Terroranschlag vom 11.September nun als Kinofilm

RubbeldieKatz

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Unter dem Titel "UNITED 93" kommt am Freitag in den USA der Kinofilm zu der Ereignissen am 11. September raus. Im August soll er in Deutschland in die Kinos kommen:

http://www.united93movie.com

Ich finde es nicht gut. Aber es war klar, daß man aus der Katastrophe irgendwann einmal Kapital schlagen will - hoffentlich werden wenigstens die Verletzten und die Angehörigen der Opfer mit den Geldern unterstützt.

Was denkt ihr ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab im Fernsehen auch den ein oder anderen Ausschnitt gesehen und ich finds pervers. Denn da sieht das nur aus wie irgendso ein Flugzeug-Reißer-Film aus einem verstaubten Hinterzimmer Hollywoods, nicht wie ein anständiger Film über eine Katastrophe mit den größten Auswirkungen in diesem neuen Jahrtausend. Außerdem ist es noch viel zu früh für solch einen Film.

Aber die Angehörigen der im Flugzeug verstorbenen sollen ja froh darüber sein, dass endlich gezeigt wird, dass diese Menschen nicht untätig ihrem Schicksal entgegengeflogen sind, sondern echte amerikanische Helden waren.

Trotzdem werde ich mir den Film nicht ansehen.
 
Ich hatte schon viel früher mit der Kommerzialisierung vom 11.9. gerechnet. Und ich finde es auch nicht gut.Ich frag mich nur, ob dieses weitere Stück Heldenepos aus taktischen Gründen gerade jetzt kommt.
Die Würdigung der Opfer und der Menschen, die sich heldenhaft hervorgetan haben finde ich im Prinzip schon ok, aber muß es in Form eines
reisserischen Filmes sein? Ich denke nein. Ich werde den Film jedenfalls auch nicht ansehen,zumal ich damals die ganze Zeit die echten Ereignisse erschüttet am Fernseher verfolgt habe und sehr lange brauchte, das zu verarbeiten,obwohl ich nicht mal unmittelbar betroffen war. Mich würde ja mal interessieren,was Traumaspezialisten zu einem solchen Film und seine Wirkung auf tatsächlich betroffene Angehörige sagen.Kann Glorifizierung über Verlust hinwegtrösten?
 
Kriegsfilme, Titanic, Die Flut, München, Das große Beben..... alles Filme die auf Ereignisse aufgebaut wurden. Der Film United 93 reiht sich nun mit ein, daher erschreckt mich der Film nicht wirklich.

@Zebulon: Bei den Filmen "Die Flut" oder "München" gab es unzählige Reportagen und Interviews mit Augenzeugen und Opfern, deren antworten würden sich sicher nicht sonderlich unterscheiden.

Den Film werde ich mir allerdings auch nicht anschauen, da die amerikanischen Katastrophenfilme meistens die Begabung haben, trotz schrecklichster Ereignisse, den Film völlig zu übertreiben in Kitsch und Dramatik.
 
Und es würde mich nicht wundern, wenn man die Gelegenheit auch wieder nutzen würde, um den Film im typischen hyperpatriotischen Pathos zu ersäufen und so letzten Endes zu einem weiteren Puzzleteilchen dessen machen würde, was die arabische Welt an den Westmächten, allen voran den USA, so sauer aufstößt.

Aber bei einem Volk, das wie kein anderes Show und Unterhaltung perfekt inszeniert (und reichlich konsumiert) und es schon immer geschafft hat, sein Image über solche Formate in alle Welt zu transportieren und so sein Weltbild ganz subtil überall zu verankern (in fast jedem Actionfilm sind die Bösen Kommunisten und die Guten die Amis), wäre auch das nichts, was aus dem Rahmen des Gewohnten fiele.

Ich habe den starken Verdacht, dass ein bisschen außenpolitisches Wissen den meisten US-Amerikanern besser tun und mehr nützen würde als so ein Film, aber USA eben...
 
Ich denke nicht, dass man so etwas filmisch aufbereiten sollte. Ich habe damals den ganzen Tag vor dem Fernseher gesessen und war derart fassungslos, dass ich es zu Anfang für einen Gig a la Orson Welles gehalten habe. Ich werde mir so ein Machwerk nicht im Kino ansehen !
 
