Lady Black's Geschichten

Lady Black

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August 2005
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33
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Graz (AT)
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Hallo!

Ich habe hier vor Ewigkeiten schon mal Geschichten veröffentlicht und nun möchte ich das gerne wieder tun.
Es werden meistens super kurze Kurzgeschichten sein. :)
Natürlich sind Kritik, Lob und Verbesserung herzlich willkommen.

Damit es übersichtlicher ist, poste ich die erste kurze Story im zweitem Post.

Geschichten-Übersicht

Innere Kälte [geschrieben am 29.11.2010]
Fliegen [geschrieben am 23.10.2010]
Surreal [geschrieben am 15.10.2010]
Erinnerungen - Meinungsäußerung bitte!
Sternendieb Version 1 + 2 [geschrieben im Jahr 2006 & 2009]
Hilfsbereitschaft [geschrieben am 22.02.2010]
beautiful dreams, shit reality [geschrieben am 13.06.2010]
Trance [geschrieben am 15.10.2010]
Eine kleine Geschichte über John [geschrieben am 04.09.2013]
Wohin führt der Weg? [geschrieben am 09.09.2013]
Erloschen [geschrieben am 12.07.2014]
GILLA - Teil 1: Respekt & Einklang [01.10.2015]
GILLA - Teil 2: Die Lehre [03.10.2015]

Lady Black :read:
 
Zuletzt bearbeitet:
Trance

Ich sitze vor dem Kamin und starre in das knisternde Feuer. Ich lasse mich wärmen.
Alles ist ruhig um mich herum. Ich liebte diese Stille. In meiner rechten Hand halte ich ein blutverschmiertes Messer. In dem Blut spiegelte sich meine Seele wieder. Sie lächelte mich an.
Warum halte ich dieses Messer in der Hand? Ich war verwirrt, höre schrille Stimmen in meinem Kopf. Sie sind wie Engel und Teufel. In meiner Trance erhebe ich mich langsam.
Mein abwesender Blick schweift durch den Raum. Auf dem hölzernden Boden entdeckte ich eine große Blutlache.
In der Luft lag der Duft eines lieblichen Parfüms. Meine Gedanken irrten ziellos durch meinen Kopf.
Was wollten sie mir sagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
beautiful dreams, shit reality

In meinen Träumen ist alles so wunderbar.
Schöne, knallige Farbe. Die Natur erblüht.
Die Sonne scheint und vertreibt die Wolken, die sich versuchen vor sie zu quetschen.
Im Park spielen Kinder, die noch ein unbeschwertes Leben haben.
Das alte Pärchen sitzt auf der Bank und kuscheln fröhlich mit einander.
Ich schlafe friedlich in meinem warmem kuschelweichen Bett.
Auf der linken Seite liegt er.
Er wärmt mich und kuschelt im Schlaf mit mir.
Während er schläft, streichelt er mir sanft über den Bauch.
Seine Hand ist warm wie Feuer.

Auf ein mal schrecke ich auf.
Ich schaue mich um.
Alles ist schwarz und grau.
Es ist dunkel. Es ist Nacht.
Ich schaue auf die linke Seite meines Bettes.
Sie ist leer.
Ich bin allein. Ganz allein.
Plötzlich tauchen Schatten an der Wand auf.
Panisch schaue ich mich um.
Ob da jemand am Fenster ist?
Dann höre ich auch noch ein Knacken.
Ob jemand in der Wohnung ist?
Ich bilde mir das nur, versuche ich mir ein zureden.
Doch ich kann nicht wieder einschlafen.
Zu groß ist die Angst.
 
Hilfsbereitschaft

Ich war allein. Ganz allein und es war dunkel.
Ich wanderte durch den Wald. Ich hatte mich verlaufen, wusste nicht wo ich war.
Der Akku meines Handys war fast leer.
Ich überlegte schon seit Minuten, wen ich anrufen sollte.
Die Kälte hatte schon meine Sachen durchdrungen. Mein Körper zitterte.
Ich holte das Handy aus meiner Jackentaschen. Meine Hand zitterte schrecklich.
Ich versuchte ein Taste zudrücken, doch meine Finger fühlten sich eingefroren an.
Nach einigen Sekunden tat sich dann endlich was.
Ich war mir unsicher. Sollte ich ihn wirklich anrufen?
Ich tat es. Es dauerte eine Ewigkeit bis jemanden ans Telefon ging.

„Hallo? ... Ich habe mich verlaufen, im Wald. ... Könntest du mich abholen, wenn es dir nichts ausmacht? ... Vielen Dank. Beeil dich."

Ich legte auf und ließ das Handy wieder in der Jackentasche verschwinden.
Ich schaute mich. Alles weiß, überall lag zentimeterhoch der Schnee. Meine Füße waren durchnässt.
Als ich ein Stück weiter gelaufen war, fand ich eine Bank, mit einem Dach oben drüber.
Es hatte Löcher und sah nicht sehr stabil aus. Doch ich setzte mich.
Kaum saß ich, fing es an zu schneien. Und es wollte nicht weniger werden.
Nein, es wurde zu einem Sturm. Ich kauerte mich auf der Bank zusammen.
Die Schneeflocken flogen mir ins Gesicht. Ich schloss die Augen.
Ich spürte wie der Wind um die Ohren fegte.

Irgendwann schlief ich fast ein, doch ein Geräusch weckte mich.
Ich hörte, wie jemand durch den Schnee stampfte. Ist er endlich da?
Ich konnte meine Augen nicht öffnen. Das Geräusch kam immer näher.
Ich fühlte mich eingefroren, konnte mich nicht bewegen.
Dann stand jemand vor mir. Ich spürte es, doch meine Augen wollten einfach nicht.
Noch ein letztes Mal versuchte ich es.
Es klappte, ich konnte mein rechtes Auge einen Spalt weit öffnen.
Da war er. Endlich.

Er umarmte mich. Sofort wurde mir wieder wärmer.
Er zog mich hoch und schlang seine Arme um mich. Ich war überrascht.
Ins geheim mochte ich ihn schon lange, aber ich wusste nicht wie er fühlte.
In diesem Moment war ich sehr glücklich.
Befreit vom Schnee, ging es nun nach Hause.
Die Wege waren gefährlich und glatt.
Ich musste aufpassen, dass ich nicht bei jedem kleinen Hügel ausrutschte.
Während wir neben einander liefen, lag sein Arm um meine Hüfte.
Ich fühlte mich dadurch ein Stück sicherer.
Wir wechselten kaum ein Wort.

Der Schneesturm tobte immer noch um uns herum.
Dann kam ein Weg, der sehr steil bergab ging.
Bis zur Hälfte verlief alles gut, doch dann übersah ich einen Ast, der im Schnee eingefroren war.
Ich blieb hängen, stolperte und rutschte den Weg hinunter.
Er konnte mich gar nicht so schnell festhalten, wie ich gefallen bin.
Sofort kam er zum mir gelaufen. Ich lag auf dem Boden.
Mein Knie schmerzte. Er hockte sich vor mir hin und sah mir in die Augen.
Er hatte so schöne große und faszinierende Augen. Ich hätte mich dort drin verlieren können.
Doch mein schmerzendes Knie machte mir nun Probleme.
Als er mir auf helfen wollte, merkte ich, dass ich nicht auftreten konnte.
Kurzer Hand nahm er mich Huckepack.

Bis nach Hause war es ein weiter Weg. Ich fühlte mich wohl auf seinem Rücken.
Er brachte mich bis zur Haustür und setzte mich ab.
Natürlich musste er mich stützen. Mein Knie war nicht belastbar.
Also brauchte ich ihn, um rein zukommen.
Beim Aufschließen stellte ich fest, dass niemand da war...
 
Ich mag die Geschichten. Manchmal stockt es ein bisschen beim lesen, weil die Sätze etwas anders konstruiert sind oder sowas. Aber das ist nicht schlimm. ;)

Aber sonst, die Ideen sind gut und auch die Stimmung bringst du toll rüber. Freu mich schon auf mehr. ^__^
 
Danke Shainara, das freut mich. :)
Ich werde gleich noch zwei ältere Geschichten reinstellen.
Mal sehen, ob die sich großartig unterscheiden.
 
