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Leitha

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Januar 2008
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LenaJohanna22
Bonaventura
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LilyoftheValley
nizza

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Kapitel 1

[FONT=&quot][/FONT]
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[FONT=&quot]Der Stoff gefällt mir so sehr.“, sagte ich mit einem leicht nervösen Unterton in meiner Stimme. Daraufhin strich die Hand von June, meiner Brautjungfer, über das schneeweiße Kleid. Wir standen in meinem persönlichen Vorbereitungsraum, die Wände waren hell bestrichen und meine Schuhe klackerten, als ich auf dem gebohnerten Holzboden auf und ab ging. Nervös wie ich war, fummelte ich an meinem Kleid herum und zog es zurecht. Ich blieb vor den wandlangen, hübsch verzierten Spiegeln stehen und drehte mich einmal um mich selbst. Zufrieden war ich mit meinem Aussehen. Gut, zufrieden klang jetzt abwertend, denn eigentlich war das, was ich im Spiegel sah mehr als zufrieden stellend. June lächelte mich freudig an. [/FONT]

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[FONT=&quot]Dann schaute sie mich noch mal genau an und zupfte meine Frisur etwas zurecht, was mich noch nervöser machte. „Stimmt was nicht mit der Frisur?“, fragte ich aufgeregt, wandte mich dem Spiegel zu und betrachtete meine Frisur genauestens. [/FONT]
[FONT=&quot]„Nein… du sieht so perfekt… und wunderschön aus. [/FONT][FONT=&quot]. Harris hat wirklich Glück mit dir!“, rief sie entzückt und umarmte mich.

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[/FONT][FONT=&quot]Die Nervosität verflog mit Junes Kompliment und ich war jetzt voller Vorfreude.

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[/FONT] [FONT=&quot]Übermütig drehte ich winzige Kreisel im Raum und June lachte laut. Dies würde der schönste Tag meines Lebens werden, dem war ich mir bewusst. Meine langen, haselnussbraunen Haare trug ich offen und als ich mich noch einmal bewundernd im Spiegel ansah und die Sonne zum Fenster hinein trat, glänzte mein Haar im Sonnenlicht, als hätten sich tausende kleiner Diamanten darin versteckt. Mein Makeup war nicht auffällig, aber dennoch betonte der Lidschatten meine grünen Augen, die strahlten, wie noch nie zuvor.[/FONT]
[FONT=&quot]June sah auf die winzige Uhr an der Wand und wandte sich jetzt aufgeregt zu mir zu:[/FONT]
[FONT=&quot]„Gleich ist es soweit. Du solltest dich auf den Weg machen. Ich bin ja schon so gespannt.“ [/FONT]

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[FONT=&quot]„Du siehst toll aus, June.“, sagte ich lächelnd. „DIR kann man heute aber nicht die Show stehlen.“, gab sie grinsend zu und hakte sich bei mir ein.[/FONT]
[FONT=&quot]Dann liefen wir runter auf die Straße, während wir darauf aufpassten, dass kein Schmutz an das lange, schneeweiße Kleid kam. Auf der Straße stand schon das Auto mit dem Chauffeur. Ich atmete einmal tief durch und das Glück schien sich in mich hineinzuziehen. Wie lächerlich es war, dass ich vorhin noch so nervös war. Bis jetzt lief alles glatt. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne strahlte, das Auto kam pünktlich und würde mich rechtzeitig zur Zeremonie bringen. June machte mir die Autotür auf und als ich mich vorsichtig hineingleiten ließ, hob sie das Kleid bedächtig hoch, damit es nicht auf die Straße fiel. June setzte sich auf den vorderen Platz, und der Chauffeur, ganz in schwarz fuhr los. [/FONT]

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[FONT=&quot]Es kam mir wie eine endlos lange Fahrt vor und damit ich mir schneller die Zeit vertreiben konnte, schaute ich aus dem Fenster, während vorne June schon angefangen hatte mit dem Chauffeur zu flirten. Ich hatte dazu nur den Kopf geschüttelt, denn bei June war das üblich. Sie flirtete mit jedem männlichem Wesen, das ihr zwischen die Finger kam.[/FONT]
[FONT=&quot]Wir fuhren durch eine Allee, an der sich zu beiden Seiten Kirschblütenbäume säumten. Sie erstrahlten in einem zärtlichen Rosa, während die Sonne durch die Blätter hindurch schien.[/FONT]
[FONT=&quot]Der Wagen fuhr ruhig und gemütlich auf der ebenen Straße, doch dann sah ich es von weitem: die Kirche. Mit einem Mal stieg ein Gefühl purer Angst in mir hoch, ich fragte mich warum.[/FONT]

