Offensichtlich war Robert Enle suizidgefährdet, und hat es einer gemerkt? Offensichtlich nicht. Dass er depressiv war, wussten seine Angehörigen anscheinend, aber vielleicht nicht, dass er tatsächlich zu einem Selbstmord bereit war. Von daher kann man nicht sagen, dass man solchen Menschen ihre Selbstmord-Gedanken ansieht.
Er hat ja laut Valentin Marx (?) noch am Tage seines Selbstmordes einem Arzt mitgeteilt, ihm gehe es besser. Er wolle derzeit keine Behandlung mehr, sich diesen Weg aber dennoch freihalten. Eine absichtliche Täuschung um seinen Selbstmord ohne Gefährdung ausführen zu können, wie er in seinem Abschiedsbrief geschrieben haben soll.
Den Rest von dir unterschreibe ich. Für einige ist er jetzt bestimmt minderwertig, weil er seinem Leben ein Ende setzte.
Natürlich hatte er eine Frau und eine kleine Tochter, allerdings war der Fussball ihm sehr wichtig und gerade da gab es wohl einige Rückschläge, die er offenbar nicht gut verkraften konnte. Und laut seiner Frau schämte er sich für seine seelische Verfassung, er hatte Angst dass man ihnen die Tochter abnimmt, wenn er sich in Behandlung begeben hätte.
Soviel zum Thema Selbstmörder denken nicht andere Menschen.
Er hat sich selber kaputt gemacht, damit er und seine Frau nicht ein weiteres Kind verlieren müssen.
Gut, ob das nun Geschehene sehr viel besser ist mag ich nicht beurteilen.
Oh sorry, mein erster absatz war nicht auf Robert enke bezogen, sondern war antwort auf die aussage in diesen Thread, ob/dass seine frau auch suizid begehen wird.
Du hast recht, da kann keiner was dafür. Aber ein rationales denken wäre eben wünschenswert... aber bei suizidgefährdeten Menschen ist, wie du bereits schon sagtest, jedoch schwierig. Jedoch können sich nicht die meisten Menschen in diese Leute hinein versetzen...
Ob diese Person, die Suizid begeht, weniger Wert ist, als andere, darüber kann man streiten.
Ich habe heute im Pausenraum erlebt, dass er bei den meisten Lokführern, die ich gesehen habe, nur noch Verachtung erntet. Da kamen halt Kommentare wie "Der ist kein Superstar!" oder "Aber wie es dem Lokführer geht, berichtet mal wieder keiner!". Wir sehen es eben aus einem anderen Blickwinkel, wie andere...
Der Lokführer wird, wenn er psychisch labil ist, wirklich eine schwere Zeit durchstehen. Im schlimmsten Fall wird er seinen Beruf nicht mehr ausüben können und könnte zum Pflegefall werden. Ich kenne Kollegen, die haben schon fünf Leute mitgenommen. Andere sind sogar schon bei 13. Der eine verkraftet es, der andere eben nicht. Es liegt auch daran, ob er sich "vorbereiten" konnte oder nicht. Denn das knacken der Knochen oder der Schädeldecke wirst du nie aus deinem Kopf bekommen.
Leider berichten die Medien nicht darüber.
Ich wollte hier auch nicht sagen, dass ich nicht auch die Seite des Lokführers sehe! Ich hoffe mal den meisten ist bewusst, wie schlimm das für die lokführer sein muss. Allerdings wurde wohl in den Medien berichtet und zwar, dass er einen menschen auf den gleisen gesehen hat, die notbremsung eingeleitet wurde, die lokführer (waren es nicht 3?) aber nicht wussten, ob sie jemanden überfahren haben.
Dass sich 3 menschen pro tag vor den zug werfen hätt ich jetzt nicht gedacht, bzw dass Lokführer im durchschnitt so viele selbstmorde miterleben müssen.
Zu den nachahmungstaten: Hm schwierig, ich könnte mir vorstellen, dass potentiell suizidgefährdete sich nach solchen berichten frühzeitiger umbringen und dazu dann eben diese berichtete todesart wählen. Ohne diese berichte würden sie evtl mehr zeit vergehen lassen - zeit in der auch geholfen werden könnt, aber wer weiß das schon.
Ich hab es heute von meinem Freund erfahren, als er mir erzählte, dass ein Kumpel es gestern erfahren hat hannover fan..., und deswegen heute nicht zur Schule gegangen ist und sich gestern die Augen ausgeweint hat... weil es für ihn einfach DAS vorbild war. sonntag bei dem spiel war er noch dabei gewesen... nd er hat ihm ins gesicht gesehn... und er meint, er könne das nicht vergessen und kann nicht realisieren, dass er jetzt tot sein soll.