Wieso sollte man das nicht filmisch aufbereiten? Somit wären ja auch diskussionswürdige Werke wie "Der Pianist", "Schindlers Liste" oder das Gesamtwerk von Heinrich Breloer wie zB das großartige "Todesspiel" nicht möglich gewesen. Die Liste der halbfiktiven, halbdokumentarischen Filme läßt sich beliebig fortsetzen. Wird damit Kapital aus dem Leben/Leiden von echten Menschen geschlagen? Mit Sicherheit. Gleichzeitig wird erinnert, ermahnt, Diskussionsstoff geboten.
Empfehlenswert sind vielleicht die Nutzerkommentare zum Film bei IMDb
http://german.imdb.com/title/tt0475276/usercomments

Ich persönlich halte den Zeitpunkt für verfrüht, die Erinnerungskultur braucht immer ein wenig länger, um auf Hochtouren laufen zu können.
Auf alle Fälle behalte ich mir eine Meinung zum Film vor, bis er wenigstens in Deutschland angelaufen ist. Ohne überhaupt etwas zu wissen, gleich von einem billigen Katastrophenfilm auszugehen (denn Amerikaner können nach landläufiger Meinung ja nur das drehen; diese Meinung teile ich nun nicht), halte ich für verfrüht.

Übrigens ist der Regisseur Engländer.
 
wieso katastrophenfilm? bis jetzt hats immer ein amerikanischer held geschafft, die erde bzw. die stadt und dazu noch 10'000 menschenleben zu retten, obwohl er alleine aufgewachsen ist, da seine mutter bei einem autounfall gestorben ist und sein vater ein säufer war.
Und schließlich hat er ja noch seine ganzen tricks, die er bei den vietcong gelernt hat, wo er ja in gefangenschaft war. Ich werd mal annehmen, das mal wieder alles übertrieben heroisch dargestellt wird. Is aber typisch Yank.

Edit:
Am Ende springt der Held natürlich aus dem Flugzeug, mit einem halben fallschirm und er bekommt natürlich die Blondine, eine stewardess an bord. Die nimmt er mit und gründet eine familie und lebt glücklich bis seinem lebensende.

Edit²:
Der Präsident dankt ihm noch für die Rettung der anderen Menschen, da das Flugzeug ja auch woanders hätte einschlagen können.

Edit³:
Ich stimme elenaor zu, die sollten besser ne dokumentation darüber drehen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finds total doof das davon ein Kinofilm gemacht wird!! Das sollte man doch echt lieber lassen. Was bringt einen das denn? Gar nichts! Und davon bekommt auch kein Mensch auf der Welt der nicht dabei war, einen Einblick wie es an dem Tag wirklich im WTC, Pentagon oder in den Flugzeugen war. Sowa skann man sich nicht vorstlelen oder sonst was. Überflüssiger Kram. Schwachsinn. Also ich guck mir den nicht an. auf keinen fall. Da hab ich bessers zutun als mit ein Spielfilm über 9/11 anzusehen...
 
Okay, der 11.September war schon ein Schock-Moment in meinem Leben, ich meine, wann erlebt man sowas schon... aber es waren auch die Medien, die das aufspielten - so ein Drama passiert ja fast täglich... und wir wissen kaum was davon...

Naja, ich würde mich jetzt nicht so sehr darüber aufregen. Ich habe noch nichts von dem Film gesehen oder darüber gehört, vielleicht wird er mies, vielleicht interessant, vielleicht patriotisch - aber hey, ID4 war auch übertrieben ami-verherrlichend und patriotisch, aber das war mir egal - ich liebe den Film. Wer intelligent fern sieht, den stört das nicht direkt, lässt sich nicht beeinflussen, sondern sieht darin auch einen Funken Ironie und Witz. Fernsehen ist schließlich (schlechte) Unterhaltung. Drum schau ich es auch nur ausgewählt.

Ich werde den Film sicher mal zu sehen bekommen, aber gezielt schau ich ihn nicht an.

ich persönlich bevorzuge ne ordentlich gemachte dokumentation.
Sowas wie "Die Reise der Pinguine"? Hat auch sehr viel Ästhetik ohne Kitsch zu sein...

ups... Off-Topic.:)
 
Petzi schrieb:
Wieso sollte man das nicht filmisch aufbereiten? Somit wären ja auch diskussionswürdige Werke wie "Der Pianist", "Schindlers Liste" oder das Gesamtwerk von Heinrich Breloer wie zB das großartige "Todesspiel" nicht möglich gewesen.
Dagegen spricht prinzipiell nichts. Wobei natürlich beim "Pianisten" und bei "Schindlers Liste" der Abstand um einiges größer war als jetzt. Aber trotzdem: So etwas muss man auch verfilmen dürfen, das ist völlig klar. Es muss ja niemand anschauen, und es muss niemand mögen. Aber erlaubt sein muss es.