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[FONT=&quot]Als wir anhielten stand da auch schon mein Vater, im Sakko. Das alles machte mir Angst und mit einem Schlag fühlte ich mich unwohl in dem traumhaften Kleid. In wenigen Minuten würde ich verheiratet sein. Mir schwirrten aus etlichen Filmen die Szenen aus Hochzeiten zu, die Worte des Pfarrers: „…ehren und lieben, in guten sowie in schlechten Zeiten… bis in alle Ewigkeit…“. Mulmig rutschte ich auf dem Sitz umher und als June ausstieg und mir die Tür aufmachte um mich zu meinem Vater zu begleiten, wollte ich erst nicht aussteigen. Es werden so viele Leute da sein, die mich schon seit ich klein bin kenne. Alle diese Leute werden da sein. Erschrocken sah ich zu June und auf ihrem Gesicht spiegelte sich Entsetzen dar. Sie wisperte zu mir: „Was ist los? Alles in Ordnung? Meine Güte, du bist ja richtig aufgeregt!“[/FONT]
[FONT=&quot]Sie zog ein Taschentuch aus ihrer winzigen Umhängetasche und tupfte mir die Stirn ab. [/FONT]
[FONT=&quot]Dann sah sie mich erwartungsvoll an und als ich nicht reagierte hielt sie mir die Hand hin.[/FONT]
[FONT=&quot]„Na komm schon. Das wird toll.“, versicherte sie mir. Unentschlossen legte ich meine Hand in ihre. Sie zog mich aus dem Auto und raffte im richtigen Moment mein Kleid hoch, bevor es auf die Straße fallen konnte. Dann liefen wir durch das Gras auf meinen Dad zu.

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[/FONT] [FONT=&quot]Ich zitterte am ganzen Körper und June bemerkte dass. Sie drückte liebevoll meine Hand, dann ließ sie mich los und ehe ich mich versah hatte Dad sich bei mir eingehakt. Ich sah ihn an und er schien sich zu freuen. „Mein Kind, du siehst so wunderschön aus!“, lächelte er und drückte mir ein Kuss auf die Stirn, wo June vorher noch mit dem Taschentuch rumgewischt hatte.[/FONT]
[FONT=&quot]„Bist du bereit?“, fragte er mich zaghaft. [/FONT]


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[FONT=&quot]„Ja bin ich.“, sagte ich fest entschlossen. Wie gut, dass ich so einen Dad hatte. Er hatte mich schon immer in allem unterstützt. Ich drückte mich an ihn und dann liefen wir los.[/FONT]
[FONT=&quot]Die Sonne beschien mein Rücken, und mir war kein bisschen kalt, obwohl mein Kleid aus ziemlich dünnen Stoff hergestellt war. [/FONT]
[FONT=&quot]Harris und ich hatten beschlossen, dass die Hochzeit nicht in der Kirche stattfinden würde, sondern in dem Garten hintendran. Für das Wetter war das auch angebracht. Als ich nun in die Mitte von den zwei Stuhlreihen trat, ging ein Raunen durch die Gäste. Überschwänglich lächelte ich als ich die Szenerie betrachtete.

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[/FONT] [FONT=&quot] Alle waren gekommen, die wir eingeladen hatten. Von irgendwo hörte ich eine Schniefen und ich konnte mir schon denken, dass er von meiner nahe am Wasser gebauten Mutter kam. Mein Blick wanderte nach vorne zu dem Podest, auf dem ein Blumenumrankter Hochzeitsbogen stand. Dann stand links vom Boden June und rechts stand Harris, in einem dunkelblauen Anzug, er lächelte mich schief an und ich war hin und weg. Die Musik erklang in sanften Tönen, und die Welt schien stillzustehen. Allein das Zwitschern der Vögel und der
[/FONT]
[FONT=&quot]lauwarme Wind der die Bäume umstreichelte waren zu hören.[/FONT]
[FONT=&quot]
[/FONT]
[FONT=&quot]
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[/FONT]
[FONT=&quot]
[/FONT]
[FONT=&quot]Ich lief im Takt zur Musik nach vorne, der Weg wirkte endlos lange. Doch dann war ich auch schon an den Stufen angelangt, die ich hinaufstieg, behutsam darauf, dass mein Kleid nirgendwo hängen blieb.[/FONT]
[FONT=&quot]Nun war ich Harris ganz nah. Er duftete nach meinem Lieblingsmännerparfum. Mein Dad drückte mich noch einmal fest, dann ließ er mich los und setzte sich zu meiner weinenden Mom. Harris und ich standen jetzt in dem Hochzeitsbogen, während der Pfarrer redete, flüsterte er mir zu, wie hübsch ich heute doch aussähe. Dann kam die Frage, die ich fürchtete.[/FONT]

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[FONT=&quot]„Rosalie Anne Marks, willst du Harris Josh Blake zu deinem Angetrauten nehmen, so antworte mit Ja.“[/FONT]
[FONT=&quot]Mir wurde kurz schwindelig, ich zitterte am ganzen Leibe, dennoch raffte ich mich auf und antwortete mit leiser Stimme: „Ja, ich will.“[/FONT]
[FONT=&quot]Die gleiche Frage stellte der Pfarrer an Harris und er antwortete mit kräftiger Stimme: „Ja.“[/FONT]
[FONT=&quot]Daraufhin konnte man mehrere Schluchzer von den Gästen hören und der Pfarrer sprach: „Somit erkläre ich euch zu Mann und Frau.“[/FONT]

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Mit diesen Worten begann mein grauenvolles Schicksal.






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Das wars! Kommis sind erwünscht.. :)


[FONT=&quot][/FONT]

[FONT=&quot][/FONT]


 
Zuletzt bearbeitet:
Die Story verspricht interessant zu werden. Die Charaktere sehen allesamt super aus. Rosalies Gesicht ist wirklich wunderschön (tolle grüne Augen).

Dein Schreibstil ist sehr einnehmend und die Bilder sehr aussagekräftig - also alles rund momentan.

Bitte um Benachrichtigung.
 
