Bild 1: Eifersucht
"Du sollst nicht begehren deines Nächsten, Hab, Weib, Gut..."
Eifersucht ist als Gefühl zwar zu erkennen, jedoch finde ich die  Ausrichtung ungeeignet. Die Partnerin/Ehefrau ist eifersüchtig, da ihr  Mann andere Frauen "angafft". Insofern stellt ihr Gefühl auf das  Verhalten ihres Mannes (für mich) keine Sünde  dar. Anders wäre es, wenn  eine außenstehende Person ein inniges Paar beneidet und eifersüchtig  ist, dass zB die Frau diesen Mann hat und sie selbst nicht.
Persönlich stört mich außerdem, dass ein alter Sack wieder mal eine  junge Frau hat, deshalb könnte es auch Wollust darstellen, durch die  wütende Frau denke ich jedoch, dass es Eifersucht sein soll.
4 Punkte
Bild 2: Faulheit
Das Bild stellt beim Betrachten zwar sofort den Bezug zu Faulheit her,  löst aufgrund der Haltung der Figur jedoch eher Mitleid aus. Ein Mensch,  der sich selbst aufgegeben hat, sich selbst nichts mehr Wert ist, in  Gleichgültigkeit versinkt und nur noch zu vergessen versucht (=> TV  Berieselung und vor Erschöpfung einschlafen).
Die Frage ist, inwieweit Selbstaufgabe eine Sünde ist, wenn jemand einfach nicht mehr kann.
Da das Bild eine intensive Ausstrahlung hat und Fragen aufwirft:
8 Punkte
Bild 3: Ignoranz/Trägheit des Herzens (Gleichgültigkeit), Egoismus
Dieses Bild verkörpert für mich die gelungenste und menschlich  tragischste Umsetzung einer Todsünde in der heutigen Zeit. Anders als  bei Bild 2, wo eine Einzelperson im Vordergrund steht, gewinnt dieses  Bild eine zusätzliche Dimension durch das vernachlässigte Kind. Ein  Elternteil trägt die Verantwortung für das Wohlergehen des Kindes, über  die persönlichen Befindlichkeiten hinaus.
"Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst."
Deshalb finde ich dieses Bild von allen am besten, da eine wirklich gute  Interpretation der Sünden für die heutige Zeit gelungen ist.
Da die Darstellung in zwei Bereiche fällt, zwischen denen man beim  Betrachten schwankt (auch wenn eine klare Trennung nicht unbedingt  möglich ist):
9,5 Punkte
Bild 4: Rachsucht, Eifersucht
Auf den ersten Blick wirkt das Bild plakativ, wie eine Werbetafel für  eine neue Dailysoap. Beim längeren Betrachten werden jedoch die  menschlichen Tragödien durchaus sichtbar, auch wenn der Stil des Bildes -  auch durch das Ketchup-Blut - überzeichnet ist.
7,5 Punkte
Bild 6: Wollust
Das Bild läßt zwar sofort erkenen, was gemeint ist, sieht jedoch eher  wie eine heutzutage übliche Dessous- oder Parfum-Werbung aus. Außerdem  ist die Umsetzung der Sünde zu stereotyp/klischeehaft und läßt keine  persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik (7 Todsünden) erkennen.
3 Punkte
Bild 7: Ausschweifung, Genußsucht
Das Bild hat eine schöne Bildkomposition. Die Farben sind stimmig,  ebenso wie der Bildaufbau. Die Szene wirkt weniger wie eine Werbeanzeige  und könnte auch ein Foto von einer Privatparty darstellen (Playboy).
Das Bild ist zudem sehr detailverliebt: Kerzen im Hintergrund,  schwimmende Kerzen auf dem Rand des Whirlpools, Doveseife, Weinflasche,  Obst...
Durch die vielen, kleinen Details, die schöne Bildkomposition und den klaren Fokus auf eine einzige Sünde:
10 Punkte
Bild 8: Wollust
Klar erkennbare Sünde, allerdings ebenfalls zu plakativ umgesetzt:  Heutzutage gang und gäbe in "jeder" Dessous oder Parfumwerbung, ebenso  in diversen Musikvideos von daher nicht besonders originell. Das Bild an  sich verfügt durchaus über Feinheiten und eine gute  Komposition/Bildaufteilung, trotzdem stört mich am Gesamteindruck der  Aspekt, daß die Umsetzung kaum eine persönliche Auseinandersetzung mit  den 7 Todsünden und einer kreativ-originellen Umsetzung erkennen läßt.
5 Punkte
Bild 9: Wollust
Dieses Bild ist das harmonischste und romantischste von allen, man  erkennt zwar, welche Sünde gemeint ist, trotzdem stellt es für mich  keine dar. Ein verliebtes Paar beim romantischen Tête-à-tête war zu  keiner Zeit eine Sünde:
"Seid fruchtbar und mehret euch!"
Natürlicher Sex => Nachwuchs => religionskonform
Obwohl das Bild wirklich schön komponiert ist und mir durch die Harmonie sehr gut gefällt:
0 Punkte
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Bilderläuterung zu Bild 5: Habgier
Ein einfacher Bauer macht sich zu Fuß auf den Weg in den nächstgrößere  Ort. Aufgrund der Entfernung gelangt er erst in den späten Abendstunden  in Sichtweite des Ortes, wird jedoch an einem schmalen Pfad, der  parallel zu einem Fluß verläuft, von einem Wegelagerer abgefangen.
Die (ärmliche) Einfachheit des Bauers wird durch die matten Brauntöne  seiner Kleidung und seine dunklere Hautfarbe dargestellt (Arbeit im  Freien = Sonnenbräune) und seine einfache Tasche, abwehrend hebt er die  Hände. (Geld oder Leben).
Die Überlegenheit des Wegelagerers symbolisiert sich in seiner  wertvollen Pelzweste, dem grünen Gewand, dem mit Metall geschmückten  Gürtel, seinen zusätzlichen Habseligkeiten (Wasserflasche und Schwert;  vom Schwert sieht man nur ein Stück vom Griff und der Klinge auf seiner  rechten Seite), sowie der blassen Haut (keine harte Arbeit im Freien)  und dem hellroten Halstuch.
"Du sollst nicht stehlen!"
Ein Armer wird ausgeraubt, weil sich ein anderer, stärkerer dadurch bereichern kann.
Bis heute wird der Raub von Besitz härter bestraft als zB  Mißbrauch/Vergewaltigung, was auch mit früheren Epochen zusammenhängt  (Raub=Existenzverlust wurde als tragischer betrachtet als zB  Vergewaltigung, da sich Vergewaltigung nicht auf die  Existenzsicherung(von Männern) ausgewirkt hat und Frauen sowieso nicht  gleichberechtigt waren, was sie bis heute nicht sind: ~ 20% weniger  Gehalt als männliche Kollegen für dieselbe Arbeit), jedoch nie an  moderne Zeiten angepaßt wurde.
Am deutlichsten fällt das beim Strafmaß von Steuerhinterziehung auf.