Fotostory Sturm über Tularea

Llynya

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November 2007
Alter
45
Ort
Ostsee
Geschlecht
w

Hallö Zusammen. :-)

Ich hab mich auf Grund der veränderten Bildergröße hier entschlossen, meine Story hier online zu stellen. Da ich nicht so der Fan von großen Vorreden bin, fangen wir einfach mal an. *g*



Sturm über Tularea

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Prolog: Eine stürmische Nacht


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Es stürmte und Regenwolken hingen tief über dem Wald. Ab und an zuckten Blitze über den Himmel. Es war keine Nacht in der ein vernünftiger Mensch draußen sein wollte. Trotzdem war jemand unterwegs zu der Hütte, die eine Art Ruhepol in mitten des Sturms bildete.
In der Hütte stand die Alte Frau am Fenster und starrte in die Nacht. Sie wusste, dass heute eine besondere Nacht war. Eine Nacht die ihr Leben verändern würde. Nur wusste sie nicht ob zum Guten oder zum Schlechten. Sie wünschte sich, dass es zum Guten sein würde, dass diese Bürde eine Freude sein würde. Aber sie schraubte ihre Hoffnungen nicht zu hoch. Es war ihr klar, dass es mit viel Arbeit und Geduld verbunden war, ihre Aufgabe zu erfüllen.

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Sie wandte sich vom Fenster ab und blickte in ihre Hütte. Sie sah, dass sie eigentlich nicht wirklich auf das vorbereitet war was kommen sollte. Da die Hütte nur aus einem Raum und dem Dachboden bestand, war es auch schwierig alles Wichtige zu verstauen, dass neugierige Augen es nicht sahen und erkannten. Sie wusste, dass sie ein Risiko einging, aber es ließ sich nicht mehr ändern. Sie hatte ihre Zustimmung gegeben und war damit fest gebunden.

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Sie seufzte und fing an noch ein bisschen aufzuräumen. Sie wollte noch wenigstens ein Paar Utensilien ihrer Zunft verbergen, bevor es soweit war. Sie ging zu dem Regal, wo die meisten ihrer Krüge standen und traf eine Auswahl, was bleiben durfte und was in dem kleinen Raum unter ihren Füßen verschwinden musste. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, dass der Bote etwas Ungewöhnliches sah. Die Menschen im Umland hielten sie für eine alte Einsiedlerin, die viel von Kräutern verstand und das sollte auch so bleiben. Niemand durfte wissen, dass sie eine echte Hexe war.
Als wenn sie das nicht eh schon wüssten. Dachte sie mit einem leicht bitteren Lachen. Nur gut, dass keiner der Schwachköpfe wirklich den Mut hat, das der Wache zu melden.

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Nachdem alle gefährlichen Krüge und Kräuter aussortiert waren setzte sich die alte Frau in ihren Stuhl vor dem Kamin und wartete. Unterdessen wurde der Sturm draußen noch heftiger. Es fing an zu hageln und mehrere Bäume knickten um. Irgendeiner muss sich wohl morgen darum kümmern, dachte die Hexe noch bevor etwas im Feuer ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie starrte in die Flammen und mit einem Mal konnte sie sehen, was allen normalen Menschen verborgen bleibt.

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...Die Flammen wurden schwarz und das Innere Hütte verschwand in Dunkelheit. Trotzdem schien ein Funke noch zu brennen, er wurde heller und heller und dann erlosch auch er. Dann war es eine Weile dunkel, ehe sich ein weiteres kleines, schwaches Licht aus der Schwärze erhob. Doch es war kraftlos und schaffte es nicht den Raum wieder zu erhellen. Aber es gab nicht auf. Seicht und stetig leuchtete der kleine Stern in der allumfassenden Dunkelheit. Bis...
Die Hexe schreckte auf. Es war wieder hell in der Hütte, das Feuer brannte unbeeindruckt weiter und die alte Frau sank wieder in ihren Sessel. Sie fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte und warum sie gerade in einer Nacht wie dieser ein solches Gesicht hatte. Dann merkte sie, was sie aus ihrer Vision gerissen hatte: Es klopfte an der Tür.

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Ah, mein Mündel ist da, dachte sie und erhob sich schwerfällig von ihrem Platz. Ihre alten Knochen knackten, aber sie ging ohne Schmerzen zur Tür. Draußen schien der Sturm etwas nachgelassen zu haben, obwohl der Regen noch ziemlich stark herunter prasselte. Sie öffnete die Tür vorsichtig, schließlich konnte man ja nie wissen. Vor der Tür saß ein kleines Mädchen mit klatschnassen brauen Haaren und starrte sie an. Sie schrie nicht, sie weinte nicht und das obwohl ihr schrecklich kalt sein müsste.

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Die alte Frau beugte sich runter und nahm die Kleine hoch. Sie versuchte nicht, dem Mädchen gut zuzureden. Das war nicht ihre Art. Aber sie trocknete das Kind ab und legte es in die kleine Krippe, die sie Tags aufgestellt hatte. Kaum lag das Mädchen darin, fielen ihr auch schon die Augen zu. Die Hexe betrachtete sie noch eine geraume Zeit lang, ehe sie sich mit einem Seufzen umdrehte und selbst schlafen ging.


Kapitel1: Kennenlernen


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Die ersten paar Jahre bei der alten Frau waren für Lina wie im Nebel. Sie konnte sich nicht wirklich erinnern, dass ihre Ziehmutter viel mit ihr geredet hätte. Sie hatte ihr ihren Namen gesagt und was sie alles nicht anfassen darf, aber sonst war die alte Frau ziemlich schweigsam. Nur eine kleine scharfe Zurechtweisung, wenn Lina mal wieder die falschen Pflanzen in der Hand hatte oder ein Ruf zum Essen, waren das Einzige was sie von der alten Frau hörte. Nicht das es sie sonderlich störte, sie kannte es ja nicht anders.
Aber eines Morgens war es anders. Lina erwachte wie immer in der Morgendämmerung und stand sofort auf. Sie wusste, was passiert, wenn sie es nicht tat. Die alte Frau sah und wusste alles. Auf jeden Fall glaubte Lina das. So schnell sie konnte zog sie sich an und ging zum Kessel um das Frühstück vorzubereiten. Jeden morgen das Gleiche, dachte sie so bei sich. Ich wäre froh, wenn es mal Abwechslung geben würde.

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„Kind, heute lernst du etwas Neues.“ kam es wie aufs Stichwort von der alten Frau. Lina blickte erstaunt hoch.
„Was denn Adera?“ fragte sie. Sie sprach leise, fast als würde sie sich nicht trauen lauter zu sprechen, aber das täuschte. Sie hatte keine Angst vor der alten Frau, sondern sie wollte nur so schnell wie möglich wissen, was es denn Neues zu lernen gab. Aus der Vergangenheit hatte sie gelernt, so höflich wie möglich zu Adera zu sein, sonst würde sie nie erfahren, was sie wissen wollte.
„Sei nicht so ungeduldig.“ schnappte die alte Frau und setzte sich an den Tisch. Lina rührte enttäuscht weiter in dem langsam wärmer werdenden Haferbrei rum. Sie wusste, dass weitere Fragen nur dazu geführt hätten, dass sich Adera das Ganze noch anders überlegen würde. Und das konnte sie nicht riskieren.

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Lina war ein lebhaftes Kind und die täglichen kleinen Arbeiten in der Hütte reichten bei weitem nicht aus, um sie zu erschöpfen. Wann immer sie konnte nahm sie sich Zeit für sich und tobte sich im Wald aus. Sie hatte keine Freunde, denn zum Dorf war es eine ganz schön lange Strecke für ein Kind allein. Aber sie wusste sich zu helfen, in dem sie auf Bäume kletterte und mit ein paar Wildtieren fangen spielte. Natürlich spielten die Tiere nicht richtig mit, aber Lina machte es Spaß.

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Nach dem Frühstück an diesem Morgen erwartete sie aber erstmal der ganz normale Tagesablauf. Sie wusch die Teller und den Rest des Geschirrs ab, ging danach die Hühner füttern und widmete sich dann der leidigen Aufgabe des Sauber machen. Sie hasste es zu fegen und Staub zu wischen, aber Adera bestand darauf, dass die Hütte sauber sein sollte. 'Kinder machen Dreck und darum machst du auch hier sauber.' War ihre Begründung als Lina sie einmal fragte, warum sie immer putzen musste. Also putzte Lina ergeben und fragte nie wieder nach dem Warum.

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Erst als es schon fast Schlafenszeit war rief Adera Lina zu sich. Sie saß auf der Bank und winkte das Mädchen zu sich. Lina setzte sich auf den Boden vor der alten Frau und schaute sie erwartungsvoll an.
„Also Kind, du bist jetzt schon über 3 Jahre hier bei mir und es wird langsam Zeit, dass du mehr lernst, als nur Hausarbeiten.“ fing Adera langsam an. Sie war sich nicht ganz sicher wie viel sie Lina schon anvertrauen konnte, aber sie hatte beschlossen ihr wenigstens das Nötigste beizubringen. Sie sah Lina ernst ins Gesicht und traf eine Entscheidung. „Du weißt, was ich mache?“
Lina schüttelte den Kopf. Sie hatte keine Ahnung, was die alte Frau machte, dazu hütete Adera ihr Geheimnis viel zu gut. Wieder schien es so als hätte Adera gewusst, was Lina dachte, denn sie lachte einmal leise auf und fuhr dann fort. „Dachte ich mir das doch. Gut, das wirst du schon noch herausfinden. Ich habe dir aber gesagt, dass du etwas Neues lernst, also werde ich dir Lesen und Schreiben beibringen.“

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Lina bekam große Augen. Das gefiel ihr. Von vereinzelten Besuchern aus dem Dorf hatte sie gehört, dass nur die Edelleute und Geistliche lesen und schreiben konnten. Sie fragte sich allerdings, warum die alte Frau das dann konnte. Sie war doch keine Edelfrau und eine Geistliche? Nein, das ganz bestimmt nicht. Lina sah sie weiter erwartungsvoll an, aber die alte Frau starrte durch sie durch. Sie traute sich nicht zu fragen, wann es denn los ginge mit dem Unterricht, aber sie wollte auch nicht aufstehen.
Erst nach einer Weile schien sich Adera zu erinnern, dass Lina immer noch vor ihren Füßen saß. „Nun geh schon endlich ins Bett. Heute fangen wir nicht mehr an.“ Lina seufzte etwas enttäuscht, aber sie ging ohne zu zögern schlafen.

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Am nächsten Morgen erwachte sie erfrischt und voller Tatendrang. Sie konnte kaum erwarten, endlich die erste Lese- und Schreiblektion zu lernen. Wie immer bereitete sie das Frühstück zu und während des Essens sah sie Adera immer wieder von der Seite an, bis diese ihr sagte, sie soll doch woanders hinschauen. Auch der Rest des Tages verlief genauso wie der Tag zuvor und Lina wurde langsam ungeduldig. Erst am späten Nachmittag rief Adera sie zu sich. Sie hatte sich das mit einem Buch am Esstisch bequem gemacht und Lina setzte sich neben sie.
Binnen kurzer Zeit war Lina gefangen von all den schönen Buchstaben. Sie war mit solch einem Eifer dabei, als würde sie noch am gleichen Tag alles lernen wollen. Nur mit Mühe konnte Adera sie bremsen, sonst hätte Lina noch bis tief in die Nacht weiter gelernt. Selbst in der Nacht träumte sie von Buchstaben und all den tollen Dingen, die sie verkörperten.

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Selbst Adera musste ein paar Mal über den Eifer von Lina lächeln, aber sie tat es nur dann, wenn das Mädchen nicht hinschaute. Schließlich war sie davon überzeugt, dass das Mädchen nicht nur fleißig sondern auch ziemlich klug war. Sie warf all ihre vorherigen Pläne über den Haufen und beschloss dem Kind doch zu verraten wer sie war und was sie Lina lernen wollte. Sorgfältig legte sie einige Bücher auf den Tisch, als das Mädchen schon fest schlief. Sie war davon überzeugt, dass Lina von selbst darauf kommen würde, wenn sie ihr die richtigen Hinweise geben würde. Also legte sie ein paar alte Schriften auf den Tisch, die sich mit ihrer Kunst befassten und ging dann selbst schlafen.

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Morgens entdeckte Lina sofort die neuen Bücher auf dem Tisch. Sie sah sich neugierig um und hörte ob Adera schon wach war. Aber sie hörte nichts von der alten Frau, sie schien also noch zu schlafen. Blitzschnell schnappte sie sich die Schriften und setzte sich auf ihr Bett damit sie sie lesen konnte. Immer wieder unterbrach sie sich und lauschte nach der alten Frau, aber auch nach einer Stunde war immer noch nichts von ihr zu hören. Lina machte sich keine Sorgen, zu sehr freute sie sich über die freie Zeit. Es war ja selten genug, dass sie morgens Zeit hatte für sich.
Erst nach einer Weile bemerkte sie, dass schon langsam die Sonne aufging. Schnell legte sie die Schriften wieder auf den Tisch und machte sich an ihre morgendlichen Arbeiten. Fast schon fröhlich machte sie Frühstück bis Adera runter kam und sie gemeinsam schweigend aßen. Nachdem Lina die Teller und das Besteck abgespült hatte rief Adera sie zu sich. Lina, die gerade auf dem Weg nach draußen zum Hühner füttern wollte, stutzte und setzte sich verwundet wieder an den Tisch.

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„Du hast heute morgen die Schriften gelesen.“ Es war eine Feststellung, keine Frage von Adera und Lina nickte auch nur stumm. Sie war immer noch unsicher, wann sie sprechen sollte und wann nicht. Adera nickte ebenfalls und sah Lina dann in die Augen. Immer noch staunte sie über die ungewöhnlichen Augen des Mädchens, tiefblau und in ihnen schienen die Sterne zu wohnen.
„Dann weißt du jetzt also, was ich bin und was du werden wirst, wenn du willst.“
Lina starrte die alte Frau an. In ihren Gedanken kreiste es, sie war sich sicher, dass sie die Lösung wusste, aber sie traute sich nicht recht es auszusprechen. Und was war das mit dem Angebot, dass sie ebenfalls lernen konnte, was die alte Frau tat? Als die Minuten sich hinzogen und Lina immer noch nicht geantwortet hatte, stand Adera auf.

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„Du bist noch nicht soweit und jetzt geh wieder an deine Pflicht.“ Sie drehte Lina den Rücken zu und lächelte leise in sich rein. Sie wusste, dass das Mädchen die Antwort kannte und sie wusste auch, was jetzt kommen würde.
„Du bist eine Hexe.“ sagte Lina leise, aber bestimmt. „Und ich möchte auch eine werden.“
„Du möchtest oder du willst?“

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„Ich will.“ antwortete Lina bestimmt und schon viel lauter als eben noch zuvor. Adera ließ sie noch ein bisschen zappeln und drehte sich dann langsam wieder um. „Gut, dann geh jetzt die Hühner versorgen und Eier ausnehmen. Dann werden wir mit der ersten Lektion beginnen. Und von jetzt an, wirst du mir immer antworten, wenn ich dir etwas sage. Du wirst tun, was ich sage und ich dulde keinen Widerspruch. Du wirst außerdem geheim halten, was du lernst und mit niemanden darüber sprechen. Noch nicht einmal wirst du den Bäumen oder Tieren etwas davon sagen. Das sind meine Bedingungen, verstößt du dagegen, werde ich den Unterricht sofort abbrechen.“
Lina nickte automatisch und als sie den ärgerlichen Gesichtsausdruck im Gesicht der alten Hexe sah, beeilte sie sich zu sagen: „Ja, Adera.“

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Fortsetzung folgt :)

Benachrichtungen:
krebschen'89; chrissy1709; Irisa;
nasenbaerchen

Benachrichtigung mach ich gerne und ich nehme auch keinen wieder runter, nur weil er still weiterliest. Nichts finde ich schlimmer, als so ein Kommi zu erzwingen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast dir richtig viel Mühe gegeben und dementsprechend schön sind die Bilder geworden.
Leider schaffe ich es gerade nicht den ganzen Text zu lesen, aber das, was ich gelesen habe, hat mich ebenfalls überzeugt. Ich finds super, dass du nicht mit Lesestoff geizt.
Mach auf jeden Fall weiter.
 
Hallo meine liebe Llynya!!!! :hallo:


Wie schön, dass Du Deine wunderbare geschichte auch hier reingestellt hast! Ich freu mich schon so auf die Fortsetzungen und natürlich hinterlasse ich Dir auch hier einen Kommi!!!

Ich finde Deine Kulissen wieder wunderbar eingerichtet, sehr atmosphärisch und echt. Die Figuren gefallen mir auch alle sehr gut, Du hast Adera richtig schön hingekriegt, alt, faltig, aber irgendwie geheimnisvoll und gütig. Bei Lina bin ich gespannt, wie sie im Erwachsenenalter ausschauen wird !

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Wo kommt lina her und was ist ihre Aufgabe? Und ist es gut, dass Adera sie in ihre Hexengeheimnisse einweiht?

Freue mich schon sehr darauf, wie es weitergehen wird!
 
