Drei - eine Tragödie in 11 Abschnitten

Pierce

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Nachdem ich hier so einige Geschichten von anderen Usern gelesen habe, möchte ich mich auch mal erdreisten, eine Kurzgeschichte preiszugeben.

Ende 2002 hatte ich mit einer Kurzgeschichte begonnen, die den Arbeitstitel "Two for Tragedy" trug (dieser Arbeitstitel sollte später (ungewöhnlich für mich) mehrmals wechseln, bis ich bei "Drei - eine Tragödie in 11 Abschnitten" hängenblieb).
Die Geschichte teilt sich in einen (kurzen) Prolog, die titelgebenden 11 Abschnitte und einen (kurzen) Epilog.
Verbesserungsvorschläge und Kritik sind mir jederzeit sehr willkommen, gleich welcher Art, mögen sie noch so hart sein, also, verreißt die Story ruhig, wenn sie euch nicht gefällt, aber gebt dann auch nachvollziehbare Begründungen an.

So, without further ado, let the tragedy begin:

Prolog

Ich recherchierte mal wieder im Internet. Wie üblich verwendete ich für meine Recherchen die Suchmaschine „google“. Zumindest glaube ich, daß ich diese Suchmaschine verwendete. Die Suchmaske und die Ausgabe der Suchergebnisse sahen so aus, auch wenn Bilder in den Ergebnissen angezeigt wurden. Wonach ich suchte, weiß ich nicht mehr, anscheinend hatte ich jedoch gefunden, was ich gesucht hatte. Denn der Bildschirm zeigte mir eine Reihe von Bildern mit Texten darunter an. Ich klickte ein Bild an, auf dem zwei Jugendliche zu sehen waren, ein Junge und ein Mädchen, beide mit grünkarierten Holzfällerhemden bekleidet. Sie lagen am Ufer eines Sees im Gras und sahen sich mit verliebten Blicken an. Der Text darunter erzählte jedoch die dramatische Geschichte von Besessenheit, einer unglücklichen Liebe und einem makabren Ende...

3 Drei 3
I
Damian war glücklich. Seit sechs Wochen, genau seit seinem 15. Geburtstag hatte er eine feste Freundin. Und nicht irgendeine, nein, es war die Schulschönheit Dorothy, ein zauberhaft aussehendes Mädchen, deren süßes Gesicht von braunen Locken umrahmt wurde. In sie war er schon seit einem Jahr verliebt, aber schüchtern, wie er war, hatte er sich nie getraut, sie anzusprechen. Bis zu seinem Geburtstag. Da hatte sie die Initiative ergriffen und ihm gesagt, wovon er in den langen einsamen Nächten zuvor geträumt hatte, daß sie ihn lieben würde und sich sicher sei, daß er sie auch lieben würde, daß sie mit ihm gehen wollte, ja nach Möglichkeit den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen wollte. Und jetzt ging er mit dem schönsten Mädchen seiner Schule. Nun, selbst war er auch nicht gerade häßlich, auch wenn er sich mit seinem eckigen Kinn und den drei Pickeln auf der Stirn durchaus so vorkam, aber Dorothy hatte gesagt, es sei sein zurückhaltendes, schüchternes Wesen, was sie an ihm reizte. Sie selbst war eher der dominante, fordernde Typ. Zuvor war ihm das nie aufgefallen, da er zu schüchtern gewesen war, mehr als drei Worte am Tag mit ihr zu wechseln, aber seit er mit ihr zusammen war, merkte er es von Tag zu Tag mehr. Mag sein, er schlug vor, was sie unternahmen, aber sie organisierte es und bestimmte, wie sie es machten. Sie war es auch, die bereits nach einer Woche Zusammensein mit ihm schlafen wollte. Aber sie konnte auch sehr zärtlich sein. Nichts gefiel ihm mehr, als wenn sie nach einer langen Radtour an einem einsamen Weiher ins Gras fielen und sich zart küßten, streichelten und gegenseitig mit Grashalmen kitzelten. Und heute abend war die Premiere von einem Kinofilm, auf den er sich schon seit Wochen freute. Er hatte bereits zwei Karten für die Premiere besorgt. Gleich, wenn er an ihrer Tür klingelte, wollte er sie damit überraschen. Hoffentlich freute sie sich. Dorothy sah immer besonders niedlich aus, wenn sie sich über etwas freute.

Damian schritt langsam die Auffahrt entlang zur Haustür. Hier, am Stadtrand, etwa 8 km von seinem eher zentral gelegenen Zuhause, wohnte Dorothy bei ihren Eltern in einem altmodischen Herrenhaus. Rasch klingelte er, kaum, daß er die Haustür erreicht hatte. Schon nach wenigen Sekunden öffnete Dorothys Mutter. „Oh, hallo, Damian. Wie geht’s dir?“ Damian verbeugte sich leicht. „Danke, mir geht es gut. Ist Dorothy da?“ Dorothys Mutter trat einen Schritt zur Seite. „Natürlich. Komm rein.“ Damian trat etwas zögernd über die Schwelle. Dorothys Mutter war ihm nicht allzu sympathisch. Ihre Haltung und ihre Sprechweise ihm gegenüber wirkte immer etwas gönnerhaft. Dorothys Mutter drehte sich zur Treppe um, die direkt neben der Haustür nach oben führte und rief: „Dorothy, dein Freund ist da!“ Und noch etwas, was Damian nicht an ihr gefiel: sie schien es stets zu vermeiden, seinen Namen nennen zu müssen.

Es polterte leicht auf der Treppe, als Dorothy herunterstürmte und sich ihm an den Hals warf. „Damy, mein Liebling, wie schön, dich zu sehen!“ rief sie lächelnd und drückte ihn. Damian gab ihr einen Kuß. „Hallo, Mäuschen. Ich habe eine Überraschung für dich.“ Dorothy grinste breit. „Ich habe auch eine für dich. Komm mit nach oben.“ Sie ergriff seine Hand und zog ihn hinter sich her die Treppe hinauf. Ihre Mutter verschwand unterdessen in der Küche.

Dorothy schloß die Zimmertür hinter sich. „Du zuerst“, sagte sie. „Also gut“, entgegnete Damian. „Ich habe Karten für die Premiere von „Das Geheimnis der Mary Celeste“. Wie findest du das?“ Dorothy lächelte und gab ihm einen raschen Kuß. „Toll! Aber ich habe etwas besseres! Heute abend geben „Bigboy Jim & the Greyhounds“ ein Konzert in der Hafenhalle. Dafür habe ich uns Karten besorgt.“ „Oh,“ machte Damian etwas enttäuscht. Er hörte zwar „Bigboy Jim“ fast genauso gern wie Dorothy, aber auf „Das Geheimnis der Mary Celeste“ hatte er sich schon seit Wochen gefreut. „Ich würde aber lieber ins Kino gehen“, wandte er etwas zögerlich ein. „Auf keinen Fall!“ erklärte Dorothy. „Deinen Film können wir auch morgen noch anschauen, aber „Bigboy Jim“ spielen nur heute abend. „Und was soll ich dann mit den Kinokarten machen?“ fragte Damian etwas traurig. Dorothy strich ihm über die Wange. „Fahr beim Kino vorbei und gib sie zurück. Dann kommst du zurück und wir fahren zum Konzert. Bitte sei nicht traurig, wir werden uns den Film morgen anschauen. Ich habe mich doch so auf dieses Konzert gefreut.“ „Und ich auf den Film...“, flüsterte Damian. Dorothy gab ihm einen Kuß auf die Wange und umarmte ihn sanft. „Bitte nicht weinen. Komm, nach dem Konzert kommst du mit mir wieder hierher und dann...“ Den Rest des Satzes flüsterte sie ganz leise in sein Ohr. Damian mußte unwillkürlich grinsen. Das könnte er wohl als Entschädigung akzeptieren.