Petzi schrieb:
Empfehlenswert sind vielleicht die Nutzerkommentare zum Film bei IMDb
Wirklich aussagekräftig aber auch nicht, da sie zum einen arg widersprüchlich sind (nicht verwunderlich), und es zum anderen sicherlich auch zum letzten Durchschnitts-Popcornfilm enthusiastische Rezensionen gibt. (was nicht heißen soll, dass dieser einer sein muss)

Petzi schrieb:
Auf alle Fälle behalte ich mir eine Meinung zum Film vor, bis er wenigstens in Deutschland angelaufen ist. Ohne überhaupt etwas zu wissen, gleich von einem billigen Katastrophenfilm auszugehen (denn Amerikaner können nach landläufiger Meinung ja nur das drehen; diese Meinung teile ich nun nicht), halte ich für verfrüht.
Amerikanische Filme bzw. Filme, die Teile der US-Geschichte behandeln, können durchaus auch gut und kritisch sein, das belegen u.a. diverse Vietnam-Filme. Allerdings gibt es auch Dutzende von Filmen, in denen das Loblied auf das US-Militär gesungen wird, und es gibt eben kaum ein Land, das in Filmen einen derartigen Patriotismusexport betreibt, von daher habe ich da immer gewisse Befürchtungen. Dass die nicht identisch sind mit meiner endgültigen Meinung zu einem Film, zu dem ich noch keine endgültige Meinung haben kann, weil ich ihn noch nicht gesehen habe, sollte klar sein. Ich weiß auch, dass "die Amerikaner" keine homogene Masse nach Stanzmuster 08/15 sind.
 
Oh mein Gott.Ich weiß nocht, 2001 (Das Unglücksjahr: Meine Hassnarbe, mein Hund ist gestorben, und dieses Flugzeug ._.), da war meine Tante da, und wir saßen gemütlich im Wohnzimmer (Ich glaub, da war ich 5) und aufeinmal kommt in den Nachrichten DASS .....Hoffentlich verfilmen die auch noch die Flut, dann kann man ja sehen, was für Schweine dass sind, die den Film gemacht haben....
 
Ich frage mich warum man sowas nicht verfilmen sollte. Kriegsfilme allgemein, Titanic oder andere Filme hätten dann ja auch nicht verfilmt werden dürfen. Trotzdem haben sich so viele so viele Filme über Katastrophen angeguckt, da finde ich die Verfilmung von Krieg schrecklicher. Dadurch müssten ja auch Millionen leute irgendwelche traumatischen Erlebnisse haben, die den 2 Weltkrieg miterlebt haben, wenn sie andauernd Kriegsfilme im Fernsehen sehen.

Solange der Film wirkliche Tatsachen zeigt und somit auch aufklärt, was damals alles passiert ist und nicht irgendwelche unpassenden Liebesgeschichten oder ähnliches einbaut, warum sollte dieser Film dnan nicht gezeigt werden?

Ich werde mir diesen Film auf jeden Fall anschauen gehen. Da ich mit mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt habe, würde ich gerne sehen, wie dieser Film dieses Ereignis darstellt.
 
|Micha| schrieb:
Ich frage mich warum man sowas nicht verfilmen sollte. Kriegsfilme allgemein, Titanic oder andere Filme hätten dann ja auch nicht verfilmt werden dürfen. Trotzdem haben sich so viele so viele Filme über Katastrophen angeguckt, da finde ich die Verfilmung von Krieg schrecklicher. Dadurch müssten ja auch Millionen leute irgendwelche traumatischen Erlebnisse haben, die den 2 Weltkrieg miterlebt haben, wenn sie andauernd Kriegsfilme im Fernsehen sehen.

Solange der Film wirkliche Tatsachen zeigt und somit auch aufklärt, was damals alles passiert ist und nicht irgendwelche unpassenden Liebesgeschichten oder ähnliches einbaut, warum sollte dieser Film dnan nicht gezeigt werden?

