Blue_Neptun
Member
Hier geht meine Story weiter. Bereits veröffentlicht hatte ich sie im SimTimes-Forum. Leider schloss dieses Forum und ich konnte meine Geschichte nicht beenden.
Nun werde ich hier weiter machen und hoffe, dass es auch den SimForum-Usern gefällt
Viel Spass beim Lesen
(Da ich in den ersten Kapitel zu wenig Bilder habe, werde ich die ersten 4 Kapitel in 2 Teilen veröffentlichen, sprich Kapitel 1 + 2 und Kapitel 3 + 4! Abgesprochen mit Lady_Dark)
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- aqua
- MeJo
Wer benachrichtig werden will, wenn ein neues Kapitel veröffentlicht wird, kann mich per PN oder hier anschreiben (=
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Staffel 1
1.01 Pilot
1.02 Ein letzter Abend (1)
1.03 Ein letzter Abend (2)
1.04 Neue Erkenntnisse
1.05 Hochzeitsfreude
1.06 Beerdigungen
1.07 Ein neuer alter Job
1.08 Haltlos
1.09 Ruhe in Frieden! Oder doch nicht?
1.10 Ihre letzten Lichter
Staffel 2
2.01 Verstärkung
2.02 Eine kleine Liebesstory
2.03 Verlorene Seelen
2.04 Spurensuche
2.05 Rückkehr
2.06 Alte Wunden
2.07 Konfrontation
2.08 Noch einmal zurück
2.09 Auflösung (1)
2.10 Tot ist nur, wer vergessen wird (2)

Mein Name ist Toria Raff und ich werde euch eine Geschichte erzählen.
Nicht meine Geschichte, die kommt später. Einfach eine Geschichte.
Bereit?
Einmal vor langer langer Zeit bzw. vor Anbeginn aller Zeiten, lebten auf einer kleinen Insel 2 Jungs. Sie waren beide völlig gleich. Doch eines Tages sprach Gott zu ihnen. Er sagte: "Heute wird sich für euch alles verändern. Ich werde das Schicksal verteilen."
Beide Jungs wussten nicht was das war, 'Schicksal' oder was sie damit anfangen könnten. Sie wussten nicht, dass das Schicksal bald ihr Leben bestimmen würde. Ganz im Gegenteil. Beide freuten sich, dass jeder von ihnen jetzt ein Schicksal bekommen wird. Gott sprach weiter: "Einer von euch wird ein gutes Schicksal erhalten, der andere ein Schlechtes."
Nun waren sie verunsichert. Wer von ihnen würde das Gute und wer das Schlechte bekommen?
Gott verteilte das Schicksal und befahl Ihnen nun, dass jeder von Ihnen ein Floss bauen soll und über den Ozean segeln soll.
Natürlich befolgten sie den Befehl und bauten sofort zwei Flosse. Jeder baute eines. Als sie damit fertig waren, begaben sie sich auf das Floss und schwammen damit auf den Ozean hinaus. 5 Stunden lang segelten sie nebeneinander. Plötzlich tauchte dichter Nebel auf und sie verloren sich schon schnell aus den Augen. Während einer der Beiden immer weiter in den dichten Nebel abdriftete, kam der andere schon bald wieder aus dem Nebel heraus.
Er freute sich natürlich, dass er wieder in die Ferne sehen konnte aber alles was er sah war Wasser. Überall. Naja, kein Wunder er war ja auch mitten im Ozean...
Immer wieder redete er sich ein "Gleich kommt eine Insel!". Doch es kam nichts. Er segelte immer weiter aufs offene Gewässer hinaus. Schon bald wurde er immer schwächer und schwächer und er merkte, dass er das schlechte Schicksal bekommen hat.
Nach 3 Tagen verstarb er auf seinem Floss.
So endet die Geschichte. Ach nein, stimmt! Da war ja noch der andere. Der andere Junge hatte das gute Schicksal erwischt. Als er aus dem Nebel auftauchte landete er sofort auf einer Insel und lebte dort glücklich.
Tja, ihr fragt euch jetzt bestimmt was diese Geschichte soll. Naja, damit will ich erklären, dass jeder ein Schicksal hat und, dass dieses schon vorher bestimmt ist.
Auch ich habe ein Schicksal und wie ihr bald erfahren werdet, wird sich meines bald dem Schlechten zuwenden. Das allerdings ist eine längere Geschichte. Und hier... hier beginnt sie...