Nachdem er sich mit einem weiteren Kuß von Dorothy verabschiedet hatte, fuhr Damian zum Kino, um die Karten zurückzugeben. Hoffentlich war das überhaupt noch möglich, so kurz vor der Aufführung. Er fühlte einen leichten Stich im Herzen, als er an den Film, „Das Geheimnis der Mary Celeste“, dachte. Seit er den Trailer gesehen hatte, hatte er sich auf die Premiere gefreut, und nun das! Bereits letztes Jahr hatte er einen anderen Film, auf den er sich ebenfalls so gefreut hatte, „Das Geheimnis von Roswell“, nicht zur Premiere sehen können, da er sich wenige Tage vorher bei einem Unfall ein Bein gebrochen hatte. Es war mal wieder typisch. Würde er jemals einen Film in einer Premiere sehen können? Ein wenig böse war er Dorothy schon wegen ihrer Dominanz, aber irgendwo hatte sie natürlich recht. Den Film konnte er auch morgen noch sehen. Das Problem war bloß, daß er „Bigboy Jim“ gar nicht mehr so gern hörte. Und er brachte es nicht über sich, Dorothy das zu sagen, denn es war ihre absolute Lieblingsband, und er wollte sie nicht verärgern, dafür liebte er sie zu sehr.

Es wurde dann aber doch noch ein schöner Abend. „Bigboy Jim“ spielten live ziemlich routiniert, die Stimmung bei den Zuschauern war gut, und Dorothy war in bester Laune. Immer wieder drückte sie ihn und küßte ihn zwischendurch auf die Wange oder knabberte zart an seinem Ohrläppchen. Und so schlecht fand er die Musik dann auch nicht. Vielleicht würde er sich doch noch das neue Album der Gruppe von Dorothy ausleihen. Nach dem Konzert brachte Damian Dorothy noch nach Hause, wo ihre Mutter bereits auf Dorothy wartete. Dorothy umarmte ihn kurz und verschwand dann im Haus. Damian blieb kurz vor dem Haus stehen, sah dann wie Dorothy oben an ihrem Fenster erschien und ihm ein Kusshändchen zuwarf. Er winkte zurück, dann stieg er wieder auf sein Fahrrad und fuhr davon, dem aufgehenden Mond entgegen.


Am nächsten Morgen kam er ziemlich übermüdet in die Schule. Von Dorothy war nichts zu sehen. Normalerweise wartete sie vor dem Haupteingang auf ihn und begrüßte ihn dann mit einem Kuss, aber heute war da niemand. Vielleicht hatte sie verschlafen. Oder sie wartete schon drinnen. Damian ging geistesabwesend in das 150 Jahre alte Schulgebäude und schlenderte langsam zum Klassenzimmer. Ohne groß hinzusehen setzte er sich in Gedanken und ein wenig besorgt auf seinen Platz. Die Stimme seines besten Freundes hörte er kaum. „Hey, Damian! Damian!“ Eine Hand wedelte vor seinem Gesicht auf und ab. Damian sah kurz hoch. „Oh, Morgen, David.“ Sein bester Kumpel seit dem Kindergarten sah ihn lächelnd an. „Hey, Damian, du siehst aus wie eine Leiche! Schlecht geschlafen?“ „Oh, danke, ja“, brummte Damian und sah wieder auf das Lehrbuch, das er soeben vor sich auf den Tisch gelegt hatte. „Hey, was ist los? Wo warst du gestern Abend? Du wolltest doch auch zur Premiere von der „Mary Celeste“, oder?“ Damian sah nicht auf. „Ja, eigentlich schon. Aber „Bigboy Jim“ gaben gestern ein Konzert und da wollte Dorothy unbedingt hin.“ „Aber du magst „Bigboy Jim“ doch gar nicht! Warum hast du nicht Dorothy mit ins Kino geschleppt?“ „Das konnte ich ihr nicht antun, dann wäre sie wieder beleidigt gewesen und hätte tagelang nicht mit mir geredet.“ „Ja, und sie wäre nicht mit dir ins Bett gegangen, ne?“ David machte eine obszöne Geste mit der linken Hand. „Aber mal ehrlich, du solltest dich von ihr trennen. Dorothy übt einen schlechten Einfluss auf dich aus.“ Etwas verärgert stand Damian auf. „Du kannst auch nur immer über Dorothy herziehen, oder?“ David stand auch auf. „Okay, vielleicht habe ich es etwas überzogen ausgedrückt, aber sieh dich doch mal an. Seit du mit ihr zusammen bist, trägst du völlig andere Klamotten, genau den Stil, den Dorothy bevorzugt. Du unternimmst nur noch mit Dorothy etwas, kaum noch mit mir oder Dimitri. Sie vereinnahmt dich völlig. Und das ist nicht gut für dich! Du solltest dir wirklich überlegen, ob du mit jemandem zusammen sein willst, der dir so wenig Freiraum lässt!“ „Das reicht jetzt!“ fauchte Damian aggressiv. „Ich muss mir nicht vorschreiben lassen, mit wem ich meine Kontakte pflege und mit wem nicht!“ Grob riss er seine Tasche vom Boden hoch und ging zu einem Tisch an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. David ließ er einfach stehen. David wollte ihm folgen, aber in dem Moment kam der Lehrer in den Raum, und der Unterricht begann.





Damit endet der 1. Abschnitt, bei Interesse folgt demnächst der 2. Abschnitt.


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Also ich finds richtig spannend. Will wissen, wie es weitergeht. :)
 
Wow, ich finde die Geschichte einfach nur toll! Bin schon richtig gespannt, wie es weitergeht! :D Der Schreibstil ist auch voll gut, aber ich habe zwei Verständnisfragen:
1. Habe ich überlesen, dass Domian seine Kinokarten zurückgeben konnte? Kann man ja aber eigentlich auch aus dem Kontext schlussfolgern.
2. Wollte Domian nicht nach dem Konzert noch ein wenig bei Dorothy bleiben?
 
Danke fürs Lob.
Zu den Fragen:
1. Ist wohl davon auszugehen, dachte mir, eine Extra-Erwähnung wäre nicht notwendig
2. Jaja, die Frauen. Scheint wohl, als hätte Dorothy es sich anders überlegt. Das wird später im Zusammenhang in einem der nächsten Abschnitte etwas deutlicher, wenn Dorothy's Charakter klarer ist.

Hier ist schon mal der (etwas kürzere) 2. Abschnitt:

II
Als die Glocke um 13.10 Uhr zum Schulschluss läutete – Dorothy war den ganzen Tag über nicht erschienen – , verließ Damian sofort das Klassenzimmer und ging zum Fahrradständer, bevor David und Dimitri ihm folgen konnten. Er wollte jetzt allein sein. Oder eher bei Dorothy. David und Dimitri hatten kein Recht, so über seine geliebte Dorothy zu reden. Aber das Gesagte machte Damian doch nachdenklich, als er sich auf sein Fahrrad schwang. Es stimmte schon, dass Dorothy ihn sehr für sich beanspruchte, aber doch nur, weil sie ihn liebte, oder? Er musste sofort zu ihr fahren, denn er wollte doch wissen, was passiert war, dass sie heute nicht zur Schule gekommen war. Etwas in Gedanken versunken fuhr er den ganzen Weg bis zu dem Haus, wo sie wohnte. Mit einem raschen Blick bemerkte er, dass ihr Fahrrad im üblichen Fahrradständer stand. Also musste sie wohl zu Hause sein. Andere Fahrräder waren nicht zu sehen, das bedeutete, sie war allein zu Hause. Um so besser. Das hieß auch, dass es nichts allzu ernstes sein konnte.