Ich werde mir diesen Film auf jeden Fall anschauen gehen. Da ich mit mit diesem Thema sehr intensiv beschäftigt habe, würde ich gerne sehen, wie dieser Film dieses Ereignis darstellt.


ich hab gelesen irgendwo das es sich da auch um eine liebesstory handeln soll. ich mein, war doch bei titanic und pearl harbor auch so. Ist doch auch mehr eine lovestory als alles andere.
 
T Wrecks, daß der Film auch meiner Meinung nach verfrüht ist, hatte ich ja bereits geschrieben. Daß ein solcher Film zum jetzigen Zeitpunkt Emotionen hervorruft, die mit 20 Jahren Abstand in diesem Ausmaß bestimmt weniger heftig ausfielen, ist klar. Ein Film wie zB "Das Leben der Anderen" hätte direkt nach dem Fall der Mauer ganz andere Reaktionen heraufbeschworen und funktioniert heute einfach besser.

Was mir in diesem Thread mal wieder bitter aufstößt, wie aufgrund von Schubladendenken vorschnell Urteile gefällt werden.

Dann wollte ich noch kurz zum mehrfach zitierten "Airforce One" anmerken, daß den ein Deutscher gedreht hat.

Mimiko22 schrieb:
Hoffentlich verfilmen die auch noch die Flut, dann kann man ja sehen, was für Schweine dass sind, die den Film gemacht haben....
Muß ich das jetzt verstehen?
 
Also nachdem das damals passiert war, war das erste was ich dachte: "Wann kommt wohl der Actionfilm dazu raus.."
Tja und da ist er nun >.>
Naja wieso auch nicht, wenn man über Hitler einen Film macht, über Titanic und Pearl Harbor, wieso dann auch nicht über die WTC.
Naja muss sagen, dass der Film sehr früh kommt O.ô Ich hätte eher so in 20 Jahren oder noch später damit gerechnet, aber heute geht ja alles schneller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Boah, sowas finde ich persönlich unglaublich.
Wie bedrückend muss es für Angehörige sein? Klar, einerseits gucke ich auch gerne Filme, die aus älteren Zeiten stammen und mir so ein wenig Historik einflößen, aber sowas ist absolut erbärmlich. Filme wie Titanic oder Pearl Habour haben zu dem zwar eine historischen Hintergrund, aber ein Dokumentarfilm, so öde wie es klingen mag, fände ich 100mal besser.Dahinter steckt bloß Geldmacherei. Und allein schon dieser dramatische Gesang auf dieser Hp hat mich aufgeregt. Da sollte man lieber Geld für lohnendere Vorhaben inverstieren. Bilder der wirklichen "Katastrophe" sind schon schlimm genug. Schlimm genug, dass sowas überhaupt geschehen konnte. Daraus auch noch Geldmachen? *zähneknirsch* Ich hasse sowas!
Aus anderem Leid Geld reinholen. Aber ich wiederhole mich hier und bin einfach nur enttäuscht, aber sowas musste ja kommen.
Aber so ist die Welt, adios!
 
T Wrecks schrieb:
Und es würde mich nicht wundern, wenn man die Gelegenheit auch wieder nutzen würde, um den Film im typischen hyperpatriotischen Pathos zu ersäufen und so letzten Endes zu einem weiteren Puzzleteilchen dessen machen würde, was die arabische Welt an den Westmächten, allen voran den USA, so sauer aufstößt.

Aber bei einem Volk, das wie kein anderes Show und Unterhaltung perfekt inszeniert (und reichlich konsumiert) und es schon immer geschafft hat, sein Image über solche Formate in alle Welt zu transportieren und so sein Weltbild ganz subtil überall zu verankern (in fast jedem Actionfilm sind die Bösen Kommunisten und die Guten die Amis), wäre auch das nichts, was aus dem Rahmen des Gewohnten fiele.

Ich habe den starken Verdacht, dass ein bisschen außenpolitisches Wissen den meisten US-Amerikanern besser tun und mehr nützen würde als so ein Film, aber USA eben...


Ich stimme dir völlig zu.

Ich werde mir den Film auch nicht angucken, einzig und allein weil ich nicht so wirklich finde...dass es filmisch aufbereitet werden muss.
 
werde mir den Film, wenn es zeitlich geht, auf jeden Fall anschauen, muss zugeben, daß ich solche Filme recht "gern" sehe, weiss auch nicht warum, vllt,. unterdrückter Voyeurismus (oder wie man das schreibt) ?!

