Fotostory Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

o_O
Armer Adam und arme Naike! Irgendwie tut´s mir ja Leid, aber ich mag Adam nicht mehr. Insofern find ich´s gut, dass sie sich getrennt haben ;)

Ja, ich mag Josephs Unterhosen nicht, bin dann wohl eher der Boxershortstyp :P

Herzlichen Glückwunsch zu den 10.000 hits :D
Du hast es dir verdient ;)
 
Kuckuck
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, da bin ich schon wieder mit einem neuen Kapitel. Bekomme heute Wochenend-Besuch, deshalb will ich das jetzt noch machen, bevor es dann erst Sonntag wieder möglich ist.

... aber irgendwie kann ich nicht glauben, dass es für immer sein wird.
Die Geschichte geht ja auch noch ein bissle weiter. ;)

Ich muss mal anmerken, dass die Simlane bei dir langsam wirklich sehr sehr schön und wohnlich wird. Find ich wirklich toll.
Danke!! :hallo:

"Gretchen, mein Mädchen" erinnert mich an dieses eine Buch von Christine Nöstlinger...Gretchen Sackmeier oder so
Hey, Bingo! Ich finde ihre Bücher einfach klasse, lese ich auch in meinem Alter (Huch, wie das klingt! :rolleyes:) noch gerne.

... wie genial der Heuboden ist. Der hat ja gar keine Wand oder ein Geländer, richtig?
Ja, total irre, da hätte ich sofort Höhenangst. *ggg*

Und herzlichen Glückwunsch zu den 10.000 Klicks
Danke! *strahl*

Nein nein nein, das geht so nicht... die können sich jetzt nicht trennen... is nich drin
Tapfer bleiben! ;)

Insofern find ich´s gut, dass sie sich getrennt haben
Vielleicht ist es besser so. *seufz* :argh:

Ja, ich mag Josephs Unterhosen nicht, bin dann wohl eher der Boxershortstyp :P
Ich mag beides, nur so enge schmale Slips nicht.

Herzlichen Glückwunsch zu den 10.000 hits :D Du hast es dir verdient
Vielen Dank! :hallo:
 
Kapitel 62 – Together again

Kapitel 62 – Together again​

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Auch am nächsten Tag äußerte sich Naike kein einziges Mal zu den Geschehnissen, und es machte auch niemand den Versuch, sie danach zu fragen, denn es hatte augenscheinlich keinen Sinn. Draußen wurde es langsam ungewöhnlich kühl und jeder beschäftigte sich mit seinem eigenen Kram, lediglich Joseph war anzusehen, dass er sich mehr als unwohl fühlte und offenbar nicht wusste, wie er reagieren sollte.

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Armin hatte sich noch immer nicht offiziell von Melissa getrennt, war aber nun häufig Gast im Haus, was weder das stinkende Riesenviech Siegfried ...

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... noch dessen Herrchen Nicolas gefiel. Sie konnten ihn einfach aus ihnen selbst unbekannten Gründen nicht leiden.

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Naike hasste ihre Stelle als Grundschullehrerin, war aber über jede Gelegenheit froh, das Haus verlassen zu können. Nicht einmal über die schrecklich altjüngferliche Schulkleidung regte sie sich mehr auf, alles war ihr irgendwie egal …

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… auch Armins Dauerbesuche. Nach einer knappen Woche Schweigen, als Jessica und ihr wieder einmal bei ihr übernachtender junger Liebhaber längst friedlich schlummerten ...

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... setzte sie sich zu Joseph an den Tisch, der gerade seinen üblichen Espresso trank, bevor er sich zu einem weiteren Einbruch aufmachte. Sie hatte sich die Haare geknotet, ihren alten blauen Pullover angezogen, den Rucksack aufgeschnallt und sogar an ihre Funkkopfhörer gedacht. Joe war völlig überrascht und konnte kaum glauben, was er da sah, und erst einmal gar nichts sagen.

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"Ich will endlich mein Café haben, Joe. Wenn ich weiterhin als Lehrerin arbeite, werde ich alt und grau sein, bevor es endlich soweit ist."

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"Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist", bemerkte er dann, obwohl er sich eigentlich außerordentlich über ihren Entschluss freute und sich wunderte, dass sie ihn nicht längst vor die Tür gesetzt hatte. "Jetzt erst Recht", sagte Naike hart. Joseph Tallis grinste breit …

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… und dann machte er sich mit Mademoiselle Inkonsequent auf den Weg.

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"Warum schmeißt du mich eigentlich nicht raus?" – "Halt die Klappe, Joe, und fahr!"

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"Halt! Sofort stehenbleiben!" Naike erschrak bis auf die Knochen und drehte sich ruckartig um.

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"Adam! Was tust du hier?", fragte sie völlig entgeistert, nachdem sie ihn erkannt hatte. Und dann kam auch Joe herbeigeeilt und überspielte seinen Schock mit einem umgehenden Verbalangriff.
"Was willst du denn noch hier? Tu mir einen Gefallen und verzieh' dich, ja?"

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"Vergiss es, Bruderherz. Ich werde nicht zulassen, dass du Naike in Gefahr bringst, und das nur wegen ein paar lächerlicher Kröten, von denen wir eh schon mehr als genug geerbt haben! Ich weiß, was es bedeutet, in so einem scheiß Knast zu sitzen, mein Mädchen bringst du da nicht rein!" Böse blitzte er ihn an, doch Joe ließ sich nicht beirren. "Sie ist aus freien Stücken mitgekommen, ich ..."
"Ich kann gut für mich selbst reden, Joseph Tallis", empörte sich Naike ...

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... und so diskutierten nun derart eifrig herum, dass sie den Wagen nicht bemerkten, der an ihnen vorbeifuhr, dann langsamer wurde und schließlich anhielt.

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"Das nennst du Liebe? Schau doch mal wie du dein so genanntes "Mädchen" zugerichtet hast!", brüllte Joe seinen älteren Bruder noch an, dann fiel ihm plötzlich auf, dass sie nicht mehr alleine waren. "Guten Abend, meine Herrschaften, Kriminalpolizei", hielten zwei Polizisten in Zivil den drei Streithähnen ihre Ausweise unter die Nasen. "Ihnen ist bewusst, dass Sperrstunde ist, oder? Darf ich fragen, was sie hier verloren haben? Wir sind auf der Suche nach einem Einbrecher-Trio, und wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen, sehen sie ganz danach aus."

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Naike sah jetzt genau in die Richtung, in der sie intuitiv Real-Naike vermutete und war sich sicher, dass sie gerade sehr genau von ihr beobachtet wurde. „"as ist jetzt ein Witz, meine Liebe, oder? Sag mir auf der Stelle, dass du mich nur erschrecken willst!"

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Während Joe und Adam heftigst mit den Beamten diskutierten und ihre Unschuld beteuerten, hielt sie sich verzweifelt die Ohren zu. Das war einfach zuviel. Fünf Minuten später saßen sie eng nebeneinander gequetscht auf dem Rücksitz des Polizeiwagens.

*

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*FLASH* *FLASH* *FLASH*


 
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Naikes Bild für die Kartei ist ja besonders krass. Dieser Blick und alles. Sie wirkt so fertig mit der Welt. Adam und sein Bruder gucken ganz schön dumm aus der Wäsche.
Wieos ist Naike überhaupt mit auf den Raubzug gekommen. Ich versteh sie einfach nicht.
Adams Frisur ist lustig. Weißt du zufällig wo du sie her hast? Ich will auch einen "Macho" in meiner Nachbarschaft haben und da darf diese coole Frisur nicht fehlen ;)

Leila
 
Hallo Naike,
ich bin eigentlich keine grosse Leserin von Fotostorys, aber Deine hat mich total gefesselt und ich habe jetzt die letzten 3 Tage intensiv gelesen.
Du hast echt das Zeugs dazu und eine tolle Fantasie, ausserdem gefällt mir Dein Schreibstil, hat was !!! Du kommst nicht zufällig aus der Kölner Gegend :lol:
Mach bitte weiter so, ich werde mit Sicherheit diese Story bis zum Schluss verfolgen.
Allerdings bin ich keine Kommi-Schreiberin, wollte Dir halt einfach mal ein dickes Kompliment machen.

Lieben Gruß
Marla

Ach ja, irgendwo hatte ich gelesen, daß Du für Senioren so wenig Kleidung hast, ich schwöre
auf die Klamotten von "Allaboutstyle", die finde ich ziemlich gelungen.
 
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Oh mann, Naike hat´s echt nicht so leicht mit der Familie Tallis^^
Adam sieht aus wie ein Massenmörder auf dem Polizeifoto:eek:

Endlich arbeitet Naike auf ihr Café hin, da hab ich mich schon lange drauf gefreut=) Ich wette, der Fotofix darf da nicht fehlen:p

Hoffentlich muss sie nicht in den Knast!! :heul:

Jess und Armin sehen echt süß zusammen aus und Nicolas hab ich auch schon lieb gewonnen^^ Nur nicht seinen Hund:eek:

Langsam entwickelt sich die Siminsel zu einer echt schönen gegend;)
Wenn sie jetzt noch grün wäre, dann würd ich ja glatt dahinziehen:)

Schöne Fotos (wie immer)%)
Viele Grüße noch:hallo:
 
Also wenn das mal keine Verbrecherfotos sind, dann weiss ich auch nicht.
Aber sehr schönes Kapitel, damit hätte ich jetzt nicht wirklich gerechnet
 
So, Mädel-Wochenende bestens überstanden und jetzt sah ich gerade auch noch, daß mein Thread hier seit dem letzten Update unfassbare 314 Klicks hatte, ich faß es nicht! :eek: Da muß ich doch unbedingt heute fix weitermachen, ist eine schöne Folge, die jetzt gleich kommt *find*, aber traurig.

DANKE nochmal an alle, die sich die Zeit nehmen, hier zu lesen, das ist für mich echt Hammer! :hallo:

Sie wirkt so fertig mit der Welt.
Absolut. Und jetzt bin ich auch noch mit den zwei Idioten auf engstem Raum. *argh* Aber selbst Schuld, hast schon Recht, ich war einfach tierisch sauer auf Ad und hab dann trotzig reagiert. Und ich hasste meinen blöden Grundschuljob, erhoffte mir Kohle für mein Café. *seufz*
Adams Frisur muß ich nachgucken gehen, wenn ich das nächste Mal im Game bin, ok?!

@Marla:
Find ich immer unglaublich, wenn Leser später einsteigen und tatsächlich alles von Beginn an durchlesen, bin ja doch schon recht weit. Dank dir ganz herzlich dafür und für dein Lob und den Klamotten-Tipp, war da inzwischen schon schauen, meine Jessica wird jubeln! :hallo:
Hihi, fast Köln, bin aus Düsseldorf. ;)

Allerdings bin ich keine Kommi-Schreiberin, wollte Dir halt einfach mal ein dickes Kompliment machen.
Das ist doch auch prima! Viel Spaß weiterhin!

Adam sieht aus wie ein Massenmörder auf dem Polizeifoto:eek:
Oh jee. :lol:
Ein Fotofix in meinem Café? Ach, ich denke bei den Dingern immer an Amélie, kennst du den Film? *schmacht*

Das finde ich aber klasse, daß du Nic jetzt magst. Er sollte sooo scheußlich werden und jetzt möchte ich ihn nicht mehr missen. Allerdings wird er nicht für immer im Haus bleiben, er hat ja Frau und Beruf.

Ja, auf die Insel würde ich auch sofort ziehen. Wie schön, daß man sich wenigstens virtuell so etwas gönnen kann. Hab inzwischen auch ein Strandhaus, was wirklich umwerfend ist, da würde ich sofort rein, wenn es ging. *seufz*

... damit hätte ich jetzt nicht wirklich gerechnet
Das liebe ich ja immer, wenn das jemand schreibt. Hoffentlich gefällt dir/euch das neue Kapitel auch, es bringt ein bißchen erstes Licht in die Tallis-Familiengeschichte.
 
Kapitel 63 – Hurensöhne

Kapitel 63 – Hurensöhne​

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"Halt jetzt endlich die Klappe, Joe!", zischte Naike.

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Der Polizist schmiss seinen Kugelschreiber auf den Tisch, rollte genervt mit den Augen und erhob sich von seinem Schreibtisch. "Meine Herrschaften, ich muss kurz etwas erledigen und erwarte von Ihnen, dass sie sich in dieser Zeit absolut ruhig verhalten. Alles andere würde gegen Sie verwendet", befahl er dann in schneidendem Ton und verließ strammen Schrittes den Zellentrakt.