Das hier....das bin ich nicht...

Das hier, das bin ich. Enttäuscht? Ich könnte mich jetzt entschuldigen doch das tue ich nicht denn es ist mir scheiss egal. Das bin ich halt. Und das hier, das ist meine Geschichte...
Draussen war ein schöner Nachmittag...draussen. Ich war drinnen. In einem Büro. Genauer gesagt in der Lounge dieses Büros. Und noch genauer, in der Lounge des Büros "Sun-Day".
Sun-Day...was für ein bescheuerter Name. Wenn man sich hier umsieht erinnert nichts an 'Sun-Day'. Ich dachte daran, dass ich jetzt im Schwimmbad sein könnte, mit meinen Freunden und ich vielleicht sogar meinen Schwarm sehen würde. Ja, ich habe einen Schwarm. Hach, wenn ich nur an ihn denke, werde ich ganz weich und...
"Miss Raff? Miss Ra-aff!"
Puff und meine ganzen Gedanken verschwanden.
"Ähm, ja?" antwortete ich verdutzt.
"Hi, ich bin Gerina Bighand. Würden Sie bitte mitkommen?", antwortete die etwas komisch aussehende Frau.
"Ohu, na klar doch". Langsam stand ich auf und ging hinter der Frau her.
Sie führte mich in ein Büro und sprach mit etwas lauterer und greller Stimme: "Setzen Sie sich, Toria. Ich darf Sie doch Toria nennen nicht wahr?"
"Ähm, ja. Sicher doch", gab ich ihr zur Antwort und setzte ein breites, wenn auch gestelltes, Lächeln in mein Gesicht.

Das war nun geklärt. Miss Bighand durfte mich mit meinem Vornamen ansprechen. Nach wenigem Smalltalk führten wir eines der üblichen Bewerbungsgesprächen. Sie löcherte mir die üblichen Fragen in den Bauch. Was meine Stärken seien, was meine Schwächen. Wieso genau diese Firma und so weiter. Ganz ehrlich, ich wusste nicht, warum diese Firma. Ich brauchte einen Job. Mir war es eigentlich egal, wo ich den bekommen würde.
Nach einem Gespräch von 30 Minuten stand Miss Bighand von ihrem Bürostuhl auf und reichte mir die Hand.
"Toria, Sie haben mich überzeugt. Es wird bestimmt eine interessante Zeit für Sie hier bei Sun-Day werden". Eine interessante Zeit? Das konnte ich mir nur schwerlich vorstellen. "Sie können morgen anfangen", sprach sie weiter.
Wieder setzte ich mein grösstes Lächeln ins Gesicht und sagte ihr: "Ohu, Miss Bighand. Sie werden es nicht bereuen." Wieso ich das gesagt habe? Naja, ich weiss es auch nicht. Nach diesem Satz drehte ich mich um, setzte mein Lächeln schnell ab, öffnete die Tür und rief nochmal "Dann bis morgen".
Ich hatte einen Job und ich freute mich. Es liegt nicht an mir, dass ich mich freue, es liegt am Menschen selbst. Wir Menschen freuen uns immer, egal was passiert. Damit mein ich natürlich nur gute Dinge. Es zu zeigen liegt wahrscheinlich am menschlichen Bedürfnis Gefühle zu zeigen. Zwar freute ich mich irgendwie, dass ich jetzt einen Job hatte, doch ich lächelte nicht. Es war mir egal ob andere sehen, dass ich mich freute oder nicht...
1.02 Ein letzter Abend (1)
Egal wie man es dreht, mit etwas ist man immer unzufrieden. Das geht nicht nur euch so, das geht auch mir so. Zwar hatte ich keinen wirklichen Grund unzufrieden zu sein, doch ich war es. Es war 16.30 Uhr. Vor mir ein PC, hinter mir ein Regal mit Büchern. Heute war mein erster Tag bei Sun-Day. Man stellt sich den ersten Tag immer sehr spannend vor, doch hier bei Sun-Day war er alles andere als das.
Nach einem halbstündigem Begrüssungsgespräch mit Miss Bighand folgte nochmal eine halbstündige Rundreise durch die gesamte Firma. Total öde. Als man mir dann meinen Arbeitsplatz zugeteilt hatte, bekam ich auch schon meinen ersten Auftrag. Ich sollte irgendwelche Listen erstellen. Glaubt mir Leute, es gibt nichts langweiligeres als Listen zu erstellen und weil es so langweilig war, machte ich es auch nicht. Wie gesagt es war 16.30 Uhr und alles was ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hatte, waren 3 Zeilen in die Liste zu schreiben. Noch eine halbe Stunde bis Feierabend.

