Tilli
Member
Hallo, ihr Lieben!
Seit Ewigkeiten werde ich immer wieder von einigen Freunden aus dem Simforum gefragt, warum ich eigentlich keine eigene Geschichte schreibe. Ich lese gern, ich korrigiere, aber selbst habe ich noch nichts verfasst. Bis mir vor Kurzem eine Idee kam, die mich seit Monaten nicht loslässt. Dank NaddelMolkos Unterstützung habe ich mich aufgerafft und meine Geschichte aufgeschrieben. Wirklich weit bin ich noch nicht, da meine Einschätzung, wie viel Text für ein Kapitel benötigt wird, ziemlich falsch war und ich immer mehrere Kapitel zusammenfassen musste.
Bevor ich allerdings loslege, möchte ich noch einmal Danke sagen:
An petra0203, die mir meine Kulissen gebaut hat und an alle fleißigen Ersteller, besonders die, die lange Kleider oder Mittelalterkleidung erstellt haben, ohne die ich wirklich aufgeschmissen wäre!
Es geht um Gemma und Adama, die Prinzessinnen vom Land Rumina. Sie führen ein sehr luxuriöses Leben auf dem Landschloss ihres Vaters, bis eines Nachts ihr Bruder, der Thronfolger Miles, ermordet wird. Schnell ist klar, dass das Schloss für die Prinzessinnen nicht mehr sicher ist - und sie müssen fliehen.
Ihr Vater hatte angekündigt, sie dem jungen Prinzen vorzustellen. Ihn sollte sie heiraten, sobald sie sechzehn war. Gestern aber sprach sie zum ersten Mal mit ihm. Er war so nett gewesen... ein einfacher Dienstjunge, der später einmal Kämpfer für ihren Vater werden wollte. Er war ihr schon oft aufgefallen, schon bevor sie dem Prinzen versprochen wurde, wenn sie mit ihren Schwestern und ihrer Mutter auf dem Balkon saß und die besten Kämpfer ihres Vaters auf dem Platz unten übten. Die Jungen und Männer hatten geredet und gelacht, er hatte bewundernd zugeschaut. Gemma hatte sich zum ersten Mal verliebt. Doch sie wusste, dass sie ihm nie näher kommen würde.
Einige Stunden später wechselte der Himmel seine Farbe. Langsam wurde es dunkler und dunkler, im Westen rötete sich der Horizont. Sie fror ein wenig, aber das tat nichts zur Sache. Sie war allein. Allein im Park, ohne Wache in der Nähe, keine Familie. Sie lag im Parklabyrinth neben der Hecke, die Hecke, hinter der der Zaun war. Dahinter war ihre Freiheit... Gemma hatte schon lang darüber nachgedacht, wie es wäre, zu flüchten. Weg von ihrer Mutter, die so peinlich genau auf ihr Aussehen und Ordnung achtete. Weg von ihrem Vater, der sie immer Juwel nannte und wie eine Elfe aus Zucker behandelte. Weg von ihrem Bruder, Miles, der sie immer so abschätzig betrachtete und nicht ernst nahm. Dabei war er selbst erst fünfzehn. Weg von ihren vier kleinen Schwestern. Und weg von den ganzen Dienstboten, die sie immer so ehrfürchtig anschauten. Aber da war noch Adama...
Sie war die einzige, wegen der es sich lohnte zu bleiben. Adama war Gemmas Zwillingsschwester. Sie sahen sich sehr ähnlich und liebten einander heiß und innig. Normalerweise erzählte Gemma ihr alles. Nur, wie schlecht es ihr im Moment ging, wegen der bevorstehenden Hochzeit an ihrem sechzehnten Geburtstag und dem Druck ihrer Familie, davon erzählte sie nichts. Adama hatte es aber auch besser getroffen. Sie war kurz nach Gemma geboren, war also nicht die Erstgeborene und hatte kaum Verpflichtungen. Adama liebte die Natur, die Bäume und Blumen, die Tiere, das Wasser. Sobald sie durfte, wollte Adama mit der Pflege des Schlossgartens beginnen. Gemma seufzte. Sollte sie Adama wirklich nichts von ihren aktuellen Gefühlen erzählen? Da fasste sie einen Entschluss. Zusammen mit Adama würde sie fliehen, weg von dem Schloss ihrer Eltern, in die weite Welt. Sicherlich gab es für die beiden eine Menge zu entdecken.
Gerade wollte Gemma aufstehen, um Adama zu suchen, als sie sie schon über die Terrasse im angrenzenden Gartenbereich laufen hörte. Perfektes Timing, wie bei allen Zwillingen. Mit den neuen Absatzschuhen war die Schwester wirklich gut zu bemerken, also zog Gemma ihre Schwester schnell zu sich auf den Rasen, sodass sie vom Schloss aus nicht gesehen oder gehört werden konnten. Sie erzählte Adama von ihrem Plan. Kurz darauf gingen sie eingehakt zum Schloss zurück. Gleich morgen wollten die beiden aufbrechen.
Beim Abendessen saß Gemma still da und schlürfte ihre Suppe. Ihre Mutter hasste das, und sie hatte es auch schon lange nicht mehr getan. Aber heute war sie rebellisch aufgelegt. Sie war bereit, gegen alles und jeden zu protestieren, der ihr Leben bestimmen wollte. Gemma und Adama dachten nur noch an den Aufbruch in der Nacht. Als die beiden Mädchen im Bett lagen, merkte Gemma instinktiv, dass Adama etwas sagen wollte. "Adama? Dich bedrückt doch etwas. Was ist es?" Einen Moment lang war es still. Dann seufzte Adama.
Sie murmelte mit müder, trauriger Stimme: "Es behagt mir nicht. Dein ganzer Plan, meine ich. Ich hatte die besten Aussichten auf ein schönes sorgenfreies Leben im Schlosspark, bei Miles' Familie. Und du? Du darfst später einmal heiraten. Warum möchtest du nicht? Es ist doch eine wunderschöne Sache. Und Pilan wird sich sicher bemühen, dir ein schönes Leben zu ermöglichen, sobald ihr verheiratet seid. Und was hast du für Chancen in einer Welt wie unserer, in der Kriege und Krieger, Kämpfe und Kämpfer zum Alltag gehören? Es ist doch auffällig, wenn ein junges bildhübsches Mädchen wie du allein in unserem Land umherstreift. Nein, Gemma, ich bleibe hier. Und ich würde es sehr begrüßen, wenn auch du dich gegen deinen Plan entscheidest - wenn du es nicht tust, nun, die Konsequenzen wirst du bald zu spüren bekommen." Mit diesen Worten drehte Adama sich zur Wand und schlief ein. Gemma aber lag wach. Adama hatte ihr ganzes Vorhaben über den Haufen geworfen. Was sollte Gemma tun?
Das war's, die Einführung in Rumina, und ich hoffe sehr, dass sie euch gefallen hat. Selbstverständlich würde ich mich über Kommentare sehr freuen, egal, ob Lob oder Kritik.
Auch ich benachrichtige natürlich gern. Dazu müsst ihr nichts weiter tun, als mir Bescheid zu sagen. Ich persönlich halte rein gar nichts von bunten Farben und Kommentar-Zwang - auf mich wirkt das immer eher abschreckend.
petra0203
Liebe Grüße, Tilli
Auch ich benachrichtige natürlich gern. Dazu müsst ihr nichts weiter tun, als mir Bescheid zu sagen. Ich persönlich halte rein gar nichts von bunten Farben und Kommentar-Zwang - auf mich wirkt das immer eher abschreckend.
petra0203
Liebe Grüße, Tilli
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