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"Mensch, Nai, denk dir doch irgendetwas aus, wie wir hier wieder rauskommen!" - "Wie belieben? Glaubst du ich kann uns hier wegzaubern oder was?!" - "Hatte ich zumindest gehofft", bemerkte Joseph trocken, "wenn du dir schon Flügel ..." Naike bedachte ihren Co. umgehend mit einem messerscharfen Blick, der ihn augenblicklich zum Schweigen brachte. Adam sagte nichts, denn er sah vor seinem inneren Auge bereits seinen schlimmsten Alptraum Wirklichkeit werden, die Rückkehr in den Knast.

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Naike holte sich ein Glas Wasser und wirkte nicht halb so nervös wie die Männer. Was sollte sie auch tun? Langsam, aber sicher, machte sich eine tiefe Resignation in ihr breit. "Meint ihr, wir müssen jetzt für Jahre hier drin hocken?", fragte Joe und seine Hände zitterten auffällig.

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"Was für einen Scheiß laberst du? Das hier ist doch eine U-Zelle! Aber ich hoffe von ganzem Herzen, dass du bald in den echten Bau überwechselt, dann kannste für ein paar Jahre vergeblich nach Weibern Ausschau halten! – Und noch einen Tipp", setzte Adam noch einen drauf, "hebe dann niemals, aber auch wirklich niemals deine Seife beim Duschen auf!" Naike zuckte bei seinem plötzlichen Ausbruch heftig zusammen und Joseph wurde angesichts dieser Aussichten so blass wie ein Albino-Äffchen.

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"Adam, bitte ... lass uns nicht mehr streiten, das macht doch alles nur noch schlimmer." Sein älterer Bruder sah ihn verständnislos an. "Ist das etwa alles, was du zu sagen hast?"

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"Nai, sag du doch auch mal was! Bitte mach ihm klar, dass du freiwillig mit mir gekommen bist, mir glaubt er es sonst nie! Du hast mir doch gesagt, dass zwischen euch Schluss ist. War das nun die Wahrheit oder nicht?"

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"Es tut mir so leid. Es tut mir alles so leid", jammerte er und für Naike klang es echt. Für Adam nicht.

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"Hör sofort mit dem lächerlichen Theater auf, das konntest du schon immer gut", sagte er, und Naike stockte der Atem, als sie sah, dass sich trotz des Gipsverbands seine Faust ballte. Wo war nur dieser verflixte Polizist hin? Hilflos blickte sie durch die Gitterstäbe.

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Die beiden Brüder steigerten sich nun in wüste Beschimpfungen und Adam begann Joseph rüde zu stoßen.

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"Du gottverdammter Hurensohn!", schimpfte er lautstark. "Jetzt fang doch nicht schon wieder damit an!", brüllte Joseph zurück, "Du bist doch selbst einer! Hast du es ihr eigentlich gesagt, häh? Weiß sie es überhaupt?" Adam hielt für einen Moment inne und schüttelte kurz den Kopf.

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Dann stürzte er sich ohne Rücksicht auf seinen gebrochenen Unterarm auf seinen verhassten Bruder. Da in dem offenbar unterbesetzten kleinen Knast noch immer niemand zu Hilfe eilte, schrie Naike aus Leibeskräften die beiden Kampfhähne an, um sie auseinander zu bringen.

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Zum Glück half es, sie ließen tatsächlich voneinander ab, fauchten sich aber weiterhin an. "Was redet ihr da eigentlich für ein blödes Zeug? Was weiß ich nicht?", wandte Naike sich verständnislos an Adam.

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Er überlegte fieberhaft, wie er es ihr sagen sollte. "Wir sind in einem eher ungewöhnlichen Haus aufgewachsen", sagte Joe ein und blickte zu Boden.

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"Unser Vater besaß ein gut besuchtes Etablissement. Ich denke, du weißt, was ich damit meine. Damals in Thionville. Kannst du dir auch nur im Ansatz vorstellen, was das für drei heranwachsende Kinder bedeutet hat?" Seine Stimme brach. Naikes Mund wurde trocken wie die Wüste Sahara.

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Dann begann er zu weinen. Adam stand mit völlig ausdruckslosem Gesicht daneben. "Ihr tut mir unendlich leid", unterbrach Naike dann leise in die entstandene Stille. "Aber ich bin weder die Heilsarmee noch irgendeine der Damen, die euch damals offenbar "betreut" haben, damit müsst ihr schon selbst klarkommen. Sobald wir hier wieder raus sind, verlässt du bitte mein Haus, Joe. Und du kannst die Koffer ebenfalls packen und dein "neues Leben" woanders anfangen, wie du es eigentlich vorhattest, bevor wir uns wieder trafen. Mehr habe ich nicht mehr zu sagen. Gute Nacht, meine Herren!" Sie hatte ruhig und gefasst gesprochen, zitterte aber wie Espenlaub, als sie sich auf die harte Matratze legte und eisern versuchte, diesem Wahnsinn wenigstens für ein paar Stunden durch Schlaf zu entgehen.

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Die beiden Tallis-Brüder standen eine paar endlose Minuten lang völlig betreten in der Zelle herum, dann brach der jüngere das eisige Schweigen.

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"Und nun? Was machen wir jetzt?", fragte er kläglich. "Du hast sie nie gehabt, aber ich hab sie endgültig verloren", antwortete Adam matt.

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"Es tut mir alles so leid, Adam. Bitte glaub mir, ich spiele dir kein Theater vor. Ich liebte sie, seit ich sie das erst Mal sah und tue es noch immer, und ich konnte nicht ertragen, wie du mit ihr umgegangen bist, nachdem du aus dem Gefängnis entlassen warst. Es hat mir damals das Herz gebrochen, als ich sie mit ihrer kaputten Nase und dem blauen Auge sah. Wie hätte ich zulassen können, dass du ihr noch Schlimmeres antust? Und so kam mir die irre Tat von Nastassja gerade recht – ich muss von Sinnen gewesen sein."

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"Es war falsch, ich hatte nicht das Recht dazu, das ist mir jetzt endlich klar. Aber du hast dir immer alles genommen, was du wolltest, ohne Rücksicht auf andere. Erinnerst du dich an Marie, die kleine Dunkelhaarige aus Thionville? Ich wollte sie heiraten und den ganzen Scheiß unseres Elternhauses hinter mir lassen, aber du hast dich hinter meinem Rücken mit ihr ausgetobt, als wäre sie eine der Huren gewesen, die dir Tag und Nacht zur Verfügung standen. Du bist genau wie Vater geworden, der nicht einmal in der Lage war, unsere wundervolle Maman zu lieben!", klagte Joseph und weinte dann bitterlich.

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"Du hast Recht. Ich habe mich wohl zu einem Monster entwickelt und war bisher tatsächlich nicht in der Lage, zu lieben. Ich fühlte mich immer nur benutzt, weißt du? Zahlreiche Frauen machten mir schöne Augen, sahen in mir aber offenbar nicht mehr als ein Lustobjekt, denn sobald sich jeweils die erste Leidenschaft verlor und eine Affäre sich eigentlich in Liebe hätte wandeln sollen, waren sie genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen waren – ex und hopp. Aber dann begegnete ich Naike. Und eines Tages war sie schwanger, was mich zuerst völlig aus dem Konzept brachte, denn ich befürchtete sofort, dies würde nun mein drittes Kind werden, das abgetrieben würde. Doch sie sagte mir dann völlig entgegen meiner Erwartungen, dass sie mit mir leben wolle. Aber dann kam Nastassja dazwischen und setzte meinem einzigen echten Glück, das ich je hatte, ein jähes Ende. Mein Leben stand auf der Kippe, und als ich über den Berg war kamst du und hast mir gesagt, dass mein Kind tot sei und meine Freundin mich wegen meinem Verhältnis zu unserer Schwester nie mehr wieder sehen will." – "Bitte vergib mir", bat Joseph leise.

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"Joe, ich werde einige Zeit brauchen, um dir verzeihen zu können, aber ich habe ebenso einen Riesenmist gebaut. Wir sind jetzt quitt und fangen von vorn an, okay?" Sein Bruder nickte, fix und fertig, aber mit einem ersten Anflug von Erleichterung. Adam angelte sich durch die Gitterstäbe das stehen gelassene, noch halbvolle Bier vom Arbeitstisch des Polizisten, der zum Glück noch immer nicht zurückgekommen war, zog Joseph mit hinunter auf den Steinboden, und dann teilten sie es sich Schluck für Schluck untereinander auf, während Naike offenbar den Schlaf der Gerechten schlief. Aber in Wahrheit war sie vollkommen wach und zutiefst erschüttert, Tränen rannen in ihre Ohren.

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Am nächsten Morgen wurde das Trio aus Mangel an Beweisen mit einer Verwarnung wegen Missachtung der Sperrstunde vorerst entlassen. Nicolas, Jessica und Julia waren informiert worden, um ihre beiden Mitbewohner abzuholen und warteten bereits vor der Tür des kleinen Gefängnisses, als Naike als Erste aus dem Gebäude trat und von der hellen Morgensonne geblendet wurde. Während Jessica und Nicolas sie und Joseph mit eisigen Mienen empfingen, sah Julia nun endlich ihren Vater wieder und lächelte, während sich ihre braunen Augen mit Tränen füllten.
 
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Ein Fotofix in meinem Café? Ach, ich denke bei den Dingern immer an Amélie, kennst du den Film? *schmacht*

Ich plapper einfach mal rein^^ Amélie ist toll, ich liebe Audrey Tautou für diese Rolle :)


Puuuhh, zum Glück sind die Drei freigekommen, das wäre ja was gewesen, wenn sie ins Gefängnis gemusst hätten :ohoh:

Und schön, dass Julia ihren Vater endlich wiedersieht, bin mal gespannt, wie das abläuft!

:hallo:
 
Ich liebe Amélie! :D Der Film ist echt toll :) Ist bei mir schon Tradition geworden, den in den Sommerferien bei meiner Oma in Polen zu gucken %) Der kommt aber irgendwie immer um 11 Uhr abends...woran das wohl liegt? ;)

Boah ich wette Naike kommt wieder zurück zu Adam...die Tallis-Brüder tun mir aber echt leid...so eine schwere Kindheit :schnief:

Ich find´s auch schön, dass Julia Adam endlich wiedersieht ;)

Das letzte Bild gefällt mir am Besten, ich wollte immer schon mal wissen, was Männer so denken...und jetzt weiß ich´s:lol:

Bin schon gespannt, was aus Naike nun wird:hallo:
Alles Liebe, Julia%)
 
So jetzt hatte ich auch endlich mal wieder Zeit zum lesen.

Das hört sich ja eben grade wie ein Ende an... aber ich geh doch mal schwer davon aus, das du meine eher tristen Feierabende weiterhin mit schönen Naike Geschichten verschönern wirst.
 
Amèlie:
Ich könnte den Film auch dauernd gucken, da paßt einfach alles, süße Hauptdarsteller, tolle Locations, super Atmo und die Musik höre ich auch immer wieder gerne. Und die Plot-Idee ist eh klasse.

Julia94 schrieb:
Der kommt aber irgendwie immer um 11 Uhr abends...woran das wohl liegt?
Also, jugendgefährdend isser jedenfalls nicht. :lol:

*

Und schön, dass Julia ihren Vater endlich wiedersieht, bin mal gespannt, wie das abläuft!
Kommt gleich!

[quote
=Julia94]Boah ich wette Naike kommt wieder zurück zu Adam ...[/quote]

Ui, da sag ich jetzt mal lieber gaaaa nichts dazu. ;)

ich wollte immer schon mal wissen, was Männer so denken...und jetzt weiß ich´s
*LOL* Könnte hinkommen, ja! :lol: In Wahrheit waren in der Sprechblase rosa Herzchen, das ging in der Szene also wirklich gar nicht, mußte sie löschen. *g*

Das hört sich ja eben grade wie ein Ende an... aber ich geh doch mal schwer davon aus, das du meine eher tristen Feierabende weiterhin mit schönen Naike Geschichten verschönern wirst.
Das war jetzt ca. ein Drittel vom bereits vorhandenen Material und ich bin noch immer an neuen Aufnahmen dran, also keine Sorge, es handelt sich hierbei um eine Art "Vom-Winde-verweht-Epos. :D *g*

Eigentlich wäre ja erst morgen die Fortsetzung dran, aber ich muß morgen Vormittag arbeiten. Also dann jetzt ...
 
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Kapitel 64 – Abschiede

Kapitel 64 – Abschiede​

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Adam blieb zögernd stehen und schaute voll stillem Erstaunen zu seinem Kind hinüber.