Hier zwei ältere Geschichten. :)

Sternendieb – Version 1
[geschrieben im Jahr 2006]

Sternendiebe überall und nirgendwo. Niemals sieht man sie. Nur hören tut man von ihnen. Sie sollen die Sterne vom Himmel klauen. Für geliebte Menschen tun sie dies. Kleine Kinder freuen sich über jeden gebrachten Stern. Hüten ihn in einer Art verschlossener Vase. Er leuchtet in der Nacht und spendet Wärme in kalten Nächten. Eines Nachts holte ein Sternendiebmädchen einen wunderschönen, großen Stern vom Himmel. Er war so hell wie noch nie. So einen hellen hatte das Mädchen noch nie einen gesehen. Sie nahm sich den Stern und flog wieder nach unten zur Erde. Wenn die Sonne auf ging, verschwanden die Flügel der Sternendiebe, damit sie nicht erkannt werden. Sie tagsüber normal unter Menschen und niemand merkt, dass sie es sind, die die Sterne vom Himmel klauen. In dieser Nacht hatte das Mädchen nur diesen schönen Stern vom Himmel geholt. Sie bewahrte ihn gut. In ihrem Dorf, da hatte sie einen Jungen in ihrem Alter kennen gelernt. Er war fasziniert von den Sternendieben und sie hoffte, dass er sie nicht irgendwie erkennen würde. Sie liebte diesen Jungen, doch sie durfte eigentlich nicht. Wenn sie andere Sternendiebe sah, verhielt sie sich ihm gegenüber als wären sie Freunde. Gegen Freunde hatte niemand etwas. Zu ihrem Glück fiel ihrem Freund nichts auf, wenn sie plötzlich ganz anders mit ihm umging. Nie übernachtete sie bei ihm, was ihn auch ziemlich traurig machte. Doch wenn die Nacht herein brach, wuchsen ihr langsam Flügel, die bis zur Mitternacht vollkommen ausgewachsen waren. Diese Prozedur war mit viel Schmerzen verbunden. Nun war es Mitternacht und Zeit zum Sterne klauen. Von oben sah sie oft das Haus ihres Freundes. Sie vermisste ihn sehr. Die Luft war kalt und sie trug nur ein weißes dünnes Kleid. Jede Nacht. Wieder flog sie, wie in jeder Nacht, in den Himmel empor und pflückte Sterne von der großen Wiese. In dieser Nacht kam ein anderer Sternendieb zu ihr. Er fragte sie ganz schön viele Sachen über ihren Freund. Seid ihr nur Freunde? Läuft da auch nicht mehr? Das Mädchen musste den Anderen anlügen, um nicht ihren Job als Sternendieb zu verlieren. Im Ehrencodex lautet es, dass ein Sternendieb sich niemals in einen normalen Menschen verlieben darf. Man darf niemanden davon erzählen, wer man ist. Verrät man die Sternendiebe, verliert man auf schmerzvolle Weise seine Flügel und die geliebten Menschen um einem herum verschwinden. Oft überlegte sie in der endlosen Nacht, ob sie es ihm einfach sagt oder für immer schweigt. Doch sie müsste es ewig geheim halten, vielleicht will er auch mal heiraten. Fragen über Fragen, worüber sie oft nach dachte.

Nun war es wieder Tag. Heute ging sie arbeiten in einem Blumenladen. Dort band sie Blumensträuße. Plötzlich stand ihr Freund vor ihr. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu beschreiben. Er guckte glücklich, aber ernst und traurig zugleich. Das Sternendiebmädchen ging mit ihm nach draußen, um zu reden. Er erzählte ihr, dass er gestern Nacht jemanden zum Himmel fliegen sehen hat. Ihr wurde ganz mulmig. Heute, zum ersten Mal, fragte, wo sie denn überhaupt wohne und warum sie nicht bei ihm mal übernachtet. Wieder log sie, wie viele andere Mal schon. Lange hielt sie es nicht mehr. Das Schweigen machte sie verrückt. Was sie nicht merkte, dass sie von fast allen Sternendieben beobachtet wurde, die in der Gegend wohnten. Denen wurde klar, dass die beiden doch zusammen waren. Diese sahen aber auch, dass sie sich bemühte nichts aus zu plaudern. Am Abend verabschiedete sich das Mädchen traurig von ihrem Freund. Es gab keinen Kuss, kein Umarmen, kein Zurücksehen. Einfach nichts, was mit Liebe und Zärtlichkeit zu tun hatte. Die Nacht brach herein und die Flügel wuchsen langsam. Größer und größer wurden sie. Punkt Mitternacht, konnte sie wieder los fliegen. Erst bemerkte sie nicht, wie sie von den Anderen angestarrt wurde. Doch plötzlich ein kalter Luftzug.

Ein großer Schatten hinter ihr. Vorsichtig drehte sie sich um. Dort war jemand, den sie niemals erwartet hatte. Der Meister der Sternendiebe, auch Oberhaupt genannt. Er erzählte ihr was vom Ehrencodex, doch dann fing an von Ausnahmen zu reden. Nun hörte sie genauer hin. Ob die anderen doch etwas gesehen oder bemerkt haben? Was er dann sagte, machte das Mädel überglücklich. Am liebsten hätte sie ihn dafür umarmt. Du darfst diesen jungen Mann lieben und ehren, aber du wirst deine Flügel verlieren. Deine Sterne darfst du bis in alle Ewigkeit behalten, doch erzähle niemanden unsere Geheimnisse. Wo wir uns verwandeln, wie, wann und wo. Von mir aus darf jeder von deinen Freunden, wissen was du warst, doch du selber darfst es nie wieder machen. Dieses Angebot nahm sie gerne an, doch etwas hatte sie Angst. Wie wird sie ihre Flügel verlieren? Das Oberhaupt hob seine Arme und legte seine großen Hände auf ihren Kopf. Er sprach noch einmal den Ehrencodex der Sternendiebe und sagte etwas, was kein anderer Sternendieb verstanden. Vielleicht ein Art Zauberspruch? Ein kurzer Schmerz, ein kurzer Stich und ihre Flügel waren verschwunden. Aber sie schwebte noch. Langsam beförderte das größte von allen Sternendieben sie nach unten auf die Erde.

Vom Glück getroffen, rannte sie runter ins Dorf. Sie stürmte ins Haus ihres Freundes. Platze ins Schlafzimmer. Der Schock. Gerade wo sie ran kam, sah sie ihn mit einer anderen Frau. Sie wollte gerade mit einander schlafen. Wo kommst du plötzlich her? Ja, das sagte er nur. Dem Mädchen kamen nur die Tränen. Wäre ich nur Sternendieb geblieben! Das Mädchen schrie so laut sie konnte und wollte am liebsten nicht mehr damit auf hören. Ihr Freund schmiss sie aus seinem Haus. Er wollte nichts mehr von ihr wissen. Am nächsten Morgen lag sie leblos vor seiner Tür. Die Mediziner zu dieser Zeit sagten, sie hätte sich zu Tode geschrien. Doch was war die wirkliche Ursache? Ob die Sternendiebe alles beobachtet haben? Hatte ihr Freund sie kaltblütig ermordet? Wir werden es nie erfahren…

Sternendieb – Version 2
[geschrieben im Jahr 2009]