Endlich war ich da wo ich heute schon den ganzen Tag hin wollte, auf die Stradparty. Doch so wie ich es mir vorgestellt hatte, war es nicht. Ich hatte schlechte Laune und sass alleine auf irgend einem Stuhl und sah aufs Wasser. Ihr denkt jetzt bestimmt: "Mein Gott, ist die denn nie zufrieden?". Es ist mir ziemlich egal was ihr denkt aber trotzdem werde ich euch erzählen wieso es mir so geht. Hab ich euch eigentlich schon meine Familie vorgestellt? Nein? Gut, dann werd ich das jetzt tun.

Das ist mein Vater. Er ist Anwalt und dauerbeschäftigt.

Das ist meine Mutter. Sie ist das gleiche von Beruf wie mein Vater. Okay, sie ist nicht Anwalt aber Anwältin.
Wie ich zu meinen Eltern stehe? Gar nicht. Sie sind nie zu Hause, sie kümmern sich nicht wirklich um uns und auch sonst sind wir für sie nicht von grossem Interesse. Wenn sie mal da sind streite ich mich meistens mit ihnen.
Bevor ihr euch jetzt fragt, wen ich noch mit uns meine, hier die Antwort.

Das ist meine Schwester. Sie ist nicht nur meine grosse Schwester sondern gleichzeitig meine beste Freundin. Immer für mich da, total offenherzig und liebevoll. Ihr kann man wirklich alles anvertrauen.
Ihr ahnt es schon. Der Grund meiner schlechten Laune ist meine Familie. Nicht meine ganze Familie. Viel mehr meine Eltern. Als ich ihnen gestern Abend von meinem neuen Job bei Sun-Day erzählte, kamen zwei Reaktionen. Von Mum kam ein widerwilliges "Toll". Mein Dad murrte bloss erstaunt. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie enttäuscht und wütend ich auf sie war. Seit diesem Moment habe ich sie bis heute Abend nicht mehr gesehen.

"Hey Schwesterherz, was ist denn los? Immer noch wegen Mum und Dad gestern Abend?" fragte plötzlich meine Schwester.
"Ja. Weisst du, ich bemüh mich um einen Job. Ich tu alles und was machen sie? Null Begeisterung für die eigene Tochter." antwortete ich ziemlich genervt auf ihre Frage.
"Du weisst doch wie unsere Eltern sind. Mach dir keinen Kopf und denk immer dran, du suchst dir nicht einen Job für sie, sondern für dich. Ausserdem sind sie es doch gar nicht wert, dass du dir wegen ihnen die Party vermiesen lässt. Komm jetzt mit. Übrigens, weisst du wer hier ist?"
"Nein, wer denn?"
"Sascha", zwinkerte meine Schwester mir zu.
Sascha. Der tollste Typ auf der ganzen weiten Welt. Sie brauchte seinen Namen nicht mal halb auszusprechen, schon hatte ich ein kleines Lächeln auf dem Gesicht.
Einige Stunden vergingen. Sie vergingen sehr schnell aber das ist ja kein Wunder wenn man sich amüsiert. Ich hatte mich sehr amüsiert, besonders beim tanzen mit Sascha. Er war ein wundervoller Tänzer. Leider fand nicht nur ich ihn toll. Viele Mädchen wollten mit ihm tanzen und so blieb nicht viel zeit, welche ich mit ihm verbringen konnte.
Wie gesagt, einige Stunden vergingen. Mittlerweilte hatte ich Sascha aus den Augen verloren. Ich spielte mit dem Gedanken ihn zu suchen und nochmal zum Tanz aufzufordern. Da ich nicht viel von Gedankenspielen halte, fing ich an ihn zu suchen. Nach einiger Zeit fand ich ihn auch. Knutschend, mit einer blondhaarigen, aufgemachten Tussi.
Der Abend für mich war gelaufen und ich beschloss zu gehen.
"Wo willst du hin, Tori?" rief mir meine Schwester hinterher.
"Weg, sieht man doch" schreite ich zu ihr rüber, "Ich geh nach Hause, hab kein Bock mehr auf beschissene Leute".
Was meine Schwester mir noch hinterher rief, konnte ich nicht mehr verstehen. Auf dem Weg nach Hause gingen mir einige finstere Gedanken durch den Kopf, was ich alles mit der Tusse anstellen wollen würde. Als ich so durch die dunkle Strasse lief, hielt plötzlich ein Wagen neben mir. Ein Kerl lies auf der Beifahrerseite das Fenster runter und sprach mich an...