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Und auch Julia verharrte einen Moment in unbeweglichem Schweigen, als sie ihren Vater erblickte.

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Doch dann ging er auf sie zu und bewunderte ihr schönes Gesicht, denn als sie getrennt wurden, war sie noch ein Schulkind, inzwischen aber ein hübscher Teenager. "Fragst du dich nicht, warum ich hier vor dir stehe, obwohl ich mich doch eigentlich in der Hölle befinden sollte?", fragte Adam verwundert, denn Julia schien weder überrascht noch erschreckt, ihn zu sehen. "Mama und Jessica haben mir alles erzählt. Ich bin aus der Ohnmacht bereits wieder erwacht", antwortete sie ernst, zwinkerte dabei aber ein wenig mit ihren leicht verschwollenen Augen.

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Dies veranlasste ihren Vater augenblicklich, seine wiedergewonnene Tochter fest in die Arme zu schließen, und sie ließen sich minutenlang nicht mehr los, während der Rest der Truppe auf dem Bürgersteig vor dem kleinen Untersuchungsgefängnis lautstark miteinander diskutierte.

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"Naike, das hätte ich niemals, aber auch wirklich nie im Leben von euch gedacht, dass ihr des nachts, während ich immer friedlich schlief, Mitmenschen ihr Hab und Gut gestohlen habt!", wetterte Jessica böse. "Aber ..."
"Nix aber, die Beamten könnt ihr vielleicht an der Nase herumführen, denn sie brauchen handfeste Beweise, aber nicht mich. Ich bin nicht von gestern! Und jetzt weiß ich auch endlich, was dauernd diese Kartenkombination "kriminelle Energien" in deinem Kartenbild bedeutet haben", stellte Jessica mit deutlicher Verständnislosigkeit für die Eskapaden ihrer Freundin klar.

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Auch Nicolas war fassungslos. "Ich würde dir raten, sofort die Koffer zu packen und auszuziehen", sagte er enttäuscht zu Joe. Dieser widersprach nicht, denn er wusste ja eh, dass er dies umgehend zu tun hatte.

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Aber als Jessica mit hochrotem Kopf dann ebenfalls ihren Auszug ankündigte, war Naike zutiefst erschüttert. Damit hatte sie nicht gerechnet. Waren sie denn bisher nicht immer gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen?

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"Jessi, das kannst du mir nicht antun, bitte! Du bist mir die Liebste, ich kann mir unser Haus nicht ohne dich vorstellen!", flehte Naike ihre Mitbewohnerin der ersten Tage an, als diese sich noch am gleichen Tag im Internet nach einer neuen Bleibe umschaute, dann aber erst einmal ein Hotelzimmer in der Stadt buchte.

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"Lass sie, du hast ihr Vertrauen missbraucht. Es ist die richtige Entscheidung", meinte Nicolas, und Naike wusste, dass er damit leider Recht hatte.

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Aber dennoch rannte sie hinter ihr her, als das Taxi kam, um sie abzuholen. "Wohin gehst du jetzt? Wann sehen wir uns wieder?", jammerte sie schrill.

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"Sehen wir dann. Ich wünsche dir viel Glück mit deinem Adam, pass auf dich auf!"
"Aber es ist aus zwischen uns, ich hab mich längst von ihm getrennt!"
"Umso besser. Dann wirst du hoffentlich bald einen anderen kennen lernen und endlich wieder zur Vernunft kommen" sagte Jessica trocken. "Ich hoffe inständig, es gibt nicht noch einen weiteren Tallis auf dieser Welt!" Dann schob sie die Autotür zu und das Taxi fuhr davon.

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"Nic, weinst du etwa?" - "Wie könnte ich es nicht tun, bei diesem Drama? Bin doch auch nur ein Mensch." Julia seufzte und strich ihm liebevoll über seine Schulter.

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Naike erinnerte sich haarklein an jedes Wort, das die Tallis-Brüder in der Zelle gewechselt hatten, als sie eine halbe Stunde später Joseph beobachtete, wie er das Haus verließ. Diesmal fuhr er nicht zur Arbeit oder sonstwo hin, er würde nicht mehr zurückkehren. Ihr Herz war einfach zu groß, um ihm nicht irgendwann verzeihen zu können, das wusste sie, und es fühlte sich an, als würde es in ihrer Brust zerspringen, als der kleine schwarze Jeep, mit dem sie so einige Abenteuer gemeinsam erlebt hatten, in der Ferne verschwand.

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Adam traf sich in den darauf folgenden Tagen zu einem Gespräch mit Julias Mutter Desdemona, und die beiden entschieden sich mit dem Einverständnis von Naike, ihre Tochter vorläufig in der Simlane 10 wohnen zu lassen, damit sie sich darüber klar werden konnte, ob sie in Zukunft mit Mutter oder Vater leben wollte, denn beide lebten ja derzeit auf verschiedenen Kontinenten. Julia stand also eine schwierige Entscheidung bevor, am liebsten hätte sie Papa und Mama in ihrer Nähe gewusst. Und ihren geliebten Nicolas noch dazu! Und da war ja auch noch Ramon.

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"Hey Papa, wo kommst du denn so plötzlich her?", hüpfte das junge Mädchen freudig auf ihren Vater zu. "Hast du Zeit, gehen wir aus?", fragte er. Julia sah zu Ramon. Mit ihm durfte sie wegen der wieder laufenden Fahndung nach dem Serientäter nicht um die Gemeinde ziehen, aber mit ihrem Vater schon. "Ich kläre das eben mit meinem Freund, ok?"Adam nickte und schmunzelte. Mein Freund – wie das klang! Nun war seine Kleine sogar schon verliebt. Für einen Moment fühlte er sich ziemlich alt. Und dann konnte er es nicht lassen, zum Haus zu gehen und anzuklingeln.

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Naike öffnete und er trat, ohne um Erlaubnis zu bitten, herein. "Hi!"
"Hi, was führt dich her?", fragte sie abweisend. "Ich wollte Julia zu einem Spaziergang abholen, ist das okay?"
"Natürlich ist das okay, jederzeit!" Dann schwiegen sie sich für einen Moment betreten an, bis Adam erneut das Wort ergriff: "Und ich wollte dir noch sagen, dass ich dich liebe – auf Gedeih und Verderb! Wolltest du mir nicht den Hintern abwischen, wenn ich mal achtzig bin?", fragte er traurig, schaute dabei aber ein wenig verschmitzt.

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"Ad, ich .." Naike suchte händeringend nach einer Antwort, aber es wollte ihr einfach nichts einfallen, was sie darauf hätte entgegnen können.

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Adam ergriff ihre Hand, aber in diesem Moment kamen Julia und Ramon ins Haus und sie schüttelte sie ab, während sie ihm einen hilflosen Blick zuwarf.

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"Du, wenn du heute lieber weiter mit Ramon zusammen sein willst, habe ich vollstes Verständnis, Julia. Tut mir leid, dass ich dich so einfach überfallen habe, wir können gerne auch ein anderes Mal etwas miteinander unternehmen." Naike starrte auf den großen strammen Hintern ihres Ex, und die Affen in ihrem Kopf beschlossen umgehend, sie mal wieder ein bisschen zu foppen. "Na, nun fass’ ihn schon an!", meinte der erste. "Tritt kräftig zu", schlug der zweite vor und rieb sich schon siegessicher die Hände. Aber der dritte kam erst gar nicht mehr zu Wort, denn in diesem Moment ging Naikes Aufmerksamkeit wieder zurück zu Julia. "Papa, es ist doch schon längst alles geklärt, Ramon muss eh gleich heim. Lass uns ruhig gehen. Ich möchte zum Bowling, ja?", freute sie sich. Adam lächelte.

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"Salut, Ramon, dann bis morgen!" Julia gab ihm einen Kuss auf die Wange, nahm dann ihren Vater an die Hand und zog ihn aus dem Haus. Er drehte sich noch einmal kurz um, sah, wie Naike sich auf die Lippe biss, und hob zum Abschied kurz verführerisch seine rechte Augenbraue. Sie biss sich noch fester in ihre Lippe und schmeckte plötzlich Blut.

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Dann ging sie zuerst ins Bad, um sich ein Taschentuch zu holen, und steuerte anschließend den Küchenschrank an, holte den restlichen Party-Tequila heraus und setzte die Flasche wie ein Penner direkt am Mund an – an diesem Tage nicht das erste Mal. Ihre Unterlippe brannte durch die Berührung mit dem Alkohol wie Feuer.

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Inzwischen hatte sich der Himmel völlig zugezogen. Es blitzte und donnerte, und die gesamte Insel wurde nun von kräftigen Schauern heimgesucht.

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Als Ramon von der Toilette kam und sich eigentlich verabschieden wollte, bemerkte er das heftige Wetterchen und schaute besorgt aus dem Fenster. "Haben Sie vielleicht einen Schirm?"
"Ich fürchte nicht, es regnet noch nicht so lange hier in diesem Leben", machte sich Naike ein Späßchen und bekam dabei einen Schluckauf. Aber du kannst gerne noch bleiben, ruf doch kurz zuhause an. Kannst mir ein bisschen Gesellschaft beim Kochen leisten, Herr Kappe ist zum Arzt, weil ihm der Magen arg drückte. Wenn also heraus kommt, dass ich hier zeitweilig ohne starken Mann war, kriege ich tierischen Ärger", zwinkerte sie. Ramon lachte, fasste Naikes Spruch als willkommenes Kompliment auf und ging schnurstracks zum Telefon.

*​

Wird Jessica je zurückkehren?
Wie wird Joe den Auszug verkraften?
Und tut sich Ramon damit einen Gefallen, bei einer betrunkenen Frau mit Liebeskummer in der Simlane 10 zu bleiben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm Naike betrunken... alle unterwegs....da bin ich ja mal gespannt was du dir noch hast alles einfallen lassen.

Achso und Yippie es ist endlich Wochenende, also schreib schnell noch ein Kapitelchen, damit ich vor Montag noch was zum lesen hab :)
 
Oh nein! Jess, komm zurück! :eek:
Aber ich kann sie irgendwie auch verstehen...

Schön, dass Julia endlich ihren Vater sieht :)
Aber sie sollte mal Acnecreme benutzen! Sonst verlässt Ramon sie noch ;)

Ich weiß nicht ob ich das schonmal gesagt habe, aber ich liebe dieses Zimmer mit dem Glasboden und den Pflanzen und dem Sessel darüber hängend :D

Viele Grüße dann, Julia :)
P.S.: Ich schließe mich Nowaday an ;)
 
Aber klar kommt heute ein neues Kapitelchen! Es ist zwar ein wenig kürzer als sonst, aber paßt dramaturgisch nicht anders, vielleicht mache ich das nächste dafür dann etwas eher als sonst.

... Aber sie sollte mal Acnecreme benutzen! Sonst verlässt Ramon sie noch
Ich werde es ihr nahelegen! :lol:

Den Glasboden habe ich irgendwann aus dem Wohnzimmer wieder rausgenommen, weil ich ihn satt hatte, aber vorher gefiel mir das auch sehr gut, hatte das mal irgendwo gesehen und dann kopiert.

Schönes Wochenende für euch! :hallo:
 
Kapitel 65 – Fragwürdige Bedarfsdeckung

Kapitel 65 – Fragwürdige Bedarfsdeckung​

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"Mögen Sie ein bisschen fernsehen? Gleich kommt El Cid, ein spannender History-Schinken. Er spielt zur Zeit der Reconquista, also der Kämpfe um die Vorherrschaft auf der iberischen Halbinsel durch die christlichen Nachkommen der Westgoten, die seit dem frühen 8. Jahrhundert von aus Nordafrika vordringenden muslimisch-arabischen Eroberern verdrängt worden waren, Mrs. Tallis. El Cid war ..."

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"Ich kenne El Cid, Ramon. Aber wenn ich die Filmmusik höre, fange ich immer gleich an zu flennen. Und bitte nenn mich endlich nicht mehr Mrs. Tallis. Naikes Mundwinkel zuckten besorgniserregend …

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... und dann begann sie hemmungslos zu heulen. Ramon starrte verlegen auf den Bildschirm, auf dem El Cid sich gerade anschickte, für die nächsten drei Stunden zahlreiche mutige Kämpfe zu bestehen. Was sollte er bloß jetzt tun?, überlegte er unsicher.

