwundbar... wie ein geschlagenes Kind, das nicht weiß wohin und sich aus Angst ganz klein macht....

Sein Gesicht verlor jegliche Mimik und versteinerte.... Fast hätte er dem Menschen, den er liebte etwas angetan.... er fürchtete sich vor sich selbst... und er fürchtete um Bastian....





Fortsetzung folgt

 
Liebe ist...


Teil II


Ich stand stumm neben Minami und wir konnten nichts anderes tun, als verwirrt und eingeschüchtert auf Mark zu starren... Nadines kleines Fegefeuer als sie zornig war, war nur eine kleine Flamme im Gegensatz zu dem Ausbruch, den wir gerade gesehen hatten. Wir trauten uns kaum zu atmen. Mark saß stumm auf dem Boden, atmete schwer und zwang seine Wut zurück. Er starrte auf seine Zitternden Hände und das große, scharfe Messer, das er hielt. Und auch, wenn ich ihn gerade noch so sehr fürchtete, hatte ich das Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen, zu halten, ihn zu wiegen wie ein kleines Kind, das weint und ihm leise zu zu flüstern "Es ist doch nichts passiert.... alles wird gut..."

Plötzlich stand Nadine hinter uns, schob uns beiseite und lief zu ihrem Bruder. Sie kniete sich zu ihm, nahm ihn in den Arm, hielt ihn fest... sie wiegte ihn wie ein kleines Kind das weint und flüsterte "Ist doch nichts passiert... alles wird gut..." entschuldigend sah sie uns an "Fühlt euch nicht schuldig." Sagte sie sanft "Ihr hättet nichts ändern können... es wäre euch höchstens was passiert...." dann sah sie Mark an "Beim nächsten Mal werde ich schneller kommen, ich verspreche es dir... verzeih mir, dass ich es nicht habe kommen sehen..."

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Sie brachte ihren Bruder zur Couch und machte sich daran, ein wenig Ordnung zu schaffen "Mach dir keine Sorgen, Mark... Bastian wird morgen wieder kommen..." dann sah sie ihn ehrlich und ein wenig Stolz an "Du warst sehr stark. Ich bin stolz auf dich... ich konnte dir keine Hilfe schicken, du hast dich alleine kontrolliert." Sie lächelte und Mark sah sie ungläubig an "Ach ja? Vielleicht hättest du kommen sollen... dann wär es gar nicht erst so weit gekommen." "Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird besser mit dir. Das war ein großer Schritt heute... du kannst wirklich stolz sein, dass dus geschafft hast ihn fortzuschicken..."

Mark zwang sich zu einem Lächeln "Na, wenn du meinst... aber das nächste Mal komm bitte schneller." "Natürlich, mein Süßer. Ich versprech es dir." Ich wechselte einen Blick mit Minami und wir waren uns einig, dass wir die beiden jetzt lieber alleine ließen. Im Park trafen wir Bastian an, der gedankenverloren auf einer Bank saß und wie immer seine Zigarette rauchte. Wir gingen zu ihm rüber. "He Basti, ist alles klar?" fragte ich und war auf ein großes Gezeter vorbereitet.

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Aber er zeterte nicht, er war ganz ruhig "Ja... alles OK." "Bist du sicher?" meinte Minami "das war ja echt richtig heftig..." "Jaja... passt schon... meinst du ich kann heut bei Matthias pennen, Julia?" ich nickte zur Antwort und fragte weiter "Was willst du denn jetzt machen? Jetzt wo das mit Mark... das ist jetzt wohl vorbei, oder?" "Nein... das ist es nicht. Ich werde morgen rüber gehen und mit ihm reden..." sagte Bastian und Minami und ich machten nur ein dummes Gesicht...

"Aber er hat dich bedroht! Richtig bedroht!" rief Minami verständnislos. "Ach... das versteht ihr zwei nicht... mischt euch nicht in Dinge ein, von denen ihr nichts wisst. Lasst mich jetzt bitte allein." Wir sahen ihn verwirrt an, aber eine Erklärung bekamen wir nicht. Ziemlich bedröppelt schlurften wir davon. "Ich versteh das nicht!" meckerte Minami "Basti... der war total traumatisiert, als ihn der eine damals angegriffen hatte... und jetzt tut er so, als wär nichts gewesen! Warum will der nur wieder zu Mark gehen?!"

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"Ich weiß es doch auch nicht! Und verstehen kann ichs genauso wenig... ich würd mich ja ganz weit weg von dem halten! Hast du das eigentlich mitgekriegt, Nadine war STOLZ?! STOLZ???" Ich schüttelte den Kopf und Minami zuckte mit den Schultern "Warum bloß?? Stolz drauf, dass er Basti abstechen wollte?? Die haben doch alle nen Schaden! Hoffentlich weiß Basti, was er da tut... ich mach mir Sorgen um ihn... jetzt erst recht." "Das kann ich verstehen... kein Wunder! Also wenn Mark noch öfter oder sogar schlimmer ausrastet... da will ich gar nicht dran denken!"

Bastian schlief die Nacht bei Matthias, aber das war ein Tag, an dem ich sowieso Zuhause war. Am nächsten Tag ging er tatsächlich zu Mark und nahm ohne große Umschweife seine Entschuldigung an. Ich konnte das nicht verstehen! Ich würde doch nicht mit einem Kerl zusammen sein wollen, der mir ein Messer an den Hals hält!!! Bastian war eigentlich ziemlich bescheuert... der hätte doch keine Probleme gehabt, sich einen besseren zu suchen... es gab sicherlich viele, die gerne mehr als nur ein paar Worte mit ihm gewechselt hätten...

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Aber nein... er ging zurück zu Mark, der doch so unberechenbar wurde, wenn er wütend war. Mark war unglaublich erleichtert und glücklich, dass Bastian wieder kam – und er ließ ihn zu Andre gehen. Mark hatte ihm eine schicke Kette mit einem Ankh-Anhänger geschenkt. Sie war aus Weißgold, glänzte wunderschön und Bastian trug sie ständig. Eigentlich war dann auch wieder alles in Ordnung und wie vor dem Streit. Bastian schien die Geschichte mit dem Messer einfach vergessen zu haben und flirtete mit ihm wie eh und je.

Wenn Mark nicht sauer war und Basti nicht gerade versuchte seinen Dickkopf durchzusetzen, waren sie eigentlich ein ganz normales, verliebtes Pärchen... eigentlich sogar ein richtig niedliches Paar... und so richtig kitschig verliebt... Bastian spielte immer, wenn ich ihn sah, ganz unbewusst und verträumt mit seiner Ankh-Kette herum und das Lächeln, das er im Gesicht trug, seit er mit Mark zusammen war, strahlte noch schöner als sonst. Mein Geburtstag fiel auf einen Freitag. An dem Tag hatte ich den Streit auch vergessen. Ich freute mich schon so auf den Nachmittag und verbrachte Stunden im Bad.

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Ich feierte bei Matthias, der mir um Mitternacht schon ein hübsches, dezentes Armband und eine große Schachtel Pralinen geschenkt hatte... Das Armband hatte lauter kleine Herzchen als Anhänger – es war so schön elegant und eine unglaublich liebe Geste von ihm. Matthias war immer so lieb zu mir, ich war so gerne mit ihm zusammen! Und an meinem Geburtstag war ich natürlich auch bei ihm... Ich hatte alle eingeladen. Die meisten hatten sofort zugesagt, nur Biene konnte mir nichts versprechen. In unserer Stadt gab es viele Familien und da war es Freitags immer sehr schwierig, einen Babysitter zu bekommen.

Sie wollte Jasmin nur ungerne mitnehmen. Wir wollten schließlich richtig feiern und der Lärm und Bastis Zigarettenqualm war natürlich nicht gut für das kleine Mädchen – da wäre ich auch nicht beleidigt gewesen. Ich wollte der kleinen ja nicht schaden. Ich hatte Jasmin inzwischen fast so lieb, als wäre sie meine kleine Schwester. Sie war so süß und gut erzogen... Ich hoffte einfach, dass Biene noch jemanden zum Aufpassen finden würde. Und nacheinander trudelten sie alle bei Matthias ein, gaben mir meine Geschenke und jeder drückte mich... ich muss sicher nicht erwähnen über wessen Umarmung ich mich am meisten gefreut hatte...

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"Alles Gute Mäuschen" sagte Bastian und grinste "Na? Wie fühlt man sich mit 17?" Ich lachte "Alt!" dann machte ich mich daran meine Geschenke aus zu packen. Diana hatte mir ein Buch gekauft, was ich schon ewig haben wollte. Von Nadine bekam ich Glücksbringer, es war ein aus Holz geschnitzter und mit Schutzsymbolen verzierter, kleiner Würfel. Sie sagte er sei innen hohl und es würde ein guter Geist drin wohnen. Minami brachte mir in einem Glaskasten einen Japanischen Garten in Miniformat mit und von Basti und Mark bekam ich einen Gutschein für ein Wellnesswochenende für zwei Personen inklusive einem Blumenstrauß.

"Das gibt’s als kleines Extra.... so`n Gutschein schaut immer nach so wenig aus..." sagte Basti und grinste. Er war heute erst bei seinem Friseur gewesen und seine Haare fielen so schön und weich wie noch nie... ich starrte ihn bezaubert an... er sah heut irgendwie anders aus... noch besser... ich sah ihn an meinem 17ten Geburtstag auch zum allerersten mal mit Make-Up.... einerseits verwirrte es mich, Bastian geschminkt zu sehen – er war der erste Mann, den ich mit Make-Up sah. Aber andererseits gab es ihm noch mehr Magie und zog mich unglaublich an...

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Und er schien sich auszukennen... er hatte einen violetten Lidschatten, der seine grünen Augen noch stärker leuchten ließ und einen leichten Schimmer auf den Lippen... nicht zu vergessen der himmlische Duft, den er fast immer trug, seine immer gepflegten Haare und die fein und fehlerfrei gleichmäßig gezupften Augenbrauen – ich hätte fast angefangen zu sabbern! Wenn ich mich mal Schminken wollte, dann wollte ich ihn fragen, welche Farben ich brauchte.... ich schnitt unbewusst eine Grimasse, als mir dieser Gedanke kam. Was für eine Ironie! Eine Frau fragt einen Mann, wie man sich schminkt... schon lustig.

Ich stierte ihn noch lange an, als wir es uns gemütlich machten. Ich konnte einfach nicht von ihm weg schauen! Er sah so... wunderschön aus! Schwul.... aber schön! Sein Gesicht wirkte so grazil durch das Farbenspiel... zart und weich – elegant und schon fast feminin... er war einfach bezaubernd... auch Diana starrte ihn an, was sie dachte wusste ich nicht, aber es sah aus als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie gierig über Bastian herfallen sollte oder lieber Sicherheitsabstand einhalten.

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Diana hatte zwar eigentlich nichts gegen Schwulen oder Lesben aber wenn sie es so offensichtlich zeigten – also, wenn sich zum Beispiel ein Kerl Make-Up ins Gesicht klatscht – dann wurden sie ihr unheimlich... und auch Bastian schien ihr gerade ein bißchen unheimlich zu sein. Diana war in solchen Sachen ein wenig eigenartig. Matthias schminkte sich auch ein wenig, da hatte ich nicht schlecht gestaunt, als ich ihn im Bad überrascht hatte... aber er machte eigentlich kaum was. Ich wusste gar nicht, wie viele Männer es gibt, die sich schminken!

Ich war ihm zwar schon oft sehr nah gewesen, wenn wir uns küssten, aber der Lidstrich war so geschickt und dezent gezogen, dass man ihn gar nicht sah. Matthias war eben recht eitel... der brauchte ewig und drei Tage im Bad... der achtete fast mehr auf sein Äußeres als auf mich. Aber nur fast, natürlich war ich das wichtigste für ihn.... ich dachte immer, er wäre ein arroganter Affe... das ist Matthias auch, aber ein unglaublich lieber, arroganter Affe. *gg

Mein Geburtstag war klasse! Und Biene konnte doch noch kommen, sie blieb nur leider nicht lange.





Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...



Teil III



Als Biene kam hatte ich schon gar nicht mehr damit gerechnet. Sie brachte mir einen schönen Blumenstrauß, eine Kette mit einem süßen Anhänger und ein Geburtstagsbild, das Jasmin für mich gemalt hatte mit. "Das ist ja süß! Danke Biene." sagte ich "Drückst du Jasmin von mir, ja? Ganz doll!" "Aber sicher! Sie hat sich richtig viel Mühe gegeben. Sag mal, wo sind denn die anderen? Ich muss unbedingt Basti mein Herzchen mal wieder knuddeln!" "Die sitzen im Wohnzimmer, ich stell nur schnell die Blumen ins Wasser." Ich holte eine Vase und lief zu den anderen zurück.

Wir ließen uns den Kuchen schmecken, den meine Mutter gebacken hatte, tranken Cocktails und lachten viel. Bastian holte wie immer seine Zigaretten aus der Hosentasche und steckte sich eine in den Mund "Pfui! Aus!" sagte Mark "Ach komm schon..." Bastian steckte sie in die Schachtel zurück und zog eine Schnute. Als Mark mein dummes Gesicht sah meinte er "Er will aufhören." "Blödsinn... du willst, dass ich aufhöre...." "Ich will nicht, dass du deine Lunge kaputt machst... außerdem löst sich mein ganzes Geld in Rauch auf – im wahrsten Sinn des Wortes." "Na, jetzt übertreib mal nicht..."

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"Rauchen ist doch eh ungesund" sagte ich "und viel zu teuer." "Na und?" nörgelte Basti "Ich rauch aber gern... die Lunge muss geteert sein, damit der Krebs nicht stolpert!" "Es gibt bessere Arten zu sterben" meinte Mark, Bastian machte ein beleidigtes Gesicht und griff nach den Chips. "Wie lang ist denn die letzte Kippe schon her?" fragte ich und Basti antwortete knuspernd "6 Stunden... und ich fühl mich kein bißchen lebendiger." Ich lachte "Das wird sicher noch ein paar Tage dauern." Bastian schaute in die Chipstüte und meinte "Hmm... alle... gibt’s hier noch mehr?"

"Du stopfst dir schon den ganzen Tag alles Mögliche rein... du wirst noch fett." Grinste Mark "Halt den Mund du Schlumpf!" nörgelte Bstian weiter "Ich brauch ne Ersatzbefriedigung, wenn ich schon nicht rauchen darf." Irgendwie war es eine seltsame Vorstellung, Bastian nie wieder mit einer Zigarette im Mund zu sehen... wir machten ein paar ziemlich kindische Spielchen, die aber einen riesen Spaß machten und mit der Zeit kam der Alkohol und wir erzählten immer mehr Blödsinn.

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Bastian griff automatisch immer wieder nach seiner Kippenschachtel, bis Mark sie ihm wegnahm und einsteckte. Basti war zwar recht hibbelig und auch ein wenig zickig aber er rauchte keine einzige Zigarette an meinem Geburtstag. "Chill dich Basti" sagte Matthias "der erste Tag ist der schlimmste." "Matze ich bin total verzweifelt! Was mach ich denn als Nichtraucher nach dem S*x?" Bastian grinste und Matthias schüttelte den Kopf "Du hast Probleme... schrecklich. Wie wärs denn mit... nicht rauchen?" "Ach wie langweilig... reich mir mal noch nen Zombie."

Matthias richtete noch eine Cocktailrunde her und wir tranken. "Wollen wir ne Runde Pokern?" schlug Diana vor, die schon ziemlich beschwippst war "Strippoker?" "Diana, bitte!" sagte ich "Das muss doch nicht sein!" "Ach... wieso eigentlich nicht..." sagte Basti und grinste zu Matthias rüber. Der schnitt eine Grimasse und meinte "Nee, nee Basti – Herzi... gegen dich spiel ich sicherlich nicht." "Och wie schade..." Bastian lachte "Wie siehts bei dir aus Mark?" "Nein danke... lass mal gut sein."

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"Mann! Ich seid solche Spaßbremsen... He Julia, sag du doch auch mal was dazu." "Öhm... keine Ahnung... ich kann nicht pokern. Aber wie wärs mit nem Film?" "Na gut, einverstanden." Wir sahen uns "Dawn of the Dead" an, ein Zombiefilm... aber ich bekam davon nicht viel mit, weil ich die ganze Zeit mit Matthias kuschelte und knutschte. Anschließend redeten wir über den Film und machten Witze und mit der Zeit wurde es reichlich spät und die anderen machten langsam die Fliege. Biene war schon vor einiger Zeit gegangen und Bastian hatte mindestens 3 Cocktails zuviel, Mark musste ihn mehr tragen, als dass er von alleine vorwärts kam.

Als alle gegangen waren, nahmen Matthias und ich gemeinsam ein Bad in seiner Riesenwanne und ließen den Abend ganz romantisch und erotisch ausklingen. Es war ein schöner Tag gewesen. Ich hatte die schönsten Geschenke bekommen, die ich mir denken konnte... auch wenn sie nicht teuer waren, war doch so viel Liebe in jedem Einzelnen. Wie man es eben von echten Freunden erwartet. Am nächsten Tag wurde ich von einem Schrei geweckt, der aus dem Bad kam. "AAAH!!!! NEIN!!! OH MEIN GOTT!!!! DAS DARF NICHT WAHR SEIN!!!" ich schleppte mich verschlafen ins Bad und fragte "Was ist los...?" Matthias stand vorm Spiegel und machte ein richtig verzweifeltes Gesicht.

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"DA! DAAAA!!!!!" er zeigte auf sein Spiegelbild "was ist denn da...?" ich gähnte "EIN.... EIN PICKEL!!!! ICH HAB NEN PICKEL!!!! ICH BIN ENTSTELLT!!!!" ich zog unbeeindruckt eine Augenbraue hoch "Na und...? Ich hatte schon tausend Pickel... das ist doch kein Weltuntergang." Er drehte sich um und starrte mich an "Kein Weltuntergang? KEIN WELTUNTERGANG??? SIEH DIR DIESES RIESENDING DOCH MAL AN!!!" "Wo denn? Ich seh ja gar nix... das Winzlingsteil da?" "OH NEIN!!! MAN SIEHT IHN!!! So kann ich doch nicht auf die Straße gehen!!!"

"Sag mal, wie hast du nur die Pubertät überlebt?" kicherte ich "Du tust ja grad so, als würdest du sterben..." "In meinem Gesicht hat sowas nichts zu suchen!!!" "Mensch Matze... es wird dich nicht gleich umbringen..." "Wie kannst du dir da so sicher sein?" ich winkte ab und verschwand kopfschüttelnd und grinsend wieder ins Bett um noch ein wenig zu schlafen. Als ich dann endlich wach war, hatte sich Matthias ein Pflaster über seinen Minipickel geklebt. "Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?" "Du verstehst das nicht... meine Haut ist Gold wert!" "Ja klar... sag mal Matze... ich schreib die Woche ne Arbeit in Mathe, kannst du mir das Zeug erklären?"

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Er reckte die Hände in die Luft wie bei einem Überfall "Bei mir bist du da an der falschen Adresse... ich bin eine Mathematische Totalniete." "Verdammt! Ich darf die nicht versauen! Sonst schaff ich die Klasse vielleicht nicht!" "Ruf Basti an. Der hat das Mathezeugs sogar in meinen Kopf reinprügeln können, der hilft dir sicher." "Oh... Gott sei Dank..." seufzte ich, gab Matthias einen Kuss und lief zum Telefon. Basti hörte sich am Telefon ziemlich verschlafen an, sagte aber zu. 2 Stunden später kam er vorbei um mich zu retten, er hatte sogar seine alte Formelsammlung ausgegraben.

"Hallöchen ihr zwei Hübschen." Sagte er und betrachtete skeptisch das Pflaster, das Matthias auf der Wange hatte. Dann fing er an zu grinsen "Kann es sein... verstecken wir da einen Pickel?" "Nein, tu ich nicht!" Bastian lachte fies "Doch... da ist einer! Ich kenn dich doch!" Matthias wurde rot und Basti wandte sich zu mir "So, Kleine... was kriegst du denn in deinen Kopf nicht rein?" Ich sah ihn verzweifelt an "Alles... und ich schreib die Woche ne Arbeit..." "Das schaffen wir schon! Ich habs bei dem da auch geschafft... schlimmer kanns gar nicht sein." Dann setzten wir uns auf die Couch und er lernte mit mir.

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Nach dem ersten Kapitel fragte er "und? Das soweit verstanden?" "Hmm... ich glaube schon..." "Gut, ich frag dich nachher, machen wir weiter." Er kramte seine Kippenschachtel hervor uns steckte sich eine in den Mund "Ich dachte, du hörst auf?" "Ach... ich hab wieder angefangen." Grinste er "Ich hab keine Lust auf den Stress... und Mark hat keine Lust auf mein Gezicke." Naja... so war er eben... Lektion für Lektion brachte er in meinen Kopf rein und es blieb sogar drin! "Danke Basti!" sagte ich "Ich glaub, ich habs echt kapiert."

Er grinste stolz "Ich weiß... Mathe kann ich jedem beibringen. Viel Glück bei deiner Arbeit, ich hab jetzt noch was vor..." "Ja klar! Danke nochmal!" dann verabschiedete er sich wieder. "Na Süße, was hab ich gesagt?" meinte Matthias "Basti kann das jedem einprügeln. Ihm hab ich mein Abi zu verdanken." "Ja Schatz, du hattest Recht." Ich gab ihm ein Küsschen "Ich weiß... wie immer." Sagte er und versuchte ein wenig Ordnung im Wohnzimmer zu schaffen, während ich noch einen Blick in meine Formelsammlung warf.

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Ich schrieb in der Schularbeit eine Zwei und war überglücklich! Das war die beste Note, die ich jemals in Mathe hatte. Ich wollte mich bei Bastian bedanken... aber nicht einfach so... ich wollte ihm irgendwas schenken und überlegte krampfhaft, was ihm gefallen könnte... aber mir fiel einfach nichts ein... Ich kannte ihn schon so lange und wusste nicht, was ich ihm schenken konnte... Schmuck...? Nein, wohl eher nicht... Bastian war schließlich trotz allem ein Mann... Irgendeinen Kitsch wollte ich ihm auch nicht kaufen... er sollte sich ja schließlich drüber freuen... das nächste was mir einfiel waren Zigaretten... klasse Geschenk...

"Mann, du hohler Kopf!" sagte ich zu mir selbst "Es muss doch irgendwas geben... denk nach!" aber es kam einfach nichts... ich fragte Matthias und der meinte nur "Woher soll ich denn das wissen? Ich kann dir sagen, was er nicht mag... Spinnen... aber keine Ahnung, worüber er sich freuen würde... ein Stripper?" "Ach Mann... du bist mir echt ne große Hilfe..." nörgelte ich Ich grübelte und grübelte... bis ich aufgab. Vielleicht sollte ich ihn einfach fragen. Ganz gemütlich schlenderte ich zu den beiden Jungs. Da ich mich eigentlich immer willkommen fühlte und es mitten unter Tags war, meldete ich mich vorher nicht an.

Unterwegs telefonierte ich von meinem Handy aus noch mit Minami, ob sie vielleicht wusste, was ich Bastian schenken könnte, aber ihr fielen nur Nougat-Pralinen ein. Ich kaufte eine Packung, um nicht ganz mit leeren Händen da zu stehen.




Fortsetzung folgt


 
Ich will raus (Sehnsucht) `99
Kami & Purple Schulz

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Ich weiß nicht was es ist
Warum fühl ich mich so leer?
Ich will mehr von dir als das
Was ich schon sah und hörte
Verstörte Kreaturen überall
Der Verfall schleicht voran
Unaufhaltsam
Energieverschwendung
Kollektivverblendung
Warm.....
Keine Zeit
Kein Raum
Kein Traum
Ich muss dich verliern
Um meine Angst nicht mehr zu spürn
Ich hab...