Damian stieg ab und stellte sein Fahrrad neben das von Dorothy. Dann klingelte er an der Tür. Nach kurzer Zeit bereits öffnete Dorothy. Sie trug Jeans und einen weiten Pullover. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie sah, wer geklingelt hatte. „Damy, Liebling! Du bist es!“ rief sie freudestrahlend und umarmte ihn so fest, dass Damian glaubte, seine Rippen knacken zu hören. „Schatz…“, begann er, doch Dorothy verschloss ihm mit einem heftigen Kuss den Mund. Genauso rasch unterbrach sie den Kuss auch wieder und zog ihn an der Hand ins Haus.

„Ich muss dir unbedingt etwas zeigen!“ rief sie und zog ihn die Treppe hinauf. „Moment mal“, keuchte Damian, als sie oben in ihrem Zimmer angekommen waren. „Da!“ Dorothy deutete auf den Monitor ihres PCs. Damian sah, dass sie online war und der Monitor eine Internetseite eines Museums zeigte. Er las die Überschrift „Entstehung und Geschichte des Techno – große Austellung“ und seufzte in Gedanken. Er mochte Techno im Gegensatz zu Dorothy überhaupt nicht. „Zu dieser Ausstellung gehen wir morgen Abend“, flötete Dorothy. „Ich habe bereits online die Eintrittskarten für die Eröffnungsgala bestellt. Dann kann ich mein neues Abendkleid tragen und du diesen braunen Samtanzug, in dem du so süß aussiehst.“ Damian seufzte diesmal wirklich. Den erwähnten braunen Samtanzug mochte er ebenso wenig wie Techno. „Aber Doro, du hättest mich vorher fragen sollen“, wandte er ein. „Du weißt doch, dass ich nicht so ein Technofan bin wie du. Und eigentlich möchte ich mir diese Ausstellung auch nicht anschauen.“ Dorothy zog einen Schmollmund, als sie das hörte. „Also willst du, dass ich da allein hingehe, mitten unter ganz wildfremde Leute? Ohne dich macht das doch gar keinen Spaß!“ „Du kannst doch Diana oder Darla oder eine andere deiner Freundinnen mitnehmen“, wandte Damian ein. „Und außerdem wollte ich morgen zu einer LAN-Party.“ „Ja, und dann wieder diese brutalen Computerspiele im Netz spielen und alle abschießen, wie? Auf so ein niedriges Niveau brauchst du dich nicht herab zu begeben. Schau“, sie nahm seine Hand. „Du hast doch mich. Und ein bisschen Kultur könnte dir auch nicht schaden.“ „Okay,“ lenkte Damian ein. „Hast gewonnen, ich komme mit.“ Dorothy lächelte wieder. „Na bitte. Und nach der Gala können wir ja noch auf einen Hamburger zu Mcdonald’s gehen.“ „Hm, ja, okay. Warum warst du heute eigentlich nicht in der Schule?“ „Ich habe dir doch eine SMS geschickt. Du musst dein Handy mal öfter anmachen. Jedenfalls war mir heute morgen voll schlecht, weil ich meine Tage habe. Da bin ich lieber im Bett geblieben.“ „Oh, dann ist es OK.“ Da fiel Damian etwas ein. „Du, ich muss gleich noch mal rüber zu David, mit dem habe ich mich heute morgen gefetzt. Ich möchte mich mit ihm aussprechen.“ „Gefetzt? Warum das denn? Ging es um mich? Der David hat irgendwie etwas gegen mich, oder? Mit dem solltest du dich nicht mehr abgeben. So einen als besten Freund hast du doch gar nicht nötig“, sprudelte Dorothy sichtlich aufgeregt heraus. „Aber David kenne ich schon seit dem Kindergarten. Ich möchte ihn wirklich nicht als Freund verlieren“, wandte Damian ein. „Oh, Mäuschen, ist ja schon gut, das verstehe ich schon“, sagte Dorothy. „Aber ruf mich dann bitte heute Abend noch einmal an, ja?“ Damian versprach es und verabschiedete sich mit einem zarten Kuss von Dorothy. Dann verließ er das Haus und stieg wieder auf sein Fahrrad.
 
wow, super cool. der schreibstil is auch super. und ich bin an der fortsetzung interessiert...her damit =)
 
hallo, ich finde deine charaktere eigentlich recht interessant. Diese Dorothy scheint wirklich ein sehr egoistischer Mensch zu sein. Aber so ist es leider zu oft bei paaren der eine gibt den ton an und der andere tanzt nach der pfeife des anderen...
mal schaun wie es jetzt weiter geht mir gibt zu bedenken wieso du den weiten Pulli bei Doro erwähnt hast.... hmmm.... waren die Tage vielleicht eine Notlüge??

Yvi
 
Abschnitt 3

So, hier kommen jetzt der 3. und 4. Abschnitt, beide recht kurz.
Vorwarnung, es wird jetzt etwas unrealistisch. Wenn jemand eine Idee haben sollte, wie diese unrealistische Szene verbessert werden könnte, ohne, daß die Handlung verändert wird, nur her damit.



III
Er musste nicht lange fahren, um zu David zu kommen, denn David wohnte nur ein paar Straßen weiter. Nervös stieg er vor dem großen Reihenhaus ab und betätigte eine altmodische Klingel neben der Tür unter einem Schildchen mit der Aufschrift „Dartmoor – Eric, Doreen, David“. Er wusste nicht genau, wie er anfangen sollte. Hoffentlich konnte David ihm verzeihen.

Nach etwa einer Minute öffnete sich die Tür. Aber es war nicht David, der öffnete, sondern seine Mutter, eine attraktive, zierliche Frau Ende Dreißig. „Oh, hallo, Damian“, sagte sie und lächelte ihn freundlich an, wie sie es immer tat, wenn er David besuchte. „Hallo, Frau Dartmoor“, entgegnete Damian mit ernster Miene. „Ist David wohl da?“ Ihr Lächeln schwand ein wenig. „Nein, tut mir leid. David ist beim Basketballtraining. Aber komm doch ruhig rein. Ich wollte gerade Tee kochen, da kannst du mir Gesellschaft leisten.“ „Ja, okay“, sagte Damian mit einem leichten Zittern in der Stimme. Wenn Frau Dartmoor das bemerkt hatte, ließ sie es sich zumindest nicht anmerken. Er folgte ihr ins Haus, hängte seine Jacke an der Garderobe auf und betrat dann hinter ihr die Küche. Damian setzte sich an den Küchentisch und sah Frau Dartmoor zu, wie sie Wasser aufsetzte, Tassen aus dem Schrank nahm und losen Tee in ein Teesieb füllte. Ihm fiel auf, wie jugendlich sie trotz ihrer 38 Jahre doch noch wirkte, fast wie ein junges Mädchen. Und ihre Figur…

Er schreckte aus seinen Gedanken auf, als sie sich neben ihn an den Tisch setzte. „So“, sagte sie mit weicher Stimme. „Weshalb wolltest du zu David? Ihr wart doch nicht verabredet, oder?“ „Nein“, seufzte er. „Es war nur…“ Er kannte Frau Dartmoor jetzt schon so lange, dass er wusste, er konnte ihr vertrauen. „Ja?“ Sie sah ihn freundlich an. Da konnte er sich nicht mehr zurückhalten und erzählte ihr alles. Vom Streit mit David und von dem Gefühl, von Dorothy bevormundet und unter- oder eher erdrückt zu werden. Frau Dartmoor hörte ihm aufmerksam zu, bis er mit zitternder Stimme und feuchten Augen seinen Bericht beendete. Mit einem ernsten und doch netten Blick sah sie ihm in die Augen. „Was für ein Zwiespalt…“, flüsterte sie. „Du liebst Dorothy und möchtest mit ihr zusammen sein, aber du möchtest auch mit David mehr unternehmen. Und mit beiden gleichzeitig geht’s nicht, weil Dorothy und David sich nicht ausstehen können. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, fühlst du dich unter Druck gesetzt. Was für eine Zwickmühle! Du lieber Himmel, was machen wir da bloß?“ Sie legte ihre weiche Hand zart auf seine. „Du armer Junge“, raunte sie.