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Da er kein dummer Junge war, war ihm nicht entgangen, dass die Pflegemutter seiner Freundin Julia und deren Vater offenbar irgendwelche zwischenmenschlichen Probleme hatten, da sie sich irgendwie seltsam zueinander verhielten. Er schlussfolgerte spontan richtig, dass nicht Julias Onkel Joe, wie er zuerst vermutete, sondern ihr Vater Adam Naikes Problem war. "Na na, Sie werden doch nicht etwa wegen einem Kerl weinen", sagte er dann ziemlich altklug, aber sehr lieb. "Eine so hübsche Frau wie Sie kann doch fünf an jeder Hand haben, oder?"

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Naike schniefte, hickste und musste lächeln – das war ja vielleicht ein Filou, den Julia sich da an Land gezogen hatte! Und dann erschrak sie tüchtig, als er sie plötzlich fest an sich zog. "Jetzt nicht mehr weinen, ja? Bitte!"

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Dann küsste er sie unvermittelt und ungestüm in den Nacken, und Naikes Affen sprangen sofortigst aufgedreht im Quadrat. Aber sie bemerkte die wilde Truppe nicht einmal, sondern kicherte nur albern und ausgelassen, weil Ramon sie mit seiner Aktion tierisch kitzelte und der Raum angenehm schwankte, als befänden sie sich auf einem Boot. "Hey, hör aaauf!", giggelte Naike albern, hörte damit aber spontan auf, als der junge Mann sie küsste, als wäre er El Cid und sie seine Jimena. Sein Gesicht fühlte sich ungewohnt glatt und weich an, aber seine Zunge war überraschend flink.

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"Wie ... wie alt bissu eigentlich?" – "Achtzehn." – "Gelooogen!", lachte Naike ihn aus. "Yep, ertappt. Ziehen Sie mal zwei knappe Jährchen ab!", grinste Ramon, führte seine Hand unter ihr T-Shirt, schob den BH beiseite und streichelte ihre nackten Brüste.

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Am späten Abend, nachdem Adam sich von seiner Tochter nach dem gemeinsamen Bowling verabschiedet hatte, steuerte er eine sehr spezielle Lokalität an und klingelte an deren Tür.

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"Hallo? Es tut mir leid, wir haben heute geschlossene Gesellschaft, alle Mädchen sind bereits ..." Eine kräftig aufgedonnerte Dame mittleren Alters öffnete die Tür, hielt dann plötzlich inne und schaute für einen Moment völlig irritiert auf den großen, schwarzhaarigen Mann, der Einlass begehrte.

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Und auch Adam traute seinen Augen kaum und war völlig von den Socken.

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Gerda Kappe fing sich als Erste wieder, lächelte süffisant und schmunzelte: "So so, Totgesagte leben also doch länger. Kommen Sie herein, Monsieur Tallis, für Sie mache ich natürlich eine Ausnahme. Sie dürften es bitter nötig haben."

*

Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh,
Kein Mann bewahrt die Treue,
Am Ufer halb, halb schon zur See
Reizt, lockt sie nur das Neue.
Weint keine Trä’n und lasst sie geh’n,
Seid froh und guter Dinge,
Dass statt der Klag’ und dem Gestöhn
Juchheissassa erklinge.

(William Shakespeare, "Viel Lärm um nichts")
 
Zuletzt bearbeitet:
Hihi hat ja tatsächlich geklappt mit dem Kapitel vor Montag.

Allerdings bin ich mir nicht sicher was ich davon halten soll.
a) Hoffe ich Naike zieht noch die Notbremse und
b) dieser Sprung auf Kappes gibt mir zu denken, dabei wollte ich doch dieses Wochenende nicht denken
 
Tja, da habe ich wirklich Mist gebaut mit Ramon und werde noch in zweifacher Hinsicht dafür büßen müssen. :argh:

Jo, Gerda hat es faustdick hinter den Ohren, von wegen abendlicher Job im Restaurant zur Aufbesserung der Familienkasse. :ohoh:


Lust auf ein Update? Hab heute frei, da Rosenmontag in Düsseldorf. Auf geht's! :up:
 
Kapitel 66 – Entzugserscheinungen

Kapitel 66 – Entzugserscheinungen​

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"In nomine Patris …

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… et Filii et Spiritus Sancti. Amen."

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"Hey, Schwester Theresia! Warum wird die Heimkehr der Schlampe eigentlich nicht im Fernsehen übertragen?" – "Was weiß ich, ist das denn sehenswert?"

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"Zum Teufel mit dir! Scher' dich davon, Flagellum dei (Geißel Gottes)!"

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"Wer ist denn der Kerl da jetzt?" – "Den kennst du nicht? Der meistgesuchte Verbrecher ist das! Er hat sechshundertsechsundsechzig Frauen auf dem Gewissen, Schwester Martha!"

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"Adam? Was machst du hier?"

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"Das frage ich dich, Naike." – "Ich habe gerade meine Profess abgelegt und gehöre jetzt zu den Barmherzigen Schwestern des Heiligen Aloisius, bitte geh!"

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"Das ist nicht dein Ernst?" – "Verlassen sie sofort meine Kirche, Monsieur Tallis." – "Ist schon gut, Pater Nicolas, er will sich nur verabschieden."

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"Irrtum! Ich will mich keineswegs verabschieden. Naike, bitte, komm' raus hier, du machst dich nur unglücklich!" – "Ad, merkst du nicht, dass du dich lächerlich machst? Kann ich denn noch unglücklicher werden, als ich es mit dir war?"

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"Aber ... warum denn, ich ..."

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"Bäääh! Vade retro Satana – schleich dich, du Arsch!"

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Adam starrte für einen Moment in das Gesicht seiner Liebsten, das sich unvermittelt zu einer hässlichen Fratze verzogen hatte. Er wollte schreien, aber sein Hals war wie zugeschnürt.

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Dann ergriff er panisch die Flucht, nahm alle Stufen auf einmal und fiel bäuchlings in den Mittelgang der Kirche. Ein lautes, dreckiges Lachen hallte von den hohen Mauern wider.

*

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Adam griff sich an seinen Kopf, der vor Schmerzen pochte, und hörte das grässliche Lachen jetzt nur noch aus der Ferne.

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Im Zeitlupentempo richtete er sich auf, wankte durch den Raum und tastete sich dann an der Wand entlang zum Badezimmer …

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… als ihn heftige Übelkeit übermannte, die ihn zusammensacken ließ. Er konnte sich gerade noch bis zur Kloschüssel schleifen ...

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... über der er den Rest der Nacht bis zum Morgengrauen verbrachte.​
 
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Hey Naike !!!
Deine Story ist einfach genial !!!
Haste Karneval gut gefeiert, oder bist Du auch nicht so jeck drauf. Ich geniesse jedenfalls auch meinen freien Tag heute und hab mir gerade Dein neues Kapitel durchgelesen.
Mach bloss bald weiter !!!! :lalala:
 
Danke, Marla!! *schwerfroi* :hallo: Bald geht's weiter!

Liebe Grüßkes nach Köln! (Wo ja heute auch der Deibel los is, aber mir geht es so wie dir, nutze den Tag lieber zum Genießen, meine Arbeit macht mir Spaß, werde kaum unterbrochen - Karneval ist also doch zu etwas gut. :p)
 
Mann, da komm ich grad aus München zurück nach Niedersachsen und muss mir jetzt hier, nachdem ich vor 5 Minuten aus der Schule raus bin, anhören, dass ihr euch entspannen könnt!:heul:

Oh-Oh! Naike, überlass Ramon lieber Julia!:ohoh:
Hoffentlich fänht sich Adam wieder:argh:
Ich dachte am Anfang wirklich, dass Naike Nonne geworden ist%)
Tolle Bilder, wie immer;)
Ich frag mich jetzt echt langsam, wer dieser Vergewaltiger in schwarz ist, der Carla angegriffen hat:confused:
A propos, was macht sie eigentlich? Man hört ja garnichts mehr...Ich hoffe, sie heiratet Jack=)

Viele Grüße, Julia :hallo:
 
Sauerei... frei nur weil die da unten so einen Tamtam machen, dabei hatten wir hier doch den längsten Zug in Norddeutschland. Und wer gibt mir frei? Wieder mal keiner, stattdessen schieb ich Überstunden *gruml*

Aber ich freu mich das ich es gleich heute geschafft habe das Kapitel noch zu lesen... auch wenn ich diesen Traum von Adam nicht zu deuten vermag
 
Ätsch, ihr müßt malochen! :p

Naike, überlass Ramon lieber Julia!
Zu spät. :argh: Aber wie gesagt, es hat Folgen.

Ich frag mich jetzt echt langsam, wer dieser Vergewaltiger in schwarz ist, der Carla angegriffen hat
Weiß gerade nicht, wie lange es noch dauert bis zur Festnahme, aber sie wird auf jeden Fall passieren. Carla taucht auch wieder auf, dauert halt immer ein bissle, weil die Kapitel relativ kurz sind.

... auch wenn ich diesen Traum von Adam nicht zu deuten vermag
Er leidet unter dem Verlust seiner Freundin und hat Angst, sie niemals zurückzubekommen. Im Traum wird das krass durch eine "ewige" Trennung dargestellt, ihren Eintritt ins Kloster. Adam wird die ganzen Ängste aber aus seinem Alltagsbewußtsein verdrängen, was ja bekanntlich nicht unbedingt förderlich ist. :rolleyes:

Ich grüß euch herzlich, schönen Feierabend!
:hallo:
 
Kapitel 67 – Lebwohl

Kapitel 67 – Lebwohl​

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Zwei Briefe waren heute gekommen, einer davon trug Adams Absender. Naike zerriss ihn ungelesen und ließ die Schnipsel in den Sand rieseln. Der andere machte einen offiziellen Eindruck, diesen nahm sie mit ins Haus. "Post war da! Irgendetwas Amtliches, scheint mir." Nicolas und Julia, die gerade frühstückten, schauten interessiert auf.

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"Hola, ein Strafbescheid wegen verantwortungsloser Missachtung der vorgeschriebenen Sperrstunde", gab Naike überrascht von sich, "das Strafmaß beträgt sieben Tage Bootcamp für uneinsichtige Mitbürger. Ich habe mich ab Montag um acht Uhr in der ehemaligen Kaserne Blauseidigheide im Wehrbüro einzufinden."
"Selbst Schuld, sage ich da nur. Was hast du auch mitten in der Nacht in anderer Leute Häuser zu suchen", bemerkte Nicolas streng, grinste dabei aber unmerklich ein wenig verschmitzt. "Nö, da gehe ich nicht hin. Die können mich mal, ich habe Besseres zu tun."
"Hm, ich fürchte, du musst aber, sonst kriegste nur noch mehr Probleme. Und weißte was? Ich komme mit! Wollte der Heiligen Barbara eh mal wieder einen Besuch abstatten."
"Welcher Heiligen Barbara?"
"Tja, der Schutzpatronin der Artilleristen! Während meiner Zeit beim Bund haben wir ihr oft gehuldigt – sprich gesoffen!", lachte Nicolas laut. Naike räusperte sich.

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"Gibt es da echte Bomben?", fragte Julia mit großen Augen. "Quatsch, die Kaserne Blauseidigheide steht schon seit langem leer. Inzwischen ist das halt eine Einrichtung für ... äh … nunja ... sagen wir mal Mitbürger, die die Gesetze nicht so genau nehmen, aber in kein Gefängnis gehören." Naike räusperte sich erneut. "Fein! Das wird bestimmt lustig, ich will auch mit!"
"Aber Julia, die nehmen einen dort ganz schön hart ran, das ist nix für Teenager."
"Och, Nicolas, bitte! Ich packe schon mal meinen Koffer, ja?"
"Mich brauchst du nicht bitten, das musste dann schon mit deinen Eltern klären", meinte Nic. "Aber Moment ... Adam war doch bei deinem "Ausflug" dabei, Naike, dann ist er doch mit im Lager, oder?" Naike verschluckte vor Schreck ein paar noch nicht zerkaute Cornflakes und schüttelte dann den Kopf. "Wenn Adam auch im Camp ist, werde ich dort nicht sein, das steht mal fest. Und mit Joseph schon gar nicht, ich bin doch nicht irre!"
"Komm, jetzt bleib mal ruhig, ich regle das schon mit den Behörden."

