Was ich lernen musste...
Hallo!
Also um mich den vielen Beiträgen hier anzuschließen, mal eine kurze Liste davon, was ich in meinem bisherigen Leben lernen musste:
1) Ich musste lernen, dass es Menschen gibt, die einfach nur so tun, als wären sie einem gute Freunde und sind in Wahrheit nur Heuchler... (nicht alle, aber das kam bei mir schon mal vor, seitdem schaue ich mir Menschen genau an, ob sie die Freundschaft auch ernst meinen oder nur so tun als ob!).
2) Ich musste lernen, dass es blöd von mir war, niemals richtig das Lernen zu lernen und die meiste Zeit nichts für die Schule zu tun (hatte keinen Bock darauf) - das bereue ich jetzt bitter, denn Bildung hat im Berufsleben mehr Wert als so mancher denkt - denn eine gute Schulbildung mit guten Noten im Zeugnis erleichtert den Berufseinstieg bestimmt um einiges, als ein Zeugnis mit mäßigen Noten... - zumindest kommt es mir so vor und meine Noten sind nur mittelmäßig.
3) Ich musste lernen, dass es ungeheuer viel Zeit, Motivation und Geduld braucht, was die Jobsuche angeht.
4) Ich musste lernen, dass es sehr schwierig ist, einen Job zu finden, jedoch ist es noch viel schwerer, diesen auch zu behalten, da man in der Probezeit jederzeit wieder gekündigt werden kann - egal aus welchen Gründen auch immer.
5) Ich musste lernen, dass der Berufseinstieg für Schulabgänger (die vor allem eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. Schulausbildung hinter sich haben) sehr schwer ist - vor allem wenn hauptsächlich Berufspraxis in den Jobs erwartet wird, in denen man einsteigen will, und dass es Berufsanfängern, die noch keine Praxis haben aber die einholen wollen, keine Chance gegeben wird!
6) Ich musste lernen, dass es nicht leicht ist die Probezeiten zu überstehen und dass einem das AMS (Arbeitsmarktservice - bei uns in Österreicht heißt es so - in Deutschland: Agentur für Arbeit) keinen Job verschafft, nur weil es ein paar wenige Angebote raus sucht.
Den Job muss man sich selbst beschaffen, egal mit welchen Mitteln auch immer.
7) Ich musste lernen, dass es Menschen gibt, die einfach nicht arbeiten wollen und sich von den Steuerzahlern per Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Sozialhilfe aushalten lassen und der Ansicht sind: Wozu arbeiten gehen, wenn man auch mit nichtstun Geld bekommen kann?
8) Ich musste lernen, dass das Leben nur von begrenzter Dauer ist und man jede Minute davon nutzen sollte, denn das Leben ist so kurz und die Tage, Wochen, Monate die man erlebt, gehen so schnell vorüber, ohne dass es einem richtig bewusst ist.
9) Ich musste lernen, dass es wichtig ist Arbeit zu haben, um nicht auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein und dass ich nur auf diese Weise meine "Versicherungsjahre" für soziale Leistungen und Pension erarbeiten kann.
10) Ich musste lernen, dass das Leben selbst sehr teuer ist und es Jahr für Jahr noch teurer wird (durch Erhöhung in Miete, Strom, Gas, Warmwasser, Müllabfuhr, Lebensmittel, etc.). Außerdem muss man sich das alles von gleichbleibenden Gehältern leisten, obwohl diese kaum noch fürs Leben reicht und man gezwungen ist Monat für Monat sein Konto zu überziehen, damit man zumindest zum Leben etwas hat, denn Luxusgüter wie Kleidung, Privatsachen etc. sind ohnehin kaum mehr leistbar!
11) Ich musste lernen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, denn sogar der gewöhnliche Mittestand rutscht immer mehr ins Arm-Sein, da vieles Teuerer wird und die Erhöhungen bei Gehälter und Pensionen gerade mal so viel sind, dass sie einem bei Erhöhungen von Mieten etc. gleich wieder futsch sind... Was nützen Gehalts-/Pensions-Erhöhungen wenn Mieten, Strom, Gas, etc. um den gleichen Betrag erhöht werden? Gar nichts! - Fazit: Abzocke wo es nur geht, damit die Reichen reicher und die Armen noch ärmer werden.... Das hat nichts mit Sozialität oder Demokratie zu tun, sondern ist einfach nur gemein!
Tja, dass waren erstmal die Sachen, die mir klar wurden und mir eben eingefallen sind.
Arbeitslos zu sein ist echt nicht toll, aber auf Sozialhilfe angewiesen zu sein und aus diversen nichtigen Gründen in der Probezeit gekündigt zu werden, ist noch schlimmer. Vor allem dann, wenn man einer der wenigen arbeitlosen Personen ist, die ernsthaft arbeiten gehen wollen und sich echt darum bemüht und ernsthaft daran arbeitet seinen "Job" gut zu machen und es offensichtlich nicht reicht, Motivation, Engagement und Interesse in die ARbeit mit zu bringen und ernsthaft selbstständig mit an zu packen, obwohl man weiß, was zu tun ist und dies eigenständig tut.
Ich hoffe ernsthaft, dass ich jetzt zumindest länger als nur 3 Wochen in meinen neuen Job bleibe (zumindest vorübergehend bis sich ein besserer Job anbietet), damit ich nicht nur meine Versicherungsjahre zusammen bringe, sondern mir auch eines TAges eine eigene Wohnung leisten kann und endlich mal nach langer Zeit wieder auf Urlaub fahren kann (um noch mehr von der Welt zu sehen, denn der letzte Urlaub ist bestimmt schon 10 Jahre her).