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Idee: DLM
Kapitel:
Staffel 1
1.01 Pilot
1.02 Ein letzter Abend (1)
1.03 Ein letzter Abend (2)
1.04 Neue Erkenntnisse
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1.06 Beerdigungen
1.07 Ein neuer alter Job
1.08 Haltlos
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Staffel 2
2.01 Verstärkung
2.02 Eine kleine Liebesstory
2.03 Verlorene Seelen
2.04 Spurensuche
2.05 Rückkehr
2.06 Alte Wunden
2.07 Konfrontation
2.08 Noch einmal zurück
2.09 Auflösung (1)
2.10 Tot ist nur, wer vergessen wird (2)

Mein Name ist Toria Raff und ich werde euch eine Geschichte erzählen.
Nicht meine Geschichte, die kommt später. Einfach eine Geschichte.
Bereit?
Einmal vor langer langer Zeit bzw. vor Anbeginn aller Zeiten, lebten auf einer kleinen Insel 2 Jungs. Sie waren beide völlig gleich. Doch eines Tages sprach Gott zu ihnen. Er sagte: "Heute wird sich für euch alles verändern. Ich werde das Schicksal verteilen."
Beide Jungs wussten nicht was das war, 'Schicksal' oder was sie damit anfangen könnten. Sie wussten nicht, dass das Schicksal bald ihr Leben bestimmen würde. Ganz im Gegenteil. Beide freuten sich, dass jeder von ihnen jetzt ein Schicksal bekommen wird. Gott sprach weiter: "Einer von euch wird ein gutes Schicksal erhalten, der andere ein Schlechtes."
Nun waren sie verunsichert. Wer von ihnen würde das Gute und wer das Schlechte bekommen?
Gott verteilte das Schicksal und befahl Ihnen nun, dass jeder von Ihnen ein Floss bauen soll und über den Ozean segeln soll.
Natürlich befolgten sie den Befehl und bauten sofort zwei Flosse. Jeder baute eines. Als sie damit fertig waren, begaben sie sich auf das Floss und schwammen damit auf den Ozean hinaus. 5 Stunden lang segelten sie nebeneinander. Plötzlich tauchte dichter Nebel auf und sie verloren sich schon schnell aus den Augen. Während einer der Beiden immer weiter in den dichten Nebel abdriftete, kam der andere schon bald wieder aus dem Nebel heraus.
Er freute sich natürlich, dass er wieder in die Ferne sehen konnte aber alles was er sah war Wasser. Überall. Naja, kein Wunder er war ja auch mitten im Ozean...
Immer wieder redete er sich ein "Gleich kommt eine Insel!". Doch es kam nichts. Er segelte immer weiter aufs offene Gewässer hinaus. Schon bald wurde er immer schwächer und schwächer und er merkte, dass er das schlechte Schicksal bekommen hat.
Nach 3 Tagen verstarb er auf seinem Floss.
So endet die Geschichte. Ach nein, stimmt! Da war ja noch der andere. Der andere Junge hatte das gute Schicksal erwischt. Als er aus dem Nebel auftauchte landete er sofort auf einer Insel und lebte dort glücklich.
Tja, ihr fragt euch jetzt bestimmt was diese Geschichte soll. Naja, damit will ich erklären, dass jeder ein Schicksal hat und, dass dieses schon vorher bestimmt ist.
Auch ich habe ein Schicksal und wie ihr bald erfahren werdet, wird sich meines bald dem Schlechten zuwenden. Das allerdings ist eine längere Geschichte. Und hier... hier beginnt sie...

Das hier....das bin ich nicht...