*

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Da Naike anschließend mit Carla das Telefon heiß quatschte, beschloss Julia, ihre Mutter persönlich aufzusuchen, um sich die Erlaubnis für das Camp zu holen. Sie zog sich leise an und schlich, ohne dass ihre Mitbewohner etwas bemerkten, alleine aus dem Haus. Nach dem Gespräch mit Carla, wählte Naike noch eine andere Nummer, denn sie hatte beschlossen, ab sofort ihr Leben zu verändern, und kündigte als erstes ihren ungeliebten Job als Lehrerin. Vielleicht, so dachte sie, könnte ja der Aufenthalt in diesem Camp neue berufliche Möglichkeiten eröffnen, war sie doch schließlich früher durchaus gerne beim Militär. Und noch etwas musste weichen. "So, Schluss, ab auf den Sperrmüll damit!" Naike machte also Nägel mit Köpfen, entfernte ihren Ex von der Wand …

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… und hing schnell ein Poster einer ihrer Lieblingsschauspielerinnen an den freigewordenen Platz. Allerdings schob sie anschließend das nun überflüssig gewordene Gemälde dann doch lieber hinter einen Schrank, statt es, wie zuerst geplant, von der Müllabfuhr abholen zu lassen. Sie seufzte erleichtert, als es außer Sichtweite war.

*

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Zur gleichen Zeit betrachtete sich ein junger Mann, von sich selbst äußerst angetan, im Spiegel.

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"Ramon, nun setz' dich endlich in Bewegung, der Flieger geht in zwei Stunden, wir müssen uns noch von Julia verabschieden. Was treibst du eigentlich da?" Beinahe hätte Ramon Alvarez zu seiner Stiefmutter gesagt, dass er nun endlich ein richtiger Mann sei, nachdem er gestern aufgrund eines Gewitters für einige Zeit in der Simlane 10 festsaß und mit Naike Le Normand sein allererstes Schäferstündchen erlebt hatte. Aber das war ihm dann doch zu peinlich, obwohl er es vor lauter Stolz am liebsten jedem auf der Strasse erzählt hätte. Aber seine Freunde in den Staaten würden sich die Geschichte demnächst wohl gleich mehrmals anhören müssen. Dann klingelte es an der Tür.

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"Julia! Wo kommst du denn jetzt her? Und wo ist Nic?"
"Hihi, ich bin entwischt. Hab keinen Bock mehr, dauernd bewacht zu werden, dieser blöde Vergewaltiger ist doch bisher gar nicht mehr aufgetaucht. Find' das Theater lächerlich, vor allen Dingen am Tage, wo sich eh genug Leute auf den Straßen aufhalten. Aber erzähl mal von dir, was gibt es Neues? Du siehst irgendwie anders aus als sonst, strahlst ja wie ein Christbaum! Freust du dich schon auf die Uni?"
"Und wie! Schade, dass du noch nicht mitkommen kannst."
"Ja, das geht halt nicht“, sagte Julia bedauernd, "ich muss die Schule halt noch beenden. Aber so lange ist es nicht mehr hin, ich denke ich komme zu euch rüber, wenn es soweit ist und werde auch studieren."
"Echt jetzt? Spitze! Na, dann leg dich aber mal ordentlich ins Zeug!", freute sich Ramon ehrlich, denn seine fragwürdige Aktion hatte seine Zuneigung zu seiner Freundin keineswegs gemindert.

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Die beiden gingen ins Haus, und Julia sprach mit ihrer Mutter über ihren Wunsch, Naikes Camp-Aufenthalt beizuwohnen. Zuerst war Desdemona skeptisch, und ihre Tochter argumentierte wie eine Wilde, aber dann sah sie ein, dass das Mädchen dort genauso gut aufgehoben sein würde wie in Naikes Haus, zumal Blauseidigheide einige Kilometer von der Insel entfernt war und so eine deutlich geringere Gefahr bestand, dass ihr geliebtes Julchen Opfer des Gewalttäters werden könnte.

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"Pass auf dich auf, mein Schatz, ja? Ich schicke dir dann ein Flugticket, sobald du das Abi in der Tasche hast. Es wird dir bei uns gefallen. Ramons Vater und ich haben ein wunderschönes Haus in Louisiana. Und sag’ deinem Vater einen Gruß von mir, er ist jederzeit willkommen, an Geld mangelt es ihm ja nicht."
"Danke, Mama", nuschelte Julia ein bisschen traurig, denn es fiel ihr schwer, sich nun schon wieder von ihrer Mutter zu trennen. Aber es waren ja nur noch wenige Monate bis sie sie wieder sehen würde. Und Ramon. Er drückte sie liebevoll. "Mach's gut, Julia, wir chatten sooft es geht, okay?" Dann gab er ihr noch einen Kuss auf die Wange, umarmte sie noch einmal fest und ließ sie anschließend gehen.

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Als Naike abends aus dem Bad in ihr Dachzimmer kam, spürte sie sofort deutlich, dass etwas nicht stimmte. Sie konnte ihr Gefühl nicht einordnen, es war, als wäre eine vertraute Aura ganz in ihrer Nähe, aber das Zimmer war leer.

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Doch dann sah sie etwas und wusste, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Warum hatte sie bloß die Balkontür offen stehen lassen? Aber sonst wäre es zum Schlafen zu stickig geworden, denn der Herbst präsentierte den Bewohnern der Insel dieser Tage noch so manchen recht heißen Tag. Sie starrte auf die massiven Messer, die vor ihr auf der Kommode lagen und musste nicht lange warten, bis sich ihr der späte Besucher offenbarte.

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"Such dir eins aus. Das kleine? Oder vielleicht lieber doch lieber große!" Naike schloss die Augen und rührte sich nicht vom Fleck. In diesem Moment hätte sie eine der Klingen zum Schneiden der Luft verwenden können, so süsslich-schwer waberte diese durch den Raum, erst wieder durchbrochen von erneuten Lauten der ihr so vertrauten tiefen Männerstimme. "Na, was ist? Nimm es schon in die Hand ..."

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Adam kam auf sie zu, drehte sie vorsichtig zu sich herum und nahm ihre Hände, was ihre Schockstarre langsam löste. "Warum zitterst du so? Glaubst du wirklich immer noch, ich tue dir was an?"
"Du bist ein unbelehrbarer Ignorant, Adam, und weißt ganz genau dass ich weder dich noch deine Spielchen hier mehr dulde. Wie oft willst du es noch hören?"

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Er ließ sich nicht beirren. "Und du weißt genau, dass du das nicht ernst meinst. Ich sehe es doch an deinen Augen, du begehrst mich mit Haut und Haaren und willst nichts anderes als in meinen Armen untergehen." Naike schnappte nach Luft. Wie dreist und selbstbewusst war der Kerl eigentlich? Und das Schlimmste war, er hatte auch noch Recht, seine Anziehung war ungebrochen. Seine goldbraun-grünen Augen funkelten nicht lüstern wie sonst, sondern strahlten eine zärtliche Wärme aus, so dass sie unweigerlich ins Schmelzen geriet. Aber dann schaffte es der Affe, der ihre Vernunft vertrat, doch wieder die Oberhand zu gewinnen. "Verschwinde auf der Stelle aus meinem Schlafzimmer, Adam Tallis, sonst schreie ich das Haus zusammen und Nicolas ist mit einem Satz oben. Mit ihm würde ich mich an deiner Stelle lieber nicht anlegen."

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"Aber ..." Unverhofft ging Adam nun in die Knie und redete schnell und kaum verständlich, während er sich an seinen schrecklichen Traum von letzter Nacht erinnerte.

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Doch Naike blieb hart, ging festen Schrittes an ihm vorbei und streifte ihn dabei versehentlich harsch an seiner Schulter.

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"Los, raus mit dir! Klettere den Balkon genauso wieder herunter, wie du hinaufgekommen bist!", befahl sie dann streng, wie sie es von ihrer Zeit beim Militär gewohnt war.

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Adam versuchte sie erneut mit Beteuerungen umzustimmen ...

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... was sein Gegenüber aber lediglich mit einem gezielten Tritt quittierte, der ihr unmittelbar schon wieder leidtat. Und so schlich er ohne weitere verbale Gegenwehr wie ein geprügelter Hund zurück auf den Balkon und schaute über die Brüstung in den Sand. Und während er in den nächsten Minuten dort stand, drangen ihm düstere Gedanken wie regenschwere Wolken in sein Gemüt.

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Naike legte sich völlig entkräftet ins Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Jetzt bloß schnell einschlafen und diesen Zwischenfall vergessen. Adam vergessen. Wie bloß? Sie starrte hellwach an die Decke, an der sich wild bewegende Muster abzuzeichnen schienen.

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Obwohl die Tage teils noch recht heiß waren, konnte es in den Nächten schon recht kühl werden. Adam war nicht gegangen, sondern stand noch immer, inzwischen in seinem dünnen Hemd ziemlich frierend, auf dem Balkon und wartete bis Naike eingeschlafen war.

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Als sie sich nicht mehr rührte, ging er leise zurück ins Zimmer, nahm ihren geliebten alten gelben Teddy vom Bücherstapel unter dem Schreibtisch und legte ihn vorsichtig zur ihr unter die Decke.

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"Lebwohl, du einzige Liebe meines sinnlosen Lebens. Es tut mir alles so leid", flüsterte Adam schwermütig und war in diesem Moment der festen Überzeugung, dass er sie das letzte Mal sah.
 
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Wie bitte...? Ist Adam etwa suicidgefährdet...?! O.O
Ich finde auch die Klamotten von Naike und Julia schön, woher hast du die? :)
Haha^^ Der Totenkopf auf Naikes Nachtschrank ist echt ne gute Idee :D

Was ich mich schon immer gefragt hab...bist du das zufällig auf dem Foto über Naikes Bett? ;) Die Augen stimmen mit denen von deinem Profilbild überein :)
Oder hab ich da was verpasst und das ist irgendeine berühmte Schauspielerin...?
 
Nabend! :hallo: Es geht heute schon weiter, weil ich morgen arbeiten muss, nee, will! ;)

Naike im Anarchie-Shirt und Julia sieht auchn bisschen punkig aus
Na, man muß seine politische Gesinnung doch unbedingt nach außen tragen. :lol: Nee, Scherz, aber ich bin schon ultra-liberal, fast gänzllich unpolitisch. *g*

Na der wird doch nicht?
:ohoh:

Ist Adam etwa suicidgefährdet...?!
:ohoh::D

Ich finde auch die Klamotten von Naike und Julia schön, woher hast du die?
Würde es dir liebend gerne verraten, aber kann null Anhaltspunkt im Spiel finden, tut mir leid.
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Hab die bestimmt schon zwei Jahre drin und inzwischen insgesamt fast 2400 Klamotten-DLs.

Haha^^ Der Totenkopf auf Naikes Nachtschrank ist echt ne gute Idee
Zuviel Hamlet gelesen. :D

Was ich mich schon immer gefragt hab...bist du das zufällig auf dem Foto über Naikes Bett?
Jo, das bin ich als Vampir, wobei ich da die Zähne noch nicht eingebaut hatte. *ggg* Eine berühmte Schauspielerin bin ich aber leider nicht. :argh:
 
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Kapitel 68 – Weit oben

Kapitel 68 – Weit oben​

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Am nächsten Morgen fand Naike gleich mehrere Emails von Adam vom Vortage in ihrer Mailbox, in denen er sich angekündigt hatte. Aber das war nun nicht mehr wichtig.

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Sie drückte sie ins Daten-Nirwana und fühlte sich plötzlich wieder genauso entkräftet, wie am Abend zuvor, nachdem sie ihn hinausgeworfen hatte.

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Auch abends hatte sich ihr Gemütszustand nicht gebessert. So einfach war es also doch nicht, einfach Adieu sagen und weiterzuleben. Und dann war da auch noch die Sache mit Ramon, an die sie sich trotz ordentlichem Schwips durchaus erinnerte, und die sie sehr belastete.

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Als Nic sich ihr näherte, das Feuer im Kamin anzündete und sich anschließend seinen Allerwertesten daran wärmte, konnte sie endlich wieder ein bisschen lachen.

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"Was ist dir wieder für ein Gespenst begegnet, hm? Du wirkst nicht gerade entspannt und zufrieden, sondern irgendwie ziemlich erschöpft. Komm, wird schon nicht so heftig mit dem Camp. Julia hat das Okay von ihrer Mutter bekommen und ich komme auch mit – wir machen uns eine gute Zeit und kommen mal wieder so richtig in Schwung, ja? Und überleg' doch mal, die Sorgen wegen dem Inselschreck sind auch für eine Woche mal passé."

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"Aber ich will nicht mit den Tallis-Brüdern zusammentreffen, nicht schon wieder!", jammerte Naike. "Na, da mach' dir mal keine Sorgen. Ich habe das längst geregelt, sie kommen in ein anderes Camp." Ihre Miene hellte sich auf. "Echt jetzt?" Sie konnte es zuerst gar nicht glauben – so ein Glück!