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Ich weiß nicht wer ich bin
Wo soll ich denn noch hin?
Ich habe Angst
Es ist tief in mir drin
Manchmal wein ich leise
Kannst du mich verstehn?
Niemand gibt mir Antwort wenn ich frage
Wonach darf ich mich sehnen
Der Himmel ist nur schwarz
Der Himmel ist nur leer
Ich sehe nach oben
Keine Sterne mehr
Ich hab...

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Ich will nur weg...
Ganz weit weg...

Ich will raus!!!

Warum hast du
Mich geborn?
Ich weiß nicht wer ich bin...
Bevor ich da war
War ich schon verlorn
Ich weiß nicht was es ist...
Land der Henker
Niemandsland
Wo soll ich denn noch hin...
Das Paradies
Ist abgebrannt
Ich hab...

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...

Ich weiß nicht was es ist

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Ich will nur weg...
Ganz weit weg....

Ich will raus!!!

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Heimweh...
Fernweh...
Sehnsucht...
Ich weiß nicht was es ist

Ich will raus!!!




Liebe ist...



Teil IV



Ich lief gemütlich mit den Pralinen in der Hand die Straße entlang und stand dann bald vor der Tür. Die Haustür war offen, so dass ich rein konnte und dann erst an der Wohnung klingelte. Von Drinnen hörte ich Musik und klingelte gleich zweimal, damit sie mich hörten. "Was zum... wer kann denn das jetzt sein..." nörgelte Mark "Keine Ahnung... ich mach auf..." "Jetzt lauf doch nicht weg..." "Vielleicht ist es ja wichtig... die paar Minuten Hipp oder Hopp... darauf kommts doch auch nicht an. Wir haben noch den ganzen Tag Zeit."

"Ach komm, bleib da..." Ich hörte, wie Bastian summend auf die Tür zukam. Er öffnete einen Spalt breit und linste raus. "Ach du bists... Mark, es ist Julia." Dann machte er die Tür ganz auf. "Was gibt’s?" fragte er und ich war erstmal sprachlos und starrte seinen nackten Oberkörper an und das schicke Halsband mit dem Smaragd... "Äh... ich... äh..." "Ja?" "Ich hab... dir Pralinen gekauft... als... Dankeschön... ich hab ne Zwei... geschrieben..." "Danke, lieb von dir, aber du musst mir doch nichts kaufen." Er lächelte mich an und mir wurde fast schwindelig von seinem Anblick.

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"Aber dein Timing ist im Moment ganz schlecht... ich muss dich leider wieder rauswerfen." "Ach... schon gut... kein Problem... kann ich vielleicht später..." "Morgen, OK? Wir wollen heut mal ganz allein sein." "O... OK... ich... ruf dich dann morgen an..." "Alles klar Süße. Bis morgen." Er schenkte mir ein Lächeln zum Abschied und machte die Tür wieder zu. Ich stand noch eine Weile davor und hatte sein Bild in meinem Kopf... Wow... bis ich endlich wieder zu mir kam und mich verdrückte...

An manchen Tagen wünschte ich mir, immer einen Fotoapparat dabei zu haben... man konnte so was immer mal wieder brauchen... ich grinste in mich hinein. HRRR! Was für ein Anblick... herrlich... der Kerl ließ mich einfach nicht los... dass mir die heißen Tattoos noch gar nicht aufgefallen waren... mit 18 wollte ich mir vielleicht auch eins stechen lassen. Aber da hatte ich ja noch ein ganzes Jahr Zeit. Es war mal wieder an der Zeit, einen Tag Zuhause zu verbringen... ich langweilte mich zu Tode!

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Diana hatte mal wieder einen Neuen und war mit dem unterwegs, meine Mutter war Arbeiten und mit Minami hatte ich bereits telefoniert, die hatte auch keine Zeit... ich glaubte, mir wäre noch nie so langweilig gewesen... mir war so langweilig, dass ich sogar meiner Schwester zugehört hätte, wenn die über ihren Neuen Lover erzählt hätte... aber die war ja nicht da... ich hing ziemlich sinnlos in meinem Zimmer herum, las ein wenig, schrieb ein bißchen Tagebuch, spielte ein paar Minuten am PC... die Zeit kroch heute noch langsamer als sonst...

Wenn Matthias nicht auch so auf seine freien Tage bestehen würde... der wollte an den beiden Tagen in der Woche auch nicht gestört werden. Blöderweise war mein Geld im Moment auch ein wenig knapp, sonst wäre ich shoppen gegangen, aber nein... ich konnte nur blöd rumsitzen und mich zu Tode langweilen... zum spazierengehen war ich auch zu faul. Ich wollte Matthias anrufen um ein wenig zu quatschen...

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Aber der ging nicht ran. Sicher war er irgendwo unterwegs. Ich legte mich ins Bett und entspannte mich ein wenig... ich schlief vor lauter Langeweile ein und verpennte den ganzen restlichen Tag, was nicht so schlimm war... etwas besseres konnte ich eh nicht tun. Am nächsten Tag nach der Schule rief ich, wie versprochen Bastian an, aber der hörte sich nicht so gut gelaunt an.... ob er sich schon wieder mit Mark gestritten hatte? Er traf sich trotzdem mit mir und wir gingen zu dritt ins Cafe. Diesmal trug er wieder seine Ankh-Kette.

Mark hatte schlechte Laune, warum auch immer und Bastian war ebenfalls zickig. Wir plauderten ein wenig und ich genoss meinen Eisbecher, als Bastian sich recht interessiert nach einem Kerl umdrehte, der vorbei schlenderte und Mark leise vor sich hin knurrte... "Bastian..." "Hm?" er sah dem Kerl immer noch nach "Hallo?" "Was denn?" "Frag den doch gleich, ob du ein Foto haben kannst!" "Motz mich mal nicht so an! Vielleicht darf ich noch schauen!" "Nicht wenn ich dabei bin!" "He! Streitet euch doch nicht... Basti hat doch nur geguckt..." sagte ich um die Situation zu entschärfen.

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"Jaa... natürlich... nur geguckt... ich weiß genau, was du denkst, wenn du so glotzt!" "Das kann dir doch egal sein!" "Langsam frag ich mich, wo du wirklich hingest, wenn du sagst du gehst zu Julia..." ich erschrak – es bahnte sich eine Krise an... "Vorgestern zum Beispiel... und am Tag davor..." "Weißt du was Mark? Das geht dich einen feuchten Dreck an! Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen!" "Oh, wenn du mir fremdgehst, dann geht mich das sehr wohl was an! Ich will wissen, was du Abend für Abend treibst!" "Ich hab keinen Bock mich hier vor allen Leuten von dir beschuldigen zu lassen! Auf Wiedersehen!"

Bastian stand auf und ging einfach... "VERDAMMT NOCH MAL!!!" Mark war schon wieder stinksauer "Hier, zahl du!" er knallte mir einen Zehner vor die Nase "Ich hab mit dem noch ein Hühnchen zu rupfen..." dann stampfte er wütend davon. Ich zahlte, wartete kurz und lief den beiden hinterher bis zu ihrer Wohnung. Ich blieb vor der Haustür stehen und lauschte, sie stritten heftig und warfen sich gegenseitig die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf.

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Ich konnte kaum etwas verstehen, von dem was sie sich gegenseitig ins Gesicht brüllten, aber irgendwann hörte ich wie Bastian rief "LASS LOS!!!" es hörte sich anders an als sonst... dann knallte eine Tür und ich hörte ein dumpfes Rumpeln, Mark fluchte und beschimpfte Bastian... als niemand die Treppe herunter kam, lief ich hinauf, bis zur Wohnung der beiden und lauschte an der Tür. Drinnen flogen die Fetzen und die Einrichtung... Mark brüllte extrem laut und Bastian war relativ still... er hustete ein wenig...

Die Beleidigungen von Mark konnte ich hören, als stünde er neben mir... ich rief in Gedanken nach Nadine, ich hatte ein schlechtes Gefühl im Bauch... aber sie kam nicht. "GEH WEG VON MIR!!! HÖR AUF!!!" hörte ich Bastian rufen... er klang hysterisch... Ich stand hilflos vor der Tür, Nadine kam und kam nicht und drinnen wurde es still... Totenstill... nach einigen Minuten der Stille schlurfte ich mit hängendem Kopf langsam davon... die weißgoldene Kette mit dem Ankh-Anhänger, die auf dem Boden lag, sah ich gar nicht....

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Ich sah auch nicht, dass sie gerissen war... ebenso wenig wie ich das Blut sah, das an der Kette schimmerte... ich setzte mich vorm Haus auf die Stufe und blieb sehr lange dort sitzen und sah, hörte und dachte nichts... ich schlüpfte wieder in meine Seifenblase und stellte mich blind und taub für den Rest der Welt... so konnte ich auch nicht sehen, wie es Bastian ging, als er wenig später an mir vorbei lief und sich nicht einmal umdrehte, als er mich versehentlich anrempelte.... ich sah nur eine rote Stelle an seinem Handgelenk, die ich weit weit fort von meinen Gedanken schob....

Ich hielt meine Hände vor mein Gesicht und schaltete einfach alles ab.... Matthias... dachte ich... zu Matthias gehen... bei Matthias sein... nicht denken... nicht erinnern... einfach zu Matthias gehen... und mechanisch richtete ich mich auf und meine Beine trugen mich blind und taub zu seinem Haus... er begrüßte mich mit einem Kuss, ich lächelte ihn an, wie ich ihn immer anlächelte, wir kuschelten uns aufs Bett und ich ließ mir von ihm meine Sorgen einfach aussaugen.

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Und schon war alles wieder gut... um mich herum waren wieder weiche, rosa Wolken und heller Sonnenschein – kein Donner, kein Sturm, keine Blitze. Am Nächsten Tag kam Bastian vor bei, als ich gerade mit Minami bei mir Zuhause im Garten saß – er sah nicht gut aus... "Mein Gott Basti!" riefen wir gleichzeitig "Was ist denn mit dir passiert?" er lächelte uns an und meinte "Gestolpert..." er überlegte kurz und fragte dann "Ich bin unterwegs zu... Mark... würdet ihr mich begleiten? Ich will nicht alleine sein, wenn ich mit ihm rede..."

Minami sprang sofort auf "Natürlich kommen wir mit! Keine Frage!" ich nickte. Wir schlenderten neben Bastian her, der den Kopf voller Gedanken zu haben schien und nicht wusste wohin damit... er schien auch nicht zu wissen, ob er zu Mark gehen wollte. Er schloss die Wohnungstür auf und schlurfte ins Wohnzimmer, wo Mark bedrückt auf der Couch saß. Bastian seufzte und setzte sich neben ihn "Hey Mark." Sagte er schwach "Hey Basti..." antwortete dieser schüchtern. "Es... tut mir leid...."

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Wir setzten uns ihnen gegenüber "Ich wollte das nicht... Kannst... du mir verzeihen...?" fragte Mark, er konnte Bastian nicht in die Augen sehen. "Mark... ich liebe dich, aber wie soll das weitergehen? Ich geb mir wirklich Mühe, dich zu verstehen... aber... was denkst du, wie oft ich dir noch verzeihen kann?" "Es tut mir wirklich leid..." "Das weiß ich doch. Nur... langsam kann und will ich nicht mehr! Du machst alles damit kaputt, verstehst du? Ich weiß nicht, ob ich... ob ich dir noch einmal verzeihen will." Dann schwiegen sie und eine beklemmende Stille durchflutete den Raum und drückte auf mein Herz.

Bastian sprach weiter "Schau mich an." Und Mark sah ihn an... sehr traurig und schuldbewusst "...und jetzt sag mir, ob du das einfach verzeihen könntest?" Mark ließ den Kopf hängen und schwieg "Weißt du... ich will nicht dass es aus ist... aber eine Entschuldigung reicht einfach nicht mehr. Ich sehe keinen anderen Weg mehr... ich werde wohl gehen müssen." Mark sah ihn erschrocken an. "w... was...?" "Ich werd die Woche noch ausziehen Mark... ich hab dafür einfach keine Kraft mehr."

"Aber ich will dich nicht verlieren! Gib mir noch eine letzte Chance!" "Die hattest du schon... du hast noch 3 Tage um mir zu zeigen, dass du dich ändern kannst... dann bin ich weg."



Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...

Teil V



Mark starrte stumm vor sich hin und Bastian wischte sich eine verirrte Träne fort.... und mit einem tiefen Stich in meiner Seele drohte meine Seifenblase zu platzen... wenn Bastian von sich aus und in der Art Schluss machte, musste etwas passiert sein... und das nicht nur einmal... Mark stammelte "Aber... aber... wie kann ich es dir zeigen?" "Ich weiß es nicht... ich weiß nichts mehr... Sei mir nicht böse, ich muss mich jetzt erst mal ausruhen... ich bin fertig mit den Nerven..." Bastian gab ihm einen Kuss auf die Stirn und stand auf, um ins Schlafzimmer zu schleichen. Aber ein Zufall änderte das Schicksal.

Er verzog das Gesicht, stöhnte und hielt sich die Brust, Mark sprang sofort auf "Ist alles OK? Hast du Schmerzen?" "Schon gut... ooh.... kommt sicher nur von der Aufregung... ich werd mich einfach hinlegen..." Er legte sich auf der Couch hin, weil er kaum stehen konnte. Minami und ich saßen schweigend und versteinert auf der anderen Seite und waren beide kurz vor einem Heulkrampf... die ganze Sache ging mir so nahe... als wäre es mir selbst passiert.

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Ich sah mir Bastians Gesicht an, er schien wirklich schlimme Schmerzen zu haben und stöhnte immer wieder "Sag mal... haben wir nen Tee?" fragte er gequält "Bestimmt... willst du einen?" "Ja bitte... vielleicht hilft das ein wenig... Ooooh.... Schei**e verdammte!" Wenig später hatte Basti seinen Tee, aber der half auch nicht. Es ging ihm gar nicht gut... er war blass und kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn... "Soll ich vielleicht nen Arzt rufen? Du siehst echt schlecht aus." Sagte Mark und seine Sorge war absolut ehrlich.

"Ach Blödsinn... das wird sicher gleich wieder... oh... ich sterbe... gib mir einfach ne Kippe und den Aschenbecher..." Mark setzte einen skeptischen Blick auf "Davon wird’s sicher besser...." "Mir Egal! Ich will eine rauchen!" inzwischen hatte Bastian auch eine Wärmflasche bekommen, die auch nichts half. "Vielleicht... ist der Arzt doch keine so schlechte Idee..." Bastian keuchte vor Schmerzen und Mark ging zum Telefon.

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"Der Arzt kommt gleich... kann ich noch was für dich tun?" fragte Mark und Bastian antwortete "Ja... tu mir nen Gefallen und erschieß mich." "Natürlich... du mich auch." Der Arzt kam bald, sah Bastian mit all seinen blauen Flecken skeptisch an, drückte ein paar mal an ihm rum und meinte "Tja... also, so wie Sie aussehen, kann das alles Mögliche sein, da sollten wir röntgen... Sie müssen auf jeden Fall mitkommen." Bastian schnitt eine Grimasse... er konnte Krankenhäuser nicht ausstehen – aber er hatte keine andere Wahl.

Mark fuhr mit und setzte uns vorher noch vor die Tür. Er blieb die ganze Nacht im Krankenhaus an Bastis Bett sitzen und hielt seine Hand, während er schlief. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass Bastian einen Lungenriss hatte. Sie hatten ihn mit Valium vollgepumpt, an der Seite aufgeschnitten und ihm einen Schlauch durch die Rippen in die Lunge geschoben... so erzählte es zumindest Mark als er anrief.

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Keine schöne Vorstellung. Als ich Bastian am nächsten Tag mit Minami besuchte, konnte er kaum sprechen. Er hatte tatsächlich einen Schlauch zwischen den Rippen stecken. Durch das Valium war er noch ein wenig benebelt und müde und der Schlauch tat ihm beim Atmen weh, so dass er nur japsen konnte und nach fast jedem Wort neu luftholen musste. Aber er konnte fluchen... also war es wohl nicht so schlimm... "Wie lang musst du denn hier bleiben?" fragte ich. "Dieses Sch....öne Ding muss mindestens ne Woche drin bleiben." Zeterte er und zeigte auf den Schlauch.

"Ich kann mich kaum rühren... nicht mal richtig reden... das tut verflucht weh! Ich kann nicht mal alleine ins Bad!" er fluchte. Ich sah, dass der Schlauch in einen Kasten neben dem Bett ging und ein anderer Schlauch von dem Kasten in die Wand... "Was... machen die mir dir?" fragte Minami und verzog das Gesicht. "Die saugen die Luft raus..." wir machten ein dummes Gesicht "Äh... aber gehört die Luft nicht eigentlich in die Lunge?" fragte ich verwirrt.

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"Ja... IN die Lunge... ähm... schau mal..." Mark gab ihm ein Blatt Papier und einen Stift und Bastian malte 1 Oval und in dieses Oval noch ein zweites, etwas kleiner. "Guckst du hier..." sagte er "Stell dir vor, dass issn Lungenflügel... hier, das innere Dings... was das da außenrum ist weiß ich auch nicht genau... aber da dazwischen muss ein Vakuum sein, sonst fällt die Lunge in sich zusammen... wie ein Luftballon mit Loch... und ich hatt ein Schei** Loch in der Lunge und jetzt ist da dazwischen Luft.... und die saugen sie ab, weil sonst die Lunge irgendwann einfach in sich zusammenfällt und ich einfach erstick... ein Dreck ist das! Ich hab ja nichts besseres zu tun als hier blöd rum zu liegen!"

Er zeterte was das Zeug hielt "Und ich brauch eine verdammte halbe Stunde, um mich hinzusetzen... meinen linken Arm kann ich gar nicht brauchen... der Sch*** Schlauch geht bestimmt durch irgendeinen Muskel... ich kann den Arm nicht bewegen, ohne dass ich krepier! Und immer muss ich auf die blöde Schwester warten, wenn ich ins Bad will... damit die mich hier ausstöpselt... ich will nach Hause!" er sah Mark flehend an "Basti... du kannst aber nicht nach Hause... wie oft willst du noch quengeln... ich krieg schon Kopfschmerzen..."

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"Das Kot*t mich an! Au! Verflucht! Und jeden Abend haun die Deppen mir ne verdammte Spritze rein! Ich hasse Spritzen! Ich hasse es hier rum zu liegen! Ich hasse diesen Krankenhausgestank! Ich hasse Ärzte! Und Schwestern! Und ich hasse verdammt noch mal diesen dreimal verfluchten Drecksschlauch in mir drin!!!" dann fing er an zu schmollen. Mark sah uns an und grinste "Er hat schon ne Weile keine mehr geraucht... jetzt isser ein bisserl zickig." "Ja, das ist kaum zu überhören." Grinste ich zurück.

"Macht euch nur schön lustig über mich!" zeterte Bastian "Niemand macht sich über dich lustig, Herzchen... aber ich muss jetzt auch mal wieder gehen... packst dus alleine, bis morgen?" "JA! TOLL! Lass mich nur allein mit diesen Psychopaten!" "Ja... du packst das... bis morgen." Er gab ihm einen Kuss und wir verließen zu dritt das Zimmer während Bastian fröhlich weiter fluchte. "Gestern war er mal so richtig angenehm" grinste Mark "Vor allem als er noch voll mit Valium war... diese kleine Zicke."

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Mark lachte und Minami fragte nochmal nach "Und der Schlauch muss jetzt ne ganze Woche drin bleiben?" "Ja... dann wird nachgeschaut, ob alles wieder passt und wenn ja kommt das Ding raus. Dann muss er noch nen Tag drin bleiben, damit die Ärzte sehen, ob die Lunge so bleibt, wie sie gehört oder wieder zusammenfällt... und wenn alles OK ist, dann kann er gehen." "Und von was kommt das?" fragte ich "Bei ihm ist das irgendwie erblich... er hat ne empfindliche Lunge... oder so... da kann das immer wieder passieren, wenn er Pech hat.... das macht ihn erst recht zickig."

"Was heißt das?" fragte ich weiter "Das weiß ich auch nicht genau... Basti hat wohl so... kleine Knubbel an der Lunge, die da eigentlich nicht hingehören und leicht aufreißen. Die Ärzte haben gesagt, dass er lieber aufhören soll zu rauchen... aber er hat nicht vor aufzuhören... vor allem nicht, weils auch ohne Rauchen wieder passieren kann. Macht also keinen Unterschied" er zuckte mit den Schultern. "Die nennen das Ganze einen Spontanpneumotorax..."

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"Hört sich ziemlich eklig an... und der Schlauch sieht wirklich nicht sehr bequem aus..." murmelte ich vor mich hin. "Tja... da wird er für den Rest seines Lebens dran erinnert werden... da bleibt sicher eine Narbe... aber solang mein Süßer noch fluchen kann, ist alles OK." Mark lachte. "Ist er dir noch sehr sauer?" fragte ich "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht... er schimpft die ganze Zeit... und kommt gar nicht dazu mit mir zu reden." Er machte ein geknicktes Gesicht und Minami klopfte ihm auf die Schulter "Das wird schon wieder... lass ihn einfach nicht allein."

"Das hab ich auch nicht vor... ich will ihn nie wieder allein lassen... warum will mir Nadine nicht mehr helfen? Warum kommt sie denn nicht mehr, um auf mich aufzupassen... ich will ihm nicht weh tun, aber wenn ich wütend bin, vergesse ich, wer er ist... ich kann nichts dagegen tun und ihr könnt mir auch nicht helfen, ohne dass ich euch etwas tun würde... ich habe Angst vor mir selbst... ich habe ständig Angst, dass ich durchdrehe und auf ihn losgehe... ich habe Angst, dass ich ihn irgendwann umbringe..."

"Woher kommt das denn, dass du so bist... was ist passiert, dass du in diesen... Wahn fällst?" fragte ich.







Fortsetzung folgt


 
Vater wo bist du?
Die 3. Generation

Vater!!!
Nie warst du für mich da...

Mein Vater du bist weg,
Weiß nicht wo du bist
Und das ist auch egal!
Ich kann nicht mehr länger schweigen,
Hab keine Wahl!
Du hast mir meine Kindheit versaut,
Geklaut und genommen,
Doch jetzt ist die Zeit gekommen,
Dir die Wahrheit zu sagen:

Vater ich kanns nicht ertragen,
Warum musst du Mama schlagen?
Mit den Fäusten in den Magen,
Sie betrügen und belügen,
Warum kannst du sie nicht lieben?
Warum liebst du nur die Nutten, die
an der Ecke stehn?
Hast du Mama schon mal weinen gesehn?

Die Schreie...
Die Tränen...
Davon träum ich jede Nacht!
Jede Nacht hab ich Angst
Dass es wieder kracht
Nach Acht
Meine Seele ist zerrissen, kaputt
Und ich frage dich nun
Mein Vater, wie konntest du mir das antun?

Immer wenn ich dich gebraucht hab
Wenn ich einsam war... Vater!!!
Du warst nie für mich da
Nie warst du für mich da
Nie warst du da!

Vater du bist voller Schmerz,
Voll Gewalt, kalt,
Bis zum Erbrechen,
Ich hab immer Angst es knallt...
Wütend wirst du zum Verbrecher,
Wenn du zu viel Gesoffen hast,
Kommt dein Hass,
Der noch größer ist als dein Gestank,
Vater du machst mich krank!

Ich weiß du hast ein hartes Leben
Ohne Job und ohne Freunde
Die dir Liebe geben und Vertraun
Deswegen musst du um dich haun
Deinen Frust abbaun
Unser Leben versaun
Du kannst niemandem traun
Nicht mal Mama und mir!

Wenn du nicht überlegst...
"Was nicht tötet härtet ab"
sagst du mir,
wenn du mich schlägst
auf den Boden legst
mit dem Gürtel ins Gesicht
das hältst du für deine Pflicht
Bitte Papa tu das nicht!