Ich dachte erst das Harris oder Rosalie(ich mag den Namen nicht:naja:) Nein sagen oder die Hochzeit sonst schlimm endet...aber du scheinst was anderes mit ihr vorzuhaben.
Aber jetzt habe ich schon einen neue Theorie: Er ist so ein Schläger oder hat sonstige dunkle Geheimnisse...:rolleyes: Mal sehen was du draus machst. Bis jetzt hat es mir gut gefallen!:)
Ich bin gespannnt wie es weitergeht!!
LG:hallo:
 
Kommibeantwortung

@Bonaventura

Ein viel versprechender Anfang. Gefällt mir sehr gut, Rosalie ist wirklich hübsch und soweit ich das sehen kann, kann man über Harris dasselbe sagen. Wunderschöne Fotos!
Ich wüsste gerne, wie es weiter geht, also: Könntest du mich bitte benachrichtigen?

Vielen vielen Dank! :) Ich benachrichtige dich gerne.

@LilyoftheValley

Die Story verspricht interessant zu werden. Die Charaktere sehen allesamt super aus. Rosalies Gesicht ist wirklich wunderschön (tolle grüne Augen).

Dein Schreibstil ist sehr einnehmend und die Bilder sehr aussagekräftig - also alles rund momentan.

Bitte um Benachrichtigung.

Dankeschön. Ich mag ihre Augen auch ♥ . Wow, danke! Dass mein Schreibstil einnehmend ist, tut gut zu hören. :)
Du wirst benachrichtigt!

@Chaostheorie

Ich dachte erst das Harris oder Rosalie(ich mag den Namen nicht:naja:) Nein sagen oder die Hochzeit sonst schlimm endet...aber du scheinst was anderes mit ihr vorzuhaben.
Aber jetzt habe ich schon einen neue Theorie: Er ist so ein Schläger oder hat sonstige dunkle Geheimnisse...:rolleyes: Mal sehen was du draus machst. Bis jetzt hat es mir gut gefallen!:)
Ich bin gespannnt wie es weitergeht!!
LG:hallo:

Wenn du Rosalie nicht magst, nenn sie einfach Rose oder Anne =)
Ich hab da so eine völlig andere Idee... irgendwie fände ich es zu arg klischeehaft, wenn eine/r von beiden "Nein" gesagt hätte. Hui, dir fallen aber schnell neue Theorien ein :D Mal sehen obs richtig ist. Dankeschön ;)

LG
 
hallo. Ich finde der Anfang klingt absolut vielversprechend.
Angezogen hat mich die tatsache, dass deine FS hier mit
einer Hochzeitsszene beginnt, was nicht allzu oft der fall ist
und der Schlusssatz lässt spannung vermuten. Ich werde sicher
noch einmal reinschaun :)

Crystal
 
Wow!
Besonders der letzte Satz, zwingt mich förmlich, weiterzulesen!
Die Story wirkt auf mich sehr interessant.
Ich denke, ich werde weiterlesen!
 
Das klingt schon mal vielversprechend.
Bin auf das nächste Kapitel sehr gespannt.
Könntest du mich benachrichtigen, wenn es weitergeht.

MFG LJ
 
Kommibeantwortung & Fortsetzung

Crystal.Peak

Dankeschön .. :)

xBoux

Die "Wow's" am Anfang mag ich immer so sehr :D Vielen lieben Dank!

LJ

Dankeschön. :) Ich benachrichtige dich gerne.

cuno_amiet

(ich rätsle, was dein nick zu bedeuten hat .. lateinisch oder? ^^)
Danke. Den Titel mag ich auch. :D

So jetzt gehts weiter:


3 Jahre später

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Nervös kaute ich an meinen Fingernägeln herum, doch hörte schlagartig damit auf. „Er mag abgekaut Fingernägel nicht“, rief ich mir ins Bewusstsein. Mein Blick streifte die Uhr, 17:55.
In 5 Minuten würde ich das Surren des Autos hören, wie es durch den weichen Sand fuhr, auf die Auffahrt zusteuerte. Mein Herz raste, immer wenn der Sekundenzeiger eine Minuten auf den Schlag vollendete, traten Schweißperlen auf meine Stirn. Noch 3 Minuten hatte ich. Schnell rannte ich in den Gang, darauf achtend ob ich den Teppich auch ja nicht verrutschte.

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. Mit zitternder Hand kramte ich in der Kommoder vor der Eingangstür herum und fand eine Sekunde später, das was ich suchte – die Feile. So schnell wie ich konnte feilte ich den Fingernagel, damit es nicht weiter auffiel, dass ich ein bisschen darauf herumgekaut hatte. Die winzige Uhr die auf der Kommode stand zeigte an, dass ich noch knapp 2 Minuten hatte. Mein Herz fing an zu rasen, ich blickte auf in den Spiegel und überprüfte, wie ich aussah. Alles wie immer. Alles wie immer.. murmelte ich und fuhr mir noch mal durch die Haare.

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Meine schlanken Finger streiften die winzige Beule, die mittlerweile zurückgeschwellt war. „Wie war das noch mal passiert?“ Ich dachte nur eine Sekunde nach: „Egal, eine Beule von vielen.“ Schnell lief ich in die Küche zurück, zündete mit wackeligen Fingern die Kerzen auf dem Tisch an, schaute mich in der Küche um – alles sauber, ordentlich, alles steht an seinem Platz. Ich öffnete die einzelnen Schubladen – die Konservendosen standen wie immer da – glänzend, je zwei aufeinander gestapelt. Es durften nie mehr als zwei aufeinander gestapelt sein.