Ui, deine Geschichte gefällt mir richtig gut. Mal was anderes. Ich mag deine Art zu schreiben und man sieht, dass du dir ganz viel Mühe gegeben hast. Die Bilder sind super. Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung! :)

lg Caro :hallo:
 
Hallö zusammen. :)

Das zweite Kapitel ist fertig und ich bin immer noch kein Freund von so großen Vorreden. *g*
Ich möchte mich aber bedanken fürs Lesen und Kommentieren. Das freut mich sehr, dass euch die Geschichte gefällt. :)

Flink jetzt noch die Kommis beantwortet und dann geht's los. *g*

@ blauefee1976-1
Danke, dass es dir gefällt. Das freut mich. :)

@ simsekind
Danke dir für dein Lob was die Bilder angeht. Ich hoffe, dass du inzwischen den Text auch ganz gelesen hast. *g* ^^
Die normalen Kapitel werden nicht ganz so lang, wie jetzt Prolog und Kapitel 1 zusammen, aber ich find das immer doof nur den Prolog zu posten, weil man da meistens noch nicht so viel zu sagen kann. :rolleyes:

@ Innad
:scream: Ich freu mich, das du auch hier einen Kommi für mich dagelassen hast. Danke dir dafür und für das Lob, was die Kulissen und Personen angeht. Ich bin da ja, genauso wie du meist, etwas unsicher bei. Bei Adera war mir wichtig, dass sie nicht wie ein alter Sim, sondern wirklich wie eine alte Frau aussieht. Und was Lina angeht... Heute wird sie ja schon zum Teenie, bis sie zur Erwachsenen wird, dauerts noch ne kleine Weile. ;)
Was deine Fragen angeht, kann ich noch keine Aussage machen, das würde doch zuviel verraten. *g* ^^

@ Caro.
Hey, danke für das Lob. Klar hab ich mir Mühe gegeben, ich mag es nicht etwas nur halbherzig zu machen. Danke auch für das Lob, was den Schreibstil angeht, da war ich etwas unsicher bei, weil es die erste Geschichte ist, die ich nicht in der Ich-Erzählung schreibe. ;)

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Danke nochmal an alle Kommischreiber. :)
 
Kapitel 2: Lehrjahre


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Lina stand auf und ging nach draußen zu den Hühnern. Sie merkte, dass sich Leben gerade drastisch verändert hatte. Sie würde eine Hexe werden. Für einen Moment fühlte sie sich zum ersten Mal wirklich glücklich. Dann fiel ihr ein, dass Hexen nicht gerne gesehen werden. Ihnen haftete ein übler Ruf an und vernünftige Menschen sollten sich nicht mit ihnen einlassen.
Aber das ist Unsinn, dachte Lina. Es kommen doch immer wieder Menschen aus dem Dorf hierher und bitten Adera um Rat. Dann kann sie doch gar keine böse Hexe sein, aber was ist, wenn die Leute aus dem Dorf keine Ahnung haben?


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[FONT=Verdana, sans-serif]Sie dachte während des Hühnerfütterns darüber nach, aber sie kam zu keiner Antwort. Sie wusste auch nicht, ob sie Adera danach fragen sollte. Irgendwie kam ihr das fast schon zu persönlich vor. Sie ließ sich extra Zeit mit dem Füttern, da sie noch ein bisschen nachdenken wollte, aber Adera ließ ihr die Zeit nicht. „Beeile dich. Der Tag wartet nicht auf dich.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Lina sah zu, dass sie fertig wurde und huschte regelrecht ins Haus. „Ich bin fertig mit den Hühnern.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das wurde ja auch Zeit. So, wo fangen wir denn an? Ah, was weißt du über Hexen?“[/FONT]
Lina überlegte einen Moment. „Nicht viel, nur dass sie nicht gern gesehen sind. Die Menschen haben Angst vor ihnen und man jagt sie aus den Dörfern.“


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[FONT=Verdana, sans-serif]Mit jedem Wort wurde Aderas Miene finsterer. Das Mädchen sagte ja nur, was sie gehört hatte und nicht, was sie selber darüber dachte. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist ja nicht besonders viel. Aber gut, fangen wir erst mal an dir ein paar Grundlegende Dinge beizubringen. Erstens Hexen sind nicht böse, zwar sind wir auch nicht gut, aber wer ist das schon. Der üble Ruf der uns an lastet kommt daher, dass es in früheren Zeiten immer mal wieder zu Unfällen gekommen ist und dabei Menschen starben. Sei es durch die falschen Kräuter oder falsche Tränke. Fehler passieren nun mal und darum ist es auch das Wichtigste, dass man immer sorgfältig arbeitet.“ Adera machte eine kleine Pause, um kurz zu überlegen. „Obwohl es auch Hexen gab und immer noch gibt, die wahrhaftig böse sind und den Menschen schlechtes wollen, aber davon gibt es nicht viele.“ Sie seufzte und Lina schaute sie mit großen Augen an, unfähig etwas zu sagen. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Nun gut, soviel erst mal dazu. Wusstest du, dass es drei verschiedene Arten von Hexen gibt? Nein, wahrscheinlich nicht. Also es gibt die Kräuterhexe, die Alchemistin und die recht seltene wirklich Hexe, die sich auf Magie versteht. Was denkst du, welche davon bin ich?“[/FONT]


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[FONT=Verdana, sans-serif]Lina überlegte einen Moment, was sie von der alten Frau wusste. Sie kannte sich mit Kräutern aus, das wusste sie. Sie verstand sich aber auch auf Tränke, aber Lina hatte sie nie Magie wirken sehen. Je länger sie überlegte, desto finsterer wurde Aderas Gesichtsausdruck. Lina beeilte sich zu sagen: „Ich denke, du bist sowohl Kräuterhexe und Alchemistin.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und Magie? Denkst du nicht, dass ich auch dazu fähig wäre?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich weiß es nicht. Ich weiß ja noch nicht mal, was du mit Magie meinst.“ wandte Lina ein. Das entlockte Adera ein kleines, abgehacktes Lachen. „Schon gut, Mädchen. Du hast recht, ich beherrsche beide Arten von Hexerei und was die Magie angeht... Ich bin keine magiebegabte Hexe.“[/FONT]


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[FONT=Verdana, sans-serif]Lina atmete fast erleichtert auf. Ihr hatte der Gedanke an Magie Angst gemacht, aber sie konnte nicht sagen warum. Es war eine unbestimmte Angst vor dem Unbekannten. Aber jetzt schaute sie Adera erwartungsvoll an und verdrängte die Gedanken an Magie. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was willst du denn lernen? Womit fangen wir an? Ich überlasse dir die Entscheidung, aber sei dir gewiss, dass es nicht einfach wird. Es ist alles harte Arbeit und erfordert vollen Einsatz von dir.“[/FONT]
„Ich würde gerne mit den Kräutern anfangen.“ Lina sprach bestimmt, als hätte sie von vornherein gewusst, dass sie das sagen würde. Dabei hatte sie bis zum Zeitpunkt als sie es ausgesprochen hatte, keine Ahnung gehabt, dass sie gerade das wollte.


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„[FONT=Verdana, sans-serif]Gut, gut. Fangen wir damit an.“ Adera stand auf und ging zu ihrem Bücherschrank. Sie schaute sich kurz die Einbände an und zog dann einen nach dem Anderen aus dem Regal. Als ein ansehnlicher Stapel auf dem kleinen Tisch lag sagte Adera: „Das sind alles Bücher die sich mit Pflanzen beschäftigen unter anderem auch mit Kräutern. Nimm dir ein Buch und lese es durch, dann suchst du im Wald nach 3 Kräutern oder Pflanzen aus dem Buch. Ohne das Buch dabei zur Hilfe zu nehmen. Einfach so aus dem Gedächtnis. Dann kommst du zu mir und bringst mir die 3 Pflanzen und erklärst mir, warum du dir diese ausgesucht hast und was sie bewirkt. Das ist deine erste Lektion.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja wohl Adera.“ entgegnete Lina. „Wie lange habe ich Zeit dafür?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Nun, es kommt auf das Buch drauf an. Such dir eins raus und ich sage dir wie lange du Zeit hast.“[/FONT]


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[FONT=Verdana, sans-serif]Und so fing die erste Lektion für Lina an. Manchmal konnte Lina schnell begreifen, was Adera von ihr wollte und manchmal waren die Aufgaben zu schwierig für sie. Aber im Laufe der Zeit lernte Lina viel über Kräuter, wie man sie unterschied, wie man sie anbaute, wo man bestimmte Pflanzen fand und was man mit ihnen machen konnte. Für Lina war jeder Tag eine neue Herausforderung, da sie regelrecht nach dem Lob der alten Frau hungerte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Für Lina bedeutete es harte Arbeit Adera zufrieden zu stellen und oft lernte sie noch bis spät in die Nacht und so manchen Morgen weckte Adera sie, weil sie mal wieder verschlafen hatte. Adera war dann immer besonders streng mit Lina. Sie war der Ansicht, dass sich fleißiges Lernen und frühes Aufstehen nicht ausschließen. So scheute sie Lina immer noch mehr, wenn sie sie mal wieder morgens wecken musste. Lina duldete diese Härte schweigsam und hielt sich damit an ihre Abmachung mit Adera.[/FONT]


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[FONT=Verdana, sans-serif]Ehe sie sich versah gingen die Jahre ins Land und ein Winter folgte auf den Nächsten. Lina wurde immer größer und lernte immer mehr von Adera. Im Laufe der Zeit wurden die Aufgaben immer schwieriger und komplexer, bis Lina irgendwann das Gefühl hatte, dass ihr der Kopf platzt. Irgendwann verkündete Adera, dass sie nun genug über Kräuter und alle Anwendungen weiß und sie nur noch ab und an ihr Wissen darüber auffrischen musste. [/FONT]
Lina war sehr stolz auf sich, dass sie diese Kunst der Hexerei gelernt hatte, aber ihr war das nicht genug und so fing sie kurze Zeit später das Studium der Alchemie an. Auch hier erwies sich Adera als strenge Lehrerin, die keine Fehler verzieh.


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Bald lernte Lina, dass sich die Grundzüge der Alchemie auf die bereits erlernte Kräuterkunde aufbaute. Darum fiel es ihr anfangs auch leicht bestimmte Tränke zu brauen und bestimmte Substanzen herzustellen, aber je mehr sie lernte, desto häufiger stellte sie fest, dass es nicht so einfach war die richtigen Zutaten zu finden. Ziemlich häufig stiegen aus ihren Tränken Rauchwolken auf oder sie verpufften plötzlich, veränderten die Farbe oder wurden einfach nur unbrauchbar.


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Je häufiger sie die Tränke verpatzte, desto ungnädiger wurde Adera. Nicht nur, dass sie mehr lernen musste, nein sie bekam auch Strafarbeiten auf gebrummt. Einmal musste sie auf Grund eines sehr unangenehmen Brauunfalls die gesamte Hütte putzen. Einer ihrer Tränke war in einer stinkenden Wolke verpufft und hatte die Hütte mit einem feinen stinkenden Pulver überzogen. Es war nicht gerade angenehm, da es sich in Kleidung und im Holzfußboden festsetzte und nur schwer wieder raus zu kriegen war.


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[FONT=Verdana, sans-serif]Lina wollte die Hoffnung irgendwann einmal die Künste einer Alchemistin zu besitzen nicht aufgeben und arbeitete härter als zuvor, aber selbst die heimlichen, nächtlichen Versuche schlugen alle fehl. Sie war schon fast verzweifelt und litt unter dem Gefühl versagt zu haben. Adera machte es ihr auch nicht leichter, sondern ließ sie immer wieder spüren, wie enttäuscht sie von ihr war. Es war fast eine Erlösung für Lina, als die alte Hexe ihr sagte, dass es keinen Zweck mit ihr hatte und sie den Unterricht nicht weiter fortführen würde. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zuerst machte es Lina schwer zu schaffen in der speziellen Kunst der Alchemie versagt zu haben. Sie zog sich in sich selbst zurück und verschwendete kein Wort mehr darüber. Adera machte es ihr aber nicht einfach zu vergessen, dass sie es nicht geschafft hatte. Mit jedem Blick, jeder Geste und auch jedem spärlich gesprochen Wort machte sie Lina deutlich, wie sehr sie ihr Versagen verachtete. [/FONT]


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Umso überraschter war Lina als Adera ihr an ihrem sechzehnten Geburtstag eröffnete, dass sie in diesem Jahr ihre Hexenprüfung abgelegen musste. Es war zwar eigentlich nicht ihr Geburtstag, sondern lediglich der Tag an dem Lina zu der alten Frau gebracht wurden war, aber sie hatten schon von Anfang an diesen Tag als Geburtstag gefeiert. Es gab zwar meistens keine Besonderheit an diesem Tag, aber Adera rief ihn Lina immer wieder in Erinnerung. Sie wollte einfach, dass sich das Mädchen daran erinnerte, dass sie nicht ewig bei der alten Frau bleiben konnte. Auf jeden Fall war das der Grund in den letzten Jahren gewesen.

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Fortsetzung folgt :hallo:
 
Ja, Lina ist wirklich eine hübsche geworden, und als Erwachsene wird sich das bestimmt noch verstärken. Ich mag ihre großen, tiefbraunen Augen, die sind so samtig und fragend und doch geheimnisvoll :)

Die arme Lina, dass sie das mit der Alchemie nicht ganz hinbekommen hat. Wie ich aber schon sagte, glaube ich, dass sie dafür das magische Gebiet beherrschen könnte, das Adera nicht beherrscht.

Ich denke, für sie ist es hart, dass sie von Adera so viel Verachtung zu spüren bekommt. Ohnehin tut Lina mir etwas leid, denn eine liebevolle Kindheit hatte sie nun ja wirklich nicht.

Die Bilder und der Text waren in dieser FS wie immer sehr, sehr gut. Besonders das mit den Rauchschwaden, die aus den Reagenzgläsern aufstiegen. Toll gemacht!!!
 
Wow! Das war wieder ein super Kapitel. Die Bilder sind wieder klasse und der Text natürlich auch. Lina ist ja richtig hübsch geworden! Ihr Augen sind total schön, es sieht echt so aus, als ob sie Sterne in den Augen hätte :)
Lina tut mir Leid, weil sie von Adera immer so behandelt wird. Aber vielleicht ist das die Art von Hexen ^^
Ich bin schon gespannt darauf, was es mit der Hexenprüfung aufsich hat ;)

lg Caro :hallo:
 
Hallö Zusammen. :)

Da bin ich wieder mit der nächsten Fortsetzung. Da Lina aus irgendwelchen, mir unbekannten Gründen, bei den ersten beiden Kapiteln die Augenbrauen fehlen, hat sie jetzt endlich wieder welche. *g*
Ich danke allen fürs Lesen, ich hoffe euch gefällt es heute wieder. :read:

@ Innad
Ich freu mich wirklich sehr, das dir Lina gefällt. Es dauert zwar noch etwas, bis sie erwachsen wird, aber ich hoffe, sie gefällt dir dann immer noch. :-)
Was die Magie betrifft, nun darüber gibt es heut mehr zu erfahren. Ich will da gar nicht soviel vorweg nehmen, außer dass es nicht wirklich sicher ist, ob Adera nicht doch Magie beherrscht. ;-)
Danke für dein Lob, was die Bilder betrifft. Am liebsten hätte ich noch etwas in die Reagenzgläser gefüllt, aber das hab ich beim besten Willen nicht hinbekommen. *seufz*

@ Caro.
Danke für das Lob. Auf Linas Augen bin ich auch ganz stolz, weil das das erste Mal war, dass ich was selber gebastelt hab. Darum freut es mich umsomehr, dass es gefällt. :)
Wahrscheinlich ist die Art wie Adera Lina behandelt, wie Adera selbst früher behandelt wurde. Wer es nicht anders kennt... ;)

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So und weiter gehts mit:

Kapitel 3: Vielleicht doch ein bisschen Magie?


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Als Adera sie an ihrem Geburtstag aufforderte sich zu setzen und still zu sein, wusste Lina, dass es um etwas Wichtiges ging.
„Nun Kind, du bist heute auf den Tag genau sechzehn Jahre alt. Alt genug um die Verantwortung, die mit dem Hexenhandwerk zusammengeht zu tragen. Darum wirst du in diesem Jahr deine Hexenprüfung ablegen. Ich werde deine Prüferin sein, da es in dieser Gegend kaum andere Hexen gibt und keine bereit wäre hierher zu kommen.“ Hier verzog Adera das Gesicht. „Da du aber so kläglich versagt hast, als es um die hohe Kunst der Alchemie ging, wirst du nur in der Kräuterkunde geprüft. Ich werde eine schriftliche und eine praktische Prüfung vorbereiten. Wann es losgeht, wirst du schon noch erfahren, darum frage nicht danach.“

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Damit war Lina entlassen und ging an ihre tägliche Arbeit. Als sie damit fertig war, nahm sie sich seit langem mal wieder die Zeit in den Wald zu gehen. Sie brauchte ein bisschen Zeit um zu verarbeiten, dass sie schon bald fertig mit ihrer Ausbildung war. Sie hatte in den letzten paar Monaten keine Unterrichtsstunden mehr gehabt und als Adera ihr erklärt hatte, dass sie sie nicht länger unterrichtet, hatte sie angenommen, dass sie bereits fertig ausgebildet sei. Aber damit schien sie sich ja geirrt zu haben. So etwas wie ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Zum ersten Mal seit ihrem Versagen, fühlte sie sich wieder gut. Sie hatte Hoffnung, dass sie die Prüfung bestehen würde und dann endlich von hier weg konnte.