Immer wenn ich dich gebraucht hab
Wenn ich einsam war... Vater!!!
Du warst nie für mich da
Nie warst du für mich da
Nie warst du da!
[...]



Liebe ist...



Teil VI



Wir begleiteten Mark in seine Wohnung und er bat uns herein. Minami setzte sich und sagte "Ich denke, du solltest uns erzählen, warum du immer so durchdrehst... es kann nur helfen, drüber zu reden." Mark sah sie besorgt an "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist... ich könnte wütend werden, wenn ich mich erinnern muss... ich versuche, nicht daran zu denken, was war... einfach vergessen..." "Aber vergessen kannst du nicht, nur verdrängen! Und dann kommt es immer wieder hoch und macht dich Irre!" sagte sie ernst.

"Das hast du doch gesehen, dass es so nicht funktioniert." Mark überlegte "Ja... stimmt schon... aber..." "Kein Aber! Los, schütt uns dein Herz aus." "Versprecht mir eins... wenn ich wütend werde, dann lauft einfach weg... ich will euch nicht auch noch was tun..." "Alles klar." Wir setzten uns zu Mark auf die Couch, er mischte sich schnell einen Vodka-Cola und atmete tief durch...

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"Bitte behaltet es für euch..." "Natürlich." "also gut..." und Mark begann mit seiner Geschichte "Naja... meine Ma sitzt im Rollstuhl, weil sie von der Hüfte abwärts gelähmt ist und mein.... Vater.... war eigentlich immer ein guter Vater... und ein guter Mann für meine Ma. Und bis ich 10 war, war eigentlich noch alles soweit in Ordnung... Er wurde Arbeitslos, weil die Firma Pleite gemacht hat und hat einfach keinen neuen Job mehr gefunden. Irgendwann hat er dann angefangen zu saufen und das immer schlimmer. Und zuhause war eigentlich immer ich für alles verantwortlich.

Meine Mutter war auf Hilfe angewiesen und Nadine war noch zu klein, um auf sich selbst aufpassen zu können. Erst war das ganze noch nicht so schlimm. Mein Vater wurde zwar immer öfter laut, aber das ist ja eigentlich harmlos. An einem Abend gings dann plötzlich los... er kam spät und total betrunken nach Hause, meine Mutter hatte Nadine gerade ins Bett geschickt und er fluchte und tobte, knallte mit den Türen und kochte vor Wut, auf wen auch immer..."

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"Er stürmte wütend in die Küche und brüllte mich und meine Ma an, beschimpfte uns und machte uns dafür verantwortlich, dass ihm niemand Arbeit geben wollte. Und als er dann auch noch seine Lieblingstasse zerbrochen im Mülleimer sah, drehte er völlig durch... er schrie "Das kann doch nur Nadine gewesen sein! Dieses unnütze Miststück!" Nadine hatte die Tasse aus Versehen fallen lassen und dabei war sie eben zerbrochen... aber es war doch nur eine Tasse... und Nadine war doch erst 7 Jahre alt... sie war doch noch ein Kind... und sie hatte sie doch nicht absichtlich zerbrochen....

Aber das war meinem Vater egal, er brauchte ein Opfer, und er stürmte hasserfüllt auf Nadines Zimmer zu... Meine Mutter rollte vor ihn, aber er warf ihren Rollstuhl einfach um und kümmerte sich nicht darum, dass meine Mutter hilflos am Boden lag... Ich sah, wie Nadine ängstlich durch den Türspalt linste und da habe ich einfach gesagt "Ich wars, ich hab die Tasse fallen lassen." Und er machte auf dem Absatz kehrt und ging auf mich los..."

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"Aber... ich konnte doch nicht zulassen, dass er einem 7jährigen Kind etwas tut... Nadine war doch noch so klein und hilflos... und meine Mutter konnte sie nicht schützen... sie konnte ja nicht einmal gehen! Und.... und dann... hat er seine Wut eben an mir ausgelassen... und ab diesem Tag... jeden Abend... immer wieder... immer schlimmer... er hat mich verprügelt... immer brutaler... Jahre lang... und es blieb nicht nur bei den Schlägen... und ich kann das alles nicht vergessen...

Er spukt in meinem Kopf... Tag für Tag, Nacht für Nacht... die Erinnerungen verfolgen mich wie ein Schatten, umkreisen mich... Ich schrecke jede Nacht hoch, weil er mich in meinen Träumen besucht... Nacht für Nacht! Es ist, als wäre es erst gestern gewesen... es ist in mir drin... tut noch immer weh... seine Schläge brennen noch immer auf meiner Haut und in meinem Herz... ich habe Angst vor der Nacht... Angst davor einzuschlafen... weil ich nicht träumen will... Weil ich genau weiß, dass ich wieder von meinem Vater träume..."

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Mark wurde ganz klein "Und wenn ich wütend werde... dann schleicht sich eine unglaubliche Gier nach Rache in mein Herz... und ergreift Besitz von mir... und dann... leidet jemand unter meinem Hass auf meinen Vater... Diese Wut! Dieser verfluchte Rachedurst... vergiftet meinen Verstand! Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll... ich... lasse meine Wut an Bastian aus... aber ich sehe nicht, dass es Bastian ist! Ich sehe nur meinen Vater... wie er mich auslacht, weil ich mich nicht wehren kann... wie er mich beschimpft und über mich flucht..."

Wir starrten ihn an, schockiert und mitfühlend... und Mark erschien mir in einem ganz anderen Licht... er war innerlich noch immer 10 Jahre alt und hatte schreckliche Angst vor der Nacht, wenn sein Vater nach Hause kam... betrunken und wütend... "Mark..." stammelte ich "Du... du musst dir Hilfe suchen! Du kannst das doch nicht ewig in dir verstecken... wenn es sein muss, dann geh zu deinem Vater und zahl es ihm heim." Er sah mich ernst an und ich zuckte zusammen.

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"Mein Vater ist tot." Sagte er kalt und gleichgültig. "Und ich werde ihm keine einzige Sekunde nachtrauern." "Aber..." meinte Minami "du musst damit abschließen... sonst wirst du immer wieder in diesen Rachewahn fallen... vielleicht... solltest du ihm... verzeihen...?" Mark brüllte sie an "VERZEIHEN?!? ICH SOLL IHM VERZEIHEN???" Minami hatte Angst vor ihm, aber sie riss sich zusammen und sagte so bestimmt wie sie konnte "Bastian hat dir auch verziehen!" und Marks Augen, die schon wieder wahnhaft funkelten wurden sehr traurig....

"Bastian... ich bewundere seine Stärke... so sehr... ich hab ihm so oft weh getan.... ich hab ihn gar nicht verdient... Ich bin nicht so stark wie er... ich bin schwach... und könnte es nicht..." "Dann mach dich stark! Zeig deinem Vater, dass du besser bist als er! Verzeihe ihm, dann hast du ihn besiegt, dann bist du stärker als er und gut genug, um Bastian wert zu sein!" sagte Minami ernst und war ganz stolz auf diesen Satz.

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"Ein Seelenklempner wird auch nichts anderes sagen." Fügte sie noch dazu und Mark musste Lächeln "Das stimmt.... das hat der Seelenklempner, bei dem ich war auch gesagt... bevor ich ihn verprügelt hab... aber er hat es mir nicht so erklärt wie du.... ich muss darüber nachdenken... könnt ihr mich bitte alleine lassen?" "Aber sicher!" sagte ich und war in gewisser Weise stolz auf Mark. Ich verließ mit Minami die Wohnung "Das war ja ein Filmreifer Satz!" lobte ich und Minami lachte. "Danke... nur ein Zufallsprodukt... ich hab selber gestaunt, dass mir so was einfällt." "Ich glaube, du hast Mark wirklich zum nachdenken gebracht." "Hoffen wir, dass es auch was bringt..."

Die Zeit die Bastian im Krankenhaus war verging sehr langsam... er ging uns allen ab. Als er endlich wieder draußen war, ging ich ihn bei Mark besuchen und Minami hatte wirklich etwas bewegt. "Ähm... Basti..." meinte Mark "ich... will dir sagen, dass ich dich bewundere... ich bewundere deine Kraft, dass du so stark warst, mir so oft zu verzeihen... und ich will dir zeigen, dass ich genau so stark bin wie du... ich möchte versuchen... mit dem ganzen Mist abzuschließen... und meinem Vater zu verzeihen." Er tat sich schwer, das zu sagen. Bastian starrte ihn erst verwirrt an, dann fing er an zu lächeln.

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"Ist das wahr? Du willst deinem Vater verzeihen?" fragte er und Mark nickte. "Ich will es versuchen... ich hab lange drüber nachgedacht... und mir ist einiges klar geworden... für dich will ich ihn besiegen!" Bastian nahm ihn in den Arm "Darauf hab ich gewartet und ich werde dir dabei helfen... ich bin ja so froh, dass du endlich verstanden hast... damit zeigst du mir wirklich, dass du dich ändern kannst..." Bastian war anzusehen, dass eine Tonnenschwere Last von ihm abfiel. "Dann werde ich dir noch einmal verzeihen." Sagte er und lächelte stolz.

Und Mark lächelte glücklich zurück, drückte ihn ganz fest und dankte ihm noch hunderte Male... Bastian schwieg und hielt ihn in seinen Armen... sonst nichts. "Ich werde dir nie wieder weh tun! Ich verspreche es! Ich schwöre es bei meinem Leben..." "Ich werde versuchen, dir zu glauben... aber um dir wieder richtig vertrauen zu können, werde ich meine Zeit brauchen." "Du hast alle Zeit der Welt – ich werde dir nicht weglaufen... ich will nicht mehr weglaufen..." "Halt endlich die Klappe und küss mich!" und Mark ließ sich nicht lang bitten.

Und ich hoffte, dass jetzt endlich das große Glück über uns stand und dort auch blieb...





Fortsetzung folgt.



So... weiter... Ich hoffe, der Songtext ist nicht zu krass, der ist nämlich fest in die Story eingeplant.... deutsches Lied von einer Bravo Hits, die Junge Leute ab "Ich kann schon Geld zählen" kaufen.


 
Liebe ist...



Teil VII



Mark meinte es wirklich ernst... und nach langen Tagen und Nächten voll Gesprächen über seinen brutalen Vater und viel viel Trost von Bastian, machten sich die beiden auf zum Friedhof.... Sieben Mal verlor Mark total die Beherrschung, als er vor dem Grabstein stand, trat fluchend gegen den Stein, spuckte auf das ungepflegte Grab und wünschte der Seele ewige Verdammnis und alles erdenklich Schlechte der Welt. Und Bastian ließ ihn fluchen und treten und mit jedem Mal wurden seine Wutanfälle kürzer... nicht harmloser, aber kürzer... und Bastian war sehr geduldig mit ihm. Beim neunten Mal fluchte er nur noch leise ein paar Hassworte vor sich hin und beim zwölften Mal fluchte er gar nicht mehr, sondern weinte in Bastians Armen wie ein kleines Kind...

Bis all seine Trauer, all der Schmerz und Hass aus ihm herausgeflossen war und er nicht länger ein gequälter 10jähriger Junge war. "Geht’s wieder?" fragte Bastian, als Mark sich beruhigte. "Ja... passt schon, gib mir ne Kippe!" "Sicher? Du willst doch jetzt nicht zum qualmen anfangen?" "Maul halten! Gib einfach her...." und dann rauchte Mark eine Zigarette. "Schmeckt ja ekelhaft..." zischte er und Bastian fragte "Kann ich mir denken... wie lange hast du denn schon nicht mehr?" "Keine Ahnung... drei, vier Jahre?" "Und... jetzt fängst du wieder an, oder wie?" "Genau... lass uns gehen, ich will hier nicht mehr sein." "Mark..." sagte Bastian und Mark drehte sich zu ihm um. "Ich bin stolz auf dich..." er lächelte Mark an und strich über sein Gesicht.... als würde es die letzten Wunden schließen....

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3 Monate lang hatte es gedauert.... Ich lief den beiden über den Weg und als ich Bastians zufriedenes Gesicht sah, wandte ich mich an Mark "Wie fühlst du dich jetzt?" "Besser... trotzdem werd ich ihn ewig hassen... aber... der Rachedurst ist weg." "Und das ganz ohne Therapie!" sagte Bastian "Nein, das stimmt nicht." Erwiderte Mark "Du warst meine Therapie... und die zwei Mädels haben mir auch geholfen." Damit meinte er mich und Minami... und ich war sicher, dass unsere Freundschaft stark genug war, um alle Hürden zu überwinden.

"Endlich hab ich diesen verfluchten Dämon aus meinem Kopf raus!" "Dafür ist ein anderer drin... und der heißt Nikotin." Grinste Basti. "Na und... das kann ich verkraften... wie war das....? Die Lunge muss geteert sein..." lachte Mark und Bastian lachte mit ihm... und ich lächelte glücklich und sah den beiden nach "Was meinst du... soll ich mal normal werden... ohne Farbe und so?" "Bloß nicht! Ich will doch keinen Spießer, bäh. Bleib wie du bist, das passt wunderbar." Wie schön... Mark war wie ausgewechselt.... und ich war glücklich und setzte mich wieder in meine Seifenblase.

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Mark und Bastian gerieten zwar weiterhin aneinander, aber jetzt lief es ohne Gewalt ab.... hin und wieder ein kleiner Schubser war normal, aber Mark sah jetzt, mit wem er sich stritt und konnte sich kontrollieren... er war seine ungezähmte Wut los. Unsere Freundschaft hatte Mark geholfen... sie war mächtig und ich war sicher, dass wir damit ganze Gebirge hätten versetzen können. Das war das erste Schicksal, welches wir gemeinsam mit Liebe und Freundschaft zum Guten geändert hatten.

Dann waren Mark und Bastian erstmal zwei Wochen lang spurlos verschwunden... nach ewigen Streitereien konnten sie sich letztendlich doch noch auf ein Urlaubsziel einigen. Es war eindeutig.... ganz ohne sich an zu zicken waren die beiden einfach nicht glücklich. Diana war im Moment nicht ganz so gut gelaunt... sie hatte gerade eine ihrer Null-Bock-Phasen, in denen war sie unausstehlich, also ging ich ihr lieber aus dem Weg und verbrachte meine Freizeit wie immer bei Matthias.

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Manchmal war er ein wenig komisch... er hatte so seine Tage, wo er mir gegenüber sehr kühl und zurückhaltend war, aber ich machte mir keine Gedanken, denn einen Tag später war alles wieder beim Alten.... meistens war er so, wenn ich den Tag zuvor Zu Hause verbracht hatte, er fühlte sich dann sicher allein und vermisste mich, so wie ich ihn auch, wenn ich zu Hause schlief und dann war er eben nicht so gut drauf. Das konnte ich gut nachvollziehen.

Nadine war vor drei Tagen das letzte Mal bei Mark vorbei gekommen. Sie hatte gelächelt, ihre Augen waren warm und weich und sie hatte gesagt "Ich bin so stolz auf dich, mein Bruder... jetzt brauchst du meine Hilfe nicht mehr." Unsere Cliquentreffen waren stinklangweilig, während Bastian und Mark nicht hier waren... vor allem Bastis Sprüche gingen mir ab, der brachte mich immer zum lachen aber jetzt wo er nicht dabei war, saßen wir nur sinnlos auf der Couch und wussten nicht über was wir reden sollten.

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"Wo sind Basti und Mark eigentlich hin?" fragte ich gelangweilt "Ich glaub auf die Malediven..." antwortete Minami genauso gelangweilt. "Da wär ich jetzt auch gern... da ist es immer warm und man wird so herrlich braun..." murmelte Diana mit der gleichen Begeisterung und so ging das weiter, bis das Telefon klingelte. Matthias ging hin und es hörte sich an, als hätte er einen alten Freund dran, den er schon länger nicht mehr gesprochen hatte. Er beschrieb den Weg zu seinem Haus und nach einer Weile legte er auf.

"He Biene, du wirst es nicht glauben! Bernd hat mich grad angerufen!" "Bernd?" Biene dachte nach "Der... von Rica?" "Natürlich der, oder kennst du noch einen anderen..." "Nöö...." "Schatz, wer ist Bernd?" fragte ich und er antwortete "Aus meiner alten Clique, wo auch Mark herkommt." "Ach so..." eigentlich interessierte es mich gar nicht, aber es war sooooo langweilig. Und etwa eine Stunde später klingelte es an der Tür und wir lernten Bernd und seine Freundin kennen.

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Matthias begrüßte Bernd fröhlich und ließ gleich einen Spruch los "Hey, du hast ja deine beiden Freundinnen auch mitgebracht." Es war eine Anspielung auf ihren Busen... sie hatte wirklich eine stattliche Größe... ich wurde direkt neidisch. "Halt deinen Mund du arroganter, eingebildeter Quadratschädel!" zickte ihn Bernds Freundin an und blitzte böse mit ihren blauen Augen. "Hui... immer noch genau so nett" grinste Matthias. Bernd sah ganz nett aus...

Er war so 1,89 groß, etwa genau so alt wie Matthias, blond und hatte braune Augen... von der Figur her vermutete ich eine Mischung zwischen Mark und Matze.... seine Freundin hieß Ricarda, oder auch nur Rica... sie war 1,75, hatte ewig blaue Augen, den Busen hatte ich ja bereits erwähnt.... und sie war trainiert, also für eine Frau. Sie war zwei Jahre jünger als Bernd und Halbitalienerin, sprach aber Akzentfrei deutsch. Matthias und Bernd fingen gleich zu quatschen an, während Rica sich uns freundlich vorstellte. "Sag mal Matze, hast du von Mark mal wieder was gehört?" fragte Bernd

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"Der ist schon seit Ewigkeiten wieder aufgetaucht... aber die Woche ist er im Urlaub... Kleine Insel... Meer... Sonne... Gehirn braten." Matthias grinste und Bernd staunte "Das ist ja interessant... ich dachte schon, den hätte die Erde verschluckt... warum meldet sich der Doofkopp nicht bei mir? Der hat meine Nummer..." Matthias machte Andeutungen "Naja... die Erde hat ihn nicht verschluckt... er ist da eher in etwas... oder jemand anderem vertieft..." "Der hat doch nicht endlich mal ne Keule gefunden?" Matthias lachte "Nein, das nicht." Und Bernd sah ihn schief an.

"Och nö... Nee... Mark ist nicht schwul, du verarscht mich!" "Berndi... ich verarsch dich genau so wenig wie Mark es vor 5 Jahren gemacht hat." "Ich dachte immer, das wär nur ne blöde Ausrede... oder so was. Du weißt ja was ich von diesem.... Pack halte..." Bernd mochte wohl keine Schwulen... "Ja mein Bernd, das weiß ich... du wirst dich hier sicher wohl fühlen... verdammt wohl." Bernd wurde skeptisch "Matze, wie meinst du das....? Welche böse Überraschung wartet denn noch auf mich?"

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"Ich geb dir nen Tipp" grinste Matthias "fängt mit B an und hört mit astian auf." Und Bernds Gesicht wurde finster "Das ist ein schlechter Scherz, oder? Die kleine Sau, die erst meine Perle und dann auch noch mich angegraben hat???" Rica wurde hellhörig und strahlte "Was? Basti ist auch hier? Das ist ja klasse! Endlich seh ich den mal wieder!" Bernd verdreht entnervt die Augen "Na toll... da schau, was du wieder angerichtet hast!" sagte er zu Matthias. "Jaja... immer bin ich schuld... das kenn ich schon. Aber der ist auch Urlaub." Er grinste. "Oh Mann... hoffentlich stürzt der Flieger ab!" zeterte Bernd und Matthias meinte "Na, dass würd ich aber nicht hoffen... dann wird Mark nämlich auch nicht mehr kommen."

"Quäl mich doch nicht so! Das darf doch alles nicht wahr sein! Schlimm genug, dass Mark schwul ist, aber dann noch mit.... dem?" "Das ist doch schöööön! Tja, wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr." Sagte Rica und Bernd meinte "Ach halt du dich doch wenigstens raus Mäuschen..." Sie machte ein beleidigtes Gesicht und setzte sich zu uns. Bernd nörgelte "Du weißt, dass Bastian in meiner Gegenwart gefährlich lebt..." "Tja... aber dann lebst du in meiner Nähe gefährlich." Antwortete Matthias unbeeindruckt und Bernd seufzte, er hatte Respekt vor Matthias.

Und ich sah Rica an, sie war mir gleich sympathisch, auch wenn sie etwas an sich hatte, vor dem ich großen Respekt hatte.... aber sie war sehr nett und verkürzte mir die Zeit bis Bastian zurückkam ein wenig.





Fortsetzung folgt



 
Liebe ist...



Teil VIII



Ein paar Tage später war Bastian endlich wieder zurück. Es war ein Freitag. Ich hatte ein total sturmfreies Wochenende, meine Mutter war weggefahren und Diana blieb bis Sonntag bei ihrem neuen Lover. Leider hatte Matthias keine Zeit für mich, also wollte ich mein Wochenende mit Minami oder Bastian verbringen. Ich war gemütlich im Park spazieren gegangen und hatte mir tolle Sachen ausgedacht, die wir an den freien Tagen unternehmen könnten und dann stand ich bei uns vor der Haustür, freute mich schon darauf, meine Freunde anzurufen und hatte auf einmal ein ziemlich großes Problem... wo war mein Schlüssel?

Ich wühlte ewig in den winzigen Taschen meiner Bluse, doch ich fand ihn nicht... mein Handy hatte ich gar nicht mitgenommen... NA WUNDERBAR! Jetzt stand ich vor meiner Haustür und kam nicht rein... ich lief um das Haus herum ob vielleicht irgendwo ein Fenster offen war, aber die waren natürlich alle zu. So ein Mist! Sonst vergaß ich immer mindestens ein Fenster.... aber Nein, heute hatte ich natürlich an alle gedacht!

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Durch ein Fenster konnte ich meinen Schlüssel sehen, der ganz brav und unschuldig am Schlüsselbrett vor sich hin hing.... und auf dem Telefontischchen hatte ich meine Handtasche und mein Handy liegen lassen, damit ich nichts verlieren konnte... das durfte doch einfach nicht wahr sein! Es war schon abends... naja, ich musste ja nur zwei Nächte vor der Tür warten... na danke! Ich überlegte, zu wem könnte ich gehen... Matthias hatte keine Zeit und wurde immer sauer, wenn ich mich vorher nicht anmeldete... Minami durfte ich nicht so einfach besuchen und Biene wohnte zu weit weg.

Da blieben ja nur noch Basti und Mark... eigentlich wollte ich den Beiden nicht ein ganzes Wochenende auf die Nerven gehen, vor allem weil sie sich bereits verlobt hatten und noch kitschiger verliebt waren... aber irgendwo musste ich schließlich hin... mit hängendem Kopf schlurfte ich die Straße entlang und ärgerte mich über mich selbst... verdammt! Wie peinlich! Ich klingelte bei Bastian und er öffnete mir. "Julia? Was willst du denn hier...?" ich wurde rot "Ähm... ich hab mich ausgesperrt und außer hier her kann ich nirgends hin..."

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Bastian versuchte sich das Lachen zu verkneifen. "So was blödes... wie kann den das passieren? Ihr Frauen schleppt doch sonst immer den halben Haushalt in eurer Handtasche mit euch rum..." "Aber meine Tasche ist auch IM Haus... ich will euch eigentlich nicht zwei Tage lang nerven... aber darf ich bei euch schlafen?" es war mir so schrecklich unangenehm... ich schämte mich und wartete nur auf einen Blondinenwitz. Bastian grinste. "Na klar... das kann ja mal passieren... was wär ich denn für ein Ar***, wenn ich dich draußen stehen lassen würde?" "Danke... ist es für Mark denn auch OK?" "Mark? Der hat mir nicht zu widersprechen... nee, das passt schon, mach dir nicht so viele Gedanken."

