„Dr. Foster zur Notaufnahme…“ eine süßliche Stimme hallte durch den Gang, als Nora sich auf dem Weg in Trakt 1 der Klinik begab.
Hinter ihr erklangen hektische Schritte und kurz darauf hörte sie wie jemand nach ihr rief.
„Dr. Foster kommen sie schnell, wir haben einen schwer verletzten Mann, er wird es nicht mehr lange machen, wenn sie ihm nicht helfen.“ Keuchte die junge Krankenschwester, ihre Haut war leicht gebräunte von der Sonne und ihre braunen Rehaugen blickten Nora direkt an.
„Ich hole schon einmal die nötigsten Instrumente für eine Wiederbelebung, danach können sie dann den zweiten Operationssaal benutzen. Dr. Foster?“ fragte Gina vorsichtig.
„Ja ist in Ordnung, ich komme sofort…“ entgegnete Nora. Langsam ließ sie die Luft aus ihren Lungen und durch ihre Zähne entgleiten. Wann hörte dieses chaotische Leben endlich einmal auf? Fragte sie sich und setzte sich erneut in Bewegung, diesmal zur Nahegelagen Kaffeemaschine, denn ansonsten würde sie diesen Mann nicht retten können. In zwei großen Schlücken trank sie ihren Kaffee und machte sich auf dem Weg zum OP-Saal, doch zuvor musste sie Dr. Laweu anpiepen, damit er zur Notaufnahme gehen würde.
Sie zog ihren Kittel an, streifte die Handschuhe über und wusch sich eben diese mit Desinfektionsmitteln,
bevor sie mit müden Augen und schlappen Gliedern den OP-Saal betrat.
„So Leute, würde mir mal jemand erklären was das alles zu bedeuten hat?“ meckerte eine dunkle, donnernde Männerstimme. Es war Jonathan Faix, welcher direkt vor ein paar jungen Ärzten und Schwestern stand, die Arme in die breiten Hüfte gestemmt und sein Blick wanderte tadelnd über die Menge. Plötzlich hörte man ein leises Flüstern aus der hinteren Reihe, in welche die Schwestern standen.
„Es ist meine Schuld, Dr. Faix.“ Stammelte die junge Schwester leise, als sie aufsah durchbohrte sein Blick sie förmlich.
„Gut, Schwester Randall, dann wünsche ich, dass sie nun nach Hause gehen und sich eine Woche Urlaub nehmen, dies ist ihr dritter Fehler und in diesem reicht es erstmal. Wir hatten keinen freien OP mehr, doch sie haben diesen Mann eingetragen…“
Nora Foster wandte sich von der Situation ab um langsam zu OP-Tisch zu gehen, die Frischlinge, wie die Neuen genannt wurden, folgten ihr. Und kurz darauf stapfte Jonathan Faix in dieselbe Richtung.
„Hey Foster, du siehst müde aus, wie viele Stunden?“ fragte er ruhig und seine Ingwerfarbenden Augen starrten sie ruhig, aber dennoch durch dringlich an.
„Herrje Jon, du kannst Fragen stellen, ich glaube achtunddreißig oder so…“ seufzte sie und erwiderte seinen Blick, sie mochte es wenn er sie so ansah, mit seinen selbst schon ermüdeten Augen.
„Foster, du bist hiermit gerade zu einem After-OP-Kaffee eingeladen worden…“ sagte er lächelnd und beendete somit sanft das Gespräch, damit sich beide auf die Arbeit konzentrieren konnten.
Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen. Kritik und Kommentare sind gern gesehn.