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klopfte noch einmal auf die Sitzkissen, kein Staubkörnchen webelte auf. Dann strich ich über mein Kleid, es war nicht zu kurz, das auch kein Fleck oder Brösel aufwies. Ich fuhr erschrocken herum als ich das leise Surren des Mercedes vernahm. Ich zitterte am ganzen Leibe, hatte Angst, dass ich etwas vergessen hatte. Doch jetzt blieb keine Zeit zum Überlegen. Mit stolpernden Schritten lief ich auf den Esszimmertisch zu und setze mich beunruhigt hin. Eine Weile war es ganz still, nur das Rauschen des Meeres war zu hören. Doch dann klappte eine Autotür zu – kurz darauf waren Schritte auf dem Gehsteg vor dem Haus zu
hören. Ich wagte es kaum zu atmen.

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Ich musste lauschen. Der Schlüssel drehte sich in der Tür herum, Schuhe wurden auf der Hausmatte abgestriffen. Ich lauschte noch immer vergeblich. Dann endlich – die Aktentasche wurde auf den Boden geknallt, die Jacke ausgezogen und an die Haken gehängt. Ich beugte mich selber ein Stückchen über den Tisch, um besser hören zu können. Beunruhigt schloss ich die Augen. Hoffnungsvoll lauschte ich den Schritten. „1… 2… 3… 4…5…6…“, zählte ich, machte die Augen auf und krampfte meine Hände unter dem Tisch zusammen. Er war schlecht gelaunt. Sehr schlecht sogar. Wenn er einigermaßen gut gelaunt ist, braucht er 12 Schritte zur Küche. Wenn er schlecht gelaunt ist 6.

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Als er zum Esstisch kam, stand ich ruckartig auf, dennoch darauf achtend, dass ich nichts umstieß. Er trug seinen Anzug, wie immer. Sein Bart war rasiert, er roch nach Zigarette.
Er sah mich forsch aus den Augenwinkeln an. Zitternd schleppte ich mich zu ihm, gefühllos griff er in meine Haare, zog mich an ihn und presste seine Lippen auf meine. Unter seinem Griff verrenkte ich mich, so unwohl wie heute, hatte ich mich noch nie gefühlt. Kalt und abschätzend ließ er mich wieder los. Durch den Ruck wurde ich zurückgeworfen und geriet ins Stolpern. Doch ich fing mich wieder und er flüsterte: „Hallo Darling. Was riecht hier denn so gut?“. Doch die Worte klangen alles andere als liebevoll.


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Doch die Worte klangen alles andere als liebevoll. Hart und überschwänglich. Er ließ sich auf den Stuhl sinken und begann zu essen. „Da- das ist Chefsalat.“, antwortete ich mit piepsiger Stimme. Langsam ließ ich mich auf den Stuhl gleiten, kurz darauf begann ich den Truthahn in Stückchen zu schneiden. Das Messer und die Gabel erzitterten in meiner Hand, nur langsam und mit viel Aufwand gelang es mir, einen Happen zu essen. Nervös nahm ich wahr, dass er mich betrachtete. Seine Hand streckte sich ein wenig nach vorne und klirrend ließ ich das Besteck auf meinen Teller fallen. Meine Augenbrauen zuckten und ich ließ meine Hand langsam vorwandern.

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Er senkte seine Hand auf meine und strich unsanft mit seinen rauen, kalten Fingern darüber. „Das Essen ist köstlich, Baby.“ Ein gekünsteltes Lächeln ließ ich auf meinem Gesicht erscheinen. Seine Anwesenheit machte mir Angst.
Das Abendessen kam mir wie Stunden vor, doch endlich war er fertig und ich durfte aufstehen um abzuräumen. Seine muskulöse Gestalt fuhr nach oben. Während ich das dreckige Geschirr sorgfältig in die Spülmaschine einräumte, fuhren seine festen Arme um meine Taille. Während ich langsam wieder in eine senkrechte Haltung geriet, küsste er meinen Nacken. Angewidert senkte ich meinen Blick auf meine Hände. Am liebsten hätte ich ihn jetzt weggestoßen, doch ich wusste was ich darauf erwarten würde. Schließlich ließ er seine Hände ab von mir und wand sich in Richtung Treppe. „Ich wasch meine Hände.“

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Ich nickte nur, ohne den Blick von meinen Händen abzuwenden. Als er im ersten Stock war und ich das Wasser rauschen hörte, sank ich an der Theke runter. Ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen und schluchzte. Ich hasste mein Leben. Doch kurz darauf vernahm ich eine kalte Stimme vom ersten Stock. „Rose. Komm sofort nach oben.“, schrie Harris.
Ungläubig richtete ich mich auf und stemmte meine Hände an die Theke. Nein. Nein. Oh Gott bitte nicht. „ROSE!“, brüllte er. Ein kalter Schauer fuhr durch meinen Körper, meine Nackenhaare stellten sich auf.

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Langsam und wackelig lief ich die Treppe hoch, als ich im Bad ankam, funkelte seine Augen. Wütend schnaufte er und fuhr sich durch die Haare. Tränen traten mir in die Augen. Wieso konnte ich keine Stärke aufweisen? Nur einmal Rosalie. Nur ein einziges Mal.

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Und dann sah ich warum er so stocksauer war. Die Waschlappen. Sie lagen kreuz und quer auf dem Fußboden. Ich keuchte. Wie konnte ich das nur übersehen haben?