Er bat mich herein und drinnen roch es nach Essen. "Kochst du?" fragte ich und Bastian grinste "Ähm... naja... sagen wir mal, ich versuchs. Machs dir bequem, Mark ist noch in der Arbeit, der müsste bald kommen. Ach ja... starr ihn bitte nicht allzusehr an..." Hm... wieso sollte ich ihn anstarren? Ich wusste doch, wie Mark aussah.... Wenig später kam er dann auch und ich fiel beinahe vom Stuhl als ich ihn sah!

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Erst dachte ich, Bastian wollte mich verkohlen und es wäre ein Fremder... Basti würde Mark betrügen oder so etwas... "Nanu? Julia? Was willst du denn hier? Hi Basti." er gab ihm einen Kuss zur Begrüßung – es war wirklich Mark... "Das Julchen hat sich ausgesperrt. Ich hab mich entschieden, dass sie hier bleiben kann..." "Ach, und wer fragt mich?" "Du wirst nicht gefragt..." Bastian grinste "Ja, schon klar... seit wann kochst du eigentlich?" "Mach dich nicht lustig! Wenn ich hier schon die Hausfrau spiel, dann will ich auch kochen!" "Ach ja... die alte zickige Hausfrau... die hatt ich ganz vergessen..."

Ja... es war eindeutig Mark. Er hob einen Topfdeckel hoch und steckte seine Nase in den Topf "Du Basti... ich glaub das lebt noch." "MANN!!! Raus hier! Unter diesen Bedingungen kann ich nicht arbeiten!" Mark lachte und verschwand aus der Küche "Ich muss mir eh was anderes anziehen... ich fühl mich so... spießig." "Gute Idee... ach übrigens.... GEMÜSE LEBT NICHT!" Mark fiel fast um vor Lachen und auch ich musste grinsen... Bastian stand beleidigt vor seinen Töpfen und ließ seinen Frust am Gemüse ab. Mark zog sich um und war anschließend schon nicht mehr ganz so fremd.

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"Ach... schon viel besser..." meinte Basti "Und jetzt Sitz! Es gibt Fresschen." "Du verlangst von mir, dass ich das esse? Das lebt ja immer noch..." "Zum Teufel nochmal! Das muss so aussehen!" Ich kicherte und probierte "Mmmh... das schmeckt gut! Ehrlich..." sofort war Bastian ganz stolz auf sein Werk "Das freut mich zu hören, danke Julia...." er sah beleidigt zu Mark, der in seinem Teller herum rührte "Jetzt iss schon! Du stellst dich an, wie ein Kleinkind!" "Ich will dich doch nur ärgern... das macht so einen Spaß. Ich muss Julia Recht geben, es schmeckt wirklich.... erstaunlicher Weise."

Bastian war mit der Antwort zwar nicht ganz zufrieden, setzte sich aber endlich auch und wir spachtelten das Essen in uns hinein. Satt schob ich meinen Teller ein Stück weg "Puh! Echt lecker! Mann, bin ich voll..." "Na, nach zwei Portionen ist das kein Wunder, wenn du platzt, dann geh aber bitte erst raus." Grinste Mark und ich kicherte. "Basti... sag mal, wo kann ich denn schlafen?" Bastian steckte sich gerade eine Kippe an und gab anschließend auch Mark Feuer "Hm... im Keller, hinter der Waschmaschine wär noch ein Eck frei..." "BASTI!" rief ich und er lächelte mich an.

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"War doch nur Spaß... ich weiß nicht genau... wir haben ein Bett und eine Couch..." Mark mischte sich ein "Weißt du was... ich muss morgen ja eh nochmal früh raus... Julia kann doch bei dir im Bett pennen und ich nehm die Couch, dann weck ich dich auch nicht." "Mark, du bist ein Schatz... aber ist dir das auch wirklich recht?" Mark grinste "Bastian... erklär mir mal, wieso ich bei Frauen eifersüchtig sein soll? Noch dazu bist du nüchtern." Ich bedankte mich bei Mark, dass er mich im Bett schlafen ließ und redete Nachts noch ein wenig mit Basti, bevor wir uns hinlegten.

Mir brannten Fragen auf der Zunge "Basti... sag mal... seit wann hat denn Mark ne Brille?" "Ach... Die hat er schon ewig... aber er braucht sie nur zum Autofahren, sein linkes Auge hat mal was abgekriegt... und ohne Brille darf er eben nimmer." "Das hab ich gesehen... eine böse Narbe... der hat sicher Glück gehabt, dass er noch beide Augen hat, so wie die aussieht..." Bastian nickte "Find ich klasse, dass du ihn nicht zu sehr angestarrt hast, da wird er immer sauer... normaler Weise versteckt er die Narbe unter seinem Make-Up... du weißt ja, wie er sonst aussieht."

"Ja, das weiß ich... kannst du mir sagen, wo er die her hat?" "Frag lieber nicht... ist keine schöne Geschichte, das hat alles mit seinem Alten zu tun... und er ist noch immer ein wenig empfindlich..."



Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...



Teil IX



Während ich mich mit Bastian unterhielt sah er immer wieder mit gemischte Gefühlen zur Tür. Einerseits besorgt, andererseits aber auch irgendwie frustriert. "Der Ring ist sehr schön." Sagte ich um die aufkommende Stille abzuhalten "Hm...? Ach so... ja, ist er." Er betrachtete ihn gedankenverloren "Ihr seid sicher sehr glücklich... Matthias ist im Moment ein wenig kühl mir gegenüber..." "Matthias hat so seine Phasen." Murmelte er vor sich hin "Das wird schon wieder." "Ich denke auch, dass er grad wohl nur schlecht drauf ist. Sicher wird es bald wieder so schön wie vorher."

Er wollte etwas sagen, ließ es dann allerdings und schwieg lieber. "Und nochmal ein ganz großes Dankeschön, dass ich die Tage bei euch bleiben darf... ich kann ja morgen auf der Couch schlafen – schließlich ist es euer Bett." "Da sehen wir morgen weiter, ich bin müde." Dann drehte er sich um und ich blieb noch einige Zeit wach und sah ihm beim Schlafen zu... was er wohl vorher sagen wollte...? Ich hörte zu, wie er leise und gleichmäßig ruhig atmete und wurde von dem langsamen Rhythmus sanft in den Schlaf gewiegt. Nachts wachte ich auf, was mich geweckt hatte wusste ich nicht – aber der Platz neben mir war leer und es war still und dunkel. Da ich Durst hatte, schlüpfte ich aus dem Bett und schlich leise in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen.

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Ich trank es ganz gemütlich im Dunkeln, der Mond schien hell genug, um das wichtigste sehen zu können. Es war 2.00 Uhr. ich spülte mein Glas leise aus, trocknete es kurz ab und stellte es in den Schrank zurück, schließlich war es nur Wasser... dann schlich ich zurück und kuschelte mich in die Decke. Kurz bevor ich einschlief merkte ich noch, dass Bastian auch wieder ins Bett kroch, dann war ich weg und schlief ziemlich lange.

Als ich aufwachte, schien die Sonne durchs Fenster und ich hörte Musik. Es war schon Mittag, dabei war ich eigentlich nicht so ein Langschläfer. Ich stand auf, richtete mich kurz her und schlurfte ins Wohnzimmer, wo Bastian gemütlich mampfend durch die Fernsehprogramme zappte. Als ich reinkam drehte er sich um "Auch Hunger?" fragte er und hielt mir den Teller unter die Nase. Ich musste nicht antworten, mein Magen knurrte laut genug. "Kann ich bei euch duschen?" fragte ich nach dem Essen.

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"Klar, warum nicht." Antwortete er "Handtücher sind im Schrank." "Danke." Ich spazierte ins Bad und ging an den Schrank. Ich war auf alles vorbereitet als ich den Schrank aufmachte. Bei Matthias fiel mir immer alles entgegen – der war nicht gerade der ordentlichste... bei ihm hatte ich immer das Bedürfnis ein wenig aufzuräumen, da ich sehr viel von Ordnung hielt. Nur in einem sauberen Haus konnte ich mich wirklich richtig wohl fühlen. Ich rechnete damit, dass sich der gesamte Inhalt des Schrankes über mich ergoss, aber von wegen!

Bewundernd starrte ich hinein, auf die fein säuberlich zusammengelegten und gestapelten Handtücher. Ich war erstaunt, der erste Kerl, den ich kennenlernte, der Ordnung hielt. Das hob meine Laune, wenn ich bei Matthias in die Schränke schaute, dann erbrachen die sich richtig über mich... aber hier könnte ich es aushalten. Ich stieg in die Dusche, die auch wie frisch geputzt aussah und genoss das warme Wasser.

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Anschließend machte ich mich zurecht und wischte die Pfütze weg, die ich auf den weißen Fließen fabriziert hatte. Das Badezimmer gefiel mir wirklich gut... es war schön gemacht... und es blitzte geradezu. Ich ging davon aus, dass Bastian die Sauberfee war, denn er saß zu Hause, während Mark arbeiten ging. Die Wohnung war ein richtiges Schwiegermutterparadies, kein Dreck, kein Müll... nicht mal ein einsames Silberfischchen. Hier hätte ich auch ohne Fragen vom Boden gegessen. Nachmittags kam Mark wieder und wenig später sah er wieder aus wie immer, nicht mehr so.... normal. Mir war das ganz recht, denn ich hatte mich inzwischen so sehr an die Farbe in seinem Gesicht gewöhnt, dass er mir ohne gar nicht mehr richtig gefiel.

Er setzte sich zu Bastian auf die Couch und betrachtete eine Tablettenpackung, die er sich geholt hatte. "Was ist denn das?" fragte ich neugierig "Ach... nur ganz stinknormale Schmerztabletten..." antwortete Mark und krümelte den Beipackzettel auseinander. Er versuchte ihn zu lesen, konnte aber anscheinend nichts erkennen, so dass er zu seiner Brille griff, die aber auch nicht zu helfen schien... "Du Basti, was steht da? Ich kanns nicht lesen." "Was soll das heißen, du kannst es nicht lesen?" "Das heißt verdammt noch mal dass ich diese dreimal verfluchte Schei**e nicht lesen kann!!!"

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"Is ja gut, reg dich nicht gleich wieder auf." Meinte Bastian und griff nach dem Zettel "Da steht, 1-2 Tabletten am Tag." Dann gab er ihm den Zettel zurück. "Wofür sind die?" "Kopfschmerzen wegen Schei** Auge..." fluchte Mark. "Warum kannste denn den Zettel net lesen?" fragte Basti. "Woher zum Teufel soll ich denn das wissen?! Wahrscheinlich geht’s wieder weg, wie immer." "Lass guck!" sagte Bastian und betrachtete Marks linkes Auge, der wusste nicht, was er davon halten sollte. "Sehn tu ich nix, aber vielleicht solltest du mal zu nem Arzt gehen..." "Ich hasse Ärzte!"

"Du hasst alles... wenn ich sag, du gehst zum Arzt, dann tust du das, keine Diskussion!" "Ja Chef... irgendwann werd ich schon gehen..." "Nix da, du gehst gleich! Der Müller am Eck hat heut offen! Punkt, aus, Ende!" "Mann, ich hab keinen Bock..." "Das is mir Wurscht! Und ich komm mit, damit du nicht wegläufst!" sagte Bastian und Mark verdrehte die Augen. "Du benimmst dich wie meine Mutter!" "Ich mach mir eben Sorgen. Und wenn man nicht ewig rumtrödelt, dann können die Ärzte meistens noch was tun." "Ärzte... alles scheinheilige Quacksalber..." dann hörte er plötzlich auf zu fluchen und rieb sich die Augen.

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"Verdammt!" fluchte Mark und Bastian sagte "Fluch nicht, du weißt genau, dass es anfängt weh zu tun, wenn du dich aufregst. Also entweder reg dich nicht auf oder stell dich nicht so an." "Ach, hab mich gern..." "Aber Mark, ich hab dich gern, sehr gern sogar." Bastian lachte und Mark hielt es für das beste, einfach nichts dazu zu sagen. "Jetzt komm, lass und schnell fahren, dann hast dus schnell hinter dir. Können wir dich kurz alleine lassen?" fragte er mich und ich nickte. Dann zerrte er den wild protestierenden Mark ins Auto und sie waren erst mal weg.

Ich machte es mir derweil vor dem Fernseher gemütlich und zappte durch die Kanäle... aber es kam nur Mist. Ich blieb bei irgendeiner dämlichen Talkshow hängen und sah mir die an, bis die Beiden wieder kamen. Marks Gesicht war finsterer als die dunkelste Neumondnacht und er sah ziemlich wütend aus. "Und, ist alles in Ordnung?" fragte ich obwohl es offensichtlich war, dass es nicht zutraf. "Jaja... alles OK..." meinte Mark "auf diese Möchtegern Ärzte kann man sich sowieso nicht verlassen! Auch noch 10 Euro zum Teufel!"

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Bastian schüttelte den Kopf über Marks Genörgel "Irgendwann wird er auf dem Auge nix mehr sehen, es wird langsam aber sicher trüb. Aber da wird er sich dran gewöhnen, sieht nur anfangs verschwommen... oder eben, wenns sich verschlechtert." "Red keinen Quatsch! Ich werd nicht blind!" "Wirste ja auch nicht... nur links." "Halts Maul!" "Das hört sich ja eklig an..." meinte ich "wie lang wird das denn dauern?" Bastian zuckte die Schultern "Weiß keiner... 10 Jahre? 5 Jahre? 5 Monate vielleicht nur... konnte der Arzt nicht sagen, ist anscheinend von ner ganzen Menge Faktoren abhängig."

Ich verzog das Gesicht über die Nachricht und Mark ging in den Gang und ließ seinen Frust an der Einrichtung ab. "Und es wird ihn angeblich nicht weiter stören?" fragte ich nach "Angeblich nicht... ist halt bei jeder Verschlechterung ne Gewöhnungssache... der Arzt hat eh nicht schlecht gestaunt, als er die Narbe gesehen hat, dass er überhaupt noch beide Augen hat..." "Das kann ich mir vorstellen." "Er wird’s überleben... was treibt der eigentlich grad? Mark? Was treibst du?" Bastian ging in den Gang und Mark stand recht unmotiviert in der Gegend rum.

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"Ich will nicht blind werden...." "Du bistn Blödmann! Du wirst doch nicht blind! Nur halb..." Bastian grinste "Na toll! Dann seh ich am Ende nur die Hälfte von dir..." Bastian fing an zu Lachen "Mark, du bist doch ein Vollidiot! Echt wahr... nur du kannst so soviel Mist an einem Tag erzählen..." "Jetzt bin ich schlecht gelaunt... ich sag doch, ich hasse Ärzte!" "Jetzt hör auf zu jammern, das ist ja schrecklich!" "Lass mich doch auch mal jammern! Wie schaut denn das aus?!"

"Sicher ziemlich böse..." sagte ich und Mark sah mich an "Böse?" ich lächelte "Na klar böse. Die Tattoos, die Schminke... und dann auch noch ein kaputtes Auge, da traut sich doch niemand mehr was sagen." "Hmm... klingt eigentlich gar nicht so übel... dann muss ich mir vielleicht nicht immer Bastis Genörgel anhören..." er grinste Bastian an, der ein beleidigtes Gesicht machte, und ich war froh, dass Marks Laune wieder ein wenig besser war. "So schlimm wird’s schon nicht werden." Fügte ich noch dazu.

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"Na hoffentlich!" meinte Mark "So was blödes... ich seh doch so gern." "Jetzt hör endlich auf zu jammern. Vielleicht hat sich der Arzt ja auch vertan... lass uns lieber nen Film schauen." "Da krieg ich doch nur die Hälfte mit..." grinste Mark und Bastian verdrehte die Augen "Jetzt hör doch mal auf! Hier, rauch eine." Bastian hielt ihm eine Zigarette vor die Nase und Mark nahm sie "Gute Idee..." sagte er und ließ sich Feuer geben.

"Da fällt mir grad was ein..." sagte Mark "Wenn ich am Montag immer noch nix lesen kann, wie soll ich denn dann arbeiten?" "Ich würd mich krank schreiben lassen, wenns am Montag immer noch nicht geht." Meinte ich und mit der Antwort war er ganz zufrieden. "Was arbeitest du denn eigentlich?" "Ach... in der Versicherung... wenn ich mich anstreng schaff ichs vielleicht das Jahr noch zum Abteilungsleiter..."

"Was hab ich davon?" fragte Bastian und Mark grinste "Mehr Geld zum ausgeben." "Och... ja... hört sich gut an, dann streng dich mal schön an." dann lachten wir gemeinsam und der Arztbesuch schien vergessen.





Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...

Teil X



In dieser Nacht wollte ich eigentlich auf der Couch schlafen, aber die beiden bestanden darauf, dass die Dame im Bett schlief.... ich sollte mir aussuchen, wer mit mir im Bett schlafen durfte... oh... hmm... ich wollte eigentlich gleich laut "Bastian!!!" schreien, aber ich entschied mich für Mark, der hatte gestern schon auf der Couch gepennt. Und das war ich ihm schuldig. Bastian machte ein übertrieben beleidigtes Gesicht aber dann lachte er. Mark laberte mich noch mit sämtlichen Blödsinn zu, der ihm einfiel, bevor wir schlafen gingen. Nachts bekam ich schon wieder Durst...

das lag sicher am Rauch, der in der Wohnung stand. Bei uns zu Hause rauchte niemand, da schlief ich die Nacht durch... aber der Rauch kratzte so im Hals und machte einen ganz trockenen Mund. Also schlich ich mich wieder in die Küche um gemütlich ein Glas Wasser zu trinken. Ich sah Bastian an der Küche vorbei gehen, der Mond war gerade hell genug, dass ich ihn erkennen konnte. Ich stellte mein Glas in die Spüle und schlich zurück ins Schlafzimmer, wo Bastian auf dem Bett bei Mark saß. "Was machst du denn hier mitten in der Nacht?" flüsterte ich

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Er legte den Finger an die Lippen und deutete mir so, dass ich leiser sein sollte und streichelte Mark ganz sanft über den Rücken... er jetzt merkte ich, dass Mark ziemlich schnell atmete, sein Gesicht in seinen Armen verbarg und immer wieder zusammenzuckte. Er hatte die Fäuste geballt, dass die Sehnen hervortraten und sein ganzer Körper war maximal angespannt, die Adern an seinen Armen schwollen an, um genug Blut durch seine Muskeln pumpen zu können... "Er träumt schlecht..." flüsterte Bastian ganz leise und hörte nicht auf, ihm den Rücken zu streicheln.

Er sah ihn besorgt an und ich wollte gar nicht daran denken, was der Arme in seiner Kindheit mitgemacht haben musste... zwischendrin konnte ich ihn leise wimmern hören und als er sich bewegte und sein Gesicht nicht mehr komplett verdeckt war, konnte ich sehen, dass er weinte.... ich starrte ihn gebannt und voll Mitgefühl an... er war so klein und hilflos... und wahrscheinlich bekam er diese schrecklichen Alpträume fast jede Nacht... Ich hätte bei dem Anblick beinahe angefangen mit zu weinen, so nah ging mir die Sache...

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Und Bastian hörte nicht auf ihn zu streicheln und langsam wurde er ruhiger und entspannte sich wieder... "Vielleicht tauschen wir lieber..." flüsterte ich Bastian zu. "Dann kannst du hier bei ihm sein..." "Nee, das brauchts nicht." "Doch! Ich will dass du hier bei deinem Freund schläfst! Ich geh ins Wohnzimmer, gute Nacht." Flüsterte ich und ließ Bastian keine Zeit, mir zu widersprechen. Jetzt konnte ich mir auch denken, wo er letzte Nacht gewesen war, als er nicht neben mir im Bett lag.

Ich machte es mir auf der Couch gemütlich und wünschte Mark in Gedanken noch einen ganz schönen Traum, an den er sich auch erinnern würde. Es musste wirklich schlimm gewesen sein... ich wusste, dass Mark mit 16 von zu Hause ausgezogen war... und das war jetzt bestimmt schon 7 Jahre her und er träumte immer noch davon... ich bewunderte ihn direkt dafür, dass er tagsüber so... naja... gut drauf war. Ich würde nach solch einer Nacht bestimmt nicht lachen. Noch während ich darüber nachdachte, schlief ich ein.... und träumte wirres Zeug.

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Und ich respektierte Bastian in höchsten Maße dafür, dass er sich nachts neben ihn setzte und ihn Minutenlang beruhigte und ihm den Rücken kraulte... ohne zu meckern, zu nörgeln, zu jammern... einfach so, als wäre es das normalste der Welt... eine Selbstverständlichkeit. Die Couch war erstaunlich bequem, dafür dass es eine Couch war. Trotzdem wachte ich ziemlich früh und unausgeschlafen aus einem verwirrten Traum auf.

Ich schlurfte zu den Jungs in die Küche und nichts erinnerte an gestern Nacht, Mark und Basti zogen sich wie immer gegenseitig auf und wünschten mir freundlich einen guten Morgen "He Basti! Ich kann wieder lesen!" rief Mark und freute sich wie blöde. "Hab doch gesagt, das wird wieder, schei** Ärzte! Die erzählen doch nur Müll! Ich habs ja gewusst!" ich hatte Mark glaub ich noch nie so schön und glücklich lächeln sehen.

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"Na, dann freu dich!" lächelte Bastian "Das tu ich auch! Die blöden Ärzte können mich jetzt alle mal kreuzweise!" "Ich freu mich für dich!" sagte ich und Mark sah mich an und zögerte kurz "Ne Frage... warum bist du auf die Couch umgezogen?" er klang fast beleidigt "Ich wollte nicht so allein schlafen..." flunkerte Bastian und schenkte Mark das schönste und hinreissendste Lächeln, das er zu bieten hatte. "Oh... hast du dich so allein gefühlt?"

Mark gab ihm ein Küsschen. "Du bist ja so niedlich." "Hey! Ich bin nicht niedlich! Ich bin doch kein Meerschweinchen!" moserte Bastian "Bist du sicher?" grinste Mark und ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Am Nachmittag versuchte ich, Matthias zu erreichen, aber der ging schon wieder nicht ans Telefon... langsam wurde ich stinkig und schimpfte leise vor mich hin.

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"Ärger dich nicht über den Kerl." Sagte Bastian "das isses nicht wert..." "Verdammt nochmal! Ich bin seine Freundin! Ich hab ein Recht ihn zu erreichen, wenn ich ihn anrufe!" "Sicher ist er unterwegs..." es klang, als würde er es selbst nicht glauben "Ja... wahrscheinlich hast du Recht... ich werds später noch mal versuchen... irgendwann muss ich ihn ja erwischen." Ich sah auf die Uhr. "Diana müsste bald nach Hause kommen... dann habt ihr wieder eure Ruhe und ich stör nimmer." "Ach, du störst nicht." Sagte Bastian lieb.

"Hier passiert ja eh nichts..." jetzt klang er enttäuscht, er sah Mark an, der bedrückt zu Boden schaute. "Tut mir leid... aber du weißt doch..." "Ja Mark, ich weiß... aber lang reicht meine Geduld nimmer..." "Darf ich fragen... oder lieber nicht?" fragte ich schüchtern. "Ach... nicht so wichtig!" sagte Mark und versuchte beschäftigt auszusehen. "Hast du Lust, dir nen Film anzusehen?" fragte mich Bastian und ich nickte, wir schlenderten ins Wohnzimmer und ließen Mark erst einmal alleine. Ich setzte mich neben Bastian auf die Couch und er schaltete den Fernseher an. "Basti... ich bewundere dich wirklich... dass du Nachts ewig neben Mark sitzt..." "Ach... das ist nichts weltbewegendes... aber danke."