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In der Hütte lächelte auch Adera, die gerade am ausarbeiten der Prüfungsfragen war. Sie wusste was jetzt in Lina vorging und sie spürte die Erleichterung des Mädchens. Allerdings hatte sie nicht vor ihr Verhalten Lina gegenüber zu ändern. Sie war davon überzeugt, dass es das Beste für das Mädchen sein würde, wenn sie weiterhin so streng zu ihr war. Schließlich war das Leben als Hexe nicht gerade ungefährlich und Lina musste abgehärtet sein, um Fehler zu vermeiden.
Als sie ihre Gedanken darauf richtete, was es nun noch zu tun gab, entschlüpfte ihr ein Seufzen. Würde es Lina ihr übel nehmen, dass sie sie angelogen hatte? Adera war sich nicht sicher, wie Lina reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass Adera doch über Magie verfügte. Aber das würde sie wohl erst herausfinden, wenn Lina die Prüfung bestand. Erst dann würde Adera es ihr sagen und sie daraufhin darauf prüfen. Sie vermutete, dass das Mädchen nicht über Magie verfügte, aber sie wollte sich nicht auf Vermutungen verlassen. Wer weiß, vielleicht überrascht mich das Mädchen ja, dachte sie und wandte sich wieder dem Prüfungsbogen zu.

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Erst ein paar Wochen später, an einem strahlend schönen Frühlingsmorgen, sagte Adera nach dem Frühstück zu Lina und sagte ihr, dass heute der Tag der schriftlichen Prüfung war. Für Lina war es doch ein Schock, sie hatte mit einer Vorbereitungszeit gerechnet und nicht damit, dass es fast auf der Stelle los ging. Sie schaute Adera erschrocken an, aber die schnalzte nur verächtlich mit der Zunge und lies Lina den Tisch abräumen. Dann platzierte sie die Prüfungsblätter auf den Tisch und Lina durfte beginnen. Sie sagte ihr nicht, wie viel Zeit sie für die Fragen hatte.

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Als sich Lina über die Fragen beugte, stockte ihr Herz einen Moment: 'Nenne drei Pflanzen, die hier nicht beheimatet sind und die gut gegen Durchfall geeignet sind.' Ich kann kaum glauben, dass es so leicht wird, dachte Lina sofort und schrieb die Antwort auf. Doch schon die nächste Frage brachte sie völlig aus dem Konzept. 'Beschreibe wie sich die Kombination aus Heilpflanzen und Giftpflanzen auswirkt.' Lina starrte die Aufgabe an und wusste im ersten Moment keine Antwort darauf. Das hatte sie noch nie ausprobiert. Woher sollte sie das wissen? Sie ließ die Frage erstmal aus und widmete sich der nächsten.
Nach ein paar Stunden war sie mit dem ausführlichen Fragen fertig und hatte selbst etwas auf die gemeine zweite Frage schreiben können. Sie war erschöpft, aber froh als sie Adera die Blätter übergab. Die alte Frau nickte ihr nur kurz zu und Lina ging erstmal an die frische Luft. Sie hatte keine Ahnung, wie gut sie gewesen war, aber in dem Moment erschien es ihr ziemlich nebensächlich. Befreit atmete sie die frische Luft ein und ging sich im Wald ein bisschen die steifen Beine vertreten.

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Aus den eigentlich geplanten Minuten wurden Stunden und Lina merkte erst als es schon Dunkel war, wie lange sie schon im Wald umher streifte. Schnell machte sie sich auf den Weg zurück zur Hütte und erwartete ein mittleres Donnerwetter von Adera. Aber seltsamerweise kam von der alten Frau nichts, sie deutete nur auf den Stuhl vorm Tisch. Lina setzte sich und sah, dass auf dem Tisch schon ihre Prüfungsblätter lagen. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen.
„Du hast bestanden.“ sagte Adera trocken. „Den schriftlichen Teil versteht sich. Der praktische startet morgen. Geh schlafen, damit du morgen früh fit bist.“
Am nächsten Morgen erwachte Lina mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Sie hatte Angst die heutige Prüfung nicht zu bestehen. Die ganze Nacht über hatten sie Träume vom Versagen gequält, bis sie sich wünschte wieder die Träume mit Monstern zu haben, die sich früher immer hatte. Völlig durchgeschwitzt ging sie sich erstmal waschen und frisch machen ehe sie sich ans Frühstück zubereiten machte. Hunger hatte sie keinen, aber sie wusste, dass es von ihr verlangt wurde.

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Als sie nach dem Frühstück, was sie nur heruntergewürgt hatte, ihre Prüfungsaufgabe bekam, wurde ihr übel. Sie fragte nicht, wie viel Zeit sie dafür hatte, sondern fing gleich an sich die richtigen Sachen zusammen zu suchen. Da ihre Prüfung daraus bestand eine ganz besonders schwer zu züchtende Pflanze aufzuziehen, musste sie sich erstmal die richtigen Samen und den richtigen Topf besorgen. Es war eine sehr empfindliche Pflanze, die nur in der Wärme gedieh und somit konnte sie sie ja schlecht im Garten pflanzen. Wenigstens wusste sie, was sie zu tun hatte. Sie durfte ja nicht in den Büchern nachlesen.
Adera lies sie machen und überwachte jeden Schritt, damit Lina nicht doch noch in Büchern nach sah. Aber so wie Lina das machte, hatte sie das auch gar nicht nötig. Das Mädchen ist ein Naturtalent, wenn es um Pflanzen geht, schoss es Adera durch den Kopf.
Nachdem Lina fertig war mit säen und bewässern der Samen, sah sie Adera an. Diese blickte auf Linas schmutzige Hände und deutete mit dem Kopf zum Wassereimer. Lina kam der Aufforderung nach und wusch sich den Dreck von den Händen. Danach setzte sie an den Tisch und wartete auf ein Wort der alten Hexe.

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„So, der Teil der praktischen Prüfung ist ja erstmal erledigt. Ich werde die Fortschritte des Wachstum beobachten. Kommen wir aber nun zum Frage und Antwort-Teil. Welche Kräutermischung empfiehlst du jemandem mit Schlafstörungen?“
Lina überlegte einen Moment und antwortete, dass sie ihr wohl eine Mixtur aus Lavendel und noch ein paar anderen beruhigend wirkenden Kräutern geben würde. Sie hoffte, dass sie sich nicht allzu sehr irrte und nicht die Falschen nannte.
Und so begann ein Marathon aus Fragen und Antworten. Adera lies nicht einmal erkennen, ob die Antworten richtig oder falsch waren, sondern ging immer gleich zur nächsten Frage über. Bis sie nach eineinhalb Stunden fertig waren.

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Dieses Mal blieb Lina drinnen bei Adera sitzen und ging nicht raus. Irgendwie erschien es ihr wichtig, dass sie noch drinnen blieb. Adera musterte sie kritisch, aber sagte dazu nichts. Erst nachdem Lina keinerlei Anstalten machte aufzustehen, seufzte sie und brach ihr Schweigen.
„Also gut, da du jetzt ja mit den Prüfungen erst einmal fertig bist, sollte ich dir wohl etwas sagen.“ Sie seufzte noch einmal und fuhr dann fort. „Als ich dir erklärt habe, was es für Hexen gibt, habe ich dir gesagt, dass ich nur zwei Arten der Hexerei beherrsche. Das war gelogen. Ich bin fähig Magie anzuwenden. Bevor du jetzt etwas sagt, ich habe dich darüber angelogen, weil ich das für das Beste hielt und ich will darüber auch nichts von dir hören.“ Sie sah Lina scharf an, aber diese dachte nicht daran etwas zu sagen.

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„Ich mach dir jetzt dieses Angebot nur einmal, also entscheide dich schnell. Ich kann dich prüfen, ob du ebenfalls fähig bist oder nicht. Sollte das der Fall sein, werde ich dich ausbilden, denn einmal verwendet, wird es dir schwer fallen nicht davon Gebrauch zu machen. Also überlege es dir gut, ob du den Test machen willst.“
Lina zuckte fast zusammen, als sie Aderas scharfen Blick begegnete. Ihre Gedanken rasten, sie konnte nicht begreifen, warum Adera nicht schon früher etwas gesagt hatte und warum sie nichts entdeckt hatte. Ein Räuspern von Adera riss sie aus diesen Gedanken. Ihr wurde bewusst, dass Adera noch auf eine Antwort wartete. Blitzschnell überlegte Lina und nickte dann langsam. „Ja, ich möchte das du mich testet.“
„Dann werde ich dich morgen prüfen. Für heute soll es genug gewesen sein. Geh schlafen.“

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Und damit war es beschlossen. Lina verschwand in ihr Bett und schlief auch fast sofort ein, zu anstrengend war der Tag für sie gewesen. Adera räumte noch leise auf und löschte die Kerzen. Sie war genauso müde wie Lina, auch wenn sie es nie zugegeben hätte. Aber etwas hielt sie davon ab schlafen zu gehen. Es war wie eine Vorwarnung, dass noch etwas passieren würde, aber sie konnte sich nicht vorstellen was das wäre. Mit Sorgen in den Augen machte sich sich auf den Weg in ihr Bett unterm Dach. Sie zog sich um und stieg in ihr Bett, aber sie starrte nur die Wände an und schlief erst spät ein.

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Lina schlief schon tief und fest und hörte nicht mehr, dass sich ein Mann in die Hütte schlich. Er drehte nur kurz den Kopf zu der schlafenden Lina und ging dann sofort die Treppe hoch. Er wusste, was er zu tun hatte und würde auch nur das tun. Wenn es aber nach ihm gegangen wäre, dann hätte er das Mädchen auch noch erledigt, aber Auftrag war nun mal Auftrag. Oben stand er neben Aderas Bett und schaute die alte Frau an. Er wusste nicht genau, ob und wie sie sich wehren konnte, darum beschloss er es kurz und schmerzlos zu machen und zog ihr blitzschnell das mitgebrachte Messer über die Kehle.

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Jetzt bin ich gespannt, was ihr sagt und ob es euch trotz der letzten Szene gefallen hat. Beim nächsten Mal lernt ihr übrigens die zweite Hauptperson kennen. :hallo:
 
Hey Llynya!
Das war wieder ein klasse Kapitel Die Bilder waren super und der Text natürlich auch. Mit der letzten Szene hätte ich nicht gerechnet. Das wird ja richtig spannend!
Ich nehme an, Lina hat die Prüfung bestanden? Adera meinte ja, sie sei ein Naturtalent. Obwohl Adera so fies zu Lina war manchmal, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie tot ist :(
Vielleicht kann man die Hexen garnicht töten und der Mann wusste nichts davon?
Naja, ich freu mich schon auf die Fortsetzung!

lg Caro :hallo:
 
Hallo,
mir gefällt Deine FS bis jetzt sehr gut.
Die Bilder und den Text finde ich auch klasse.
Na, da bin ich ja mal gespannt, wie es weitergeht....Ob Adera nun wirklich tot ist, wer die zweite Hauptperson ist und natürlich wie es mit Lina weitergeht.....
Könntest Du mich bitte auch benachrichtigen?

Liebe Grüße
Chrissy
 
Uahhhh
wie furchtbar! Die arme Adera! Was war das denn für ein furchtbarer Mann???? Vermutlich hängt es mit jenem grund zusammen, warum auch Lina bei Adrea untergebracht wurde. Ach herrjeh - und nun weiß sie gar nicht, ob sie Magie beherrscht oder nicht... :(

Was wird sie wohl denken, fühlen, wenn sie am Morgen Adera tot findet? :ohoh: Ich mag gar nicht drüber nachdenken....

Bitte mach schnell weiter! Diese FS war wie immer toll - die Bilder klasse, die Stimmung greifbar....! Aber Du kannst doch nicht an der spannensten Stelle aufhören :scream:!
 
Hallö zusammen. :)

Ich hoffe, ihr habt euch einigermaßen von dem Schock erholt. Ich weiß, es war nicht sonderlich nett von mir Adera einfach so sterben zu lassen, aber leider wäre sonst die ganze Storyplanung umsonst gewesen. Lina kann ja schlecht ihre Lehrerin rächen, wenn die gar nicht tot ist. ^^
Ich bedanke mich auf jeden Fall fürs Lesen. :)

@ Caro.
Ja, die Prüfung hätte Lina bestanden, obwohl sie ja noch nicht ganz zu Ende war. Leider ist Adera wirklich tot, da ist nichts mehr zu machen. :-(
Auch eine interessante Idee, dass Hexen nicht sterben können. :lol:
Danke dir für dein Lob, was die Bilder und den Text angeht und natürlich für dein Kommi. :-)

@ Litttle Cat

Ich bin schon dabei weiterzumachen. *g*
Wer die zweite Hauptperson ist, wirst du heute erfahren. Und benachrichtigen tu ich dich gerne. :-)

@
chrissy1709
Hui, das freut mich dass es dir gefällt. Wer die zweite Hauptperson ist, wirst du heute erfahren und wie es mit Lina weitergeht, nun, das dauert noch ein bisschen. :-)
Ich benachrichtige dich gerne. :-)

@ Innad
Ach, du treue Seele. *knuddel*
Ich weiß, ich war gemein da aufzuhören und jetzt geht es noch nicht mal da weiter... tztztz... :-(
Was Lina denkt und fühlt, wenn sie Adera morgens findet, dazu kann ich noch nichts sagen, aber ein Schock wird es sicherlich werden. Mehr dazu gibt es in Kapitel 7. =)
Vielen lieben Dank für dein Kommi hier. :-)

@ All
So, dann geht es jetzt auch schon weiter mit:


Kapitel 4: Der Schüler



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Langsam kam das Kloster in Sicht, dass von jetzt an sein neues Zuhause sein sollte. Er wünschte sich es wäre nicht so, was sollte er in einem Kloster? Er glaubte nicht an die Existenz eines Gottes und verstand nicht, warum seine Eltern unbedingt wollten das er ein Priester werden soll. Aber es hatte nichts genutzt, jeder Erklärungsversuch schlugt fehl und alle Beteuerungen, dass er von jetzt an alles tun würde und keinen Unsinn mehr anstellen würde, wurden auch nicht ernst genommen.
„Mutter, Vater bitte. Ich möchte nicht in das Kloster. Ich will kein Priester werden. Ich verspreche euch, dass ich von jetzt an ein gutes Kind bin und keinen...“

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„Schweig Elias. Wir haben schon vor deiner Geburt beschlossen, dass du geweiht wirst und nun Schluss mit den Diskussionen. Du wirst tun, was von dir verlangt wird.“ unterbrach ihn sein Vater entschlossen. Seine Mutter sagte gar nichts, ihr Blick ging in die Ferne. Sie hatte auf der ganzen zweitägigen Reise nichts gesagt. Es fiel ihr nicht leicht eines ihrer Kinder weg zu geben, aber sie beugte sich dem Willen ihres Mannes. Er hatte vor 8 Jahren beschlossen, dass das Kind in ihrem Bauch dem Gott Ela gewidmet wird. Gewiss ärgerte er sich ein bisschen, dass das Kind ein Junge geworden war, denn die Arbeitskraft würde fehlen auf dem Hof. Aber er hatte es dem Gott versprochen und es gab kein Zurück mehr.
Elias blickte seine Mutter flehend an, aber sie schaute weg von dem Jungen. Langsam gingen sie auf die Klostermauer zu. Elias wurde dabei immer langsamer, bis sein Vater ihm am Kragen zog und ihn anzischte, das er sich gefälligst anständig benehmen soll und ihnen keine Schande machen soll.

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Im Innenhof angekommen blieben sie erstmal stehen und schauten sich um. Es herrschte eine friedliche Atmosphäre und ein Mönch war gerade dabei Wasser aus dem Brunnen zu holen, der mitten im Hof stand. Der Mönch blickte auf und nickte den dreien zu, dann wandte er sich ab und ging ins Kloster. Kurze Zeit später kam ein älterer Mann aus der gleichen Tür raus. Man sah ihm an, dass er der Abt war, denn seine Robe unterschied sich von denen der anderen Mönche.

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Der Abt begrüßte Elias und seine Eltern und bat sie ihm ins Kloster zu folgen. Durch die Haupttür gelangten die vier sofort in den Speisesaal mit der Küche. „Wir wollten nicht so viel Platz verschwenden, schließlich sind wir nur ein kleiner Orden. Es ist außerdem praktisch im Winter, wenn man man von draußen gleich in die Wärme kommt und es spart doch einiges an Holz, dadurch das die Feuer meistens an sein müssen.“ erklärte der Abt lächelnd.

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Den nächsten Raum in den sie kamen, war die Bücherei. Hier herrschte absolute Stille und der Geruch von Büchern lag schwer in der Luft. Elias war der Raum unheimlich, es gab keine Fenster und der Raum wurde nur von Kerzen erhellt.
Der Abt merkte, dass Elias der Raum nicht geheuer war und führte sie weiter in den Schlafraum. Dort waren nur ein paar zur Zeit unbenutzte Betten zu sehen und sonst nichts. Schnell verließen sie den Raum und gingen alle ins Refugium des Abtes. Da es dort nur einen Stuhl für Gäste gab, blieben Elias und seine Mutter stehen und nur sein Vater setzte sich hin. Der Abt musterte Elias von seinem Stuhl aus und wandte sich dann an den Vater.