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Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Harris Gesicht lief rot an.
„Rosalie.“ Ich sah ihm an wie er versuchte sich zu beherrschen. Die Adern an seinen Schläfen pochten. „Rosalie.“, wiederholte er noch einmal. Ich sah voller Schrecken wie sein Brustkorb sich immer schneller hebte und senkte. Mit einem Schlag wurde mir klar was mich nun erwarten würde. Er kam näher auf mich zu. Instinktiv lief ich einen Schritt zurück. Schon hatte er mich an den Haaren gepackt. „Rosalie. Das ist das zweite Mal das du das gemacht hast.“, schrie er mir ins Ohr. Unter Tränen blickte ich zu ihm auf. „Bitte Harris, es tut mir so- so Leid.“, kreischte ich. Doch es war zu spät.

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Seine Faust hob sich und erwischte mich an der Stirn. Ich sackte unter Schmerzen auf den eiskalten Fußboden. Ich weinte und kreischte vergeblich, Harris schrie wild und trat mir mit seinem Fuß immer wieder in den Bauch. Jeder einzelne Tritt tat höllisch weh. „Ne-ein. Bitte nicht.“, flehte ich ihn an.

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Ich konnte fühlen, wie seine Tritte langsam aufhörten. Die Tränen liefen mir an den Wangen herab. Ich krümmte mich auf dem Fußboden, ich war mir nicht sicher ob er mir irgendetwas gebrochen hatte. Schnaubend stand Harris da und blickte auf mich herab. Dann stieg er über mich drüber, ging ins Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Weinend lag ich auf den Fliesen vom Badezimmer. Ich wollte einfach nicht mehr. Ich musste weg. Doch wie? Ich konnte nicht. Er hatte Macht über mich.

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Das wars! Entschuldigt die öden Bilder, ich versuchs das nächste Mal wieder gut zu machen ;)



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Hey,

deine Fotostory ist echt toll! Ich fand die Bilder jetzt auch garnicht öde &'nd das Haus ist schön ;)

Zu erst dachte ich, ich hätte Rose's Kleid, aber meins ist nur so ähnlich :(

Freu mich auf den nächsten Teil!

vLG :hallo:
 
Kommibeantwortung

@Mailin

*sprachlos* Du hast einen tollen Schreibstil und die Bilder sind alles andere als öde.

Benachrichtigst du mich bitte?

Wow, dankeschön :D Ich benachrichtige dich supergerne!

@invidia_Odium

Hey,

deine Fotostory ist echt toll! Ich fand die Bilder jetzt auch garnicht öde &'nd das Haus ist schön ;)

Zu erst dachte ich, ich hätte Rose's Kleid, aber meins ist nur so ähnlich :(

Freu mich auf den nächsten Teil!

vLG :hallo:

Dankeschön *rot werd
Wo hast du so ein tolles Kleid her? :eek: Waa *g*


LG!
 
Ich finde die Bilder, wie die anderen, auch nicht öde. Sondern wieder richtig schön.
Ich bin echt entsetzt, wie Harris Rosalie behandelt! Das hätte ich drei Jahre zuvor nicht von ihm erwartet. Mach schnell weiter! Deine FS ist klasse!

MFG LJ
 
Hab deine Fotostory gerade entdeckt und finde sie total toll!
Die Bilder sind wunderschön und dein Schreibstil ist auch einfach super!Wie Harris mit Rose umgeht... was für ein *****!
Benachrichtigst du mich bitte? :)
LG
Friends
 
Kommibeantwortung

@Bonaventura

Ich finde die Bilder klasse. Nicht zu voll gestellt, einfach natürlich :).
Außerdem ist dein Schreibstil hervorragend. Ich bin absolut begeistert! Mach weiter so!

Dankeschön :)

@invida_Odium



Ballkleid aus America ;)

darf ich Dich mal ganz indiskret fragen, wie alt Du bist?

vLG

Du darfst!
13 1/2 :D

@LJ

Ich finde die Bilder, wie die anderen, auch nicht öde. Sondern wieder richtig schön.
Ich bin echt entsetzt, wie Harris Rosalie behandelt! Das hätte ich drei Jahre zuvor nicht von ihm erwartet. Mach schnell weiter! Deine FS ist klasse!

MFG LJ

Danke :) Er hat sich eben sehr verändert...

@Friends

Hab deine Fotostory gerade entdeckt und finde sie total toll!
Die Bilder sind wunderschön und dein Schreibstil ist auch einfach super!Wie Harris mit Rose umgeht... was für ein *****!
Benachrichtigst du mich bitte? :)
LG
Friends

Hach, auch ein Bis(s)-Fan hier! :D
Vielen Dank! Ich benachrichtige dich supergerne! Stehst schon drauf :)

LG!

(Mit dem nächsten Kapitel wird es vorrausichtlich erst nächste Woche nach Montag weitergehen, weil wir Lateinschulaufgabe schreiben.. ._.)

:hallo:



 
Ich muss zugeben, dass ich diese dramatische Wendung schon geahnt habe. Macht aber nichts.
Ich hoffe, das man noch erfährt, wann diese widerliche Art zum Tragen gekommen ist... wie, wann hat es begonnen...

Weiterhin muss ich sagen: Der Text ist fast frei von Rechtschreibfehlern. Das erleichtert das Lesen ungemein. Obwohl ich vielleicht ne andere Schrift gewählt hätte.

Ich finde die Bilder eigentlich gut - ich weiss gar nicht was Du hast.

Bin echt gespannt auf die Fortsetzung!
 