David spürte, wie eine Träne über seine Wange rann. Frau Dartmoor streckte die Arme aus. „Ja, komm, lass es raus.“ Damian versuchte zu nicken und ließ sich willig von ihr in ihre Arme ziehen. Sie drückte ihn an sich und wiegte ihn in ihren Armen, als er leise schluchzend seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Nach einigen Minuten ließ das Gefühl der Depression und Verzweiflung in ihm nach und Damian spürte, dass Frau Dartmoor ihn jetzt fester an sich drückte, nicht mehr mit mütterlicher Sorge, sondern mit verzweifelter, hoffnungsloser Liebe. Er blickte mit leicht tränenverhangenen Augen auf und versuchte ihre Augen zu erkennen. Langsam näherte sich ihr Gesicht seinem. Damian wehrte sich nicht, als sie ihn auf die Lippen küsste. Während sie sich zart küssten, spürte Damian ein Gefühl der Zärtlichkeit und des Begehrens, wie er es bei Dorothy schon länger nicht mehr erlebt hatte. Dorothy hatte immer gefordert und genommen, Doreen Dartmoor schien auf eine verzweifelte Weise geben zu wollen. Leicht klammernd umarmten sie sich. Als sich ihre Lippen wieder trennten, sahen sie sich in die Augen. Es war keineswegs eine mütterliche Art von Liebe, die Damian in Doreens Augen las. Ohne etwas zu sagen, standen sie auf und gingen eng umschlungen ins Elternschlafzimmer, wo sie sich zärtlich liebten.

IV
Ein paar Wochen später.

Damian hatte sich mit David ausgesprochen, ihre Freundschaft hatte sich wieder normalisiert. Dafür war er jetzt in einem Zwiespalt der Gefühle, was Dorothy und Doreen betraf. Dorothy wurde immer fordernder, beanspruchte mehr Zeit von ihm und bestand darauf, ihn mit zu Veranstaltungen zu schleppen, die sie sich ausgesucht hatte und ihm meistens nicht gefielen. Und dann war da die heimliche Beziehung mit Doreen. Nacht für Nacht trafen sie sich heimlich und liebten sich an verschiedensten Orten. Das auf Dauer aufrecht zu erhalten, war nicht leicht, und es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis ihre Beziehung entdeckt werden würde. Von seinem Seelenleben ganz zu schweigen. Aber er und Doreen konnten einfach nicht voneinander lassen. Da war soviel Liebe, die sie ihm geben wollte, und die er auch empfangen wollte. Liebe, die eigentlich Dorothy ihm geben müsste, aber eher selbst für sich einforderte.

Und irgendwann wurde ihm auch klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Die unzähligen Nächte, in denen er viel zu wenig Schlaf bekam, der Stress, den er dadurch fühlte. Er musste eine der beiden Beziehungen abbrechen. Aber welche? Die Beziehung, die ihn glücklich machte, aber sozial völlig indiskutabel war, oder die Beziehung, die nicht ihn, aber Dorothy glücklich machte? In der Tat eine schwierige Entscheidung.

Eines Abends traf er die Entscheidung. Es war schwer, aber nach drei Flaschen Bier kam er zu dem Entschluss: er sollte die Beziehung fortführen, die ihn glücklich machte. Und das war nicht die Beziehung mit Dorothy.

Aber: einen Entschluss fassen war eine Sache, es Dorothy erzählen eine andere. Und wie er Dorothy es beibringen sollte, wusste er auch nicht so recht. Denn er konnte ihr ja nicht die komplette Wahrheit erzählen. Aber ein guter Lügner war er auch nicht. Dorothy würde seine Lügen sofort durchschauen. Damian beschloss, zunächst ein paar Tage zu warten, bis sich eine passende Gelegenheit ergab. Bis dahin wollte er beide Beziehungen weiterführen, soweit es möglich war. Auch wenn es riskant war.

Aus den „paar Tagen“ wurde eine Woche, dann zwei Wochen, schließlich sogar ein ganzer Monat. Doreen bedrängte ihn auch nicht, Dorothy die Wahrheit zu sagen, sie schenkte ihm auch weiterhin all ihre Liebe, die sie ihrem Mann (von dem sie seit einem halben Jahr geschieden war) nicht mehr geben konnte. Und Dorothy forderte weiter Liebe von ihm. Sie versuchte, ihn völlig zu vereinnahmen, und wenn er einmal Widerspruch einlegte, dann redete sie ihm solange zu, bis er sich von ihr breitschlagen ließ, zu was auch immer, ob ein Technokonzert, ein Abend in einer Kneipe mit ihrem Freundeskreis (natürlich ohne seine Freunde) oder sonstige Aktivitäten. Immerhin fand Damian einmal in der Woche die Möglichkeit, Doreen in der Innenstadt zu treffen, sie mit Kopftuch und Sonnenbrille, damit sie keiner erkannte. Es war zwar riskant, wenn sie gemeinsam durch die Stadt schlenderten, verstohlen Händchen haltend, gelegentlich einen zarten Kuss tauschend, aber Damian fand es weit aufregender und schöner, als sämtliche anderen Nachmittage in der Woche, wenn er sich mit David oder (was weit häufiger war) mit Dorothy traf.

Doch, ach, es kam, was kommen musste:

Dorothy begann unauffällig und ohne Vorwarnung Damian nachzuspionieren. Sie wollte wissen, was er an dem einen Nachmittag in der Woche machte, wo sie ihn nicht traf. Also beobachtete sie ihn unauffällig oder ließ ihn von ihrem Bruder Dorian beschatten. Und so kam es, dass sie erfuhr, dass ihr Damian sich mit einem anderen Mädchen traf. Dorian war nicht in der Lage gewesen, zu erkennen, wer die Dame mit dem roten Kopftuch und der Sonnenbrille war, die Damian umarmte, als er die beiden von einem Café aus sah, aber ihm war klar, dass es nicht Damians Mutter, Schwester oder Dorothy war. Das teilte er Dorothy natürlich alles mit. Dorothys Reaktion war entsprechend: „Nach allem, was ich für ihn tue!“ „Ich liebe ihn doch, wie kann er mir das antun!“ „Wenn ich rauskriege, wer das Flittchen ist, mit dem er mich betrügt, dann…!“ Und ähnliches. Sie bat ihren Bruder, weiter Damian zu beobachten und versuchen, herauszubekommen, wer die geheimnisvolle Dame mit dem roten Kopftuch sei. Sie wollte sich in der Zwischenzeit Damian vorknöpfen.
 
Abschnitt 5

Na schön, hier ist der 5. Abschnitt. Es wird auf den ersten Blick zwar noch unrealistischer, aber im Rückblick vom Ende aus gesehen, macht dieser Abschnitt mehr Sinn.