Es gab mal so einen Film, in dem es um die Zuschauer bei der Kreuzigung Jesus ging, weiss nicht mehr wie der hiess, auf jeden Fall waren das Gaffer, ich glaub, ich bin auch so *schäm*
 
@ Willow: Weiß nicht - wahrscheinlich werde ich ihn mir schon ansehen, wenn's denn passt. Ich meine, im Grunde ist mir der Film recht egal.

Direkt drauf rumhacken und dann nicht gucken will ich jedenfalls nicht. Wie gesagt, ich habe da so meine Befürchtungen... das ist ein arg sensibles und aktuelles Thema (zumal der "Kampf gegen den Terror" ja nicht beendet ist wie der Vietnamkrieg oder der 2. Weltkrieg), und da kann man leicht was verhunzen. Daher mache ich mich vorsichtshalber mal auf so etwas gefasst und würde mich nicht drüber wundern, hoffe aber, dass sie es besser hinkriegen als ich befürchte.

Zu meinem Kommentar "besser mehr außenpolitisches Wissen als dieser Film" wollte ich noch etwas anmerken, weil der sonst schlecht verständlich ist. Auf IMDB hat ein amerikanischer Rezensent (sinngemäß) geschrieben, er fände an dem Film gut, dass die Terroristen nicht aus der Sicht irgendwelcher verharmlosender Multikulti-Gutmenschen, sondern in ihrer ganzen Bösartigkeit gezeigt werden, so dass der Film gut daran erinnere, mit wem man es zu tun hat.

Man kann das nun nicht dem Film direkt anlasten, aber wenn der Film dazu geeignet ist, diesen Eindruck entstehen zu lassen, dann wird er womöglich von rechten "Think Tanks" als Vorlage dafür benutzt zu werden, die Notwendigkeit des "Kampfes gegen den Terrorismus" zu rechtfertigen und zu unterstreichen ("Seht Ihr, was das für welche sind? Die müssen wir ausmerzen!"), anstatt die Leute mal zu Überlegungen zu bewegen, warum die USA denn für die arabischen Staaten das Feindbild Nr. 1 sind und ob der Hass wirklich einfach so da ist oder doch irgendwo in Dingen begründet liegt, die die USA selber beeinflussen oder verbessern könnten.

Na, man wird sehen... wie gesagt, letzteres ist nicht der Film an sich schuld, wenn es denn eintritt. Aber er könnte wegen seiner anhaltenden Aktualität zu einem sehr mächtigen PR-Werkzeug in diese Richtung missbraucht werden. Zumindest sehe ich dieses Risiko. Wenn ich rechtskonservativer US-Politiker, PR-Mensch, Lobbyist oder "Spin Doctor" wäre, würde ich mir jedenfalls die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die zu erwartende Emotionalisierung für meine Ziele zu nutzen. Mal schauen, ob von diesen Seiten verantwortungsvoll mit der Sache umgegangen wird. :ohoh:
 
Über den Film selbst kann ich mangels Hintergrundwissen noch nichts sagen, aber ich bin ebenfalls der Ansicht, daß es zu früh ist, um über dieses Ereignis einen Film zu produzieren. Überraschen tut es mich nicht unbedingt, denn wie bereits erwähnt wurden ja auch zahlreiche andere Unglücke und Ereignisse verfilmt, aber die zeitliche Nähe halte ich für unangemessen. Man mag zum 11. September stehen, wie man will, aber Tatsache ist, daß wohl keine andere Katastrophe direkt live in die ganze Welt übertragen wurde, so daß praktisch jeder hautnah dabei war - und somit diese Eindrücke verarbeiten muß. Mir selbst ist es noch ein Jahr später, als diverse Dokumentationen im Fernsehen gezeigt wurden, schwergefallen, ohne Tränen in den Augen zuzusehen.
 
Danke für die vielen Meinungen, wobei die ja so unterschiedlich nicht sind. Ich befürchte, dass es nach der Premiere am Freitag in den USA, die Betroffenen mit Interviews überschüttet werden. Das ist angesichts der immer noch offenen Wunden der Opfer - meiner Meinung nach - einfach pietätlos. Ganz egal wie sensibel oder nicht der Film auf das Geschehen eingeht.

Ich glaube auch nicht, daß ein Film wie Schindlers Liste 4 Jahre nach dem Krieg irgendeinen positiven Effekt bei den Betroffenen gehabt hätte. Mein Vater kann sich heute noch keine Dokus oder Kriegsfilme die in Richtung WKII gehen anschauen.