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"Für mich ist das selbstverständlich... ich bin doch kein Ar***." "Ich glaube, ich würde das nicht durchhalten..." "Ach, das ist zu verkraften... etwas anderes macht mir mehr zu schaffen..." Ich wurde hellhörig "Ähm... was denn, willst du drüber reden?" "Deswegen bin ich hier..." er sah geknickt aus. "Mir geht ganz gewaltig was ab in unserer Beziehung und das muss ich einfach los werden..... ich bin so frustriert..." "Was kann die abgehen? Also, außer Schlaf" grinste ich, ich konnte mir nicht das geringste vorstellen, es schien so perfekt, seit Mark so gut er konnte mit seinem Vater abgeschlossen hatte.

"Ob dus glaubst oder nicht... wir haben noch nie miteinander geschlafen." Sagte er und mir fiel das Gesicht auseinander. "Soll das ein Witz sein?" fragte ich ungläubig. "Nee Süße, das ist mein Ernst... und das beste kommt erst noch... Mark hat mit noch gar niemandem geschlafen...." "Mein Weltbild bricht gerade in sich zusammen..." sagte ich und Bastian lachte. "Kann ich mir denken, du glaubst ja gar nicht, wie blöd ich geschaut hab, als ers mir "gebeichtet" hat, dass er noch immer ne männliche Jungfrau ist." Ich konnte es nicht fassen....

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"Ist das wirklich wahr? Kein Witz? Das ist ja... unglaublich..." stammelte ich verwirrt. "Wie ist denn sowas möglich? Bei... nem Kerl...?" "Tja, es scheint zu gehen... jetzt weißt du was mir in der Beziehung fehlt... es macht mich richtig fertig! Ich steh total auf Jungfrauen und Fast-Jungfrauen.... denen kann man so viele schöne Sachen beibringen..." er grinste mich an und ich wurde rot bei der Erinnerung an die Nacht, als ich mit Bastian schlief und er langsam an mit hinab geglitten war.

"Ah... ich sehe du verstehst was ich meine!" er grinste noch ein STück frecher und ich wurde noch ein Stück mehr rot. "Quäl mich nicht so..." "Sei froh, dass du mich erleben durftest..." sagte er stolz "Keiner kann das so gut wie ich." "Eingebildet bist du auch nicht, oder?" "Das ist keine Einbildung, Kleine, da kannste jeden fragen. Es ist eben doch ein Meister vom Himmel gefallen." Er war eingebildet! Obwohl ich zugeben musste, dass ich mit Matthias noch nie so hoch und durch so viele bunte Farben geflogen bin... "Und jetzt sitz ich hier schon seit einem Jahr!" fing er an zu nörgeln.

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"Bin seit einem Jahr treu wie ein Hündchen und hoffe auf den Tag der Erlösung... Julchen ich kann dir sagen... es ist so anstrengend.... bald kommts mir zu den Ohren raus!" "Aber bitte nicht, wenn ich in der Nähe bin..." lachte ich und er lachte mit. "Ne mal ernsthaft... ne Beziehung ohne S*x ist wie ne Schallplatte ohne Loch... das gehört einfach zusammen... und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie lang ich noch treu sein kann... ich bin schließlich auch nur ein Kerl und wenn ich noch so viel Farbe im Gesicht hab..."

Er seufzte. "Hm... ich kann wirklich sehr geduldig sein... aber irgendwann hat das auch ein Ende... ich bin eh schon erstaunt, dass ichs ein ganzes Jahr lang ausgehalten hab, ohne tot umzufallen... und ich will nicht nur drüber reden, ich will ihm auch zeigen, dass ich ihn lieb.... und ich hab ihm so viel mehr zu zeigen, meiner kleinen, unschuldigen Jungfrau! Da wird ihm Hören und Sehen vergehen!" seine Augen funkelten wild.

"Außerdem... bin ich übernächstes Wochenende mit Andre in der Disco... und wenn sich bis dahin nichts an der Situation ändert... geh ich zu 99% fremd. Mark kommt garantiert nicht mit... er hasst Schwulen-Discos..."





Fortsetzung folgt.




so... das reicht jetzt erstmal... schon ein gutes Stück aufgeholt... weiter gehts dann wahrscheinlich am Freitag.
 
wow, jetzt bin ich extra noch länger aufgeblieben um deine neuen Teile zu lesen...

toll, wie du den sprung wieder in die Vergangenheit gemacht hast... :)

dann weiss ich wenigstens, dass die auch alle noch zusammen sind und bleiben ... *grins*

allerdings interessiert mich schon, was der Matze hat...
und ob es mit dem S*x zwischen Mark und Basti endlich klappt...

UND JETZT MUSS ICH BIS FREITAG WARTEN? :schnief::heul:....

naja, ich werds überleben...=)
gefällt mir halt so gut deine Story... (auch wenn ich den Eindruck hab, dass sich einige Bilder ab und an doch ein wenig wiederholen oder? ;) )

dat Wurzelchen :hallo:
 
tag - äh nacht *lol*


wahnsinn.. noch son Irrer, der wie ich nicht schläft...

naja, ich hab JETZT etwa 6000 Bilder für meine FS und wie schon gesagt, die Bilder der alten teile werden nicht geändert. hauptsache, der zusammenhang passt. ich hab auch mit 6000 Bildern noch probleme, dass ich keins doppelt erwisch... solangs nicht im gleichen Teil passiert ist das ja auch nicht soooo schlimm.... viele bilder sehen auch fast gleich aus, sinds aber nicht... ist auch nicht so einfach, immer die passenden zu bekommen... (außerdem ist meine Julia seit jahrhunderten verschwunden, da musst ich die paar nehmen, die ich hatt)
 
:eek: :eek: Ich bin sprachlos! Mir fehlen einfach die Wort! :eek: :eek:

Wie kann man so eine tolle Geschichte schreiben? Ich bin einfach nur gefesselt!

Hab mir alles schon auf meinen Computer heruntergezogen - man weiß ja nie wie oft man Geschichten so liest! :D

Und wenn die Geschichte 1000 Kapitel hätte würde ich sie wahrscheinlich auch am Stück lesen! So spannend und mitreißend - einfach nur genial!

!!!DICKES LOB!!!

Aber warum lässt du mich jetzt bis FREITAG auf eine Fortsetzung warten - das kannst du doch nicht machen! Das stehe ich niemals durch!!! :( :heul: :argh:
 
hi

das mit Freitag ist schnell erklärt; dienstag bis freitag nachmittag bin ich bei meinem Freund, der hat ISDN. Da dauert das alles wesentlich länger und kostet Geld... und montag und Freitag penn ich bei mir und da hab ich DSL Flat.... deswegen. mal sehen, vielleicht bin ich so freundlich und mach mir morgen, wenn ich nach meinen Viechern seh mal die Mühe noch ein oder zwei Teile rein zu stellen...

LG
 
Liebe ist...

Teil XI



Bastian steckte sich eine Zigarette an und seufzte "Verführ ihn doch einfach... so wie dus bei mir gemacht hast." Meinte ich und er sah mich nur frustriert an "Sag mal... meinst du das hab ich noch nicht versucht? Bei dir war das ja einfach... du hast ja nur drauf gelauert... aber Mark hat... Angst vor Berührungen... die sind in seinem Kopf mit viel zu viel schlechten Erinnerungen verbunden und ich weiß nicht, was ich noch machen kann... außer warten." "Hab Geduld." Sagte ich aber an seinem Blick sah ich, dass er mich am liebsten für verrückt erklärt hätte. "Ich hab doch schon seit nem Jahr geduld!" "Dann red mit ihm... einfach so, ohne was zu tun. Das schon mal probiert?"

Er sah mich ganz entgeistert an "Was soll das denn bringen?" "Nörgel nicht, sondern probiers aus!" "Na gut... es kann ja eigentlich nur besser werden...." Mark kam ins Wohnzimmer "Sag mal, hast du meine bekloppte Brille irgendwo gesehen...?" "Nö du, keinen Schimmer... aber du kannst gleich mal da bleiben! Ich hab mit dir zu reden." "Was hab ich angestellt?" "Nix... ich will doch nur mit dir reden." "Soll ich gehen?" fragte ich und Bastian meinte "Mir egal." "Ich werd aber lieber gehen glaub ich... das ist doch eher was privates." Ich stand auf und verließ das Wohnzimmer "Privat? Reden? Du machst mir Angst..." "Hock dich hin Mark und hör auf Blödsinn zu labern."

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Und dann versuchte Bastian mit ihm zu reden ohne nach jedem zweiten Wort "S*x" zu erwähnen... allerdings schien er inzwischen nicht mehr viele andere Dinge in seinem hübschen Kopf zu haben, aber nach 1 Jahr konnte ich das verstehen. Seit ich regelmäßig mit Matthias schlief, konnte ich es mir auch nicht mehr vorstellen, länger als eine Woche ohne seine Zärtlichkeiten leben zu müssen. Ich konnte mich nicht in Bastians Lage hineinversetzen... bei dem bloßen Gedanken an solch eine lange Pause bekam ich Gänsehaut. Er gab sich viel Mühe, aber Mark war einfach nicht zugänglich für seine Worte...

Bastians Stimme drang einfach nicht durch die Mauer, die Mark über mehr als 10 Jahre lang um sich aufgebaut hatte... es war ein Bollwerk, wo nichts hindurch kam... und auch wenn er aufmerksam zuhörte, Antworten auf Bastians Fragen gab und seine Bedenken und Wünsche verstand, konnte er sie nicht so begreifen, dass er sie umsetzen konnte oder sich ihm öffnen. Er war noch immer von schützenden Dornen umhüllt, einem Panzer der ihn leider auch vor Liebe und Zärtlichkeiten schützte. Als Bastian ihn unterstreichend in den Arm nehmen wollte, wehrte er sogar das ab... obwohl ihm so etwas niemals Probleme gemacht hatte.

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"Nicht jetzt bitte!" sagte Mark zurückhaltend aber bestimmt und Bastian ließ seufzend die Arme hängen. "Darf ich dich jetzt nicht mal mehr knuddeln?" fragte er frustriert. "Natürlich, aber bitte nicht jetzt... im Moment pack ich das nicht." "Verdammt nochmal – MARK!!! Jetzt hör mal zu! Ich bin nicht dein beschi**ener Vater! Ich will dir doch nicht weh tun! Ich will dich nicht schlagen oder sonst was!!! Warum hast du Angst vor mir?! Ich bin kleiner und nicht halb so stark wie du! Ich KANN dir gar NICHTS tun!!!" "Das weiß ich doch..." "Warum in drei Teufels Namen weichst du mir dann so sehr aus?!?"

Bastian war inzwischen nicht nur frustriert sondern auch noch langsam am verzweifeln. "Ich hab wochenlang – Quatsch! MONATELANG!!! Monatelang hab ich deine verfluchten Launen ertragen! Du bist oft genug durchgedreht und ich hab deinen Frust abgekriegt und dir jedes Mal wieder verziehen!!! Jedes verdammte Mal hab ich dir wieder vertraut! Ich hatte auch Angst! VOR DIR!!! Und trotzdem bin ich geblieben! Alles was ich will ist, dass du mir vertraust! Dass du endlich einsiehst, dass ich dir nichts Böses will!!! Dein Misstrauen tut weh! Es tut mir im Herzen weh!!"

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Bastian atmete ein paar mal tief durch "Versteh doch... es fühlt sich nicht gut an, zu wissen, dass egal was ich tue oder was ich sagen immer im Nichts endet... Welchen Grund, in Gottes Namen, hast du, dass du dich vor mir fürchtest?! Wenn das so weiter geht, dann werd ich dir irgendwann weglaufen... du zwingst mich regelrecht dazu... jede Nacht, wenn ich neben dir liege und weiß, dass ich dich nicht berühren darf... es bringt mich langsam um! Bitte... sag mir doch, warum du Angst vor mir hast... ich kann dir doch gar nichts tun... ich bin gar nicht stark genug dazu... bitte sag es mir, bevor es zu spät ist... ich will nicht, dass es eines Tages so endet..."

Mark schwieg und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, während Bastian geduldig auf eine Antwort wartete... "Sag irgendwas Mark... red mit mir, damit ich verstehen kann, was in dir vorgeht." Mark sammelte sich und stammelte hilflos "ich... ich weiß nicht... wie ichs sagen soll... ich..." "Komm her..." Bastian nahm das hilflose und zerbrechlich wirkende Etwas, das er vor sich hatte in den Arm und diesmal wurde er nicht abgewehrt.

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"Ich seh doch, dass da noch etwas ist... Was bedrückt dich? Sag es einfach..." redete er beruhigend auf ihn ein und drückte ihn an sich. "Es... ist peinlich..." murmelte Mark "Na und? Ich lach dich schon nicht aus." "Es ist nicht nur wegen meinem Vater... ich... ähm... hab Angst... dass ich was falsch machen könnte... und eigentlich..." "Wenn du Angst vorm ersten Mal hast oder so, musst du nicht gleich mit mir pennen, das verlang ich gar nicht... ich bin fürs erste auch mit ein wenig mehr als nur kuscheln zufrieden. Es muss doch nicht sofort S*x sein... Hauptsache, irgendwas."

"Ich... weiß nicht..." Mark war total unsicher und Bastian sagte ruhig "Keine Panik. Ich will dich nur endlich mal berühren dürfen, wenn ich neben dir lieg, anstatt davon zu träumen... weißt du? Einfach ein wenig streicheln... nur da, wo du möchtest und wenns dir zu viel wird, dann hör ich auf. Versuch es einfach mal, OK?" "Aber ich hatte bisher immer das Gefühl, dass du nach dem Kuscheln unbedingt... naja... so... gezwungen irgendwie. Davor hatt ich irgendwie Panik." "Na, jetzt weißt du ja, dass da kein Zwang ist... ich will nur irgendwas von dir haben, was nach mehr als Freundschaft aussieht... probiers einfach mal aus."

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"Das werden wir heut gleich mal ausprobieren." Sagte Bastian und Mark verzog das Gesicht "Heute?" "Ja, heute und wehe dir, wenn du wegläufst!" Bastian lächelte ihn an. Ich machte mich nur wenig später auf den Weg nach Hause, um mich um zu ziehen, bevor ich mal bei Matthias vorbei schauen wollte. Bastian wollte mich direkt morgen anrufen und mir Bericht erstatten. Matthias machte mir nicht auf, als ich bei ihm klingelte, dafür rief mich Bastian am nächsten Tag direkt noch vor der Schule an.

Mein Wecker hatte erst vor 10 Minuten geklingelt und ich ging müde und verschlafen hin. "Julia?" "Ja, ich bins, hi Basti." sagte ich "Und, wie isses gelaufen?" "Naja... nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte, aber immerhin mehr als sonst. Ich konnt endlich mal mehr machen, als nur blöd schauen... aber bis mein Kleiner zum Mann wird, wird das noch ewig dauern." "Geduld ist eine Tugend... viel Spaß noch, bei was auch immer du tust, aber ich muss mich jetzt fertig machen, für die Schule." Ich verabschiedete mich und legte auf.

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Meine Laune war bestens, ich hatte schon wieder bei einem Problem geholfen... wenn es Gott wirklich gab, dann wäre ich sicher sein Lieblingsmensch. Heute war ich sicher, dass mir nichts meine Stimmung versauen konnte. Minami erzählte ich in der Pause von meinem Wochenende, wie ich mich peinlicher Weise ausgesperrt hatte und alles über Mark und Bastian, was ich in den Tagen mitbekommen hatte. Sie lachte sich kaputt über meine Aktion mit dem Schlüssel und kicherte die ganze Zeit, wie ich den nur im Haus vergessen konnte... Auch sie machte große Augen, als ich ihr erzählte, dass Mark noch nie mit irgendwem geschlafen hatte und Bastian schon seit einem Jahr wegen ihm auf körperliche Liebe verzichtete.

Die Narbe und Marks Alpträume erwähnte ich nicht, ich war der Meinung, dass es besser war, das für mich zu behalten. Nachmittags lief ich schnell nach Hause, warf meine Schultasche in mein Zimmer und lief übermütig zu Matthias. Vor lauter Freude vergaß ich völlig, mich vorher an zu melden, aber schließlich war er mein Freund. Der würde das sicher verstehen. Ich klingelte und er öffnete "Was willst du denn hier?" sagte er und aus dem Hintergrund hörte ich eine Frauenstimme säuseln "Matze, kommst du? Ich warte mein kleiner Loverboy..." "Matthias... wer ist das.... hast du Besuch?"

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"Das geht dich nichts an." sagte er kalt "Ich hab gesagt, du sollst erst anrufen, bevor du kommst... also Ciao, ich hab noch zu tun." Dann machte er mir einfach dir Tür vor der Nase zu und ließ mich stehen... Ich war wie versteinert und konnte gar nicht glauben, was passiert war! Das war nicht richtig so... es war nicht richtig, dass eine fremde Frau in dem Bett lag, in welchem ich vor ein paar Tagen noch gelegen hatte... er hatte doch gesagt.... er liebt mich? Tausende Gedanken surrten durch meinen Kopf und ich war verwirrt und konnte nicht begreifen, was passierte... Innerhalb weniger Augenblicke war mein Leben einfach umgekippt...

er hatte mich stehen lassen wie einen bettelnden Straßenköter... und es kümmerte ihn gar nicht, dass ich hier draußen stand oder was ich dachte... mein Herz tat so weh... jeder Schlag dröhnte in meinem Kopf und drohte mich zu zerreissen. Meine Augen brannten doch ich hatte keine Tränen, die ich weinen konnte... ich stand neben mir und beobachtete mich, wie ich blass und stumm die Tür anstarrte und mir wünschte zu Staub zu verfallen... ich wollte schreien, kreischen, gegen die verdammte Tür treten, bis sie sich öffnete und Matthias meine ganze Wut und Enttäuschung ins Gesicht brüllen... aber ich blieb stumm.

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Langsam begriff ich was hier eigentlich los war und wurde immer kälter in mir drin... wie konnte er mich so hintergehen? So kalt und selbstsüchtig... ich hatte gedacht, er liebte mich wirklich! Wir hatten doch so viel vor... wollte er nicht mit mir in den Urlaub fahren...? nur mit mir...? Es war so still hier... die Stille umhüllte mich und drückte auf meine Brust, dass ich kaum Luft bekam... mein Herz schien stehen zu bleiben und tausende scharfe Messer schnitten in mein Fleisch... mein Kopf tat weh und dröhnte, lärmende Stille... er betrog mich...

ihm war es ganz egal, was ich dachte, ob ich ihn liebte... es interessierte ihn einfach nicht, dass er mit mir zusammen war... ich interessierte ihn einfach nicht... ich war nichts... ich war nicht einmal eine Entschuldigung wert.... Warum? Wie konnte er nur so eiskalt sein... so gefühllos... als wäre ich ein bettelnder Hund, den man aussperrt... es wirkte alles so selbstverständlich... ich betrüge dich, das ist eben so... ich war einfach nichts für ihn... ich war da, mehr nicht... ich störte ihn... er hatte noch zu tun... wie betäubt gingen meine Beine die Straße entlang und trugen mich vorwärts, Meter für Meter....

Nicht nach Hause, nur nicht nach Hause... nicht nach Hause, wo so viele Fotos von mit und Matthias hingen.... nur nicht nach Hause... Bastian...? Als ich bei ihm klingelte dauerte es eine Weile, dann öffnete er die Tür. "Du schon wieder?" frage er verwirrt und ließ mich rein.





Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...

Teil XII



Ich schlurfte stumm und mit hängendem Kopf an Bastian vorbei und ließ mich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. "Durst? Bedien dich" er stellte eine Flasche Cola vor mir auf den Tisch, legte den Kopf schief und musterte mich "Mann... siehst du schei*e aus... was ist los?" Ich schwieg lange, bevor ich ein Wort herausbrachte "Matthias betrügt mich.... jetzt gerade... in dem Moment..." und meine Worte öffneten das Tor, welches meine Tränen bisher zurückgehalten hatte und ich weinte... Bastian verzog das Gesicht und stand unschlüssig im Zimmer rum.

"Ähm... also... das ist schei*e...." sagte er "Er ist so ein Ekel!!!" rief ich schluchzend "Ich weiß... warum weinst du? Ist ers wert, dass du heulst?" "Na hör mal!?! ICH LIEBE IHN!!! Und r hat mir einfach die Tür vor der Nase zugeknallt... er hat zu tun... dieses Ar***loch!!!" Bastian mampfte genüßlich eine Packung Waffeln in sich rein "Naja, das hört sich sicher ziemlich blöd an... aber das war nur ne Frage der Zeit. Hätt ich dir gleich sagen können, dass der nicht treu bleibt." Es war kaum Mitgefühl in seiner Stimme und das machte mich rasend. "Was bist du denn für ein Ar***?!?" schrie ich ihn an.

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"Wie kannst du nur so was sagen?!" "Julchen... das geht nicht gegen dich, jeder hätte dir das sagen können... nur tut es nie jemand. Matthias ist eben so, schon immer." "Du bist doch ein.... eine blöde, hässliche Tunte!!!" Bastian zog eine Augenbraue hoch "Danke. Sehr freundlich... ich bin übrigens nicht schuld, dass dich dein Macker betrügt... das nur mal so nebenbei." Ich schniefte "...tut mir leid... ich wollte nicht.... ich bin nur so sauer!" er winkte ab "Schon gut..."

"Was soll ich denn jetzt machen... ich will ihn nicht verlieren... wir hatten doch noch so viel vor.... Urlaub... und so viel andere Sachen..." "Und was soll ich sagen? Musst du wissen, ob du Schluss machst oder nicht. In spätestens ner Woche kommt er angekrochen und entschuldigt sich... und dann wird er wieder fremdgehen... dann entschuldigt er sich wieder, geht wieder fremd, entschuldigt sich, geht fremd.... and so on." ich starrte ihn an, seine Worte erschlugen mich "Das... das ist doch nicht dein Ernst?!" "So isses aber... das geb ich dir schriftlich und mit Unterschrift."

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"Falls du hoffst, ihn ändern zu können... also... nein, da sag ich lieber nix zu." Ich wurde langsam wütend – egal ob Bastian ihn kannte oder nicht – es machte mich wütend! "Woher willst DU das denn wissen?! Er kann sich bestimmt ändern!! Nein – er wird sich ändern!!!! Du bist doch nur frustriert, weil ich S*x haben kann und du nicht!!! Und jetzt lässt du deinen Frust an mir aus!!! Stimmts oder hab ich Recht?!" ich zickte rum ohne Ende, besser hätte er es auch nicht können. "Autsch! Das war unfair! Warum sollte ich denn meinen Frust gerade an DIR auslassen? Wenn ich ein Opfer brauch, dann nehm ich Mark..."

"Ach ja?! Wie nennst du das denn sonst?! Matthias ist auch ein Mensch, wie du und ich... er wird sich ändern! FÜR MICH!!!" "Wenn du meinst... ich kenn ihn ja auch erst 9 Jahre... " Ich giftete ihn an "ABER ICH BIN SEINE ERSTE FREUNDIN!!! DIE ERSTE; DIE ER LIEBT!!! SEINE ERSTE BEZIEHUNG!!! DA IST MEHR DAHINTER!!!" "Ähm... entschuldige, wenn ich dir deinen Auftritt versau... aber die Ehre gebührt immer noch mir. Keks?" Er lächelte mich freundlich an und hielt mir eine Packung Kekse vor die Nase. "Das zählt doch nicht!" zeterte ich

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"Das war doch nur so ne Phase!" zickte ich und er verdrehte die Augen "Jetzt kommst du auch noch damit... eine Phase... ja sicher." "Ist doch jetzt auch egal!!! Er liebt mich doch auch!!! Du hast gesagt, dass da mehr dahinter ist, als ich dir von seinen Geschenken erzählt hab!!!" "Ja Mäuschen! Das hab ich auch so gemeint – aber ich hab nie gesagt, dass der Affe treu ist... willst du mal wissen, wie oft er mir fremdgegangen ist?" er sah mich herausfordernd an. "Na lass doch mal hören!?! Ich will Zahlen, so kannst du mich nicht beeindrucken!"