Sternendiebe sind überall und nirgendwo, man sieht nie. Doch man spricht von ihnen. Sie pflücken die Sterne von der Himmelswiese. Diese Sterne sorgen bei armen Leuten für neues Glück und viel Wärme in den kalten Nächten. Die Sternendiebe sind am Tag wie andere Menschen, sie leben und arbeiten wie sie, doch nur in der Nacht sind sie anders. Ihnen wachsen langsam die Flügel. Um Punkt Mitternacht können sie dann in den Himmel empor fliegen, um neue Sterne zu pflücken. Eines dieser Sternendiebe heißt Nikita. Sie ist noch sehr jung und weiß noch nicht so recht was mit ihr geschehen ist. Doch von Nacht und Nacht versteht sie mehr den Sinn ihrer neuen Lebensaufgabe. Bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr wird sie wachsen, wie jedes andere Menschen, doch dann wird sie nicht mehr altern, denn Sternendiebe sind unsterblich. Nikita sitzt wie jede Nacht auf ihrem Bett und schaut in den Himmel. Sie wartet darauf, dass ihre Flügel wachsen. Es war ein sehr schmerzvoller Akt. Ein eigenartiges Gefühl beschleicht sie, als Nikita heute ihr Zimmer verlässt. Diese Nacht wird nicht wie jede andere Nacht verlaufen…

Als sie in der Frühe wieder in ihr Zimmer kehrte und sich gerade die Bettdecke über den Kopf ziehen wollte, ging das Licht in ihrem Zimmer an. Ihr Vater stand in der Tür. Er brüllte um sich und fragte seine Tochter wo sie die ganze Nacht gewesen sei. Nikita antwortete ihm nicht und blickte ängstlich nach unten. Ihr Vater kam näher und gab ihr eine Ohrfeige. Seit dieser Nacht blieb Nikita nie lange bei den Sternendieben. Fast einmal in der Woche erwischte Nikitas Vater sie und jedes Mal gab es einen Satz heiße Ohren. Nikita versuchte sich unter dem Tisch zu verkriechen, doch auch da konnte er sie treten.

Einige Jahre später… in jener Nacht war Nikita verzweifelt. Sie war nun bald achtzehn Jahre alt und ihre Mutter war seit einigen Wochen verschwunden. Ihr Vater traf sie nur noch im Suff an. In dieser Nacht ging sie nicht zu den Sternendieben, sondern wollte ihre Großeltern um Rat bitten und ihnen alles beichten. Das sie ein Sternendieb ist, das ihr Vater sie seit Jahren schlägt und das Mutter seit einigen Wochen verschwunden ist. Leise klopfte sie an der alten Holztür. Doch niemand machte auf. Die Tür war offen. Sie konnte ein leises Winseln hören. Sie folgte dem Geräusch. Als Nikita um eine Ecke schaute, sah sie auf dem Boden ihren Großvater hocken. Er betete. Doch nur warum? So was tat er sonst nie. Er bemerkte Nikita sofort und sah sie mit glasigen Augen an. Nikita wurde ganz mulmig zu Mute. Er brach in Tränen aus und kaum verständlich murmelte er, dass Großmutter gestorben sei. Mit großen Augen sah Nikita ihn an. Eine Welt brach für sie zusammen. Nach einigen Stunden beichtete sie ihrem Großvater alles. Er konnte nur den Kopf schütteln. In dieser Nacht blieb sie bei ihrem Großvater, obwohl ihr wie immer Flügel wuchsen. Am nächsten Tag verlief alles wie immer. Nikita ging arbeiten, die Kunden kommen und gehen, doch dann kam einer ihrer Sternendiebfreunde. Mit einem bösen Blick begrüßte sie Nikita. Leicht verwirrt grüßte sie zurück. Sie konnte ein leises „Das wirst du noch bereuen“ hören und schon war sie wieder verschwunden. Der Tag ging zu Ende und Nikita freute sich auf eine Nacht im Freien. Als sie in den Himmel flog, traf sie das Oberhaupt der Sternendiebe an. Wie kannst du es wagen hier nicht auf zu tauchen, wie jeder andere, fragte er Nikita mit einem bösen Unterton. Nikita stammelte vor sich hin und wusste nicht was sie zu ihm erst sagen sollte. Gestern ist für mich eine Welt zusammen gebrochen, meine Großmutter ist gestorben. Sie war für mich die einzige Person mit der ich über alles reden konnte, ihr alles sagen konnte. Ich wollte ihr alles sagen. Das mich mein Vater Tag für Tag schlägt, mich anbrüllt und mich fragt wo ich jede Nacht sei. Und ich wollte ihr, aber auch nur ihr sagen, dass ich einer der Sternendiebe bin.

Das sagte Nikita und das Oberhaupt hatte glühende Augen wie Feuer. Er legte seine große Hand auf ihren Kopf und sprach den Ehrencodex der Sternendiebe. Alle anderen sprachen mit ihm. Niemals sollst du sagen, wer du bist und was machst. Niemand soll wissen wer wir sind. Doch tust du dies, wirst du dafür bestraft. Das heißt, dass du deine Flügel und deine Unsterblichkeit verlieren wirst. Für ein noch größeres Vergehen wirst du um so mehr bestraft. Nikita bekam es mit der Angst zu tun und wollte so schnell wie möglich auf den Boden der Tatsachen zurück. Doch sie konnte sich nicht bewegen. War es die Angst oder die Macht des Oberhauptes? Es war die gleiche Angst wie bei ihrem Vater. Immer stand sie da und lies sich verprügeln. Nun war es aber an der Zeit sich nicht mehr alles gefallen zulassen. Nikita versuchte sich zu wehren, doch es war schon zu spät. Die Macht des Oberhauptes nahm ihren Lauf. Auf eine schmerzvolle Art und Weise verschwanden ihre Flügel. Doch noch schwebte sie. Das Oberhaupt nahm seine Hand weg und Nikita fiel in die Tiefe.

Am nächsten Morgen fand man sie tot am Dorfrand. Niemand weiß wie es geschehen ist, niemand wird es jemals wissen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe damals angefangen eine Geschichte zu schreiben, die mir sehr gefallen hat. Ich habe im Laufe der Jahre versucht, den Anfang immer wieder neu zu schreiben. Doch ich bin zu keinem Ergebnis gekommen, was mir gefällt.
Ich möchte euch hier 2 verschiedene Versionen des ersten Kapitels vorstellen.
Ich würde gerne eure Meinung hören.
Was gefällt euch besser? Was gibt es aus zu setzen?



Erinnerungen


von 2008 (Version 1)

Vorwort

In dieser Geschichte geht es um ein Mädchen und einen Jungen, die sich seit dem Kindergarten kennen. Dieses Mädchen, Nikita, zog dann mit ihrer Familie weg, was den Jungen, Benex, sehr traurig machte. Früher waren sie die aller besten Freunde, doch nach einer Zeit, wo sie Briefe geschrieben hatten, verloren sie den Kontakt. Nun sind einige Jahre vergangen und Nikita ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgezogen. Sie geht nun auf die gleiche Schule wie Benex, sogar in die Klasse gleiche wie er. Keiner von beiden hat den anderen wieder erkannt, weder vom Aussehen weder noch vom Namen.

Kapitel 1 – Einzug

Nikita Kobayashi ist nun wieder in ihrer Heimatstadt, ohne Freunde. Alles hat sich hier verändert. Ihr altes Haus wurde modernisiert, einen anderen Anstrich, das Dach wurde neu gemacht. Es war eine Woche bevor die Schule wieder los ging und sie und ihre Familie standen vor ihrem Haus. Sie waren sehr verwundert, da der Garten voll Unkraut war und alles über die Zäune wuchs. Nikita ging als erstes durch den Garten, ging an einem Baum vorbei. Es war eine alte Eiche, sie war in den letzten Jahren sehr groß geworden, stelle Nikita fest. Dann entdeckte sie etwas Eingeritztes in der Eiche. Sie versuchte es zulesen, doch es war mit der Zeit kaum noch zulesen. Sie konnte die Anfangsbuchstaben „B“ und „N“ herauslesen, doch mehr nicht. B und N, was könnte das wohl bedeuten, dachte sich Nikita.

„Hey Nikita! Komm endlich, wir wollen die Kartons auspacken.“, rief Nikitas Vater.

„Ja, okay! Ich komme gleich.“, rief sie zurück,. Sie ging gleich zum Auto und schleppte ein Karton rein.