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„Euch ist bewusst, dass wenn ihr Euren Sohn in unsere Hände legt, Ihr keinerlei Ansprüche mehr auf ihn habt?“
Elias Vater nickte und seiner Mutter entfuhr ein kleiner Laut, der sich wie ein Seufzen anhörte. „Gut,“ fuhr der Abt fort. „Dann werden wir die Erziehung des Jungen übernehmen und ihn zu einem Priester Elas machen, genauso wie Ihr es wünscht. Ich gebe euch noch ein etwas Zeit, Euch von Euren Sohn zu verabschieden. Bedenkt, dass es das letzte Mal ist, dass ihr in als Euren Sohn betrachten könnt.“ Damit stand der Abt auf und verließ den Raum.
Elias schaute seine Eltern flehend an, aber sein Vater stand auf und klopfte ihm nur kurz auf die Schulter. Nur seine Mutter umarmte ihn mit Tränen in den Augen. Es gab keine lieben Worte, nur ein kurzes „Lebewohl“ und seine Eltern verließen den Raum. Elias ließ den Kopf hängen und starrte die Tür an. Als sie sich wieder öffnete, hüpfte sein Herz, aber nur der Abt trat ein und bedeutete dem Jungen sich zu setzen.

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„So und damit gehörst du bis zu deinem 16. Lebensjahr dem Kloster. Du wirst hier lernen und arbeiten. Wir werden alles dafür tun, dass du eine anständige Erziehung erhältst und zu einem würdigen Priester Elas heranreift. Denke nicht, dass es einfach wird, aber mit Fleiß und guten Willen wirst du es schon schaffen. Hast du noch irgendwelche Fragen?“
Elias schüttelte den Kopf, er konnte es noch immer nicht richtig begreifen, dass seine Eltern ihn wirklich hier gelassen hatten.
„Gut, dann werde ich dich jetzt deinem Lehrer vorstellen. Er wird dich in deine Pflichten einweisen und dich in den nächsten Monaten unterrichten. Wenn irgendetwas ist, kannst du dich ebenfalls an ihn wenden.“

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Der Abt stand auf und bedeutete Elias ihm zu folgen. Sie gingen durch die Bibliothek und durch den Speisesaal nach draußen in den Hof. Dort wandten sie sich nach rechts in Richtung des Gartens. Dort arbeite einer der Priester, der als die Beiden um die Ecke kamen den Kopf hob.
„Jorim, ich bringe dir den Jungen über den wir gesprochen haben.“ sagte der Abt und schob Elias auf Jorim zu, dann verschwand er wieder im Kloster.

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Elias blickte zu dem Mann hoch, der jetzt seine Ansprechperson war und entdeckte ein paar brauner Augen, die ihn kritisch musterten. Er beschloss nicht weg zu schauen, sondern schaute dem Mann in die Augen. Jorim fing an zu lächeln, der Junge gefiel ihm.
„Nun Junge, da wären wir. Ich werde versuchen aus dir einen Priester zu machen. Wie ich hörte, bist du nicht sehr begeistert davon, aber glaube mir, es wird nicht zu deinem Schaden sein, wenn du dich anstrengst.“ Jorim hielt kurz inne und fuhr sich über den Kopf. „Nur, wo fangen wir an? Was möchtest du denn zu erst lernen? Hat man dir schon das Kloster gezeigt? Weißt du schon welches dein Bett ist?“
Elias starrte ihn an und sagte kein Wort. Er wollte nicht lernen, wollte nicht antworten, wollte nicht wissen, wo sein Bett war. Er wollte nur eines: nach Hause.

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Zu Elias Glück läutete in dem Moment die Kirchenglocke und rief die Mönche zur Messe. Jorim seufzte und zusammen gingen die Beiden in Richtung Kirche um mit den anderen Mönchen zu beten und Ela zu danken.
Nach der Messe zeigte Jorim Elias erstmal wo von jetzt an sein Bett war und machte ihn mit dem Tagesablauf bekannt. Für Elias hieß es ab jetzt noch vor Sonnenaufgang aufstehen und zur Messe, dann gemeinsam frühstücken in der Halle, dann einem noch nicht ausgearbeiteten Lehrplan von Jorim folgen bis zur Mittagsmesse. Nach der Mittagsmesse Mittagessen und der Nachmittag wurde ebenfalls mit Pflichten gefüllt bis zur Abendmesse und dem darauf folgenden Abendbrot.

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„Solltest du dann noch nicht erschöpft sein, dann steht dir der Abend frei zum Lernen, aber ich würde dir vorschlagen rechtzeitig schlafen zu gehen. Dann störst du die anderen Mönche nicht und bekommst noch genug Schlaf.“ riet Jorim mit einem verschmitzten Grinsen und Elias stöhnte auf bei dem Tagesablauf. „Du gewöhnst dich da schon dran, das haben wir alle.“ fügte Jorim noch tröstend zu.
„Das ist es nicht. Einen harten Tag hatte ich auch auf dem Hof, aber die ganzen Messen und Gebete. Ich glaube nicht an Ela und will das alles gar nicht.“ erwiderte Elias trotzig.
Jorim sah seinen neuen Schüler erstaunt an. Damit hätte er nicht gerechnet.

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Jorim blickte Elias skeptisch an. Er konnte nicht glauben, dass der Junge nicht an Ela glaubte. „Nun... Nun...“ stammelte er und wusste nicht so richtig, was er sagen sollte. Elias war sein erster Schüler und er hatte noch keine große Erfahrung damit andere auszubilden. Es sollte seine Bewährungsprobe sein, aber er mit solchen Schwierigkeiten hatte er nicht gerechnet. Mit ein bisschen Trotz und womöglich auch Faulheit, aber doch nicht mit Unglauben. Da er von sich aus beschlossen hatte Priester zu werden, war es für ihn unglaublich, dass jemand nicht an Ela glaubte.
„Nun,“ wiederholte er noch einmal. „Lass uns erst einmal zu Abend essen und dann sehen wir morgen weiter. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis du...“ Er konnte nicht weiter sprechen. Ich muss das unbedingt mit Abt Leopold besprechen, dachte er so bei sich.

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So, das war es auch schon wieder. Ich hoffe euch hat es gefallen, trotz das ich jetzt gemeinerweise nicht mit Lina weitergemacht habe. *g* :hallo:
 
Hallo Llynya!

Ja, es hat mir gefallen, auch wenn es schon gemein ist, uns so im Unklaren über Adrea und Lina zu lassen :rolleyes: Aber das macht ja einen guten Spannungsbogen aus, gell :D

Also, ich bin echt schockiert darüber, dass die Eltern ihren Sohn so mir nichts-dir nichts einfach ins Kloster abschieben. Echt schlimm. Ich weiß, da kann man vieles anbringen, wieso und weshalb usw. Aber ich finds trotzdem furchtbar. Wie kann man nur auf sein Kind verzichten? Grausig.

Der arme kleine Knopf Elias. Jetzt hockt er da in einem Kloster mitten unter altbackenen Mönchen und glaubt nicht einmal an diesen Gott. Klar, dass dies seinen Mentor erst einmal etwas schockiert.

Vielleicht lernt Elias aber in den nächsten Jahren, der wohl im Kloster zubringen wird, ja doch noch an den Gott zu glauben. Das Kloster erscheint mir nicht düster und unfreundlich, sondern recht friedlich. Ob so eine Ruhe für ein Kind von knapp 10 Jahren geeignet sein mag, ist die anderen Frage. Ich glaube aber nicht, dass man Elias dort Schaden zufügen wird und sein Mentor sieht auch nicht unfreundlich aus.

Ich bin gespannt, was mit Elias auf sich hat und wie die beiden Geschichten sich letztlich verflechen, denn ich bin überzeugt, dass sie das werden.

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie man solche Ideen haben kann! Wow! Mein Kopf ist gerade völlig ideenfrei :argh: und ich glaube, sowas fantasievolles würde da eh niemals raushüpfen, darum echt Respekt, Llynya!

Auch die Kulissen sind mal wieder zum Schwärmen. Das Kloster ist toll. Hast Du das selbst gebaut?


Ich freu mich auf die FS!
 
Huch, ich habe garnicht mitbekommen, dass es weitergeht :)
Das war wieder ein schönes Kapitel. Die Bilder waren klasse, ich kam mir vor, wie in einem Film ^^
Das ist ja echt fies von den Eltern, dass sie Elias einfach ins Kloster geben... Und das in dem Alter. Ich glaube irgendwie nicht, dass aus Elias mal ein richtiger Priester wird. ;)
Irgendwie ist mir der jüngere Mönch, also der, der Elias ausbilden soll, sehr sympathisch. Keine Ahnung, warum ^^
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. Ich bin mir schon sicher, dass Elias und Lina sich irgendwannmal begegnen werden.
Also mach bitte schnell weiter!

LG Caro:hallo:
 
Hi, ich habe mir die zweite Hauptperson etwas anders vorgestellt...
aber naja...
warten wirs ab was passiet...
bleibt er jetzt ein Kind oder wird wenn bzw. falls er auf Lina trifft,ein junger Mann sein?
und was ist denn jetzt mit Adera?
Mach bitte schenll weiter..

LG Litttle Cat

P.S. der Text ist echt toll und die bilder auch^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, tolle Geschichte und tolle Bilder=)
Ja, deine Bilder gefallen mir super!
Benachrichtigst du mich? (Ich hoffe du verzeihst mir, dass der Kommi jetzt nicht so superlang ist, aber ich bin, ehrlich gesagt, hundemüde!%))
 
Hallö Zusammen. :)

Da bin ich wieder. =)
Wie immer mach ich hier keine allzu große Vorrede und bedanke mich artig fürs Lesen und für die lieben Kommis. :)

@ Innad
Genau, alles für die Spannung, aber keine Sorge, es geht auch bald weiter mit Lina. *g*
Ja, es ist nicht gerade schön für die Mutter und auch für Elias, aber es war früher so üblich, weil man dadurch sicher sein konnte, dass das Kind gut versorgt wird und man war, so hart es auch klingt, einen Esser los. Für kinderreiche Familien war es meistens ein Ausweg aus Hunger und auch Armut. ;)
Und du hast recht, dass Kloster ist friedlich und sicher nicht unbedingt dafür geeignet Kinder kindgerecht großzuziehen. Aber man gibt sich Mühe. *g*
Was Elias und seine Gottesfurcht angeht, dazu heute mehr. :)
Ich bin ehrlich überrascht, dass du dich als "Ideenfrei" bezeichnest, ich bin mir sicher, das ist wenn dann nur kurz, bei deiner Fantasie. ;)
Ja, das Kloster hab ich selbstgebaut. Das war eigentlich auch gar nicht so schwer, ich hatte die Nacht vorher genau geträumt wie es aussehen sollte. :lol:
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)

@ caro.
Ich freu mich, dass du es doch noch bemerkt hast. :) Ich kann dich auch gerne mit benachrichtigen, wenn du willst?
Wo du gerade Film sagst, ganz ehrlich, wenn ich schreibe sehe ich das auch wie im Film vor mir und versuch das dann auch mit den Bildern so hinzukriegen. *g*
Doch, doch Elias wird ein richtiger Priester und lebt sich auch im Kloster ein. Und ja Lina und er werden sich irgendwann begegnen. ;)
Ich mag Jorim auch und freu mich, dass er dir auch gefällt. Vielen Lieben Dank für dein Kommi. :-)

@ Litttle Cat
Huch, wie hast du dir die zweite Hauptperson denn vorgestellt, wenn ich fragen darf?
Nein, Elias bleibt kein Kind, er wird noch erwachsen werden und auch auf Lina treffen. Nur wann, wie und wo verrat ich jetzt noch nicht. *g*
Vielen Dank für dein Kommi. :-)

@ Irisa
Hey, danke für das Lob. Freut mich, dass es dir gefällt. :)
Klar, kann ich dich gerne benachrichtigen und es macht ja nicht, dass du nicht so viel geschrieben hast. Vielen Dank für dein Kommi. :-)


So und weiter gehts mit:
Kapitel 5: Ein neues Leben


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In den ersten Tagen im Kloster gewöhnte sich Elias an den straffen Tagesablauf. Er erwähnte nicht wieder, dass er nicht an Ela glaubte. Es war ihm klar, dass er wenn er es weiterhin sagen würde, dann würde Jorim ihm nur noch mehr über Ela erzählen und versuchen ihn davon zu überzeugen, dass es Ela wirklich gab. Es fiel ihm auch ohne das schwer in der Messe nicht einzuschlafen und bei den scheinbar endlosen Lehrstunden mit Jorim aufzupassen.

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Nur das Lesen und Schreiben lernen am Vormittag brachte ihm Spaß, auch wenn ihn die Texte nicht interessierten. Die ganzen Ausführungen über Ela ignorierte er meistens, wenn Jorim ihm erklärte, worum es denn in den Büchern ging. Er wollte nicht wissen, dass Ela die Welt erschaffen hat und er wollte nicht wissen, dass Ela über ihn wacht, egal ob man an ihn glaubt oder nicht. Mit jeder Ausführung die Jorim ihm erzählte, glaubte er weniger an ihn.

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Aber es gab auch Zeiten, wo er nicht immer wieder dazu gezwungen wurde, sich über Ela zu unterhalten. Am Nachmittag war er meistens im Garten und half Jorim dabei das Gemüsebeet in Schuss zu halten. Ihm gefiel es, dass dort so gut wie nie bei geredet wurde, außer um kurz zu erklären, welche Pflege die Nutzpflanzen brauchten.
Alles in allem fand Elias das Leben im Kloster gar nicht mal so schlecht. Er bekam eine anständige Erziehung und musste sich dabei gar nicht so sehr anstrengen wie er dachte. Er musste nicht hungern, wie es auf dem Hof seiner Eltern manchmal der Fall gewesen war. Er hatte sogar abends ein bisschen Zeit für sich und musste nicht schon Vorarbeiten für den nächsten Tag. Es störte ihn ein bisschen, dass er das einzige Kind im Kloster war, da er von zu Hause gewohnt war, seine Geschwister um sich herum zu haben. Da aber die meisten Mönche sehr nett zu ihm waren und ihm auch häufiger Geschichten erzählten, die sich nicht in erster Linie um Ela drehten, war auch das zu ertragen.

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Jorim allerdings machte seine Aufgabe als Lehrer etwas mehr zu schaffen. Er merkte, dass er keinen Erfolg damit hatte Elias Ela näher zu bringen. Er hatte immer das Gefühl, dass der Junge ihm gar nicht zuhörte, wenn er etwas darüber sagte. Da er aber wusste, dass es manchmal Zeit brauchte bis ein Erfolg erzielt wurde, wartete er lieber ab und sprach nicht mehr mit Abt Leopold darüber. Der hatte ihm am ersten Abend dazu geraten, dem Jungen alle Zeit der Welt zu lassen, solange er sich anständig benahm und keine Gotteslästerungen verbreitete.

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Es machte ihm aber Spaß Lehrer und Mentor von Elias zu sein, trotz der Schwierigkeiten. Der Junge hatte eine schnelle Auffassungsgabe und war auch sonst sehr ordentlich und gewissenhaft, was seine Aufgaben betraf. Nicht einmal musste Jorim laut werden oder mit dem Jungen schimpfen. Was ihm auch sehr gelegen kam, denn er war nicht gerade jemand, der gerne seine Stimme erhob. Er bevorzugte es doch ruhig und besonnen mit anderen umzugehen und zog sich bei gelegentlichen Auseinandersetzungen meistens zurück.

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An so manchen Abenden saßen die Beiden auch zusammen und Elias schaute Jorim zu, wie er kleine Kunstwerke malte. Zwischen Beiden herrschte an solchen Abenden zwar Schweigen, aber es half ihnen miteinander aus zu kommen.
Bei einem dieser Abende brach Elias aber das Schweigen. „Jorim, hältst du es für möglich, dass ich meine Eltern noch mal wiedersehe?“
„Möglich ist alles mein Junge, aber halte deine Hoffnungen nicht zu hoch. Für die nächsten Jahre wird es wohl keine Möglichkeit geben.“ Jorim sah ihn an und fügte nach kurzem Schweigen noch hinzu. „Warum möchtest du sie denn wiedersehen?“

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„Ach, es war nur so ein Gedanke. Nicht weiter wichtig.“ Elias zuckte mit den Schultern. Er wollte nicht sagen, dass er seine Eltern manchmal vermisste. Er wollte so gerne wissen, wie es ihnen ging und ob sie ohne ihn jetzt besser zurecht kamen. Er wollte wissen, ob es sich für seine Eltern gelohnt hatte, ihn weg zu geben. Er glaubte nicht daran, aber so ein ganz kleiner Funke Hoffnung war doch in ihm.
Diese Hoffnung blieb auch in ihm, als er an dem Abend ins Bett ging. Noch lange dachte er nach, ob es wirklich möglich sein könnte, dass sich die Probleme seiner Eltern, jetzt wo er nicht mehr da war, gebessert hätten. Vielleicht, dachte er, gibt es ja doch so jemanden wie Ela, der jetzt glücklich darüber ist, dass ich hier bin und lerne.

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Und mit dem Gedanken schlief er ein und träumte von einer weißen Gestalt mit Flügeln und einem gütigen Gesichtsausdruck. In seinem Traum wachte sie über ihn und freute sich über die Fortschritte die er machte. Ganz am Ende des Traumes hörte er eine Stimme, die ihm sagte, dass jetzt alles gut werden würde. Seinen Eltern ginge es gut und er sollte möglichst weiter so viel lernen und später dann viel Gutes tun.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich wie neu geboren. Der Traum ließ ihn nicht los und so langsam fragte er sich, ob es nicht Ela gewesen sein könnte, der ihm erschienen war. Schließlich hatte doch Jorim ihm mal erzählt, dass es immer wieder zu solchen Erscheinungen gekommen sein soll. Aber warum sollte Ela gerade mich besuchen. Ich bin doch niemand besonderes, sondern nur ein einfacher Junge?

