ähm... also hier ist mal das nächste kapitel, und wie versprochen taucht jemand wieder auf, ach, ihr seht es sowieso dann selbst
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13. Kapitel
Martha und ich nahmen wieder auf dem Sofa Platz.
„Was ist passiert? Wieso hat es so lange gedauert? Ist Frank schon wach?“
„Jetzt beruhige dich erst einmal. Ich werde dir – euch – schon noch alles erzählen. Ich denke noch nicht, dass Frank schon wach ist. Wie verstehst du dich denn mit ihm?“ fragte sie interessiert.
„Ach ganz gut. Er ist nett. Aber wie bist du dann reingekommen?“Ich zog eine Augenbraue hoch.
Martha sah beschämt zu Boden. „Du weißt ja genug über meine Vergangenheit…“
Ich sah sie fragend an. „Wieso hast du nicht geläutet?“
„Ich wollte niemanden wecken.“
Martha lächelte etwas unbeholfen und hob langsam wieder ihren Kopf. Da kamen von hinten Schritte auf uns zu. Ich sah Frank an, der bei Marthas Anblick ein breites Grinsen auflegte.
Er umarmte sie zaghaft. „Schön dich wieder zu sehen.“
Martha nickte nur und meinte: „Mein Magen ist etwas leer. Das ‚Hotel’..." bei dem Wort Hotel malte sie Gänsefüße, mit Hilfe ihrer Finger in die Luft "...in dem wir waren… na ja… sagen wir mal, es war nicht sehr lecker…“
„Kein Problem. Im Kühlschrank sind Brote. Soll ich welche holen?“
Dank dem ganzen Gerede über Essen, knurrte nun auch mein Magen.
Frank brachte aus der Küche drei Teller und fertige Brote und wir setzten uns an den Tisch. Die Brote schmeckten nicht sehr besonders gut, denn es waren kalte Schinkentoasts . Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, typisch Männer, dachte ich.
„Und? Wie geht es dir so?“, fragte Frank und sah Martha an.
„Es geht. Aber Frank… Sophie und ich sind aus einem anderen Grund hier…“
„Ach echt?“, fragte nun auch ich erstaunt. Wieso wurde ich zuvor nicht eingeweiht, ich meine es ist doch peinlich nicht zu wissen wieso man bei jemanden war.
Martha nickte mir schnell zu und wandte sich wieder an Frank. Grummelnd lauschte ich den beiden.
„Vielleicht wird es Isabelle nicht passen, aber wenn du nichts dagegen hättest, würden wir gerne ein paar Tage bleiben.“ erklärte Martha mit einem flehenden Unterton.
„Oh“, machte Frank und Martha sah ihn erneut bittend an.
"Nein...also...ihr könnt ruhig hier bleiben..." stammelte Frank "Das 'oh' war auf isabelle bezogen...wir...haben uns getrennt."
Martha verschluckte sich und lief leicht rot an, ich fragte mich ob das Toast oder Franks Antwort Schuld war. Ich kam zu folgendem Entschluss: es lag an seiner Antwort. Die sonst so schlagkräftige und selbstbewusste Martha wurde tatsächlich rot!
„Also dürfen wir…?“
Frank dachte nach. „Ja. Aber wirklich nur ein paar Tage. Und jetzt erzähl du mir mal bitte, wieso du bei der kleinen Sophie lebst. Und vor allem seit wann.“
„Ich bin nicht klein“, murrte ich, doch er beachtete mich nicht wirklich.
„Seit ein paar Wochen. Papa hatte Probleme…“
„Ich hab’s gelesen.“ unterbrach er mitleidig.
Martha sah auf den Tisch. Sie biss sanft in ihr Brot und kaute langsam. Die Arme…
Nachdem Frühstück half ich die Teller abzuräumen. Die Küche war sehr schlicht, ohne Bilder, ohne farbliche Akzente. Typisch männlicher Junggeselle – aber ich kannte das leider nur von Büchern…
„Wie es aussieht regnet es.“
Frank stand vor dem Fenster und blickte nachdenklich raus. Es war erst zehn Uhr und der Himmel verdunkelte sich schon.
„Frank? Dürfte ich… duschen?“fragte ich.
„Natürlich doch. Und, braucht ihr noch etwas zum anziehen?“ sagte er hilfbereit.