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"Jep! Man hat mir versichert, dass das klar geht."
"Nic, du bist 'ne Wucht!", jubelte Naike erleichtert. Und um seiner emotional arg gebeutelten Mitbewohnerin ein wenig mehr Wohlgefühl und Entspannung zu verschaffen, legte Nic anschließend eine DVD ein, und sie genossen gemeinsam – gemütlich gewärmt durch das Feuer im Kamin – den alten Hollywood-Klassiker Casablanca.

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Nach dem Film jedoch war Naike nicht mehr müde, saß noch eine Weile im Tagebuch schreibend auf der Terrasse und dachte darüber nach, wie wohl ihr alter Lieblingsteddy vergangene Nacht in ihr Bett gekommen war ...

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Am Tag darauf, einem Sonntag, wollte Naike statt mit ihrer Freundin Carla wieder stundenlang an der Strippe zu hängen, lieber mal wieder richtig schön ausgehen. Dafür bot sich das neu eröffnete Sushi-Restaurant Naniwa in der Stadt sehr an, aber Nicolas bestand aus dem üblichen Grund darauf, mitzukommen. Und auch Peter Bockhorn, der Bodyguard von Carla und ihrer Schwester Fiona, war natürlich nicht zu überzeugen, daheim zu bleiben. Nachdem er Fiona, die sich geweigert hatte, mitzukommen, in ihrem Haus eingeschlossen hatte, machten sie sich zu viert auf den Weg. Das war's dann also mit Frauengesprächen. Aber als die Gruppe am Restaurant ankam, war die schlechte Stimmung gleich verflogen, denn es bot sich ihnen allen ein atemberaubender Anblick inmitten der sonst so kahlen Betonwüste der Innenstadt auf dem Festland – ein richtiges Kleinod.

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Nicolas war über die typisch japanische elegante Schlichtheit der Einrichtung völlig hin und weg und lockte seinen Kollegen Bockhorn gleich zur großen Gaumenfreude versprechenden Sushi-Theke, um ihm schon einmal einige der vielen Köstlichkeiten schmackhaft zu machen.

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Am anschließend gewählten Tisch war reichlich Platz, insofern gab es vielleicht doch noch eine Chance auf das eine oder andere vertraute Wort zwischen den beiden Damen, zumal Nic und Peter leicht miteinander ins Gespräch kamen, obwohl sie sich bisher nur flüchtig kennen gelernt hatten.

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"Wo isch'n hier die Pittza?", studierte Peter fragend die Karte, "isch neehm uff jeden Fall zwee Megaa, hab voll’n Kohldampf." Carla, Nic und Naike grinsten sich an. "Hallo? Etwa noch nie beim Japaner gewesen, Herr Bockhorn?", kicherte sein weiblicher Schützling, und erzählte ihm dann von rohem Fisch und dass es darunter auch einen gäbe, dessen Genuss zum Tode führen würde, wenn der Koch ihn zuvor nicht vollständig ausgeweidet hat, und das man dafür eine spezielle Prüfung ablegen müsse. Peter bekam Augen so rund wie der gerade erwähnte Fisch namens Fugu, der Kugelfisch, bestellte sich dann doch lieber vorsichtshalber schnell drei Portionen Teriyaki-Hühnchen und verabschiedete sich innerlich bedauernd von seinem Wunsch nach Mega-Pizza.

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Naike wurde etwas mulmig zumute, denn Adam hatte einst erzählt, in Tokio eine solche Fugu-Lizenz erworben zu haben und daran erinnerte sie sich jetzt.

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"Du, Adam hat 'ne Fugu-Lizenz", flüsterte Naike ihrer Freundin zu. "Nee, echt jetzt? ... Äh, Moment, wieso redest du denn jetzt schon wieder von ihm, wo ihr doch gerade Schluss habt? Ist da etwa wieder was im Busch mit euch?", runzelte Carla ihre Stirn. "Er stand gestern plötzlich bei mir im Zimmer", seufzte Naike, "aber ich habe ihn rausgeworfen!" Jetzt hatte Carla die Kugelfisch-Augen. "Lass uns gleich draußen ein bisschen in Ruhe quatschen, das musst du mir näher erzählen, ja?" Naike nickte und versuchte vergeblich, einen seltsamen kleinen gelben Balken zu greifen, der über dem Tisch schwebte. Wo kam denn der bloß her?

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Nach dem Essen verkrümelte man sich also nach draußen, während Nic und Peter weiterhin tüchtig dem überaus köstlichen Sake zusprachen. "Mensch, was macht Adam denn bloß für ein Theater? Da kriegt man ja Gänsehaut. Nachher wird er noch zum Stalker, der dich nicht mehr in Ruhe lässt."
"Ach was, das glaube ich nun nicht. Er will es wohl einfach nicht wahrhaben, dass es vorbei ist, und wird schon irgendwann seine Annäherungsversuche einstellen." Aber ganz überzeugt war Naike von ihrer eigenen Aussage nicht und jammerte: "Ach, menno, warum kommt nicht einfach ein toller Kerl daher? Ein cooler, so'n Brad Pitt oder George Clooney, und rettet mich vor meinem eigenen Alptraum?", seufzte sie. "Weil wir nicht im Kino sind?", mutmaßte Carla und beide Frauen seufzten.

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"Na, bei dir bleibt es jedenfalls wenigstens spannend, während bei mir tote Hose angesagt ist. Jack ist zwar ein netter Kerl, aber nicht halb so rassig wie er ausschaut."
"Du langweilst dich mit ihm?" Naike glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. "Hm, wenn ich ehrlich bin, ja, schon ein bisschen. Und jetzt komm' mir nicht mit den üblichen Tricks, eine eingeschlafene Beziehung wach zu küssen. Ich stehe nicht auf Kerzenromantik in der Badewanne."
"Das klingt ja fast, als würdest du euch als altes Ehepaar empfinden, welches bereits Jahre verheiratet ist." Carla verzog leicht resigniert die Mundwinkel, konnte aber nichts Weiteres dazu sagen, da Nicolas und Peter laut rufend zum Aufbruch mahnten. Aber ein kleiner Spaziergang kam allen nach dem umfangreichen Essen sehr entgegen und so stiefelten sie Richtung Hafen.

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Circa zweihundert Meter vom japanischen Restaurant entfernt war die Strasse blockiert und es hatte sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet. "Was geht denn hier ab? Und was macht der Doc hier?"
"Wie wäre es, wenn du gleichihn fragst statt mich?", schlug Carla ihrer verwunderten Freundin vor und war selbst neugierig.

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"Hey, Doc Blythe! Lange nicht gesehen!", sprang sie dem Arzt daraufhin in die Arme. "Mensch! Gut, dass Sie da sind, Mademoiselle Le Normand, Sie kommen gerade recht", sagte Gilbert mit erleichterter, aber düsterer Miene. "Wir haben hier ein ernstes Problem, zu dessen Lösung sie hoffentlich beitragen können." Naike sah ihn zunächst verständnislos an, doch dann bemerkte sie, dass die restlichen Passanten auf der Straße aufgeregt plappernd zum Dach eines Bürohauses hinauf schauten.​

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Und was sie dann dort oben sah, war unbeschreiblich, und ließ ihr vor Entsetzen für einen Moment die Sinne schwinden.​
 
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Sorry dass ich nicht schneller geschrieben habe, aber ich hatte einfach zu viel um die Ohren um an den PC zu gehen:rolleyes:
In letzter Zeit geht einfach alles schief...ich musste heute ein Politikreferat halten und hab 10 Minuten lang versucht zu erklären, was Kommunismus ist und bin dann auch noch um die 5 mal so weit abgeschweift, dass ich später nicht mehr wusste was ich überhaupt erklären wollte:argh:
Tja, dann komme ich nach Hause und was sehe ich da? Einen Brief von meiner Austauschschülerin aus Frankreich, dass sie sich schon total auf Deutschland freut und gespannt ist, wie es mir in Frankreich gefallen wird:) Dann war die Euphorie wieder da und ich hatte Lust auf nen Kommi:lol:

Nic wird mir irgendwie immer sympathischer, ich will nicht dass er auszieht:schnief: Sag mal ist das ein Skintone oder ist er etwa ein Vampir?? Auf dem Foto wo die beiden fernsehen sieht er ja aus wie ein Skorbutkranker im Sterbebett:eek:

Juchuu Carla is back:p Wird dann wohl nichts mit ihrem Jackie...tja, kann ja nicht immer funktionieren%)
Das Sushirestaurant ist echt total gemütlich ;) Vor allem die Sushibar sieht klasse aus=)
Adam sieht richtig lebensecht aus, wie er da auf dem Wolkenkratzer steht und rumwackelt! Ich wette er verlangt von Naike, dass sie zu ihm zurückkommt...Na das kann dann ja was werden:ohoh: Und wenn noch Nasti aus der Anstalt kommt:argh:

Ich verstehe nicht, wie ihr ganzen FS-Schreiber die ganze Geduld aufbringen könnt, euch dauernd so viel Mühe bei den Fotos zu machen...also ich könnte das nicht, ich würde mich wahrscheinlich irgendwann nach etwas Schwerem umsehen und es gegen den PC schmettern, weil Sims dauernd abstürzt:ohoh: Meine Bewunderung%)

Na ja, bin mal gespannt, was das für ein Ende mit Adam und Naike nehmen wird^^ Mach bloß schnell weiter:p:hallo:
 
... sie liebt die doch schließlich. Ob sie nun will oder nicht
Das kannst du laut sagen, Nowaday, dagegen kann man ja leider nichts machen. :naja:

@Julia:
Ist doch nicht schlimm, du mußt doch nicht schreiben, kein Kommentierzwang hier. ;) Ui, Kommunismus wäre auch nicht mein Thema, hatte damals in der Schule immer nur 'ne 4 in Politik, einmal sogar mangelhaft, das war einfach noch nie mein Ding.
Du gehst nach Frankreich? :eek: Wann, wie lange und wohin genau? Hihi, sorry, jetzt bin ich sehr neugierig, denn ich liebe Frankreich, von dort stammt ein Teil meiner Familie. Bin ziemlich frankophil. ;)

... ein Skorbutkranker im Sterbebett
:lol: Lol, nein, er ist kein Vampir, hatte für ihn aber einen gruseligen Skin gewählt, weil er eigentlich als eine Art "Monster" geplant war. Aber wie man sieht, hat er sich anders entwickelt, die Sims haben ja manchmal ihren eigenen Kopf. *g*

Und dazu muß ich gleich noch etwas erzählen, was mich glatt aus den Latschen gehauen hat. Hab vor kurzem eine neue Nachbarschaft erstellt, in der ich einfach mal so spielen wollte, ohne Fotos machen zu müssen und mit dem ACR-Hack, der die Sims autonomer macht. Hab bis heute die Möglichkeiten der ganzen AddOns noch nie richtig ausprobiert, das wollte ich jetzt mal ändern. Zu dem Zweck erstellte ich neue Sims, aber auch Klone von mir und Adam, weil ich auf die beiden nicht verzichten wollte. Hab dann vier neue Sims plus Ad und mich in ein Studentenwohnheim eingefügt und war gerade dabei, den ACR-Hack einzustellen (die 6 Sims hatten sich noch nicht einmal begrüßt), da geht Adam auf Sim-Naike und küsst sie! Es war, als hätte er sie sofort erkannt und sie ihn, obwohl das von den Gegebenheiten her ja natürlich völlig ausgeschlossen war, sie haben ja schließlich noch keinerlei Erinnerungen in dieser Nachbarschaft.
Absolut magisch! :ohoh: Die anderen Sims standen nur herum und sahen sich um, von ihnen wurde keiner auf irgendeine Weise aktiv.



Ja, das mit Carla und Jack sieht nicht so gut aus im Moment.
Die Sushibar finde ich auch klasse, ist leider aber nicht von mir. ;)

Ich wette er verlangt von Naike, dass sie zu ihm zurückkommt...
Gleich geht's weiter!

Weißt du denn den Grund, warum dein Spiel so instabil ist? Liegt das an der Hardware?