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Er fand keine Antwort auf die Frage, aber er passte dieses Mal in der Messe besser auf und auch im darauf folgenden Unterricht versuchte er aufmerksamer zu sein, was Jorim ihm erzählte. Als am Nachmittag der Unterricht beendet war und Elias noch ein bisschen Zeit bis zur nächsten Messe hatte, ging er in den Garten und setzte sich da auf eine der Bänke um nachzudenken.

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Ganz in Gedanken versunken starrte er die alte Weide an, die mitten im Hof stand, bis er dort plötzlich eine Bewegung ausmachte. Erst dachte er, dass es einer der Mönche ist, aber dann erkannte er die Gestalt aus seinem Traum. Wie ein Engel, schoss es ihm durch den Kopf. Die Gestalt kam langsam auf ihn zu und sah ihm ins Gesicht. „Denke nicht zu viel darüber nach. Lerne und Glaube.“ hörte er sie sagen und dann ebenso plötzlich wie sie da war, verschwand die Gestalt wieder und ließ ihn allein im Garten zurück.

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Erst als die Glocken zur Abendmesse läuteten kam er wieder zu sich. Er erhob sich und ging mit den anderen Mönchen in die Kapelle. An diesem Abend hörte er zum ersten Mal richtig zu, was in der Messe erzählt wurde. Und so langsam fing auch er daran zu glauben, dass es Ela wirklich gibt.

*Fortsetzung folgt* :hallo:
 
Hui, da hat aber einer seine Meinung geändert!=)
Wenn mir so ein Engel erscheinen würde, würde ich mir doch auch Gedanken machen *g*
Jorims Aussehen passt übrigens prima zu seinem Charakter, so ein bisschen trottelig und gutmütig^^
Der leidende Gesichtsausdruck von Elias im ersten Bild ist klasse getroffen:lol:
Mannomann Elias hat aber Augen!!!:eek: Davor habe ich sie nie so beachtet, aber im 7. Bild springen sie einem ja fast entgegen^^
Allerdings finde ich das blau etwas zu übertrieben, ist aber sicher Geschmackssache. Der Ausschnitt des Bildes ist auch nicht so gut gewählt...
viele liebe Grüße (und diesmal ein längerer Kommi^^)
Iri:hallo:
 
Hi, gutes Kapitel, Elias hat aber schnell seine Meinung geändert... Die Bilder sind toll, geht es das nächste mal mit Lina weiter oda machst du es so wie bei Lina, das du die GEschichte von Elias erzählst? Ichbin schon gespannt wie esweitergeht...
LG Litttle Cat
 
Hey Llynya!
Ich habe schon wieder verpennt, dass es weitergeht. Es wäre wohl wirklich ganz gut, wenn du mich benachrichtigen würdest. :lol:
Zu den Bildern und dem Text will ich eigentlich garnicht mehr so viel sagen, die sind wie immer klasse. Besonders das erste Bild. Da sieht man richtig gut, wie sich Elias langweilt ^^
Ich hab aber diesmal was ganz kleines zu meckern. Und zwar hat Elias sich irgendwie meiner Meinung nach sehr schnell umgestellt. Also nur nach dem Traum und nachdem ihm Ela erschienen ist... Ich meine, es hätte doch auch sein können, dass er sich das eingebildet hat... oder? Naja, vielleicht ändert er einfach immer schnell seine Meinung %)
Naja, hoffentlich machst du bald weiter!

LG Caro:hallo:
 
Hallö Zusammen. :)

Da bin ich wieder mit der nächsten Fortsetzung. Wie immer möchte ich Danke sagen fürs Interesse und natürlich fürs Lesen. =)

@ Irisa

Ja, Elias musste seine Meinung ändern, da führte gar kein Weg dran vorbei und so ein Engel ist für ein Kind sicher Eindruck genug. *g*
Ich weiß nicht, ob ich mir auch Gedanken machen würde, aber ich bin ja schon lange Atheist. :lol:
Das erste Bild war ein Glückstreffer, meistens machen meine Sims nicht das was sie sollen. Du glaubst gar nicht wieviele Mönche während der "Messe" gequatscht haben. *hust*
Ja, die Augen sind wirklich sehr blau, aber das ist Absicht gewesen. Meine Betaleserin cassio hat seine Augen sehr treffend mit dem Himmel verglichen und Linas Augen mit der Nacht. Als sie mir das gesagt hat, ist mir aufgefallen, wie recht sie damit hat. *g*
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)

@ Litttle Cat
Schnell? Hm, er war ja schon einige Zeit im Kloster und so ein Engel ist auch beeindruckend für ein Kind. ;)
Heute gibts noch ein Einführungskapitel von Elias und beim nächsten Mal gehts dann mit Lina weiter. :-)
Vielen Dank für dein Kommi. :-)

@ caro.
Ich hab dich mit auf die Liste genommen zum benachrichtigen. :)
Ich freu mich, dass dir die Bilder und auch der Text gefallen. Ich finde das immer so schwierig, das in Einklang zu bringen. Gerade weil der Film in meinem Kopf meist anders aussieht. *gg*
Hm, Elias war ja schon einige Zeit im Kloster bevor er seine Meinung geändert hat. Aber stimmt schon, es ging verhältnismäßig schnell, was einerseits mit dem Storyverlauf und andererseits mit dem Engel zu tun hat. Als Kind von gerade mal 6/7 hätte ich es auch beeindruckend gefunden, wenn mir ein Engel erschienen wäre, auch wenn ich, wie bei Irisa schon gesagt, schon als Kind Atheist bin. ;)
Vielen lieben Dank für dein Kommi und auch für deine kleine Kritik. :-)

So und weiter gehts. :-)
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Kapitel 6: Glaube und Verdammung



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Für Elias brach eine Zeit des Lernens an. Er versuchte soviel wie möglich über Ela und seine Grundsätze zu erfahren, so dass Jorim kaum hinterher kam mit Erklärungen. Jorim war überhaupt überrascht über den plötzlichen Eifer des Jungen, denn Elias nicht einmal was von seinen Träumen erwähnt. Er freute sich aber darüber, dass sein Schüler plötzlich doch den Glauben für sich selbst entdeckt hatte.

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Und so vergingen für Elias und seinen Lehrer die ersten Jahre. Nicht immer waren die Beiden einer Meinung, aber die meiste Zeit war es ein angenehmes Geben und Nehmen zwischen ihnen. Elias lernte viel von Jorim und andersherum. Elias brachte Jorim dazu häufiger die Schriften in Frage zu stellen und herauszufinden wo es kleine Ungereimtheiten in ihnen gab.

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Was Elias immer wieder in Frage stellte, war die Meinung seines Mentors über die Hexen. In den Schriften stand, dass das was sie taten verdammungswürdig sei und das Ela ihren Unglauben verachtete. Sie würden am Tag der Abrechnung bestraft werden für das, was sie taten. Nie würden sie in das Paradies Elas eingehen und für alle Zeiten verdammt sein. So gut wie jeder andere Mönch im Kloster glaubte an die Schriften, nur Jorim fand immer wieder Argumente, die für die Hexenkunst sprachen. Das führte zwar nicht zum Streit zwischen den Lehrer und Schüler, aber sie vermieden es meist darüber zu sprechen.
Jorim wollte auch nicht, dass Elias sich zu sehr auf die Hexenverdammung versteifte, aber der Junge schien nicht davon abzubringen zu sein, denn er verschlang jedes Buch, jede Schrift, die über Hexen ging. Jorim konnte sich auch nicht erklären, warum Elias so davon besessen war und auf nachfragen, kam immer nur ein „Weil es mich interessiert“.

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Eines Abends als Elias so um die 15 Jahre alt war, saßen die Beiden zusammen in der großen Halle und unterhielten sich. Am Tag war ein Gesandter des Fürsten im Kloster gewesen und hatte Neuigkeiten vom Hof gebracht. Natürlich war das ganze Kloster in Aufruhr geraten, denn so häufig geschah es nicht, dass jemand vom Hof sich dorthin verirrte.
„Ist es eigentlich sehr von Bedeutung, dass der Fürst und die Fürstin immer noch Kinderlos sind?“ fragte Elias Jorim, nachdem er sicher war, dass der Gesandte nicht in der Nähe war.
„Ach Junge, natürlich ist es wichtig, denn ohne Erben sieht es schlecht aus für Tularea. Es gibt bestimmt mehrere machthungrige Menschen, die sich nicht scheuen den Thron dann für sich zu beanspruchen. Und wenn es mehrere Anwärter gibt, dann ist Krieg gar nicht so ein fernes Ereignis.“ erklärte Jorim. „Aber noch haben der Fürst und die Fürstin etwas Zeit. So alt ist die Fürstin ja noch nicht. Ich bin mir sicher, dass Ela schon dafür Sorge trägt damit sie bald empfängt. Darum sollten wir auch nicht weiter darüber spekulieren, sondern darauf vertrauen, dass Ela schon weiß, was das Beste ist.“

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„Entschuldige, das ich wieder etwas in Frage stelle, aber was ist, wenn Ela es so geplant hat? Ich meine, was ist wenn Ela möchte, dass Krieg herrscht und somit Veränderungen in ganz Tularea stattfinden.“
Jorim blickte Elias scharf an. „Du weißt ich freue mich immer, wenn du Fragen stellst und auch wenn du etwas in Frage stellst. Denn dadurch bringst du mich auch immer wieder zum Nachdenken. Aber ich möchte nicht versuchen, zu deuten, was Ela geplant hat für uns und was nicht. Es steht uns einfach nicht an, darüber zu mutmaßen. Wir können nur hoffen und glauben, dass alles seine Richtigkeit hat und Ela für unser Land sorgen wird.“

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Elias nickte, er hatte das schon so häufig von Jorim gehört und er versuchte immer wieder nicht zu spekulieren, was der göttliche Plan ist. So sehr er inzwischen auch an seinen Gott glaubte, war doch nicht immer davon überzeugt, dass alles dem göttlichen Plan entsprach. Immer wieder versuchte er Jorim davon zu überzeugen, dass es manchmal der Nachhilfe bedurfte, um den Plan zu erfüllen, aber Jorim wollte davon nichts wissen.
„Und was ist mit dem Gerede über die Hexen? Ich hörte das der Gesandte sprach, dass der Fürst nicht mehr so viele seiner Soldaten dafür einsetzt, alle zu finden. Ist es denn nicht seine Pflicht sich darum zu kümmern, dass diese Weiber bestraft werden?“ Elias verzog das Gesicht, als er das Wort 'Hexen' aussprach.

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Jorim seufzte, was er auch versuchte Elias hatte sich darauf versteift, dass Hexen verbannt, gehängt oder irgendwie anders für ihre unreine Magie bestraft werden müssen. Jorim selbst teilte diese Meinung nicht, aber er wusste, dass auch viele andere im Kloster der selben Meinung waren.
„Es ist seine Pflicht dafür zu sorgen, dass es keine Verbrechen begangen werden. Die Soldaten die er jetzt abzieht schützen Reisende und sorgen dafür, dass Ruhe und Ordnung herrscht. Meiner Meinung nach ist das auch gut so. Ich bin nicht der Ansicht, dass es so viele dieser so genannten Hexen gibt, die verfolgt werden müssen. Die Meisten von ihnen sind harmlose Frauen, die sich auf Kräuter verstehen und häufig als Hebammen arbeiten. Ich denke nicht, dass sie Schaden anrichten und ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, dass es sie gibt.“
„Aber sie wirken doch unreine Magie. In den Schriften steht, dass es verboten ist Magie anzuwenden und sollte der Fürst nicht auch dafür sorgen, dass die Schriften befolgt werden?“

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Jorim wollte gerade etwas darauf erwidern, als er Abt Leopold neben dem Jungen bemerkte. „Vielleicht kann dir der Abt besser antworten als ich es kann, Junge.“
Elias drehte sich zur Seite und bekam einen roten Kopf. Er mochte es nicht, wenn ihn jemand so unbemerkt zuhörte.
„Verzeiht Herr.“ sagte er und senkte den Kopf. „Es steht mir wohl nicht zu den Fürsten zu kritisieren.“

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„Keine Sorge Junge, ich finde es erfrischend, dass du dir so viele Gedanken machst und so lange du solche Fragen nur hier im kleinen Kreis stellst, ist es auch kein Grund sich zu schämen.“ ermunterte ihn Abt Leopold und setzte sich neben Jorim hin. „Was deine Frage betrifft... Nun, natürlich ist der Fürst angeraten dafür Sorge zu tragen, die heiligen Schriften einzuhalten, aber...“ Hier hob der Abt den Finger. „...manchmal gibt es einfach Dinge, die vielleicht nicht wichtiger, aber dringender sind. Und so verhält es sich auch mit der Maßnahme, die Soldaten eher zum Beschützen der Reisenden zu schicken und sie nicht nur auf diese eine Sache zu konzentrieren. Und wer weiß, vielleicht steckt ja auch dahinter, so mehr über solche Frauen herauszufinden.“

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Elias sah den Abt erleichtert an, aber dann dachte er kurz darüber nach, was er gesagt hatte. „Also ist es also vielleicht nur ein Vorwand um die Hexen in Sicherheit zu wiegen?“
„Möglich ist alles. Ich will jetzt nicht sagen, dass es so ist, denn ich kenne die Beweggründe des Fürsten nicht und selbst wenn ich sie kennen würde, dann würde ich es sicher nicht zugeben.“ erwiderte Abt Leopold mit einem Lächeln. „Und das bringt mich zu der Sache, warum ich zu euch gekommen bin. Ich wurde gebeten einen Priester an den Hof zu schicken.“
Jorim und Elias starrten den Abt an, man sah ihnen an, dass sie beide das Gleiche dachten. Meint er mich?

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Abt Leopold lachte auf, als er die Blicke der Beiden sah. „Ja, ich meine euch. Ja, ihr habt richtig gehört: euch. Ich bin der Meinung, dass es für euch Beide gut sein wird, einmal aus dem Kloster herauszukommen. Ich will das ihr zu Zweit geht, weil ich denke das es ungünstig wäre euch zu trennen. Elias, du hast deine Ausbildung zum Priester ja noch nicht abgeschlossen und einen Lehrerwechsel halte ich für unangebracht. Jorim, von dir erwarte ich, dass du erstens seine Ausbildung nicht vernachlässigt und vor allem das du etwas mehr von den Menschen lernst. Bisher hattest du ja nicht wirklich die Möglichkeit außerhalb des Klosters Leute kennen zu lernen. Wir werden aber vor eurer Abreise noch einmal gründlich über eure Aufgaben dort reden, nun schlage ich allerdings vor, dass ihr euch so langsam zur Ruhe begebt. Gute Nacht“

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Abt Leopold stand auf und ließ zwei völlig begeisterte junge Männer zurück.

Fortsetzung folgt :)
 
Huhu.....
Na da hast Du aber wieder ein tolles Kapitel hingezaubert. Text und Bilder sind echt gut geworden.
Und ja stimmt wirklich: Elias's Augen gleichen dem Himmel und die Augen von Lina gleichen der Nacht.
Mhmmm, ich könnte ja spekulieren, wer Adera auf dem Gewissen hat, aber ich sag nix^^
Das wird bestimmt ne tolle Abwechslung für Elias und Jorim.
Bin schon auf das nächste Kapitel gespannt!

Liebe Grüße
Chrissy
 
Hi, echt gutes Kapitel, ich finds gut das Elias jetzt nicht mehr ein Kind ist, geht es nächstes mal mit Lina weiter oda mit Elias??
Wann kommt das nächste Kapitel?? Nich das ich es schnlimm finde das du mitElias und Jorim wieter machst...
Vielleicht hatte ja wirklich Elias Adera umgebracht...(sry falls ich so neugierig bin) mach büdde schnell weiter:rolleyes::read:

LG Litttle Cat:hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hei Llynya!


Ein tolles Kapitel wieder. Ich verstehe zwar nicht, wieso Elias so gegen die Hexen ist :argh: aber ich nehme an, wir werden es noch herausfinden.

Ich bin gespannt, was Jorim und Elias am Hof des Fürsten erwarten wird.