Kommibeantwortung

@invidia_Odium

Holler der Waldfee ich dachte jetzt so 17... -noch mehr respekt-

vLG

Danke :D
(Soviel älter wäre ich wohl gerne..)

@LilyoftheValley

Ich muss zugeben, dass ich diese dramatische Wendung schon geahnt habe. Macht aber nichts.
Ich hoffe, das man noch erfährt, wann diese widerliche Art zum Tragen gekommen ist... wie, wann hat es begonnen...

Weiterhin muss ich sagen: Der Text ist fast frei von Rechtschreibfehlern. Das erleichtert das Lesen ungemein. Obwohl ich vielleicht ne andere Schrift gewählt hätte.

Ich finde die Bilder eigentlich gut - ich weiss gar nicht was Du hast.

Bin echt gespannt auf die Fortsetzung!

Ob ich das noch mitreinbringe, muss ich mal schauen ;)
Rechtschreibfehler lasse ich gerne mal im Text. :argh:
Also nicht wundern, wenn irgendwann mal irgendwo ein Buchstabe zuviel hängt.. aber danke! Die Schrift - ist die zu klein oder zu groß?

Vielen Dank für eure Kommentare ! :hallo:
 
WOW! (Das magst du ja so gerne, also tue ich dir mal einen Gefallen ;))

Ich hatte ja schon in meinem Kommi geschrieben was ich vermute, und ich lag gar nicht so falsch :)

Du hast echt einen tollen Schreibstil. Du hast ihre Verzweiflung und Angst sehr gut rübergebracht.Und die Bilder sind auch sehr passend. Und mir ist aufgefallen das du sie Rose genannt hast :)

Freue mich auf ds nächste Kapitel!
 
Hi.
Wow, dein Schreibstil ist super! Und die Bilder wunderschön und total treffend.
Die arme Rose. Womit hat sie nur einen solchen Mann verdient?!
Sie hat sich solche Mühe gegeben und dann das. So ein ... , dieser Harris!
Ich weiß nicht genau wie das Benachrichtigen geht, kann mir das einer erklären?
Wenn ichs kapiert hab, kannst du mich dann benachrichtigen?
LG, nizza
 
@Sweet-Butterfly:

Dankeschön :) Dass mich alle hier auf so alt schätzen - krass.

@Chaostheorie:

(Dein Nick gefällt mir irgendwie xD )
Dankeschön für das "Wow" am Anfang *g* Stimmt, du lagst gar nicht mal so falsch. Oh, vielen Dank *rot werd*. Ja, Rose ist eben kürzer als Rosalie und auch ein schöner Spitzname :)

@Nizza

Hey, vielen vielen Dank! Ja, Harris hat sich sehr verändert, den Mann auf der Hochzeit gibt es wohl nicht mehr.. ich erklärs dir gerne :) also:

Sobald dann der nächste Teil hier von mir gepostet wird, schicke ich an die Leute, die benachrichtigt werden wollen, eine PN (Private Nachricht), in der steht, dass der nächste Teil online ist. (So musst du nicht jeden Tag schauen ob der neue Teil online ist)
Und ich benachrichtige dich gerne ! :)

LG

An alle:

Der Text ist zur Hälfte geschrieben, die Bilder sind allerdings noch nicht gemacht.. musst eben lernen wegen Lateinschulaufgabe, aber der nächste Teil kommt Dienstag/Mittwoch ..
 
............
Mir fehlen die Worte!
Einfach......spitze!
Du schreibst so was von...Göttlich.
Das.... ist....einfach ......wahnsinig!
Mach weiter so, ich werde 100% weiter lesen.

MFG TINE
 
(Ich beantworte die Kommentare später :) )

Nizza da kann man sie sehen (sobald da fett gedruckt eine 1 steht, hast du neue Nachrichten.)
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Teil 3

Es geht weiter!

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Meine Glieder schmerzten als ich mich von dem kalten Boden erhob. Ich schwankte ein wenig, dennoch schaffte ich es unter großen Schmerzen mich zu dem Gästezimmer zu schleppen. Als ich wie gelähmt die Türklinke runterdrückte, wirbelte mir Staub entgegen; solange hatte hier niemand mehr drin geschlafen. Die Vorhänge waren geschlossen, es war halbdunkel, nur der Mond der durch den dünnen Stoff der Gardinen fiel, erhellte den Raum ein wenig. Erschöpft fiel ich auf das harte Bett. Es quietschte und knackste ein wenig, doch dann war es endgültig ruhig.
Mit zittrigen Fingern langte ich vorsichtig an die Stelle, wo er mich geschlagen hatte. Als ich die Stelle berührte, fuhr ich hoch, so sehr schmerzte es. Ich krabbelte vom Bett herunter und tastete mich im Dunkeln voran. Erleichtert fand ich die Tür zum Gästebadezimmer, meine Augen waren noch verschleiert von den Tränen. Die Tür ging geräuschlos auf, fast gruselig wirkte die Stimmung nun in dem Raum.

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Ich tastete mit einer Hand nach dem Lichtschalter, die andere presste ich mir auf den Bauch um den Schmerz für kurze Zeit zu lindern. Als das Licht nun endlich anging, schleppte ich mich unter krümmenden Bewegungen zum Waschbecken. Beunruhigt schaute ich in den Spiegel. Ich rieb mir die Augen und schon konnte ich Details erkennen

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Unter meinem rechten Auge hatte sich eine blaue Spur abgebildet. Langsam bewegte sich meine Hand zum Schrank rechts daneben. Seufzend nahm ich einen Waschlappen, hielt ihn unters Wasser und drückte mir das kühle Wasser auf den blauen Fleck. Während ich so dastand, bemerkte ich, dass auch hier alles so feinsäuberlich aufgeräumt war. Und plötzlich spürte ich eine Wut in mir aufsteigen, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte.