"Du hast es so gewollt... lass mal nachdenken... die ersten 4 Monate weiß ich nichts von irgendwelchen Weibern... 5ter Monat – 4 Mal, 6ter Monat – 12 mal, 7ter und 8ter Monat – je 6 mal, 9ter Monat – sogar 19 mal... und du brauchst nicht denken, dass ich ihn nicht angezickt hab und er hat immer wieder versprochen, dass er sich ändert. ...Soll ich weiter machen?" ich starrte ihn an "Wie... wie lange war er denn mit dir..." "Knapp 3 Jahre." "Ist es denn dann besser geworden? Irgendwann..."

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"Kurz und schmerzlos... Nö." Sagte er knapp und es schien eine ehrliche Antwort zu sein. "Wegen mir kannst du gern versuchen, ob du ihn ändern kannst... meine Tür steht immer offen, wenn du dich ausweinen willst." Sein Sarkasmus war wirklich nervig... "Hör doch auch damit!" sagte ich "warum zickst du immer so rum?! Ich kann das jetzt gar nicht brauchen!" "Tut mir leid, aber zicken kann ich richtig gut. Ich bin gern zickig." Er grinste "Wahrscheinlich is die Keule so ein blonder Hungerknochen mit Kiloweise Make-Up im Gesicht, die für ihre Titten ein extra Zimmer braucht..." "Ich hab sie nicht gesehen..." sagte ich und er lachte "Das war sie sicher... aufgepumpt und blöd wie Brot... die hat er am liebsten, die stellen keine Fragen."

Ich war verunsichert "Basti... meinst du... sollt ich vielleicht meinen Busen vergrößern lassen? Ich werde ja nächstes Jahr 18... ich könnte sparen." er starrte mich als hätte ich ihm erzählt, dass morgen die Welt untergeht. Dann tippte er sich an die Stirn "Hast du jetzt nen Totalschaden? Wie bekloppt kann man sein?" "Aber, wenn er doch so auf große Busen steht..." "Also... nää... bitte nicht, das ist doch bescheuert. Bist du wirklich so blond?" "Ich würde fast alles tun, damit ich ihn behalten kann... und er nicht mehr fremd geht..." "Also bitte! Wenn er sagt "spring von der Brücke" springst du dann auch? Entschuldige bitte... aber wie blöd bist du denn?"

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"Hör auf damit... das ist gemein." Sagte ich niedergeschlagen "Ich will ihm doch nur gefallen..." "Also wenn du seinem Wunschbild entsprechen willst, dann musst noch 10 Zentimeter wachsen, mindestens 5 Kilo abnehmen, deine Augen blau machen lassen und am besten ne Italienerin sein... oder so was – vergiss es einfach... " ich überlegte kurz "Vielleicht gefall ich mir selbst dann ja auch besser... und ein wenig abnehmen könnt ich vielleicht wirklich..." Bastian schlug die Hände überm Kopf zusammen "Das darf doch nicht wahr sein!"

Er stöhnte entnervt "Tu mir nen Gefallen und bleib wie du bist... ich bin echt allergisch gegen diese dürren Hungerhaken die nur noch aus Plastik und Make-Up bestehen, sich das Hirn auf der Sonnenbank verkohlen lassen und aufgetrullert wie die billigste Hure über die Straße stelzen – da wird mir schlecht von!" ich musste zugeben, dass es sich, so wie er es sagte wirklich nicht mehr erstrebenswert oder sexy anhörte... "Außerdem brauchst du dann nicht mehr in meine Nähe kommen, wenn du eine von diesen hirnlos-glücklichen Schlampen geworden bist."

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"Du scheinst diese Frauen nicht wirklich zu mögen..." sagte ich gequält und er schüttelte sich "Auf keinen Fall! Diese Flittchen machen mich krank! Ich kapier das einfach nicht... ihr Frauen seid von Natur aus so schön und tut alles, um euch hässlich zu machen... das ist doch ein Witz! Also mir ist das echt zu hoch!" ich musste lächeln. Er gab mir immer wieder das Gefühl, schön zu sein, so wie ich bin – auch wenn er so seine ganz eigene Art hatte, das zu tun... "Meinst du das ernst?" fragte ich, eigentlich nur um noch mehr Bestätigung zu bekommen.

Er zickte weiter "Natürlich mein ich das ernst! Was glaubst du denn?! Ich krieg das echt nicht in meinen Kopf rein, warum ihr Frauen immer abnehmen und euch aufpumpen lassen wollt... wozu brauchts das? Mal ganz ehrlich, die Natur hat mit euch etwas wunderbares geschaffen. Ich schau mir auch gern hübsche Mädels an... ich hab zwar keine Lust mit denen was anzufangen oder so, aber sie sind schön anzusehen. Ich finde Frauen faszinierend... wie Wesen von einem anderen Stern... egal ob dick oder dünn, groß oder klein... findest du nicht?" er lächelte mich verlegen an

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Und langsam wurde meine Laune wieder besser "Naja... wenn du meinst..." sagte ich etwas unschlüssig "Ja, das mein ich... Matthias ist blöderweise ein ziemlicher Vollspack, sonst würde er das auch irgendwann checken... für ihn sind Frauen nur Freiwild, an dem er sich bedient, wenn er Bock hat. Spielzeug..." "Aber... er liebt mich doch... warum muss er dann mit anderen... spielen?" "Na weil er bescheuert ist! Er sollte sich lieber freuen, dass er eins dieser Engelswesen an seiner Seite hat, das bei ihm bleiben will... aber nööööö.... der Trottel ist einfach zu blond dazu."

Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihm einem Kuss auf die Lippen, als Dankeschön für den herrlichen Begriff "Engelswesen"... erschrocken schob er mich weg "Moment! Stop! Was soll das denn?!" Ich lächelte Bastian an "Keine Panik, das war nur ein Danke für das, was du gesagt hast... du bist so lieb... so lieb hat noch niemand mit mir geredet... und mich hat noch nie jemand einen Engel genannt." "Öhm... OK... das nächste Mal warn mich aber bitte erst vor..." dann fing er an zu lachen "Also diese Farbe solltest du nicht mehr tragen, die steht dir nicht." Und wischte mit frech grinsend seinen Lippenstift aus dem Gesicht.

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"So Kleine, was willste denn jetzt machen?" fragte er mich anschließend. "Ich weiß nicht so genau... soll ich zu Matthias gehen?" "Also ehrlich, willst du angekrochen kommen? Wenn du allerdings unbedingt mit dem Kerl zusammen bleiben willst, dann würd ich einfach warten, bis er ankriecht." "Und was, wenn er nicht kommt?" "Ach, der kommt sicher... innerhalb einer Woche steht er bei dir vor der Tür..." er musterte mich von oben bis unten "vermutlich... mit gelben Rosen... vielleicht sind auch ein paar rosafarbene dabei." Ich musste grinsen "Sag mal, kannst du in die Zukunft sehen?"

"Nö, das nicht, ich kenn ihn eben... und er wird sicher mit dir irgendwo hin was trinken oder vielleicht sogar zum Essen gehen. Er wird dir die Ohren voll jammern, anschließend landet ihr im Bett und alles ist wieder gut." "Und wie wird das Wetter nächste Woche?" fragte ich grinsend "Ich glaub es schneit." "Es ist Sommer, du Dödel!" "Lass dich überraschen!" dann lachten wir und meine Laune war wieder besser... wie schaffte er das nur immer wieder... ich war so oft schlecht drauf und Bastian brauchte jedesmal nur ein paar Minuten und ich lachte wieder.

Ohne ihn wäre ich sicher sehr oft sehr lange traurig gewesen... ich war sehr glücklich und dankbar, dass ich ihn kennenlernen durfte... ich liebte ihn ja so sehr... und ich begehrte ihn noch lange....



Fortsetzung folgt


 

Liebe ist...

Teil XIII



Ich blieb noch eine Weile bei Bastian, denn nach Hause wollte ich noch nicht, ich hätte es noch nicht ertragen, all meine Fotos von Matthias zu sehen... da brauchte ich erst noch ein paar Minuten. Ich ließ mir die Kekse schmecken, die er mir anbot und er mampfte gemütlich noch eine ganze Packung Waffeln, während er mir immer und immer wieder erzählte, dass Frauen ja so toll wären. Ich hörte ihm gerne dabei zu, das war Balsam für mein angeschlagenes Ego. Es hörte sich an, als wäre er richtig neidisch, dabei fand ich ihn noch um vieles schöner als die schönste aller Frauen.... aber das sagte ich nicht, ich ließ ihn einfach reden.

Bastian war inzwischen schon bei der dritten Waffelpackung und ich beneidete ihn richtig, dass er haufenweise süße Dickmacher in sich hineinstopfen konnte und trotzdem so dünn blieb... ich nahm immer relativ schnell ein oder zwei Kilo zu, wenn ich zu viel Süßigkeiten aß und deswegen achtete ich immer ein wenig auf das, was ich aß, aber ihn schien das einfach nicht zu interessieren. "Wie kannst du nur so viele Waffeln essen?" fragte ich grinsend und er antwortete "Och... das ist ganz einfach, Mund auf, Waffel rein" er lachte "ich bin voll süchtig nach dem Zeug, das schmeckt so ewig gut!" nach ein paar Minuten stand er auf, holte was neues zu trinken und sich die vierte Packung Waffeln... "Basti... du wirst noch dick!" lachte ich

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"Das ist mir egal!" er lächelte mich an "es schmeckt so gut... auch eine?" "Nee Danke, ich hab schon die halbe Schachtel Kekse gegessen... sonst wird mir noch schlecht." "Von Waffeln kann einem schlecht werden? Niemals!" lachte Bastian und aß weiter, bis auch die Packung leer war. Dann zappte er durch die Kanäle und wir ließen uns über eine Talkshow aus. Es war lustig, mit ihm über Talkshows zu meckern. Er hatte zu vielen Dingen seine eigene, sehr interessante Meinung. Ich hätte es selbst kaum geglaubt, aber er konnte mir tatsächlich noch sympathischer werden. Wie er über die Frauen dachte, faszinierte mich am meisten...

So etwas hatte ich wirklich noch nie gehört... er erzählte mir gerade wieder, dass Frauen von einem anderen Stern kamen und stockte kurz "Matthias kommt übrigens auch von nem anderen Stern..." sagte er "und zwar vom Planet der Affen!" dann machte er die nächste Waffelpackung auf und ließ sie sich schmecken. Diesmal musste er allerdings nach der Hälfte aufgeben. "Puh... jetzt bin ich voll..." grinste er und verließ das Zimmer um ein paar Minuten später mit einer Flasche Cola wieder zu kommen. "So Julchen, jetzt werd ich dich dann rauswerfen." "Kein Problem...ich geh freiwillig" sagte ich lächelnd, jetzt konnte ich mich der Realität stellen.

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"Ich werd nach Hause gehen, du willst sicher mit Mark allein sein, wenn er kommt." Sagte ich und verabschiedete mich von Bastian "Wir sehen uns." Sagt er und machte die Tür hinter mir zu. Ich ging noch kurz einkaufen, weil ich kein Duschgel mehr hatte und vor dem Regal mit den Süßigkeiten wurde mir beinahe schlecht, als ich daran dachte, wie viele dieser süßen Waffeln heute von Basti vernichtet wurden... das war der Hammer! Wie konnte jemand nur so viel Essen und trotzdem so gut aussehen?!

Zu Hause sprang ich schnell unter die Dusche und chattete ein wenig im Internet, um nicht ständig an Matthias denken zu müssen. In dieser Woche hatte Diana Geburtstag. Sie feierte nicht groß. Sie hatte und zum Essen eingeladen und ihren neuen Macker dabei... wieder mal ein Neuer. Ich bestellte mir eine Ente, weil wir beim Asiaten waren und Ente war mein absolutes Lieblingsgericht. Matthias kam nicht und Mark musste noch arbeiten, er rief nur kurz an und gratulierte ihr. Minami hatte Sushi und ließ mich probieren. Wir hatten viel Spaß obwohl es nur ein Essen war. Diana sah heute sehr gut aus.

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An em Tag fiel mir auf, dass Bastian einen lustigen Tick hatte... er sortierte sein Essen. Er hatte irgendwas mit ner Menge Reis, Huhn, Gemüse und kleinen Krabben drin und sortierte es erst auseinander, bevor er es aß. Er schien das selbst gar nicht richtig mit zu bekommen, er tat es einfach ohne drüber nach zu denken. Ich beobachtete ihn dabei und musste Grinsen. Zum Rauchen verließ er den Tisch, um uns nicht zu stören. Der Kerl machte mich echt fertig... so gutaussehend... so höflich, immer freundlich, immer zum Trösten da... der perfekte Schwiegersohn, wie aus einem Bilderbuch.... ich seufzte leise.

Es tat irgendwie weh, zu wissen, dass ich immer und jederzeit mit jedem noch so blöden Problem zu ihm kommen konnte, aber ihn nicht lieben durfte... Ich liebte Matthias zwar trotz dem Betrug immer noch wie blöde, aber ich hätte ihn sofort auf den Mond geschossen, wenn Bastian zu mir gekommen wäre. Und irgendwie verwirrte es mich total, dass Bastian die Frauen verehrte, wie er selbst gesagt hatte, aber sie nicht liebte... das verstand ich nicht. Manchmal hielt ich Bastian einfach für....

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Matthias kam diese Woche tatsächlich zu mir und entschuldigte sich... schenkte mir einen riesigen Strauß gelber Rosen und jammerte mir die Ohren voll. Er führte mich stilvoll zum Essen aus und anschließend landeten wir im Bett und am nächsten Tag war alles wieder gut... erstaunlich, wie genau alles zu dem passte, was mir Bastian schon "angedroht" hatte. Ich hoffte nur, dass Basti sich in dem anderen Punkt irrte... und Matthias ab jetzt nicht mehr fremdgehen würde... den nächsten Nachmittag verbrachte ich mit Minami im Cafe. Wir ließen uns unsere Eisbecher schmecken und genossen das schöne Sommerwetter, als die absolute Zickenclique um die Ecke kam...

"Minami schau mal... da kommt Moni, diese rothaarige Hexe mit ihren Weibern...." sagte ich leise und Minami drehte sich um "Oh Mann... die geht mir grad noch ab..." wir konnten diese Weiber nicht ausstehen... sie waren falsch wie aufgesetzte Fingernägel. Moni war die arrogante Chefin von diesem Haufen... immer der neuesten Mode hinterher, immer die schönsten Jungs, das teuerste Make-Up, die besten Klamotten... die schlechtesten Noten. Jeder der bessere Noten als 3er schrieb war gleich uncool und ein spießiger Streber... und alle Mädels in unserer Schule wollten unbedingt in Monis ach so tolle Clique gehören... Moni selbst hielt sich für etwas besseres.

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"Sieh mal einer an, die graue Strebermaus traut sich in die Öffentlichkeit?" ach ja... ich hätte ja schon fast vergessen, dass ich letztens eine Zwei geschrieben hatte... "Und das Chinamäuschen ist auch dabei..." "Ich komm aus Japan! Moni wie blöd bist du, dass du das nicht kapierst?" "Pah! Japsen, Chinesen... ist doch alles das gleiche. Och... so alleine Streberin?" sagte sie zu mir "Hast wohl noch keinen Kerl gefunden, der so was hässliches will." Sie lachte schrill und ihre Tussies lachten wie auf Befehl mit. "Ich hab einen Freund du Ziege! Von so einem Träumst du nur!" "Ach ja? Und wo ist der? Unsichtbare Freunde zählen nicht... der arme Kerl, der muss ja noch hässlicher sein als du!"

"Soll ich ihn anrufen? Der kommt bestimmt..." ich war zu allem bereit, um dieser blöden Ziege eins auszuwischen... erst vorgestern hatte sie mir einen Kaugummi in die Haare geklebt, ich hatte ewig gebraucht, um den wieder raus zu kriegen. "Oh ja! Los, hol ihn her, damit ich was zu lachen hab, haha!" "Na, das mach ich." Ich kramte mein Handy raus und rief Matthias an "Hallo Schatz" sagte ich "kannst du bitte ins Cafe kommen? Nein?" da lachte Moni schon wieder "HAHAHA! Ich sag doch, der ist so hässlich, der hat Angst ans Licht zu gehen, wahrscheinlich wird sogar die Sonne blind, wenn sie ihn sieht... der muss ja echt zum ko*zen aussehn" "Du bist ne blöde Kuh!" sagte ich

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Matthias hatte es durchs Telefon gehört, so schrill war sie. Ich musste mein Handy erst mal von meinem Ohr weg halten, so laut schrie er "Redet diese Schnalle über mich?!? Hat die mich grad hässlich genannt?!? Die hat ja keine Ahnung über wen die spricht!!! Julia, bleib wo du bist, ich bin in 30 Sekunden da und zeig dieser kleinen Hure, wer hier hässlich ist!!!" auf sein Ego war Verlass. "Moni, mein hässlicher Freund kommt gleich... dann kannst du ihn bestaunen." "Oh ja, sicher werd ich staunen! So was scheußliches hab ich sicher noch nie gesehen!" diese Zicken lachten so arrogant, dass mir fast schlecht wurde... Minami grinste mich an, sie war auch schon ganz gespannt auf Monis Gesicht.

"Oh!!! WOW!!! Gebt euch die Karre!!!" sagte sie wenig später "Irre!!!" Ich drehte mich um... Matthias liebte große Auftritte. Er kam in seinem roten Ferrari Testarossa, die Musik dröhnte uns schon entgegen. "Oh Mann, die Karre ist geil!" quietschte Moni und sah zu mir "Darf dein Pickelschlumpf denn auch schon Auto fahren? Ach nein... vermutlich nicht... so was gutes kriegst du sicher nicht." Der Ferrari hielt quietschend direkt neben uns auf dem Bürgersteig, die Musik ging aus und ein wütender Matthias sprang heraus "Wo ist diese kleine Schlampe?!" brüllte er

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Er kam zu mir, küsste mich und fragte "Wer?!?" "Die da drüben, Moni heißt sie." Moni starrte uns an, sie war sichtlich schockiert. Matthias stampfte wütend auf sie zu und fing an sie anzugiften "HAST DU MICH HÄSSLICH GENANNT?!? WER BIST DU DASS DU ES WAGST ÜBER MICH ZU SPRECHEN??? WER ERLAUBT DIR ÜBERHAUPT WAS ZU SAGEN??? BELEIDIGE MICH NOCH EIN EINZIGES MAL UND ICH BRING DICH UM!!!" ihre tussigen Freundinnen rückten mit ihren Stühlen erstmal ein Stück beiseite und Moni konnte nur stumm das Gemecker von Matthias über sich ergehen lassen... sie war total perplex.

"Du kleines billiges Flittchen denkst du bist cool? Findest du dich so toll? Mit der Farbe in deiner Fresse kann ich mein ganzes Haus anmalen! Lass gefälligst mein Mädchen in Ruhe, sonst kriegst dus mit mir zu tun, dass das mal klar ist!!! Und glotz mich nicht so an! Wenn du noch ein einziges Wort über mich von dir gibst, dann wirst du nie wieder Make-Up brauchen, weil du dann kein Gesicht mehr hast, was du damit zukleistern kannst!!!" er war so richtig schön in Fahrt.

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Als er sich ein wenig abgeregt hatte, kam er zu mir und Minami und setzte sich zu uns "Denen hast dus aber gezeigt!" sagte Minami und kicherte ich grinste zufrieden, als ich Monis dummes Gesicht sah. Der Chef des Cafes kam persönlich an unseren Tisch und Moni dachte sich schon wieder einen gemein Spruch aus, weil sie damit rechnete, dass er Matthias rauswerfen würde und ihm aufs Dach stieg, weil sein Auto den ganzen Gehweg vorm Cafe blockierte... aber der sagte nur "Sehr schön, dass Sie uns wieder einmal beehren. Was wünschen Sie, Herr Fischer? Soll ich Ihren Wagen in unsere Privatgarage fahren lassen?"

"Nee... schon gut Eddie, bring mir nur irgendwas mit Alkohol und schmeiß diese Tussen da drüben raus..." "Aber natürlich." Der Chef ging zu Moni und ihren Zicken und meinte "Meine Damen, ich möchte Sie bitten, mein Cafe zu verlassen, Sie sind hier heute nicht mehr erwünscht." Monis Gesichtsausdruck wurde noch blöder aber sie zahlten und verschwanden. "Du darfst hier auch alles, oder?" fragte Minami "Hmm? Ach Eddie hats meinem Onkel zu verdanken, dass er heut sein eigenes Cafe hat. Mann... was waren denn dass für Ziegen?" "Das war Moni mit ihren beiden Leibwächtern... die die mir letztens den Kaugummi in die Haare geklebt hat." Sagte ich.

"Das soll die bloß nicht nochmal machen! Die hat Nerven über mich zu sprechen! DIE HAT NERVEN ÜBERHAUPT ZU SPRECHEN!!!!" Er war noch immer sauer. Ich war stolz, Moni endlich mal eins ausgewischt zu haben. Seit dem ließ sie mich in Ruhe. Sie hasste mich, aber ich hatte meine Ruhe... manchmal muss man eben ein wenig biestig sein, um seinen Seelenfrieden zu finden.





Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...

Teil XIV





Am nächsten Tag stand Bastian vor meiner Tür und ich staunte nicht schlecht, dass er zu mir kam. "Hi Süße, ich muss dir was zeigen!" er nahm mich an der Hand und zog mich nach drinnen, grüßte meine Mutter und Diana, die genauso dumm schauten und zerrte mich in mein Zimmer. "Basti? Was willst du denn hier?" fragte ich verwundert und er lächelte mich an "Hör dir das mal an und sag mir, was du davon hältst." Er hielt mir eine Cassette vor die Nase und ich legte sie ein und hörte mir an, was drauf war... "Das hört sich ja gut an!" ich war begeistert "Wer ist das? Wie heißt die Gruppe?" "Gefällts dir?!" er strahlte mich an. "Ja! Wer ist das?" er brüstete sich ganz stolz "Meine Wenigkeit." "DUUU????"

"Willst du mich vera*schen?" ich sah ihn skeptisch an "Nee will ich nicht... hör genau hin." Ich ließ es nochmal laufen und drehte ein wenig lauter. Irgendwie klang es schon nach ihm... "Du bist das?" fragte ich nochmal und er nickte ganz begeistert "und... äh... was willst du von mir?" "Ich wollt wissen, obs dir gefällt. Ich überleg, ob ichs mal mit Musik versuch... auf so nen ollen Bürojob hab ich keinen Bock. Matthias hat das nötige Zeug und Geld, ne CD draus zu machen... und den nötigen Einfluss, die in den Laden zu bringen." "Du bist ja verrückt... aber ich glaub du könntest Erfolg haben." "Das wollt ich wissen. Dann geh ich jetzt deinem Freund auf die Nerven." Grinste er

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"Die Kassette schenk ich dir, weil du so ne süße Maus bist!" Dann verschwand er wieder und ich hörte mir das Band nochmal an... es war wirklich gut... und irgendwie verursachte der Sound mir Gänsehaut und ein kribbeln in meinem Bauch... die Kassette wurde das einzige, was ich die nächste hörte. Meine CDs verstaubten derweil fröhlich vor sich hin. Matthias war stur und hatte eigentlich gar keinen Bock. "Matthias... büdde...." Bastian konnte nicht nur gut meckern sondern auch sehr ausdauernd betteln. "Komm schon, sei nicht so ein Ar*ch... tu mir doch den Gefallen... ach Matzi...." er setzte einen Dackelblick auf und sah ihn gaaanz traurig und verzweifelt an.