Ich persönlich kann, dass zu hause bleiben, weil Fußballstar gestorben ist... irgendwie nicht ganz nachvollziehen.
Wenn man ihn persönlich gekannt hat, hätte ich es verstanden...
aber, dass es als Fan so schlimm ist?
muss aber auch gestehen, dass ich kein fußballfan bin und kaum Ahnung habe. Allerdings würde ich auhc nicht so für einen Star trauern.. wie manch andere es tun. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein wirkliches prominentes Vorbild habe.
Mir tut es für die Frau leid... und für die Tochter, die nun keinen Vater mehr hat.
Die Frau ist wirklich stark,... sie hat ihr Kind verloren, einen depressiven Mann, den sie ohne Ende unterstützt hat... und sie sogar schon Besserung gesehen haben... und dann ... dann sowas. Ich glaube ich würde traurig sein und gleichzeitig enttäuscht, dass meine Liebe anscheinend nicht gereicht hat.
Ich verstehe nicht viel von Depressionen...
ich kann mir vorstellen, dass Enke viel gedacht hat... aber ih hätte zumindest an meine Frau gedacht und wie schlecht es ihr gehen wird... wenn ich jetzt vor den Zug springe. Das das Kind keinen Vater mehr haben wird.. und das meine Frau ganz alleine mit dem Kind da steht.
Die Tatsache, dass er auch nicht darüber nachgedacht hat, was mit dem Zugführer und den Insassen ist, wenn sie sehen... wie nett er nach dem Sprung vor den Zug aussieht... finde ich auch schade. Wieso vor den Zug?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Selbstmord nicht geplant war von ihm...
Ich find auch schade, dass er sich wohl nciht weiter von irgend jemandem helfen lassen wollte. Stationäre Behandlungen wollte er ja nicht. Es sollte ja nichts bekannt werden. Ich weiß nicht, ob Depressionen ausschlaggebend für seine Karriere gewesen wären. Hätte er nicht gesund werden können und dann wieder spielen?
naja vielleicht verstehe ich das alles nicht wirklich. Meine Meinung wird evtl auch auf Gegenmeinungen stoßen. Aber ich wollte gerne kund geben, dass ich da sehr verwirrt bin und mir am meisten die Frau leid tut... die nun nichts mehr hat.
Ja, ich kann den Kumpel von deinem Freund gut verstehen. Ich hatte kein Bild im kopf, als ich den namen Robert Enke las, wusste nicht wo er Fußball spielt, an den tod seiner kleinen tochter konnte ich mich dann erinnen, als es kurz erwähnt wurde - und trotzdem war ich traurig, musste ein paar tränen verdrücken.
Warum er keine stationäre behandlung wollte hat ja Kira schon geschrieben, er wollte nicht, dass ihm auf grund der erkrankung die adoptivtochter genommen wird.
Naja, das ist die offizielle Stellungnahme. Aber möchtest du mit einem Unternehmen fahren, dass täglich damit schlagzeilen machen würde, wie viele Menschen von der Fahrzeugflotte überfahren wurden?
Auch finde ich es erstaunlich, dass der Lokführer einen Psychologen bekommt. Oft wirst du nach so einem Vorfall allein gelassen. Aber so ist es auch in anderen Berufsgruppen, wie zB bei der Polizei. Wenn wir das aber jetzt Erörtern würden, kommen wir vom eigentlichen Thema ab
EDIT: @Yvi971990: Der Lokführer wird sich den Rest von Robert Enke definitiv nicht angeschaut haben, obwohl man das laut Richtlinie machen muss, um festzustellen, ob diese Person noch lebt. Aber wer würde das schon machen wollen?
Oh, hast du das in deinem Beruf so erfahren, dass Kollegen nach so einem unfall nicht psychologisch betreut werden

Ich hatte angenommen, heutzutage wäre so eine Betreung normal, für alle beteiligten, also auch augenzeugen, aber für den lokführer natürlich besonders. Erscheckend, wenn es nicht so sein sollte.
Ich war ja bis vor kurzem immer sehr naiv, aber seit dem mir bewusst ist, was so ein zug anrichtet/anrichten kann würde ich wohl den Zug nicht verlassen wollen, bis die spezialisten ihre arbeit getan haben..
Edit: @Hügö: Oh, das tut mir sehr leid, ich wünsche dir viel Kraft und gute Besserung.