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Sie flammte in mir auf, machte mich unfähig zu denken. Ich rannte auf den Schrank zu, schmiss alle Handtücher, Waschlappen, Cremedöschen und alles was darin noch stand raus. Zufrieden betrachtete ich mein Zerstörungswerk, solange bis ich wieder regelmäßig atmete und meine Wut abebbte.

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Langsam sank ich auf die weißen Fliesen und dachte nach: Immer wieder muss ich darauf achten, dass ich nichts falsch machte. Ich stand unter ständiger Beobachtung. Immer und immer wieder. Es war wie ein Käfig aus Gold. Ich bekam alles, nur nicht das was ich mir vor 3 Jahren am meisten gewünscht hatte: Liebe, Zuneigung, Verständnis.
Wieso hatte ich mich damals nur auf ihn eingelassen. Er hatte sich so sehr verändert. Ich schluckte und spürte die Tränen in mir hochsteigen. Wie konnte ich diesen Mann, meinen Mann nun so sehr hassen…
Doch er war selber schuld. Hätte er mich niemals so behandelt. Dann wären wir jetzt vielleicht ganz woanders.
Als ich den Waschlappen von meiner Wunde herunter gleiten ließ und diese abtastete, spürte ich sie nicht mehr, die Stelle war auf spezielle Weise taub geworden.

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Schon sicherer auf den Beinen lief ich wieder zum Bett, müde geworden legte ich mich mitsamt Kleidung hin. Wenn ich das Kleid im Schlafen zerknüllen würde oder es aufreißen würde, dann würde es mir egal sein, es war ohnehin ein Geschenk von ihm gewesen. Erschöpft zog ich die blaue Bettwäsche über meinen Körper, sodass wenig später schon eine wohlige Wärme sich überall ausbreitete. Gierig sog ich den Duft des Kopfkissens ein, jener Duft, der mich alles vergessen ließ. Es war der Duft einer Lilie, die gerade blühte. Jung und zart war. Danach roch es hier im gesamten Raum. Der Geruch vernebelte meine Sinne und für Minuten vergaß ich einfach alles.

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Kurz darauf schloss ich meine Augen und ließ den Schlaf und die Müdigkeit über mich kommen. Im Hinterbewusstsein vernahm ich immer noch den Duft der köstlich riechenden Lilie. Und dieser Geruch leitete mich in meine höchst verwirrenden Träume ein.
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Mit pochendem Kopf wachte ich auf. Ich war total in die Bettdecke eingemummelt, die Wärme hatte etwas Beruhigendes, Beschützendes. Wie schön das Leben doch für einen kurzen Moment sein konnte, wenn man nichts anderes als die Ruhe, die Wärme und das Rauschen des Meeres vernahm. Doch natürlich waren mir solche Augenblicke missgönnt. Der Wecker zeigte 7:50 an, Harris musste also vor etwa einer Stunde zur Arbeit gefahren sein.
Die Arbeit, das war alles was er liebte. Für seine Arbeit würde er sich aufopfern. Gott, ich hasste ihn.
Ich erschrak über mich selber, wie selbstbewusst ich plötzlich klang. Wenn Harris in der Nähe war, beschränkte sich dieses Selbstbewusstsein auf ein Minimum. Er hatte einfach etwas an sich, was mich jedes Mal aufschrecken ließ, wenn ich ihn sah. Er hatte Macht, sowohl über mich als auch über seine Mitmenschen.
Ich schlug die Augen nieder. Langsam stand ich auf, streckte mich aus, was aber mit sofortiger Wirkung auf Kopfschmerzen aufgelöst wurde.




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Doch ich ignorierte die Kopfschmerzen, stolperte zur Tür, stieß sie auf und erblickte einen leeren, ruhigen Gang. Mit schnellen Schritten lief ich zum Schlafzimmer. Das helle Licht schlug mir ins Gesicht, ich musste ein paar Mal blinzeln, und als das grelle Licht nachließ, konnte ich Details erkennen. Mit einem Schauer sah ich, dass das Bett nicht benutzt worden war. Nervös starrte ich das Bett an. Das heißt er war heute Nacht nicht im Haus. Wo war er dann? Vielleicht hat er auch nur auf der Couch im Wohnzimmer geschlafen; vielleicht ist er aber auch raus aus dem Haus und hat… getrunken.
Dann wäre das mein Ende. Er wäre ganz sicher so schlecht gelaunt, dass ich mehr als ein paar blaue Flecken bekommen würde. Mit leerem Blick starrte ich auf den Boden. Verschiedene Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, bis ich bemerkte, dass die Zeit viel zu schnell verging. Der Wecker auf dem modernen Nachttischchen zeigte Punkt 8 Uhr an.