Es gibt viel anderes Leid in der Welt - nicht nur in den USA; doch dieses Leid auch noch in der Öffentlichkeit mit allen Mitteln breitzutreten macht meiner Meinung nach keinen Sinn und wirkt für mich irgendwie hilflos.

LG
RdK
 
Zuletzt bearbeitet:
Also erstmal muss ich sagen, dass es eine Doku ueber eben jene Ereignisse, speziell ueber diesen Flug bereits gibt...muss wohl kein grosser Produzent gewesen sein, der Film hat es auch meines Wissens nicht ins Kino geschafft, aber ich erinnere mich, letztes Jahr oder so auf RTL2 diese Doku gesehen habe, wo sie auch die echten Telefonanrufe miteingearbeitet haben usw...

Zu dem Film, als ich letzten Samstag im Kino haben sie vor dem eigentlichen Film, eine grosse Vorschau auf "United 93" gezeigt....und da haben sie viele Angehoerige interviewed die alle gesagt haben, wie wichtig sie es doch finden, dass dieser Film nun gemacht wurde...viele haben auch aktiv an der Entwicklung teilgenommen und so wie ich das verstanden habe, haben auch einige Leute die Rollen ihrer Angehoerigen im Film dann uebernommen...
Ein Teil des Erloeses kommt wohl auch dem entsprechenden 9/11 Fund zugute, und am Ende der Vorschau wurde man auch aufgefordert, eben diesem Fund auch was zukommen zu lassen...
Ob das nun mit dem Film zu frueh ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, die Leute die diesbezueglich gefragt wurden, meinten es waere die rechte Zeit...und auch sonst habe ich bisher von keinem Ami einen Protest gehoert...

Ob ich mir den Film anschauen werde...ich weiss es nicht...irgendwie wuerde es mich ja schon interessieren, auf der anderen Seite bedrueckt mich diese Sache doch noch...und ausserdem weiss ich nicht, ob ich jemanden finde, der sich das mit mir angucken wuerde...
 
Angeblich haben die Angehörigen der Opfer die Einwilligung zu dem Film gegeben.

Ob das jetzt verwerflich ist dieses Ereignis su zu verfilmen... naja, wie schon gesagt, nach der Logik hätte man auch Titanic, München, Schindlers Liste, Das Leben ist Schön, Der Pianist, und noch eine ganze Reihe von weiteren Filmen nicht drehen dürfen. Zu früh oder nicht... niemand wird gezwungen sich den Film anzuschauen. Wer damit nicht klar kommt muss nicht ins Kino gehen.
Vermarktung: natürlich, aber was wird schon nicht vermarktet? Genaugenommen sind sogar die Nachrichten Vermarktung von aktuellen Themen. Wer das spektakulärste Material über ein Ereignis hat bekommt die meiste Quote.
Und über die Ethik von Souvenierhändlern am Ground Zero wird auch nicht übermässig diskutiert...

Was ich nicht so toll finde ist die gewählte "Perspektive" des Films, er handelt ja einzig und allein von dem was sich im Inneren dieses Flugzeugs abgespielt hat. Ich weiss nicht wie viel in dem Film zu sehen sein wird, aber irgendwie kommt mir das schon "etwas" voyeuristisch vor. Was soll man davon erwarten? Tränenreiche Abschiedsgespräche am Handy? Ein paar Gore-Szenen mit Teppichmessern? Warum wollen wir das sehen (oder auch nicht)?
Was sich in dem Flugzeug abgespielt hat ist in etwa bekannt, auf Details kann ich dankend verzichten. So genau will ich es auch nicht wissen. Deshalb werde ich den Film wahrscheinlich nicht anschauen.
 
So, ich melde mich mal wieder zu diesem Thema, da ich gerade aus dem Kino komme.

Also es ist kein typischer amerikanischer Film, in dem irgendein Held vorkommt oder eine Liebesbeziehung stattfindet. Der Film erzählt die geschehenen Ereignisse in einer objektiven Art und Weise und übt auch indirekt Kritik an den Amerikanern aus, da viele Entscheidungen gefällt werden mussten, doch niemand wollte oder konnte.

Am Ende hatte ich da auch ein Gänsehautgefühl, da (VORSICHT, MÖGLICHER SPOILER) die Kamera am Ende vom Cockpit aus zeigt, wie die Maschine abstürzt und dann alles schwarz wird. Das war wirklich ein sehr komisches Gefühl und gut vom Regisseur umgesetzt.