Am späten Nachmittag waren nun alle Kartons im Haus gestapelt, bis an die Decke. Einige waren auch schon aus geräumt. Die Möbel waren schon im Haus, da ihre Eltern eine Woche vorher schon hier waren und alle Möbel platziert hatten. Nach dem sie sich vom Schleppen erholt hatten, wollte Nikita unbedingt ihr altes Zimmer „wieder sehen“. Sie öffnete langsam die Tür und schaute hinein. Es sah fast wie früher aus, nur jetzt waren es grüne Tapeten anstatt weiße. Auch neue Möbel hatte sie bekommen, von denen sie sehr begeistert war. Sie ging zum Fenster und öffnete es. Schaute hinaus und erblickte das Nachbarshaus. Dieses sah nun überhaupt nicht wie früher aus. Es hatte sich ziemlich verändert, doch dann sah sie wieder die alte riesige Eiche. Was da wohl mal gestanden hat, fragte sich Nikita wieder. Das N könnte ja für mich stehen, aber das B. Für wen ist das nur gewesen, dachte sie weiter.

„Niki? Hast du eigentlich schon unsere neue Terrasse gesehen?“ fragte ihre Mutter, die wie eine Maus ins Zimmer gekommen ist,.

„Mum! Erschreck mich doch nicht so!“, sagte sie sehr erschrocken, „und ich habe sie noch nicht gesehen. Ich komm gleich runter.“

„Okay, bis gleich Schatz.“, sagte sie noch und verschwand wieder. Sie dachte noch eine Weile über das Eingeritzte in der Eiche nach und folgte dann ihrer Mutter auf die neue Terrasse.

„Wow, die ist ja riesig. Hier kann man sich bestimmt super sonnen im Sommer.“, staunte Nikita nicht schlecht, als sie die Terrasse betrachtete. Nikita holte sich ihren Laptop, aus einen der Kartons, setzte sich mit dem auf die Terrasse und spielte eine Weile Sims 2. Dies war einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen, aber im Internet surfen mochte sie viel lieber. Da sie aber noch kein Internetanschluss hatten, blieb ihr nichts anderes übrig.

„Manno, du blöder Sim. Jetzt mach endlich..“, schimpfte Nikita vor sich hin. Plötzlich standen zwei etwas ältere Leute am Gartenzaun und winkten ihr zu. Nikita stand auf und ging zu ihnen.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie höflich.

„Kennst du uns etwa nicht mehr, Nikita?“, fragte der ältere Herr mit einem Lächeln. Nikita schaute ihn etwas nachdenklich an. Die ältere Frau deutete dann aufs Nachbarshaus, das links von ihrem lag.

„Sie sind doch nicht etwa Herr und Frau Heidenreich?!“, fragte Nikita sehr erstaunt.

„Du hast erfasst, Kleine.“, grinste Frau Heidenreich. Nikita öffnete den beiden das Gartentor und ließ die beiden ein.

„Kommen Sie doch rein. Meine Eltern freuen sich bestimmt sie wieder zusehen.“, lächelte sie den beiden zu. Die beiden folgten Nikita ins Haus und begrüßten ihre Eltern mit Freuden. Nikita verzog sich wieder auf die Terrasse zu ihrem Laptop. Bis in den späten Abend spielte Nikita an ihrem Laptop während ihre Eltern sich mit Frau und Herr Heidenreich unterhielten.

„Nikita! Komm Abendbrot essen.“, rief Nikitas Mutter, als Frau und Herr Heidenreich nach Hause gingen. Sie packte ihren Laptop zusammen und kam dann zum Tisch. Ihre Eltern und sie überlegten auf welche Schule Nikita gehen sollte, da es mehrere Schulen im Umfeld gab. Nikita konnte ja nun nicht auf ihre alte Grundschule zurück, das ginge ja schlecht. Also durfte sie sich selber eine Schule raussuchen und ihre Eltern meldeten sie am nächsten Tag an der Schule an.
Nun war schon Donnerstag und die Kartons waren so gut wie alle ausgepackt. Nikitas Eltern waren einkaufen und noch ein paar andere Besorgungen machen. Nikita hatte sich ihre Inliner an die Füße geschnallt und fuhr durch die Gegend. Es hatte sich so einiges geändert. Ihre Grundschule war nun eine Hauptschule und so hässlicher als zuvor aus. In dem Park, wo sie früher gespielt hatte, sah immer noch so aus wie früher.

Sie setzte sich dort im Park auf eine Bank und beobachtete den Brunnen, wie das Wasser hoch geschossen wurde und es wieder herunter plätscherte. Sie schloss die Augen für einen Moment und dachte an das Eingeritzte an der alten Eiche und versuchte sich daran zu erinnern mit wem sie hier früher gespielt hatte. Doch sie konnte in Gedanken den Körper der Person sehen, sie konnte sich einfach mit mehr an das Gesicht erinnern und auch nicht den Namen. Sie öffnete die Augen und sie sah dann ein paar Kinder auf der Wiese spielen. Sie spielten wie sie selber früher, doch sie konnte sich nicht daran erinnern mit wem. Mit wem hab ich hier nur damals gespielt? Es ist schon alles solange her, dachte Nikita seufzend. Sie stand wieder auf und fuhr wieder nach Hause. Auf dem Heimweg entdeckte sie ihre neue Schule.
„Was? Das Schrottding ist meine neue Schule?! Ich glaubs ja nicht…“, meckerte Nikita kopfschüttelnd. Der Schulhof war sehr schön bepflanzt und ein kleiner Spielplatz für die Schüler aus der 5. Klasse war auch vorhanden. Die Schule wirkte von außen sehr brüchig, als wenn sie jeden Moment in sich zusammen fallen würde.

Nikita starrte noch kurz den Schulhof an und fuhr dann weiter. Keinen erkannte sie hier wieder bis auf ihre Nachbarn Heidenreich. Das waren auch die einzigsten, die sie und auch ihre Eltern wieder erkannt haben. Als sie zu Hause ankam war es schon 21 Uhr. Kaum war sie zu Hause, ging Nikita in ihr Zimmer, machte den Laptop an und surfte gleich wieder im Internet. Auch chatten war wieder angesagt, einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Irgendwann ist Nikita vorm Laptop eingeschlafen. Am nächsten Morgen lag sie in einer sehr unbequemen Lage auf dem Boden. Ihre Füße hingen auf dem Stuhl, ihr Kopf lag auf einem Haufen Figuren und ihr Körper hing irgendwie so da in der Luft. Sie befreite sich erstmal aus dieser Haltung und beklagte sich dann bei ihrer Mutter wegen Rückenschmerzen. „Kein Wunder das die der Rücken weh tut, so wie du da eingeschlafen bist.“, grinste Nikitas Mutter. „Sehr witzig, Mutti!!!“, entgegnete sie ihrer Mutter und verschwand im Bad. Nikita nahm erstmal eine schöne warme Dusche, zog sich danach an und frühstücktete erstmal. Heute musste Nikita ihre Schultasche fertig machen, da sie ja am Montag schon hin musste. Sie ist ziemlich aufgeregt auf ihre neue Klasse, auf die Lehrer und sie hoffte dass sie bald neue Freunde finden würde.

Ihre Freunde aus New York haben alle Internet so dass sie jeden Tag mit ihnen chatten konnte. Ob ich je meine Freunde von früher hier wieder sehen werde, fragte sich Nikita.

„Nikita? Hast du deine Schultasche fertig? Wir wollen nochmal kurz einkaufen gehen.“, rief ihre Mutter von unten.

„Ja, okay. Ich bin fertig, zieh mich nur schnell an.“, rief Nikita zurück. Nachdem sie fertig war mit allem, kam sie runter und stieg mit ihren
Eltern ins Auto. Ihre Eltern kauften ein und Nikita holte sich gleich wieder 2 neue Computer-Spiele.



von 2009 (Version 2)

Hier gibt es kein Vorwort und das erste Kapitel ist sehr kurz.
Achtung: Namensänderung!