Die Bilder waren mal wieder ganz toll, natürlich auch der Text. Irgendwie bin ich heute etwas wortarm, darum ein recht kurzer Kommi :idee:
 
Ach du meine Güte, wie kann man sich nur in einem religiösen Wahn auf solchen Unsinn versteifen!?
Woher will der Junge denn wissen, dass es Hexen wirklich gibt und die Leute nicht einen Haufen unschuldige alte Ladys killen!!!!:mad:
Er wird sich gaaanz bestimmt in Linas verlieben und dann hat der junge Herr ein ernsthaftes Problemchen!:lol: (Ich weiß, ich bin geborene Sadistin^^)

Jorim mag ich immer mehr, er ist ja doch schlauer als ich dachte und wirklich liebenswert!
Im vierten Bild von unten finde ich jedoch die Miene des Abtes etwas unpassend (kleine Kritik^^)
Er kichert in sich hinein wie ein Schuljunge, der grad jemandem ein Furzkissen untergeschoben hat, dabei lacht er nicht einmal im Text, sondern steht nur nebendran^^
Ich musste wirklich lachen, als ich diesen Gesichtsausdruck gesehen habe=)

lg Irisa:hallo:
 
Hey Llynya!
Ach, Jorim wird mir immer sympathischer :)
Das war echt ein schönes Kapitel. Elias ist ja richtig gutaussehend geworden ^^
Er scheint irgendwie total besessen sein von Ela und der Religion im allgemeinen. Ich frage mich aber immernoch, warum Elias solche Vorurteile gegen Hexen hat. Jorim hat ihm doch erklärt, dass Hexen nicht immer nur böses tun. Schade, dass Elias das noch nicht einsieht.
Naja, ich bin schon gespannt, wie Elias und Lina sich kennenlernen, also mach bitte ganz schnell weiter! :hallo:
 
So, nun hab ich ja endlich etwas Zeit zum Lesen und vor allem die Ruhe dazu, das auch zu genießen.
Und genau das kann man auch.
Ich mochte ja schon deine erste Geschichte sehr, aber ich denke inzwischen, die hier wird meine Favoritin werden.
Ich liebe fantasievolle Geschichten, mit Rätseln und Geheimnissen und Personen, die man nicht sofort durchschauen kann.
Adera ist da ein perfekter Einstieg, der auf jeden Fall sehr, sehr neugierig macht.
Wenn man einmal anfängt zu lesen, fällt es schwer, wieder aufzuhören. Sie macht einen eher harschen Eindruck, als hätte das Leben ihr oft übel mitgespielt. Angesichts der Meinung, die in ihrer Welt über ihresgleichen herrscht, wohl nicht verwunderlich.
Dennoch scheint sie es geschafft zu haben, Lina wenn auch nicht besonders liebevoll aber doch vernünftig zu erziehen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was der Mord an ihr in dem Mädchen anrichtet. Immerhin ist sie seit Jahren die einzige Bezugsperson.
Und ich vermute einfach mal, dass Lina durchaus über Magie verführt, und dass sich diese Magie wohl gegen jene richten wird, die ihr die Lehrmeisterin genommen haben.

Und wenn ich die letzten Kapitel nicht missverstanden habe, wird einer davon wohl dieser Fürst sein.

Über Elias' Rolle in diesem Spiel will ich lieber noch nicht soviel spekulieren.
Er scheint ein aufgeweckter und früher wohl etwas ungebärdiger Junge zu sein, der nicht einfach alles annimmt, sondern viel in Frage stellt. Von seinen Eltern gewissermaßen abgegeben zu werden, war bestimmt sehr schwer, irgendwie schafft das schon eine Verbindung zu Lina, bei der es ja wohl ähnlich gewesen ist.
Zumindest hat er, anders als viele andere Kinder unserer Geschichte, die man in Klöster gegeben hat, doch einen verständnisvollen Betreuer gefunden. Jorim ist eine der liebenswerten Gestalten in deiner Geschichte, ich hoffe, er bleibt uns lange erhalten.

Die engelsgleiche Gestalt beschäftigt mich auch etwas. Ohne sie wäre Elias wohl kaum zum Glauben gelangt. Aber wofür steht sie, wofür ist sie alles verantwortlich? Auch für seine Meinung über die Hexen?

Auf jeden Fall dürfte eine Begegnung von Lina und Elias recht interessant werden. Dass sie aufeinander treffen werden, steht wohl außer Zweifel.

So, nun lass mich mal noch etwas dein Loblied singen.
Ich bin froh, dass du nicht zu lange gewartet hast, mit dieser Geschichte zu beginnen. Wie auch schon bei der ersten ist es eine höchst willkommene Abwechslung. Solche Themen könnte es ruhig öfter geben.
Vielleicht irre ich mich ja, aber rein von meinem Gefühl her scheint sich dein Schreibstil ein wenig geändert zu haben, als hätte er sich quasi dem neuen Thema angepasst.
Wirkt sehr gut.
Deine Bilder. Nicht bös sein, aber sie gefallen mir noch sehr viel besser als die aus der anderen Geschichte. Vielleicht liegt es am Stoff, aber ich schwelge darin. Es hilft beim Eintauchen in deine Welt, macht sie greifbar.

Also bitte, mach genauso weiter. Gib mir mehr zum Schauen, mehr zum Lesen und mehr für meine Fantasie.
 
Hallö Zusammen. :)

Da bin ich wieder und es hat wieder eine Woche gedauert. Ich war auch schon mal schneller. :naja: ^^
Aber was solls, es gibt schlimmeres. *g*
Ich möchte mich wieder bei allen Lesern und Kommischreibern bedanken. :)

@ chrissy1709
Danke dir für dein Lob. Es freut mich, dass es dir gefällt. :-)
Och, spekulier doch. Ich mag es, wenn spekuliert wird... außerdem gibt’s dann ab und an auch kleine Hinweise von mir. *pfeiff*
Abwechslung ist übrigens das richtige Wort dafür, was den beiden blüht. *g*
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)

@ Litttle Cat
Heute geht es mit Lina weiter, wurde ja auch wieder Zeit. *g*
Elias und Adera umbringen? Nein, das würde er (noch?) nicht machen. Soweit geht es dann doch nicht mit seinem Eifer. ;-)
Vielen lieben Dank für deinen Kommi. :-)

@ Innad
Danke, dass es dir gefällt. Das freut mich immer wieder. :-)
Warum Elias so gegen Hexen ist... Nun er ist ein sehr konsequenter und sturer junger Mann und da es in den Schriften steht... Das übliche Missverständnis in alten Religionsschriften. *seufz*
Elias und Jorim werden einiges am Fürstenhof erleben. Das sei versichert. :-)
Vielen lieben Dank für dein Kommi und es macht nichts, dass es kurz ist. Ich freu mich darüber. :-)

@ Schmunzelfee
Hey, danke das es dir gefällt. Weiter geht es auch gleich, was will man mehr. ^^
Vielen Dank auch dir für dein Kommi. :-)

@ Irisa
Gute Frage, woher wollen sie das wissen? Aber Denunziantentum war ja schon immer ein Übel, welchem viele Leute frönten und so wurden viele unschuldige Frauen getötet. *seufz*
Elias und sich in Lina verlieben? Oo
Jorim ist zwar schüchtern und zurückhaltend, aber nicht dumm. Ich mag ihn auch sehr, vor allem weil er so ‚einfach’ zu schreiben ist. :)
Mit dem Bild hast du Recht, ich mag das auch nicht wirklich, aber ich habs nicht anders hinbekommen. Der Abt hat nie das gemacht was er sollte und wenn er es gemacht hat, dann hat sich Elias weggedreht. *Haare rauf*
Vielen lieben Dank auch dir für dein Kommi. :-)

@ caro.
Freut mich, dass du Jorim magst. Ich hab ihn auch richtig ins Herz geschlossen. Genauso wie ich auch Elias als Teenie sehr niedlich finde. *g*
Ja, Elias und die Hexen... Leider ein sehr leidiges Thema. Ich fürchte, da wird sich seine Meinung auch nicht so schnell ändern. Egal was Jorim sagt. Elias geht nun mal genau nach den Schriften. :(
So schnell gings leider nicht mit der Fortsetzung, aber dafür geht es heute endlich mit Lina weiter. Vielen lieben Dank auch dir für dein Kommi. :-)

@ Nery

Uff, was für ein Kommi. :eek:

Ich freu mich, dass dir die Geschichte soweit schon mal gefällt. Ich hab am Anfang doch sehr gezweifelt, wie sie ankommen wird, da sie ja doch anders ist als meine Erste (die ich hier ja nicht on gestellt hab *g*). Aber wer zweifelt nicht daran... ;)
Adera war wirklich eine sehr harsche Person und sie hat es wirklich nicht einfach gehabt mit ihrer Berufswahl. Trotzdem hat sie Lina, wenn auch nicht oft gezeigt, Liebe entgegengebracht. Was der Mord an ihr bei Lina anrichtet, nun heute gibt es darauf schon mal eine Antwort, denke ich. :-)
Ob Lina wirklich über Magie verfügt und ob es der Fürst ist, gegen den sie kämpft? Wer weiß... ;)
Lina und Elias hatten und haben einiges gemeinsam, das stimmt. Beide sind von ihren Eltern abgegeben worden und beide lernen fast verbissen ihr Handwerk. Im Gegensatz zu Lina hatte Elias wirklich den sanfteren Lehrmeister, aber ob das besser war?
Die Engelerscheinung steht für Ela. Sie ist also eigentlich nur verantwortlich, was Elias Bekehrung zum Glauben betrifft. Ob sie jetzt noch einmal auftritt oder ob man sie nur als ‚leichtgläubiges’ Kind sehen konnte, weiß ich jetzt eigentlich noch nicht. *hust*
Hui mein eigenes Loblied. *freu*
Ich wollte nicht so lange warten, einerseits bin ich viel zu ungeduldig was das betrifft und andererseits fehlte mir was ohne regelmäßige Fortsetzungen. *gg*
Ja, der Schreibstil ist anders. Alleine schon die Erzählform ist anders und daran muss man sich ja auch etwas anpassen. Ich freu mich wahnsinnig, dass dir die Bilder gefallen, da ich deine ja so toll finde und liebe. :-)
Vielen, vielen Dank für deinen Kommi. :)


@ All
Und jetzt geht es weiter mit Lina und der Entdeckung des Mordes. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen, auch wenn es dieses Mal nur 11 Bilder sind, aber mehr hätten einfach nicht gepasst. :-)

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Benachrichtig werden: Litttle Cat; chrissy1709; Irisa; caro.
 
Kapitel 7: Versprechen



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Als Lina an diesem bestimmten Morgen aufwachte, hatte sie keine Ahnung was sie erwarten würde. Sie rechnete mit allem Möglichen, was ihre Überprüfung anging: das Adera ihr befehlen würde etwas zu vollbringen ohne sich zu bewegen, das sie Gedanken lesen müsste oder das sie Blitze herbeirufen musste und so weiter. Ihre Gedanken kreisten nur um die Überprüfung, als sie erst ihr Bett machte und dann das Frühstück zubereitete. Sie wunderte sich nicht, dass sie Adera noch nicht gehört hatte. Es war ja nicht ungewöhnlich, dass die alte Frau erst runter kam, wenn das Frühstück schon auf dem Tisch stand.

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Erst als Lina den Tisch gedeckt hatte, wunderte sie sich über die Abwesenheit der alten Hexe. Sie überlegte kurz, ob sie nach oben gehen sollte oder nicht.
„Adera? Frühstück ist fertig.“ sagte sie stattdessen mit einem Stirnrunzeln und setzte sich hin zum Essen. So langsam machte sie sich ein bisschen Sorgen, Adera war nie krank gewesen, darum erschien es Lina unwahrscheinlich, dass sie es diesmal war. Vielleicht war sie gestern noch lange wach und wer weiß, vielleicht ist das meine Prüfung, dachte sie und aß ihr Frühstück auf. Sie wurde immer unsicherer, was sie nun tun sollte, darum suchte sie Zuflucht in den alltäglichen Arbeiten und ging nach dem Frühstück erstmal zu den Hühnern. Sie hoffte, dass wenn sie wieder rein ging, Adera am Tisch sitzen würde.

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Aber als Lina wieder rein ging, stand die Schüssel von Adera immer noch unberührt auf dem Tisch. Lina starrte sie an, als hätte die Schüssel schuld daran. Dann seufzte sie leise und beschloss nun doch nach oben zu gehen und nachzusehen. Da sie noch nie oben war, zögerte sie etwas, aber dann straffte sie die Schultern und setzte einen Fuß auf die Leiter.
Oben war es düster und roch muffig nach alten Holz. Es gab keine Fenster und Lina hatte keine Kerze mitgenommen, so dass sie kaum etwas erkennen konnte. Als sie im Dunkeln über die an der Schräge stehende Truhe stolperte, fluchte sie leise und überlegte kurz, ob sie sich nicht doch eine Kerze holen sollte. Doch gerade als sie sich umdrehen und zurück gehen wollte, gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit und sie erkannte hinten an der Wand Aderas Bett.

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Sie ging langsam darauf zu, damit sie nicht noch über etwas anderes stolperte. Am Bett angekommen, griff sie nach Aderas Schulter, um sie aufzuwecken. Als ihre Hand auf Aderas Schulter lag, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte: Adera fühlte sich kalt und steif an. Lina schluckte und strengte ihre Augen mehr an, dann sah sie den Blutfleck am Hals der alten Frau und sie schrie auf.
Eine Stunde später saß Lina immer noch geschockt am Tisch und dachte nach, was sie jetzt tun würde. Irgendwie musste sie Adera begraben, aber sie wusste nicht wie sie das alleine schaffen könnte. Sie überlegte, ob sie sich auf den Weg ins Dorf machen sollte und Hilfe holen, aber sie wollte Adera nicht alleine lassen. Es kam ihr einfach komisch vor, weil sie immer alles alleine geschafft hatte. Sie würde es bestimmt nicht wollen, dass jemand Fremdes sie begräbt.

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Schweren Herzens ging Lina nach draußen und nahm sich die Schaufel, die an der Hüttenwand lehnte. Sie überlegte kurz, wo sie graben sollte und entschied sich dann dafür, Adera in der Nähe ihres Garten beizusetzen. Erst nachdem sie fertig war mit graben, ging ihr wieder durch den Kopf, dass sie Adera noch von oben runter bringen musste. Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto zuversichtlicher wurde sie. Sie würde es auch alleine schaffen.

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Und sie schaffte es auch alleine. Stunden später stand sie an Aderas Grab und pflanzte noch ein paar Blumen drauf, sowie einen der Rosenbüsche von hinterm Haus als Gedenkstein. Sie fühlte sich müde, kaputt und leer, als sie so dastand. Sie hatte noch keine Ahnung wie es jetzt weitergehen sollte. Sie war noch nie auf sich gestellt und ganz alleine in der Hütte im Wald leben machte ihr Angst. Aber ins Dorf traute sie sich auch nicht. Sie hatte keine Ahnung vom Leben unter Menschen und kannte auch so gut wie niemand da, der ihr helfen könnte.

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Etwas später, nachdem sie sich gesäubert und etwas zu Abend gegessen hatte, ging sie zu Bett. Erst dachte sie, dass sie bestimmt nicht schlafen könne, aber die Anstrengungen des Tages hatten sie doch mehr erschöpft als sie dachte denn sie schlief fast sofort ein. Trotz der schrecklichen Ereignisse des Tages, war ihr Schlaf Traumlos und entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten schlief sie bis mitten am nächsten Tag. Als sie aufwachte fühlte sie sich noch genauso kaputt und erschlagen wie am Abend zuvor. Mit einem großen Gähnen stand sie auf und einen Moment lang wunderte sie sich, warum Adera sie nicht geweckt hatte. Dann fiel ihr alles wieder ein und ihr wurde klar, dass sie ganz alleine war.

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Sie versuchte trotzdem ihr Leben noch genauso zu leben, wie vor dem Tod der alten Frau. Sie machte Frühstück, fütterte die Hühner und hielt die Hütte sauber. Sie lernte und las die Bücher, die sie noch nicht kannte, obwohl sie sich nicht mehr wirklich darauf konzentrieren konnte. Sie ging noch einmal auf den Dachboden und öffnete die Truhe, die dort stand. Darin fand sie noch ein paar andere Hexenbücher und einige Hinweise auf die Vergangenheit der alten Hexe. So erfuhr sie, dass Adera selbst als Kind bei einer Hexe abgegeben worden war, ganz ähnlich wie Lina selbst. Anscheinend hatte Adera früher auch Kontakt zu Adeligen gehabt, denn Lina fand einen sehr kostbaren Schal und ein spitzenbesetztes Tuch.

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Aber nichts deutete auf den oder die Täter hin. Lina war immer noch genauso fassungslos und verwirrt, wie Tage zuvor. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, wer das getan hatte und warum sie in der Nacht nichts gehört hatte, schließlich musste der Täter ja ganz nah an ihr vorbei geschlichen sein. Ihr lief es kalt den Rücken runter, als ihr bewusst wurde, dass auch sie jetzt tot sein könnte. Aber warum hat man mich am Leben gelassen? Wenn man Adera nur umgebracht hat, weil sie eine Hexe ist, dann hätten die Täter doch davon ausgehen müssen, dass auch ich eine bin und mich dann auch töten müssen. Das ergibt doch alles keinen Sinn.

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Auch ein paar Tage danach gingen ihr diese Fragen nicht mehr aus dem Kopf. Sie konnte sich kaum noch auf etwas anderes konzentrieren und erledigte die Haus- und Gartenarbeit meistens wie in Trance. Langsam schlug die Fassungslosigkeit in Wut über, sie war wütend auf die Person, die Adera getötet hatte, wütend auf die Leute, die dafür verantwortlich waren. Sie glaubte nicht daran, dass es einfach nur eine Tat von einem Einzelnen war. Sie war davon überzeugt, dass es dafür Gründe gab, die sie noch nicht erschließen konnte.