V
Dorothy tat, auch wenn es schwer fiel, zunächst so, als wenn nichts wäre und verhielt sich Damian gegenüber wie immer, wenn sie sich trafen. Aber dann:

Sie lagen beide in ihrem Zimmer auf der Couch und schmusten ein wenig, Damian dachte an nichts böses, als sie ihn plötzlich etwas von sich schob und fragte: „Wen triffst du eigentlich freitags immer in der Innenstadt?“ Damian wurde rot, wie eine Tomate, als ihm damit klar wurde, dass Dorothy bescheid wusste. Er wollte schon irgendwas erfinden, aber ihm war klar, dass Dorothy ihn sofort durchschauen würde. Also entschloss er sich, die Wahrheit zu sagen. „Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen, Doro-Mäuschen. Ich bin einfach frustriert mit dem derzeitigen Stand unserer Beziehung“ – (in Gedanken fügte er ein Zitat aus einem seiner Lieblingsfilme ein, ein Film, den Dorothy überhaupt nicht mochte: „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden“, das Zitat hier Dorothy gegenüber, auch wenn es seine Empfindungen passend zusammenfasste, zu erwähnen, wäre deshalb jetzt unklug) – „ich hatte mich einer anderen Freundin anvertraut, mit der ich mich immer gut verstanden hatte, und irgendwie, völlig ungeplant, hat sich da etwas angebahnt“, flüsterte er.

Dorothy schaute ihn ganz entsetzt und mit vor Schreck geweiteten Augen an (eigentlich hatte sie diesen Blick vorher vor dem Spiegel einstudiert, um ihn damit schockieren zu können und sein Mitleid zu wecken – so sind Frauen!). Und Damian reagierte fast so, wie Dorothy es vorhergesehen hatte. Bei dem Gedanken, dass er jetzt Dorothy weh tun würde, schossen ihm bereits die ersten Tränen in die Augen. Verdammt noch mal, er liebte sie doch, wie konnte er ihr das denn antun?

Aber jetzt war es zu spät, es gab kein Zurück mehr, wer A sagt, muss auch B sagen. So ungern er Dorothy auch leiden sah, er musste sich eingestehen, dass er ohne sie besser dran war. „Dorothy“, begann er noch einmal, „mir ist klar geworden, dass unsere Beziehung nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe, ich habe dich gern, aber bei dir fühle ich mich irgendwie unterdrückt. Und ich habe wenig Grund zu der Hoffnung, dass du dich ändern würdest, jegliche Einwände meinerseits hast du immer sofort abgeschmettert. Deswegen möchte ich die Beziehung mit dir beenden.“

Dorothy sah ihn noch ein paar Sekunden, nachdem er den letzten Satz beendet hatte, schockiert an, natürlich in völliger Berechnung. Dann ergriff sie das Wort. „Aber Schatz, Damian, du kannst dich nicht von mir trennen, du brauchst mich doch! Und ich brauche dich, ich liebe dich doch! Du hast doch auch gesagt, dass du mich gern hast. Bitte lass uns noch einmal über alles reden. Wir können uns doch bestimmt irgendwie einigen.“

Dummerweise durchschaute Damian dieses Mal ihre Show. Mit etwas festerer Stimme sagte er: „Es tut mir ja leid, aber ich bin wirklich der Meinung, dass es besser so ist. Du wirst bestimmt jemand anders finden, der besser zu dir passt. Wir könnten ja zumindest Freunde bleiben.“

Diese letzten beiden Sätze waren ein Fehler. Es machte Dorothy wütend, diese so klischeehaften Sätze zu hören, und das auch noch auf sich bezogen. Was sie noch wütender machte, war allerdings die Tatsache, dass sie keine Entgegnung fand. Also stand sie auf und wies auf die Tür. „Wenn das so ist, dann verschwinde, bevor ich dich schlage!“ Etwas verwirrt stand Damian auf und verließ wortlos und eilig das Haus.

Nur kurze Zeit, nachdem er wieder bei sich zu Hause war, rief Dorothy ihn an und bat ihn um Entschuldigung und die Möglichkeit, noch mal über alles zu sprechen, man könnte sich doch bestimmt einigen, und sie wäre so gerne weiter seine Freundin. Als Damian nicht ihren Wünschen entsprechend einlenken wollte, verlegte sie sich aufs Drohen.

„Wenn du die Trennung nicht rückgängig machst, dann werde ich mich umbringen!“ Damian nahm ihr das allerdings nicht ab und legte einfach auf.

Am nächsten Tag traf er sich in der Innenstadt mit Doreen. In einem Café sprachen sie über seine Trennung von Dorothy. Beide waren der Meinung, dass es so besser wäre.

Am Abend rief Dorothy erneut an. Sie hatte ihn in der Stadt gesehen, als er mit Doreen im Café saß. „Eine Chance hast du noch“, drohte sie. „Trenne dich von ihr, nimm die Beziehung zu mir wieder auf, oder ich springe jetzt gleich aus dem Fenster!“ Das klang jetzt allerdings derart glaubwürdig vorgetragen, dass Damian darauf einging und ihr versprach, sofort bei ihr vorbeizukommen, um mit ihr über alles zu sprechen.

Sofort im Anschluss an das Telefongespräch schwang er sich aufs Fahrrad und fuhr zu Dorothy. Als er klingelte, wirkte ihre Mutter etwas überrascht, ihn zu sehen, aber ließ ihn ein. Sie bat ihn ins Wohnzimmer und ging dann, um Dorothy Bescheid zu sagen.

Damian wartete, betrachte die Bilder an der Wand, das Sofa, auf dem er und Dorothy sich zum ersten Mal geküsst hatten, den Esstisch, an dem sich sie sich geschworen hatten, für immer zusammen zu bleiben…

Ein Gefühl der Reue überfiel ihn. Wie hatte er ihr das nur antun können? Sie, das schönste Mädchen der Schule. Sie, die ihm ihre Unschuld geopfert hatte. Sie, für die er durch die Hölle gegangen wäre (und es eigentlich auch war).

Die Tür klappte. Ruckartig drehte er sich um. Dorothy stand im Türrahmen, das hübsche Gesicht verweint, die langen Haare ungekämmt und zerzaust, die Kleidung (Jeans und Holzfällerhemd – genau die Kleidung, die sie getragen hatte, als sie ihm am Baggersee gestanden hatte, dass sie ihn liebte) unordentlich. „Damian, bitte verlass mich nicht“, schluchzte sie. „Sieh, was ich getan habe, für dich, für uns, damit wir immer zusammen bleiben können…“ Sie deutete auf ihr Bein. Damian sah an ihr hinunter und erlitt fast einen Schock. Ihr linkes Bein endete am Unterschenkel, darunter war das Hosenbein der Jeans leer.

„Oh Gott“, murmelte er. Ihm wurde schwarz vor Augen und er verlor das Gleichgewicht. Sein Kopf stieß auf etwas hartes.
 
Dein Schreibstil ist klasse, habe bisjetzt aber erst bis Abschnitt zwei gelesen, da kam mir eine Frage auf: Ist es bewusst so, dass alle Namen mit "D" anfangen?
 
Danke fürs Lob.
Ja, das mit dem D ist beabsichtigt. Erstreckt sich jedoch nur auf Personen, die in der Story auch eine gewisse Bedeutung haben, die bis jetzt einzige unwichtige Person (die auch nur namentlich genannt wurde) beginnt nicht mit D.
 
achso, ich werd mich mal dran machen die anderen Teile durchzustöbern ^^
 
Und hier Abschnitt 6, wie Abschnitt 7 relativ kurz geraten.