Kapitel 01 – Zurück in Deutschland

Endlich war Emily wieder in Deutschland. Es ist nun genau acht Jahre her, als sie mit ihrer Familie nach Nordamerika aus gewandert ist. Ihr Vater Matthias hatte das alte Haus von damals zurück gekauft und waren nun voll beschäftigt mit dem Einräumen. Emily bekam ihr altes Zimmer wieder. Mit ihrem Vater hatte sie schon vor einigen Wochen die Wände in grüner Farbe gestrichen. Emily liebte diese Farbe. Matthias und ein Umzugshelfer schleppten die schweren Möbelstücke ins Haus und das bis in den späten Nachmittag hinein. Während Emily mit ihrer Mutter die Kartons ins Haus brachte, bemerkte sie die neugierigen Blicke der Nachbarn.

„Du, sag mal. Warum gucken uns die Nachbarn so interessiert beim Einräumen zu?“

Gaby seufzte.

„Schatz, das ist doch ganz normal das die Leute gucken, wer hier Neues einzieht. Das ist die Natur des Menschen.“

Die Beiden gingen die Treppe hoch.

„Außerdem wohnen neben uns ein Kioskbesitzer und Frau Heinzmann, die schon damals den Spielzeugladen, in der Kürbisstrecke, führte.“

Emily dachte an früher und ihre Mutter brauchte erstmal eine Pause. Emily spazierte wieder nach unten, um den nächsten Karton zu holen. Draußen sah sie nach links in den Garten der Nachbarn, wo eine ältere Frau an einem Blumenbeet arbeitete. Jetzt fiel ihr es wieder ein. Sie nahm einen Karton und brachte diesen, in den Raum, wo ihre Mutter Pause machte.

„Diese Frau Heinzmann... habe ich sie nicht immer 'Tante' genannt?`“
Ihre Mutter nickte, stand auf und schaute aus dem Fenster. Von hier aus konnte man sehr gut den Garten der Besitzerin von „Kunterbunt“ gucken. Emily erinnert sich wage daran, wie sie dort unten im Garten öfters gespielt hatte. Plötzlich nahm sie lautes Gelächter aus dem Wald wahr. Blitzschnell war sie in ihrem eigenem Zimmer und schaute in den Wald. Ein paar Jungen spielten dort Fußball.
 
Surreal

Hüpfend lief das kleine Mädchen durch den dichten wald. Die Sonnenstrahlen quetschten sich durch die letzten Lücken in den Baumkronen. Am Wegrand wachsen wunderschöne Blumen und nerviges Unkraut.
Das kleine Mädchen mit schwarzem langen Haar schlenderte bedenkenlos weiter. An einer Weggabelung blieb sie stehen. Kurze Zeit später entschied sie sich für einen Abstecher zum nahe gelegenen See.
Durch die Sonnenstrahlen glitzerte die Wasseroberfläche. Das Mädchen ruhte sich auf einem großem Stein, am Uferrand, aus. Mit einem tiefem Atemzug holte sie die frische Luft in ihre Lungen.

Es war ruhig. eine trügerische Stille. Sie sah sich um. Kein Tier, kein Wind - nichts. Sie sah sich die Oberfläche des Steines an. Auf ein mal verdunkelte sich alles. Ihr kleines Herz begann schneller zu schlagen.
Im Nacken konnte das arme Ding einen heißen Atem spüren. Starr vor Angst war die Kleine.
Das Etwas hinter ihr, bewegte sich langsam und schleichend. Der Atem wurde lauter. Allmählich bildete sich Schweiß auf ihrer Stirn. Dann spürte sie etwas Schweres auf ihren Schultern. Sie wagte einen Blick.

Es war schwarz! Ihr kleines Herz pochte immer shneller und stärker. Ihre Hände fingen an zu zittern. Gerade wollte sie einen Schrei von sich geben, als diese schwarze Gestalt ihr gesamtes Gesicht bedeckte.
Dieses Monster ließ aus seinem Körper lange spitze Finger wachsen. Bewusstlos lag das kleine Mädchen auf dem Stein.

Das Monster stach mit den langen Fingern in ihre Augen und spießte sie auf. Es lachte, als wenn es aus der Hölle kommen würde. Es setzte sich die Augen der Kleinen in seine eignen leeren Augenhöhlen...
 
Ein wahrer Traum.
Ich war damals vielleicht 10 oder 11 Jahre alt.



Fliegen


Ich sehe mich selber.
Ich sehe Dächer, die dicht an dicht stehen.
Ich rutschte von einem Dach zum anderen.
Wie eine leichte Feder.
Ich fühlte mich gut.
Ich lachte.
Bei einem Dach schoss ich hoch in den Himmel.
Ich flog durch die Luft.
Fühlte mich frei.
Frei wie ein Vogel.
Schwebte durch die Luft.
Ich sah die Landschaft unter mir.
Grün, Bäume, Wiesen.
Auf ein mal, fiel ich.
Ich sah den Boden auf mich zu kommen.
Ich hatte dieses extreme Bauchgefühl.
Es war so echt.
Ich fiel immer weiter.
Gleich war der Boden da.
Ich wache auf.
Kurz vor dem Aufprall.
 
Wollte mir gerade deine Geschichte "Surreal" durchlesen, schlafe aber halb auf der Tastatur ein und muss dringend ins Bettchen :D Trotzdem ein kurzer Kommentar:

Pass auf Rechtschreibung und Grammatik auf!

Hüpfend lief das kleine Mädchen durch den dichten wald. Die Sonnenstrahlen quetschten sich durch die letzten Lücken in den Baumkronen. Am Wegrand wachsen wunderschöne Blumen und nerviges Unkraut.

Außerdem finde ich "quetschen" für Sonnenstrahlen etwas unangemessen... Sonnenstrahlen fallen.. oder sie fallen nicht. Sie suchen sich ihren Weg. Möglicherweise auch hartnäckig. Sonnenlicht fließt wohl auch. Aber quetschen?
Der Sonnenstrahl zieht ja nicht den Bauch ein.
 
@henrik:
Danke schön :)

@Pim
Hm, eigentlich schau ich mir immer noch mal alles an, da habe ich wohl doch mal etwas übersehen. Und mit den Sonnenstrahlen könntest du Recht haben. Wo ich so darüber nachdenke.. danke für den Hinweis.
 
Uff, garnicht gut. Sie sind poetisch und so, aber wirklich... Manche habens von anfang an, und manche kriegens nicht auf die reihe, Ich schreibe ja slebst geschichten, RICHTIGE geschichten, und ein einziges meiner bücher hat um die 15tausend leser, und die sagen alle ich krieg das gut hin. und ähm, naja. ich soll ja kritik geben, auch wenn ans nciht gerne hört. Du hats tolle ideen aber, ich weiss nicht. Sie sind auch nciht sonderlich gut geschrieben.

LG
 
@Beautiful:
Und warum sind sie nicht gut geschrieben? Wenn du schon so eine Aussage machst, solltest du sie vielleicht auch begründen, dann kann ich mich verbessern. ;)
 
So mal wieder neues von mir. Kritik ist gerne erwünscht!
Es sei dazu gesagt, dass es kein Gedicht sein soll.

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Innere Kälte - Part 1

In der großen weiten Welt irre ich ziellos herum,
fühle mich verlassen,
fühle mich allein und schrecklich.
Die Augenlider sind schwer... ich will nicht mehr.

Innere Kälte - Part 2


Immer noch allein kreise ich durch die Galaxie.
Verwirrung macht sich breit.
Wem oder was kann ich trauen?
Wie soll ich das all nur verdauen?
Etwas flauschiges streift meine Hand,
es zieht mich sofort in seinen Bann.
Für einen kurzen Moment verspüre ich Freude,
doch diese schwindet mit jedem Gedanken dahin.
Immer wieder rappel ich mich auf,
wie ein Steh-Auf-Männchen,
zieh mich an der Stange rauf.
Doch mit einem Mal,
da falle ich,
tief hinab.
Immer tiefer und tiefer.
Diese endlose Schwärze frisst mich auf.
Mein Herz wird verschlungen von der schwarzen Masse.
Ich gehe unter...
 