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Schnell ging ich zum Kleiderschrank und suchte mir etwas zum Arbeiten heraus, ich fand eine Jeans und ein ganz normales T-Shirt. Solange Harris nicht da war, konnte ich tragen was ich wollte. Es waren ein paar freie Stunden, ganz für mich alleine. Einigermaßen gut gelaunt schwang ich die Treppe herunter und lief geradeaus in die Küche, wo mein Blick der Spülmaschine galt, die fertig war von gestern Abend. Gestern Abend. Meine Hand wanderte zu dem bläulichen Ring unter meinem Auge, es schmerzte furchtbar, als ich dort hinlangte.
Ich biss mir auf die Lippen und bereute es sofort: etwas Warmes rann mir auf die Zunge. Meine Lippe hatte angefangen zu bluten. Schuldbewusst kehrte ich um und lief in das untere, große Badezimmer.

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Hektisch überprüfte ich, ob die Waschlappen diesmal am richtigen Platz lagen und die Handtücher auf der Wäschespinne lagen. Alles war korrekt und sauber wie immer. Seufzend wandte ich mich dem Spiegel zu und erschrak über mein eigenes Bild. Tiefe Augenringe zierten mein Gesicht, die Haare waren zerstrubbelt. Zaghaft nahm ich einen Waschlappen und versuchte nicht an das zu denken, was ich damit in Verbindung brachte. Schnell wusch ich mein Gesicht, danach legte ich den Waschlappen gleich in den Wäschekorb nebendran. Nachdem ich mir die Haare durchgekämmt hatte, band ich sie zu einem Zopf. Zufrieden blickte ich in den Spiegel.


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Als ich wieder in die Küche zurückmarschierte, nahm ich plötzlich aus den Augenwinkeln einen Zettel wahr. Nervös trat ich an den Tisch ran, wo er lag. In Harris geschwungener Schrift stand da geschrieben:

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Rosalie,
heute Abend komme ich schon um 17 Uhr zurück. Mein Chef feiert seine Geburtstagsparty, und er hat uns beide dazu eingeladen. Mein Chef hat nur die fleißigsten Mitarbeiter eingeladen, also beherrsch die heute Abend, zieh dir etwas Schönes an und sei bis 17 Uhr fertig, damit wir gleich losfahren können. Die Geburtstagsparty findet im Freien auf einer großen Terrasse statt. Ach ja, und bügel doch bitte meinen schwarzen Anzug, der ganz links im Schrank hängt.
Harris.

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Ungläubig starrte ich den Zettel an. Gestern hat er mich geschlagen und jetzt mein er ICH solle MICH beherrschen? Wütend krallte ich mir den Zettel, zerriss ihn und ließ die Fetzen auf den Boden fallen. Wie konnte er es wagen!

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Außer mir vor Wut ließ ich mich auf den Stuhl sinken und überlegte, was ich mir anziehen würde und vor allem, was Harris gefallen würde. Das letzte Mal als ich auf einer Feier mit ihm war, hat er mich vor allen Gästen wegen meines Kleides heruntergemacht. Seufzend schritt ich zur Spülmaschine um sie auszuräumen, während draußen friedlich das Meer rauschte.

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So, das wars bis jetzt! :hallo:

 
Die Arme. Mal sehen, wie die Feier wird. Ich hoffe, dass sich Harris zum Mindestens einmal zusammen reißen kann! (Was ich aber nicht glaube) Mach schnell weiter! Bin schon gespannt....wie immer =)

MFG LJ
 
Wenigstens versteht sie langsam das sie sich das nicht bieten lassen kann. Und ich hätte mal wieder so eine Theorie: Auf der Feier trifft sie einen netten, jungen Mann...=)

Ich mag das Haus. Es ist so edel und so groß das sie so verloren darin aussieht. Was sehr gut zum Text passt.:up:

Freu mich auf den nächsten Teil!:hallo:

Ach ja, ich hab bis jetzt immer vergessen zu fragen: Könntest du mich benachrichtigen?:rolleyes:
 
Also, dass man dich auf älter schätzt liegt sicherlich an der Schreibweise, das hat mich so dermaßen verblüfft...
Wo ist eigentlich die Frisur von Rosa her? Also nicht die mit dem Pferdeschwanz, sondern die mit offenen Haaren.
Sie scheint ja wirklich ein schweres Los gezogen zu haben. Ich bin einfach gespannt, was passiert, ob und wie sie es schafft sich von Harris loszueisen.
So etwas kann und darf sie sich nicht bieten lassen...

LG :hallo:
 
Hallo, Leitha!

Deine Fotostory gefällt mir sehr gut, ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung! *hibbel*

Sie erinnert mich übrigens sehr an den Film "Der Feind in meinem Bett" mit Julia Roberts und Patrick Bergin.

Liebe Grüße,
Liadan
 
Mist, jetzt hab ich ob deiner Story mein Toast im Toaster vergessen, danke auch... :D
Eigentlich bin ich kein großer FSleser und -kommentierer, aber mein Frühstück hab ich jetzt mal zum Anlass genommen, dir zu sagen, dass ich es echt bewundere, dass du in dem Alter so eine FS auf die Beine stellst. Sie Bilder wirken schön aber bedrückend, sie fangen die Stimmung schön ein (die graue, kalte Sterilität von Farben und Einrichtungsstil - sehr gut gewählt!), dagegen Roses kleid, das wie der einzige Farbtupfer in dieser ungemütlichen Welt wirkt. Obwohl man Harris selten zu Gesicht bekommt, spürt man quasi die Bedrohung, die von ihm ausgeht. Deine Art, Dinge zu beschreiben und Spannung aufzubauen gefällt mir sehr gut. Daher bin ich gespannt wie's weitergeht, bitte um Benachrichtigung und unterdrücke bislang das Bedürfnis, Harris in den A.... ach, lassen wir das. ;)
 

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