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Und in ihr wuchs der Entschluss, die Menschen zu finden, die Adera auf dem Gewissen hatten. Sie wollte unbedingt erfahren, warum Adera sterben musste. Mit einer Entschlossenheit wie noch nie zuvor, stand sie ungefähr eine Woche nach dem Tod Aderas an ihrem Grab und sprach leise die Worte, die ihr Leben verändern sollten:
„Ich verspreche dir, dass ich den Mörder finde. Ich verspreche dir, dass ich die Antworten finde. Ich verspreche dir, dass ich deinen Tod rächen werde.“

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Das war es auch schon wieder für heute. Ich hoffe es hat euch gefallen und beim nächsten Mal lernt ihr noch ein paar Leute mehr kennen. Bis dahin... :hallo:
 
Juhu, endlich geht es weiter! Und diesmal sogar mit Lina :)
Ein wunderschönes Kapitel. Ich konnte mich richtig in Lina hineinversetzen, wie sie erstmal ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgegangen ist. Sie tut mir so Leid. Jetzt muss sie ganz alleine in so einem alten, kleinen Holzhaus mitten im Wald wohnen. Du hast wieder alles so schön beschrieben und die Bilder sind alle so passend!
Ich kann Lina verstehen. Adera war zwar fast nie richtig nett zu ihr, aber ich glaube, Lina hat sie dennoch richtig ins Herz geschlossen und ich bin mir sicher, dass sie ihr Versprechen halten wird.
Ich freue mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung!

LG Caro:hallo:
 
Eine unglaublich tolle Story!
Du meine Güte du hast genau meine INtressen geweckt!
ich möchte bitte benachrichtigt werden.
Herjemineh am Anfang dachte ich Hmm Sturm über Tubera? Mal gucken klingt nicht sehr vielversprechend ... aber jetzt WOW! Ich war noch nie von einer Story so fasziniert!
 
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa das hat mir gefallen, ich hoffe, dass Lina noch hinter Aderas geheimnissekommt und vielleicht selbst lernt Magie anzuwenden.
 
Hallö Zusammen. :)

Da bin ich wieder und weiter geht’s mit ganz neuen Personen. Diesmal hab ich es sogar geschafft unter einer Woche zu bleiben mit der Fortsetzung. *gg*
Ich möchte mich wieder bei allen Lesern bedanken.
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@ caro.

Hach, es freut mich, dass es dir gefallen hat. Ja Lina muss nun sehen, wie sie alleine zurechtkommt und hat erst mal in den täglichen Arbeiten Trost gefunden. Jetzt ist der erste Schock gewichen und in ihr macht sich Wut breit. Klar, wird sie versuchen jetzt auch ihr Versprechen einzulösen, aber ob es ihr gelingt? =)
Vielen lieben Dank für dein Lob, was Bilder und Text angeht, und natürlich für dein Kommi. :-)

@ -Deluxe-Watson-

Wow, ich fühl mich jetzt richtig geehrt und es freut mich wahnsinnig, dass dir die Story so gut gefällt und das trotz des Titels. :lol:
Ich setz dich liebend gerne mit auf die Benachrichtigungsliste (man ist das ein plödes Wort *hust*). :-)
Vielen lieben Dank für dein Kommi und natürlich dein Lob. :-)



@ Schmunzelfee
Hui, das freut mich, dass es dir gefallen hat. Lina kommt bestimmt noch hinter die Geheimnisse, aber ob sie wirklich über Magie verfügt? Wer weiß... wer weiß... ;-)
Ach, übrigens hab ich mir deine Bauten mal angeschaut und Wow. Du hast wirklich ein Händchen fürs Bauen. Toll!
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)

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So und nun geht es weiter. Dieses Mal lernt ihr noch ein paar Personen mehr kennen. Ich möchte mich hier noch ganz lieb bei cassio bedanken, die die drei mit mir am WE erstellt hat. :)
Ich wünsch euch allen viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 8: Was ein echter Räuber ist


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Gar nicht allzu weit von der Hütte entfernt saßen drei Männer an einem Lagerfeuer mitten im Wald. Zwei von ihnen unterhielten sich lautstark, während der Dritte schweigend daneben saß. Sie schienen völlig aufeinander eingespielt zu sein und es herrschte eine entspannte Atmosphäre, trotz dass das Thema der Unterhaltung nicht gerade dazu beitrug.
„Erinnert ihr euch noch wie wir den Überfall auf die letzte Reisegruppe gemacht haben? Das war ja mal ein erfolgreicher Raubzug.“ fing Henry, mal wieder, an. „Habt ihr da gesehen wie gekonnt ich den Wächter in Schach gehalten hab? Wie schnell ich war, als ich ihm das Schwert abgenommen hab und wie gekonnt ich ihm die Hände verschnürt hab. Dagegen können alle anderen einpacken.“

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Jacob nickte zustimmend. „Ja Henry, du warst einfach der Beste.“
„Natürlich hätte ich auch noch den anderen Wächter in Schach gehalten, aber ich wollte euch ja auch noch was lassen.“ meinte Henry hochnäsig.
„Das ist aber nett von dir gewesen.“ kam fast sofort die Zustimmung von Jacob, während der schweigsame Mann die Augen verdrehte.

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Henry sah den armen Jacob scharf von der Seite an. Er konnte es nicht leiden, wenn ihn jemand 'nett' nannte und eigentlich sollte das auch Jacob wissen. Aber um ihn noch mal daran zu erinnern, merkte er es noch mal an: „Ich bin aber nicht nett. Sag das noch mal und du kriegst ne Kopfnuss.“
„'Schuldigung Henry“, Jacob ließ den Kopf hängen. Schon wieder habe ich das falsche gesagt, dachte er und schaute heimlich zu Richard rüber, der immer noch still da saß und anscheinend nicht vorhatte einzugreifen. Sonst half ihm Richard immer aus der Patsche, wenn er mal wieder eine dumme Bemerkung gemacht hatte, aber war er wohl auf sich gestellt.

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„Und dann erinnert ihr euch noch an das eine Mal, wo ich ganz allein drei Leute überfallen habe? Sicher müsst ihr euch daran erinnern, ich hab euch ja danach in der Wirtschaft die Biere ausgegeben.“ fuhr Henry fort, ohne auf Jacob einzugehen. Wie immer interessierte es Henry nicht, was die anderen sagten oder taten, wenn er seiner Herrlichkeit frönte. „Und ihr erinnert euch doch auch sicher an das Schankmädchen, die hat mir vielleicht zugezwinkert. Die hätte ich ja am liebsten Mal im Heu getroffen, aber es musste ja gerade da die Stadtwache kommen, als ich sie mitnehmen wollte.“

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„Wenn ich mich richtig erinnere, hat das Mädchen mir zugezwinkert, weil ich derjenige war, der das Bier bezahlt hat.“ mischte sich Richard nun doch noch in das Gespräch mit ein. „Und die Stadtwache kam nur, weil du deine Klappe nicht halten konntest.“
Henry lachte und meinte dann. „Ja, ist ja schon gut. Ich übertreibe doch gern, weißt du doch. Und es ist ja auch alles gut gegangen. Wir konnten ja schnell genug fliehen.“
„Ja, gerade so und was hat es uns gebracht? Nichts, denn du Idiot hast ja noch den zweiten Beutel dabei verloren, so dass wir hier jetzt wieder sitzen und nichts haben. Wir hätte noch nicht mal was zu essen, wenn ich nicht das Kaninchen erlegt hätte. Ganz große Leistung deinerseits, wirklich.“

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Henrys Kopf färbte sich bei den Anschuldigungen, die ja gerechtfertigt waren, immer dunkler, aber er sagte nichts mehr. Auch sonst sprach keiner der Drei mehr für eine ganze Weile. Sie hingen ihren eigenen Gedanken nach und starrten ins Feuer.
„Was machen wir jetzt eigentlich?“ kam es schüchtern von Jacob und er sah dabei Richard an. Für ihn war Richard immer die Bezugsperson, nicht nur weil er Angst vor Henrys ungestümer Art hatte, sondern auch weil Richard ihn zu einem festen Anteil des Trios gemacht hatte und ihn nicht wegen seiner langsamen Art zu denken verachtete. Für Jacob war es ein Glücksfall, denn als Kind wurde er immer gehänselt von den anderen Kindern im Dorf und auch als er schon größer war, war er immer eine Zielscheibe für jeden gewesen. Erst nachdem Richard sich mit ihm angefreundet hatte, wurde es besser, denn Richard war schon als junger Mann ein Anführer gewesen und man hat ihm einfach nicht widersprochen.

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„Ach Kleiner, wir machen das was wir am Besten können: den nächsten Raubzug planen. Was anderes bleibt uns ja kaum übrig, wir brauchen dringend wieder Bares in der Tasche und vom ewigen im Wald sitzen, werden wir nur träge.“ grinste Richard ihn an. „Ich hab da auch schon ein ganz bestimmtes Ziel im Auge.“

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Henry schüttelte den Kopf, er wusste schon ganz genau, worauf Richard hinaus wollte. „Du fängst doch jetzt nicht schon wieder mit der Klostergeschichte an? Schlag dir das endlich aus dem Kopf. Wie sollen wir denn da rein kommen, unbemerkt? Und was ist, wenn es da gar nichts zu holen gibt? Schließlich sind das doch Mönche und die nehmen doch keine Spenden an.“
„Glaubst du das wirklich? Das wollen sie uns doch weismachen, dass sie arm sind und nur von ihren Erzeugnissen leben. Woher kommen wohl die teuren Kirchenfenster und erst die Einrichtung im Kloster selbst. Und ich wette, dass in der Kirche auch noch einige Schätze versteckt sind. Wir müssen einfach nur den Mut haben, uns da herein zu schleichen.“
„Mut? Du musst hochgradig verrückt sein, um das zu versuchen und im Gegensatz zu dir bin ich das nicht.“ entgegnete Henry hitzig.

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Richard kicherte. „Klar, bin ich verrückt, darum hast du dich mir doch angeschlossen. Jetzt aber mal ernsthaft. Es ist gar nicht so schwer da rein zu kommen. Wir müssen nur schnell sein und vorsichtig, dann werden uns die Mönche schon nicht erwischen. Es gibt doch kein richtiges Tor zu den Klosteranlagen und die Kirche werden sie schon nicht verschließen, schließlich ist es ja ein Gotteshaus.“

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„Aber was soll es da schon groß zu holen geben? Sei doch mal ehrlich, ich denke nicht, dass sie so große Reichtümer in der Kirche haben und es dann nicht bewachen. Das wäre doch Blödsinn.“ meinte Henry, als ihm klar wurde, dass Richard es dieses Mal wirklich ernst damit meinte. Er hatte zwar schon früher davon gesprochen, aber bis zu diesem Zeitpunkt war es eher ein Wunschtraum von ihm und mehr nicht. Aber da gerade in der letzten Zeit sich die Wachen im Wald verdoppelt hatten und die Städter misstrauischer wurden, dachte sich Richard wohl, dass es ihre einzige Chance ist, an Gold zu kommen.

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„Ah, mein Lieber, das ist doch der Trick daran. Dadurch das sie es nicht bewachen, wollen sie so Leute wie uns davon überzeugen, dass es dort nichts zu holen gibt. Verstehst du?“ Jetzt lachte Richard offen. Er schien sich über die Begriffsstutzigkeit seines Freundes wirklich zu amüsieren. Das Jacob meistens nicht mit seinen Ideen mitkam, dass war er ja gewöhnt und machte sich so gut wie nie drüber lustig, aber bei Henry konnte er nicht anders.
„Klar genau das wird der Grund sein. Das glaub ich erst, wenn ich es sehe.“ entgegnete Henry leicht verärgert.
„Na also, ich wusste doch, dass ich dich zum mitmachen überreden kann.“ Richard zwinkerte ihn grinsend an. „Und du Jacob machst doch sicherlich auch mit, nicht wahr?“

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„'Türlich, aber nicht mehr heute. Jacob ist zu müde.“ Und damit legte sich Jacob nah am Feuer hin, schloss die Augen und fing fast sofort an zu schnarchen. Für die Anderen schien das auch das Zeichen zu sein, sich nicht mehr der Planung zu zuwenden, sondern sich auch zu Ruhe zu begeben. Ihre Träume waren allerdings voll von Plänen, Klostermauern, Gold und Silber, verärgerten Mönchen und in einem oder zwei war sogar ein Galgen mit Henker zu sehen.

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Das war es auch schon wieder. Ich hoffe euch haben meine drei Räuber so gut wie mir gefallen. Beim nächsten Mal ist dann Lina wieder dran. Bis dann. :hallo:

Benachrichtigt werden: Litttle Cat; chrissy1709; Irisa; caro.;-Deluxe-Watson-
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ins Kloster wollen sie wenn das nicht mal interessant wird xD...
Der Text ist gut geworden ebenso wie die Bilder.
Aber ich glaube nicht das das klappen wird (mit dem Überfall)
dieser Henry ist aber voll der Angeber^^
Freue mich schon total aufs nächste Kapitel besonders weil es mit Lina weitergeht
Mach schnell weiter...

LG Litttle Cat
 
Huuhuu, bisher habe ich nur still mitgelesen, obwohl ich mir sicher war hier schon einen Kommi hinterlassen zu ahben, aber dem ist scheinbar nicht so.
Ich finde deine Bilder sind alle richtig schön und ausdrucksstark, deine Sims, passen wirklich perfekt in ihre zugewiesenen Rollen. Gute Arbeit.
Nun zum Text...
...ich will ehrlich sein...
...ich wär froh wenn ich so eine Story, so toll umsetzen könnte.

Zum aktuellsten...
Hmmm, ob der Plan mit dem Kloster so eine gute Idee ist? Abwarten. Ich wäre mir da nämlich nicht so sicher.

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Sorry für den kurzen Kommi,
liebe Grüße
bärchen
 
Ich bin auch Nasenbaerchens Meinung.
Ob das wirklich eine so gute Idee ist, dass Kloster zu überfallen?:lol:
Richards Logik ist ja witzig....
Du kannst dich freuen, deine drei kleinen Räuber kommen prima rüber (zumindest bei mir^^)
Henry ist lustig mit seinen Geschichten und Jakob zum gernehaben wegen seiner liebenswerten dummen Art.
Richard mag ich dagegen überhaupt nicht, obwohl er der ...*überleg*... ausgeglichenste von allen zu sein scheint.
Er hat etwas an sich, das mir überhaupt nicht gefällt. So etwas kaltes, überdrehtes, unberechenbares...trotz aller Logik=)

Am Anfang war ich etwas verwirrt, weil ich nicht sofort kapiert habe, dass der Rothaarige Jakob und nicht Henry ist, aber das schreibe ich meiner eigenen Blödheit zu *g*
Die Überschrift vom achten Kapitel finde ich übrigens klasse gelungen!:idee:
"Was ein echter Räuber ist" (*Extra Zeile widmet*)
... genial! Hat etwas sehr Ironisches an sich^^

Jetzt bin ich aber echt gespannt, wie es weitergeht... ich habe schon diverse Theorien und Möglichkeiten, aber ich behalte sie mal im Kopf und schreib sie hier nicht auf :cool: mal sehen, ob ich Recht habe^^

lg Iri:hallo:
 
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Sehr schön.
Ich glaube, ich mag die drei. Allein diese Unterhaltung entlockt einem schon so manches Lachen.
Zumindest machen sie nicht den Eindruck irgendwelcher blutrünstiger Verbrecher.
Und du hast sie klasse hinbekommen. Ich krieg meine Sims nie so hin, dass sie auch aussehen wie Menschen.
Vor allem das zweite Bild (das ist Jacob, oder?). Toll!

Ich hab mich noch nicht entschieden, ob ich mich Richards Meinung anschließe, dass man in dem Kloster was holen könnte, allerdings wird das wohl zu einigen Verwicklungen führen, sonst würden diese Herren nicht existieren, oder?

Lina tut mir im Augenblick sehr leid. Den einzigen Menschen zu verlieren, den sie seit frühester Jugend kannte, und der ja gewissermaßen für sie gesorgt hat, das ist furchtbar. Aber gerade, dass die Wut erst später kam, macht sie um so mächtiger.
Ich sehe dunkle Wolken am Horizont, und, verzeih mir Lina, ich freu mich drauf.

Wie immer, eine tolle Stimmung in deinen Bilder, da möchte man am liebsten gleich selbst rausgehen und mal wieder Lagerfeuer machen.
*brrr, schüttel* viel zu kalt.
:)
 
Ich muss mich jetzt doch mal zu Wort melden.:)
Bisher war ich nur eine stille Mitleserin, aber aufgrund der letzten Entwicklungen (Kapitel 6-8 ^^) denke ich, dass ich jetzt auch meinen Senf dazu geben muss.
Ich finde deine FS einfach super. Die Bilder sind klasse und schön inszeniert (z.B.: als Lina die Leiter hoch schaut oder als die Räuber am Feuer sitzen uvm.). Ich finde auch, dass die FS aus den verschiedenen Sichtweisen der Charaktere geschrieben wird, sehr schön und das macht eine Geschichte eigentlich erst spannend. Und deine FS ist spannend!:)
Jetzt aber mal zur Geschichte selber:
Dass Adera ermordet wurde, ist schon seltsam. Vielleicht ist jemand hinter ihr Geheimnis gekommen, dass sie eine Hexe mit magischen Fähigkeiten ist. Oder es hat etwas damit zu tun, dass sie Lina aufgenommen und aufgezogen hat. Ich lass mich da jetzt überraschen und bin offen für alles ;) .
Ich finde auch den Entschluss von Lins, Aderas Mörder zu finden, sehr mutig. Ich nehme an, dass sie Elias und Jorim trifft, die ja auf dem Weg zum Hof sind. Ich bin aber auch bei dieser Vermutung sehr flexibel. :)
Dass du dann aber auch Räuber in die Geschichte miteinbringst, hat mich zuerst ein wenig irritiert. Als ich dann weitergelesen hab und wusste, was sie vorhaben, fand ich diesen kleinen Schwenker aber äußerst interresant.