Uff, garnicht gut. Sie sind poetisch und so, aber wirklich... Manche habens von anfang an, und manche kriegens nicht auf die reihe, Ich schreibe ja slebst geschichten, RICHTIGE geschichten, und ein einziges meiner bücher hat um die 15tausend leser, und die sagen alle ich krieg das gut hin. und ähm, naja. ich soll ja kritik geben, auch wenn ans nciht gerne hört. Du hats tolle ideen aber, ich weiss nicht. Sie sind auch nciht sonderlich gut geschrieben.

LG
Wahnsinnig konstruktive Kritik. Wieso machst du denn nicht beim Literatur-WB mit, wenn du so ne herausragende Schreiberin bist? :) Mich würde interessieren, was deine 15.000 Leser so an deinen RICHTIGEN (was verstehst du eigentlich unter RICHTIG? Haben Geschichten nur eine Berechtigung, wenn sie lang und ausschweifend sind?) Geschichten schätzen. Und auf deine Rechtschreibung und Grammatik wäre ich da auch sehr gespannt. ;)

@ Lady:

Ich hab mir mal ein paar Sachen durchgelesen. Sehr netter Schreibstil, nur leider sind die meisten Sachen bisschen zu, hm...düster? für mich. Mich machen solche Sachen immer total depressiv. %) Und stellenweise sind deine Sätze ein kitzekleines bisschen zu kurz. Das ist aber nur meine persönliche Meinung, weil ich total gern lange Sätze mit möglichst vielen Nebensätzen hab. :D

Oh, und wie Pim schon sagte, pass auf deine Rechtschreibung und Grammatik auf:

Auf ein mal, fiel ich.
Da sträuben sich mir die Nackenhaare. :D

Ich werd sicher nochmal reinschauen. :hallo:
 
Hallo Lady,

also ich habe mir jetzt mal ein paar deiner Geschichten durchgelesen und finde sie eigentlich ganz gut. Die Ideen sind meiner Meinung nach auf jeden Fall neu und durchaus interessant.

Was mir persönlich allerdings aufgefallen ist- du wechselst häufiger die Zeitformen. Nun weiss ich nicht, ob das vielleicht sogar Absicht ist, aber mich persönlich stört es etwas beim Lesen. Man stockt dadurch leicht.
Auch finde ich, dass du manchmal beim Umschreiben eines Gefühls oder einer Situation nicht unbedingt zu hundert Prozent die passenden Wörter benutzt. Die ein oder andere Stimmung ließe sich mit einem anderen Wort eventuell noch besser umschreiben.

Alles in Allem gefallen mir deine Geschichten aber ganz gut und ich denke, ich werde mich wohl beizeiten nochmal durch die restlichen lesen :)

Liebe Grüße :hallo:
 
Beautifuul schrieb:
Uff, garnicht gut. Sie sind poetisch und so, aber wirklich... Manche habens von anfang an, und manche kriegens nicht auf die reihe, Ich schreibe ja slebst geschichten, RICHTIGE geschichten, und ein einziges meiner bücher hat um die 15tausend leser, und die sagen alle ich krieg das gut hin. und ähm, naja. ich soll ja kritik geben, auch wenn ans nciht gerne hört. Du hats tolle ideen aber, ich weiss nicht. Sie sind auch nciht sonderlich gut geschrieben.

lol! Wenn du mit dieser grammatikalischen und rechtschreibetechnischen Katastrophe, die du allein mit diesem kurzen Beitrag erfolgreich zur Schau gestellt hast, meinst, schreiben zu können, will ich deine Geschichten gar nicht lesen (o_O)
 
@Eowyn:
Ich mag düstere Sachen und die Texte kommen auch zustande, da ich selber in so einer "düsteren" Stimmung bin. Ich mag eher kurze Sätze, außer mir fallen dann wirklich gute lange Sätze ein, dann schreibe ich diese auch auf.
Ich bin leider nicht so wortgewandt und habe öfter Probleme einige Gefühle oder auch andere Dinge passend zu umschreiben. :/ [wie ja auch Noreia erwähnt]

@Noreia
Ja, passende Wörter zu finden ist scher. Und damit habe ich echt Probleme.
Zeitformen.. ach, wie ich es manchmal hasse. Eigentlich ist es meistens unbesichtigt und mich weisen auch so viele darauf hin. Aber jedes Mal tappe ich wieder ins selbe Fettnäpfchen und merke es auch irgendwie nicht beim Durchlesen.
 
Hab grad den thread hier gefunden :lol:
Ich find die Geschichten sehr schön...so düster... :lol:
 
Seit langem habe ich mal wieder eine kleine Geschichte geschrieben. :)

Eine kleine Geschichte über John

Der kleine John ist obdachlos. Im tiefstem Winter muss mit seiner dünnen Jacke am Fluss entlang laufen. Der eiskalte Wind bläst ihm ins Gesicht und seine Nase wird immer röter. Bibbernd sitzt er auf der holzigen Bank, nachdem er etliche Kilometer gelaufen ist. Von der Stadt war schon lange nichts mehr zu sehen, nur auf der anderen Uferseite liefen ab und zu ein paar Menschen.
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er wandte seinen Kopf nach links und ein junger gut gekleideter Mann kam auf ihn zu. John hatte Angst vor fremden Menschen und sprang von der Bank. Er hastete den Fluss entlang und hüpfte durch die nächste Hecke rechts in den Wald hinein. Noch ein paar Sekunden lang hörte er die Schritte des Mannes, doch erschien vor der Hecke stehen zu bleiben. Hinter einem schmalen Baum versteckte sich John und beobachte die Silhouette hinter der Hecke. Sie verschwand nach dem sie kurz in die Hocke ging. Neugierig wie John war, schlich er vorsichtig zur Hecke und steckte seinen Kopf durch das Gebüsch. Der junge Mann ging wieder seiner Wege. Gerade als John sein Versteck verlassen wollte, entdeckte er auf dem Boden vor sich eine Tüte. Er kam aus der Hecke hervor, nahm die Tüte an sich und warf einen Blick hinein.

Er zog seinen Kragen hoch, denn der Wind kam unangenehm von hinten. Hinter sich vernahm er noch ein Rascheln. Der junge Mann blieb stehen und drehte sich um. Der Wind war stark und er musste die Augen zusammen kneifen, doch an der Hecke konnte er eindeutig den Jungen und sein Lächeln erkennen. Auch er lächelte zufrieden und setzte seinen Weg fort. Auch in drei Tagen würde er wieder hierher kommen, um dem Jungen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Auszüge aus Normans Tagebuch

24.12.1997
Im letzten Winter war ich immer wieder bei diesem Jungen, genauso wie die letzten Monate auch, aber ausgerechnet heute konnte ich ihn nicht finden. Ich mache mir Sorgen. Ich bin schon zu spät zur Familienfeier gekommen. Sie würden mich wohl für verrückt halten, wenn ich ihnen den wahren Grund erzähle. Ich muss heute Abend noch mal zum Fluss. Wo könnte er denn sonst nur sein?

27.12.1997
Vergeblich habe ich nach dem Jungen gesucht. Die Tüte, die auf der Bank platziert hatte, ist immer noch da. Ob ihm was zu gestoßen ist?

29.12.1997
Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich las heute die Zeitung und sofort sprang mir ein Artikel ins Auge. „Obdachloser Junge im Fluss erfroren“ Ich habe geweint. Es kann nur der Junge gewesen sein. Warum habe ich nicht gehandelt? Unser Haus steht doch nur wenige hundert Meter entfernt vom Fluss. Aber meine Eltern verabscheuen solch „Gesindel“, aber er war doch nur ein Kind. Ich hätte ihn zu mir nehmen sollen, dann wäre er nicht in den Fluss gefallen. Der arme Junge...
 
Wohin führt der Weg?