„Oh, ähm... nein danke“, warf Martha ein. „Deine Shirts sind uns sicher alle zu groß.“
Frank legte den Kopf schief. „Isabelle hat einige Sachen hier gelassen, sie wollte sie nicht mehr haben.“ Ich verließ schnell die Küche, denn es trat eine peinliche Stille ein...
Ich duschte mich schnell und nach mir verschwand auch
Martha im Bad. Ich wartete im Schlafzimmer, welches Frank mir gezeigt hatte auf sie.
„Also, Franks Mutter hat bestimmt den Großteil der Wohnung gestaltet, aber das
Schlafzimmer hier ist eindeutig… langweilig...langweiliger als die Küche.“
Martha lachte. Sie ging zu dem Kleiderschrank und zog etwas Kleidung hervor und wir zogen uns um.Nachdenklich betrachtete ich mich. Diese Isabelle hatte ja genau meine Größe, doch ihr Stil war mehr Martha und so gar nicht Sophie.
„Der Ausschnitt ist viel zu tief“, jammerte ich verzweifelt.
„Ach komm, du siehst super aus.“ sagte sie und zwinkerte mir lächelnd zu.
Wenn sie das sagt, dachte ich schmunzelnd.
„Lust auf eine Runde Billard?“
Wie bitte? Billard? "Ich kann das aber doch gar nicht..." quäkte ich.
„Ich zeig’s dir“, sagte sie, als sie meinen flehenden Gesichtsausdruck sah.Klar, Martha verstand was davon, aber ich hatte das noch nie in meinem Leben gespielt.
Nach einiger Zeit gelangen mir einige gute Stöße. Frank sah uns eine Weile zu, dann entschied er, dass fernsehen wohl spannender wäre und ging weg.
„Wie geht’s dir?“, fragte Martha leise und sie klang besorgt.
Ich wusste, dass sie von Rosa sprach.
Was sie wohl machte. Hans war nicht da, sie war allein. Wenn ihr irgendetwas zugestoßen wäre… ich machte mir schreckliche Sorgen. Wahrscheinlich stand sie einsam in dem alten Haus und machte sich noch mehr Sorgen um uns. Wir waren ja auch nur zu dumm. Einen Zettel oder so etwas hätten wir schon dalassen können.
Ich sah Rosa vor mir. Traurig, allein. Es brach mir das Herz...
„Es geht ihr bestimmt gut“, meinte Martha und kam zu mir. Ich stütze mich schon am Tisch ab und unterdrückte die Tränen. Warum musste ich auch immer gleich weinen?!
„Ich habe einen Zettel auf meinem Bett liegen gelassen. Sie wird sich bestimmt schon denken, dass du mir nach bist.“
„Einen Zettel?“, fragte ich nach. „Was steht drin?“
„Nur, dass ich mich nicht wohl fühlte und weg musste. Dass ich ihr dankbar für alles bin und sie vermissen werde.“
„Dugehst nicht mehr zurück, oder?“
Martha schluckte hörbar. Plötzlich drehte sie sich zu Seite und begann künstlich zu lachen.
„Sieh dir mal das Bild da an, Sophie, köstlich!“
Ich sah es mir nicht an. Ich war mir nicht einmal sicher, ob da überhaupt ein Bild hing.
Als ich weiterspielen wollte, schlug die Haustüre zu. Ich sah kurz hin, konnte nur die Umrisse einer Person erkennen, die gerade rein kam.
„Was machst du hier?“, fragte Frank streng.
Keine Antwort.
„Hallo?“, wieder nur Frank.
Wieder keine Antwort.
„Was willst du hier, Alex?!“
Ich sah auf. Oh Gott!
Alex, Melissas Alex, der mich entflammt hatte, kam direkte auf Frank zu. Ich starrte die beiden gebannt an. Frank sah grimmig drein. Doch über Alex’ Gesicht huschte ein Lächeln. Genauso selbstbewusst, wie ich ihn kennen gelernt hatte.
„Darf ich nicht einmal mehr meinen eigenen Bruder besuchen?“, meinte dieser und blieb vor Frank stehen.
Bruder?! Ich sah die beiden erschrocken und ratlos an. Und ich spürte wie meine Gliedmaßen langsam gelähmt wurden. Bruder?!? Mein Kopf hämmerte...
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