Auch wenn das Thema eine der schlimmsten Katastrophen darstellt, ist der Film sehr interessant und sehenswert.


Mich würden da auch Meinungen von anderen interessieren, die den Film gesehen haben.
 
Bald gibt es noch einen Film zu dem Thema - nämlich von dem amerikanischen Regisseur Oliver Stone, der ja schon mit seiner Vietnam-Trilogie ("Platoon", "Geboren am 4. Juli" und "Zwischen Himmel und Hölle") und vor allem mit "JFK" Filmgeschichte geschrieben hat. Dem traue ich - da er sich gewissermassen auf Themen der neueren amerikanischen Geschichte "spezialisiert" hat - durchaus zu, ernsthaft und sensibel dieses Ereignis auf die Leinwand zu bringen.

_________

Simity
 
DAS errinert mich an SimCity2000 Wo es immer als Katastrophe ein abstürtzendes flugzeug gab *ironie*
Nein aber Ich finds ganz ok, is doch wie titanic usw.
Vor 40 jahren sagten sie: "und daraus wird ein film gemacht :P" Und jetzt steht die Titanic mit 9 oskars da =)
 
Also ich bin darüber geteilter Meinung, aber soweit ich weis war es auch für die Angehörigen ok und es ist ja nicht der schlimmste Absturz des 11. Septembers, es ist ja "nur" einer der kleinern. Ich bin auf den Film gespannt, werde ihn mir also wenn er in Deutschland raus kommt anschauen.

Lg Paradies
 
Der Film läuft schon längst im Kino ;)

Und ich finde diese Äußerung "kleiner Absturz" ist hier irgendwie fehl am Platz.
 
Mir ist es relativ egal ob es darüber einen Film gibt. Es gibt doch eigentlich über alles, was an größeren Sachen passiert ist, Filme.

Eine Frage an die Leute, die den Film kennen: Wie werden da die Terroristen dargestellt? Typisch wie in Actionfilmen oder erfährt man auch was über ihren Hintergrund?
 
@gänseblümchen

Huch! Jemand interessiert sich für den sozialen Hintergrund der Täter!?!?

Find ich gut! (Ironiefreier Satz)

Jedenfalls hab ich ne Doku über den Film - also den hier besprochenen gesehen - und da hatte ich nicht das Gefühl das die unsensibel damit umgehen (hab ihn noch nicht gesehen) und sich auch mit Angehörigen (also quasi "Überlebenen" dieses menschlichen Dramas) verständigt haben und die waren da sehr "begeistert" (wenn man das so sagen kann) - na jedenfalls fanden die das schon ganz gut, das "ihre" Leute so ein "Denkmal" bekommen und sie hatten da eben auch schon ihr Mitspracherecht. Mal ganz abgesehen von den durchaus nicht völlig unverständlichen Beweggründen der "Täter" - haben eben auch die Opfer verdient, das man sich mit ihnen beschäftigt - und sei es im Kino.

Generell find ich es gut wenn solche Ereignisse reflektiert werden - und kollektiv gesehen ist eben ein (Kino-)Film dazu ein gutes Mittel. Wer liest schon DIE ZEIT(ung) oder sowas?

________

Simity
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer wieder erstaunlich wie viele Meinungen über Dinge haben die sie weder gesehen noch sich darüber informiert haben.

Also mal zu den Ausagen ala "Wie kann man sowas nur in einen Film packen"

Wie schon erwähnt wurde gibt es Weltkriegsfilme und zu jeder mittelschweren bis schweren Katastrophe einen Film. TITANIC wurde auch nicht erst 50 Jahre nach dem Unglück verfilmt sondern das erste mal 1912.. ja.. genau keine 4 Monate nach dem Unglück. Warum? weil die menschen es in Zeitungen gelesen hatten, aber es auch "irgendwie" sehen wollten. 9/11 bildet da die Premiere. Weil wir diese Katastrophe erstmals Live, in Farbe und komplett von zu hause aus sehen konnten.

Außerdem ist Kino nunmal geschichten erzählen. Und die besten Gesichten erzählt das Leben. Es liegt in der Natur des Menschen das er sich Geschichten erzählt. Und er setzt sich über diesen Weg immer mit realen Problemen ausseinander. Jeder einzelne Film hat diese Komponente. Und wenn wir einen 9/11 Film nicht wollen kann man eigentlich das Kino gleich abschaffen.