Ich laufe durch das Moor.
Alles ist dunkel und die Farben wirken so lustlos.
Das Wasser stinkt erbärmlich, mir wird schlecht.
Der feste Weg unter meinen Füßen wird immer weicher.
Meine Füße sinken immer mehr ein.
Ich verliere den Halt und falle hin.
Nur mit Mühe kann ich mich wieder aufraffen.
Unbedacht wische ich mir die Haare aus dem Gesicht.
Der Dreck von meinen Händen verteilt sich in meinem Gesicht.
Ich bemerke Regentropfen auf meiner Stirn.
Der Blick nach oben verriet mir, dass ein böser Sturm im Anmarsch war.
In wenigen Minuten kamen eimerweise Regentropfen vom Himmel.
Er weinte, so wie ich, denn der Weg vor mir wurde immer verschwommener.
Ich hatte Angst, die Orientierung zu verlieren.
Der weiche Boden gab immer mehr nach.
Plötzlich blitzte kurz ein Licht auf und ich erschrak.
Doch es war nur ein Blitz, kein Licht das mir den Weg zeigte.
Seufzend blieb ich auf der Stelle stehen und hatte das Gefühl mich im Kreis zu drehen.
Der Himmel über mir donnerte und schien mir schon fast zu drohen. Sollte ich weiter gehen?
Doch es stellte sich mir dann nur noch eine einzige Frage, welche immer wieder in meinem Kopf hallte:
Wohin führt der Weg?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die gefallen mir alle. Rechtschreibfehler stören mich nicht, kann immer passieren und ich bezahle hier ja nichts, sondern freue mich wenn so etwas hier gezeigt wird. :)
Also, gerne mehr! Ich finde es toll wenn jemand so etwas kann, ich habe zwar immer mal wieder Ideen schaffe, es aber nicht diese aufs Papier zu bringen, deswegen mein Respekt dafür! :cool:
 
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Hey Maverick,

danke für die lieben Worte.
Ich schreibe meistens aus dem Affekt heraus und schaue es mir meistens nicht mehr an. Es spiegelt einfach meine Seele in genau diesem Moment wieder. Und ich denke, jeder kann sowas. Man muss nur seiner Fantasie freien Lauf lassen und sowas aufschreiben. Ob sich das dann gut oder schlecht liest, ist ja auch wieder Geschmackssache.
 
Ich schreibe meistens aus dem Affekt heraus und schaue es mir meistens nicht mehr an.

Genau das ist das was ich nicht kann, egal ob schreiben oder zeichnen/malen. Es sagen zwar alle "einfach los legen ohne nachzudenken" aber das schaffe ich irgendwie nicht. :rolleyes:

Vielleicht kommt das ja noch und solange kann man ja lesen was andere schreiben. ;)
 
  • Danke
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Es ist immer leichter gesagt, als getan - das stimmt. Es hilft aber auch oft bei Problemen, wenn man sie beschreibt/aufschreibt. Ich kann z.B. nicht einfach darauf los zeichnen, weil ich gut zeichnen will. Nun ja, ich kann besser schreiben - es ist sozusagen mein Ventil.
 
  • Danke
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Erloschen

Du stehst dort an den Klippen und lauschst dem Meeresrauschen, nimmst jede einzelne Welle wahr,
die sich an der massiven Felswand bricht. Schließt die Augen und atmest die frische Seeluft ein. Die
Möwen kreisen über deinem Möwen und kreischen unverständliche Sachen über deinen Kopf hinweg.
Eine frische Brise schubst dich an und du fängst an dich zu bewegen. Deine Füße fangen an zu laufen
und tragen dich über den Kies unter dir hinweg. Immer schneller werden deine Schritte bis du von der
Klippe springst und von Wolke zu Wolke springst. Die Menschen rufen dir zu, klatschen für dich und
feuern dich an. Immer weiter steigst du Richtung Himmel empor. Dein Puls beschleunigt immer mehr
und du kannst die pure Energie durch deinen Körper strömen fühlen.

Dann taucht neben dir dein Liebster auf und empfängt dich mit offenen Armen. Die Wärme seines Körpers
fühlt sich so vertraut an und doch merkst du, er ist weit weg. Hand in Hand läufst du mit ihm weiter und
hoffst, dass dieser Moment nie enden wird. Du blickst hinab auf die Erde und alles erscheint so unwirklich
und klein. Die Menschen dort unten jubeln immer noch und winken dir mit Tränen in den Augen zu. Mit jedem
weiteren Schritt fühlst du dich leichter und eine Last scheint von dir zu fallen. Die Sonne strahlt dir entgegen
und wird immer greller. Du kannst kaum noch etwas sehen als du bemerkst, dass dir dein Liebster aus der
Hand gleitet. Vergeblich versuchst du nach seiner Hand zu fassen, doch plötzlich verschwindet er im Sonnenlicht
und schenkt dir sein schönstes Lächeln. Erstarrt bleibst du stehen und schaust ihm nach.

Die Welt um dich herum beginnt sich zu drehen und Bilder erscheinen. Du siehst dich selbst, mit einem Neugeborenen
auf dem Arm und wieder hält dein Liebster deine Hand. Doch die Welt hält nicht still und zeigt schon wieder ein neues
Bild. Wieder Hand in Hand stehst du mit ihm unter einem Hochzeitsbogen. Die Lippen treffen sich und lösen eine wahre
Gefühlsexplosion in dir aus. Dieses Bauchkribbeln, was du schon mal gespürt hast, da ist es wieder. Doch dieses Gefühl
wird unterbrochen von einem tiefen Schmerz. Es wird dunkel um dich herum, die Wolken verdichten sich und es riecht
nach Regen. Dieser Geruch erinnert dich an etwas und vor dir tauchen die unglaublich schmerzvollen Bilder auf.

Ein lautes Quietschen und ein böser Schlag auf den Kopf. Du siehst dich selbst auf dem Beifahrersitz und spürst den
Schmerz. Doch dieser wird so gleich in den Hintergrund rücken, denn dein Liebster neben dir, bewegt sich nicht mehr. Du
stößt einen schrillen Schrei aus und die Welt um dich herum dreht sich so schnell, dass dir schwindelig wird. Du öffnest die
Augen und siehst die unruhige Brandung vor dir. Deine Knie werden weichen und du sinkst zu Boden. Eine unendliche Traurigkeit
nimmt von dir Besitz an und du gibst dich ihrer hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow...ich mag deinen Schreibstil echt gerne, und deine Geschichten sind irgendwie alle sowas...Besonderes, ich weiß nicht ganz, wie ich das beschreiben soll. Bin grad tief beeindruckt, wirklich :D
 
Respekt & Einklang [01.10.2015]

Als die kleine Kipuki ihre Äuglein öffnete, war alles grün um sie herum. Sie gähnte und streckte
ausgiebig ihre Glieder. Die Wände um sie herum waren weich, mit kleinen Härchen besetzt und
leicht transparent. Kipuki fuhr mit der Hand darüber und als sie etwa in Kopfhöhe stoppte, schien
die Sonne durch die grünliche Wand. Vor ihr öffnete sich nun in jener Wand ein Spalt und die
Morgensonne strahlte Kipuki ins Gesicht. Nun erkannte sie auch die Blüte in der sie sich befand.
Ihr Körper wärmte sich an den Sonnenstrahlen und wie eine Echse, konnte Kipuki sich langsam bewegen.

Sachte stieg sie aus der Blüte und wandte ihr Gesicht der Sonne entgegen. Auf ihrem Rücken
entfalteten sich ihre filigranen Flügel vollständig. In Kipukis Gesicht kamen die stammestypischen
Tätowierungen zum Vorschein. Durch das lange nussbraune Haar wehte die erste Morgenbrise und
einige Strähnen blieben auf ihrem Gesicht hängen. Leichtfüßig begab sich Kipuki zum großen Baum,
der direkt vor ihr lag. Alle sammelten sich dort zur allmorgendlichen Andacht. Mit ihren nackten
Füßen spürte sie das Gras zwischen ihren Zehen, dass noch vom Morgentau umhüllt war.