"Mensch, schau mich nicht so an!" nörgelte Matthias "Ich kann diesen Blick nicht ausstehen!" "Ach bitte... du bist doch sonst nicht so... ich dachte du magst mich? Ich dachte immer wir wären Freunde... da hab ich mich wohl getäuscht..." er schaffte es, Matthias ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich kannte auch niemanden, der so effektiv mit den Wimpern klimpern konnte, wie Bastian. "Mein Gott! Ist ja gut! Ich tus, bist du jetzt zufrieden?! Wie deprimiert kannst du eigentlich noch schauen??" zeterte Matthias und Bastian grinste zufrieden "Ach... ich kann auch anfangen zu heulen, wenn du willst." "Bloß nicht! Du hast gewonnen!"

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"Ich weiß, wie lang brauchst du denn, um dein Zeug zu entstauben?" fragte Bastian und Matthias überlegte kurz "Keine Ahnung... gib mir 2 Tage, ok?" "Alles klar... kannst du dann vielleicht..." "Jaja... ich werd schon dafür sorgen, dass dein Gedudel in nen Laden kommt..." "Ach, du bist ein Schatz!" "Ja... schon gut zum Teufel... warum machst du mich nur immer so fertig?" bastian war schon unterwegs und meinte nur kurz "Na weil du immer noch ganz verrückt nach mir bist! Bis dann Kleiner!" Matthias zeterte und Bastian verließ lachend das Haus. Matthias war immer noch eingeschnappt, als ich zu ihm kam "Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein?!" nörgelte er vor sich hin "Pah! Verrückt nach dem??? Niemals!!! Eingebildete Schwuchtel!!!"

"Hallo Schatz, ich bin da! Was meckerst du denn so?" fragte ich und er drehte sich um und gab mir ein Küßchen zur Begrüßung. "Hi Maus, ach... Bastian dieses arrogante Etwas bildet sich ein, dass ich auf ihn steh! Der hat sie doch nicht alle!" ich schwieg lieber, bevor ich etwas Falsches sagte... gerade Matthias nannte Bastian arrogant... Matthias war die personifizierte Arroganz... Aber er macht eine CD für Bastian und nicht nur eine. Ein Anruf beim Radio und ein Besuch im Musikladen reichten aus und schon spielte Bastis Musik im Radio und die CD stand im Regal.... und ich durfte mir seine Freudentänze antun.

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Aber Bastian war immer so unglaublich süß, wenn er sich so übermütig freute, wie ein Kind an Weihnachten. Ich tat mir das gern an, es machte mich glücklich, wenn er so gut gelaunt war und seine Stimme ließ mich meine Sorgen vergessen. Mir und Minami schenkte er die CD und ich hörte sie immer und immer wieder. Wenn ich meinen Kopfhörer aufsetzte und die Augen schloss, hatte ich immer das Gefühl, er säße direkt neben mir und würde nur für mich singen... es dauerte eine Weile bis die ersten verkauft wurden, dann ging es plötzlich schnell. Auf der ersten CD waren ganz normale Songs...

Meistens mit sehr verträumten, romantischen Texten kombiniert mit Rockiger Musik – das kam super an bei den Mädchen in meiner Schule... In meiner Klasse hatten bald alle eine CD... das Cover kopiert und auf die Hefte geklebt, denn dort war sein makellos schönes Gesicht abgebildet und alle waren scharf auf Bastian, denn die wussten alle nicht, dass er verlobt war... und erst recht nicht wussten sie, dass er mit einem Mann verlobt war. Irgendwann kam Moni zu mir....

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"Julia!" quietschte sie und grinste mich dämlich an "Du hast ne 2? Herzlichen Glückwunsch!" ich sah sie skeptisch an "Willst du mich verar*chen?" fragte ich genervt "Nein... wirklich nicht. Ich will dir gratulieren, du warst doch immer ziemlich... schlecht in Physik." Sie lächelte so ekelhaft freundlich dass mir direkt ganz anders wurde... "Moni, was willst du von mir?" fragte ich unfreundlich "Ach Julchen, ich war immer so ekelhaft zu dir... dafür wollt ich mich entschuldigen, du bist eigentlich richtig cool!" ich hielt mich vorsichtshalber am Stuhl fest, um nicht auf ihrer Schleimspur auszurutschen.

"Nenn mich nicht Julchen, dass hasse ich!" zickte ich sie an, nur Bastian durfte mich so nennen... Bastian hätte auch Stinkmorchel zu mir sagen dürfen... er durfte alles. "Oh... entschuldige... das wusste ich ja nicht – sag mal, willst du nicht meine Freundin sein?" sie wimperklimperte mich an "Also... nö, eigentlich gar nicht." Das war ein Tritt direkt in ihr Ego, sie war es nicht gewohnt, dass man ihr widersprach. "Willst du nicht auch in unsere Clique?" "Du meinst wohl in DEINE Clique... nein danke, ich bin ganz zufrieden so."

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Diese falsche Schlange! Jetzt auf einmal war ich interessant... "Hör mal Moni, wenn du dir Hoffnungen machst, dass du Bastian kriegen kannst, dann schlag dir das mal ganz schnell aus deinem angemalten Schädel! So was wie dich nimmt der nie!" sagte ich unfreundlich und sie sah mich böse an. "Woher willst du denn das wissen, du naives Blondchen?" ich schwieg und grinste still in mich hinein, Moni passte genau in die Schublade, die Bastian gar nicht ausstehen konnte... angemalter Hungerhaken, der sich das Gehirn auf der Sonnenbank wegbraten ließ. Ich spürte eine innere Zufriedenheit. "Na, ich weiß das eben." Ich lachte und ging mit Minami nach draußen. Moni starrte mir wütend hinterher und ärgerte sich schwarz.

Minami lachte noch lange über sie und wir lästerten ausführlich. Am Freitag Nachmittag rief mich Bastian an und bat mich zu ihm zu kommen, was ich natürlich gerne machte. Ich klingelte bei Bastian und er begrüßte mich freundlich wie immer. Er sah mal wieder einfach nur umwerfend aus.... trug wieder seinen himmlischen Duft und hatte diesmal andere Farben im Gesicht... er war einfach der Traummann... noch immer! Und ich träumte immer noch gern von ihm – und heute sah er mal wieder besonders gut aus.... "Ich muss dich um was bitten, Julchen." Eigentlich konnte ich es nicht ausstehen, wenn man mich Julchen nannte... aber Bastian sagte das immer so unglaublich lieb "Was du willst Basti."

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"Ich geh nachher in die Disco... und dass Mark nicht mitkommen will, weißt du ja schon – den krieg ich nicht für alles Geld der Welt da rein..." "Und was willst du? Soll ich auf ihn aufpassen?" fragte ich grinsend und er meinte "Äh... nee... nicht auf Mark... mir wärs ganz recht, wenn du mit mir mitkommst und ein wenig auf mich aufpasst... ich werd immer so... ungehalten, wenn ich trink.... und ich will keinen Blödsinn machen... nicht jetzt noch, wo wir so kurz davor sind..."

Er sah mich bittend an "Ich würd mich echt freuen, dich dabei zu haben... weil gar nichts trinken will ich auch nicht. Mark gibt sich ehrlich Mühe in letzter Zeit und da will ich nichts anstellen... würdest du mich begleiten?" "Aber... komm ich denn da überhaupt rein? Außerdem... so wie ich ausseh..." "Das mit dem Reinkommen ist kein Problem, da sind oft Frauen drin. Und das andere, das krieg ich auch hin, keine Sorge." "Wenn du meinst... ich kann mich nicht schminken, das sieht immer aus wie sonst was." "Ach, das mach ich schon – warte kurz." Er holte sein Make-Up aus dem Bad und fing an, an mir rum zu pinseln. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

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"Wunderbar... du siehst hinreissend aus! Komm, schau dich an!" ich ging ins Bad und war auf alles gefasst, als ich in den Spiegel sah – aber ich gefiel mir "Wow! Bin das wirklich ich? Das sieht ja super aus!!! Richtig erwachsen!" rief ich begeistert. Bastian lehnte am Türrahmen und meinte "Ich sag doch, das krieg ich hin! Sag mal, hast du noch andere Klamotten? Ich mein, die gehen schon auch, aber sieht halt ein wenig standard aus." "Tut mir leid, das ist das beste, was ich hab..." "Na, egal! Das wird schon passen. Ach jeh.... herrlich hab ich das hingekriegt. Du siehst echt heiß aus!"

"Danke..." "Weißt du was, wir fahren kurz noch bei Biene vorbei, die hat sicher irgendwas, was dir passt... vielleicht können wir dich noch ein wenig perfekter machen." Er grinste mich lieb an. "Biene hat so viele alte Klamotten, die sie eigentlich nur noch aufhebt, weil sie die nicht wegwerfen will, da ist sicher was hübsches dabei. Wenn die ihr altes Partyoutfit noch hat... Meine Güte, dann wirst du umwerfend aussehen!!"

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"Basti, mach dir nicht zu viel Stress!" "Quatsch mit Soße! Das ist doch nicht stressig! Dann kann auch gleich noch Jasmin besuchen. Ich werd dich mal ganz kurz verlassen, ich muss mich noch umziehen. Keine Ahnung... kannst ja ein bisserl zappen." "Keine Sorge, ich find schon ne Beschäftigung, lass dich nicht ablenken." Dann verschwand er und wühlte in seinem Schrank. Währenddessen kam Mark nach Hause, er war geschminkt, also war er nicht arbeiten. "Tag Julia, was treibst du denn hier... oh, heut mal mit Make-Up? Steht dir. Wo ist denn meine bessere Hälfte?" "Danke. Basti wühlt in seinem Schrank."

Mark schlenderte ins Schlafzimmer und begrüßte Bastian. "Wie siehst du denn aus, bist du in nen Farbtopf gefallen? Willst du das da anziehen?! Was hast du vor um Himmels Willen?" "Mensch... ich geh doch in die Disco, hast dus schon vergessen?" Mark seufzte "Nein, eher verdrängt... muss das sein...? Ich habs nicht so gern, wenn du ohne mich ausgehst..." "Bist ja selber schuld, müsstest ja nur mitkommen – aber so lassen die dich da nicht rein." "Also, ich werd mich sicher nicht rosa anmalen! Kannst du nicht da bleiben?" "Julia kommt mit und passt auf mich auf. Mach dir keine Sorgen, ich werd schon nichts anstellen... dazu freu ich mich doch viel zu sehr auf uns..."

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"Und du gibst dir so viel Mühe, da will ich jetzt nichts kaputt machen." "Na gut... aber was mach ich denn derweil?" "Iss nen Keks... einen großen Keks." Lachte Bastian und zog sich um. Als er fertig war sagte Mark nur "Das sieht... schwul aus..." "Falls dus noch nicht mitgekriegt hast... ich bin schwul – und jetzt Ruhe!" "Wie kannst du nur so rumlaufen?" "Halt die Klappe, ich mag die Klamotten!" "Ja, leider..." Bastian kam zu mir ins Wohnzimmer, damit wir zu Biene fahren konnten. Er hatte eine weiße Hose mit Schlag an und ein weißes Oberteil, das sein Bauchnabelpiercing raus blitzen ließ. Er gefiel mir – wie immer.

"Los Julchen, lass uns fahren." Ich stand auf und fühlte mich irgendwie geschrumpft... ich schaute nach unten und sah, dass er schwarze Plateau-Schuhe trug... als ob er mit seinen 1,85 noch nicht groß genug wäre... ich fühlte mich schon fast wie ein Zwerg.... aber er sah so gut aus, dass ich alles andere vergaß – mit den weißen Klamotten wirkte seine Haut noch brauner... himmlisch... am liebsten hätte ich ihn hinter den nächsten Busch gezerrt!

Biene freute sich tierisch, uns zu sehen, das letzte Mal war auch schon ewig her. "Schön euch zu sehen!" sagte sie und drückte uns ein Küßchen auf die Wange.





Fortsetzung folgt


 
Wow, klasse! Obwohl man sich bei den schnellen Fortsetzungen etwas...zugetextet vorkommt. Die Geschichte ist aber auf jeden Fall spannend. Weiter so :)
 
Vielen vielen Dank, dass du noch ein paar Fortsetzungen gemacht hast! Und die sind dir mal wieder mehr als gelungen!

Ich liebe Geschichten mit langen Texten, nur Bilder und wenig Text sind mir viel zu langweilig!

Freu mich schon aufs Wochenende, wenn es weiter geht!! Und schön, dass du immer gleich mehrere Fortsetzungen hintereinander einstellst - da braucht man nicht immer ewig auf den nächsten Teil warten!

Wünsch dir viel Spaß bei deinem Freund!
 
danke danke danke fürs weitermachen.... =)

du hast mich eben erfolgreich vom aufräumen abgehalten *lach*...
naja die Motivation für meine Wohnung war ja schon den ganzen Tag net da ;)

viel Spass noch bei deinem Schatzi...
freue mich auf die nächsten Teile...

dat Wurzelchen
 
tag *eigentlich auch mal wieder aufräumen müsste...* :D

hm... ich würd ja gern weitermachen, aber ich such seit gestern verzweifelt nach Teil 15... keine ahnung, wo der abgeblieben ist... *such* sobald ich den hab, gehts weiter.

LG
 
so ich sags nochmal... als dieser Teil entstanden ist hatt ich keine besseren, bzw. passenderen Bilder - und da ich die Bilder nicht nachträglich ändern werde, passen die in dem Teil grad gar nicht.... man möge mir vergeben, beim nächsten is wieder gut :)



Liebe ist...


Teil XV



Biene durchwühlte ihre Schränke und kam mit einem ganzen Haufen Klamotten wieder "Hier, such dir aus, was du willst. Ich pass eh nicht mehr rein, aber wenn du was findest, was dir gefällt, dann kannst dus gern haben." Sie lächelte mich freundlich an "Wow... das ist ja ne ganze Menge! Und so schicke Sachen, willst du mir die wirklich schenken?" fragte ich und sie lachte "Na hör mal?! Soll ich das Zeug lieber wegwerfen? Nein, dazu ist es viel zu schade... du kannst das haben, was dir gefällt. Ihr habt sicher noch ein Weilchen Zeit, also wühl dich durch und ich heb dir die, die du haben willst auf, bis du sie holen kannst." "Danke Biene, das ist echt lieb von dir!"

Freudig inspizierte ich den Klamottenhaufen und legte die Sachen, die mir gefielen auf einen extra Stapel. "He, das da wär doch was für heut abend." Sagte Bastian und nahm mir das Teil aus der Hand, welches ich gerade als "Nicht passend" aussortieren wollte. "Das da?" fragte ich skeptisch "das steht mir doch gar nicht, das ist Bauchfrei!" "Probiers doch mal.... und... den Rock vielleicht?" "Aber Basti..." ich zögerte, so etwas hatte ich immer gemieden, wenn ich einkaufen war... ich fand meinen Bauch nicht schön genug und der Rock war ziemlich kurz. "meinst du wirklich...?" "Also, mir gefällts – ich würd so was tragen" sagte er und lachte, ich lachte mit, er war ja so crazy.

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"Na komm, probiers mal an. Sieht sicher gut aus." Ich ließ mich von ihm überreden und verschwand ins Badezimmer. Als ich mich umgezogen hatte, fasziniert davon, dass ich in die Sachen rein passte, betrachtete ich mich erst einmal lange und skeptisch im Spiegel.... aber so schlimm sahen die wirklich nicht an mir aus.... ich führte sie Bastian und Biene vor "Und? Was meint ihr?" fragte ich "Das sieht doch scharf aus, weiß gar nicht, was du hast?!" sagte Basti und Biene nickte. "Na gut... dann zieh ich das an, aber auf deine Verantwortung!" murmelte ich und Bastian winkte ab und meinte nur "Aber latürnich."

"Süßer? Sag mal... hast du nicht ein bißchen Angst, dass die in der Disco voll abgehen, wenn du kommst? Ich mein... du bist im moment in aller Munde, wegen der CD..." meinte Biene "Ach Blödsinn Bienchen! Wir sind doch alle erwachsen. Und ich hab ja meine Aufpasserin." "Musst du wissen.... aber trink nicht zu viel, sonst bist du schneller in nem fremden Bett, als du schauen kannst – ich kenn dich doch." "Mann... du hörst dich an wie meine Mutter..." grinste Bastian "ich werd schon nix anstellen." "Und lass dich nicht von diesem Andre einlullen! Der giert nur so nach dir!"

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"Ja Mama... is gut jetzt... du weißt doch, dass ich von dem Kerl nix will. Der isn Freund und sonst nichts weiter." "Ja Basti, ich wieiß – aber isser das immer noch, wenn du betrunken bist?" Biene sorgte sich und ich meinte "Mach dir keine Sorgen, ich pass schon auf ihn auf. Außerdem... so schlimm kann dieser Andre doch gar nicht sein." Biene sagte nichts dazu und wir blieben noch eine Weile, bevor wir weiterfuhren. Der Türsteher sah uns böse an "Du traust dich hier her?" sagte er und Bastian machte ein gelangweiltes Gesicht "Willst du mir Angst machen?" "Naja, es war mal nen Versuch wert..." grinste der Türsteher "na los, rein mit euch. HEY LEUTE MACHT DEN EINGANG FREI!!! THE MASTER`S BACK AGAIN – BIG BOY BASTI IN DA HOUSE!"

Drinnen wurden wir von allen angestarrt – sie kannten ihn anscheinend alle, und jetzt war er auch noch im Radio zu hören... von den Blicken wurde ich ganz nervös.... und Bastian wurde zickig "Was glotzt ihr denn so?! Habt ihr nix besseres zu tun?!" "Bastian!! My Darling!" ein Kerl mit langen blonden Haaren drängte sich an den anderen vorbei und kam auf uns zu. "Wie schön, dich auch mal wieder hier zu sehen! Oh, wer ist denn das niedliche Mäuschen?" "Das ist Julia, die passt heut auf mich auf." Der Blonde gab mir die Hand und stellte sich freundlich vor "Hallöchen Süße, ich bin Andre, der beste Hairstylist, den es gibt." "Hallo..." sagte ich ein wenig schüchtern.

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Das war also Andre... naja, schien ganz nett zu sein, ein wenig übertrieben weiblich aber irgendwie ganz nett... "Lass dich mal anschauen" sagte er zu Bastian "Oh my God! Mon Amour du siehst hinreissend aus! The most beautiful Thing I`ve ever seen... darf ich dir einen Drink ausgeben?" OK... Biene hatte Recht... Andre fing ja schon fast an zu sabbern... er spendierte Bastian und mir einen Drink und baggerte ihn nicht schlecht an.

"Andre... kannst du mir nen Gefallen tun?" fragte Bastian nach einer Weile genervt und Andre antwortete "Aber natürlich! Was immer du willst mio Amore." "Bitte... halt mal 5 Minuten die Klappe... du machst mich noch verrückt!" "Oh... tut mir leid, du bist nur mal wieder das Schönste hier drin... du weißt doch... du bist die Sahne auf meinem Cappuchino." Bastian verdrehte die Augen "Andre! Du machst mir echt Kopfschmerzen! Husch, husch!" "Pah! Stoß mich nur von dir! Irgendwann, da wirst du zu mir kommen... aber du weißt ja, in meinem Bett ist immer Platz für dich." Basti gab ihm noch einen ziemlich eindeutigen Blick mit... beziehungsweise gar keinen.

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Dann zog Andre beleidigt ab und Bastian stöhnte entnervt "Oh... mein... Gott... heut ist er wieder besonders nervig..." "Der ist ja ziemlich... wild auf dich..." "Naja... er ist nicht immer so schlimm... der is sicher wieder drauf..." "Drauf?" fragte ich verwirrt und Bastian meinte "Nun ja... drauf halt... auf Koks. Und dann wird der immer unausstehlich! Aber keine Panik..." sagte er, als er mein besorgtes Gesicht sah "Ich hab mit dem Schei** nix zu tun... das verdammte Drogenzeug hätt mich fast umgebracht. Da hab ich echt keinen Bock mehr drauf." "Oh... ach so, dann bin ich ja beruhigt."

Ich unterhielt mich lange mit Bastian, während wir uns die Drinks hier drinnen schmecken ließen. Meiner schmeckte nach Vanille, den Alkohol bemerkte ich gar nicht. "Du Basti..." "Ja Kleine, was gibt’s?" "Mark scheint nicht gerade auf dein Make-Up zu stehen... vielleicht hilft dir das weiter, wenn du mal wieder normal rumläufst." "Ach Süße... ist ja lieb, dass du dir Gedanken machst, aber da liegst du falsch. Er sagt vielleicht, dass ers nicht ausstehen kann... aber es macht ihn total an. Der ärgert mich nur, der Affe." "Kann man ihm nicht übel nehmen, du ärgerst ihn ja auch." "Ihn würd ich gern mal mit nem anderem Make-Up sehen... sieht bestimmt gut aus. Aber der lässt sich ja nicht von mir anmalen... nichts darf man!"

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Dann klingelte sein Handy und er ging nach draußen, um telefonieren zu können. In der kurzen Zeit kamen mindestens 5 Kerle zu mir und fragten mich nach ihn... es vielen also nicht nur die Frauen reihenweise um, wenn er vorbei ging, aber ich sagte ihnen gleich, dass er bereits verlobt war. Als er wieder Kam strahlte er richtig "He Basti? Was passiert, hast du im Lotto gewonnen?" fragte ich "Ach, schei* aufs Geld Mann! Nein, das war meine Mum, die ist endlich mal wieder in der Nähe und will mich besuchen kommen... dann muss ich unbedingt mal schauen, ob ich die nicht in irgendein Büro reinkrieg... so kann das nicht weiter gehen."

Seine Mutter arbeitete noch immer als Prostituierte und Bastian war das gar nicht recht, kein bißchen. "Sie muss endlich einen richtigen Job bekommen! Meine Ma hat das mehr verdient als jeder andere... aber jetzt will ich dann glaub ich tanzen... kommst du mit?" "Ach nee... lass mal, ich kann nicht tanzen, ich bleib hier sitzen." "Auch gut." Sagte er, rauchte noch eine Zigarette und ging dann auf die Tanzfläche... und er konnte tanzen.... der Wahnsinn! Er bewegte sich geschmeidig wie eine Katze – hier drin war er auf jeden Fall der Star! Ich starrte ihn bezaubert an und verfolgte jede seiner Bewegungen... ich hatte noch niemals jemanden so heiß und perfekt tanzen sehen... mir wurde direkt ganz anders, als ich ihn dabei beobachtete.....

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Und das gedämmte Licht machte seine Bewegungen noch geschmeidiger, noch erotischer und ließ seine makellose Haut bronzefarben glänzen... er war ein Gott... ein Gott der Sünde und Lust... nein – er war nicht einfach nur ein Gott... er war die Sünde! Was hätte ich dafür gegeben, hätte er mir gehört.... ich liebte Matthias wirklich sehr, doch ich hätte ihn sofort auf den Mond geschossen, wenn Bastian zu mir gekommen wäre. Ich war so sehr berauscht von ihm und seinen Bewegungen... als hätte man mir Drogen gegeben... er war meine Droge und ich war noch immer total süchtig nach ihm.... warum musste ich nur immer wieder daran erinnert werden...?

Immer noch war ich in seinem Bann gefangen... mit magischen Ketten an ihn gebunden... und noch immer stürzte ich in endlose Tiefen, wenn ich in seine Augen sah... warum musste er mir das antun... Warum ließ ich mir das nur so gerne antun....





Fortsetzung folgt


 
Liebe ist...