Einen lieben Gruß!
:hallo:
 
Kapitel 69 – Naikes Phantasie

Kapitel 69 – Naikes Phantasie​

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"Sind sie von der Polizei? Sie müssen was tun! Holen Sie ihn da runter ... er fällt sonst ... er stirbt dann ... und ist dann tot ... und das dürfen sich nicht zulassen und ...", ratterte Naike ohne Punkt und Komma wie ein Maschinengewehr. "Mal halblang, junge Dame! Erstens bin ich kein Polizist, sondern Brigadegeneral, und nur zufällig hier, aber die Polizei ist bereits unterwegs. Ist viel los heute, das geht nicht so schnell. Und zweitens: Sind sie mit dem Spinner da oben verwandt oder warum flippen sie mir hier gleich so aus? Sowas passiert doch dauernd!" Doc Blythe nahm den General verständnislos mit den Augen rollend zur Seite und erklärte ihm kurz händeringend die Situation. Da die Polizei nach fünf Minuten noch immer nicht eingetroffen war, beschlossen die beiden kurzerhand, Naike aufs Dach zu schicken. Ob das psychologisch geschickt war, mochte dahingestellt sein, aber jede Minute zählte.
"Sie gehen jetzt mit dem Doc und mir da hoch und sagen dem Kerl, dass sie ihn lieben und er doch bitteschön mit ihnen wieder ins Haus kommen möge." Naike sah ihn entsetzt an: "Aber ... "
"Nichts aber! Jetzt zählt nur, dass wir die Sache hier geregelt kriegen und niemanden von der Straße kratzen müssen. Und mit ihnen haben wir diese Chance."

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Naike ließ sich von dem äußerst zielbewussten General am Arm packen und ins Bürogebäude schleppen. Doc Blythe wimmelte Nicolas ab, der unbedingt hinterher wollte, und quetschte sich dann gerade noch mit in den Aufzug. Als Naike auf das nach allen Seiten hin völlig ungesicherte Dach trat, machte sie zuerst automatisch ihre "Wach-ich-oder-träume-ich-Übung", die eigentlich normalerweise dazu diente, Klarträume zu forcieren, und kam durch die Absurdität ihrer Situation dann zu dem Schluss, in einem Traum zu sein, was ihr Sicherheit gab und ihre Höhenangst unterdrückte.

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"Adam?", sagte sie vorsichtig zu dem Häuflein Elend auf dem Dach. "Hau ab, Naike, die haben dich doch nur geschickt, um mich von meinem Entschluss abzubringen, nicht wahr? Vergiss es!", gab er rüde zur Antwort.

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"Adam - aber warum nur? Denk doch mal an deine Tochter, sie hat dich gerade erst wiederbekommen, eine zweite Todesnachricht würde sie psychisch nicht mehr so gut überstehen. Jetzt kennt sie dich doch viel besser als damals. Tue euch das bitte nicht an!", flehte sie zitternd. "Ist das alles, was du zu sagen hast? Und du? Wirst du es verkraften?"

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"Was willst du denn jetzt hören? Dass ich dich liebe und es niemals verwinden werde oder was?" Sie klang halb wütend, halb verzweifelt. "Wäre schön", antwortete er und nahm ihre Hand.

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"Ich fass es nicht!" Naike ruderte unkoordiniert mit ihren Armen. "Ja, verdammt! Ich liebe dich! Aber würde es dir nie verzeihen, wenn du dein Leben wegwirfst und das anderer in Mitleidenschaft ziehst, nur weil wir keine Chance haben, ein Paar zu sein."
"Aber wenn du mich doch liebst?"
"Das reicht aber nicht, um es ein Leben lang miteinander auszuhalten, kapierst du das nicht? Ich stelle es mir schrecklich vor, eines Tages umgeben von zig quengelnden Kindern am Herd zu stehen, während du in Feinripp mit einer Flasche Bier auf dem Sofa hockst und Fernsehen guckst. Oder schlimmer, wenn du mich dann mit allem alleine lässt, zu anderen Frauen gehst und nur noch heim kommst, um zu essen, zu schlafen und ab und zu ein Familienmitglied zu verhauen!"

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Was hast du bloß für irre Phantasien?" Adam war völlig entgeistert. "Ich will das alles nicht", begann sie leise zu weinen, "ich will das alles immer so ist wie am Anfang. Aber das ist nicht möglich. Tu was du nicht lassen kannst, Adam, aber nicht wegen mir, ich bin es nicht wert." Adam ging kraftlos in die Knie, verbarg seinen Kopf zwischen den Armen, und Naike wurde in diesem Moment eiskalt bewusst, dass sie nicht träumte und ihre Höhenangst meldete sich prompt mit voller Wucht. Keine Minute länger konnte sie die Situation noch ertragen. Schwindelnd wankte sie zur Dachluke und ließ sich von dem dort wartenden Doktor Blythe zurück in Sicherheit ziehen.

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"Da bist du ja endlich!" Carlas Herz klopfte wie wild, als sie Naike endlich aus dem Bürogebäude kommen sah. "Hast du etwas erreicht? Wo ist er?"
"Nein!", schrie Naike unerwartet los. "Ich habe gar nichts erreicht, sondern es nur noch schlimmer gemacht. Ich habe versagt, Carla. Ich habe ein Menschleben auf dem Gewissen!" Ihre Freundin sah sie erschütternd an. "Jetzt red doch keinen Scheiß ..."

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"Wir haben ihn!", rief der General plötzlich, der inzwischen auch wieder unten angekommen war. "Er ist jetzt im vierten Stockwerk mit dem Doc. Ach, da kommen ja auch endlich Polizei und Notarzt. Mann, die haben Nerven", schimpfte er kopfschüttelnd.

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Nach dieser Nachricht brach Naike tief schluchzend in sich zusammen. "Hol den Notarzt, Peter!", rief Carla. "Ich will nicht ins Krankenhaus, es geht schon wieder", widersprach Naike matt. "Ich will nach Hause, nur nach Hause. Bitte!"
"Ok, dann rufe bitte ein Taxi, Peter. Ich spreche eben noch kurz mit dem Arzt, aber ich denke wir können sie dann mitnehmen", meinte Nicolas.

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Am nächsten Morgen war Naike früh als Erste wach, denn um acht Uhr musste sie mit Nicolas und Julia in Blauseidigheide erscheinen und das wollte sie auch – bloß weg von der blöden Insel!

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Sie war noch ein wenig wackelig auf den Beinen, aber genauso hungrig wie Nicolas' mal wieder im wahrsten Sinne des Worte tierisch stinkender Hund Siegfried.

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"Und was machen wir, wenn es die ganze Woche regnet?", fragte Julia, die von dem Drama um ihren Vater nichts mitbekommen hatte und es auch nicht erfahren sollte. "Na, NATO-Puschen anziehen und durch. Wir sind doch allesamt zäh wie Krupp-Stahl, nicht wahr?", zwinkerte Nicolas seinen beiden Freundinnen zu. Julia grinste. Und auch Naike verzog ihre Mundwinkel ein paar kaum zu erkennende Millimeter nach oben.

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Wenig später kam auch schon pünktlich das bestellte Taxi und die Reise ins Unbekannte konnte beginnen.

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Naike bestellte sich beim Universum nur ein sauberes Bett, schönes Wetter und viel Abwechslung, denn das war im Moment das Einzige, was sie sich wünschte.
 
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Hallo!
Das ist ne tolle Fortsetzung! Ich hab deine Fotostory schon lange " im geheimen" mitverfolgt, und sie gefällt mir echt gut.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht!:)
 
Kapitel 70 – Brad ... äh, Paul ... oder doch Brad?

Kapitel 70 – Brad ... äh, Paul ... oder doch Brad?​

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Die ehemalige Kaserne Blauseidigheide lag eine knappe Stunde Fahrtzeit entfernt an einem Ort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten.

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Endlich hielt das Taxi vor einer dicken Mauer, hinter der sich das schlichte Gelände mit drei Baracken befand.

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"Wo müssen wir'n jetzt hin? Hier ist doch niemand", fragte Julia und war sich in diesem Moment unsicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, sich ihrer Gastmutter anzuschließen.

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Doch Nicolas beantwortete ihre Frage erst gar nicht, sondern klingelte gleich am Tor, das sich daraufhin surrend öffnete, und ging dann zielsicher zum Eingang der am nächsten liegenden Baracke. Die beiden Frauen dackelten ihm brav hinterher.

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Irgendwie kommt mir diese Rückseite sehr bekannt vor, dachte Naike, das wird doch nicht ...

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"Hi, Nai, da bist du ja! Wirst schon erwartet." Nun traf sie der flüssige Schleimschlag. Was zum Geier wollte der denn hier? Naike winkte Joseph Tallis vor Schreck auch noch zu und wurde von ihm sanft an den Schreibtisch vor ihnen geschoben.

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"Name?" – "Le Normand, Naike." Der Mann am Schreibtisch sah auf. "Ach, Sie kenne ich doch. Sind Sie nicht das Liebchen des Hochhaustänzers von gestern?", fragte er abschätzig. Naike nickte konsterniert. "Und mit wem habe ich die Ehre?"
"Brigadegeneral Hajo von Doberschütz. Ich bin abkommandiert, Leuten wie ihnen hier den Lageraufenthalt zu versüßen und möchte hoffen, dass sie danach geläutert sind. Sie dürfen mich mit Herr General jederzeit ansprechen, außer wenn ich esse." Sie stutzte. Von Doberschütz? Das war doch Carlas Familienname. Aber um ihr Vater zu sein, war der Typ eindeutig zu jung, und einen Bruder hatte ihre Freundin ihres Wissens nach nicht.

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"Gehen Sie jetzt in die Nachbarbaracke, dort können Sie sich umziehen und ihre Habseligkeiten in einem Spind verstauen. Dann sollten sie sich das Gelände erschließen, besonders groß ist es ja nicht. Gegenüber von der Rezeption, in der sie sich hier befinden, ist der San-Bereich. Ansonsten haben wir noch einen Gemeinschaftsraum, und hier in der Küche werden die Mahlzeiten eingenommen, die sie selbst aus dem, was vorhanden ist, zubereiten werden. Und hier, bitteschön, unser NATO-Evangelium." Naike nahm die Kladde entgegen, die der General ihr überreichte, kratzte sich am Kopf und sah sich fragend zu Nicolas um. "Das ist die allgegenwärtige Dienstvorschrift!", flüsterte Nic schnell.

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Naike nickte und sah sich um, die Küche schaute eigentlich ganz ordentlich aus. "Noch Fragen?" – "Nein Sir!" – "Gut. Dann abtreten! Mögen Sie wie gesagt vom Aufenthalt profitieren!"

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Na prima, was für ein arroganter Arsch, dachte sie beim Verlassen des Büros. Während General von Doberschütz die Personalien von Nicolas und Julia aufnahm, folgte sie erstmal einem dringenden Bedürfnis und machte sich auf den Weg zum erwähnten San-Bereich.

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Das Gelände war sehr spartanisch bestückt, nur ein paar Zelte, aber immerhin standen auch ein Lagerfeuer und ein Grill zur Verfügung. Dies ließ wenigstens auf nette Abende hoffen. Aber was bitteschön machte Joseph hier?

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Nach Betreten der Feuchträume konnte Naike kaum glauben, was sie da sah. Es schien zwar alles recht sauber zu sein, aber dass man hier weder beim Duschen noch beim Klogang Privatsphäre hatte, war nicht zu übersehen. Die Toilettenanordnung glich einem besseren Donnerbalken …

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... und an den gleichzeitigen Aufenthalt von Männlein und Weiblein hatte offensichtlich niemand damals beim Bau der kleinen Kaserne gedacht.

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Naike schaute aus dem Fenster, ob sich jemand näherte, sah aber wie alle zur Schlafbaracke hinübergingen. Uns so flitzte sie in großer Eile auf eine der Toiletten. So schnell hatte sie ihr kleines Geschäft noch nie erledigt.

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Der Gemeinschaftraum war schon deutlich einladender, Nicolas und Julia freuten sich besonders über den Billardtisch.

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"Joe, was hast du hier zu suchen? Die Behörde hat uns versichert, dass du mit Adam in ein anderes Lager kommst. Nicht wahr, Nic?", fragte Naike scharf. "Mach mich nicht so blöd an, ich kann doch nichts dafür, das andere Camp war proppenvoll, als ich heute in der Früh dort ankam. Adam wurde noch angenommen, aber mich schickten sie dann hier nach Blauseidigheide."
"Na prima", murmelte Nic und rollte seine Augen gen Himmel. Naike rieb sich die Nase und seufzte, den "Tallis-Fluch" wurde sie also auch hier so schnell nicht loswerden.