VI
Als er die Augen wieder öffnete, lag er auf dem Sofa und Dorothy beugte sich über ihn. „Hey“, flüsterte sie. „Alles okay? Ich wusste nicht, dass du so empfindlich bist.“

Damian stotterte leicht. „Hast du wirklich…?“ „Ja. Ich habe es für uns beide getan. So kannst du dich immer um mich kümmern, und ich kann dich dann so lieben, wie du es verdienst.“ Sie schluchzte leicht. „Ich habe mich in letzter Zeit ziemlich schlecht benommen. Kannst du mir verzeihen?“ Damian seufzte. „Okay. Ich verspreche dir, wenn du dich besserst, beende ich meine anderweitige Beziehung und kümmere mich nur noch um dich.“ „Oh, Damian, ich verspreche dir, was du willst!“ Dorothy legte die Arme und seinen Hals und gab ihm den zärtlichsten und süßesten Kuss, den Damian seit ihrem ersten Kuss erlebt hatte. Mit Ausnahme vielleicht des ersten Kusses, den Doreen ihm gegeben hatte…

Die folgenden Tage wurden angenehmer für Damian. Dorothy war viel netter zu ihm und ging auch mehr auf seine Wünsche ein. Überhaupt kamen sie viel besser mit einander klar als zu vor.

Happy End?

Nein.

Damian traf in diesen Tagen noch einmal Doreen und erzählte ihr davon. Doreen war schockiert in Bezug auf die Amputation des Beines, fand es aber gut, dass er sich so schön um Dorothy kümmerte. Das Problem war jetzt allerdings, dass sie beide nicht so richtig ihre Beziehung abbrechen konnten. Es war wie eine Sucht. Sie waren süchtig nacheinander. Und diese Sucht nahm zu, als Damian feststellte, dass Dorothys altes selbstsüchtiges und kommandierendes Wesen wieder durchkam. Es dauerte nicht mehr lange, bis es wieder hieß: „Damian, Schatz, heute Abend spielen …, lass uns dahin gehen.“, „Damian, morgen machen wir das und das.“, „Damian, heute Abend ist …, da müssen wir unbedingt hin.“

Damian konnte es nicht mehr hören. Es war frustrierend. War Dorothy denn nicht veränderbar? Es war, als wäre nichts passiert, Dorothy war wie früher. Sie kommandierte ihn herum, bestimmte, was sie taten, was sie unternahmen.

Damian sprach mit Doreen darüber in seiner Frustration, ihr Rat war allerdings der gleiche, wie zuvor auch schon: die Beziehung mit Dorothy abbrechen. Aber das konnte Damian nicht. Er fühlte sich verpflichtet, sich um Dorothy zu kümmern.
 
Besessenheit

Das Drama spitzt sich im 7. Abschnitt zu...

VII
Natürlich hatte Dorothys Rückfall in die alten Gewohnheiten einen Grund. Sie hatte nämlich schon längst mitbekommen, dass Damian seine Beziehung zu der geheimnisvollen Frau mit dem roten Kopftuch doch nicht beendet hatte. Nur war es dieses Mal nicht ihr Bruder gewesen, der sie davon unterrichtet hatte. Dieses Mal war sie selbst Zeuge gewesen, als Damian und Doreen sich in der Stadt trafen. Dorothy hatte Damian nicht nachspioniert, sie hatte darauf vertraut, dass er die Beziehung abgebrochen hatte. Es war reiner, purer Zufall, dass sie ihn in der Stadt in trauter Umarmung mit der Frau mit dem roten Kopftuch gesehen hatte.

Und sie war enttäuscht von ihm. Konnte sie ihn denn überhaupt nicht zurückgewinnen? Sie musste ihm wohl eine Lektion erteilen. Der Rückfall in ihre alten Gewohnheiten half allerdings nicht.

Also musste sie schwerere Geschütze auffahren. Mit dem ersten Bein hatte es doch geklappt, oder? Vielleicht würde es dann beim zweiten Bein auch funktionieren. Sie musste es probieren, sie hatte ja nicht mehr viel zu verlieren.

Aber sie würde es wieder ganz dramatisch gestalten.

Zunächst würde sie ihn anrufen und fragen, wen er denn immer in der Stadt trifft. Dabei ganz traurig und den Tränen nah klingen. Ihn erstmal ins Schwitzen bringen. Ihn bitten, diese Beziehung zu beenden. Ihn mit allerlei Versprechungen locken. Wenn das alles nichts half, dann Drohungen. Erinnern ans linke Bein. Mit Selbstmord drohen. Vielleicht auch mit Mord drohen? Oder war das schon übertrieben? Nein. Sie wollte Damian auf jeden Fall halten, sie wollte für immer und ewig mit ihm zusammen sein, koste es, was es wolle.
 
Der Weg zum Finale...

Den 8. Abschnitt gibt es heute noch, den Rest übers Wochenende.
Allmählich geht es auch aufs (verdammt böse & tragische) Finale zu

VIII
Und so geschah es.

Es gab nur einen Tag in der Woche, den Damian nicht mit Dorothy verbrachte. Aber dieser eine Tag war der schönste, denn da traf er Doreen. In ihrer Gegenwart fühlte er sich viel wohler als bei Dorothy, die ihm immer unheimlicher wurde. Das Problem war, dass er Dorothy nicht verlassen konnte, denn er hatte ihr versprochen, dass er immer für sie sorgen würde. Daher durfte sie auch nicht erfahren, dass er die Beziehung zu Doreen immer noch nicht abgebrochen hatte. Er war daher auch ganz sorgfältig und aufmerksam, wenn er sie traf und passte immer auf, dass niemand in Hör- oder Sichtweite war, der ihn kannte, damit Dorothy nicht von der Beziehung erfahren konnte.

Trotzdem ahnte er Unheil heraufziehen, als er nach einem Treffen mit Doreen nach Hause kam und erfuhr, dass Dorothy angerufen hatte. Und dabei ziemlich unglücklich und verweint geklungen hatte.

Sofort rief Damian Dorothy an.

Mit einem leichten Schluchzen und Zittern in der Stimme meldete sich Dorothy. „Oh, Schatz, was ist denn los?“ fragte Damian besorgt. „Oh, Damian!“ schluchzte Dorothy. „Wie kannst du mir das bloß antun! Du hattest doch versprochen, mit dieser anderen Frau Schluss zu machen!“

Damian wurde blass. Dorothy musste es irgendwie erfahren haben. „Wie kommst du denn darauf, dass ich dich betrüge?“ fragte er etwas unsicher.

„Ich habe dich mit ihr gesehen!“ jammerte Dorothy. „Na schön“, seufzte Damian. „Wenn das so ist. Ich sage dir wohl besser die Wahrheit. Ich komme von ihr nicht los, es ist wie eine Sucht…“ Dorothy unterbrach ihn. „Du wirst sofort die Beziehung zu ihr beenden und sie nie wieder treffen.“ „Aber das kann ich nicht…“

„Du hast mich wohl nicht ganz verstanden.“ Jetzt klang Dorothy aggressiv. „Wenn du mir nicht schwörst, dass du sie nie wieder treffen wirst, dann … du weißt, was letztes Mal passiert ist!“ Mit einem Klicken unterbrach die Verbindung.

Wie betäubt hielt Damian den Telefonhörer in der Hand, das Freizeichen kaum wahrnehmend. Irgendwie schien Dorothy ihm psychisch gestört zu sein. Vielleicht sollte er versuchen, sie dazu zu überreden, zu einem einen Psychiater zu gehen. Allmählich wurde ihre Verliebtheit (wenn man das so bezeichnen kann) zu einer echten Besessenheit. Ja, er sollte jetzt zu ihr fahren und mit ihr reden, sie daran hindern, sich etwas anzutun.