Alles in allem finde ich deine FS echt spannend, nicht zuletzt, weil es eine Fantasy-FS ist;).
Ich würde mich daher freuen, wenn du mich benachrichtigen könntest.

Ich hoffe also, dass es bald weiter geht, und ich glaube, da bin ich nicht die Einzigste.
Gruß krebschen :hallo:
 
Hallö Zusammen. :)


Nein, noch keine Fortsetzung. Tut mir Leid. Auf Grund von Stress und Urlaubswochenende bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, aber ich wollte schon mal eure Kommis beantworten. Und ich versuch es auch noch diese Woche zu schaffen mit der Fortsetzung. :)
Ich bedanke mich dann auch wieder für die Treue.
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@ Litttle Cat
Jaha, das ist der große Plan, aber ob sie es schaffen... Wer weiß. *pfeiff*
Danke für das Lob, was den Text und die Bilder betrifft. Es hat wirklich Spaß gemacht den Text zu schreiben. :)
Wie oben schon gesagt, konnte ich leider nicht so schnell weitermachen wie geplant, aber ich versuch mich zu beeilen. :-)
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)


@ nasenbaerchen (was für ein toller Nick!)
Hui, ein stiller Leser der sich „outet“. Das finde ich toll!
Ich weiß gar nicht was ich sonst noch sagen soll bei so viel Lob. *rotwerd*
Außer Danke, vielen Dank. Das zeigt mir, dass sich die „Arbeit“ lohnt! :)
Tja und ob sie es wirklich bis in Kloster schaffen, oder ob ihnen etwas dazwischen kommt... wer weiß. ;-)
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)


@ Irisa
Tja, das wird sich noch rausstellen mit der guten Theorie. Auf jeden Fall haben sie Großes vor. =)
Ich freu mich, dass die Räuber gut ankommen. Meine Lieblinge sind sie auf jeden Fall. *g*
Richard... Hm, stimmt er hat so etwas an sich, aber wer weiß, vielleicht hat er ja auch noch andere Seiten. ;-)
Das Problem mit Henry hatten wohl mehrere, aber ich fand es eigentlich logisch so. %)
Wenn dir die Überschrift schon gefällt solltest du dir mal meine Arbeitstitel für die Bilder ansehen, die sind alle so. :lol:
Theorien finde ich immer gut, auch wenn sie nicht ausgeschrieben werden. Ich bin gespannt, ob du mich durchschaust, oder ob ich geheimnisvoll genug war. :D
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)


@ Nerychan
Hach, ich freu mich, dass es dir gefällt und du sogar lachen konntest. Nach den ganzen doch sehr düsteren Fortsetzungen mit Lina, musste ich einfach was nicht so düsteres machen. :)
Wie schon gesagt, hat cassio mir geholfen bei den Dreien. Ich finde es auch so schwierig die Sims wie Menschen aussehen zu lassen und ich mag nicht so viele Download-Skins zu verwenden. Schließlich sind es einfach Sims, die ein bisschen wie Menschen aussehen. :D
Wie, warum und wieso die Räuber einen Teil der Story ausmachen, wird sich alles noch zeigen und auch ob sie wirklich das Kloster ausräumen. ;-)
Ja, Lina braucht dringend Abwechslung, um nicht in Grübeleien zu versinken und sich womöglich noch in zu viel reinzusteigern. Wie es mit ihr weitergeht, erfährst du bei der nächsten Fortsetzung. :-)
Vielen lieben Dank für dein Lob was die Atmosphäre angeht, so schwer war das gar nicht. Ein paar Sträucher wirken da schon Wunder. :-)


@ -Deluxe Watson-
Hey, schön das es dir gefallen hat. Leider konnte ich aus RL-Gründen nicht so schnell weitermachen wie ich das gerne hätte. :(


@ krebschen'89
Hui, noch ein stiller Leser, der sich „outet“. *hüpf*
Danke, vielen Dank für das Lob. Es macht mir meistens wirklich Spaß die Bilder zu knipsen und schreiben tu ich sowieso gerne. Es freut mich, dass es auch so herüberkommt und spannend ist. Die verschiedenen Charaktere machen mir wirklich Spaß und bis jetzt sind es auch noch nicht alle gewesen. *g*
Warum und wieso Adera ermordet wurde wird sich klären, obwohl es noch ziemlich dauern wird. :)
Lina wird wohl so schnell nicht auf Jorim und Elias treffen, da ihr Weg sie nicht in Richtung Hof sondern eher in Richtung Dorf führen wird. ;)
Wie die Räuber da rein passen, nun... Sie haben nicht nur das Kloster auszuräubern. *pfeiff*
Ich freue mich, dass es dir gefällt und vielen lieben Dank für deinen Kommi. :)


@ All
Normalerweise würde ich jetzt viel Spaß beim Lesen wünschen, aber wie oben schon gesagt müsst ihr euch leider noch gedulden. Ich hoffe, dass ich morgen soweit bin mit den Bildern und ihr mir das nicht allzu übel nehmt. :hallo:
 
Das find ich ja klasse mit dem Nick. Mich nennt man(n) immer nur Zicke, ich weiß gar nicht woher das kommt. *unschuldig guck* ^^
Ich bin darüber auch erleichtert. Anfangs dachte ich nicht, dass es doch so viele sind, die hier mitlesen, aber zum Glück habt ihr mich doch überrascht. :)
 
Erschieß mich! :lol:
Ich hab das Kapitel gleich am Abend noch gelesen und gedacht "Ach joaa.. dann kommentier ich morgen" und hab's dann total vergessen..

Das Kapitel war natürlich wieder klasse. Schön, dass wir auch mal jemand neues kennenlernen. Da bin ich mal gespannt, ob die drei es schaffen, in das Kloster einzudringen. Aber ob es da tatsächlich etwas wertvolles gibt?
Die drei Räuber hast du übrigens echt klasse hinbekommen :) Jacob ist so niedlich und Henry und Richard sind genau das, was ich mir unter Räubern vorstelle. Und sie sehen noch dazu superrealistisch aus.
Henry finde ich lustig. So ein Angeber :D

Liebe Grüße und sorry, dass ich erst jetzt schreibe,
Caro :hallo:
 
Hallö Zusammen. :)
Ich habs geschafft und weiter geht’s mit Lina. *g*

@ caro.
*Peng* ^^

Nein, keine Sorge, ich erschieß dich nicht. Warum auch, es macht doch nichts, wenn du mal keinen Kommi hier lässt. :-)
Ich freu mich, dass dir die Räuber gefallen und ob sie es wirklich schaffen das Kloster auszurauben... wer weiß... wer weiß... ;)
Vielen lieben Dank für dein Kommi. :-)


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So und weiter geht’s. Viel Spaß beim Lesen bei:



Kapitel 9: Lebewohl


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Lina war klar, was sie nun tun musste: Sie musste ihr Leben in der Hütte hinter sich lassen und versuchen noch soviel wie möglich über Adera zu erfahren und auch über sich selbst, wie ihr auf einmal bewusst wurde. Sie hatte jetzt niemanden mehr, der sie leitete, beschützte und ihr hätte helfen können, sich zurecht zu finden. Ihr wurde klar, wie wenig sie eigentlich von Adera gelernt hatte. Natürlich wusste sie viel über Kräuter und die anderen Hexensachen, aber sie wusste so gut wie gar nicht, wie es im Dorf zu ging, wie man sich mit Menschen richtig unterhielt und wie man das Leben in Gemeinschaft meisterte.

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Je mehr sie darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie, wie sie ihr Versprechen halten konnte. Nicht, dass sie weniger entschlossen wäre den Mord an Adera aufzuklären, aber es wurde ihr bewusst, dass es nicht einfach werden würde. Aber ich werde es schaffen. Und werde mich dafür rächen, dass man mir mit Adera auch mein Leben und meine Zukunft genommen hat.

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Lina seufzte einmal auf und fing an die Sachen in der Hütte zusammen zu räumen. Sie versuchte alles, was auf ihre und Aderas Identität als Hexen schließen lassen könnte, so wegzuräumen, dass ein Besucher oder Einbrecher nichts finden würde. Zum Glück wusste sie, wo ein paar Geheimfächer in der Hütte versteckt waren. Allerdings von der kleinen Falltür unter dem Fell wusste sie nichts, sonst hätte sie vielleicht noch ein paar Hinweise sammeln können, um den Mörder der alten Frau zu finden.

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Es nahm einige Zeit in Anspruch, aber Lina arbeitete gewissenhaft und ließ nichts herumliegen. Was sie nicht verstecken oder mitnehmen konnte verbrannte sie im Kamin. Schweren Herzens schlachtete sie die beiden Hühner und verarbeitete das Fleisch zum Reiseproviant. Sie hatte ja keine Ahnung wie lange sie unterwegs sein würde und vor allem wohin der Weg sie führen würde. Sie hatte zwar beschlossen erstmal in Richtung Dorf zu suchen, aber sie konnte wohl kaum da an Türen klopfen und fragen, ob der Bewohner zufällig ihre Ziehmutter getötet hat. Soviel verstand selbst sie von den Menschen.

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Sie hatte sich inzwischen überlegt, dass sie fürs Erste nur kurz ins Dorf wollte, schließlich kannte sie da kaum jemanden und ihr wurde sogar übel bei dem Gedanken fremde Leute nach Obdach zu fragen. Da schlief sie doch lieber im Wald und war ihr eigener Herr. Geld hatte sie schließlich keines und soweit sie wusste gab es auch nur ein kleines Gasthaus im Dorf.
Nachdem sie ungefähr einen halben Tag damit verbracht hatte die Hütte in Ordnung zu bringen, entschied sie sich erst noch eine Nacht dort zu verbringen und morgens früh erst los zu wandern. Aber wo nun alles aufgeräumt und fertig war, fühlte sie sich unruhig und rastlos. Sie hatte sonst immer was zu tun gehabt und nun gab es hier nichts mehr für sie. Kurzerhand zog sie sich ihre andere Robe an, die mehr Taschen hatte und packte soviel wie möglich zusammen. Danach schaute sie sich noch mal kurz in der Hütte um und ging dann doch los, nachdem sie aus alter Gewohnheit die Tür hinter sich verriegelt hatte.

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Bevor sie die kleine Lichtung mit der Hütte verließ, drehte sie sich noch einmal um und schaute zurück. Wie sie die nun verlassene Hütte so sah, wurde sie etwas wehmütig und seufzte leise. Dann fiel ihr wieder ein, warum sie gehen musste. Sie wandte sich wieder ab und ging entschlossen in den Wald hinein.

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Sie war schon einige Schritte gegangen, als ihr plötzlich einfiel, dass sie den genauen Weg zum Dorf gar nicht kannte. Sie war ja schließlich nie dort gewesen, wenn dann war Adera alleine dahin gegangen. Lina blieb stehen und dachte angestrengt nach, was Adera über den Weg gesagt hatte, aber sie konnte sich nur noch an Bruchstücke erinnern. So komm ich nicht weiter, wenn mir nur mehr einfallen würde! War es links oder rechts und wie soll ich mich hier überhaupt zurechtfinden. Ich weiß zwar wie man sich an Sonne oder auch an den Sternen orientiert, aber wenn ich die Richtung nicht weiß, hilft mir das auch sehr wenig.
Lina schüttelte den Kopf. Wenn ich jetzt aber mich für eine Richtung entscheide, dann hilft mir das wieder. Wenn ich jetzt in Richtung Bach gehe und dem dann folge, werde ich bestimmt irgendwann auf Menschen treffen.

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Frischen Mutes drehte sie sich ein Stück nach links und ging in Richtung Bach. Sie bewegte sich zielsicher durch den Wald. Kaum ein Knacken war zu hören und auch musste sie kaum Äste biegen, um durchzukommen. Sie war es eben gewohnt sich durch die vielen Bäume und Sträucher zu kämpfen. Durch ihre Ortskenntnis fand sie den kleinen Fluss auch ziemlich schnell und das erste was sie machte, war niederzuknien und etwas zu trinken. Sie war schon länger unterwegs, als sie dachte und ziemlich durstig.

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Irgendwie waren ihr Zeitgefühl etwas durcheinander oder sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mitbekommen hatte, dass es schon fast Abend war. Sie merkte es erst durch den rötlichen Schein, der durch die hohen Tannen schimmerte. So langsam sollte ich mir mal Gedanken darüber machen, wo ich heute Nacht schlafe. Schoss es ihr durch den Kopf und sie schaute sich suchend um. Ihr war etwas mulmig zumute, bei dem Gedanken, dass sie ganz allein im Wald schlafen musste. Seltsam, dachte sie. Ich hatte keine Schwierigkeiten in der Hütte zu übernachten, trotz das Adera darin getötet wurde. Aber bei einer Nacht allein im Wald kriege ich Angst.

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Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, so schnell würde sie sich nicht unterkriegen lassen. Das war sie Adera und auch sich selbst schuldig, schließlich hatte Adera sie ja nicht zur Weinerlichkeit erzogen. Bei dem Gedanken an ihre Ziehmutter erlosch das Lächeln wieder schlagartig und Lina schluckte. Sie hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen, dass sie gelächelt hatte und dann auch noch über so eine eigentliche Belanglosigkeit. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte. Sie fühlte zwar Trauer bei dem Gedanken an Adera, aber immer mehr überwog der Zorn und da fand sie es einfach unpassend zu lächeln.

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Lina schüttelte den Kopf und schaute sich um, aber sie fand keine passende Stelle für ihr Nachtlager. Sie beschloss, es drauf ankommen zu lassen, ihren Schlafplatz in völliger Dunkelheit zu suchen und folgte dem Bach in die Richtung, wo sie das Dorf vermutete. Das leise Plätschern des Wassers beruhigte ihren fliehenden Gedanken und nach einer Weile fühlte sie sich schon sicherer. Trotzdem kreiste in ihrem Kopf immer noch die Frage, wie sie das alles bewerkstelligen sollte. Sie überlegte, ob sie vielleicht zur Tarnung erstmal schauen sollte, ob sie nicht Arbeit im Dorf fand. So konnte sie ganz unauffällig Erkundigungen einziehen, ohne groß herum zu schnüffeln. Aber irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen, nicht dass sie nicht arbeiten wollte, aber es kam ihr einfach nicht richtig vor. Trotzdem wollte sie auch nicht auf ihre Hexenkunst zurückgreifen. Sie kannte zwar viele Kräuter, die ihr die Leute entweder müde oder redselig machen konnten, aber auch das würde sie als nicht gerecht ansehen.

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Über diese ganzen Überlegungen merkte sie nicht, dass es schon ziemlich dunkel geworden war, bis sie über eine alte Baumwurzel stolperte. Sie fiel nicht, sondern konnte sich gerade so noch an einem Baum festhalten, aber es rüttelte sie auf sich endlich um einen Rastplatz zu kümmern. Suchend schaute sie sich um und fand auch auf Anhieb einen geeigneten Platz, genau zwischen einem alten, ausgebleichten Baumstamm und ein paar großen Steinen. Anscheinend hatte der Wind auch ein Haufen Laub in den Zwischenraum geweht, so dass Lina gleich einen gepolsterten Untergrund zum Schlafen hatte. Sie kniete nieder und legte sich die Blätter so zurecht, dass sie sich bequem hinlegen konnte.

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Sie hatte sich gerade so richtig schön hingelegt und hörte den Geräuschen des nächtlichen Waldes zu, als sie etwas hörte, was nicht zum Wald gehörte: ein raues Männerlachen. Sie fuhr wieder hoch und lauschte angestrengt, aus welcher Richtung das Lachen gekommen sein konnte. Zu ihrer Überraschung erklang gleich darauf noch ein zweites Lachen, was definitiv von mehreren Männern stammte. Lina überlegte fieberhaft, ob sie die Männer suchen sollte oder ob sie an ihrem ziemlich unsicheren Platz bleiben sollte. Vielleicht sollte ich zu ihnen hingehen und sie mir aus der Ferne mal anschauen. Dann kann ich immer noch entscheiden, was ich mache.

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Gedacht getan. Lina stand auf und versuchte sich den genauen Platz einzuprägen, um ihn später auch wiederzufinden. Dann ging sie langsam in die Richtung in der sie die Männer vermutete. Kurze Zeit später sah sie den Feuerschein durch die Bäume. Sie war nun auf der Hut und schlich näher. So langsam konnte sie schon die Gestalten, die ums Feuer saßen ausmachen. Es waren drei und alle unterschiedlich gekleidet. Ihr fiel es nicht schwer den Anführer auszumachen, denn er strahlte die typische Haltung aus: selbstbewusst und die Situation überblickend. Sie wollte aber trotzdem noch etwas näher ran, schließlich wollte sie ja wissen, wer da nachts im Wald saß. Als sie den nächsten Schritt machte, passierte es und sie trat auf einen trockenen Zweig am Boden.

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Das war es auch schon wieder. Ich hoffe es hat euch wieder gefallen und ob die Drei Lina gehört haben, oder nicht erfahrt ihr beim Nächsten Mal. :hallo:
 
Hmm...
...ich bin mir relativ sicher das sie besser nicht dort hingegangen wäre...*ängstlich umschau*
Die Bilder sind sehr schön, wie immer eigentlich...
...ich finde es schön, dass du diesmal so viele von ihren gedanken mit reingebracht hast und, dass du ihre Gefühle so schön beschrieben hast.

LG bärchen
 

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