Das hier, das bin ich. Enttäuscht? Ich könnte mich jetzt entschuldigen doch das tue ich nicht denn es ist mir scheiss egal. Das bin ich halt. Und das hier, das ist meine Geschichte...
Draussen war ein schöner Nachmittag...draussen. Ich war drinnen. In einem Büro. Genauer gesagt in der Lounge dieses Büros. Und noch genauer, in der Lounge des Büros "Sun-Day".
Sun-Day...was für ein bescheuerter Name. Wenn man sich hier umsieht erinnert nichts an 'Sun-Day'. Ich dachte daran, dass ich jetzt im Schwimmbad sein könnte, mit meinen Freunden und ich vielleicht sogar meinen Schwarm sehen würde. Ja, ich habe einen Schwarm. Hach, wenn ich nur an ihn denke, werde ich ganz weich und...
"Miss Raff? Miss Ra-aff!"
Puff und meine ganzen Gedanken verschwanden.
"Ähm, ja?" antwortete ich verdutzt.
"Hi, ich bin Gerina Bighand. Würden Sie bitte mitkommen?", antwortete die etwas komisch aussehende Frau.
"Ohu, na klar doch". Langsam stand ich auf und ging hinter der Frau her.
Sie führte mich in ein Büro und sprach mit etwas lauterer und greller Stimme: "Setzen Sie sich, Toria. Ich darf Sie doch Toria nennen nicht wahr?"
"Ähm, ja. Sicher doch", gab ich ihr zur Antwort und setzte ein breites, wenn auch gestelltes, Lächeln in mein Gesicht.

Das war nun geklärt. Miss Bighand durfte mich mit meinem Vornamen ansprechen. Nach wenigem Smalltalk führten wir eines der üblichen Bewerbungsgesprächen. Sie löcherte mir die üblichen Fragen in den Bauch. Was meine Stärken seien, was meine Schwächen. Wieso genau diese Firma und so weiter. Ganz ehrlich, ich wusste nicht, warum diese Firma. Ich brauchte einen Job. Mir war es eigentlich egal, wo ich den bekommen würde.
Nach einem Gespräch von 30 Minuten stand Miss Bighand von ihrem Bürostuhl auf und reichte mir die Hand.
"Toria, Sie haben mich überzeugt. Es wird bestimmt eine interessante Zeit für Sie hier bei Sun-Day werden". Eine interessante Zeit? Das konnte ich mir nur schwerlich vorstellen. "Sie können morgen anfangen", sprach sie weiter.
Wieder setzte ich mein grösstes Lächeln ins Gesicht und sagte ihr: "Ohu, Miss Bighand. Sie werden es nicht bereuen." Wieso ich das gesagt habe? Naja, ich weiss es auch nicht. Nach diesem Satz drehte ich mich um, setzte mein Lächeln schnell ab, öffnete die Tür und rief nochmal "Dann bis morgen".
Ich hatte einen Job und ich freute mich. Es liegt nicht an mir, dass ich mich freue, es liegt am Menschen selbst. Wir Menschen freuen uns immer, egal was passiert. Damit mein ich natürlich nur gute Dinge. Es zu zeigen liegt wahrscheinlich am menschlichen Bedürfnis Gefühle zu zeigen. Zwar freute ich mich irgendwie, dass ich jetzt einen Job hatte, doch ich lächelte nicht. Es war mir egal ob andere sehen, dass ich mich freute oder nicht...
1.02 Ein letzter Abend (1)
Egal wie man es dreht, mit etwas ist man immer unzufrieden. Das geht nicht nur euch so, das geht auch mir so. Zwar hatte ich keinen wirklichen Grund unzufrieden zu sein, doch ich war es. Es war 16.30 Uhr. Vor mir ein PC, hinter mir ein Regal mit Büchern. Heute war mein erster Tag bei Sun-Day. Man stellt sich den ersten Tag immer sehr spannend vor, doch hier bei Sun-Day war er alles andere als das.
Nach einem halbstündigem Begrüssungsgespräch mit Miss Bighand folgte nochmal eine halbstündige Rundreise durch die gesamte Firma. Total öde. Als man mir dann meinen Arbeitsplatz zugeteilt hatte, bekam ich auch schon meinen ersten Auftrag. Ich sollte irgendwelche Listen erstellen. Glaubt mir Leute, es gibt nichts langweiligeres als Listen zu erstellen und weil es so langweilig war, machte ich es auch nicht. Wie gesagt es war 16.30 Uhr und alles was ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hatte, waren 3 Zeilen in die Liste zu schreiben. Noch eine halbe Stunde bis Feierabend.