Sofort machte Damien sich auf den Weg.


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wow. das ist ja alles echt hart was Dorothy sich da antut, sehr spannend. Eine kleine Kritik:

, den Damian seit ihrem ersten Kuss erlebt hatte. Mit Ausnahme vielleicht des ersten Kusses, den Doreen ihm gegeben hatte…
diesen Abschnitt mag ich nicht, kannst du dass nicht irgendwie flüssig gestalten? Du hast das irgendwie zweimal geschrieben, dass nur der erste Kuss schöner war als der hier. Dahab ich gestutzt. Sonst alles wunderschöner Text. Hast echt einen wundervollen Schreibstil PiercedEye (kann man aus dem Namen eigentlich einen Kürzel machen??? ... in dem Sinne: Freue mich auf jeden Fall auf mehr von dir, schreibst echt klasse. Die Story die du dir ausgedacht hast ist echt total krass und caotisch. Süße Zwickmühle. :)

Liebe Grüße Pim.
 
Hi Pim,
danke für den Hinweis, werde ich mir überlegen, wie ich den Satz verbessern kann.
Bei DieSims.de hat es sich eingebürgert, meinen Nick als Pierce oder PE abzukürzen (Pierce gefällt mir besser, erinnert mich ein bißchen an MASH).

Hier kommt jetzt der 9. Abschnitt. Jetzt wird es richtig böse. Naja, nicht so böse wie der 10. und 11. Abschnitt, aber die Sache spitzt sich zu.

IX
Als Damian bei Dorothy ankam, trat gerade ihre Mutter aus dem Haus. „Oh, hallo, Damian“, begrüßte sie ihn ausdruckslos. „Ich fahre mal eben zum Fitnesstraining. Wenn du zu Dorothy willst …“ „Ja, will ich“, sagte Damian sofort. „Dann geh nach oben in ihr Zimmer.“

Damian sah kurz Dorothys Mutter nach, als die sich auf ein Fahrrad schwang und wegfuhr. Dann rannte er rasch durch das Haus bis zu Dorothys Zimmer. Rasch klopfte er an und öffnete dann die Tür.

Dorothy lag auf dem Sofa, eine Wolldecke bis zur Brust über sich gebreitet, ein Tempo-Taschentuch in der Hand, die Augen verweint. Sie wartete wortlos, bis Damian sich ihr genähert hatte. „Du kommst zu spät.“ Damian schluckte. Was sollte das bedeuten?

„Was meinst du? Hast du irgendwelche Tabletten genommen?“

Dorothy lachte kurz auf, aber es war kein herzliches Lachen. „Nein, Dummerchen.“ Sie deutete auf die Wolldecke. Etwas verwirrt folgte Damians Blick ihrem Zeigefinger, dann fiel es ihm auf.

Er wurde bleich. „Dorothy, du kannst doch nicht…“ Dorothy schluchzte. „Damian, ich liebe dich so sehr, ich tue alles, um bei dir bleiben zu können.“

„Dorothy, wenn das so weitergeht, dann bringst du dich noch irgendwann um!“

„Nicht, wenn du dich immer gut um mich kümmerst.“

„Dorothy, weißt du, du solltest zum Psychiater gehen, irgendwas stimmt nicht mit dir. Du bist besessen!“

„Irrtum!“ Dorothy stupste ihn hart mit dem Finger vor die Brust. „Das ist alles deine Schuld. Du konntest mir nicht die Treue halten. Du glaubtest, du könntest deine Affäre vor mir geheim halten. Du kannst nicht entscheiden, wer die richtige für dich ist. Du bist nicht selbständig. Du brauchst meinen Entscheidungswillen.“

Damian schluckte schwer. „Mit manchem magst du Recht haben, aber nicht mit allem. Wenn du mich entschuldigen würdest, ich muss mal eben die Irrenanstalt anrufen.“ Er drehte sich um 90° und machte Anstalten, davonzugehen.

Blitzschnell griff Dorothy nach seinem Arm und hielt ihn fest. „Nicht so schnell. Zuvor solltest du noch wissen: wenn du irgendeinen Mediziner anrufst, bringe ich mich um. Und: Doreen weiß von allem. Sie ist vollkommen einverstanden mit mir.“

Damian zuckte zusammen. „Du kennst Doreen?“ Er drehte sich wieder zu Dorothy um.

„Und ob“, sagte Dorothy grimmig. „Doreen? Es ist soweit!“ rief sie dann.

Ein Klappen ertönte.

Damian drehte sich um. Der japanische Umkleideschirm schob sich beiseite. Dahinter saß zu seinem Schreck tatsächlich Doreen auf Dorothys Schreibtischstuhl.
 
Also Pierce, das ist ja echt grausam was die Beiden da gemacht haben! Du beschreibst das echt klasse und Damains EGfühle spiegelst du toll wieder, und du verstehst dich drauf an den spannensten Stellen aufzuhören (grrr mach bloß schnell weiter!) ! Echt klasse. Ich kann Doreen nicht verstehen... sie ist schließlich eine Erwachsene Frau! Und was die Beiden da gemacht haben, sie sie Damain in so eine Schreckliche Lage bringen... grrrr!

Aber gerade in den besten Storys gibt es Krisitk.
Dorothys Mutter schrieb:
Oh, hallo, Damian
Sie vermied es doch immer ihn beim Namen zu nennen? Oder ist das Absicht?

Ach ja, ich glaube sie weiß von allem, oder ahnt etwas. Oder sie spiel gar mit. Weil sie will immer dann aus dem Haus gehen wenn Damain kommt um mit Dorothy zu reden!
 
Ups, kleiner Fehler von mir bei Dorothys Mutter, das war natürlich vollkommen falsch, daß sie ihn namentlich angesprochen hat. Daß sie allerdings immer im passendsten Moment außer Haus ist, liegt allerdings zum Teil an Vater Zufall und zum Teil an ihrer Abneigung Damian gegenüber.
Den 10. Abschnitt gibt es heute später noch, gleich muß ich erst mal noch einkaufen gehen, sonst muß ich das Wochenende über mal wieder hungern.
 
das mit der Abneigung hätt ich mir ja denken können... sorry ich hätte mehr mitdenken sollen. Nur kann ICH mir nicht vorstellen, dass jemand aus dem Haus geht nur weil ein Gast kommt *lach*
 
Das tragische Ende...

So, jetzt kommt das große Finale und das tragische Ende...
Auch hier wieder Verbesserungsvorschläge willkommen.

X
„Doreen? Was machst du hier?“ fragte Damian verblüfft.

„Dasselbe könnte ich dich fragen“, meinte Doreen sanft. „Damian, du musst endlich eine Entscheidung treffen. Sie oder ich.“

„Eine Entscheidung ist gar nicht nötig!“ schrie Dorothy. „Damian gehört mir! Und wenn du ihn nicht in Ruhe lässt, wirst du noch mehr verlieren.“

Noch mehr?

Damian sah an Doreen herunter. Wo waren ihre Füße? Warum war ihm nicht vorher aufgefallen, dass gar keine Beine aus ihrem Rock hervorschauten.

„Oh, mein Gott!“ presste er hervor. Ihm wurde schwindlig. Seine Beine gaben nach.

Besorgt sah Doreen ihn an. „Nein, Damian, nicht in Ohnmacht fallen! Hör noch, was Dorothy dir zu sagen hat.“

Damian drehte sich halbherzig zu Dorothy um. Dorothy schob die Decke beiseite – und stand auf. Zwei kerzengesunde, vollständige Beine. Damian zitterte. Was wurde hier gespielt?