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Auch der Schlafraum war, wie erwartet, alles andere als komfortabel, sondern bestand aus reinem Jugendherbergs-Luxus. Im Spind hatten sich ein paar Spinnen Nester gebaut und die Matratzen waren zum Teil durchgelegen und quietschten fies beim Draufsetzen. Aber für eine Woche würde es schon gehen und so zog man sich wie befohlen die bereitliegenden Kleidungspakete an. "Nic, dieses grüne Ungetüm von langer Unterhose ist das köstlichste, was ich seit langem gesehen habe", lachte sich Julia kaputt. "Normal halt, NATO-Erotikdämpfer im Fach-Jargon", zwinkerte Nic. "Dann hoffe ich mal, dass Joe gleich zwei übereinander anzieht", bemerkte Naike trocken, konnte sich ein Grinsen aber auch kaum verbeißen.

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"Hihi, gar nicht so schlecht, das Zeugs, wenn meine Freundinnen mich jetzt sehen könnten!", kicherte Julia noch immer. "Naike? Hallo Naike, was ist?", wedelte sie der plötzlich blass gewordenen Mitbewohnerin zu, die nun unbewegt zur Tür starrte.

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"Hallo zusammen, willkommen in Blauseidigheide! Ich bin Paul O'Meara und greife General von Doberschütz bei eurer Betreuung ein bisschen unter die Arme. Eigentlich bin ich Sanitätsoffiziersanwärter, hänge aber in den letzten Zügen meines Medizinstudiums und kann deshalb nicht mehr für größere Aufgaben eingeteilt werden, muss noch ordentlich büffeln." Der blonde junge Mann lächelte fröhlich. "Hi, ich bin Julia", winkte die Jüngste im Raum dem Soldaten fröhlich zu und fragte sich, warum er ihr bloß so bekannt vorkam? Naike hatte sich von ihrem ersten Schrecken erholt und grinste sich einen. Was hatte Carla im Naniwa bei ihrem Gespräch noch gesagt? Wir sind hier nicht im Kino? Da hatte sie sich wohl geirrt!
"Und ich Naike Le Normand", zwinkerte sie dem äußerst strammen Paul zu und versuchte nach besten Kräften nicht in lautes Lachen auszubrechen. Real-Naike war doch ein unglaublicher Schlingel!

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Während Paul O'Meara folgend noch einiges zum Ablauf der Woche erzählte, stierte Joseph Naike unentwegt an, was sie ganz kirre machte.

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"Starr' mich nicht so an, Tallis, ich bin kein Ausstellungsstück!", wetterte sie zur Überraschung aller im Raum plötzlich los. "Siehst aber so aus in deiner grünen Kluft", witzelte Joseph frech. "Na, na, meine Herrschaften, jetzt aber mal halblang, hier wird nicht gestritten, sonst gibt es gleich eine kalte Dusche mit anschließendem Geländelauf", mahnte Paul die beiden Streithähne.

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Doch man knurrte sich weiterhin an, lediglich ein bisschen leiser. "Lassen Sie es mal gut sein, O'Meara, die beiden haben eine schwere Zeit hinter sich und sollten eigentlich nicht hier zusammen im gleichen Lager sein. Ich habe ein Auge drauf, okay?", erklärte Nicolas und zollte dem Sanitätsoffiziersanwärter einen perfekt ausgeführten militärischen Gruß, den sein Gegenüber sofort gekonnt erwiderte. Naike schüttelte verständnislos den Kopf, ließ sich aber von Julia aus dem Schlafraum ziehen, ...

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... in dem nun eine heiße Diskussion startete. Sie konnte nicht hören, was genau Nicolas zu Joseph sagte, aber nach Gestik und Mimik der beiden zu urteilen, schien da gerade einer ordentlich zusammengeschissen zu werden. Das konnte ja was werden!

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"Und nun, Kamerad?!" – "Erstmal Essen fassen." – "Einverstanden!"​
 
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Hallo Naike,:hallo:
tolle Fortsetzung!Ich hoffe mal, Naike beherrscht sich gegenüber Joseph....
 
Zuletzt bearbeitet:
Na das war jetzt noch nicht allzuviel...
... gut okay, Jo war eine Überaschung und Adam wäre mir lieber gewesen, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

Du magst nicht zufällig morgen gleich das nächste Kapitel online stellen oder? *grins*
 
Kapitel 71 – Stalking light

Kapitel 71 – Stalking light​

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In der Küche war Naike bereits fleißig zugange und kochte irgendeine komische Grütze. Ein Fünf-Sterne-Menü hatte aber eh niemand erwartet. "Na los, Tallis, greif ihr mal unter die Arme, anstatt sie zu ärgern. Oder soll sie alleine für uns alle kochen, nur weil sie eine Frau ist?" Joe schüttelte den Kopf und schritt zur Tat.

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"Kann ich dir helfen?" Das hatte er sehr lieb gesagt. Naike schaute in sein schönes Gesicht, roch den typischen Tallis-Geruch nach Leidenschaft und Lebendigkeit, den kein Parfüm je hätte nachahmen können, und fühlte sich ungünstigerweise umgehend wieder zu ihm hingezogen. Nicht halb so schlimm wie bei Adam, aber ebenso unvermeidlich. "Nein danke, nett von dir, aber ich bin gleich eh fertig. Heute Abend kannst du ja grillen, wenn du magst." Joe blieb trotzdem neben ihr stehen und beobachtete jeden Handgriff, was Nicolas zum Glück gerade nicht bemerkte, da er in ein Gespräch mit Julia vertieft war. Aber Naike transpirierte deutlich mehr als sonst.

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Und auch beim Essen wich er ihr nicht von der Seite, was Nicolas nun aber auffiel. "Hey, was hockst du uns hier wie ein Gespenst auf der Pelle? Soll Julia da drüben etwa alleine sitzen?"

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Joseph hatte schon verstanden und trollte sich von seinem Platz. Solange Nic anwesend war, bestand für ihn keine Chance auf ein Vier-Augen-Gespräch mit seiner Ex-Freundin, das er ganz offensichtlich anstrebte.

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Da er selbst während des Essens noch immer interessiert herüberschaute, begann Nicolas provokant mit Naike zu flirten.

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Julia war gleich klar, dass es sich um einen Spaß handelte.

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Aber Joe war nun völlig irritiert und riskierte für den Rest der gemeinsamen Mahlzeit nur noch vorsichtige Blicke.

*

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"Biste jetzt mit dem Kappe zusammen, oder was?" – "Wäre das schlimm?", zwinkerte Naike. Joe grummelte sich etwas Unverständliches in seinen Bart und beschloss, Naike nicht beim Geschirr abspülen zu helfen.

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Den Rest des ersten Tages widmete General von Doberschütz den seiner Meinung nach verweichlichten Körpern seiner Schützlinge. Seit Ewigkeiten hatte Naike nicht mehr so intensiv trainiert, aber es tat ihr gut, lenkte es sie doch bestens von ihrem ansonsten immerwährenden Gedankenkarussell ab.

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Während die Männer den San-Bereich widerspruchslos akzeptierten, obwohl nur kaltes Wasser aus den Hähnen kam ...

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... und sich auch keinen Zwang antaten, sich gemeinsam ihrer Notdurft zu entledigen und dabei auch noch angeregt über Schwänke ihrer bisherigen Leben zu quatschen ...

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... hatte Naike hinter dem Bürobereich in Baracke 1 versteckt ein fein beheiztes kleines Klo entdeckt, in das sie sich ab sofort regelmäßig heimlich schlich.

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Doch hier, so alleine mit sich selbst, überfielen sie wieder ihre trüben Gedanken. Wie sollte es bloß weitergehen nach dem Camp-Aufenthalt? Wie ging es Adam? Was wenn der Insel-Übeltäter weiterhin nicht gefasst werden würde – was dann? Sie empfand ihre Situation weiterhin als kaum erträglich.

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"Hey, was machst du hier in meinem Klo?", kam Nicolas plötzlich herein, denn sie hatte vergessen, abzuschließen.

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"Wie – dein Klo? Das ist meins, ich habe es zuerst entdeckt!"
"Hey, was macht ihr hier an meinem Lieblingsplatz?", stob nun auch noch Julia grinsend zur Tür herein. Kichernd verließen sie dann gemeinsam das Luxus-Refugium und machten sich auf in ihre Betten, die nach dem langen Tag mit viel Bewegung an frischer Luft bereits einladend auf sie warteten.

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Um Punkt fünf Uhr morgens schreckten am zweiten Tag alle durch den ungemein durchdringenden Ton einer penetranten Trillerpfeife aus dem Schlaf. "Kompaniiiiiiiie – aaaaauuuuufschteeeeeehn! Sofortiges Antreten zum Appell!"

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Während Naike und Julia sich benommen aus ihren Betten schälten, war Nicolas gleich hellwach und begrüßte General von Doberschütz fröhlich. Er hatte in voller Montur geschlafen, wie er es offenbar aus seiner Wehrzeit gewohnt war. Julia mutmaßte, dass ihm die Zeit bei der Bundeswehr damals sicher mehr Freude gemacht hatte, als seine spätere Tätigkeit als Pfarrer einer Sekten-Gemeinde heute. Wie er wohl bloß dazu gekommen war?

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"Und Sie Schlafmütze? Rein in die Puschen oder erinnern Sie sich nicht mehr an ihre Jugend, wie fix das gehen muss? Mit ihnen würden wir glatt den Krieg verlieren!", motzte der General. "Ich war nie beim Bund, sondern habe Wehrersatzdienst geleistet", brummte Joe. "Aha, dann wird mir alles klar, ein ehemaliger Urinkellner also. Himmel, Arsch und Zwirn! Das ich mir das antun muss!" Joseph hatte zu dieser frühen Stunde noch keinen rechten Biss und schlüpfte deshalb, ohne weiter in das unschöne Gespräch einzusteigen, apathisch in seine Klamotten.

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"Und los jetzt – auf zum Orientierungsmarsch!" Der gute Herr General und seine Trillerpfeife schienen siamesische Zwillinge zu sein, das Teil klebte geradezu an seinen Mund.

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"Jetzt aber Hackengas, Tallis, Ihnen kann man ja beim Laufen die Schuhe klauen." – "Arschgeige!", knurrte Joe wütend und wurde zum Glück nicht genau gehört.

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"Wenn Gott gewollt hätte, dass Sie mich anlabern, dann wären Sie meine Frau geworden! Also, weiter im Schritt, wenn Ihnen Efeu an den Stiefeln wächst, dann waren Sie zu langsam!", brüllte der General unbeeindruckt weiter. Und so rannten unsere "verantwortungslosen Missachter der Sperrstunde" und ihre Getreuen gleich mehrmals unfreiwillig um das Grundstück herum, bis ihnen die Füße qualmten. Bis auf Nicolas japsten alle wie räudige Hunde bei 40 Grad im Schatten.

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Joseph war auch nach Tagen nach wie vor erfreut, wenn er Naike in der Nähe wusste.

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Kaum hatte sie im Speiseraum Platz genommen, wieselte er auch schon heran. "Na, kommste inzwischen ohne meinen Bruder klar, der ja anscheinend inzwischen zum Schornsteinfeger-Handwerk gewechselt hat?"
"Haha, sehr witzig." Jetzt wusste Naike, dass Joe von Adams Hochhaus-Abenteuer Wind bekommen hatte. "Liebst du ihn eigentlich deshalb mehr als mich, weil ich solche Mutproben für dich nicht begangen habe?"

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"Verdammt, lass es, Tallis! Warum quälst du das Kind unentwegt, häh? Lass endlich deine dreckigen Pfoten von ihr, sonst ..."

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"Äh, hallo? Könntet ihr euer Ringkämpfchen bitteschön woanders austragen? Und Nicolas, vielen Dank für deine Verteidigung, aber ich bin kein Kind mehr und kann mich durchaus selbst mit Joe auseinandersetzen", bemerkte Naike beleidigt und verzog sich schnell nach draußen.

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Joe wurde plötzlich klar, dass er über die Stränge geschlagen und sich peinlich benommen hatte. Er wusste selbst nicht recht, warum er es tat und ging schnell nach draußen, um sich bei ihr zu entschuldigen, fand sie aber nirgends.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Naike,:hallo:
auch das Kapitel gefällt mir sehr gut.
Der orientierungslauf war echt gut, sieht wirklich witzig aus.:lol:
Wi machst du das, ich meine ,das alle dann so hintereinander herlaufen und einer mit Trillerpfeife rumsteht?
Würde mich mal interresieren.
Viele Grüße, Hannii:hallo:
 
Das ist mir jetzt aber peinlich... na ja zumindest ein bissel.

Aber das Kapitel ist toll. UNd ich geb die Hoffnung nicht auf, das Naike und Adam wieder zusammen kommen
 

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