Außerdem sind die bisherigen Filme alle sehr behutsam gemacht worden. Es wurde auf übertriebene LoveStorys und Heldenmut verzichtet. Außerdem geben die Amerikaner mit diesem Datum ja wohl ungerne an. Da haben sie genung andere Themen über die sie einen Film dieser Richtung machen können. Ich bezweifle aber auch nicht das der 11.9.01 in spätestens 30 Jahren von einer Generation die die Ereignisse nur vom Hörensagen kennt, aus dem Stoff irgendwann nen StirbLangsam-mäßigen Film macht. Aber da sind wir dann die alten Spaßverderber, die uns heute WWII oder JFK oder VietnamFilme mies machen...

Ich weise jetzt nochmal auf den Film "WorldTradeCenter" von Oliver Stone hin. Der Film kommt bald und erzählt die wahre Geschichte von den zwei Polizisten die am 12.09.01 als letzte Überlebnde aus den Trümmern geborgen wurden. Die beiden haben beim Produzieren mitgeholfen. Weil auch diese beiden das ganze Verarbeiten können wenn sie eine Chance haben "IHRE" Geschichte zu erzählen. Außerdem wird in dem Film NICHT gezeigt wie die Flugzeuge reinkrachen. OliverStone wollte gerade nicht das man genau das sieht was man im Fernsehn schon tausendmal gesehen hat.

Es ist sicher zu unterscheiden ob hier Kino als Kunstform oder als Unterhaltung gemacht wird. Bisher sehen mir die Filme aber nicht nach Spaßunterhaltung aus.

Sicher wird irgendwann "WTC - Das Musical" die Bühnen erobern. Aber so ist das halt. Man Leidet, ist schockiert, trauert, und überwindet irgendwann den Schmerz und dann ist es auch nicht so wichtig.

Lasst den Terror nicht gewinnen in dem ihr in zum Zentrum euer Leben macht.

@gänseblümchen: Interresanter Ansatz. Ich persönlich warte auch auf den ersten Film der mal die Anschläge aus der Sicht der "Täter" zeigt. (Vermutlich sind deren Berichte nur schwer aus dem Jenseits zu bekommen) Aber es stimmt das diese Objektivität heutzutage Leider fehlt. Terroristen sind nämlich genau wie Russen, Nazis, oder Marsianer keine Seelenlosen Bösen sondern Menschen mit Motiven und Gefühlen (bei den Marsianern vielleicht nicht)
 
Ich weiss noch nicht, ob ich mir den Film im Kino anschauen soll, oder erst kaufen, wenn es auf DVd ercheint... Aber eins von beiden wrde ich machen!
 
ich versteh irgendwie nicht warums den in der videothek schon auf dvd gibt, ist das so einer der über beides vertrieben wird, also kino und videothek?reizen tut mich der garnicht, aber die idee dazu einen film zu machen bringt sicher einiges geld in die kassen
 
die DVD muss erst noch erscheinen. Und der Film im Kino auch. Ich frag mich nur, wie ich ihn mir ansehen soll...
 
meine frage war ganz anders.
bei uns in der videothek gibts den eben schon, das hat mich verwundert.
 
Ach so... Muss wohl eine Raubkopie sein. Oder gabs schon nen Film, der so hiess, der nach dem 11.9. gemacht wurde?
 
@Willow: Nein, ich fragte allgemein, da Scarlet eine DVD gesehen hatte, die auch United 93 heisst, ob es schon einen Filn gab, der nach dem 11.9. gemacht wurde, der auch United 93 heisst. Kann man meine Sätze verstehen^^
 
Gibt es irgendjemanden, der nicht bereits im September '01 damit gerechnet hat? :naja:
Wenn man irgendwas zu Kohle machen kann, dann wird das auch gemacht.
Katastrophen und Terrorismus vkauft sich immer gut.
 
Ich weiss auch nicht, wie man diese DVD mit Filmen nennt, die schon draussen sind, bevor der Film überhaupt im Kino war... Ich meine jedenfalls das...
 
Das ist ganz einfach: Die Stahlträger haben den Druck nicht mehr ausgehalten, da sie durch die große Hitze sehr "geschwächt" wurden. Diese knickten ein, die oberen Stockwerke krachten dadurch senkrecht nach unten und so löste sich eine Kettenreaktion aus.

Für mich ist das rein physikalisch völlig logisch und wenn da so eine vollgetankte Boing reinkracht, kannst du das mit einer Bombe gleichsetzen.
 

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