Vor dem riesigen Baum versammelten sich Kipukis Stammesmitglieder. Bedacht und ruhig nahm jeder
einen Platz ein. Heute hatte Kipuki die Ehre, die Andacht an die Hüter des Waldes, zu leiten. Auf einer
erhöhten Wurzel durfte sie neben der Geweihten Platz nehmen. Die Sonne schien ihr in den Nacken und
hinterließ ein angenehmes Gefühl. Sie nahm den Schneidersitz ein und legte die Hände, auf der Wurzel,
neben sich ab. Es dauerte eine Weile bis Kipuki von einer sichtbaren Aura umgeben war.

In diesen Moment nahm der Rest des Stammes ebenfalls ihre Haltung ein. Die Energien des Waldes
flossen nun in die Körper seiner Bewohner. Während sie von dieser Aura umgeben waren, schwebten
ihre Haare und die leichte Kleidung ein wenig in der Luft. Schlechte Gedanken können somit einfach
entweichen. Die Andacht endete damit, dass ein weißer Hirsch sich zeigte und kurz bei dem Stamm
verweilte. Als Kipuki ihre Haltung auflöste, verschwand der Hirsch im dichten Wald. Im Chor bedankte
sich das Volk beim Wald für seine Gaben und die Erlaubnis hier leben zu dürfen.

"Nur mit Respekt können wir im Einklang leben", waren Kipukis letzte Worte ihrer Andacht.
 
GILLA Teil 2 - Die Lehre

Nacht der Andacht ging jeder seinen Pflichten nach. Kipuki bekam großes Lob von der
Geweihten für Ihre Andacht. Sie folgte ihr in den großen Baum. Dieser Bereich war für
die Oberhäupter vorgesehen und nicht jeder erhielt hier Zutritt. Der Stamm des Baumes
wurde innen sorgsam umgebaut. Kipuki betrat zum ersten Mal die Räumlichkeiten und war
sehr erstaunt. Alles war wunderbar geschmückt und überall standen Pflanzen, die sich am
Inneren des Baumes nach oben rankten. Die Geweihte ging voraus und brachte Kipuki zum
Jagdmeister Hotun.

"Er soll dich nun lehren", verabschiedete sich die Geweihte. Hotun war sehr erfreut über seinen
neuen Schützling. Sofort begann er mit seiner Lehre und ließ Kipuki einige Waffen in die Hand
nehmen. Mit dem Speer fuchtelte sie begeistert herum, doch Hotun zügelte sie.
"Zunächst ist dies kein Spielzeug und es ist auch nicht als Waffe anzusehen. Es ist ein Hilfsmittel!"
Er nahm ihr den Speer aus der Hand legte diesen behutsam zurück. "Unsere Waffe ist hier", er tippte
sich auf die Stirn. "Unser Gehirn, das ist die Waffe, die du einsetzen musst. Sei klug und weise und
lerne aus deinen Fehlern."

Etwas ungeduldig lauschte Kipuki seinen Worten. Sie war wild und neugierig darauf den Wald zu
erkunden und ihr erstes Tier zu erlegen. Damit wurde man als Erwachsene anerkannt. Man war fähig,
selbstständig zu leben. Es war die Prüfung, auf die jeder Jugendlicher wartete. Doch sie brauchten Geduld,
Ruhe und Gewissenhaftigkeit um überhaupt für die Andacht ausgewählt zu werden. Kipuki hatte sich erfolgreich
bewährt, doch ihre jugendliche Neugier war dennoch vorhanden. Hotun führte seinen Vortrag weiter und Kipuki
nahm auf einem Baumstumpf platz.

"Du tötest nicht aus Spaß, präg dir das ein! Wie du in deiner Andacht ja erwähnt hast: Respekt. Diesen
musst du auch den Tieren oder Beute entgegen bringen. Du sollst nur jagen und töten, wenn du es wirklich
brauchst. Ansonsten bringst du die Natur aus dem Gleichgewicht. Handle bewusst und weise. Wähle deine Waffe
mit Bedacht. Sie wird dich lange begleiten."

Lange blickte Kipuki auf den Tisch, wo die Waffen lagen. Sie wusste genau, dass egal welche sie wählt, dass die
Waffe etwas über sie aussagt. Nach einigen Minuten stand sie auf und blieb vor den Schwertern stehen. Kipuki
wollte dem Gegner mutig in die Augen schauen und nicht feige aus dem Hinterhalt kommen.

"Hotun? Mit einem Pira kann ich dem Leiden schnell ein Ende setzen, doch an die Tiere komme ich damit nicht
nahe genug heran." Er nickte zustimmend und strich sich über seinen Kinnbart.

"Also brauche ich etwas aus der Ferne, um es zumindest zu verletzen. Ich würde gerne das Pira und die Steinpfeile
zum Werfen wählen." Hotuns buschigen Augenbrauen erhoben sich nach oben und sein Mund formte ein zufriedenes Lächeln.
"Eine sehr gute Wahl, junge Jägerin. Dann lass uns in den Wald gehen und üben."

Stunden später saß Kipuki erschöpft am Fluss und keuchte. Hotun beendete die erste Lehrstunde. "Gut gemacht",
lobte er Kipuki und setzte sich zu ihr. Hotun zog sich die Schuhe aus hing seine nackten Füße ins kalte Wasser.
"Das ist erfrischend. Solltest du auch mal probieren!" Das Wasser des Flusses war kalt, doch die Sonne wärmte ihr
das Gesicht und ließ sie die Kälte vergessen.

"Lausche den Geräuschen des Waldes und versuche zu jeder Zeit diese etwas zu zuordnen."

Sie hörte das Rauschen des Windes, die Blätter raschelten dadurch und nicht weit entfern klopfte ein Specht herum.
Vor ihnen plätscherte das Wasser gediegen daher. Kipuki schloss die Augen und genoss die Ruhe um sich herum.
Nur das leise Atmen von Hotun unterbrach immer wieder kurz die Waldgeräusche. Ein Schwarm Vögel zog über
ihren Köpfen mit lautem Geschrei hinweg. Irritiert blickten beide in den Himmel.

"Ungewöhnlich oder?", fragte Kipuki leise und Hotun nickte nur. In Windeseile hatten sie ihre Füße getrocknet und
die Schuhe angezogen. Sie konnte Hotun seine Anspannung ansehen und wurde nervös.

"Lass uns zum Baum zurückgehen", bat Hotun und schritt voran, langsam und vorsichtig. Sie waren einige Kilometer
vom Baum entfernt. An einer Biegung vernahm Kiupki ein Geräusch und blieb wie angewurzelt stehen. Mit runzelnder
Stirn versuchte sie das Geräusch zu identifizieren, während Hotun sich immer weiter von ihr entfernte. Es war ein
Poltern und es kam näher. Mit einem Mal war es direkt hinter ihr. Erschrocken drehte sich Kipuki um und sah eine
Front aus Dämonenhirschen auf sich zu kommen. Gelähmt stand Kipuki da. Das Getrampel der Tiere war ohrenbetäubend
und zogen hinter sich eine mächtige Staubwolke her. Von hinten hörte sie noch Hotun verzweifelt nach ihr rufen, doch
die Hirsche waren einfach zu schnell. Mit dem Geweih voraus rannten diese aggressiven Geschöpfe auf sie zu und
warfen Kipuki gnadenlos in die Luft. Am Boden versuchte sie vergebens den Hufen auszuweichen, doch sie trafen vor
allem ihren Kopf und Kipuki verlor die Orientierung.

Hotun konnte dem Rudel noch ausweichen und war in die Büsche gesprungen. Er wusste, dass Kipuki irgendwo am
Boden lag, dennoch entschied er sich zum Baum zu eilen. Nur die Starken überleben, doch er hoffte, dass es Kipuki
schaffen würde. Auf dem Weg zum Baum traf er auf Toxa. Ein junger Mann, der vor 2 Jahren sein Schützling war.
Nun beauftragte er ihn mit der Rettung von Kipuki.
 
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