Hey Leute,
jetzt ist es schon gut 4 Monate her dass ich maturiert hab, hab ein "gap-Year" eingelegt aber würd mich schön langsam gern festlegen, was ich denn jetzt studieren werde. Ich weiß schon, entscheiden muss ich das, aber vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben.
Das Hauptproblem ist, dass ich keinen Plan hab, womit ich mal mein Brot verdienen soll. Mir ist bewusst, dass ich clever bin, und ich möchte aus dem Potenzial schöpfen. Am liebsten wär mir, ich könnte sowas wie eine "Allgemeine höhere Ausbildung" machen.
Ich habe an einer Handelsakademie maturiert und hab mich dort falsch gefördert gefühlt. Grad in den Fächern, die ich interessant fand, hab ich irgendwie kaum was gelernt (ich schieb's auf die unmotivierten Lehrer). Wir hatten natürlich sehr viel Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen. Ich war im wirtschaftlich-logischen Denken nicht schlecht, aber die ganze Auswendiglernerei ging mir auf den Keks. In BWL mussten wir sämtliche Definitionen Wort für Wort können - sinngemäß richtige Antworten waren bei Arbeiten falsch, wenn wir andere Ausdrücke verwendeten.
Wir hatten einen guten Englischlehrer, und in allen Sprachen (Englisch, Deutsch und Italienisch) war ich diejenige, die die besten Noten der ganzen Klasse hatte. Wobei wir jedoch in Deutsch sehr wenig bis gar nichts gemacht haben - ich bilde mir ein, ich konnte mich vor dieser Lehrerin besser ausdrücken als jetzt, und das ist traurig, denn damals war ich 14

Was ich sagen will - Sprachen scheinen meine Stärke zu sein, und ich fänd sowohl generelle Linguistik als auch ein Fremdsprachenstudium sehr
interessant. Ich war auch schon in einer Lingustik-Vorlesung und hab's spannend gefunden, jedoch mit dem Wissen, dass ich wohl eine von 100 bin die da drinnen nicht einschlafen würde.
Andererseits will ich auch was studieren, das meine Jobchancen erhöht. Die Sprachen, die mich jetzt so interessieren, sind dafür nicht besonders geeignet - vor allem westeuropäische Sprachen wie Französisch, Englisch, vielleicht Niederländisch, Spanisch oder Portugiesisch. Auch bei Linguistik kann ich mir nicht vorstellen, eine große Jobauswahl zu haben.
Wir hatten wenig Informatik, und was wir in der Schule gemacht haben war nicht sehr umfangreich, aber ich glaube dass ich auch darin talentiert bin. Mein Freund programmiert und redet mit mir drüber, meinte auch schon ich würd die Sachen teilweise besser verstehen als seine Arbeitskollegen. Ich denke ich hab den nötigen Hausverstand und die Logik dafür, mir fehlts halt an der Ausbildung beziehungsweise an der Selbstdisziplin um mir selbst was beizubringen.
Im direkten Zusammenhang mit der Informatik mein Sonderfall Mathe. In der Unterstufe Jahrgangsbeste, danach ein Jahr komplette Mathepause, und dann bin ich fast drin sitzengeblieben. Ich weiß nicht wirklich, ob's an der Thematik lag oder daran, dass ich mit dem Lehrer nicht klar kam. Erst im letzten Schuljahr (Wahrscheinlichkeitsrechnung) wurd ich wieder wirklich gut und schrieb Einsen. So wie ich das im Nachhinein einschätze war's fehlende Disziplin, hab in den vorangegangen Jahren nicht immer aufgepasst in den Stunden, ich glaub nicht dass ich in Mathe untalentiert bin. Manchmal hab ich ein Brett vor'm Kopf und erkenn die nötigen Zusammenhänge nicht selbstständig, aber Übung macht den Meister, oder nicht?
Wissenschaft hatten wir nur ganz ganz wenig. Ein Jahr Physik, ein Jahr Chemie, drei Jahre Bio. Die drei Jahre Biologie darf man aber nicht wirklich zählen lassen. Es war wie ein schlaffes Selbststudium mit unserem Biologiebuch, die Lehrerin wusste auch nicht mehr als in den Texten stand. Sehr deprimierend. Ich bin wer, der sehr gern weiter denkt und Fragen stellt, die jetzt vielleicht nicht unbedingt nötig sind.
Von dem her kann ich nicht einschätzen, ob ich vielleicht für ein solches Studium geeignet wäre. Bio würd mich schon irgendwie interessieren, sei es jetzt als Verhaltensforscherin oder in der Biochemie, ich glaub es wär auch interessant jetzt zB für Kosmetikfirmen zu arbeiten. Ich weiß aber nicht, ob ich die nötigen Eigenschaften hab.
Was gibts noch? Medizin - ich hab das Latinum nicht. Das ließe sich nachholen, und ich fänds toll, Menschen zu helfen, Syptome zu erkennen, Dr. House zu spielen

Meine Persönlichkeit ist aber, denk ich, nicht ganz die richtige für Medizin.
Ähm ja Persönlichkeit spielt wohl auch eine starke Rolle, vielleicht mal einen kurzen Absatz dazu. Ich bin offen und interessiert an so ziemlich Allem. Meine Nerven sind nicht die allerbesten, auch ein Grund, Medizin nicht zu studieren. Ich hab an und für sich kein Problem mich unterzuordnen, solange die übergeordnete Person dafür geeignet ist und meiner Ansicht nach vernünftige Entscheidungen trifft. Allerdings stelle ich grad in letzter Zeit fest, dass ich auch keine schlechte "Anführerin" bin. Menschen scheinen sich mir gerne anzuschließen. Ich mag es nicht, Entscheidungen zu treffen, aber das kann man vielleicht auf Teenager-Unsicherheit schließen - es könnte sich bessern.
Jetzt weiß ich grad nicht, welche Info noch hilfreich wäre. Mich interessiert Sport, Kunst, Musik. Bei allen dreien - eventuell weniger bei Kunst - bild ich mir aber ein, man sollte früh angefangen haben, wenn man beruflich was aus sich machen will. Schauspielern für Film oder Musical, Singen, professionelle Reiterin oder Surferin - das sind hübsche Träume, aber ich bin sicher, dass es für mich zu spät ist. So ehrgeizig, dass ich jetzt noch erreiche, was erreicht werden muss, bin ich nicht.
By the way, kennt ihr den
www.was-studiere-ich.de Test? Ich hab grad den Interessens- und Sprachentest absolviert, später werd ich noch rechnerisches- und bildhaftes Denken machen.