„Ja, Damian. Du siehst richtig. Meine Beine sind noch da. Und Doreens Beine auch. Du bist so ein leichtgläubiger Idiot! Dass du auf so einen billigen Trick reinfällst!“

Dorothy fing laut an zu lachen. Ein böses, gemeines Lachen. Und Doreen lachte aus ganzem Herzen mit. Damian würgte und rannte ohne jeden Kommentar aus dem Zimmer. Was Dorothy und Doreen taten, ob sie versuchen würden, ihn zurückzuhalten, bekam er nicht mit, er wollte bloß noch rennen, rennen, rennen, weg von hier.



XI
Am nächsten Tag war Damian nicht in der Schule. Der Lehrer berichtete, dass seine Mutter ihm mitgeteilt hatte, Damian sei krank.

Auch die nächsten Tage erschien Damian nicht in der Schule, und er meldete sich auch nicht bei Dorothy.

Dorothy fühlte sich beschämt. Sie wollte sich bei Damian für den gemeinen Scherz entschuldigen. Also rief sie nach der Schule bei ihm an. Es nahm keiner ab.

Über die nächsten Tage rief sie täglich an, aber niemals nahm jemand ab.

Erst nach fast zwei Wochen klappte es. Damians Mutter meldete sich am Telefon.

„Endlich erreiche ich mal jemanden“, sagte Dorothy. „Ich möchte Damian sprechen, es ist sehr wichtig.“

„Du kannst Damian nicht sprechen“, antwortete Damians Mutter kalt. „Heute nicht und morgen auch nicht.“

„Aber ich möchte mich bei ihm entschuldigen!“ Dorothy schluchzte fast. Ein ehrliches Schluchzen. Sie war verzweifelt.

„Nun, für eine Entschuldigung ist es etwas zu spät, meinst du nicht?“

„Oh, bitte! Ich bitte Sie, es ist mir furchtbar wichtig!“

„Damian ist tot. Er hat sich mit einer Krawatte erhängt.“ „Oh, mein Gott!“ Dorothy presste sich eine Hand vor den Mund. Das hatte sie doch nicht gew---



Epilog
Hier endete der Text abrupt. Und riss mich aus der Konzentration zurück in die Gegenwart. Ich betrachtete die Scroll-Leiste am rechten Rand des Explorer-Fensters und war erstaunt, wie lang der Text war.

War die Story hier zu Ende? Oder war die Seite wegen eines Übertragungsfehlers vielleicht nicht komplett geladen worden? Ich klickte auf den „Neu Laden“ Button und beobachtete, wie die Seite sich langsam Zeile für Zeile wieder aufbaute. Als die Seite fertig geladen war, scrollte ich mit der Maus zum Ende der Seite. Der letzte war der gleiche wie beim ersten Mal: „Das hatte sie doch nicht gew---“

Kein Copyrightvermerk, kein Autor, kein Entstehungsdatum. Ich seufzte. Die Geschichte war doch recht spannend gewesen. Und jetzt würde ich nicht erfahren, wie sie ausging. Ob das Ende dann ähnlich wie bei Romeo & Julia ausfallen würde, also Dorothy auch Selbstmord beging? Insgesamt war es nicht unbedingt die beste Geschichte, die ich im Internet gefunden hatte, die Handlung war recht fantasievoll, aber nicht unbedingt realistisch, der Schreibstil okay, aber qualitativ nachlassend, die Charaktere etwas eindimensional, aber immerhin spannend geschrieben.

Ich sah auf die Adressenleiste des Browsers. Die Internetadresse war ziemlich lang, mit mehreren Subdirectories. Ich strich den Schluss weg, um zur Hauptseite zu gelangen. Es war eine private Homepage von einem jungen Studenten, der in seiner Freizeit Kurzgeschichten schrieb. Diese Geschichte, die mit ein paar Fotos illustriert war, stand dort unter dem Link „The Continuing Story of Dorothy and Damian: Two for Tragedy“. Darunter war noch ein Link namens „Dorothy and Damian: Necrophilitic Adventures“. Ich fuhr mit der Maus darüber, drückte dann aber doch die Tastenkombination Alt-F4. Ich wollte lieber nicht wissen, wie es weiterging. War schon krank genug so.
 
oh mein Gott... das ist ja total schrecklich! Was die beiden ihr angetan haben... ich würd total gerne wissen wie es weiter geht... Damain muss wirklich verzweifelt gewesen sein. Nun interessiert mich aber: wie macht man dass mit den "verlorenen Füßen"? In wie fern haben Doreen und Dorothy miteinander zu tun? Mensch Pierce dass ist schon ne klasse Story wenn i c h mich so dafür interessierre! Denn ich bin schon recht kritisch. Aber heftig. WIE GEHT ES WEITER???
 
hm naja liest sich nicht schlecht und relativ flüssig .. im gesamten find ich die story auch ganz ok ...

sachen die mir persönlich nicht so gefallen:
- die Charaktere wirken mir alle etwas zu schwammig .. so richtige Persönlichkeiten erkenn ich auch zum schluss nicht raus
- das ganze find ich is um einiges zu kurz geraten, zu der Story hätte man wohl lockerst das doppelte schreiben können - so kommt es, dass es von einem höhepunkt in den anderen geht und man beim lesen nicht wirklich durchatmen kann :D
- streckenweise wirklich sehr unrealistisch. Könnte aber denk ich alles realisitischer wirken wenn man das ganze mehr ausbaut und nicht von einem Schocker in den anderen übergeht ...

das Ende is auch nicht so meins aber das is auf jedenfall sehr stark geschmacksache...


ansonsten wie gesagt sind sachen die ich persönlich nicht ganz so toll finde, die Storyline selbst find ich wirklich spannend nur um einiges zu kurz erzählt. Auch die Charaktere haben eine schöne Verhaltensrichtung bekommen, sind mir aber teilweise ein bisschen zu unausführlich ... alles in allem gefällts mir...
 
@Pimthida: leider ist die Story an der Stelle beendet. Ich war mal am Überlegen, eine Fortsetzung zu schreiben, jedoch fehlen mir da bisher sinnvolle Ideen. Die Sache mit den "Verlorenen Füßen" ist natürlich alles andere als realistisch, war aber auch nicht so gedacht. Es gibt sicher Mittel und Wege, sowas vorzutäuschen, großartige Gedanken habe ich mir da aber nicht gemacht.

@Noxwell: Ausgefeilte Charaktere waren noch nie meine Stärke, auch wenn ich versuche, daran zu arbeiten. Sicher wäre es möglich gewesen, die ganze Story viel länger zu schreiben. Nach der Hälfte etwa hatte ich allerdings keine große Motivation mehr und wollte die Geschichte bloß noch fertig kriegen.

Insgesamt noch zum Entstehenshintergrund: beendet hatte ich die Geschichte gegen Ende meines vorletzten Studiensemesters, Ausgangspunkt ist ein (Alp)traum, den ich Ende 2002 in einer Nacht gehabt hatte, inhaltlich lief er fast genauso ab, wie ich ihn geschrieben hatte, abgesehen vom Ende (im Traum waren die Beine wirklich weg, Damian bringt sich nicht um). Den Kern wollte ich allerdings schon so umsetzen, wie ich es geträumt hatte, daher die unrealistischen Passagen. Wie gesagt, hatte ich nach der Hälfte die Lust verloren, wollte aber unbedingt die Geschichte abschließen.
 

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