Teil XVI



Ich sah ihm ewig dabei zu, wie er sich nahezu göttergleich bewegte und alle im Raum in seinen Bann zog... Es schien mir fast, dass alle genau so über ihn dachten, wie ich... Noch war er relativ nüchtern und sagte eindeutig und ohne viel Trara "Nein", wenn ihm jemand auf die Pelle rückte. langsam fragte ich mich, ob ich überhaupt hätte mitkommen müssen. Ich fühlte mich irgendwie wie das fünfte Rad am Wagen, auch wenn die Stimmung klasse war, die Musik genau nach meinem Geschmack und die Leute freundlich... Bastian tanzte ewig... ich beneidete ihn um seine Ausdauer! Wenn der immer so rumsprang, war das ja gar kein Wunder, dass er so dünn blieb, auch wenn er Kiloweise Süßes in sich rein stopfte.

Erst nach etwa einer Stunde kam er wieder zu mir an die Bar, bestellte einen neuen Drink und rauchte eine Zigarette. Und jede Stunde kam Andre wieder und startete einen neuen Anlauf... und jede Stunde wieder bekam er einen Korb. Als Bastian mich das zweite mal alleine ließ, bekam ich Gesellschaft von Chantal. Sie war sehr freundlich zu mir und wir unterhielten uns sehr gut. Dass sie eigentlich als Mann geboren wurde, sah man kaum noch. Für mich war sie einfach eine Frau... vielleicht auch, weil sie genau so sehr von Bastian schwärmte, wie ich. Chantal sagte, dass sie nur an den Tagen her kommt, an denen Basti auch da war - nur um ihn beobachten zu können.


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Sie erzählte mir, wie er sie in ihren Träumen verfolgte, Nacht für Nacht und wie noch Stunden später seine Stimme durch ihren Kopf hallte, wenn sie ihn hatte sprechen hören und wie sehr sie geblendet war, vom Glanz seiner Augen und so weiter... ja... doch... wir hatten vieles gemeinsam. Während er seinen Spaß auf der Tanzfläche hatte und die gierigen Blicke der anderen Erntete, wie reife Trauben und mit Genuss, nutzte ich die Zeit, um gemeinsam mit Chantal von ihm zu schwärmen. "Julia war dein Name, richtig?" sie klang auch schon beinahe wie eine echte Frau, ich nickte "Sag mal... Bild ich mir das nur ein, oder ist Bastian heute ein wenig unmotiviert...?" "Ich weiß nicht genau... ich seh ihn heut zum ersten Mal in einer Disco... ich seh überhaupt zum ersten mal ne Disco."

Chantal musste lachen "Wirklich? bist du noch so jung? Das hätt ich jetzt nicht gedacht... gutes Make-Up." "Das musst du nicht mir sagen... das Lob gebührt dem Lustobjekt da drüben." ich grinste, Chantal war mir so richtig sympathisch. "Ach ja? Ach... der perfekte Mann...." seufzte sie "und wie die weiße Kleidung seine Haut so herrlich braun macht... ich könnt ihn fressen, sag ich dir. Ha! Andre hat schon wieder nen Korb gekriegt! wie geil!" sie war richtig schadenfroh. "Meinst du hab ich Chancen? Mal abgesehen davon, dass ich kein Kerl mehr bin..." ich verzog das Gesicht. "Kommst du jetzt auch noch damit?"


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"Ich hab bestimmt schon jedem Kerl hier drin sagen müssen, dass er bereits verlobt ist..." Chantal machte ein deprimiertes Gesicht "So was blödes... ich hab mir so viel Mühe gegeben, ne Erklärung für seinen Ring zu finden..." dann lachte sie wieder und fragte "Wie ist er denn so... als Mensch, also wenn er nicht hier ist." "Meistens recht zurückhaltend... Sehr höflich und freundlich... und immer schrecklich gut gelaunt." kicherte ich, ich hatte wirklich noch nie erlebt, dass ein Mensch alleine so gut drauf sein konnte. "Zurückhaltend? Der? Wow... zwei Gesichter." "Was meinst du damit?" "Naja.. weißt du Julia, ich komm schon ne Weile her und er natürlich auch - bestimmt schon seit 4 Jahren oder so... und was der hier teilweise für ne Show abzieht... das kannst du dir gar nicht vorstellen!"

da hatte sie Recht, das konnte ich mir wirklich nicht vorstellen... Ok... er machte gerade Show und davon reichlich... aber noch schlimmer? "Kannst du mir das erklären? ich kanns mir echt nicht vorstellen..." Chantal lächelte mich freundlich an "Ich versuchs mal... also er sieht einfach nur scharf aus und er kann sich bewegen, dass alles andere in seinem Schatten untergeht... und er weiß es. Er nutzt das aus und zwar sehr gern. Bastian hat soooo viele Spitznamen... die muss man sich alle erst mal verdienen." Jetzt wurde ich aber neugierig "Was für Spitznamen denn?"


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Sie überlegte kurz und fuhr dann fort "Also, der Türsteher hat ihn Big Boy Basti genannt und alle wissen, wer kommt, wenn er das sagt... und alle warten nur drauf... dann gibts noch Disco-Lover, Loverboy, KittyCat, Midnight Hunter und einige, die ich hier lieber nicht ausplauder... mein absoluter Favorit unter seinen Titeln ist ja Oral-B... muss ich noch mehr sagen?" sie lachte laut und ich starrte sie fassungslos an. "Ähm... nein... ich glaub ich habs kapiert..." "Und heut wirkt er irgendwie... schüchtern... er ist auch schon seit langem mit keinem mehr auf die Toiletten verschwunden... das kenn ich so gar nicht von ihm..." "Wie lange?" fragte ich vorsichtig nach "Oh, du fragst Sachen... vielleicht... ein Jahr?" oh... gut... dann war ich ja beruhigt.... er hatte mich nicht angelogen und war wirklich treu.

"Und heut ist er so brav... schläft er oft mit seinem Verlobten - oh... das weißt du sicher nicht... entschuldige." "Nein." sagte ich "das weiß ich nicht..." es ging Chantal auch wirklich nichts an. Bastian machte mal wieder eine Pause und kam zu mir an die Bar um zu Rauchen. "Soso... kaum bin ich mal ein paar Minuten weg, hast du schon jemand anderen zum quatschen gefunden..." grinste er. Ich sah gleich, dass Chantal schon wieder total in seiner Stimme gefangen war. Inzwischen war es schon ziemlich spät und er war sicher schon bei seinem 5ten oder 6ten Drink... ich hatte noch meinen zweiten und bemerkte schon länger, wie der Alkohol langsam in mein Gehirn kroch. Ihm hörte man es schon an. "He, Andre!" rief er durch die laute Musik "du tanzt mit mir, das hab ich grad eben einstimmig beschlossen." "Klar Chef!" und dann tanzten sie zusammen.


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Mir war nicht so gut... der Alkohol rumorte in meinem Bauch, das waren wieder ganz andere Drinks als die, die Matthias mischte und ich war das Zeug nicht gewöhnt... ich ging ein paar Minuten nach draußen und Chantal begleitete mich, falls mir schlecht geworden wäre oder so etwas... als es wieder einigermaßen ging und wir wieder drinnen waren, saß Bastian mit Andre in der Chill-Out Ecke und rauchte... er konnte unglaublich erotisch an seiner Zigarette ziehen.... das gefiel mir nicht... nicht hier, nicht jetzt und schon gar nicht bei Andre! Ich setzte mich an die Bar und beobachtete die beiden auf der anderen Seite. Die Blicke, die Bastian ihm zuwarf gefielen mir auch nicht...

...und dass er sich von Andre niederknutschen ließ, gefiel mir erst recht nicht!! Ich stand auf, nahm meinen Drink mit und schlängelte mich zwischen den anderen hindurch, ich hatte das Gefühl, es würde ewig dauern! dauernd wurde ich angerempelt und übersehen... hier war auch jeder mindestens einen Kopf größer als ich - wenigstens bekam ich immer eine freundliche Entschuldigung.... immerhin etwas...Als ich mich "endlich" durchgewühlt hatte, lag Bastian nur entspannt auf der Couch und ließ sich von Andres Küssen verwöhnen... na gut... da könnte man in seiner Situation noch drüber reden, aber Bastian sah aus wie "kurz-vor-zusammen-aufs-Klo-verschwinden"...


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Als Andre mich bemerkte, machte er eine Pause "He du A*sch! Was hörst du auf?!" Bastian war ziemlich betrunken... er lallte schon. "Ich glaub da will jemand was von dir..." sagte Andre und Bastian sah mich genervt, aber auch deprimiert an "Was??" "Nicht gut!" sagte ich "Also ich finds sehr gut..." murmelte er leise und grinste mich benebelt an "Zu Hause wartet jemand auf dich! und du trägst seinen Ring..." Bastian verdrehte die Augen "Ach ja... der... Mr. Fass-Mich-Nicht-An" er seufzte "Das willst du dir doch nicht alles kaputt machen..." "Ja... nein... du hast Recht, wir sollten vielleicht gehen..." "Ach... lass ihn ruhig weiter machen... ich finde das sehr interessant, zu sehen..." sagte jemand hinter mir.

Ich drehte mich zum Eingang um und erschrak, fast genauso sehr wie Bastian, der Andre sofort von sich stieß... "Mark?!" rief ich fassungslos und Bastian wurde direkt bleich. Andre nahm lieber erst mal Abstand.... Marks Gesichtsausdruck nach, musste man in Kürze mit einem Massenmord rechnen. Chantal ging auf Tuchfühlung, sie wusste nicht, wer er war - sie kannte Mark ja nicht "Oh... hallo du stattlicher Mann! Ich bin Chantal, aber du darfst mich nennen, wie du willst... Lust auf ein wenig... Zärtlichkeit?" Mark lächelte sie an und deutete ihr näher zu kommen, natürlich kam sie und hoffte auf Schweinereien... und er säuselte ihr ins Ohr....


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"Wenn du nicht sofort die Klappe hältst... dann schlag ich dir die Fresse ein." Chantal wich geschockt zurück und Mark ließ sein gestelltes Lächeln fallen. "Hast du mir vielleicht... irgendwas zu sagen?" fragte er recht unbeteiligt und Bastian stand ziemlich... dumm da. "Äh... ich ähm..." mehr fiel ihm nicht ein - was sollte er auch sagen? Mark kam zu uns rüber, alle machten ihm nur zu gerne Platz... "Ich versteh dich so schlecht... du musst lauter reden." "Können wir das nicht zu Hause bereden?" fragte Bastian vorsichtig, er hatte gerade ziemliche Panik, alles zu verlieren. "Klar... natürlich können wir zu Hause reden... wo wohnst du denn?" Bastian traute sich kaum zu antworten "...bei.... dir...?"

"Bei mir? Ach ja richtig... da war mal was... ja, bei mir hat mal jemand gewohnt. das ist noch gar nich so lange her... Gerade erst 10 Minuten..." "Bitte, lass uns zu Hause reden, das gehört hier nicht hin." "Ich gehör hier auch nicht hin! und trotzdem bin ich da! Weil mir vorher jemand ne SMS geschrieben hat, ich soll ihn abholen... er hätte zu viel getrunken, um jetzt noch zu fahren..." "Das... tut mir leid, ich wollt das eigentlich gar nicht, das kam einfach so... von alleine... und da hab ich die SMS völlig vergessen... sicher vom Alkohol... ich hab nur zu viel getrunken." Bastian versuchte sich rauszureden. "Ach... der Alkohol? Wie wärs denn mit noch nem Schluck?!" er nahm mir mein Glas weg und kippte es Bastian direkt ins Gesicht... "Dann kannste mich auch gleich noch mit vergessen!!!"


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"Verdammt nochmal! Schei*dreck!" fluchte Bastian, er hatte was von dem Zeug in die Augen bekommen "Mann! Ich will doch nicht dich vergessen!" "Weißt du was? Deine dämliche Sauferei und Baggerei geht mir inzwischen genau so auf den Sack wie deine beschi**enen Ausreden! NA? Wie oft haste mich den schon betrogen?!" "Gar nicht! Nicht mehr seit der Sache mit Matthias!" "Und das soll ich dir glauben? Wo du fast wöchentlich hier drin rumhängst? Allein?! Hier zwischen all diesen.... Kerlen, die nur danach gieren, dich in die Finger zu kriegen?!" "Aber Mark" mischte ich mich ein "es ist doch eigentlich gar nichts passiert!" "Aber wohl auch nur, weil ich gekommen bin!"

"Das ist nicht wahr!" rief Bastian, langsam fing er an zu verzweifeln "Und du verlangst Vertrauen von mir... das ist wirklich das Letzte... DU bist das Letzte!" Mark drehte sich um und ging, Basti lief ihm hinterher und rief "Was ist denn jetzt?! Was ist mit... mir?!" "DICH will ich bis Montag Abend nicht sehen, sonst bring ich dich um! Mir egal, wo du dich bis dahin verkriechst... kannst ja zu diesem blonden Schleimling gehen! Und am Montag werden wir sehen, wies weiter geht... OB es weiter geht! Und komm nicht auf die Idee, vorher an zu tanzen, du dürre Hupfdulle, sonst kannste deinen Kram gleich mitnehmen!" dann verschwand er und ließ Bastian stehen.

"Verdammt! Warum bin ich nur so blöd!? Warum muss ich immer zu viel saufen?! Das ist nicht gut... gar nicht gut.... nein... ganz schlecht..." "Basti, das wird schon wieder" versuchte ich ihn zu beruhigen. "Du kannst derweil sicher bei Matthias bleiben."



Fortsetzung folgt
 
Ocean of Light
In-Mood feat. Juliette

Step by step my life went down
only troubles all around
It seemed to me that darkness has no end
I used to climb the mountains high
I thought that I can reach the sky
searching for another promised land

Only heaven heard my cry,
I prayed the Lord to take me high
Now he's the wind beneath my wings
Now I can fly
Come and give me your hand

I'll show you the land
of your dreams in the night
we will fly side by side
Let me open your heart

give your life a new start
turn the river of tears to an ocean of light

Walking in the darkest night
looking for a guiding light
I found the meaning of my life today
Always knew I've got to fight
for a holy star that shines so bright
even if it's only a heartbeat away


Only heaven heard my cry,
I prayed the Lord to take me high.
Now he's the wind beneath my wings
Now I can fly
Come and give me your hand
I'll show you the land
of your dreams in the night
we will fly side by side
Let me open your heart
give your life a new start
turn the river of tears to an ocean of light


Ocean of Light

Now I know I'm not alone
Faith in love has made me strong
I've got a friend who gave me a helping hand


Only heaven heard my cry,
I prayed the Lord to take me high.
Now he's the wind beneath my wings.
Now I can fly
give me your hand
I will show you the land
of your dreams in the night
we will fly side by side
open your heart

give your life a new start
turn the river of tears to an ocean of light

Come and give me your hand
I'll show you the land
of your dreams in the night
we will fly side by side
Let me open your heart
give your life a new start
turn the river of tears to an ocean of light




Liebe ist...

Teil XVII



Der Rest des Abends war nicht mehr so lustig... Chantal war total empört über Marks Ausdrucksweise, Bastian war kurz vorm Heulkrampf, ließ seinen Frust an Andre aus und ich war mitten drin im Chaos. Nach Hause nahmen wir ein Taxi, ich nahm Bastian an dem Abend einfach mit zu mir, denn ich wollte Matthias nicht so spät noch stören und am nächsten Tag regelten wir das mit ihm... Bastian hatte Angst vor Montag Abend. Er wollte nicht mit Mark reden, weil er die Wahrheit so sehr fürchtete. Ich begleitete ihn. Er hatte mich schon fast auf Knien angebettelt, mit zu kommen.

Ich tat ihm den Gefallen natürlich – auch wenn ich keine Lust auf Marks Gebrüll hatte... Bastian trat noch lange von einem Bein aufs andere, bevor er klingelte. Mark ließ uns rein und war erstaunlich beherrscht. "Los, setz dich schon hin." Sagte er und Bastian ließ sich wie auf Knopfdruck auf die Couch fallen. Anstatt sich neben ihn zu setzen, baute er sich vor ihm auf und sah ihn an... bis ihm die Nerven versagten und er anfing ihn an zu schreien "SAG MAL WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT??? VON MIR VERLANGST DU VERTRAUEN UND DANN DARF ICH MIR SO EINE SCHEI**E ANSCHAUEN??? WAS ZUM TEUFEL GEHT IN DEINER BIRNE VOR???"

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Bastian war eingeschüchtert und seine Stimme war ganz klein und schwach "Nicht viel... wenn ich was getrunken hab... Deswegen hab ich doch auch Julia mitgenommen..." "Und was ist an den Tagen passiert, an denen Julia nicht dabei war??" "Nichts... wirklich nicht." "Weißt du eigentlich wie ich mich gefühlt hab?! Da holst du mich extra, damit ich dich abhole – und was seh ich, als ich komm? Dich und dieses Blonde Etwas! Kannst du dir vorstellen, wie man sich da vorkommt?!" Mark klang aufs tiefste verletzt.

"Es tut mir leid... aber... ich hab ihn doch nur geküsst..." "VERDAMMT NOCH MAL!!! WIR SIND VERLOBT!!! DU HAST NIEMANDEN ZU KÜSSEN AUSSER MIR!!! ODER BIST DU DA ETWA ANDERER MEINUNG?!?" "Nein..." murmelte Bastian. "Ich kann das nicht verstehen! Mir würde im Traum nicht einfallen, irgendeinen X-beliebigen an mir rumspielen zu lassen! Kommst du dir eigentlich nicht billig vor?" "Es geht ja gar nicht um die anderen... eigentlich geht’s dabei eher um uns... und das was immer noch nicht ist..."


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"Jetzt wart ich schon über ein Jahr! Nur wegen dir!" "Na und? Ich hab bis jetzt ganz gut ohne S*x überlebt! Willst du MIR jetzt die Schuld geben?! Sag mal Tickst du noch richtig?!" "NEIN! Ich will damit nur sagen... es ist so ewig lang!!! Ich bin sowas nicht gewöhnt und es macht mich fertig! Ich... will endlich mehr von dir... das fehlt mir so sehr..." "Hast dir ja echt nen Klasse Zeitpunkt ausgesucht! IMMER MUSS ICH MIR DEIN GESTÄNKER ANHÖREN!!! ICH WILL DIES... ICH WILL DAS... DENKST DU AUCH MAL AN MICH??? HAST DU MAL DRÜBER NACHGEDACHT, WAS ZUM TEUFEL DU DA VERLANGST???"

Auch in Marks Stimme war neben der vielen Wut nun auch Enttäuschung und Angst... "Es ist grad mal ein paar Wochen her, dass du mir endlich mal gesagt hast, was los ist und jetzt verlangst du, dass ich innerhalb dieser Zeit mein ganzes Leben vergesse und mich einfach umkrempel?! VERDAMMT BASTIAN!!! SO GEHT DAS NICHT!!! DU ERDRÜCKST MICH DAMIT!!!" "Aber das will ich nicht! Und ich verlang auf keinen Fall, dass du von jetzt auf gleich zum Obermacho wirst oder was auch immer... Ich will doch nur ein bißchen Liebe... nicht immer nur leere Worte..." "Halt dein Maul!!! Verdammt noch mal!!!"


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"Merkst du nicht, dass du mich in eine Ecke drängst?!? MERKST DUS NICHT??? BIST DU SO BLIND?!? DU WILLST LIEBE SAGST DU?!? MEINST DU VIELLEICHT, DASS ICH NUR ZUM SPASS MIT DIR ZUSAMMEN BIN?!? GLAUBST DU NICHT, DASS ICH ES NICHT AUCH WILL?!? Dein ewiges Gedrängel!!! Nie ist dir was gut genug!!! Wenn ich sage "Ich liebe dich" dann sind das nur leere Worte??? Hast du dich schon mal reden gehört??? Vielleicht hattest DU ja das Glück ein Kind gewesen zu sein, dass wegen jedem Schei** Problem zu seinen Eltern rennen konnte!!! Vielleicht hattest du das verfluchte Schei**glück, dass deine Mutter selbst gehen und stehen kann!! Dass sie dir helfen kann!!

Vielleicht hattest du nicht jede verdammte Nacht Angst!! Vielleicht hattest du keine Alpträume über das, was am Tag passiert ist!!! Sicher bist du unglücklich, weil du keinen richtigen Vater hast – ABER DAS IST NOCH IMMER BESSER ALS EIN VATER, DER DICH WIE EIN STÜCK DRECK BEHANDELT!!! VOR DEM DU SOLCHE ANGST HAST, DASS DU DICH MIT 11 JAHREN LIEBER NÄCHTELANG DRAUSSEN HERUM TREIBST – WEIL DEIN BESCHI**ENER VATER WIE EIN WILDES TIER ÜBER DICH HERFÄLLT, WENN DU NACHTS IM BETT LIEGST UND DAS SEINE "LIEBE" NENNT!!! KANNST DU DAS NICHT VERSTEHEN?!?!" Mark verstummte, als hätte er keine Worte mehr. Er wurde ganz klein und zerbrechlich und seine Augen wurden feucht.....


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"Verflucht nochmal! Bastian... wie soll ich dir etwas geben können, was ich niemals kennengelernt habe...? Ich tu alles, was in meiner Macht steht... Ich gebe, was ich geben kann... du zeigst mir NICHT EIN MAL, dass du zufrieden bist... du setzt mich so dermaßen unter Druck, dass ich kaum noch atmen kann! Und dann auch noch so was! Dann muss ich auch noch zusehen, wie du mit diesem Andre am rumknutschen bist... so kann ich nicht mehr lange weiter machen! So geh ich irgendwann kaputt! Versteh mich doch... versuch doch, mich zu verstehen... du hast gar keine Ahnung, wie es in mir aussieht....."

Bastian starrte ihn nur stumm an... es dauerte einige Sekunden, bis er seine Worte wiederfand "Warum hast du das nie gesagt? Woher soll ich denn wissen, ob du dich erdrückt fühlst? Warum sprichst du mit mir nie drüber?" Mark sah ihn an "Weil es so verdammt weh tut, sich zu erinnern... ich will einfach nur vergessen! Wenn ich Nachts aufwache... und dann seh ich dich neben mir liegen... kann ich deine Unzufriedenheit direkt sehen! Inzwischen krieg ich schon Alpträume wegen dir! Das ist nicht richtig! Wenn du nicht mehr warten kannst, dann geh und such dir einen, bei dem du nicht warten musst!"


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Bastian zögerte "Willst du denn, ....dass ich gehe?" "Nein... ich will, dass du glücklich bist. Und wenn du das mit mir nicht sein kannst, dann musst du nicht bleiben – ich werd dich nicht festhalten." "Und ich will nicht gehen... es tut mir leid... Geduld ist eine Tugend... wenn es sein muss, dann warte ich eben... und wenn es ewig dauert. Ich werd dir deine Ruhe lassen... lass dir so viel Zeit, wie du brauchst... mich wirst du nicht mehr los!" ich stand die ganze Zeit daneben und heulte schon sein 20 Minuten wie ein Schlosshund – das war so schrecklich dramatisch.... und ging mir so unglaublich nahe....

Beim Versöhnungskuss verließ ich die beiden und schlurfte schniefend und schluchzend nach Hause.... das war einfach viel zu viel Gefühl auf einmal... anscheinend auch für Bastian und Mark... die sich Nachts auf ganz besondere Art und Weise trösteten... Was genau das Ausschlaggebende war, konnte ich nicht sagen... ob es Bastians Versprechen war, ewig zu bleiben und zu warten oder Marks Gefühlsstrom, der sich wie ein reißender Fluss seinen Weg zum Meer gebahnt hatte und nun langsam versiegte... vielleicht auch beides... auf jeden Fall hatten sie endlich zueinander gefunden....

...und ich durfte mir am nächsten Tag alle Details taufrisch von Bastian anhören, der vor lauter >Jupheidi< gar nicht mehr aufhören konnte zu reden... ein paar Details weniger hätten auch nicht geschadet... noch war ich 17... der hatte wohl noch nie was von Jugendschutz gehört? *gg* dass ich mir bei seinen Ausführungen vorstellte, es ginge um mich und ihn, verschwieg ich...



Fortsetzung folgt


 

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