Endlich war ich da wo ich heute schon den ganzen Tag hin wollte, auf die Stradparty. Doch so wie ich es mir vorgestellt hatte, war es nicht. Ich hatte schlechte Laune und sass alleine auf irgend einem Stuhl und sah aufs Wasser. Ihr denkt jetzt bestimmt: "Mein Gott, ist die denn nie zufrieden?". Es ist mir ziemlich egal was ihr denkt aber trotzdem werde ich euch erzählen wieso es mir so geht. Hab ich euch eigentlich schon meine Familie vorgestellt? Nein? Gut, dann werd ich das jetzt tun.

Das ist mein Vater. Er ist Anwalt und dauerbeschäftigt.

Das ist meine Mutter. Sie ist das gleiche von Beruf wie mein Vater. Okay, sie ist nicht Anwalt aber Anwältin.
Wie ich zu meinen Eltern stehe? Gar nicht. Sie sind nie zu Hause, sie kümmern sich nicht wirklich um uns und auch sonst sind wir für sie nicht von grossem Interesse. Wenn sie mal da sind streite ich mich meistens mit ihnen.
Bevor ihr euch jetzt fragt, wen ich noch mit uns meine, hier die Antwort.

Das ist meine Schwester. Sie ist nicht nur meine grosse Schwester sondern gleichzeitig meine beste Freundin. Immer für mich da, total offenherzig und liebevoll. Ihr kann man wirklich alles anvertrauen.
Ihr ahnt es schon. Der Grund meiner schlechten Laune ist meine Familie. Nicht meine ganze Familie. Viel mehr meine Eltern. Als ich ihnen gestern Abend von meinem neuen Job bei Sun-Day erzählte, kamen zwei Reaktionen. Von Mum kam ein widerwilliges "Toll". Mein Dad murrte bloss erstaunt. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie enttäuscht und wütend ich auf sie war. Seit diesem Moment habe ich sie bis heute Abend nicht mehr gesehen.

"Hey Schwesterherz, was ist denn los? Immer noch wegen Mum und Dad gestern Abend?" fragte plötzlich meine Schwester.
"Ja. Weisst du, ich bemüh mich um einen Job. Ich tu alles und was machen sie? Null Begeisterung für die eigene Tochter." antwortete ich ziemlich genervt auf ihre Frage.
"Du weisst doch wie unsere Eltern sind. Mach dir keinen Kopf und denk immer dran, du suchst dir nicht einen Job für sie, sondern für dich. Ausserdem sind sie es doch gar nicht wert, dass du dir wegen ihnen die Party vermiesen lässt. Komm jetzt mit. Übrigens, weisst du wer hier ist?"
"Nein, wer denn?"
"Sascha", zwinkerte meine Schwester mir zu.
Sascha. Der tollste Typ auf der ganzen weiten Welt. Sie brauchte seinen Namen nicht mal halb auszusprechen, schon hatte ich ein kleines Lächeln auf dem Gesicht.
Einige Stunden vergingen. Sie vergingen sehr schnell aber das ist ja kein Wunder wenn man sich amüsiert. Ich hatte mich sehr amüsiert, besonders beim tanzen mit Sascha. Er war ein wundervoller Tänzer. Leider fand nicht nur ich ihn toll. Viele Mädchen wollten mit ihm tanzen und so blieb nicht viel zeit, welche ich mit ihm verbringen konnte.
Wie gesagt, einige Stunden vergingen. Mittlerweilte hatte ich Sascha aus den Augen verloren. Ich spielte mit dem Gedanken ihn zu suchen und nochmal zum Tanz aufzufordern. Da ich nicht viel von Gedankenspielen halte, fing ich an ihn zu suchen. Nach einiger Zeit fand ich ihn auch. Knutschend, mit einer blondhaarigen, aufgemachten Tussi.
Der Abend für mich war gelaufen und ich beschloss zu gehen.
"Wo willst du hin, Tori?" rief mir meine Schwester hinterher.
"Weg, sieht man doch" schreite ich zu ihr rüber, "Ich geh nach Hause, hab kein Bock mehr auf beschissene Leute".
Was meine Schwester mir noch hinterher rief, konnte ich nicht mehr verstehen. Auf dem Weg nach Hause gingen mir einige finstere Gedanken durch den Kopf, was ich alles mit der Tusse anstellen wollen würde. Als ich so durch die dunkle Strasse lief, hielt plötzlich ein Wagen neben mir. Ein Kerl lies auf der Beifahrerseite das Fenster runter und sprach mich an...

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