Mal was langes, das bisschen vom sonst üblichen "Was heißt..." abweicht, aber mir fällt auch kein passenderer Thread ein.
Zurzeit bin ich auf der Suche nach einem WG-Zimmer. Vorletztes Wochenende hatte ich endlich eine gefunden, die ich perfekt fand und hab die ganze Woche ziemlich gebangt und war mir auch sehr sicher. Sonntag kam die Absage, war ziemlich fertig, da alle anderen WGs entweder arg baufällig oder die Bewohner seltsam waren - ergo: keine wirkliche Alternativen.
Mutti schlug mir vor, doch eine Bekannte zu fragen, ob ich nicht zeitweise bei ihr unterkommen könne. Es reiche ja, wenn sie so verrückt ist, jeden Tag 4-5h Zug zu fahren (warum das wichtig ist, kommt gleich).
Eigentlich wollte ich schon aufgeben und mich allmählich anfangen mich damit abzufinden.
Da ich aber pendeln ziemlich stressig finde und vom Studentenleben bisschen mehr haben möchte als Vorlesungen und Zugfahren, hab ich heute nochmal bisschen gesucht und bin auf ein echtes Schnäppchen gestoßen: 117€ warm für 11m², fast auf Campusgelände; müsste mir nur Möbel besorgen, hab aber bisschen was angespart.
Hab also erzählt, dass ich noch einen letzten Versuch wagen will, Reaktion meiner Mutter: "Geht das denn schon wieder los???" Hier verstehe ich die Welt nicht mehr, ok, anfangs war sie ziemlich dagegen, dann änderte sich das irgendwann zu "Musst ja nicht so verrückt sein wie ich / Ich würde es wahrscheinlich auch machen" und jetzt das?
2 Optionen:
Ich ziehe einfach mein Ding durch und stelle sie vor vollendete Tatsachen, wenn ich das Zimmer bekomme, auch auf die Gefahr hin den Haussegen erstmal schiefhängen zu lassen (irgendwann zieh ich so oder so aus und ob ich für sie je was anderes bin als ihr kleines Mädchen - Nun gut). Dafür habe ich ein kleines Stück Selbstständigkeit, bisschen was vom Drumherum des Studentendaseins und nicht die Abhängigkeit vom ÖPNV (Stichwort: Schneefall und Bauarbeiten)
Ich lasse es endgültig sein und verschiebe den Auszug auf einen späteren Zeitpunkt. Damit ist der Hausfrieden gesichert, ich genieße noch ein bisschen Hotel Mama (was ja an sich gar nicht so übel ist), ärgere mich aber dafür über täglich 2 Stunden vergeudete Zeit und lange Tage (Beispiel: 5.00 aufstehen, 20 Uhr zu Hause - Uni von 7.30-18.00, der Rest ist Fahrtweg)
Ich tendiere ja zu ersterem, ich kann es nicht richtig beschreiben, aber es ist einfach dieser innere Drang, wieder einen Schritt zu gehen, mich wieder ein Stück weiter von meinen Eltern abzunabeln - schwer beschreibbar. Ich lese immer wieder, dass der Beginn des Studium eine gute Gelegenheit dafür ist, da sich ja durch den Übergang Schule-Uni sowieso einiges ändert. So nach dem Motto: Wenn schon, denn schon. Andererseits will ich es mir auch nicht mit ihnen verscherzen, dafür liebe ich sie viel zu sehr und will ihnen auch nicht weh tun.